Kaufberatung Thorens, Technics, Pro-ject,…?

+A -A
Autor
Beitrag
tausche1
Stammgast
#1 erstellt: 10. Feb 2024, 17:38
Hi Leute,

nach jahrzehntelanger Vinylabstinenz will ich gern wieder in das Thema einsteigen.
Die Plattensammlung inkl. Spieler hat sich meine ehemalig bessere Hälfte unter den Nagel gerissen, also starte ich von Anfang an.

Mein letzter Dreher war vor ~15 Jahren ein Einsteiger Pro-ject (Debut oder sowas) für damals ~350,- mit Bamselgewicht.
Optisch hat mir das Teil ganz gut gefallen, Sound war nicht der Hammer, aber ok.
Technisch hab ich nie das Gleichgewicht gefunden um Hänger bzw. Skipper loszuwerden, man konnte auch nicht allzuviel einstellen.
Mag auch an mir gelegen haben, jedenfalls wars auf Dauer frustrierend.
Und wenns keinen Spaß macht, wird der Spieler immer seltener eingeschaltet bis er irgendwann nur mehr beim Staubwischen berührt wird.
Das will ich vermeiden.

Jetzt bin ich auf der Suche nach was Neuem.
Dass etliche Altgeräte aus den Blütezeit des Vinyls qualitativ super sind glaub ich gern, ich bin aber nicht bereit Fantasiepreise für uralte Elektronik auszugeben, die als „serviciert“ bezeichnet wird nur weil einer den ausgenudelten mech. Hebel ersetzt hat und mir dann nach 3x einschalten ein Elko hochgeht.
Ich glaube, dass es mittlerweile im neuen Vinyl-Hype auch wieder gute Spieler gibt, die z.B. die qualitativen Fertigungsmängel von vor 40 Jahren (Bauteiltoleranzen, Lagerqualität, Motorvibrationen, Gleichlaufschwankung, …) verbessert haben.

Dass man das nicht von einem 50,- Spieler aus China erwarten kann, ist mir klar.

Also suche ich jetzt was unkompliziertes in vernünftiger Qualität, das mich lange begleiten wird:
* Vollautomat
Wenns wirklich sein muss dann von mir aus auch halbautomatisch, aber Endabschaltung mit Lift ist Pflicht
* Direktantrieb
weil wartungsarm, ist mittlerweile state-of-the-art denk ich
* Design
Das Teil wird im Wohnzimmer stehen, ich bin durchaus offen für den Charme der 80er, aber auch ein neumodisches Designteil würde reinpassen.
Nur die blinkenden DJ-Disco-machines schließe ich aus.
* Preamp
Weil der Spieler ca. 5m von der Anlage(Denon X3500-H, Klipsch RF-62) entfernt stehen wird, macht ein Preamp wohl Sinn.
Integriert oder extern is mir egal.
* TA
Was gutes ich plane erstmal nicht den zu wechseln, one to rule them all wär gut.
Ob MM oder MC, ehrlich gesagt, keine Ahnung.

Aufgrund geographischer Nähe und weil sowieso viel zu viel Chinaschrott gekauft wird, war Pro-Ject meine erste Anlaufstelle.
Vielleicht nur einfach ein hochwertigeres Modell als das alte. Welches, da bin ich allerdings erschlagen von der Modellvielfalt, und zumindest manche Modelle genießen hier im Forum keinen allzu guten Ruf.
Gibts da vielleicht doch empfehlenswerte?

Ansonsten sind mir noch die Jungs untergekommen:
* Thorens TD 403 DD
* Technics SL-1500C

Lesen sich beide mal ganz gut, mir stellt sich aber die Frage obs wirklich die Preisklasse >1.000,- sein muss oder ich mit z.B. der Hälfte auch auskomme?
Zumindest dürfte der Thorens direkt aus dem Karton plug-and-play in guter Qualität sein weil der mitgelieferte TA (Ortofon Blue) wohl ausreichend ist für den Start,
beim Technics wäre der Ortofon Red wohl zu tauschen?
Wenn ich bei günstigeren Modellen erstmal TA und wasweißichnoch wechseln muss, nützts auch wenig dass die günstiger sind.

