Vorverstärker in Receiver vorhanden

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Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 25. Dez 2020, 12:04
Hallo zusammen,

als grosser Musikfan spiele ich schon lange mit dem Gedanken mir einen Schalplattenspieler zuzulegen.

Dabei habe ich den Rega Planar 1 ins Auge gefasst.

Nun ist meine Frage ob meine derzeitige Yamaha Anlage (ein Relikt aus dem Ende der 90er - Boxen sind von Canton) für den Anschluss ausreicht oder ob ich rein technisch einen Vorverstärker benötige?

Die Anlage besitzt ja einen Phono Eingang - soweit ich das bisher verstehe würde das also ausreichen?(sorry, bin was die technische Seite angeht nicht sonderlich bewandert)

Yamaha RX-396 RDS

Rega Planar 1

Vielen Dank für eure Hilfe!

Tom
DB
Inventar
#2 erstellt: 25. Dez 2020, 12:18
Hallo,

der Receiver ist dafür geeignet. Der Plattenspieler hingegen ... also für einen Riementriebler mit Netzschalter untendran, ohne elektrischen Tonarmlift, ohne alles, dafür würde ich keine 379€ ausgeben.
Da würde ich schon lieber ein Gerät aus den 70er, 80er Jahren nehmen und überholen (lassen). Da hat man Funktion und was fürs Auge.

MfG
DB
#linn-fan#
Inventar
#3 erstellt: 25. Dez 2020, 14:25
Leider braucht es einen kleinen Ausflug in die Technik. Für die Abschätzung ob ein Phono-Vorverstärker (egal ob irgendwo eingebaut oder externes Gerät) passt, ist der Plattenspieler (fast) unerheblich.

Einzig der Tonabnehmer ist relevant (Ausflug in die Technik: die Spulen des Tonabnehmers bilden mit dem Eingang des VV einen sogenannten elektrischen Schwingkreis. Relevant auf der Seite des Verstärker ist dabei die verbaute Kapazität der Kondensatoren)

Hier die im Schaltplan des RX-396 aufgeführten Werte (Quelle www.hifiengine.com)

20201225_112318

Ich lese dort 100pf, da die 2ten Kondensatoren hinter dem 2.2kOhm Widerstand im Signalweg liegen

@Alle:lese ich das richtig?)

Zu diesem Wert ist die Kapazität der Verkabelung des PS, die ich für den Rega mal mit 150pF (Picofarad) ansetzte, was dann 250pF ergibt

Damit ist dein Receiver für eine große Bandbreite von Tonabnehmern geeignet. Sehr viele MM-Tonabnehmer funktionieren (im Sinne eines linearen Frequenzganges) damit.
Einer der Vorteile, wenn man einen Verstärker sein Eigen nennt, welcher aus der Zeit stammt, als Plattenspieler noch das Standardgerät der Musikwiedergabe waren. Und YAMAHA hatte immer den Ruf sehr taugliche Phono VV in Ihren Geräten zu verbauen.

Wenn es dir beim Hören deiner Musik nicht in den Ohren "quietscht", dann ist alles gut.


[Beitrag von #linn-fan# am 25. Dez 2020, 14:27 bearbeitet]
akem
Inventar
#4 erstellt: 25. Dez 2020, 15:01
379€ sind für das Gebotene in der Tat sehr, sehr viel...
Ich weiß, daß ich eigentlich nicht mehr über Rega lästern wollte - darum nur ein paar Fakten:
- zum Drehzahlwechsel muß man den Teller abnehmen und den Riemen auf eine andere Übersetzung umlegen
- Motor induziert Brummen in die meisten MM-Tonabnehmer und auch in manche MCs
- Haube bleibt nicht zuverlässig oben, muß zum Hören abgenommen werden
- Erdungsfehler am Tonarm, der den Tonabnehmer im Extremfall das Leben kosten kann
- Tonarm für eine Tonabnehmer-Bauhöhe von nur 14mm ausgelegt - das Gros aller Tonabnehmer ist aber 18-19mm hoch -> Zubehör-Kauf notwendig, um Geometriefehler zu vermeiden
- Antiskating fest voreingestellt - nicht an den Tonabnehmer anpaßbar -> vorzeitiger Nadel-Exitus
- Gegengewicht sitzt locker und resoniert - auch hier kann / muss man teures Zubehör kaufen...

Alles das wäre in den 70ern und 80ern unverkäuflich gewesen, vor allem nicht in der Summe der Fehler...

