Oberfläche von Plattentellern und Auflagen

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Webdiver
Stammgast
#1 erstellt: 10. Jan 2017, 16:07
Hallo Leute,
schon oft ist mir aufgefallen, dass viele Originale Plattenteller und Auflagen derselben keine ebene Oberfläche haben. Resultat ist eigentlich immer, dass die Platte nur auf einer relativ kleinen Fläche (meist einige schmale Ringe) aufliegt. Hat es irgend einen Nutzen, wenn die Platte nich vollflächig aufliegt? Eigentlich müsste das doch eher kontraproduktiv sein, da sie ja dann mehr oder weniger durchgebogen wird?

Gruss,
Tobi
Compu-Doc
Inventar
#2 erstellt: 10. Jan 2017, 20:06
Na ja, wenn die "Zimmertemperatur" nicht maßgeblich überschritten wird, kannst du eine LP auch jahrelang auf einem (Sekt)glas lagern. es gibt ja auch Dreher, welche lediglich 5 "Podeste" als Auflagefläche haben.

Schwingungsakustisch macht es da keinen Unterschied, ob eine Gummimatte plan ist, oder selbige irgendwelche Rillen, Vertiefungen, oder-fast -sonstiges aufweist.

Die versch. Oberflächendesigns sind eigentlich immer nur kosmetischer/designerischer Natur.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 10. Jan 2017, 20:20
Moin

auch hier zeigt sich, wie auf nahezu jeder der paraphysikalischen Auslaufflächen im Hifi, das das gesamte Gewese um Tellermatten ohne jegliche fundierte gedanken zu dem Thema vorangetrieben wird.

Kupfermatte (Micro-seiki)
Schiefermatte
Plastik
Filz
Kork
Gummi
Hybride von allen vorgenannten
konvexe und konkave Matten
möglichst fest
möglichst absorbierend
hauchdünn oder extra fat

Insofern ist da freies Schiessen - ich hatte in meiner 'Jugend forscht'-Zeit sogar mal nen Plattenteller mit dauerelastischem Flüssiggummi (das Zeug, womit die Werbebriefchen in Hefte geklebt werden) 'nivelliert'.
An sich ne feine Sache, allerdings hat man manche Platten nur noch mit nem Abzieher runterbekommen
Wuhduh
Gesperrt
#4 erstellt: 10. Jan 2017, 23:42
Nabend !

Du frühreifer Purche hättest ooch den originalen Canton-Discofilm oder die grüne Schmiere von Astat nehmen können.

Aber es war vernünftiger, das Taschengeld in Wienühl und nicht in Bastelpampe zu investieren.

@ Tobi:

Theoretisch sollte die Auflage immer eine durchgehend glatte Fläche sein, damit das Vinyl voll aufliegt und Resonanzen abgeleitet werden. Es wird seit Jahrzehnten darüber filosofiert. Bei 10"-Scheiben oder kleiner wird es am Rand eine Popelei, zumal die meisten Männer keine längeren Fingernägel haben.

MfG,
Erik


[Beitrag von Wuhduh am 10. Jan 2017, 23:47 bearbeitet]
ad-mh
Inventar
#5 erstellt: 11. Jan 2017, 00:01
Früher...
da haben wir noch Schallplatten mit Slime an den Plattenteller angekoppelt.

https://www.coolstuff.de/Slime

Man lese den Werbetext:
"Coole Musik und freestylen mit Slime – genauso wie früher!"

Coole Musik hatten wir schon damals aber was bitte ist "freestylen".

Wuhduh
Gesperrt
#6 erstellt: 11. Jan 2017, 02:31
[OT ON]

Es gibt auch eine Deutschpunkband namens Slime = Emils rückwärts puchstapiert.

Freestylen soll wohl übersetzt " frei formbar " heißen.

Aus einer ähnlichen Kunstmasse gibt es noch " Kothaufen " bzw. " Erbrochenes ".

Demnächst vielleicht " Kleinhirnmasse Parteimitglied Unisex-Edition " ?

[ OT OFF] ... bevor es eklig wird.

MfG,
Erik
Webdiver
Stammgast
#7 erstellt: 11. Jan 2017, 13:00

Wuhduh (Beitrag #4) schrieb:

Theoretisch sollte die Auflage immer eine durchgehend glatte Fläche sein, damit das Vinyl voll aufliegt und Resonanzen abgeleitet werden. Es wird seit Jahrzehnten darüber filosofiert. Bei 10"-Scheiben oder kleiner wird es am Rand eine Popelei, zumal die meisten Männer keine längeren Fingernägel haben.