Ich bitte um eure Einschätzung, vielen Dank schonmal!

greets


[Beitrag von tausche1 am 10. Feb 2024, 17:45 bearbeitet]
Haiopai
Inventar
#2 erstellt: 10. Feb 2024, 18:48

tausche1 (Beitrag #1) schrieb:

Dass etliche Altgeräte aus den Blütezeit des Vinyls qualitativ super sind glaub ich gern, ich bin aber nicht bereit Fantasiepreise für uralte Elektronik auszugeben, die als „serviciert“ bezeichnet wird nur weil einer den ausgenudelten mech. Hebel ersetzt hat und mir dann nach 3x einschalten ein Elko hochgeht.
Ich glaube, dass es mittlerweile im neuen Vinyl-Hype auch wieder gute Spieler gibt, die z.B. die qualitativen Fertigungsmängel von vor 40 Jahren (Bauteiltoleranzen, Lagerqualität, Motorvibrationen, Gleichlaufschwankung, …) verbessert haben.


Moin Tausche , deine Einstellung kann ich nachvollziehen , die Gebrauchtpreise sind derzeit teilweise utopisch , kaufst du dir aber ein revidiertes Gerät von einem Händler , hast du Gewährleistung , solche Mogelpackungen wie du sie beschreibst kann sich kein Händler mehr leisten , obwohl schwarze Schafe gibt es immer .

Den Zahn mit irgendwelchen Verbesserungen oder angeblichen Fertigungsmängeln , den muss ich dir aber gleich mal ziehen .
Die technologische Hochzeit der Dreher war Ende der 70er Jahre , Anfang der 80er erreicht , danach wurde es durch das Aufkommen der CD nur noch billiger aber nicht mehr besser , zumindest im bezahlbaren Konsumer Bereich nicht mehr .
Dein ehemaliger Project , wenn es einer der ersten war , war zwar vom Laufwerk her eine ziemlich billige Konstruktion und bei Erscheinen schon wieder weit vom technischen Standard der frühen 80er Jahre entfernt , aber die Tonarmlagerung von Tesla war und ist bis heute das so ziemlich beste , was von diesem Hersteller gefertigt wurde .

Stichwort Direktantrieb , auch hier stammt die Technik heute entweder aus China oder sie ist ein Aufguss der Konstruktionen , die es in den 80ern schon gab , selbst ein Technics SL 1210 in seiner heutigen Ausführung ist allenfalls genau so gut , wie sein Jahrzehnte lang gebauter Vorgänger aber besser ??
Nö , stimmt einfach nicht

Das liegt einfach daran , dass der viel gerühmte Hype des Vinyl zwar bemerkenswert ist , von den endgültigen Verkaufszahlen her , sowohl bei Scheiben als auch bei den Stückzahlen der Dreher allenfalls ein laues Lüftchen gegenüber dem , was an Stückzahlen Anfang der 80er Jahre erreicht wurde ist
Nur mal zum Verständnis , 2022 wurden in Deutschland 4,3 Millionen Schallplatten verkauft , das Album "Back in Black " von AC/DC wurde 1980 allein in Deutschland über 1 Million mal verkauft , weltweit mehr als 50 Millionen mal . Soviel zum Thema Hype



tausche1 (Beitrag #1) schrieb:

Also suche ich jetzt was unkompliziertes in vernünftiger Qualität, das mich lange begleiten wird:
* Vollautomat


Gibt es nicht , was es unter 1000€ an Vollautomaten gibt , egal von Project oder auch Rekkord( ehemals Dual St. Georgen) sind Neuauflagen mit der absolut billigsten Dual Technik , die Ende der 80er Jahre von Dual verkauft wurde . Davon würde ich die Finger weg lassen .



tausche1 (Beitrag #1) schrieb:

Wenns wirklich sein muss dann von mir aus auch halbautomatisch, aber Endabschaltung mit Lift ist Pflicht
* Direktantrieb


Da kommen wir der Sache näher , Modelle mit Endabschaltung und Direktantrieb gibt es von Thorens , eben den TD402DD , aber auch hier bekommst du zumindest in Teilen China Technik .

