Expertenmeinung gefragt | AKAI Tangentialarmplattenspieler (AP-M719) verfährt Tonarm über Platte

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Sven_Pape
Neuling
#1 erstellt: 06. Feb 2021, 14:53
Hallo liebe Audio-Gemeinde,

ich habe von einem Familienmitglied eine AKAI Stereoanlage aus dem Jahr 1988 geschenkt gekommen. Die Anlage sieht sehr hochwertig aus und setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen:

•Verstärker AM-M939
•Tuner AT-M739/L
•Kassettendeck GX-M959W
•CD-Spieler CD-M939
•Plattenspieler AP-M719

Die Anlage ist bis auf den Plattenspieler voll funktionstüchtig. Leider verstehe ich nicht viel von Plattenspieler, deshalb wollte ich mein Problem hier im Forum schildern und schauen ob ihr mir weiterhelfen könnt.

Zum Problem

Beim Plattenspieler handelt es sich um einen „Full Automatic Player“ (Tangentialarm-System AP-M719, statisch balancierter Tangentialtonarm). Laut Anleitung wird der Tonkopf durch einen optischen Sensor und Servokreis immer über der Rille gehalten.
Wenn ich die Wiedergabe über die Play-Taste starte passiert folgendes (Schallplatte liegt auf dem Teller):

1.Plattenteller beginnt zu drehen (Einstellungen: Plattengröße 33 / Geschwindigkeit 30)
2.Tonarm fährt über die Einlaufrillen der Schallplatte
3.Tonarm/Tonkopf senkt sich automatisch auf die Schallplatte
4.Tonarm verfährt im gesenkten Zustand über die Platte zum Plattenmittelpunkt (hat dabei Kontakt mit der Schallplatte soweit ich das sehen kann, die Nadel wird dabei über die Rillen der Platte gezogen)
5.Am Plattenende (Auslaufrillen) hebt sich der Tonarm automatisch und fährt auf den Ausgangszustand zurück
6.Plattenteller hört auf zu drehen

Weitere Beobachtungen


Wenn ich während des Verfahrens den Tonarm leicht berühre und ihn sanft nach links oder rechts drücke verfährt dieser schneller oder langsamer, daraus schließe ich, dass der Servokreis für die Positionsregelung funktioniert oder zumindest teilweise funktioniert.

Ein Bekannter meinte, dass es ggf. an der Auflagekraft (laut Anleitung optimale Auflagekraft 1,5 g) des Tonabnehmers liegen könnte. Diese müsste ggf. angepasst werden. Ich habe mir den ganzen Plattenspieler angeschaut und finde keine Möglichkeit das Gewicht einzustellen. In der Anleitung sind auch keine Hinweise zu Wartung oder Einstellungsmöglichkeiten zu finden.

Ich vermute, dass der Tonabnehmer keine Signale weitergibt und die Regelung deshalb „denkt“, dass sie noch nicht auf der richtigen Position steht und deshalb den Tonarm weiter verfährt. Aber das ist auch eher ein Gefühl/Vermutung.

Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee oder kann mir ein paar Tipps geben. Falls ihr noch mehr Infos braucht könnt ihr mich gerne fragen.

Viele Grüße aus Wolfenbüttel
Sven

Tangentialarmspieler_1
Tangentialarmspieler_2
HiFi_Addicted
Inventar
#2 erstellt: 06. Feb 2021, 23:01
Das ist ein Plattenspieler mit T4P Aufnahme. Da haben alle Tonabnehmer 6g Gewicht und 1,5g Auflagekraft. Da gibt es eigentlich nichts einzustellen. Das Problem kann etweder vom von der "Winkelmessung" des Tonarms kommen oder der Motoransteuerung für den Schlitten. Da brauchts zumindest einen Schaltplan und ein paar Messgeräte um den Fehler zu finden.
Habbich
Stammgast
#3 erstellt: 08. Feb 2021, 20:16
Hallo Sven,
du bist da noch nicht so drin im Thema, wie es scheint - kommt noch - daher erlaube mir die Frage, ob da überhaupt noch eine Nadel drauf ist. Dafür bitte mal durch die Lupe sehen. Wird mit bloßem Auge gerne mal mit Nadelträger und/oder Halter des eigentlichen Diamanten verwechselt.
Wenn definitiv noch was drauf ist, siehe Antwort eins.
Viel Erfolg.
Sven_Pape
Neuling
#4 erstellt: 08. Feb 2021, 23:03
Hallo Hifi_Addicted, hallo Habbich,

danke für die Infos.

@ Hifi_Addicted: Ich denke das übersteigt dann etwas meine Fähigkeiten. Ein Multimeter hätte ich zwar aber beim Schaltplan und der dazugehörigen Fehlersuche fehlt mir momentan dann doch die Expertise. Aber danke für die Hinweise.

