Statisches Knistern / Nagaoka

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wameniak
Stammgast
#1 erstellt: 05. Aug 2017, 17:30
Hi@all,

ich habe ja ein paar Threads vorher über meinen Hitachi PS48 und die TA-Suche geschrieben. Letztlich ist es ein agaoka MP110 geworden und ich hatte geschrieben, dass der Klang super ist, aber ich tendentiell nicht der Meinung bin, dass es bei Kratzern viel "schluckt". Im Gegenteil.

Mittlerweile muss ich gestehen, dass ich "etwas" auf dem falschen Dampfer war. Das, was man hört, sind keine Kratzer, sondern das hohe Knistern statischer Aufladung. Shame on me, aber ich hatte damit wirklich noch nie Probleme. Ich habe ehrlich gesagt schon immer gezweifelt, was man mit einer Carbonbürste soll, den mein Technics und meine Duals haben mit ihren Ortofon und Shure-TAs keine solche Marotten.

Dazu mal ein paar Fragen:

1. Das "Problem" habe ich in erster Linie bei neuen Platten, die ich aus einer Papierhülle ziehe
2. Man höre und staune, eine Carbonbürste oder auch eine Wäsche verringert das Problem
3. Auch eine Nagaoka-Innenhülle tut dem Vinyl gut

Welch bahnbrechende Erkenntnisse ...

Wie kommt es dazu, dass ich ausgerechnet mit der Kombi Nagaoka/Hitachi zu diesem Problem komme? Liegt's am Moving iron-System? Luftfeuchtigkeit ist ausreichend hoch und hier steht alles auf Laminat.

Wie gesagt, mich hat das sonst nie gejuckt. Statisches Knistern habe ich nur dann wahrgenommen, wenn ich eine aufgeladene LP vom Teller hochgenommen habe.

Oder kann man das Problem mit einem höheren Auflagegewicht verringern? Derzeit ist es bei 1,8 .. 1,5 bis 2g sind vorgegeben.

Was mir noch einfällt - in der Headshell ist noch eine Metallplatte eingelegt, offenbar ein Zusatzgewicht bzw zur Erhöhung der Headshell/VTA gedacht. Ich habe dieses mal wieder mit eingebaut, da das Nagaoka auch so schon etwas flacher war als das Hitachi-Builtin-System.

Sorry, ich weiß, das klingt alles sehr amateurhaft, aber immerhin sieht man so, dass man auch nach vielen Jahren des Vinylbelauschens immer noch überrascht werden kann.

VG
Marcel
analogius
Stammgast
#2 erstellt: 05. Aug 2017, 17:37
Hi Marcel

Ist der Plattenspieler geerdet?
Seit ich bei meinem Dreher den Anschluss für die Erdung entdeckt und mit der Vorstufe verbunden habe, ist bei mir "Ruhe"...

grüsse Marcel
wameniak
Stammgast
#3 erstellt: 05. Aug 2017, 17:54
Hi,

ja, ist er ... fest verschraubt.
soundrealist
Gesperrt
#4 erstellt: 05. Aug 2017, 18:07
Zu meiner Schallplattenzeit hatte ich immer das hier verwendet: http://static.websho.../milty-permostat.jpg

Damit sprüht man die LP einmalig ein und das Aufladungsknistern ist für immer weg. Die LP´s kleben auch nicht mehr in den Hüllen fest. Damals waren sogar kleine "P"-Aufkleber mit dabei, um behandelte LPs zu kennzeichnen.

Allerdings, damals wie heute: Kein ganz billiger Spaß. Wenn es irgend eine ganz hundsgewöhnliche Substanz ist, könnte man die alternativ evtl.aus der Apotheke besorgen und in einen Pumpzerstäuber abfüllen. Vielleicht haben wir hier im Forum ja ein paar Mitstreiter, die chemisch bewandert sind und zu diesem Punkt etwas mehr sagen können.


[Beitrag von soundrealist am 05. Aug 2017, 18:11 bearbeitet]
ps310
Stammgast
#5 erstellt: 05. Aug 2017, 18:10
Hallo!

Wie viele LPs kann man mit so einem Fläschchen in etwas heilen?

Lg,
Stephan
soundrealist
Gesperrt
#6 erstellt: 05. Aug 2017, 18:19
Au weia, wenn ich das jetzt noch so genau wüsste. Ist schon locker 30 Jahre her. Aber weniger als 25 LP´s dürften es nicht gewesen sein. Eher deutlich mehr. Am besten sicherheitshalber mal beim Anbieter/Hersteller nachfragen.
ps310
Stammgast
#7 erstellt: 05. Aug 2017, 20:17
Ok, Danke...

25 LPs ist ja nicht gerade viel, wie teuer war denn das Fläschchen in etwa?

LgS
ParrotHH
Inventar
#8 erstellt: 05. Aug 2017, 20:30
Da braucht es keine kommerziellen und überteuerten Mittelchen.