MfG,
Erik


Ja so habe ich mir das auch etwa vorgestellt. Stellt sich trotzdem die Frage, warum es dann so viele andere Beispiele gibt. Im Prinzip ist ein flacher Teller doch auch einfacher zu produzieren.
Detektordeibel
Inventar
#8 erstellt: 11. Jan 2017, 17:19
Der DJ will das seine Platte "durchrutscht" für den gibts Slipmats. Mit Aufdrucken und so...


Warum benutzen alle anderen ernsthaften Hersteller Gummimatten?
Was sich halt von den Eigenschaften am "praktischsten" rausgestellt hat.

Gummimatte mit den üblichen Ringen in 7, 10, 12. und ggf die seltenen zwischengrößen. Das man die Platte von wegen Fingernägeln abheben kann und das ordentlich genug aufliegt.

Gummi hat wenige elektrostatische Aufladung, "Bedämpfung" für den Plattenteller. Also weniger "Klong und Dong" bei Metalltellern.


Aber weil "funktioniert" einfach zu langweilig ist, gibt es dann fusselige Filzmatten die Staub anziehen und cool an der Platte kleben bleiben, Kork weil der besser bröselt. Oder Metallfüsschen, am besten in Verbindung mit Antrieb oder Tonarm über Angelschnur gesteuert oder sonst alles mögliche.
Tywin
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Jan 2017, 23:49
Glasscheiben als weitere schwachsinnige Auflagen sollten keinesfalls vergessen werden

Eine praktische und sinnvolle Gummimatte zu verwenden ... wäre einfach zu einfach


[Beitrag von Tywin am 11. Jan 2017, 23:50 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#10 erstellt: 12. Jan 2017, 04:51
Hi,


ad-mh (Beitrag #5) schrieb:
was bitte ist "freestylen".


Freestyle Rap betreiben (eventuell auch Free Jazz, im historischen Kontext aber vermutlich Rap).



Webdiver (Beitrag #7) schrieb:
warum es dann so viele andere Beispiele gibt.


Hype, Alleinstellungsmerkmal, Klangphilosophie, ....

Ich habe einen Plattenspieler, der 5 Kegel (3 für Singles) hat, einer hat eine Aussparung fürs Label (weil die LP dort ja so viel dicker ist), ....

Die Elastomere werden in Formen erhitzt, die Formen haben geringen Verschleiß. Wie so eine Matte beschaffen ist, ist wirtschaftlich erstmal egal.

Wer an besondere Eigenschaften der Tellerauflagen glaubt, wird auch Erklärungen dafür haben, die sich erstmal gar nicht so falsch anhören. Praktisch dürfte es wohl reichlich egal sein, wie so eine Matte aussieht.

LG Tom
Wuhduh
Gesperrt
#11 erstellt: 12. Jan 2017, 07:05
Moin !

Dem muß ich teilweise widersprechen.

Die Material- und Fertigungskosten fließen selbstverständlich in die Kalkulation des Produktes ein. Auch das Toilettenpapier und die Büroklammern. Ist BWL-Basiswissen, an dem sehr viele Gewerbetreibende scheitern.

Das Aussehen einer Matte mag im Grunde relativ egal sein. Spätestens beim Reinigen stellt man aber fest, daß bei der essentiellen Grundreinigung der alten, geriffelten und genoppten Thorens-Matten - nur ein Beispiel - eine angemessene Einweichzeit und eine weiche Bürste notwendig sind.

NETT sind auch die SPECTRA-Matte und die blaue PlatterMatter aus den 80zigern, die aufgrund des hohen Adhäsionsvermögens eigentlich nur mit einer Fusselrolle gereinigt werden können. Z. T. zeigen sich dabei statische Entladungen = es knistert.

MfG,
Erik
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 12. Jan 2017, 10:54
Hallo,

tja, der Markt ist klein, für Innovation wenig Kohle, also wird rumgekaspert...
Man schaue sich die Plattenteller der 70er/Anf. 80er Jahre an als noch überwiegend Ingenieure Plattenspieler konstruiert und die Werbeplappermäule nicht so einen Einfluss hatten...

Peter
tomtiger
Administrator
#13 erstellt: 12. Jan 2017, 17:11
Hi Erik,


Wuhduh (Beitrag #11) schrieb:
Die Material- und Fertigungskosten fließen selbstverständlich in die Kalkulation des Produktes ein.


korrekt, aber es ist anzunehmen, dass die Mehrkosten z.B. der Formenerstellung und allenfalls Trennmittel etc., durch die Einsparung beim Material kompensiert werden. Die Formerstellung und Verarbeitung einer geriffelten etc. Matte mag teurer sein, aber die geriffelte Matte verbraucht weniger "Gummi" als eine plane gleich dicke Matte. Die Kosten dürften sich daher aufheben.

LG Tom
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