Telefunken CS 20 will nicht richtig

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t-4511
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 16. Nov 2004, 01:20
Hallo allerseits!

Ich habe heute einen Telefunken CS von meinem Schwager abgestaubt.
Ich habe ihn dann auch gleich daheim angeschlossen und musste feststellen, dass er nicht richtig funktioniert.

Sobald ich ihn an mache, dreht sich der Plattenteller. Auch nach dem ich auf Stop gedrückt habe wollte er nicht mehr aufhören.
Mit Play geht der Arm in Stellung, aber nicht nach unten.

Zurück will er dann aber auch nicht mehr.
Nach links wie rechts lässt er sich auch nur schwer bewegen und es kommt einen vor, als würde eine Feder eingebaut sein.

Kann mir jemand sagen, ob ich ihn jetzt in die Tonne werfen kann? Mein Schwager meinte, dass er eigentlich funktionieren sollte.

Ich habe ihn noch nicht aufgeschraubt, werde es aber machen, wenn hoffnung besteht.
Ich danke schon einmal.
Robert
directdrive
Inventar
#2 erstellt: 16. Nov 2004, 11:50
Hallo Robert,

Flinte nicht ins Korn werfen, zwar kenne ich den CS-20 nicht, kann aber so schwer nicht sein... Alle Telefunken-Dreher der 80er Jahre stammen aus japanischer Produktion, CS-10/20 und RS-200/300 meines Wissens von Sharp - und sind eigentlich äußerst robust.

Die Automatikfunktionen sind entweder elektronisch mit zweitem Motor realisiert oder rein mechanisch. Ich tippe 'mal auf ersteres - bei den meisten seiner Stiefgeschwister, seien es Rotels oder Universums, hängt hier einfach der zweite Motor. Warum auch immer, aber wenn Du ihn per Hand ein bißchen drehst, klappt's meist wieder, wahrscheinlich verhärtetes Schmierfett.

Stecker 'raus, Gerät von unten öffnen, Motor finden und diesen - gegebenenfalls mittels der Zahnräder - ein paar Umdrehungen machen lassen. Bei der Gelegenheit kannst du gleich die Geschwindigkeitsregler mittels Kontaktreiniger (kein Kontaktspray - ich empfehle Kontaktchemie Tuner 600) säubern und alle Steckkontakte auf festen Sitz überprüfen.

Alternativ kann es auch durchaus sein, daß "irgendwas verklemmt ist" - einfach nachgucken, ist abgesehen von der Elektronik durchaus zu überblicken.

Falls die Automatik des Telefunkens wider Erwarten doch rein mechanisch aufgebaut ist, hilft es eventuell, wenn Du bei ausgeschaltetem Gerät den Teller ein paar 'mal gegen den Uhrzeigersinn drehst - ansonsten aufmachen und Fehler suchen.

Viel Erfolg wünscht

Brent
directdrive
Inventar
#3 erstellt: 16. Nov 2004, 12:53
Hallo,

ich nochmal... ich hab' gerade noch ein bißchen gegoogelt:

http://john.ccac.rwth-aachen.de:8000/telefunken/rs30/index.html

Spricht also einiges für meinen Ansatz Andererseits sieht mir das ganze jetzt eher nach Sanyo als nach Sharp aus - ist auch realistisch, die Vorgängergeneration der Telefunkenplayer stammt auch von dort. Trotzdem ist mir eigentlich nicht so recht klar, wer eigentlich bei wem welche Teile eingekauft hat....

Vielleicht kann mich ja 'mal jemand aufklären über Telefunken, Saba, Nordmende, Sharp und Sanyo und wer für wen was gebaut hat...

Schönen Tag wünscht

Brent
t-4511
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 17. Nov 2004, 00:58
Vielen Dank für die Schnelle Antwort!!!!

Ich werde in den nächsten Tagen die Kiste aufschrauben. Mein Schwager möchte dabei sein, da er meint, das ich das nicht könnte (wobei in der Familie jeder weiß, dass er die zwei linken Hände hat und ich alles aufschraube )

Gruß und nochmals danke,

Robert
OnkelRalf
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 04. Feb 2005, 14:20
Hallo Robert,

leider habe ich den Thread erst heute gelesen. Hast Du das Problem mittlerweile in den Griff gekriegt? Wenn nicht, könnte ich Dir den Tip geben, den Spieler zu öffnen und an den kleinen Motor für den Armantrieb an beiden Seiten etwas Öl zu tropfen und die Welle von Hand einige Umdrehungen zu drehen. Ich hatte bei meinen beiden STS1 (die ja fast baugleich sind) das gleiche Problem, und nach dieser Behandlung laufen beide wieder einwandfrei. Ich habe dafür Lager-Öl aus dem RC-Modellbaubereich genommen.