Gruß
Andreas
Black_Cat_85
Inventar
#5 erstellt: 25. Dez 2020, 15:09
Der Receiver ist gut, der RP1 sein weniges Geld aber nicht wert. Wenn Rega dann ab P6 aufwärts. Generell sind fast alle neuen Player unter 700€ mehr Kompromiss als es sein sollte.
Ich würde da eher nach einem größeren Rega oder Pro-ject im Second hand Bereich schauen, aber auch da muß man wissen was gut ist und was nicht.

VG
BC
Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 25. Dez 2020, 15:39
Vielen Dank für eure Antworten bisher!

Wobei ich ziemlich überrascht bin angesichts der zahlreichen sehr guten Reviews zum Rega Planar 1 (als Einsteigerschalplattenspieler mit angeblich guten Preis/Leistungsverhältnis - dazu finde ich ihn auch recht stylish). Die Anlage dagegen habe ich damals mit 14 von meinen Eltern bekommen und war sicher nicht sonderlich teuer

Aber der Rega Planar scheint hier ja nicht sonderlich gut anzukommen

Hätte sogar in der Tat die Möglichkeit einen alten Thorens von meinem Vater zu übernehmen aber 1) ist dieser mir zu gross 2) mögliche Wartung/Reparatur haut dann rein (wohne in der Schweiz da ist Service recht teuer 3) Transport in den Süden auch nicht so leicht (komme aus dem Norden in D)
#linn-fan#
Inventar
#7 erstellt: 25. Dez 2020, 16:50
Akem hat je bereits aufgelistet warum der Rega P1 berechtigt als überbezahlt bewertet werden darf.

Wenn man am Vintagmarkt nach einem Gerät in vergleichbaren Style sucht, findet man z.B. den SANSUI SR 222 MK V.

Technisch absolut die gleiche Liga wie der Rega (manueller Riementriebler), dafür jedoch Geschwindigkeitsumstellung per Tasten und (tata-tataaaaa) ein höhenverstellbarer Tonarm. Und qualitativ dem Rega weit überlegen.

Durchaus in deinem Budget am Markt angeboten und ev. sogar in deiner Gegend.

Beim Vergleich alt/neu ist es auch hilfreich sich die Bedeutung des Wortes Test im Wandel der Zeit zu vergegenwärtigen.
In den 70er/80ern haben sich Fachzeitungen noch echtes ingeniöses Equipment zugelegt, um die Angaben der Hersteller zu überprüfen und sie haben dieses Equipment auch eingesetzt um zu messen und zu wiegen (Gleichlauf, Rumpel, Geräuschspannungsabstand, usw.)

Jene Zeiten, als sich Hersteller in einem hart umkämpften Markt jedes Jahr mit noch besseren Messwerten zu übertrumpfen versuchten und die Fachpresse den Herstellern ernsthaft den Puls fühlen wollte.

Gibt es heute alles nicht mehr. Die meistens Tests kommen einem YouTube Unboxing Video näher als eine fachlich kompetenten Bewertung auf der Basis von überprüften Daten/Zahlen/Fakten.

Ein Gerät der 300/400€ Klasse wird da als angemessen in Preis/Leistung bewertet, wenn es grundlegend funktioniert.
Eine echte Aussage zur technischen Qualität erwarte ich da nicht.

My2cent


[Beitrag von #linn-fan# am 26. Dez 2020, 01:08 bearbeitet]
eStyle
Inventar
#8 erstellt: 25. Dez 2020, 17:26
@Tom_84:

Ich habe dir eine private Nachricht geschickt, falls du es nicht gesehen hast!

@alle:

Ja, ich habe mich damals auch intensiv hier beraten lassen und habe mich unter anderem auch von der echt netten Optik des Rega (bei mir der Planar 3) verleiten lassen, ihn zu kaufen. Ich habe auch knapp drei Jahre sehr zufrieden damit Platten gehört, aber jetzt werde ich ihn doch verkaufen und würde ihn mir auch nicht wieder kaufen. Das heißt nicht, dass er schlecht ist, aber im Großen und Ganzen gibt es halt bessere Geräte.
Bei den Gebrauchten muss man sich halt schon auskennen bzw. ein generalüberholtes Gerät sich zulegen, wo man ein geringes Risiko hat, dass es in den nächsten Jahren kaputtgehen könnte. Für mich persönlich kam aus mangelnder Erfahrung deshalb kein gebrauchter in Frage, auch wenn es tatsächlich die besseren Geräte sind. Außerdem gibt es so gut wie nichts in weiß von den früheren Geräten. Schwarz oder Holzoptik passt bei mir mal so gar nicht in mein Wohnzimmer.

