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Plattendreher spielt zum Ende einer Seite unsauber

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Autor
Beitrag
Bum666
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jan 2018, 23:36
Hallo zusammen,

habe seit einiger Zeit einen Thorens TD115MKII mit einem Denon DL103. Soweit mir bekannt soll das 103er am besten an mindestens mittelschweren Armen funktionieren, was der meines Drehers ja nicht wirklich ist. Abgesehen davon finde ich, dass zumindest bei den ersten 3 Liedern pro Seite alles tiptop klingt, lediglich zum Ende der Seiten klingen die hohen Töne eher harsch. Ein "S" kommt sehr penetrant rüber, genau wie die Becken von den Drums. Laufen tut das ganze über eine Pro-ject Phono Box MKII, Yamaha RX-V479, Elac FS197.
Ich nahm an, dass es daran liegt, dass das System nicht sauber ausgerichtet ist. Hatte ihn somit in der Hifi Werkstatt zum richten. Kosten 35,-€.
Finde, dass das Problem nicht behoben ist...

Was könnte es sein?

Danke & Gruß!
Jörg
akem
Inventar
#2 erstellt: 16. Jan 2018, 23:48
Die geometrische Justage ist der eine Faktor, die Möglichkeiten des Nadelschliffs in Relation zu den Anforderungen der Platte der andere Faktor. Das DL103 hat nur eine Rundnadel (=sphärisch=konisch) und da ist es mit den Abtastverzerrungen nicht so gut bestellt, wenn es zum Plattenende hin eng wird in der Rille. Das ist dann als wolltest Du eine Spitzhacke als Zahnstocher benutzen...

Gruß
Andreas
gapigen
Inventar
#3 erstellt: 16. Jan 2018, 23:51
Der Denon TA ist doch keine Fehlkonstruktion. Da muss es doch andere Ursachen geben.
Bum666
Stammgast
#4 erstellt: 16. Jan 2018, 23:52
super umschrieben. Dann wäre ich nicht der einzige mit diesem Problem...
kölsche_jung
Moderator
#5 erstellt: 16. Jan 2018, 23:59
sagen wir mal so ... das was akem schreibt ,,, ist genau so ...

der ein oder andere reagiert da nicht ganz so drauf, es hängt auch natürlich von der Platte ab
Kommt das bei allen Platten vor?

Wenn ja: Justage kontrollieren (Schablone), AK, AS, VTA ... Nadelspitze sauber ... Platte reinigen
Wenn nein: neue Platte besorgen
wenn c) nur bei Klassik mit viel sopran ... damit leben, so ist Vinyl im wahren Leben
Bum666
Stammgast
#6 erstellt: 17. Jan 2018, 00:08
Dreher frisch von der Justage abgeholt, aufm Heimweg David Gimour "Rattle that Lock" gekauft. War zum Glück noch eine Downloadcode für MP3 dabei . Beim Vergleich war die mp3 ne ganze Ecke leiser, aber das Problem ist definitiv nur bei Vinyl & bei allen Scheiben...
kölsche_jung
Moderator
#7 erstellt: 17. Jan 2018, 00:17
mp3 ist ne ecke leiser? ... bei mir war bisher bei allen kombis vinyl leiser ... egal ...

wieviel hat der ta schon an stunden runter?

justage von HifiWerkstätten würde ich übrigens immer!!! überprüfen ...
Bum666
Stammgast
#8 erstellt: 17. Jan 2018, 00:30
wenn ich das könnte, wäre er nicht dort gewesen... Wie gesagt, vom Plattenanfang bis zur Mitte ist alles wunderbar, danach macht es sich langsam aber sicher bemerkbar. Stunden vom TA sind mir leider unbekannt.
kölsche_jung
Moderator
#9 erstellt: 17. Jan 2018, 00:35

Bum666 (Beitrag #8) schrieb:
... Stunden vom TA sind mir leider unbekannt.

also ein gebrauchtkauf? ... dann spräche einiges dafür den mal unters mikroskop zu legen ...

wie akem schon schrieb ... das ist ne rundnadel ... das ist abtatstechnisch eh schon nicht so pralle, wenn die dann aber mal fünfhundert stunden runter hat, wirds nicht besser
Bum666
Stammgast
#10 erstellt: 17. Jan 2018, 00:47
Spass bei Seite, kann man das an der Nadel erkennen, zumindest unterm Mikroskop. Wenn ja, wer? Hatte den Dreher ja genau wegen dieses Problems in der Werkstatt(richtiger Hifi-Laden, kein Wald,- und Wiesenverein). Wenn es feststellbar wäre, war es mein letzter Besuch bei denen...
kölsche_jung
Moderator
#11 erstellt: 17. Jan 2018, 01:01
also ich würde jetzt mal nicht auf den laden schimpfen ... ich weiß ja nicht, wie der auftrag lautete ...

und ja ... sowas kann man umterm mikroskop erkennen, die meisten Läden haben nur keins ...

ach so ... eins noch ... wenn die in dem Laden die vermutung gehabt hätten, dass n neuer Tonabnehmer fällig wäre, hätten die dir sicherlich gerne einen verkauft ... dass die dir nicht einfach so irgendwas augeschwatzt haben, finde ich so jetzt erstmal nicht negativ

du darfst auch nicht vergessen, dass vinyl nur ein nischenmarkt ist ... richtige fachleute gibts da kaum noch, leben kann man davon nämlich nicht ... und wenn man dem Kunden dann die wichtigen Infos (hier: völlig unbekanntes Alter/Spieldauer) auch noch aus der Nase ziehen muss ...


