Konvolut an TAs für Dual 1229

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Richie_12
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Jul 2019, 17:58
Hallo Zusammen,

bisher war ich hier nur passiv als Leser unterwegs, nun habe ich selber ein paar Fragen zu meinem kürzlich günstig geschossenen und nun reparierten DUAL 1229. Ich hoffe ich erzähle euch jetzt nicht meine ganze Lebensgeschichte...

Um was neues kennen zulernen und für ein wenig Abwechslung zu sorgen habe ich ausschau gehalten nach einem DUAL 1229. Aktuell spiele ich über einen 1210 MKII, welcher sicherlich das besser Laufwerk ist, aber wollte einfach mal was anderes ausprobieren. Einen "defekten" 1229 gefunden und mit ein wenig Aufwand wieder fit gemacht (war eigentlich nur total verharzt). Das installierte System ist ein Audio Technica AT12XE.

Mein Vater ist Radio und Fernsehtechniker hat noch ein Haufen TAs zuhause rumliegen welche er mir übergeben kann. Die Liste:

- 3 x ADC SX-5
- Studio P 10 ED
- 3 x Ortofon OMB (mit und ohne Nadeln, leider konnte er mir nicht sagen welche)
- AKG P4
- Denon DL110
- Luxman 320c

dann habe ich noch ein SHURE M44-7 hier rumfahren.

Angeschlossen wird das ganze an einen Pioneer SX-770.

Das ADC SX-5 schein ein weniger bekanntes "Einsteigermodel" zu sein.

Studio P 10 ED , ähnlich wie das SX-5? Einsteigermodel?

Die Güte des Ortofon OMB scheint ja stark von der Nadel abhängig zu sein ("je höhe die Zahl desto besser"), zudem sollen diese optisch nicht gut zusammenpassen.

Das Denon DL 110 ist wohl ein hochwertigeres, habe aber im Forum gelesen das dieser nicht mit dem Tonarm des 1229 kompatibel sein soll. Es ist ein High-Output MC und könnte es somit auch an meinen Pio ohne Vorverstärker anschließen.

Luxman 320C. Soll ein umetikettiertes AT3200 System sein. Allerdings auch ein MC, mir aber unbekannt ob es High-Output ist.

Klar, ich könnte jetzt alle System durchprobieren, aber diese müsste ich jedesmal neu justieren und das dauert ganz schön. Vielleicht kann man ja auch von vornherein einige System komplett ausschließen weil sie einfach nicht kompatibel sein werden.

Was ist euer Meinung zu dem Konvolut was mir hier zur Verfügung steht? Mit welchem TA kann ich das beste Klangerlebnis für den DUAL 1229 rausholen? Ich freu mich auf eure Antworten!

Gruß,
Richie
Holger
Inventar
#2 erstellt: 13. Jul 2019, 19:05

Richie_12 (Beitrag #1) schrieb:

Das Denn DL 110 ist wohl ein hochwertigeres, habe aber im Forum gelesen das dieser nicht mit dem Tonarm des 1229 kompatibel sein soll. Es ist ein High-Output MC und könnte es somit auch an meinen Pio ohne Vorverstärker anschließen.


Dass es nicht mit dem 1229 harmonieren soll ist Quatsch.

Probier‘s aus - du wirst es nicht bereuen.
Wuhduh
Gesperrt
#3 erstellt: 14. Jul 2019, 00:49
Moin !

Die originalen Ortofonnadeln sind mit Ziffern 5 - 40 beschriftet. Oder DN16xE. Ohne Beschriftung sind Nachbauten.

Das Luxman ist ein HO-MC von AT , bei dem aber nur die seltene, überteuerte ATN-3200XE paßt. Nicht die ATN-3100XE. Oder die auch umgelabelte Luxman-Nadel.

Jo, das Denon wird am Dual laufen. Die Meinungen gehen halt auseinander.

MfG,
Erik
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 14. Jul 2019, 11:08
Wie es Erik bereits gesagt hat: Bei den Ortofon OM kommt es halt darauf an, was da für einen Nadel drauf ist. Je höher die Zahl, desto besser. Mit der elliptischen 20er-Nadel kann man schon ganz ordentlich Platten hören, die 30er (FIneline-Schliff) und die 40er (Gyger-Schliff) sind richtig gut.

Zu den AKG's: Hier gibt es das grosse Problem, dass die Nadelträger in der Regel im Laufe der Zeit komplett ausgehärtet sind und die Nadeln dadurch nichts mehr taugen. Das Studio P10 ist auch ein AKG.

Zum Denon DL-110 gehen die Ansichten auseinander - auch ich würde das halt mal ausprobieren.

Meinen persönlichen Geschmack an den Dual-Reibradlern treffen allerdings die Shure-Systeme am besten. Daher finde ich das Shure M44 auch das interessanteste Deiner Auswahl - allerdings würde ich es nicht endlos mit der Rundnadel betreiben sondern mit eine elliptische Nachbaunadel von Jico dafür leisten.