Dazu gibt es mit rudimentärer Endabschaltung ( Auto Lift ohne Tonarmrückführung) den Technics SL 100C für um die 1000 €

Der Thorens hätte den Vorteil eines eingebauten Phono Vorverstärkers , der Technics braucht den extra .

Beide sind mit dem AT-95 von Audio Technica ausgestattet , was sich über andere Nadeln aber aufrüsten lässt , der Thorens liegt bei 749 €

Beide sind für heutige Verhältnisse auch Stand der Technik für dieses Geld , ob du das ausgeben willst , bleibt dir überlassen , ich würde es persönlich nicht tun , weil es für diese Preise eben gebraucht ganz andere Qualitäten zu kaufen gibt .

Tut mir leid , wenn dich das jetzt ernüchtert , aber die große Zeit der Plattenspieler ist längst Geschichte und mit den heutigen Stückzahlen , kann man einfach keine Plattenspieler fertigen , die ein vernünftiges Preis/Leistungs Verhältnis aufweisen und womöglich sogar technisch hochwertiger als ihre Vorfahren wären . Optisch sieht das vielleicht so aus , technisch ist da aber nichts zu wollen .

tausche1
Stammgast
#3 erstellt: 10. Feb 2024, 19:28
Hey Haiopai,

alright, danke für deine Einschätzung.


Den Zahn mit irgendwelchen Verbesserungen oder angeblichen Fertigungsmängeln , den muss ich dir aber gleich mal ziehen

Hmm, schade.
Aber gut, ist nachvollziehbar.
Das bedeutet eigentlich dass ein Neukauf im bezahlbaren Segment bestenfalls die alte Kuh im neuen Gewand ist,
somit P/L-mäßig immer ein Fehlkauf, und was altes gebrauchtes doch die logische Wahl wäre bei einem angemessenen Gebrauchtpreis.
Nur, wo gibts sowas?

Bzgl. Direktantrieb aus China:
Mir is klar dass nicht jede Schraube auf den Schenkeln von großbusigen Bayerinnen aus dem Vollen gedreht wird, sondern natürlich Teile aus Fernostproduktion kommen.
Solange die Qualität des Gesamtprodukts stimmt, hab ich damit kein Problem, ich wollte mich damit nur von den billigsten Plastikkisten distanzieren.

Thema gebraucht:
Ich kann in die Dreher halt nicht reinschaun (Lager etc.) und will keine abgerockte, eiernde Mühle holen, es soll schon „was gscheites“ sein.
Beim Gebrauchtkauf bin ich davon ausgegangen dass ich immer die Katze im Sack kauf (Kleinanzeigen, Bucht, …)
Um die Qualität bei Selbstabholung innerhalb von Minuten zu beurteilen, fehlt mir die Expertise.
Welche Händler verkaufen denn heutzutage noch Gebrauchtware, hast du da vielleicht 1-2 Links zur Hand?

Thema Endabschaltung:
Ich genieße die Musik, ggf. auch nebst einer Unterhaltung, und will nicht beim Ende jeder Seite (oder wenn ich die Platte nicht auswendig kenn vielleicht schon 1-2 Lieder vorher) wie von der Tarantel gebissen aufhüpfen, zum Spieler rennen und die Nadel liften.