[Beitrag von kölsche_jung am 17. Jan 2018, 01:01 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 17. Jan 2018, 01:06
Hallo,


Der Denon TA ist doch keine Fehlkonstruktion. Da muss es doch andere Ursachen geben.


der Abtaster dieses Tonabnehmersystems hat nur eine einfache Rundnadel und kann somit nicht so gut/so verzerrungsarm abtasten wie es mit besseren viel besseren und sehr viel besseren Abtasten möglich wäre.

Je nach Schallplatte ist ein einfacher Abtasters aber gnädiger zu den Ohren oder genügt für den Zweck.

Dazu kommt die geringe Haltbarkeit eines solch einfachen Abtasters.

Des Weiteren sollten elenentare Montage- und Justagearbeiten immer selbst erledigt oder zumindest geprüft werden wenn ein gutes Ergebnis erwünscht ist.

Hier einige wenige grundlegende Infos:

https://m.youtube.com/watch?v=H2jqA_fwi3o

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 17. Jan 2018, 01:09 bearbeitet]
Bum666
Stammgast
#13 erstellt: 17. Jan 2018, 01:10
war nicht der Fall. Genau mit dem geschilderten Problem, und der Aussage, dass ich das Gerät so wie es ist gebaucht erworben habe, bat ich um Justage. Bei Abholung fragte ich noch, ob gravierende Dinge gefunden wurden, was verneint wurde. Mein Gehör ist bestimmt schuld
Bum666
Stammgast
#14 erstellt: 17. Jan 2018, 01:20
@Tywin Danke für den Link. Werde es mir morgen zu Gemüte führen

Finde es halt merkwürdig, dass Plattenanfangs immer alles in Butter ist, was ja für die volle Funktionsweise der Nadel spricht, weiter hinten aber qualitativ abfällt.
kölsche_jung
Moderator
#15 erstellt: 17. Jan 2018, 01:25

Bum666 (Beitrag #13) schrieb:
war nicht der Fall. Genau mit dem geschilderten Problem, und der Aussage, dass ich das Gerät so wie es ist gebaucht erworben habe, bat ich um Justage.

was woh auch gemacht wurde ...

Bei Abholung fragte ich noch, ob gravierende Dinge gefunden wurden, was verneint wurde. ...

ne nadel die dem ende zugeht ist ja auch nix gravierendes, das ist standard ...

was mich übrigens immer noch stutzig macht, ist dass die mp3s ne ecke leiser sein ... is mir so noch nicht untergekommen ... nicht dass der entzerrer übersteuert (?)

verringer doch mal die verstärkung am entzerrer ... welche einstellungen hast du an der phonobox?
kölsche_jung
Moderator
#16 erstellt: 17. Jan 2018, 01:31

Bum666 (Beitrag #14) schrieb:
...
Finde es halt merkwürdig, dass Plattenanfangs immer alles in Butter ist, was ja für die volle Funktionsweise der Nadel spricht, weiter hinten aber qualitativ abfällt.

das siehst du falsch ... die qualität nimmt immer - bei jeden plattenspieler und bei jeder nadel - gegen ende hin ab
wenn dann noch eine nadel hinzukommt, die schon was aufm buckel hat
und dann noch ein hörer der empfindlich auf verzerrungen reagiert

... dann kann man eigentlich nur zur CD raten ...
Bum666
Stammgast
#17 erstellt: 17. Jan 2018, 08:08
Guten Morgen!

PhonoBox steht auf MC, was auch so richtig sein müsste. Könnte ja mal MM testen, das verstärkt dann weniger!?
Platte ist definitiv ne ganze Ecke lauter, auch anfangs sehr sauber.
Eventuell liegts auch an den Lautschprechern, die Elac FS197 haben ein Bändchen & geben obenraus die ungeschönte Wahrheit.
Miese MP3's erkennt man auch direkt...
Nahm nur an, dass die Quali einer Platte von A-Z auf gleichem Level rangiert, nicht dass es normal sei, dass sie abfällt.
Ist mir bisher so noch nicht aufgefallen...
Bum666
Stammgast
#18 erstellt: 17. Jan 2018, 08:38
Hänge heute nachmittag den Dreher mal an meine alte Anlage (HK6500(hat Phono-Eingänge MM/MC an Bord) +Nubox381). Mal sehen, wie es sich daran verhält...
vinylrules
Inventar
#19 erstellt: 17. Jan 2018, 09:36
Ist eigentlich schon alles gesagt worden zu dem Thema bis auf die nicht passende Impedanz der Phonobox. Das Denon 103 (ohne "R") benötigt, um halbwegs ausgeglichen zu klingen, m. M. n. eine Abschlussimpedanz von ca. 1 KOhm (Bischen merh oder weniger stört nicht). Sonst neigt es dazu den für S-Laute relevanten Bereich etwas zu betonen und klingt insgesamt unterkühlt und etwas harsch. Wenn dann noch Abnutzung dazu kommt (mein 103er war nach nicht mal 500 Std. hörbar platt) kann es gern mal zischen zum Ende der LP hin.

Ist übrigens ein Grund, warum früher oft am Ende der jeweiligen LP-Seite eine Ballade gesetzt wurde. Dynamik und Höhenpegel sind da aufgrund der neidrigen Rillengeschwindigkeit nun mal eingeschränkt und früher hat man dem schon bei der Anordnung der Stücke auf der LP Rechnung getragen. Bei Klassik war das nicht zu machen, weswegen das große Finale auf LPs oft hörbar weniger Pegel und Dynamik zum Ende hin hat - Bruckner-Symphonien auf LP sind ein Grauen und derartiges erklärt den Siegeszug der CD zumindest im Klassikbereich.