@Tom_84:

Welchen Thorens könntest du da denn genau bekommen? Ich würde dir den auf jeden Fall eher empfehlen, wenn er einigermaßen generalüberholt ist, aber letztendlich ist alles auch Geschmacksache und nur du kannst die Entscheidung treffen, was dir persönlich am wichtigsten ist.
Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 25. Dez 2020, 20:19
@ Ender:

die Nachricht hatte ich in der Tat übersehen! Leider kann ich dir nicht per PM antworten (denke dazu braucht man hier zunächst eine gewisse Anzahl von Beiträgen?)
Erst einmal vielen Dank für das detaillierte Feedback, wirklich schön zu sehen, dass sich Leute soviel Mühe machen und ihr Wissen weitergeben! Das Angebot bzgl. des Rega Planar 3 klingt auf jeden Fall interessant. Das Problem ist allerdings, dass ich in der Schweiz wohne und dementsprechend wenig in Deutschland bin (wg. Corona aktuell sogar noch weniger). Und mit dem Schweizer Zoll ist das auch so ne Sache, hatte da gerade letzte Woche erst eine negative Erfahrung gemacht.
Von daher hab ich mich auch u.a. gegen den alten Thorens Plattenspieler (Thorens TD 125 MK II) von meiner Vater entschieden, ist von der Logistik einfach recht schwierig.
Dieser wurde zudem lange nicht genutzt, sobald da etwas repariert werden müsste geht sowas in der Schweiz ziemlich ins Geld (zudem müsste ich mir da erst einmal einen Experten suchen). Daher ist natürlich die Garantie bei Neugeräten (und die geringere Wahrscheinlichkeit das in den ersten paar Jahren etwas kaputt geht) natürlich auch ein Faktor bei der Entscheidung.
eStyle
Inventar
#10 erstellt: 25. Dez 2020, 20:39
Oh, kann sein, dass du mir aktuell noch nicht antworten kannst, aber eigentlich wundert es mich ein wenig, weil das müsste normalerweise gehen. Unabhängig davon, ob du neu hier bist oder nicht, aber wer weiß...

Hmm, verstehe. Also wirst du ein Neugerät kaufen? Soll es denn immer noch der Rega sein? Wenn es unbedingt ein Neugerät sein muss, dann würde ich den Onkyo CP1050 noch empfehlen. Allerdings etwas schwer zu bekommen mittlerweile, da der nicht mehr hergestellt wird. Aber vielleicht hast du ja Glück.

Alternativ dieser Dual - klick!
Ich besitze den Dual CS600 als Hauptgerät und bin sehr zufrieden. Jedoch ist der nicht in deiner Preislage, weshalb ich dir den oberen empfehlen würde. Außerdem hat der obere CS465 eine Vollautomatik, für Einsteiger sehr gut und allgemein komfortabel, da du den Tonarm nicht mehr selbst auf die Platte senken und am Ende wieder anheben musst.
frank60
Inventar
#11 erstellt: 25. Dez 2020, 20:43

Tom_84 (Beitrag #9) schrieb:
Von daher hab ich mich auch u.a. gegen den alten Thorens Plattenspieler (Thorens TD 125 MK II) von meiner Vater entschieden, ist von der Logistik einfach recht schwierig.

Allerdings wäre der genannte Thorens einigen logistischen Aufwand wert, vor Allem im Vergleich zu aktuellen Geräten.
Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 25. Dez 2020, 23:50
Ja der Thorens scheint ja wirklich gut zu sein. Aber wie gesagt, logistisch schwierig und zudem nimmt er schon recht viel Platz weg. Ich denke ich werde es erstmal mit einem neuen (z.B. dem Rega) probieren und wenn ich da auf den Geschmack gekommen bin und in ein paar Jahren mehr will kann ich dann ja immer noch die Logistik auf mich nehmen um den hier runter zu bekommen oder auf einen anderen upgraden. Dazu kommt ja noch dass meine Boxen ja auch kein High End Produkt sind. Was ich bisher gelesen habe sollte das ja auch alles (Spieler / Anlage / Boxen) in einem passenden Verhältnis zueinander stehen.
Das summiert sich dann ja mal schnell auf, einen passenden Tisch brauch ich ja auch noch ;-)
Gut möglich, dass mir das in 2 Jahren alles viel wert ist und ich viel Geld reinstecke aber ich taste mich erstmal langsam heran.
So oder so vielen Dank euch allen für das schnelle und hilfreiche Feedback! Ich gebe dann ein Update sobald ich mich entschieden bzw. das Setup fertig habe!