… Optisch sieht das vielleicht so aus , technisch ist da aber nichts zu wollen .


danke dafür.
Das wollt ich zwar nicht hören, aber tief drinnen sagt eine kleine Stimme dass du damit richtig liegst.
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 10. Feb 2024, 19:39
Erstens: Was es in der Blütezeit der Plattenspieler (1970er- und 1980er-Jahre) als gute Mittelklassedreher gab, ist heute Oberklasse. Plattenspieler sind nun mal nur noch Nischenprodukte. Um die Preise dennoch eher tief zu halten, lässt man heute mitunter Features weg, die damals Standard waren, zum Beispiel eine Umschaltmöglichkeit von 33 auf 45 Touren. Nicht selten muss man bei modernen Drehern den Plattenteller wegnehmen und den Riemen von Hand umfummeln - damals war ein Umschalten per Knopfdruck oder Drehpoti selbst bei billigen Modellen eine Selbstverständlichkeit.

Zweitens: Für die Güte des Klangs zeichnet in erster Linie nicht die Hardware in Form des Plattenspielers sondern quasi die Software in Form eines guten Tonabnehmers mit einer guten Nadel verantwortlich. Je besser die Güte der Nadel, desto besser auch der Klang.

Drittens: Wenn Du heute ein Neugerät kaufst, ist in den meisten Fällen beim Tonabnehmer nur ein Alibiteil dabei; um also auf ein anständiges Niveau zu kommen, ist also bei diesem Punkt Hochrüsten erforderlich.


=> Mein Rat daher an Dich: Such' Dir ein guterhaltener Plattenspieler aus der Blütezeit, der damals obere Mittelklasse war. Und investiere einen Betrag, der mindestens so hoch ist, in eine sehr gute Nadel oder einen guten Tonabnehmer. Auch beim gebrauchten Plattenspieler muss man immer davon ausgehen, dass die Nadel durch ist - das ist schliesslich ein Verschleissteil. Und bei einem guten Phono-Pre lohnt es sich auch, etwas zu investieren. Um die Kosten im Rahmen zu halten, kann man auch da gut etwas Gebrauchtes nehmen.

So - und nun einige konkreten Tipps zu Plattenspielern:
a) Reibradler: Dual 1218, Dual 1219, Dual 1228, Dual 1229; Lenco L75, Lenco L78
bI Riementriebler: Thorens TD145, TD160, TD318, TD320,; Dual 601, Dual 1249
c) Direkttriebler: Technics SL-Q2, Q3, Q33, SL-1700, SL-1710, SL-1900, SL-3300, SL-3310, SL5300, SL-5310; Hitachi PS48; Saba PSP250, Saba PSP350, Dual 604, Dual 621, Dual 704, Dual 721 etc.

Phono-Pres: Für kleines Geld findet ich die Musical Fidelity V-LPS bzw. V90 ziemlich gut, ebenso die Phonobox S (oder sogar Phonobox Tubebox, falls Röhren gewünscht sind). Findet man (ausser der Tubebox) unter 100.- gebraucht. Bei etwas höheren Ansprüchen sind z.B: die Lehmann Black Cube (gebraucht ca. 250.-, je nach Modell auch teurer) oder - falls in neu erwünscht - der Lindemann Limetree (ca. 500.-) sehr gute Optionen.

Tonabnehmer/Nadeln: Gelegentlich sind bei alten Drehern noch kerngesunde MM-Systeme verbaut, die man mit der famosen SAS-Nadel des japanischen Nadelspezis Jico auf Highendniveau hochrüsten kann. So eine Nadel kostet ca. 280.-. Bei kleinerem Budget gibt es aber auch anständige bis ebenfalls sehr gute Nachbaunadeln ab etwa 50.- bis 150.-. Oder Du kaufst ein neues System. Ein Best-Buy-Tipp für den MM-Betrieb ist das Audio Technica AT-VM95ML, das 135.- kostet. Oder Du entscheidest Dich, in die Vollen zu gehen und Dir ein schönes MC-System zu leisten, zum Beispiel für etwa 480.- das Audio Technica AT33PTG (was auch einen MC-tauglichen Phono-Pre erfordert - alle meine erwähnte Teile wären das).