Bei heutigen Produktionen hat man weder bei der Laufzeit noch bei der Anordnung der Stücke auf dem Datenträger die LP mit ihren Limitierungen im Hinterkopf, sondern schneidet stumpf um, ohne ein entsprechendes Mastering für LP vorzunehmen, was die angesprochenen Probleme noch verschärfen kann. Als Lösung wird dann gern eine gaaaaanz scharfe Nadel empfohlen, um diese an sich schon fehlerhaften Produkte noch so abtasten zu könen, dass sie wie CD klingen.
.JC.
Inventar
#20 erstellt: 17. Jan 2018, 10:17
Moin,


Bum666 (Beitrag #1) schrieb:
.. Thorens TD115MKII mit einem Denon DL103. Soweit mir bekannt soll das 103er am besten an mindestens mittelschweren Armen funktionieren, was der meines Drehers ja nicht wirklich ist.


stimmt, das DL 103 ist zu steif für den TD 115
da es eh runtergerockt zu sein scheint, bietet sich ein neuer Tonabnehmer an
8erberg
Inventar
#21 erstellt: 17. Jan 2018, 10:30
Hallo,

läuft der Tonarm denn frei? Mal mit Auflagekraft/AS=0 und Lift unten testen.

Evtl. setzt er ab Hälfte der Plattenlaufzeit langsam aber sicher auf die Liftbank auf.

Und ja, wenn das Denon abgerockt sein sollte bieten sich eher Tonabnehmer an mit höherer Compliance.

Peter
Albus
Inventar
#22 erstellt: 17. Jan 2018, 14:32
Tag,
und Tag Bum666,

zur geschilderten Verwendungssituation und deren Problemen sowie etwaigen Problemlösungen möchte ich kurz etwas beitragen, in Listenform. Also...

1. Ist bei der Neueinrichtung durch den Händler ein Gewichtsausgleich zur erforderlichen situativ bestmöglichen Erhöhung der effektiven Masse des leichten Tonarmes vorgenommen worden, und zwar bis an die Grenze der Zulässigkeit des Kopfgewichtes? Vermutlich nicht.
2. Ist der erforderliche Höhenausgleich um mindestens 4,5 mm zur Wahrung des gehörigen vertikalen Spurwinkels erfolgt? Die Bauhöhe des DL-103 beträgt nur 15 mm, die Montagehöhe zur Parallelität des Armes, nach DIN 45539, ist aber 20 mm. Die Thorens-Distanzplättchen schaffen den Ausgleich allein nicht (nur 3,0 mm maximal).
3. Ab welchem Radius der Platte an (von innen gemessen) beginnt die Region der unsauberen Zisch- und Explosivlaute? R 90 mm und darunter, bis zum Abspielende bei 60-70 mm? Höhepunkt im Schlusslied?
4. Ist die zu erwartende Tiefenresonanz bei Welligkeit einer Platte an deutlichem Pumpen der Membran des/der Tiefton-Lautsprecherchassis zu sehen? Dazu im Rhythmus der Verwellung? (Tiefenresonanz bei System mit geringer Nadelnachgiebigkeit von 10-11 mü/mN an leichtem Tonarm, nur 7,5 g effektive Masse.) Nein, dann noch gut soweit.
5. Ist bei der Neueinrichtung bedacht worden, den für eine LP-Sammlung ungünstigen Verlauf des horizontalen Spurwinkels der originalen Geometrie zu korrigieren (Stevenson angelehnt)? Ungünstig, da einerseits noch auf die 7 Zoll-Single ausgelegt mit einem inneren Nullpunkt bei 57 mm (wegen Abspielradius bis 53,975 mm), ferner, andererseits das Maximum an Spurwinkelfehler im Radiusbereich unterhalb R 90 mm, Scheitelwert gar bei R 65-70 mm, auftritt, d.i. aber das typische Ende einer Vier-Lieder-Rock/Pop-Platte. Dieser Problempunkt ist nicht bedacht worden?
6. Kritisch ist bezüglich der Zisch- und Plopplaute der Radius im inneren Bereich einer Platte in dieser Weise: Je geringer = enger der Radius und höher die geforderte Frequenz sowie größer die Abtastschnelle in Mitten und Höhen (2 - 10 - 15 kHz), desto kritischer sind Größe, Form und Politur der tatsächlichen Auflageflächen des Diamanten und - wesentlich - die effektive Nadelmasse der Nadeleinheit (Lager, Nadelträger und Abtastdiamant).
Das DL-103 mit Rundschliff 16,5 mü und effektiver Nadelmasse von ca. 0,5-0,6 mg ist insoweit von begrenzter Potentialität.

Und so ist nicht überraschend, dass (auch) in diesem Verwendungsfall die Wiedergabe gängigen Plattenmaterials regelmäßig durch Unsauberkeiten bei Zisch- und Explosivlauten im inneren Radiusbereich beeinträchtigt wird.

Nutzenanwendung dieser Überlegungen:
7. Der Überhang ist von original 15,5 mm auf 16,5 mm zu vergrößern. Die Kröpfung wird nicht angetastet, bleibt unverändert (gemäß einer Empfehlung des einstigen Thorens-Chefentwicklers Ludwig Klapproth).