Bis denn dann

Ralf
KalleGrabowski28
Neuling
#6 erstellt: 27. Jul 2010, 14:56
Sorry, dass ich den Thread wieder ausgrabe, aber meine "Überschrift" wäre wohl die gleiche gewesen.

Und zwar habe ich das Problem, dass der Tonarm nach dem Starten einfach über die Platte fliegt.
Die Einstellungen (Tonarmbalance/Auflagekraft/Skating) habe ich so wie in der Bedienungsanleitung angegeben vorgenommen (ausgehend von 20 mN).

Leider bin ich ein absoluter Neuling in der Welt der Plattenspieler, daher habe ich im Moment keine Idee, woran es liegen könnte.

Hat irgendjemand einen Tip, wie ich das Problem lösen kann?
Dann immer her damit!
KalleGrabowski28
Neuling
#7 erstellt: 13. Aug 2010, 19:23
Niemand eine Idee oder einen Tip?
germi1982
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 13. Aug 2010, 19:42
Der Diamant ist noch am Nadelträger (das ist das kleine Aluröhrchen das aus dem Tonabnehmer rauskommt) dran?

Wenn alles korrekt eingestellt ist, und evt. mit einer Waage nachgeprüft ist, kann es nicht mehr viel sein. An der Spitze des Nadelträgers sitzt ein kleiner Diamant dran, am besten mal mit einer starken Lupe oder Mikroskop schauen ob der auch noch ok ist.

So sieht das unter einem Mikroskop aus bei 66 facher Vergrößerung:

http://www.fl-electronic.de/analog/images/mmstylusx66.jpg

Wenn der Diamant weg ist oder beschädigt dann kann es zu sowas kommen.


[Beitrag von germi1982 am 13. Aug 2010, 19:47 bearbeitet]
KalleGrabowski28
Neuling
#9 erstellt: 19. Sep 2010, 09:55
Leider habe ich weder eine Lupe, noch ein MIkroskop zur Hand, aber man erkennt mit blossem Auge, dass da noch irgendwas an dem Nadelträger dran ist. Müsste dann ja der Diamant sein.
Ob der in Ordnung ist, kann ich natürlich nicht sagen.

Ich fürchte, da muss dann wohl eine neue Nadel her.
Das System ist ein Ortofon LMA 12, die derzeitige Nadel eine Ortofon 12.
Was wäre da denn eine gute Nadel mit vernünftigen Preis/Leistungs-Verhältnis und wo bekomme ich die am besten her?
germi1982
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 20. Sep 2010, 00:32
KalleGrabowski28
Neuling
#11 erstellt: 20. Sep 2010, 19:52
Ah, prima. Danke!
Aber würde diese Nadel prinzipiell auch reichen?
http://www.williamth...07b62a69a9ab4_x2.htm

Ich weiß nämlich nicht, ob ich 34€ ausgeben will, um dann festzustellen, dass noch mehr nicht funktioniert oder es gar nicht an der Nadel lag.
germi1982
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 21. Sep 2010, 18:50
Prinzipiell ja...

Aber Ersatznadel zu haben ist nie verkehrt, und das System ist an dem Telefunken nicht festgewachsen. Das kannst du auch an anderen Plattenspielern benutzen.

Wenn der Tonarm frei gängig ist*, die Lager des Tonarmes** ok sind und du alles korrekt eingestellt hast nach Handbuch bleibt bei sowas nicht viel übrig.

Aber mach mal folgende Tests:

1.) Auflagekraft 0, Antiskating 0, Tonarm muss frei schweben, zur Not neu balancieren. Lift sollte natürlich unten sein damit der Arm nicht auf der Liftbank aufliegt! Dann mal von rechts gegen den Tonarm pusten. Der muss sich frei zur Mitte der Platte bewegen.

2.) Ebenso wie vorher, AS 0, Auflagekraft 0. Arm muss auch frei schweben wenn korrekt balanciert. Dann mal ein Stück Papier von der Abmessung 1cm x 1cm auf die Headshell, bzw. das System (Headshell hat der Player in dem Sinn ja nicht) legen. Der Tonarm muss dann sofort nach unten gehen.

*Wenn z.B. Jemand die Kabel die im Tonarmrohr liegen innen im Plattenspieler ein Stück gezogen hat, das könnte zu Behinderungen des Armes in der Horizontale führen.

**das passiert nicht durch normalen Gebrauch, da ist dann schon eher Gewalt im Spiel. Als einfachen Test den Tonarm balancieren, Auflagekraft und Antiskating auf 0.


[Beitrag von germi1982 am 21. Sep 2010, 19:00 bearbeitet]
KalleGrabowski28
Neuling
#13 erstellt: 21. Sep 2010, 20:27
Also, die beides Tests sind schonmal erfolgreich verlaufen.