@Habbich: Die Frage ist berechtigt :), ich habe mit einer Lupe nachgeschaut und einen dreickigen (diamantförmigen) Aufsatz erkannt. Ist sehr klein bzw. schlecht zu erkennen aber der Diamant ist noch vorhanden. Ich werde mich dann auf die Elektrik/Elektronik konzentrieren. Vielleicht habe ich Glück und es handelt es sich vielleicht nur um ein Wackelkontakt oder eine kalte Lötstelle. Ich werde mir mal das Innenleben anschauen.

Besten Dank euch beiden.

Viele Grüße
Sven
Habbich
Stammgast
#5 erstellt: 09. Feb 2021, 11:12
....einen dreieckigen diamantförmigen Aufsatz.....mmh, gute Lupe das. Oder doch nur das Bonding?
Ich will nicht recht haben, nur alles in richtiger Reihenfolge ausloten.

Nimm mal einen trockenen weißen Schmutzradierer her und tupf die Spitze ein paar mal rein. Nur tupfen, nicht ziehen!
Dann nochmal ein Blick durch die Lupe, eine Bestätigung und ich halte die Klappe.
Versprochen.
Sven_Pape
Neuling
#6 erstellt: 09. Feb 2021, 22:16
Moin habbich,

ist alles O.K. gut dass du fragst. Ich habe versucht mit Bordmitteln ein Bild von der Nadel zu machen. Besser geht es leider nicht.

Was meinst du? Ich würde meinen der Diamant ist noch drauf......

Viele Grüße
Sven

Nadel_Nahaufnahme
Ingor
Inventar
#7 erstellt: 10. Feb 2021, 00:40
Der sieht aber irgendwie abgebrochen aus. Das sieht normalerweise anders aus. Die Spitze ist größer. Das sieht aus, wie einStumpf mit einem Splitter. Eher so: http://www.hifi-forum.de/bild/stylus_507862.html
Habbich
Stammgast
#8 erstellt: 11. Feb 2021, 16:52
Sieht nicht gut aus, aber da ist noch was drauf, wie es scheint. Da müsste die Nadel doch zumindest hörbar schleifen, denke ich. Aus den bisherigen Beschreibungen geht aber hervor, dass da gar nichts klingt und kratzt, obwohl sich der Tonarm absenkt.

Ich bin mit meinem Laienlatein aus der Ferne am Ende und würde aus sportlichem Ehrgeiz trotzdem noch eine neue Nadel für ca. 35 Euro einsetzen, aber das muss jeder für sich abwägen. Kostenfreie Manuals sind ja so leider gar nicht zu finden. In Unkenntnis des Funktionsprinzips hätte ich allenfalls noch Ideen, die mir zum Selbstversuch taugen, nicht aber zum Ratschlag hier, bedaure.
Sven_Pape
Neuling
#9 erstellt: 13. Feb 2021, 23:07
@Ingor: Danke für den Hinweis scheint wirklich abgebrochen zu sein.

@Habbich: Ich werde über eine neue Nadel nachdenken. Allerdings befürchte, dass diese dann von dem Arm einfach wieder über die Platte gezogen wird und dann kaputt ist. Wie empfindlich sind Nadeln? Verträgt eine Nadel bzw. die Spitze einen gezwungenen Rillenwechsel durch Verfahren des Tonarms oder ist zu befürchten, dass die neue Nadel dann ebenfalls abbricht? Aufgrund fehlender Erfahrung kann ich das schwer einschätzen. Mein Gefühl sagt mir, dass die Nadel das eher nicht mitmachen wird.

Trotzdem vielen Dank für Deine/Eure Hilfe. Wenn ich weitergekommen bin, werde ich mich melden.

Viele Grüße!


[Beitrag von Sven_Pape am 13. Feb 2021, 23:08 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#10 erstellt: 13. Feb 2021, 23:13
Eine Nadel, die mit normalem Auflagegewicht über die Platte rutsch nimmt in der Regel keinen Schaden. Du hast halt hier das Porblem, dass der Tangentialtonarm nur sauber funktionieren kann,wenn die Regelung durch eine in der Rille befindlichen Nadel einen Ist-Wert bekommt. Wenn der Tonarm aber einfach in die Mitte fährt wird die Regelung defekt sein. Einfacher Test. Tonarm stoppen. Lässt er sich nicht anhalten durch eine leichte Berührung ist die Regelung hin und eine neue Nadel bringt nichts.
heracles
Neuling
#11 erstellt: 24. Sep 2022, 21:11
Falls es hilft, ich habe noch ein Operator's Manual von dem Modell, das könnte ich bei Bedarf einscannen.
heracles
Neuling
#12 erstellt: 24. Okt 2022, 20:45
Hallo, falls hier nochmal jemand reicnschaut ... ?!?

Ich habe den gleichen Plattenspieler, aus Nachlass.
Er hat genau die gleiche Symptomatik, zieht die Nadel quer über die Platte.

Jetzt würde mich natürlich interessieren, was aus dem Gerät des Threaderstellers geworden ist?

Oder ob es sonst noch Ideen/Gedanken hierzu gibt?

Vielen Dank :-)
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