Einfach neue Platten kurrz Holgers Cheap-Thrill unterziehen, das war es dann mit statischen Aufladungen. Destilliertes Wasser und Isopropanol kosten nicht die Welt, Spüli und/oder Klarspüler für die Geschirrspülmaschine sollten ja vorhanden sein, wem es auf das professionelle Gefühl ankommt besorgt sich Mirasol. Damit mixt man sich für ein paar Euro genug fürs hunderte von Schallplatten.

Abfüllen in eine billige Dosierflasche, fertig.

Parrot


Nachtrag: habe eben mal nach "Permostat" gesucht. Glücklicherweise sitze ich allein im Büro, mein lautes heftiges Auflachen angesichts des Preises hätte sonst Leute verschrecken können.


[Beitrag von ParrotHH am 05. Aug 2017, 20:33 bearbeitet]
wameniak
Stammgast
#9 erstellt: 05. Aug 2017, 20:53
Womit trocknest du denn deine LPs? Ich benutze dafür Zewa, bin aber nicht 100% überzeugt, ob das so perfekt ist. Ansonsten - Stimmt, danach war "Ruhe". Derzeit ist daher mal wieder ne okinokki in der Überlegung.
soundrealist
Gesperrt
#10 erstellt: 05. Aug 2017, 20:54

ParrotHH (Beitrag #8) schrieb:
Da braucht es keine kommerziellen und überteuerten Mittelchen.

Destilliertes Wasser und Isopropanol kosten nicht die Welt, Spüli und/oder Klarspüler für die Geschirrspülmaschine sollten ja vorhanden sein, wem es auf das professionelle Gefühl ankommt besorgt sich Mirasol. Damit mixt man sich für ein paar Euro genug fürs hunderte von Schallplatten.

Nachtrag: habe eben mal nach "Permostat" gesucht. Glücklicherweise sitze ich allein im Büro, mein lautes heftiges Auflachen angesichts des Preises hätte sonst Leute verschrecken können.


Dann hat mich mein Bauchgefühl in #4 also doch nicht getäuscht

Hätte es damals mal bloß schon Internet gegeben


[Beitrag von soundrealist am 05. Aug 2017, 20:54 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#11 erstellt: 05. Aug 2017, 20:59
Nabend !

Tonabnehmer produzieren keine statischen Aufladungen.

Wenn eine Scheibe beim Hochnehmen oder aus der Innenhülle ziehen knistert, sollte sie demnächst gewaschen und die Tellerauflage - soweit vorhanden - testweise gewechselt werden.

Die Metallplatte im Gehäuse des Nagaoka muß so sein. Welches zusätzliche Plättchen meinst Du ?

MfG,
Erik
soundrealist
Gesperrt
#12 erstellt: 05. Aug 2017, 21:00

wameniak (Beitrag #9) schrieb:
Womit trocknest du denn deine LPs?.


Das Zeug trocknet von ganz allein und sehr schnell. Bloß nicht mit irgend etwas im feuchten Zustand nachwischen, das schadet mehr als daß es nützt.
ParrotHH
Inventar
#13 erstellt: 05. Aug 2017, 21:19

wameniak (Beitrag #9) schrieb:
Womit trocknest du denn deine LPs? Ich benutze dafür Zewa, bin aber nicht 100% überzeugt, ob das so perfekt ist.

Das passt an sich schon, und viel besser wird man es nicht hinbekommen.

Höchstens bequemer und schneller. Daher steht bei mir ein Kärcher Fensterreiniger WV2

Der schmale Aufsatz ist nur ein wenig breiter als der LP-Radius. Damit bekommt man den Hauptteil der Suppe sehr gut weg. Ich gehe dann trotzdem nochmal mit Zewa nach, insbesondere im Bereich der Einlaufrille, da Schallplatten da oft besonders schmutzig und zudem ein wenig gewölbt sind. Da funktioniert die Gummilippe an dieser Stelle nicht gut, weil sie nicht plan aufliegen kann.

Ab und an setze ich auch mal den breiten Aufsatz auf, und reinige damit Fenster und Spiegel.
Mache ich aber nicht o oft, Hauptsache die Platten sauber ...

Parrot
wameniak
Stammgast
#14 erstellt: 05. Aug 2017, 21:26
In der Hitachi-Shell war ein Plättchen zwischen TA und Shell - scheinbar ein Abstandhalter und Zusatzgewicht. Höhe geschätzt 1-2 mm.
Wuhduh
Gesperrt
#15 erstellt: 05. Aug 2017, 21:43
In einer ruhigen Minute würde ich dieses Plättchen demontieren und stattdessen eine etwas dicke Tellermatte benutzen = verringerte bewegte Masse. Das Gegengewicht wird keine Probs machen.