=> Am besten schaust Du in Deiner Gegend mal die Kleimamzeigen durch und postest hier Angebote, die Dich optisch ansprechend. Wir beurteieln die hier dann gerne, auch hinsichtlich Preis.
=> In einschlägigen Foren wie etwa www.dual-board.de gibt es "Biete"-Bereiche, in denen Freaks immer mal wieder revidierte Geräte zu sehr fairen Preisen zum Verkauf offerieren.
=> Oder Du nimmst mehr Geld in die Hand und kaufst bei einem Händler, der Garantie gibt. Gunter Schmitt ist zwar eher teuer, bietet gemäss vielen Userberichten hier aber eine erstklassige Beratung und auch Unterstützung für die Zeit danach:
https://www.gs-audio.com/

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 10. Feb 2024, 19:43 bearbeitet]
Haiopai
Inventar
#5 erstellt: 10. Feb 2024, 19:51
Hi Tausche

Kommt ja drauf an wo du wohnst , hier im norddeutschen Raum kann ich dir zum Beispiel Checkpoint Charlie empfehlen .

link

Wenn du zu dem von Marsillo empfohlenen Händler hinkommst , hat der natürlich mit den Dual Modellen aus der 7er Serie einiges im Programm was deinen Anforderungen nach Direktantrieb und Endabschaltung genau entspricht .

Da dieser Händler auf seine Dual Modelle 2 Jahre Garantie gibt , entspricht das praktisch einem Neukauf .
tausche1
Stammgast
#6 erstellt: 11. Feb 2024, 00:47
Danke euch Leute.
Ich war der Auffassung, dass das Wiederaufleben der Platten größer ist.
Gemessen an den Gebrauchtpreisen für Platten & Spieler und auch den Preisen für manche neuen Vinyls.
Das ist teilweise ja aberwitzig - und legt als Laie den Schluss nahe, dass scheinbar gerade jeder nur mehr Vinyls oder einen Plattenspieler kauft.
Und etliche neue Plattenspieler auf dem Markt in verschiedensten Preiskategorien verstärken den Eindruck noch.
Ich hab grad heut gelernt dass es einen Ikea Plattenspieler gibt (!)

Sprich ein wirkliches Revival, hat mich eh gewundert und konnte ich mir nicht erklären - manchmal ist die erste Intention wohl doch die richtige.
Wenn man näher drüber nachdenkt … wärs ein wirkliches Revival, wären die Platten spottbillig.

Ok, dann also alt, gut.
Das Zeug von GS sieht gut aus (und auch reichliche Auswahl), nur leider ohne Versand und ziemlich genau 1000km bis zu mir,
sorry aber das is mir zu weit für nen Plattenspieler.
Ja ich wohn in Österreich (Ösi!, ich hoffe ihr helft mir trotzdem ) somit fallen GS und CheckpointCharly eher flach.

Die hiesigen HiFi Läden verkaufen kaum gebrauchtes Zeug, und selbst wenn, wüsste ich nicht ob das Gerät was taugt oder nicht.
Danke @Marsilio für die Liste, das hilft schonmal die Hersteller & Modellbezeichnungen zu sortieren.

Reibrad, hmm, also ich muss jetzt die Antriebsarten neu bewerten nach meinen mechanischen Vorstellungen der 80er.
Dem Direktantrieb hätte ich bei aktuellen Modellen den Vorzug gegeben aufgrund der heutigen (möglichen) Motorqualität.
Wenn trotzdem billigstes, altes Zeugs verbaut wird is das natürlich nonsense.
Also von vorn:

Reibrad klingt für mich als Laie nach alt, anfällig für Verschleiß und perfekter Überträger verschiedenster Vibrationen durch den direkten Kontakt.
Da du die hier aber empfiehlst, ist das nur ein theoretisches Problem der Antriebsart in meinem Kopf?