Dann werde ich mich mal um eine neue Nadel bemühen. Mal sehen, welche es wird...
KalleGrabowski28
Neuling
#14 erstellt: 16. Okt 2010, 00:24
Vollkommen vergessen: Danke für die Hilfe! Es lag tatsächlich nur an der Nadel.
Neue montiert und der Musikgenuss konnte beginnen.

Benlotta
Neuling
#15 erstellt: 14. Sep 2022, 15:38
Hallo AlleMan !

Nun hat dieser Thread schon einen gaaaanz schoen langen Bart, aber es gibt doch immer wieder ein paar Details hinzu
zu fuegen. Betr. den Telefunken STS-1 / CS-10 /CS-20 : Der ist ein OEM-Geraet, konzipiert von Micro-Seiki und gebaut
von Chuo Denki fuer mehrere OEM-Abnehmer. Diese Geraete-Linie hat 2 getrennte Motoren und ist gut mit Elektronic
vollgestopft, schon wg. des Direktantriebs.
Wenn der Automatik-Tonarm also "falsche" Bewegungsmuster zeigt, ist das meist auf einen Elektronic-Defekt zurueck zu fuehren.
In der Regel sind es nur 2 kleine Kondensatoren, ebensolche "Knallfroesche", wie man sie von DUAL auch kennt. Diese
Kondensatoren zu orten, auszubauen und zu erneuern, setzt gewisse Elektro(nik)-Erfahrung voraus und verlangt das Oeffnen
des Gehaeuses . Ist also nicht jedermans Sache. Die 2-3 Kondensatoren kann man im Versandhandel leicht ordern. Wegen der
heutigen Netzspannung von 230V sollten sie fuer mind. 275V gebaut sein; die japanische Spannung liegt bei nur 110V und fuehrt
so zu einigen Knallfroeschen in diversen Geraeten. Am besten, man hat einen geschulten Bekannten, der einem hilft dabei.

Und, Leute: Wenn ihr euch mit euren Drehern solche Arbeit macht, dann knickert nicht an den Plattennadeln herum! Klar, es gibt
chinesische AT-Nachbauten fuer 10 EUR plus, aber das ist keine ernsthafte Option. In vielen Drehern befindet sich bereits ein
eher hochwertiges Pick-Up-System (Tonabnehmer, Cartridge), das durchaus noch laenger benutzt werden kann - zuerst mit der
alten Nadel die Grundfunktion checken: Sind beide Kanaele hoerbar? Wenn ja, dann einfach eine frische Nadel kaufen, einschieben
und fertig. Stardardgemaess sind die Nadeln heute alle mit Diamant-Spitzen ausgefuehrt; wahlweise sphaerisch-rund oder elliptisch
fuer noch weniger Abrieb-Reibung beim Abspielen. Die elliptischen Nadeln gibt es als Teildiamant und sind auf den metallenen
Nadeltraeger aufgeklebt (bonded, tipped). Noch besser ist ein Ganz-Diamant, der direkt am Nadeltraeger angebracht ist, das nennt
sich NUDE, also nackt, und ist wieder eine Stufe besser und teurer. Dann gibt es noch andere Nadeln mit Spezialschliff, z.B. Shibata,
die aber preislich gleich mal hoch schiessen, auch weil sie selten sind. Heute, also in 2022, muss man fuer eine ordentliche Nadel
mehr als 20 EUR raustun, fuer elliptische gleich mal 30+, fuer "nackte" ca. 40 und SHibata verdoppelt das nochmal.
Also, tut was raus fuern guten Klang und bitte keine Ersatznadeln fuer 20 EUR oder weniger!
Nur Schellack-Paltten, also die alten steifen und bruechigen disks mit 78 RPM brauchen andere Nadelgroessen und werden
heutzutage oft zu verdaechtig kleinen Preisen angeboten, weil es zu grosse Lagerbestaende gibt; manche sehen den
sphaerischen Mikrorillen-Nadeln sehr aehnlich. Augen auf !

Fuer Musikfreunde und HiFi-Veteranen ist die nackte elliptische Nadle die beste Wahl bei kleinem Budget und kleiner Auflagekraft.
DJs haben ganz andere Ansprueche, auch beim Scratchen, da werden eher sphaerisch-runde Nadeln eingestetz, die mit grosser
Auflagekraft gespielt werden.
Polemisch gesprochen kann man auch mit einer 78er Nadel scratchen, naemlich die Vinylplatte zerkratzen und die Rille ausfraesen;-)
Finger weg von 20 EUR Nadeln. Der Gesamtklang der Musik liegt zu einem grossen Teil an der Nadelqualitaet, dann erst
am Spieler und natuerlich auch an der Verstaerkeranlage, dem Raum mit seinem Eigenklang sowie an den eigenen Ohren.
Aber die NAdel kommt zuerst !

So, und jetzt viel Spass mit Euren Drehern !
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