[Beitrag von Tom_84 am 25. Dez 2020, 23:51 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#13 erstellt: 26. Dez 2020, 00:07
Hi,

nur eine Anmerkung, ist sichergestellt, dass der Schaltplanausschnitt für die Phonoswktion der EU/ De Version entspricht, die Anpassung an die Zulassungen in EU haben oft als Ergebnis gehabt, dass die Hersteller noch ein paar zusätzliche Kapazitäten eingebaut haben. Ich würde mich auf die 150 pF nicht verlassen, ohne nicht vorher einen Blick in das Gerät geworfen zu haben.

Zum Rega, ich würde mir den eher nicht kaufen, aber wenn er gefällt, warum nicht. Es ist ja nun keine Raketenwissenschaft einen Plattenteller auf 33 U/min zu treiben. Der Rest, für 45 U/min einen Riemen umzuwerfen oder keine Endabschaltung, was auch immer - das muss man wissen, aber das Gerät kann eben trotzdem zu einem passen.


[Beitrag von hpkreipe am 26. Dez 2020, 00:23 bearbeitet]
Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 26. Dez 2020, 01:30
@hpkreipe

Das übersteigt mein technisches Verständnis leider. Was könntet ihr mir empfehlen um das sicherzustellen vor dem Kauf? Ggfs. könnte der Händler im Fall eines Kaufes dies abschätzen?
frank60
Inventar
#15 erstellt: 26. Dez 2020, 01:40
Wenn es schon unbedingt etwas Neues aus der Preisklasse unter 500€ sein soll/muß, würde ich allerdings eher bei Pro-Ject statt Rega schauen.
#linn-fan#
Inventar
#16 erstellt: 26. Dez 2020, 02:08

Tom_84 (Beitrag #14) schrieb:
@hpkreipe

Das übersteigt mein technisches Verständnis leider. Was könntet ihr mir empfehlen um das sicherzustellen vor dem Kauf? Ggfs. könnte der Händler im Fall eines Kaufes dies abschätzen?

Mach dir mal nicht so'n Kopp. Selbst wenn die europäische Version andere Kondensatoren verbaut hat, ist das kein No-Go und wird nicht in die tiefsten Abgründe des Sounds führen. Und klingen, wie aus einer Bluetoothbox wird es auch nicht.
So daneben wie bei einem AV-Verstärker wird es nicht sein.

Klar kann man jetzt Aufwand treiben und das Gerät aufschrauben (lassen), aber ich persönlich würde erstmal deine Ohren entscheiden lassen.
Eine wirklich untaugliche Fehlanpassung würde sich durch eine unschöne Betonung von hohen Tönen führen. Wenn es echt daneben ist, dann hört man das.

Wenn einen der Höreindruck nicht stört, dann ist das schon in Ordnung so.

Gruß R.


[Beitrag von #linn-fan# am 26. Dez 2020, 11:38 bearbeitet]
lini
Inventar
#17 erstellt: 27. Dez 2020, 00:23

#linn-fan# (Beitrag #3) schrieb:
(...) Ich lese dort 100pf, da die 2ten Kondensatoren hinter dem 2.2kOhm Widerstand im Signalweg liegen

@Alle:lese ich das richtig?) (...)


Nö, tust Du nicht. Die zweiten Kondensatoren bilden zusammen mit den Serienwiderständen zwar Tiefpassfilter, aber für Frequenzen im Hörbereich fällt an den Widerständen nicht viel Spannung ab, sodass man da schon näherungsweise von gut 320 pF an gesamter Eingangskapazität ausgehen kann.

Grüße aus München!

Manfred / lini

P.S.: Dieses Ergebnis darf übrigens als ziemlich gesichert gelten, denn da ich mir mit meiner Vermutung, dass Du mit Deiner Lesart eher ganz schön daneben lägst, nicht so ganz sicher war, hab ich extra noch bei einem Experten nachgefragt, der früher u.a. für einige Operationsverstärker-Designs bei Analog Devices verantwortlich war. Und netterweis hat er zur Sicherheit sogar noch kurz 'ne Simulation gefahren.
Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 27. Dez 2020, 01:02
@lini: Was heisst das denn übersetzt bzgl. der Eingangsfrage ob die Kombination mit der Yamaha Anlage / Rega Planar 1 ohne weiteren Vorverstärker funktioniert? So tief bin ich leider noch nicht in die Materie eingedrungen.
#linn-fan#
Inventar
#19 erstellt: 27. Dez 2020, 14:49
@lini, wieder was dazu gelernt.

