Thorens TD 160s MK V: Zarge wechseln und Wartung selber machen möglich?

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rockie667
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Jan 2024, 16:01
Hallo in die Runde,

muss jetzt mal par Themen loswerden und verspreche Euch, dass ich durchaus danach bereits gesucht, aber leider nichts gefunden habe!

Ich habe meinen TD 160s MK V im Jahr 1990 gekauft (er ist immer noch in sehr gutem Zustand), ihn vor kurzem mit einem Denon DL 110 bestückt und stelle mir drei Fragen:

- Sollte man nach all den Jahren den Dreher mal warten? Wenn ja: kann man das selber machen und gibts dafür Anleitung für Leute, die das zum ersten mal machen?

- Ich würde ihm gern anstelle meiner Mahagoni Zarge eine schwarze Zarge gönnen und frage mich: worauf muss ich beim Kauf einer Zarge für meinen Plattenspieler achten und kann ich den Austausch selbst vornehmen? Auch dafür hab ich keine Anleitung gefunden?

- Ich kann nicht auf 45UpM umschalten (habe nie Singles gehört, hab aber jetzt zwei Alben, die aus irgendwelchen Gründen auf 45 abgespielt werden müssen... die erste Ideal und ein Savatage Album) - also der Riemen legt sich schon um, aber die Geschwindigkeit ändert sich anscheinend trotzdem nicht! Wie kann das sein? Hatte ihn mal bei jemandem, der sagte, er kenne sich aus, der dann einen anderen Riemen reingetan hat - kann es daran liegen, dass der Riemen nicht passt?

Hoffe, das sind nicht zu viele Fragen auf einmal!

Ich danke Euch im voraus schon mal ganz herzlichst!
Johann
hpkreipe
Inventar
#2 erstellt: 14. Jan 2024, 01:04
Hi,

das Thema mit der Wartung bei den riemengetriebenen Plattenspielern ist erst immer der Antriebsriemen. Ich wechsele die Antriebsriemen so alle 5 Jahre. Habe ich gerade zum Jahreswechsel bei den beiden von mir genutzten Modellen gemacht. Die Riemen habe ich bei einem Shop "Die Nadel" bestellt - die hatten den für meine Dual auch für den Thorens auf Lager. Bei Thorens Antriebsriemen achte ich immer darauf, dass "Thorens Original" auf dem Riemen steht - aber das kann im Zweifel jeder darauf drucken.

Um aktuell zu schauen, was bei Deinem 160er abgeht, wenn Du auf die 45 stellst oder stellen möchtest: erst einmal die Gummimatte abnehmen und den Außenteller. Den Außenteller umgedreht wieder auflegen. Dann anschalten und auf die 45 stellen, dann kann man von der Seite besser sehen, was da passiert - im Zweifel stell einfach einmal ein Foto ein, von dem Zustand auf 45 gestellt - das Foto aus dem laufenden Betrieb.

Wenn der Plattenspieler wirklich lange nicht bewegt wurde, wird immer dazu geraten, das Lageröl zu wechseln. Bevor Du da jetzt in der Richtung sofort handelst, einfach mit Gummihandschuhen den Antriebsriemen komplett abnehmen und wieder den Plattenteller umgedreht auflegen und von Hand anschubsen. Wenn der Teller dann lange ausdreht, ist das Lager noch leichtgängig und auch noch gut geölt. Was lange ist, hängt von dem Schwung ab, den Du dem Teller mitgibst. Wenn es Dir lange vorkommt, ist das Lager bestimmt noch in Ordnung.

Ich habe bislang davon die Finger gelassen, da bei meinen Drehern das Ölwechseln nach meinem Eindruck bislang noch nicht notwendig war. Bei den Thorens Lagern ist wichtig zu wissen, welches Lager genau verbaut ist. Sinterlager mit dem falschen Öl beschickt und es ist schlimmer als vorher. Zum Lager des 160er kann ich nichts schreiben. Erst einmal bleibt aber zu eruieren, ob Du überhaupt etwas im Tellerlager zu ölen hast. Wenn Du dann den Eindruck hast in der Richtung etwas machen zu müssen findet sich hier bestimmt jemand, der dazu etwas schreiben kann.

Welchen Tonarm hast Du denn? Es sollte der TP90 sein. Wenn sich der noch ohne stuckern frei bewegt, ist dort auch alles in Ordnung. Der ist an sich robust und aus meiner Sicht sehr gut.
rockie667
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Jan 2024, 13:44
Schönen guten Morgen @hpkreipe!