Damit erreicht man im kritischen Innen-Bereich typischer Rock/Pop-Platten, d.i. R 65-70 mm, einen markant geringeren Spurwinkelfehler, dazu im typischen Schlussbereich der Rock/Pop-Platten bei R 65-70 mm das Minimum (!) an Verzerrungen überhaupt (<0,4%).
Die Nulldurchgänge resultieren dann bei 64.6 mm innen und außen bei 109.6 mm.

Soweit zum Problem TD115II mit DL103.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 17. Jan 2018, 22:28 bearbeitet]
Vinylo
Stammgast
#23 erstellt: 17. Jan 2018, 15:26
@Albus
Obwohl ich derzeit mit meiner Abtastung wirklich zufrieden bin (wohl Glückssach), wünschte ich DU wärst mein Nachbar!
Bepone
Inventar
#24 erstellt: 17. Jan 2018, 15:32
Hallo,

das Problem ist systemimmanent. Eine Rundnadel wie die des Denon stößt in Richtung Plattenende ganz schnell an ihre physikalischen Grenzen und fängt dann an, zu verzerren, harsch zu klingen. Verstärkt wird das ganze durch einen schmutzigen Diamanten oder Verschleiß an Diamant und / oder Platte.

Wenn man empfindlich darauf reagiert oder mit Kopfhörern hört, kommt man an schärferen Schliffen nicht vorbei. Auch diese Verzerren, je nach Qualität und Form des Schliffes mehr oder weniger hörbar.


Gruß
Benjamin
gapigen
Inventar
#25 erstellt: 17. Jan 2018, 19:00
TE, wenn Du 20€ für ein Gadget übrig hast, dann besorge Dir ein USB-Mikroskop. Damit lässt sich der Diamant gut fotografieren. Außerdem kannst Du uns mit dem Foto beglücken
Bum666
Stammgast
#26 erstellt: 17. Jan 2018, 21:14
Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für den massigen Input
Da ich mich mit der "do it yourself Justage" noch nicht auseinander gesetzt habe, fehlt mir zu Hause noch das relevante Werkzeug.
Bei PA-World gibt es eine Schablone & eine Tonarmwaage von Ortofon. Sind die Schablonen universell? Ist die analoge Waage brauchbar?
@Albus

Wahnsinn was du aus der Hand schüttelst
zu den ersten beiden Punkten kann ich dir leider nichts sagen
zu 3. ja, das kommt ziemlich genau hin
zu 4. nein, alles gut
zu 5. ich erschieße mich gleich

Die Headshell hat keine Schlitzlöcher, sieht für mich so aus, als wäre der Überhang fix...
Tonarm läuft frei
Meine Antiskating Skala reicht bis Wert 7. Eingestellt ist 4

Denke mal ohne Schablone & Waage brauche ich hier nicht angreifen...

Hätte mir übrigens das Hören über den HK6500 wie schon vermutet sparen können, natürlich selbiges Problem.
Bildlich gesprochen höre ich ab der Mitte bei lauteren, hohen Tönen Doppelkonturen, zwischen denen der Ton harsch hin und her zittert(eventuell Antiskating Problem?)

Habt ihr einen Tip für ein passendes, gutes & bezahlbares System?
Albus
Inventar
#27 erstellt: 17. Jan 2018, 23:13
Tag,
und Tag Bum66,

richtig, eine Waage ist sicherlich nützlich, angesichts der Verzerrungen, auf die man gängig zunächst mit einer Erhöhung der Auflagekraft reagierte. Immerhin ist der Zulässigkeitsrahmen für das DL-103 mit 2,3-2,8 g recht groß. Und unbekannt ist, was der Händler wie eingestellt hatte.

Jedenfalls scheint der Arm bei Beanspruchung durch die auf das harte Nadellager einwirkenden erhöhten Abtastschnellen die Führung zu verlieren, wie auch der Abtastdiamant die Haftung in der Rille. Wie gesagt, zunächst ist das wohl jetzt noch eine Frage der Auflagekraft. Vor allen Dingen bei einer Raumtemperatur deutlich unter 20° C.

Ja, eine Schablone kann nützlich gemacht werden für den Zweck, den Überhang neu auf die besseren 16,5 mm einzustellen, einerlei, welche Nullpunkte die Schablone selbst präsentiert. Man markiert die zum Überhang zugehörigen (neuen) Ziel-Nullpunkte 64.6 mm und 109.6 mm auf dieser Unterlage und montiert darauf hin.

Im Übrigen zeigt die Bedienungsanleitung zu TD-115 Mk II die sachlich richtigen und praktischen Schritte mit Bebilderungen und Skizzen an. Hast du die BDA zur Verfügung (ansonsten kann die im Internet eingesehen sowie heruntergeladen werden)?
Der Überhang ist flexibel einstellbar, schon, weil die Tonabnehmer je unterschiedliche Befestigungsabstände mitbringen (Abstand Mitte der Befestigungsschrauben bis Abtastspitze, Norm 9,5 +/-1,0 mm). Und da ist der Denon DL-103, der erfordert wegen des normwidrig kurzen Befestigungsabstandes von nur 7,5 mm schon einen abweichenden Schub nach weiter vorn in der Headshell.

Der Wechsel zu einem anderen Tonabnehmer, etwa ein MM-Typ, wird dann durch die hohe Kapazitätslast des TD-115 II von 230 pF +/-10% nicht ganz einfach. Dazu käme die Eingangskapazität des Phono-MM-Modus (welcher Verstärker ist es, bitte?), was in der Summe typisch auf mehrere Hundert Pikofarad hinausläuft. Sind diese Größen bekannt, dann könnte man / kann man gezielt überlegen.