LG
Manuel
Albus
Inventar
#5 erstellt: 14. Jul 2019, 12:18
Tag,

ein Blick auch auf den empfangenden Pioner SX-770. - Mit nominellen 47 pF an Eingangskapazität gering belastet, real - wie bei den alten Verstärkern häufig, Kabelverbindungen von hinten nach vorn auf die Platinen sind zu ergänzen, typisch bei 90 pF, immer noch niedrig.
Dann auch auf den DUAL 1229, Kabelkapazität 160-180 pF sind zu erwarten als typisch bei Dual, bei den ganz alten Plattenspielern auch 220 pF.

Mit niedriger Lastkapazität (aus Dual 1229 plus Pioneer Sx-770) ist ein Shure M44-7 nicht gut brauchbar, gefordert werden durch die Herstellerempfehlung 400-500 pF, typisch 450 pF, was zu einer geringsfügig eingeschränkten Bandbreite führt, aber ausgewogen 50-8000 Hz. Bei 340 pF fehlt es merklich an Tonhöhenprägnanz.
Zu dem SHURE M44-7 gibt es von JICO, Japan, eine Nachbaunadel mit elliptischem Schliff, 7x18 µm, mit guter Politur, besser auf den Korpus des M44-7 passend, da fest sitzend auch an den Seiten, als der originale SHURE-Einschub N44-7 (Thakker NB-00330/JICO). Ebenfalls ein kräftiger Magnet ist mitgebracht, die ausgangsspannung somit nur geringfügig niedriger als beim originalen N44-7.

DL-110 ist bei 47 kOhm ein Fall von fahlen Klangfarben, mit 68 kOhm ist die Tonhöhenkontur der oberen Mitten und Höhen klarer. So hält die BDA auch dazu an, mit "höher als 47 kOhm" zu betreiben - aber BDAs liest keiner genau, zum eigenen Nachteil. Mechanisch passt es zum 1229, auch elektrisch zu der Dual/Pioneer-Kombination.
Luxman 320 C ist auch ein MC mit erhöhter Ausgangsspannung, 2,0 mV/5 cms. Mechanisch wie das DL-110, passend.

Ah ja, da ist noch ein AT12XE - für den Arm mit etwas zu hoher Nadelnachgiebigkeit, nicht für robusten Betrieb geeignet, da sich der lose auf dem Lagerdämpfer gehaltene Nadelträger leicht verdrehen lässt. Die elektrische Passung ist gut (Ausgangsspannung, Eingangsempfindlichkeit, resultierende Lastkapazität von DUAL an Pioneer).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 14. Jul 2019, 14:11 bearbeitet]
lini
Inventar
#6 erstellt: 14. Jul 2019, 12:50
Erik: Das sollte mich aber sehr wundern, wenn an das Luxman-AT neben der Luxman-Nadel nur die ATN3200XE passte. Normalerweise sollten da eigentlich alle 3100er- und 3200er-Nadeln dranpassen - erstere aber halt unter Umwandlung des Systems in ein Low-output-MC. Mein Tipp dafür wär allerdings noch ein anderer - nämlich die ATN35E, die's noch im Amiland bei LPGear für recht preiswerte 150 Dollar gäb. Die böte 'ne schöne, nackte, scharfe Ellipse mit quadratischem Schaft auf Beryllium-Träger, würde das System allerdings ebenfalls zum Low-output-MC mutieren lassen.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Yamahonkyo
Inventar
#7 erstellt: 16. Jul 2019, 14:43
Hallöchen Richie,

was spricht denn dagegen, das AT12XE draufzulassen und ihm eine neue Original Nadel zu gönnen?

Akai RS 150 (baugleich ATN 12 XE)

Technische Daten:
Nadelnachgiebigkeit: 25 x 10 – 6 cm/dyne
Material: Diamant, nackt
Schliff: elliptisch 0.3 x 0.7 mil
Auflagekraft: 1,0-1,75g
Frequenzgang mit XE/RS150 Nadel: 15-28.000Hz ±6dB

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 16. Jul 2019, 15:01 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#8 erstellt: 16. Jul 2019, 15:19

lini (Beitrag #6) schrieb:
Mein Tipp dafür wär allerdings noch ein anderer - nämlich die ATN35E, die's noch im Amiland bei LPGear für recht preiswerte 150 Dollar gäb. Die böte 'ne schöne, nackte, scharfe Ellipse mit quadratischem Schaft auf Beryllium-Träger, würde das System allerdings ebenfalls zum Low-output-MC mutieren lassen.

Das angesprochene System AT3200 wurde ja unter verschiedenen Labels an diverse Geräte als Standardausrüstung verbaut. So auch am JVC QL-Y55F, dort unter dem Namen JVC DT200E, allerdings mit einer recht einfachen gebondeten Ellipse.

Als ich mir letztes Jahr so ein Gerät besorgt habe, war da auch noch so einer dran. Lini´s Tip mit der ATN35E habe ich erst später per Zufall gefunden, ich hatte mir zuvor eine AT3100XE-Nadel als Ersatz geholt. Die ATN35E ist tatsächlich von der Machart schon eine andere Hausnummer, lohnt ich m E. unbedingt! Damit hat man ein richtig gutes System am Start!