Riemen hätte eine Entkopplung, ein neuer Riemen wird wohl nicht die Welt kosten, Lager als Verschleißteil vielleicht eher, und vermutlich mehr Gleichlaufschwankung?

Sind die Direkttriebler - gerade bei alten, gebrauchten Spielern trotzdem zu bevorzugen, oder vibrieren die so stark dass der Riemen doch die bessere Wahl wäre?


Wenn ich keinen Händler find, bleibt halt nur der Katz-im-Sack Kauf.
Hier ums Eck gäbs sowas:
https://www.willhabe...0-vintage-771708680/
https://www.willhabe...-td-160-e-769816823/
https://www.willhabe...alzustand-771712504/
https://www.willhabe...ktantrieb-771528756/

Wie sieht denn das bei den alten Jungs aus mit den Tonarmen (Gewicht, Verstellmöglichkeiten), bin ich da ggf. limitiert bei der Wahl eines neuen TAs, oder
gibts für die angeführten Modelle „für jeden Topf den passenden Deckel“?

Edit: ich seh grad der erste hat keine Haube. Zwecks Staubschutz wär eine Haube schon gut.
Edit2: Zum Dual 621, sagt mal, sah der „Steuerpimpel“ immer so aus oder wurde der durch einen Zahnstocher ersetzt?

Danke euch!


[Beitrag von tausche1 am 11. Feb 2024, 01:34 bearbeitet]
Haiopai
Inventar
#7 erstellt: 11. Feb 2024, 01:31
Hi , das sieht ja echt düster bei euch aus , selbst in Wien findet man auf Anhieb keinen vernünftigen An und Verkauf .

Recht dicht an der Grenze findest du diesen Laden hier .

klick mich (link)

Ich sags gleich , ich kenne den Laden nicht , die Preise sind teilweise gepfeffert , qualitativ macht der Laden aber einen guten Eindruck und ich hab mal bei seinen Gebrauchten durchgeschaut , da ist einiges dabei in der Preisspanne 500-1000€ und alle durchweg restauriert .

Wenns machbar ist , täte ich da vielleicht mal vorbei schauen , vielleicht gibt es ja hier auch User , die mit dem Laden schon Erfahrungen gesammelt haben

P.S. Übrigens das fehlte gerade noch , dass sich hier jemand für seine Herkunft entschuldigen müsste und überhaupt , ein Fischkopp wie ich versucht selbstverständlich auch nem Schluchtenscheißer zu helfen .


[Beitrag von Haiopai am 11. Feb 2024, 01:37 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#8 erstellt: 11. Feb 2024, 12:04

tausche1 (Beitrag #6) schrieb:
Danke euch Leute.

Edit2: Zum Dual 621, sagt mal, sah der „Steuerpimpel“ immer so aus oder wurde der durch einen Zahnstocher ersetzt?

Danke euch!


Du meinst wohl den Lifthebel, da man den Steuerpimpel nicht sehen kann. Der befindet sich im inneren.
Der Lifthebel ist original

Falls dich der Dreher interessiert, müsstest du mal nachfragen ob die Elektronik auch überholt wurde.
Diverse Kondensatoren auf der Motorsteuerplatine (mindesten die roten ROE und der Siebelko) und zwei oder drei Entstörkondensatoren (Knallfrosch genannt)
Falls das nicht gemacht wurde, wäre mir der Preis zu hoch, wohlwissend das in Ö alles ein wenig teurer ist als in D.

Gruß Evil

PS: Ich habe die Bauteile oder wo man sie findet anhand eines Fotos aus dem Netz bepfeilt.
big_33334133_0_800-690


[Beitrag von evilknievel am 11. Feb 2024, 12:13 bearbeitet]
tausche1
Stammgast
#9 erstellt: 11. Feb 2024, 12:22
Ah cool, danke.