Ergänzung - nachgesehen im Eröffnungsbeitrag:
Die Phono Box Mk II von Pro-Ject; nach einem Connect-Test bringt der MM-Modus günstige 75 pF nur an Eingangskapazität mit.
Zusammen mit den gut 230 pF des TD-115 II sind das noch moderate gut 300 pF mit denen ein MM-Tonabnehmer bestmöglich funktionieren sollte.
Jetzt stellt sich die Preisfrage - was darf der Neukauf kosten?

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 17. Jan 2018, 23:40 bearbeitet]
Bum666
Stammgast
#28 erstellt: 17. Jan 2018, 23:51
wenn ich richtig informiert bin , hat das DL103 einen elliptischen Schliff. Laut BDA benötigt es somit bei der exakt eigestellter Auflagekraft ein Antiskating von 6-7 bei maximal einstellbaren 7. Steht wie gesagt auf 4, wäre somit zu wenig. Eventuell hat die Werkstatt nicht die erforderliche Auflagekraft aufgrund des "zu leichten Armes" eingestellt bekommen, und somit das Antiskating vermittelt(AS 4 entspräche einer Auflagekraft von 1gr bei elliptischem, 1,5gr bei sphärischem Schliff...) wäre dann wieder logisch, dass der Arm leichter abhebt, oder? Kann mich aber nicht über fehlenden Bass beschweren, falls das etwas zur Sache tut.
Temp ist bei mir immer 22°C...

Ich brauche die Waage!

Die "Nicht Digitale" für knapp 7,-€ funzt auch??? Gibt's da Erfahrungen?
Die Schablonen sind universell?

Bezüglich eventuellen Neukaufes eines Systems: Ich habe eine Pro-Ject Phono Box MK2, oder den HK6500, da ist MM & MC bereits an Bord...
Albus
Inventar
#29 erstellt: 18. Jan 2018, 00:04
Tag,

nein, nein - das klassische DL-103 hat einen ganzen nackten orientierten Diamanten mit Rundschliff von 16,5 Micron als Abtaster. Da ist nichts dran zu rütteln.
Dann ist da noch das Nachfolgemodell DL-103R - Achtung: dem hatte im Test einst die STEREOPLAY einen elliptischen Schliff 'angedichtet' - was aber irrtümlich wohl passiert war. Auch der 103R hat einen Rundschliff 16,5 Micron.
AS ist kritisch - freihändig geht das irgendwie, sicherlich. Kritisch heißt hier, im Einzelfall herauszufinden, was gut passt ist nicht ganz simpel.

Freundlich
Albus
Bum666
Stammgast
#30 erstellt: 18. Jan 2018, 00:14
ok. bei Rundschliff und korrekter Auflagekraft von ca. 2,5g müsste das AS bei 5,5 stehen. Ich probiere es mal, kann ja bei nichtgefallen zurück stellen...
Ich sehe es richtig, dass bei zunehmend eigestellten AS die Nadel mehr zur Mitte gezogen wird?
akem
Inventar
#31 erstellt: 18. Jan 2018, 00:39
Nein, das Antiskating sollte die Nadel nach außen ziehen.

Gruß
Andreas
ad-mh
Inventar
#32 erstellt: 18. Jan 2018, 00:49

Bum666 (Beitrag #28) schrieb:
Die "Nicht Digitale" für knapp 7,-€ funzt auch??? Gibt's da Erfahrungen?


Die manuelle Ortofon Wippe ist ein "Schätzeisen". Die digitalen Waagen mit Eichgewicht sind preiswert und genauer.
Bei der Wippe ist das Risiko, die Nadel zu beschädigen m.E. tendenziell höher.

VG Andreas
Detektordeibel
Inventar
#33 erstellt: 18. Jan 2018, 07:04

das Problem ist systemimmanent. Eine Rundnadel wie die des Denon stößt in Richtung Plattenende ganz schnell an ihre physikalischen Grenzen und fängt dann an, zu verzerren, harsch zu klingen. Verstärkt wird das ganze durch einen schmutzigen Diamanten oder Verschleiß an Diamant und / oder Platte.


Und dann haben wir noch Riemenantrieb.

Nun, sagen wir mal der Gleichlauf passt...


Soweit mir bekannt soll das 103er am besten an mindestens mittelschweren Armen funktionieren, was der meines Drehers ja nicht wirklich ist.


Womit eigentlich schon alle Fragen beantwortet sein sollen, wenn hier nen "Ultraleicht" Tonarm drauf hast, braucht man sich doch nicht wundern das es mit dem 60er Jahre Denon nicht passt... Shure M44 würdest du da ja auch nicht draufmachen...

Die "Hifi-Werkstatt" wundert sich auch nicht... Da kann man ausrichten und justieren, abwiegen und vermessen bis hin zur Zimmertemperatur wie man will, es ändert nichts.

Kauf dir ein Ortofon OM, 20 oder sowas und gut ist...
Bum666
Stammgast
#34 erstellt: 18. Jan 2018, 09:12
Nur mal rein hypothetisch: Weil ja anscheinend der TA nicht 100%ig zum Dreher passt, würde ich das ganze verkaufen. Würde es Sinn machen, sich was neues bis 500,-€ allin zu holen, oder halt lieber einen neuen TA, weil ja der Dreher an sich nicht der schlechteste ist. Ist ja zumindest gut entkoppelt.