Meine Makro-Photos der Nadeln findet man hier im Thread über den JVC QL-Y55F. Und hier kann man noch meine Aufnahmen der Spulen sehen, die Teil des Nadeleinschubs sind, und bei HO-MC und LO-MC eben sichtbar anders dimensioniert sind.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 16. Jul 2019, 15:20 bearbeitet]
Richie_12
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 31. Jul 2019, 21:14
Hallo Miteinander,

zunächst mal bin ich echt begeistert von euren ausführlichen antworten! Danke dafür schon einmal.

Ich habe mit meiner Frau jetzt dann mal getestet:

M44-7

Mit dem System sind wir vertraut von meinem Technics 1210 MKII. Klingt zunächst bekannt, aber im Vergleich zu den unteren deutlich tiefen/bass-lastig ggf. sogar etwas dumpfig (ist wohl auch nicht unbekannt für das System).

Denon DL 110

MC-HO System. Trotz HO direkt gemerkt das ich das Volumen deutlich höher hab schrauben müssen. Dadurch hat man leider bei den leisen stellen im Hintergrund ein deutlichen hisss/rauschen gehört. Zum M44-7 eben nicht so tiefenlastig. Ansonsten klarer Ton.

Luxman 320C

MC-HO System. Wie beim Denon, Lautstärke hoch, Hintergrund rauschen. Im vergleich um M44-7 eben auch nicht so tiefenlastig. Mir persöhnlich fiel es schwer den Unterschied zum Denon zu höhren. Meiner Frau hat das Denon aber besser gefallen.

AT12XE

Ist in der Tat weniger "robust" die Nadel ist schwach aufgehängt und ist im Ruhezustand bereis Richtung Plattenmittte geneigt (oder musst das so?). Ton Qualität haben wir leider nicht im direkten Vergleich gegen die Anderen gehört, war aber am Tag davor nicht auffällig gut oder schlecht (haben aber auch nicht so genau hingehört).

Von dem was ich getestet habe bin ich jetzt von allem nicht angetan (auch von dem M44-7! obwohl ich lange damit gehört habe!). Wegen dem Hintergrundrauschen fallen bei mir eigentlich die MC Systeme mit aktuellem Aufbau irgenwie raus.
Ich könnte es noch einmal versuchen das ich mit der Vorstufe die ich hier habe (Behringer UFO 202) über den PHONO CER Eingang die Pioneer interen Vorstufe zu überbrücken. Würde das etwas bringen? Dauerhaft wollte ich aber eigentlich nicht über eine Vorstufe betreiben. (Damit entfällt auch die neue Nadel ATN35E).

Wie Ihr merkt, schein ich jetzt nicht schlauer zu sein als vorher

Aber was wurde alles noch genannt:

AT12XE - neue Nadel
M44-7 - neue elliptische Nadel (macht das System aber nicht heller)
Ortofon - Hier war eine Nadel 5E dabei, und ist wohl nicht wirklich ein Highlight und passt eben auch optisch nicht zu dem alten Dreher.

Vielleicht verschräbel ich auch die ganzen Systeme und die 10 OMB Grundträger die ich jetzt habe ( ) und ich Kauf was neues? Vinylmaster? Werfe nur mal so was rein.

@ Albus, was meinst du genau hiermit? Kenne mich da leider nicht aus vielleicht kannst du es ja noch bissel beschreiben:

"ein Blick auch auf den empfangenden Pioner SX-770. - Mit nominellen 47 pF an Eingangskapazität gering belastet, real - wie bei den alten Verstärkern häufig, Kabelverbindungen von hinten nach vorn auf die Platinen sind zu ergänzen, typisch bei 90 pF, immer noch niedrig. "


Gruß und vielen Dank!
Albus
Inventar
#10 erstellt: 31. Jul 2019, 21:57
Tag,

die Passage bedeutet: Die wirksame Eingangskapazität des Pioneer von ~90 pF setzt sich zusammen (1) aus der Platinen-Bestückung mit einem 47 pF-Kondensator plus (2) der Kapazität der Kabelverbindung, die von den RCA/Cinch-Input-Buchsen hinten am Gerät bis zur Platine vorn im Gerät sich erstreckt, 20-25 cm. Für diese interne Verkabelung sind bei den alten Verstärkern typisch 40-50 pF anzusetzen.
Also: 47 + 40-50 = ~90 pF wirksame Eingangskapazität des Pioneer.

Ein Tonabnehmer arbeitet dann insgesamt gegen die Lastkapazität, resultierend aus der Kabelkapazität des DUAL 1229, ca. 160-220 pF plus Pioneer wirksame Phono-Eingangskapazität von ~90 pF, mithin 250-310 pF.

Damit kann nun ein M44-7 nicht annähernd ausgeglichen klingen, wenn auch bei begrenzter Bandbreite, es benötigt 400-500 pF, 450 pF nach Shure-Empfehlung, die auch zutrifft. Mit um 300 pF oder noch darunter hängt bereits die so wichtige Mittenregion ab 2 kHz nach unten durch. Mitten- und Höhenregion brauchen aber die kapazitive Stütze, hier einmal.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 31. Jul 2019, 21:58 bearbeitet]
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