Falls dich der Dreher interessiert, müsstest du mal nachfragen ob die Elektronik auch überholt wurde


Ganz genau das meinte ich.
Ein Dreher besteht halt aus Elektronik und Mechanik, eine mech. Alterung ist leichter zu erkennen und meist werden dann nur mech. Komponenten getauscht und die Elektronik bleibt als und unberührt.

Mal ganz grob gesagt, damit ich einen Anhaltspunkt hab - was wären denn „normale“ Preise für die üblichen Verdächtigen die @Marsilio aufgelistet hat?
DE genügt, den AT Aufschlag rechne ich dann selbst dazu.

Angenommen ich kauf einen abgerockten, was muss man denn für eine Komplettüberholung (mech. & elektr.) so ungefähr einplanen?
Schon klar, kommt drauf ob was grobes kaputt is, aber ich mein eher Standard Servicearbeiten bei einem Dachbodenfund.
.JC.
Inventar
#10 erstellt: 11. Feb 2024, 13:53
Moin,


tausche1 (Beitrag #9) schrieb:
b - was wären denn „normale“ Preise für die üblichen Verdächtigen?


schau mal bei Thomas rein.
Seine Preise sind ca. 20 % höher als privat, dafür hast du aber Rückgaberecht.
(zB. den SL-1710 da gibt´s kein Elektronikproblem)
evilknievel
Inventar
#11 erstellt: 11. Feb 2024, 14:01
Realistische Preise findest du über die erweiterte Suche bei ebay. Da kannst du verkaufe Geräte anzeigen lassen und schaust was die Auktionen gebracht haben. Ein Technics SL Q3 sollte beispielsweise im Preisbereich von 150-250 Euro liegen. Kann aber auch sein, dass ich da nicht auf dem neusten Stand bin.

Die Kosten für eine Revision werden von der Arbeitszeit bestimmt, da die Ersatzteile zumindest bei Dual unter 15 Euro liegen (Standardteile) und wenig relevant sind.

Außerdem gibt es im Dual-Board mindestens 1-2 User aus Wien. Vielleicht stellst du dort mal eine Suchanfrage nach einem revidierten Dual 621,721 oder japanischen Vollautomaten.

Gruß Evil
holger63
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 11. Feb 2024, 14:06
Für meinen Q3 will ich schon 350 haben.. 😉
Allerdings ist der auch überdurchschnittlich in Schuss. Den Q2 kann man aber schon mal unter 200 erwischen.
silberfux
Inventar
#13 erstellt: 11. Feb 2024, 14:38
Oben wurden Lenco L75 und L78 hat nur der L78 eine Endabschaltung. Ansonsten sind das recht solide Geräte, die jedoch meistens noch einer mehr oder weniger intensiven Revision bedürfen. Und die Zeiten, in denen sie sehr billig zu haben waren, sind vorbei. BG Konrad
Marsilio
Inventar
#14 erstellt: 11. Feb 2024, 17:14
Der Dual 621 ist preislich viel zu teuer. Würde ich nie bezahlen, und das "preisgekrönte" Tonabnehmersystem AT-VM95E ist auch nur Einsteigerklasse, kostet neu um 50.-.Die beiden Thorense finde ich auch recht teuer, der Lenco L78 ist in etwa realistisch bepreist. Aber war Konrad schreibt, hat schon was - die Lencos wünschen ab und zu etwas Zuwendung.

Im Analogforum wird gerade ein Vollautomat Dual 1219 mit weisser Zarge für 150.- angeboten, der 2023 von GS-Audio revidiert gekauft wurde. Du müsstest noch einen Tonabnehmer dazukaufen, wärst damit ansonsten aber gut bedient. Der Vejkäufer würde zusätzlich ein Shure M97HE anbieten (mit Originalnadel interessant). Der 1219 ist einer der Duals mit dem Geheimfach vorne, man kann also die Zarge vorne aufklappen und dort Sachen wie Ersatztonabnehmer und Wechselachsen "verstecken". Witzig, aber dadurch sieht die Front von vorne natürlich nicht ganz so sauber aus wie bei den meisten anderen Plattenspielern. Technisch aber ist der 1219 unzerstörbar. Der kostete 1969 800 Mark, war also richtig teuer für die damalige Zeit. Entsprechend hochwertig war der Materialeinsatz. Meiner dreht nach dem Auskoppeln noch zwei Minuten im Leerlauf weiter bis der (schwere) Plattenteller allmählich zum Stillstand kommt.