@Tom, alles halb so wild. Wichtig bleibt, dass du deinen Ohren vertraust. Es wird definitiv gut funktionieren den Rega am Yamaha zu betreiben. Mit der Verkabelung des PS liegen dann ca. 500pF an. Der Wert an sich ist eher mal unerheblich und nur relevant im Zusammenspiel mit dem Rega Carbon Tonabnehmer Dieser ist "optimierter" Audio Technica AT 3600

Ich habe einmal versucht all die technischen Diskussionen mit meinen Ohren nachzuvollziehen und ein AT (welches gemeinhin als empfindlich auf zu hohe Kapazitäten bewertet wird) an definitiv zu hohen Kapazitäten betrieben.
MEIN Ergebnis (andere Leute, andere Ohren), war, dass ich schon sehr, sehr weit in den >1000pF Bereich gehen musste, um festzustellen, dass der Höreindruck unangenehm ist und das Klangbild falsch mit überzeichneten Höhen. Das mag an meiner zunehmenden Altersschwerhörigkeit liegen (über 10000 Hz tue ich mich messtechnisch schwer), aber eben auch daran, dass bei aller Theorie die Praxis entscheidend ist.

Mit anderen Worten: nicht theoretische Effekte sind entscheidend, sondern dein persönlicher Höreindruck. Ich empfehle erstmal alles so zu machen, wie du es angedacht hast. Einen externen Phono Vorverstärker kannst du dir immer noch zulegen, wenn es dich in den Ohren beißt. Da kommen dan nochmal ca. 60€ (ART DJ Pre) bis 150€ (Pro-Ject Phonobox S2 wegen den Einstellmöglichkeiten) auf dich zu, die ich mir am Anfang sparen würde.

Und nicht zu vergessen ist der Raum in dem du hörst. Wenn die Einrichtung eher Chrom, Marmorboden und Glas ist, dann werden hohe Töne eh betont, wenn es ein Raum mit Büchern, Teppich und Pflanzen ist eher nicht.

Um aber noch einen Ausflug in die Theorie zu machen. THEORETISCH!!!

fg-at120-150590pf_676478

Die untere, grüne Linie repräsentiert den quasi optimalen Verlauf des Frequenzganges bei passender Abschlusskapatizität
Die oberen beiden Linien zeigen auf, was passieren kann, wenn die Abschlusskapazität steigt.

Um jedoch abzuschätzen was das alles für den Höreindruck bedeutet, macht es Sinn sich zu vergegenwärtigen in welchem Frequenzbereich sich Musik eigentlich abspielt. Hier findet sich eine schöne Zusammenfassung bezogen auf die menschliche Stimme und übliche Instrumente. Und man stellt fest, dass der größte Teil der Musik in Frequenzbereichen <5000 Hz angesiedelt ist.
(Betrachtungen von Obertönen sollen hier mal aussen vor bleiben. Es geht nicht um Musikwissenschaft, sondern nur darum ob die Kombination REGA CARBON UND YAMAHA RX 396 fröhlichen Musikgenuss ermöglicht).

Mit anderen Worten, man muss einen Tonabnehmer schon mächtig falsch anschließen, um den Frequenzgang so zu verbiegen, dass es sich bei üblicher Musik wirklich signifikant bemerkbar macht. Und so falsch liegt dein YAMAHA RX 396 wirklich nicht

Also, einfach machen. Praktisch hören und die Theorie, Theorie sein lassen.

My2cent


[Beitrag von #linn-fan# am 27. Dez 2020, 14:53 bearbeitet]
lini
Inventar
#20 erstellt: 27. Dez 2020, 16:56
Tom: Naja, halbwegs anständig funktionieren wird's allemal. Aber recht viel mehr kann ich dazu nicht sagen, denn ich kenn zwar das AT91 (wovon das Rega Carbon ja nur eine umbenannte OEM-Variante zu sein schiene), nicht aber den Rega-Spieler, Deinen Hörgeschmack und den grundsätzlichen Klang Deiner Anlage in Deinem Hörumfeld. Wie gut Dir die Kombination gefallen wird, kann ich also nicht vorhersagen. Was ich Dir indes sagen könnt, wär, dass mir persönlich ein AT91 auf Dauer nicht genügen würd. Denn das Dingelchen klingt zwar an sich nicht verkehrt, aber ist letztlich halt doch nur ein recht anständiger Vertreter der Einsteigerklasse - von einem "giant killer", der sich auch noch mit etlichen teureren und hochwertigeren Modellen anlegen könnt, würd ich beim AT91 also nicht sprechen.