Werde aber erstmal versuchen das Ding doch noch hinzubekommen....
Detektordeibel
Inventar
#35 erstellt: 18. Jan 2018, 09:19
Ich bin kein Thorens-Fan, aber mit dem Dreher ist alles in Ordnung.

Der Vorbesitzer hat nur nen Tonabnehmer draufgemacht der da nicht hingehört...

Wenn keinen zweiten Plattenspieler für das Denon kaufen willst (oder das Denon gar retippen), dann würde ich das Denon verkaufen 100€+ bringt das sicher und dann tut die Anschaffung vom neuen Tonabnehmer auch in der Brieftasche weh.
gapigen
Inventar
#36 erstellt: 18. Jan 2018, 09:41
Du hast doch mit dem Thorens einen schönen Plattenspieler. Ich würde ihn behalten und auf einen anderen Tonabnehmer umrüsten, wenn wirklich klar ist, dass die im Forum geäußerte Vermutung der Fehlerquelle auch richtig ist.
Bum666
Stammgast
#37 erstellt: 18. Jan 2018, 10:34
Ja. Der Spieler ist soweit in Ordnung, einzig ein ziemlich großer riss in der Haube ist nicht gerade schön....leider. Suche nach einer ersatzhaube war bis dato negativ.
Albus
Inventar
#38 erstellt: 18. Jan 2018, 12:44
Guten Morgen,

und so komme ich auch auf die Problemstellung zurück, mit einer 'fortgeschriebenen' Problemstellung, gewissermaßen.

Zum ergänzten Beobachtungsbefund und den Verursachungsbedingungen:
Höchstwahrscheinlich handelt es sich auch um nachteilige Effekte von Torsionsresonanzen (Biege- und Verdrehungsmomente). Torsionsresonanzen sind erkennbar als Einbrüche in Frequenzverlauf und Kanaltrennung. Diese Torsionen sind typisch bei schweren Tonabnehmern mit harter Nadelnachgiebigkeit und hoher effektiver Nadelmasse an leichten Tonarmen. Das ist in dieser Verwendungssituation der Fall.

Die Ursächlichkeiten sind so ausgelegt also:
1. Grenzen der Abtastfähigkeit des Tonabnehmers bei Zisch- und Explosivlauten, insbesondere im inneren Abspielbereich (bis R 90- 60 mm), vom innersten Bereich nicht erst noch zu reden (R 60-57,5 mm und gar 53.975 mm).
2. Verlauf des horizontalen Spurwinkelfehlers noch auf einen Plattenmix mit maßgebendem Anteil von 7 Zoll-Singles eingerichtet. Insoweit der Vergangenheit verpflichtet. - Was aber aufhebbar ist, wie schon dargelegt durch Vergrößerung des Überhanges.
3. Torsionsresonanzen in einer unverträglichen Kombination eines wirklich leichten Tonarmes mit einem Klotz von Tonabnehmer.

Konsequenzen für einen Aufschwung der Nutzung dieses überkommenen Plattenspielers (Thorens TD-115 Mk II) bezüglich naheliegenden Qualitätsforderungen an einen geeigneten Tonabnehmer:
4. Der Tonabnehmer sollte leicht sein (Gewicht höchstens 5 g), die Nadelnachgiebigkeit vertikal bei 20 +/- 5 um/mN liegen (>20 empfohlen), horizontal darf es durchaus höher sein, die Nadeleinheit - wesentlich (!) für die Bewältigung der geforderten Beschleunigungen bei Zisch-/Plopplauten - sollte eine möglichst geringe effektive Masse aufweisen, < 0,3 mg unbedingt, besser noch <0,2 mg. Der Schliff ist dann - effektive Nadelmasse 0,1 mg-0,2 mg - nachrangig, 8 x 40 Micron mit effektiver Nadelmasse von 0,105 mg sind 'zauberhaft' leistungsfähig.

Gibt es noch Tonabnehmer, die einer solchen (hochwertig angesetzten) Qualitätsforderung entsprechen? Eine gute Frage. Suchen wird man müssen.
Zwischenhalt: Es gab davon einige, beispielsweise die MC-Typen von Yamaha, MC-3, MC-505, noch das MC-501 - alles leider nicht mehr im Angebot. Lange Zeit nicht mehr.

Freundlich
Albus

Fußnoten:
1. Antiskating für DL-103 bei AK von 2,6 g eingestellt auf 3,0 g Skalenwert, bestätigt durch den Test der Shure TTR117, Skating Compensation, Level 1 + 2 einwandfrei, Level 3 mit minimalem Säuseln R. Level 3 ist eh überzogen (>80 um). Plattenspieler SL-1210M5G, YP-B2.
2. Als Montagehilfe ist eine Unterlage günstig, die den Überhang abzulesen erlaubt, auch dann, wenn der Arm nicht über die Tellerachse eingeschwenkt werden kann.


[Beitrag von Albus am 18. Jan 2018, 12:58 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#39 erstellt: 18. Jan 2018, 13:39
Hallo,

ein Ortofon OM 20 - 40 wäre eine Lösung.

Peter
Bum666
Stammgast
#40 erstellt: 18. Jan 2018, 14:42
Bei Kleinanzeigen wird im Moment ein rotel rp-700 mit einem 30h alten om 40 für 380,-€ angeboten. Der dreher ist mir unbekannt, hört sich aber nach keinem schlechtem angebot an, oder?
vinylrules
Inventar
#41 erstellt: 18. Jan 2018, 14:56
Teuer und auch nicht besser als der Thorens.
Detektordeibel
Inventar
#42 erstellt: 18. Jan 2018, 19:20
Das OM40 kostet mittlerweile alleine soviel wie das Angebot... d.h. der Dreher wäre "fast geschenkt..." - aber dann wieder Versandrisiko, Frage warum das nach sooo wenig stunden wer verkauft usw. usf...