Erstmal ganz lieben Dank für Deine ausführliche Nachricht!

Der Plattenspieler war eigentlich all die Jahre im Betrieb - sicher mal mit Phasen, in denen man über länger Zeit mal wenig gehört hatte. Aber er war zumindest nicht im Keller gestanden!


hpkreipe (Beitrag #2) schrieb:
Hi,
das Thema mit der Wartung bei den riemengetriebenen Plattenspielern ist erst immer der Antriebsriemen. Ich wechsele die Antriebsriemen so alle 5 Jahre. Habe ich gerade zum Jahreswechsel bei den beiden von mir genutzten Modellen gemacht. Die Riemen habe ich bei einem Shop "Die Nadel" bestellt - die hatten den für meine Dual auch für den Thorens auf Lager. Bei Thorens Antriebsriemen achte ich immer darauf, dass "Thorens Original" auf dem Riemen steht - aber das kann im Zweifel jeder darauf drucken.


Ich hab gestern tatsächlich schon einen Riemen bestellt - allerdings einen bei Thakker! Dort steht, dass es der für genau meinen Dreher ist. Schaut aus, wie die, die ich bei Google mit der Thorens Aufschrift gefunden hatte. Der hatte gute Kritiken, somit dachte ich mir mal, dass ich mir die zehn Euro Mehrpreis spare! Hoffe, das war kein Fehler - künftig nehm ich dann den mit der Thorens Aufschrift!

Ich warte jetzt mal ab, bis der kommt, mach den dann drauf und schau, ob das was ändert. Wenn nicht, poste ich morgen mal ein Foto von der Situation!


hpkreipe (Beitrag #2) schrieb:
Wenn der Plattenspieler wirklich lange nicht bewegt wurde, wird immer dazu geraten, das Lageröl zu wechseln. Bevor Du da jetzt in der Richtung sofort handelst, einfach mit Gummihandschuhen den Antriebsriemen komplett abnehmen und wieder den Plattenteller umgedreht auflegen und von Hand anschubsen. Wenn der Teller dann lange ausdreht, ist das Lager noch leichtgängig und auch noch gut geölt. Was lange ist, hängt von dem Schwung ab, den Du dem Teller mitgibst. Wenn es Dir lange vorkommt, ist das Lager bestimmt noch in Ordnung.

Ich habe bislang davon die Finger gelassen, da bei meinen Drehern das Ölwechseln nach meinem Eindruck bislang noch nicht notwendig war. Bei den Thorens Lagern ist wichtig zu wissen, welches Lager genau verbaut ist. Sinterlager mit dem falschen Öl beschickt und es ist schlimmer als vorher. Zum Lager des 160er kann ich nichts schreiben. Erst einmal bleibt aber zu eruieren, ob Du überhaupt etwas im Tellerlager zu ölen hast. Wenn Du dann den Eindruck hast in der Richtung etwas machen zu müssen findet sich hier bestimmt jemand, der dazu etwas schreiben kann.

Welchen Tonarm hast Du denn? Es sollte der TP90 sein. Wenn sich der noch ohne stuckern frei bewegt, ist dort auch alles in Ordnung. Der ist an sich robust und aus meiner Sicht sehr gut.


Den Lagertest mach ich dann auch morgen, wenn der neue Riemen da ist.

Und ja, der TP90 ist dran! Aber ich verstehe nicht, wie ich die Bewegung des Tonarms testen soll! Dürfte ich bitte nachfragen, wie Du das mit dem "frei bewegen" meinst?

Vielen lieben Dank nochmal!
Johann
the_det
Inventar
#4 erstellt: 02. Feb 2024, 15:57

rockie667 (Beitrag #3) schrieb:
Und ja, der TP90 ist dran! Aber ich verstehe nicht, wie ich die Bewegung des Tonarms testen soll! Dürfte ich bitte nachfragen, wie Du das mit dem "frei bewegen" meinst?

Das kann ich ja mal kurz beschreiben: Du stellst (bei eingebautem Tonabnehmer) die Auflagekraft und Antiskating des Arms auf 0 und senkst auch den Tonarmlift ab. Du bringst ihn ins also Gleichgewicht und der Arm sollte sich nun horizontal einpendeln. Jetzt pustest Du leicht (!) den Tonabnehmer von der Seite an, damit das Ganze sich in Richtung Tellermitte bewegen kann. Wenn diese Bewegung ohne Ruckeln oder Stops funktioniert, sind die Lager des Arms in Ordnung.

Viele Güße
Det
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