Grüße aus München!

Manfred / lini
hpkreipe
Inventar
#21 erstellt: 28. Dez 2020, 02:37
Hi all,

ich mag ja solche Diagramme, wie in Beitrag '19 gezeigt, da wird mir immer wieder die Unzulänglichkeit von MM vor die Augen geführt. So etwas ist einfach nur Mist! Man rät, was man da zusammen stöpselt nimmt einen Schluck Rotwein und die Welt wird dann schön. Letten Enden bleibt alles pures Glück.

Zwei Anmerkungen dazu, Ob die Phonosektion nun Eu tauglich gemacht wurde, ist immer noch nicht klar? Ich habe nur noch in Erinnerung, dass da gerade AVRs gerne mit BTZ fest gemacht worden sind eine Onkyo AVR hatte einmal insgesamt dann 1000 pF.

eine Frage an den TE, wie hört sich im Vergleich die CD an, Sind da Stimmen deutlich anders zu vernehmen? ich frage deshalb, da ich mir letztens eine Equalizer gegönnt habe, wenn ich da am High II Band herumpfusche komme ich auf derartige Anstiege und es hört sich komisch an, aber das Ohr gewöhnt sich auch schnell an so etwas.

Also ja, es ist nicht wirklich so schlimm, ich komme einfach nicht damit klar, dass das als "gut" angesehen wird, es sit suboptimaler Mist.

Die einzige echte Lösung ist ein MC Tonabnehmer mit ca. 10 Ohm Innenwiderstand und dann eine MC Phonosektion mit 100 Ohm, dann muss man sich um so etwas keine Genauem mehr machen.
Ich meine wir schreien wir über etwas, was bei einer echten Abstimmung in der Industrie schon vor 50 Jahren auf den Müll der technischen Entwicklung hätte landen müssen.

In den Diagrammen ist eine Gesamtkapazität von 150 pF annähernd optimal, das macht alleine schon das Anschlusskabel. Der Yamaha macht auch mindestes 150 pF eher 300 bis 400 pF dann sind wir schon deutlich über den 500 pF Fall.

Klar kenne ich die Grenzen der Schallplatte aber bis ca 10.000 Hz hätte ich eine annähernde lineare Wiedergabe und die ist - ich wiederhole mich bei M nur mit gluck umsetzbar.

Ich kenne nur einen Hersteller, der da vernünftig für MM seitens der Tonabnehmer gelöst hat dass ist GRADO mit deren Umsetzung von MI hier vermutlich die Prestige Serie, die sind wirklich bei 600 pF fast noch linear.

Und eine anständige Funktion sehe ich da nicht - es funktioniert, aber anständig wäre egal was da wo wie angeschlossen wird von 50 hZ bis 15.000 Hz +/- 2 dB Abweichung.

Es kamen und werden Töne aus der Anlage erschallen, aber wenn es sich deutlich abweichend on einer CD anhört, ist noch Optimierungspotenzial gegeben.

Platten kann man dennoch gut hören

lini
Inventar
#22 erstellt: 28. Dez 2020, 16:45
hpk: Welche Laus ist Dir denn über die Leber gelaufen?

Dem Service-Manual für die B- und G-Version (= British / German) nach sollte der obige Schaltplanausschnitt so stimmen. Eine abweichende Bestückung ginge weder aus dem Schaltplan, noch aus der Bestückungsliste hervor, schiene daher also eher unwahrscheinlich.

Jamei, und dass die gesamte Lastkapazität eher suboptimal ist, liegt freilich auf der Hand. Allerdings sprechen wir hier auch über ein einfaches AT91 an einer recht trivialen MM-Phono-Sektion eines eher preiswerten Stereo-Receivers aus den späten 90ern - da ging's also eher um "legacy compatibility" als um optimale Performance. Sprich, Funktion vorhanden (und mit einem dazu passenden Tonabnehmer auch recht brauchbar), aber für echte Hifi-Fans freilich nicht das gelbe vom Ei. Das ließe sich aber ja unschwer beheben - sei's nun durch Modifikation oder durch Anschluss einer preiswerten, separaten Phono-Vorstufe mit entsprechend niedriger Eingangskapazität (wie etwa Dynavox TC-2000 oder Art DJPreII). Doch daran kann sich Tom ja immer noch machen, wenn er nicht zufrieden ist.