Aber brauchste an sich nicht,

Setz einfach ein OM20 drauf.

http://www.ebay.de/i...b:g:J7UAAOSwMHdXTbCT

Das wird eh schon besser abstasten als das alte Denon.

und Druck dir die Schablonen aus, und montiere das ganze dann selber richtig.

Wenn dich das noch nicht traust beim Om20 probier es erstmal mit dem "Denon 103 für Arme"...

https://www.ebay.de/...9:g:bokAAOSw-4RaUm59



Plattenspielerhaube ist kein Problem, wenns Original partout nicht mehr gibt neuanfertigung und alte Scharniere dran...
Bum666
Stammgast
#43 erstellt: 19. Jan 2018, 21:14
hallo,

danke für den Tip mit den Schablonen. Habe IEC Schablone von Vono Labs erstmal den Sitz des vorhandenen TA's kontrolliert & neu justiert. Ebenso die Auflagekraft, die hat auch nicht gestimmt. Ich möchte dem Hifi-Laden nichts unterstellen, aber es ist doch irgendwie sehr komisch, dass keines von beiden korrekt eingestellt war. Auflagekraft war bei 3,1g. Soll, wäre 2,5g plusminus 0,3g. Winkel hat auch eine ganze Ecke nach außen abgewichen. Ich weiß zwar nicht, wie es vor der Justage aussah, aber dass kann's ja auch nicht sein.
Der Klang zum Plattenende hin hat sich nach der Korrektur(mit aufgeklebter Bleistiftmine) nicht wirklich verbessert. Am Anfang der Platte nach wie vor alles super, zum Ende hin harsch und unsauber. In ruhigen Passagen noch akzeptabel, aber wenn alle Instrumente am Start sind (zbsp Metal) wird es richtig unschön...
8erberg
Inventar
#44 erstellt: 19. Jan 2018, 21:24
Hallo,

Tonarmbalance und Auflagekraft/AS-Justage sollte man jedesmal nach Transport des Plattenspielers erneut vornehmen.

Ich kontrollier das selbst bei am Platz stehenden Dreher alle paar Monate.

Peter
Albus
Inventar
#45 erstellt: 19. Jan 2018, 22:32
Tag,

hast du tatsächlich auf die Nullpunkte 66/120.9 mm eingestellt? D.h. den Überhang auf 18.5 mm vergrößert, die Kröpfung auf 24.5°? Ja, nehme ich dann an. Die Unsauberkeiten, ja, sind geblieben, im inneren Abspielsektor wie vorher, klar.
Ist dir ein weiterer Versuch die Mühe unter den Einlassungen zur beschränkten Potentialität des DL-103 bei Zisch- und Explosivlauten noch wert? Wenn ja, hoffe ich, dann empfehle ich eine Montage auf die Nullpunkte 64,6 und 109,6 mm. Der Überhang ist mit 16,5 mm gegenüber dem originalen von 15,5 mm nur um einen Millimeter vergrößert, aber die originale Kröpfung von 23° ist unverändert. Der Aufwand hält sich in praktischen Grenzen einer Viertelstunde, denke ich. [Die Punkte sind auf der Vono-Schablone zu markieren, Bleistift oder so.]
Die so beabsichtige Tonarmgeometrie ist in der Tat eine für den heutigen LP-Mix annähernd bestmögliche für den TD-115 II. Effektive Länge 223 mm, Überhang 16,5 mm, Achsabstand 206,5 mm, Kröpfungswinkel 23°, mit Spurwinkelfehlerminimum im mittleren Abspielbereich und Nullpunkt innen im typischen Finale von Rock/Pop-Platten.

Zischelfrei wird die Wiedergabe per DL-103 so nicht, die effektive Nadelmasse ist schlicht zu hoch, aber die Grenzen der Möglichkeiten des Denon sind so befragt sowie wohl erreicht (an einem leichten Arm).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 19. Jan 2018, 22:34 bearbeitet]
Bum666
Stammgast
#46 erstellt: 19. Jan 2018, 23:10
Hallo Albus,

habe die Punkte gesetzt, Schablone wieder aufgelegt & kontolliert. Verstellt habe ich nichts, da ich finde dass die momentane Einstellung exaxt an diesen Punkten passt. Also die Mine parallel zu den Linien auf der Schablone verläuft. Bei 120,9, oder halt 121 hat der ta ganz leicht nach aussen geschnäbelt.

Ich frage mich, wie ich 10tel mm genau arbeiten soll?
guenti_r
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 20. Jan 2018, 01:19
Falls ich was dazu beitragen kann, hier eine Schablone nach IEC / Lofgren A mit 18.5 Überhang:

Thorens TD115MKII

Zumindest den Überhang kannst du hier einfachst einstellen, einfach Schablone drauf, festhalten und beobachten, ob die Nadel dem Radius folgen kann.
Aussen anfangen und Nadel nach innen heben. Bist du innen zu kurz,muss der Tonabnehmer in der Headshell nach vorne usw..
Kröpfungswinkel kann ignoriert werden wenn nicht einstellbar.
Wenn doch, hast du eine Schablone, die extra für deinen Dreher erstellt ist und mit Albus´s Werten übereinstimmt.