Wenn keine dickere Matte vorhanden ist, dann eine alte, aber möglichst plane Schallplatte verwenden, die unter die eigentliche Matte platziert wird. Natürlich vorbehaltlich der optischen Akzeptanz.

MfG,
Erik
wameniak
Stammgast
#16 erstellt: 06. Aug 2017, 10:47
Danke bis hierhin für eure Tipps ... trotzdem merkwürdig, dass dieses Moving Iron-System empfindlicher zu sein scheint, wie das alte Hitachi-MM-System mit der einfachen Nadel.

Ich denke, ich spar so langsam mal auf ne PWM, Cheap thrill ist zwar nett, aber nur für einzelne Platten zwischendurch.
Holger
Inventar
#17 erstellt: 06. Aug 2017, 10:59
Sorry für OT an dieser Stelle, aber mich wundert immer wieder dieses "nur für einzelne Platten zwischendurch"...

Ganz ehrlich - selbst als ich noch 'ne wirklich hochwertige Hannl-Maschine hatte: ich habe immer nur "mal 'ne einzelne Platte" gewaschen.

Die Notwendigkeit, eine größere Waschsession einzulegen und am Ende einen ganzen Samstagnachmittag mit Waschen zu "verplempern", kam irgendwie nie... von dem Bedürfnis ganz zu schweigen, das ist nämlich echt dröge dröge und nochmals dröge.

Die meisten Platten muss ich eh nicht waschen (OK, ich streife auch nicht über Flohmärkte), und die, die ich waschen muss - oder will - die wasche ich, während eine andere LP läuft. Und die klingt nicht, wenn der Motor einer PWM seinen Sound hinzufügt. Und vom Absaugvorgang will ich da gar nicht anfangen...
wameniak
Stammgast
#18 erstellt: 06. Aug 2017, 11:26
Also stundenlang will ich sas auch nicht betreiben ;). Letzlich ist mein Hauptgrund für ne PWM wohl eher die bessere Entfernung der Brühe. Irgendwie bleibt immer ein etwas ungutes Gefühl, wenn man mit Zewa oder Microfaser an die guten Stücke geht. Auch wenn es vermutlich Unsinn ist, das Einmalige Herausziehen aus einem Papiersleeve ist vermutlich schädlicher ;).
gapigen
Inventar
#19 erstellt: 06. Aug 2017, 11:40
Ich habe mir als einmalige Investition eine okki nokki gegönnt. Da wasche ich immer mal wieder ca. 10 Platten (beim Formel 1 schauen) was durchaus Spaß macht. Dann kommen die Platten in NEUE, antistatische Hüllen, und gut ist.
Auf dem Plattenteller liegt stets eine alte LP, damit dieser nicht vollstaubt.

Und: Ich würde mir nie eine Plattenwaschmaschine leihen, weil man dann vermutlich das ganze Wochenende wäscht und hinterher irre ist. Außerdem fehlt sie spätestens beim nächsten LP-Kauf.
soundrealist
Gesperrt
#20 erstellt: 06. Aug 2017, 14:19

wameniak (Beitrag #18) schrieb:
Irgendwie bleibt immer ein etwas ungutes Gefühl, wenn man mit Zewa oder Microfaser an die guten Stücke geht. Auch wenn es vermutlich Unsinn ist, das Einmalige Herausziehen aus einem Papiersleeve ist vermutlich schädlicher ;).


Feuchte Flächen sind rutschiger. Somit können harte, scharfkantige Partikel auch viel weiträumigere Bahnen ziehen als auf einer etwas hemmenderer Oberfläche.
Früher gab es mal (heute auch noch ???) Naßabspielsysteme. Nachteil: Einmal damit begonnen, musste man bei der Stange bleiben.

Wenn es zu dem Permostat-Zeugs eine preisgünstige Alternative aus der Apotheke gibt: Warum denn nicht? Schließlich geht es ja nicht nur darum, den Schmutz runter zu bekommen, sondern neuen auch möglichst zu verhindern. Und wenn die statische Aufladung beseitigt ist, bedeutet das ja schon mal einen sehr hilfreichen Schritt in die richtige Richtung.
wameniak
Stammgast
#21 erstellt: 29. Aug 2017, 23:36
So, ich habe das Metallplättchen mal entfernt und das System neu montiert. Das Problem ist nun deutlich verringert. Könnte es evtl. auch an oxidierten Kontakten in der Headshell gelegen haben oder das sich die Kabel/Kontakte zu nahe gekommen sind?
soundrealist
Gesperrt
#22 erstellt: 29. Aug 2017, 23:46
Ich vermute mal eher, daß ich im Zuge des ganz normalen Abriebs beim Abspielvorgang in diesem Bereich etwas statisch aufgeladen hat, das sich beim Hantieren wieder auf ganz natürlichem Wege entlud. Sollte dem so sein, wird das Knistern nach einiger Zeit wieder auftreten.
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