Und wie soll Tom den bitte einen Vergleich zur CD-Wiedergabe anstellen, wenn er den Plattenspieler noch gar nicht hat?

Ebensowenig kann ich Dein Problem mit MMs nachvollziehen - denn passende Vorverstärker-Lösungen gibt's doch schon längst, und das auch schon für wenig Geld. Obendrein schienen mir die Geräte- wie auch die Tonabnehmer-Hersteller eher wenig für überzogene Anforderungen in puncto Störstahlungsfestigkeit seitens der deutschen/europäischen Regulierungsbehörden zu können.

Und mag ja sein, dass Du für MC plädieren würdest, aber 'ne richtig ordentliche MC-Lösung ist halt auch nicht eben spottbillig. Zudem ist es ja nun auch wieder nicht so, dass MCs nur Vörteile böten und so gar keine Nachteile hätten.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 05. Jan 2021, 22:28
Hi Leute,

hab mir den Rega bestellt und ist heute geliefert worden.

Setup war easy und funktioniert auch alles soweit.

Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Plattenteller etwas eiert (liegt nicht an den Platten - habe mehrere ausprobiert), hier mal ein kurzes Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=ou_qugfXKm4&feature=youtu.be

Ist das noch akzeptabel oder sollte ich damit gleich zurück zum Händler?

Klang ist aktuell ok, aber kann das langfristig negative Auswirkungen haben?
laminin
Inventar
#24 erstellt: 05. Jan 2021, 22:51
Die Platte ist wellig, und deren Loch nicht zentriert. Ansonstens kann ich bei dem Wackelvideo nichts bezueglich eines eiernden Plattentellers sehen.


[Beitrag von laminin am 05. Jan 2021, 22:52 bearbeitet]
eStyle
Inventar
#25 erstellt: 05. Jan 2021, 23:10

Tom_84 (Beitrag #23) schrieb:
Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Plattenteller etwas eiert (liegt nicht an den Platten - habe mehrere ausprobiert), hier mal ein kurzes Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=ou_qugfXKm4&feature=youtu.be


Ich bin mir gerade nicht so sicher, ob ich das damals in meiner privaten Nachricht erwähnt hatte, aber ja, dieses Eiern kommt bei den Regas gerne mal vor und hatte mein Rega P2 damals auch. Sogar mein jetziger P3 hat das, aber extrem minimal, sodass es mich nicht gestört hat. Deiner hat es auch nicht stark, aber minimal ist es vorhanden. Gut zu erkennen im Video, auch wenn laminin meint es wäre die Platte. Ja, die ist auch leicht wellig und das Loch wohl nicht exakt mittig, weshalb sie auch eiert, aber wenn man sich den unteren Tellerrand genau anschaut, sieht man, dass der eben auch etwas eiert.

Das musst letztendlich du entscheiden, ob es dich stört oder nicht. Zu hören wird das definitiv nicht sein. Davon ab sind viele Platten nicht zu 100% plan, weshalb der leicht eiernde Teller kein Problem für den Tonabnehmer darstellt, solange alles korrekt montiert und auch justiert ist. Dennoch eigentlich ein no go...
Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 06. Jan 2021, 19:17
Ja hatte da mittlerweile auch davon gelesen, dass das bei Rega mal vorkommt.

Scheint aber in der Tat dann doch der grösste Anteil bei der Platte zu liegen. Wobei mich das etwas erstaunt weil ich diese Platte gerade neu gekauft hatte. Kann der Transport mit dem Flugzeug da ggfs Schaden anrichten was die Kälte angeht? (hatte sie extra in der Kartonverpackung gelassen und weich gepolstert damit zumindest da kein Schaden entsteht)
eStyle
Inventar
#27 erstellt: 07. Jan 2021, 12:45
Also wenn ich mir 10 neue Platten kaufe, habe ich mindestens so ca. 2-3 dabei, die leicht eiern, nicht plan sind oder ähnliches. Zu 100% plan sind die Schallplatten heutzutage eher selten. Manchmal kaufe ich aber auch 10 Platten und tatsächlich sind vielleicht bis auf eine alle perfekt. Dann wiederum gibt es Tage, wo ich drei Platten kaufe und alle drei haben irgendetwas. Wie eine Art Lotteriespiel heutzutage, was ich etwas schade finde.
Wenn ich mir gebrauchte Schallplatten aus den 80ern/90ern bestelle, habe ich persönlich sehr selten Probleme mit sowas. Da kommen eher Sachen hinzu, wie Kratzer, tiefsitzender Schmutz in den Rillen oder starke Abnutzung der Platte bzw. einseitige Abnutzung der Rillenflanke aufgrund von schlechter Justage & Co. Dafür kann aber die Platte bzw. die Produktion an sich natürlich nichts, sondern liegt selbstverständlich daran, dass die Platte eben 30-40 Jahre alt ist und wie sie behandelt wurde.
hpkreipe
Inventar
#28 erstellt: 08. Jan 2021, 14:24