Edit:
Albus soll die beste Geometrie für deinen Dreher errechnen und ich mache dafür eine Einmesschablone.


[Beitrag von guenti_r am 20. Jan 2018, 12:06 bearbeitet]
Albus
Inventar
#48 erstellt: 20. Jan 2018, 12:59
Guten Morgen,

das ist ein hilfreiches Angebot von guenti, danke! - Also, hier folgen die Geometriedaten für eine bestmögliche Einrichtung des Armes mit Bezug auf LP-Abspielbereiche; der innerste Radius der 17 cm-Single von 53.975 mm ist außen vor, wird nicht berücksichtigt. Das ist der entscheidende Unterschied zur originalen Geometrie aus der Epoche der maßgebenden 7 Zoll (17 cm)-Single Schallplatte. Jetzt für einen jeden LP-Plattenmix, also...

Für TD115II:
-- Achsabstand wie original 206,5 mm
-- Kröpfung wie original 23° (unverändert, auch gemäß Ludwig Klapproth, einstiger Chefentwickler Thorens, immer vorteilhaft)
-- Überhang vergrößert auf 16,5 mm (original 15,5 mm)
-- Effektive Länge 223 mm (original 222 mm)
-- Nullpunkte 64,6 mm innen, außen 109,6 mm (original 57 mm innen, 116,4 mm außen)

Die zugehörigen Ergebnisse von Winkelfehler, Verzerrungen folgen hier:
-- Maximaler Winkelfehler 2.86°
-- Maximale Verzerrungen 0.983%
-- Durchschnittliche effektive Verzerrungen 0.45%
Im Verlauf im kritischen Bereich R 90-60 mm enorm günstig, der Zischlaut-Beitrag des Spurwinkelfehlers innen ist minimiert.
[Gegen die höhere effektive Nadelmasse des DL-103 sowie die Torsionsresonanzen eines leichten Thorens-Tonarmes mit einem harten Klotz von Tonabnehmer bestückt kann man nichts erfolgreich tun.]

Bei der Montage ist die Skating-Kompensation auf Null (0) zu stellen, die Auflagekraft sollte wie für den Betrieb eingestellt sein. Die Oberflächenhöhe der Schablone sollte einer Plattenoberflächenhöhe entsprechen. Die Einstellung hat mit dem Überhang innen zu beginnen! Die Kröpfung wird dann im äußeren Nullpunkt kontrolliert.

Die praktisch erreichbare Genauigkeit liegt unterhalb einem halben Millimeter; die Sache der Winkelgenauigkeit von Winkelminuten der Kröpfung ist bei Veränderungen schon schwieriger, da der Nadelträger mit der Stellung auf oder neben der Gleichgewichtslinie ins Spiel kommt. Daher auch lasse man die Kröpfung unangetastet (bei krass fehlkonstruierten Armen dann allerdings nicht).
Eine Lupe mit Vergrößerungsfaktor 5x als Minimum ist empfohlen, 7x oder 10x ist unmissverständlicher zu nutzen.

Ich wünsche gutes Gelingen - und danke für unser Zusammenwirken.

Freundlich
Albus

Fußnote:
Wer einen Zugang zur Vinylengine hat, der kann die Unterschiede hier ansehen: https://www.vinyleng...l=y&submit=calculate


[Beitrag von Albus am 20. Jan 2018, 13:14 bearbeitet]
Bum666
Stammgast
#49 erstellt: 20. Jan 2018, 13:06
Habe jetzt den maximal möglichen überhang eingestellt. Vorher auch mal mit minimalem probiert, wobei da weder innen noch aussen Parallelität möglich war. Im Wesentlichen besteht das Problem fort. Versuch macht klug, gehe selber davon aus, dass die Kombi leichter arm und dl 103 nicht optimal ist, jedenfalls ab Mitte der Scheibe. Aufgrund des guten klangs zu Beginn der Platten gehe ich davon aus, dass der ta in Ordnung ist. Überlege mir halt (weil bei meinem drehern die Haube gerissen ist) eher in einen drehern mit halbwegs schweren arm und am besten mit austauschbarer headshell zu investieren. Müsste mich dazu aber erst wieder etwas einlesen. Was haltet ihr von der Idee? Eventuell ein Kenwood KD 990 oder thorens td 320 mk2....
Bum666
Stammgast
#50 erstellt: 20. Jan 2018, 13:09
Wenn hier einer zu danken hat....bin ich es
guenti_r
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 20. Jan 2018, 13:18
@Albus,
laut deinen Berechnungen kommt bei mir Stevenson/IEC raus.
Wenn ich den originalen Überhang anwende, Stevenson/DIN.

@Bum666,
wie weit kannst du denn noch nach vorne mit dem Tonabnehmer in der Headshell?
Eventuell geht da noch was Richtung Löfgren....
Als erstes den Überhang mittels dem aufgedruckten Bogen einstellen:
Schablone auflegen, Nadel am äusseren Rand am Bogen absetzen, Schablone und Plattenteller gut fixieren/festhalten, dann Tonabnehmer nach innen führen. Ist die Nadel zuweit hinten, muss der Tonabnehmer in der Headshell nach vorne. So oft wiederholen, bis die Nadel immer den Bogen treffen kann.
Dann hast du den Überhang korrekt eingestellt.
Danach erst den Kröpfungswinkel korrigieren.

Wie auch immer, hier die Schablone nach Albus´s Berechnung:

Schablone


[Beitrag von guenti_r am 20. Jan 2018, 13:24 bearbeitet]
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