lini (Beitrag #22) schrieb:
hpk: Welche Laus ist Dir denn über die Leber gelaufen?


Grüße aus München!

Manfred / lini


Hi,

rein gar nichts ist mir über, noch durch die Leber gelaufen. Sollte ich mit einer “angespannten” Intention verstanden worden sein, dem war und ist nicht so.

Aber gut zu wissen, dass der Yamaha nicht so arg mit Eingangskapazitäten bestückt wurde und der TE ja nun auch fündig geworden ist.
einstein-2
Inventar
#29 erstellt: 08. Jan 2021, 14:41
Hallo Themenstarter
Ich bin etwas voreingenommen, aber für rund 300€ bekommst
Du einen Project RPM 1.3 Genie. Dieser ist voll manuell. Hat einen guten Tonabnehmer Ortofon Red; Tonarmhöhe einstellbar; Azimut einstellbar, und ein invertiertes Plattentellerlager. Ich habe diesen Dreher schon seit acht Jahren und möchte ihn nicht mehr hergeben. Das Design ist
natürlich Geschmacksache, aber es ist ein grundehrliches Teil . Unbedingt mal anschauen.
Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#30 erstellt: 09. Jan 2021, 23:23
Danke Einstein aber habe mir ja mittlerweile schon den Rega Planar gekauft.

Eine Frage dazu - stellt ihr jedes Mal den Motor aus wenn ihr die Platte wechselt?

Wie ich bisher gelesen habe gibt es da ja unterschiedliche Empfehlungen zu Direkt bzw. Riemenantrieb.
eStyle
Inventar
#31 erstellt: 09. Jan 2021, 23:26
Ich stelle immer den Motor vorher aus bei meinen Plattenspielern, da ich nicht so extrem ruhige Hände habe, dass ich das während der Rotation hinbekommen würde.
Grundsätzlich habe ich dem Rega aber immer mit der Hand einen kurzen Schubs gegeben beim Einschalten, quasi eine Starthilfe, um den Riemen etwas zu entlasten. Ob es was bringt, keine Ahnung!
Tom_84
Schaut ab und zu mal vorbei
#32 erstellt: 12. Jan 2021, 00:21
Ok danke. Das heisst aber grundsätzlich schadet es dem Plattenspieler nicht wenn man den jedes Mal abschaltet? (natürlich nur wenn man diesen nicht zu sehr abbremst)
eStyle
Inventar
#33 erstellt: 12. Jan 2021, 00:24
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dem Gerät schaden soll. Es wird höchstens den Riemen etwas mehr belasten, aber wie stark wirklich und ob sich das dann überhaupt irgendwann in vielen vielen Jahren bemerkbar machen wird, der Riemen eher den Geist aufgibt oder wie auch immer, kann ich nicht sagen. Ich glaube kaum, aber man möge mich natürlich berichtigen, falls ich hier falsch liege.
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Phono-Vorverstärker trotz PS mit Vorverstärker?
AND*ME am 24.10.2012  –  Letzte Antwort am 26.10.2012  –  11 Beiträge
Phono-Vorverstärker
yawara am 04.05.2006  –  Letzte Antwort am 06.05.2006  –  9 Beiträge
Vorverstärker
cristobalmx am 01.04.2004  –  Letzte Antwort am 02.04.2004  –  5 Beiträge
Vorverstärker
Schiemer am 31.01.2011  –  Letzte Antwort am 01.02.2011  –  4 Beiträge
Vorverstärker
Tomke42 am 01.02.2012  –  Letzte Antwort am 01.02.2012  –  2 Beiträge
Vorverstärker
nonnenfeld am 11.04.2012  –  Letzte Antwort am 11.04.2012  –  11 Beiträge
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