Reibradler laufen aber nicht ganz so ruhig wie Riemen- und Direkttriebler. Also nicht dass die rattern oder so, aber wenn Du unmittelbar vor dem Plattenspieler (auf Augenhöhe) sitzt, hörst Du zwischen den Songs u.U. ein leichtes Sirren. Auf der anderen Seite haben die Reibradler so einen gewissen, schlecht beschreibbaren Drive, den die anderen Antriebsarten nicht haben. Die Dinger machen schon Spass.

Riemen- oder Direkttriebler sind beide absolut vibrations- und geräuschlos unterwegs.


Plan B: Mach' eine Suchanfrage im Dual-Board und schreibe, dass Du in Österreich lebst. Dort tummeln sich auch Österreicher, und oft findet sich jemand, der etwas Gutes abzugeben hat.

LG
Manuell


[Beitrag von Marsilio am 11. Feb 2024, 17:15 bearbeitet]
tausche1
Stammgast
#15 erstellt: 11. Feb 2024, 17:59
Ok danke, ich hatte schon vermutet dass das überteuert is, bei den bling-bling Fotos.
Ich schau mal in die beiden Foren, danke.

Ja ich hab mir ein paar uTube Videos zu den Duals angeschaut und gedacht, dass die Endabschaltung kaputt is weil die Teller noch ewig weiterdrehen.
Ist schon beeindruckend gelagert bzw. schwer.

Ich bin grad querbeet am Suchen und die Modelle zu vergleichen, was mir am ehesten zusagt.
Mal ne blöde Frage:
Ich war bisher der Meinung dass man einen Vollautomaten trotzdem jederzeit, wenn man das möchte, manuell bedienen kann.
Also wenn mans bequem haben will einfach das Knöpfchen drücken, wenn man zelebrieren will dann den Tonarm selbst auf-/absetzen.
Stimmt das bzw. gilt das für alle Modelle, oder entstehen dabei Schäden an der Automatik?

Da wär noch ein halbautomat. Dual 704 für 200,- mit zumindest neuen Knallfröschen
https://www.willhabe...tenspieler-759270637


[Beitrag von tausche1 am 11. Feb 2024, 18:00 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#16 erstellt: 11. Feb 2024, 18:08

tausche1 (Beitrag #15) schrieb:

Mal ne blöde Frage:
Ich war bisher der Meinung dass man einen Vollautomaten trotzdem jederzeit, wenn man das möchte, manuell bedienen kann.
Also wenn mans bequem haben will einfach das Knöpfchen drücken, wenn man zelebrieren will dann den Tonarm selbst auf-/absetzen.
Stimmt das bzw. gilt das für alle Modelle, oder entstehen dabei Schäden an der Automatik?
[/url]


Bei den Dual-Vollautomaten macht man das etwas unfreiwillig so, wenn der sogenannte Steuerpimpel der Vollautomatik defekt ist. Bei meinem 1219 mache ich es aber so: Ich starte automatisch, lege den Tonarmlift aber so, dass er die Nadel nicht automatisch senkt sondern ich mache dann das selbst, weil ich das Senken gerne noch etwas langsamer habe als es die Automatik macht.

Zum verlinkten 704: Das ist ein Halbautomat aus den späten 1970er-Jahren - hier führst Du den Tonabnehmer von Hand auf die Platte, mit dem Tonarmlift senkt sich der Tonarm dann supersoft auf die Rille und am Schluss der Platte hebt sich der Tonabnehmer hoch und der Dreher schaltet ab. Auch dieses Modell kenne ich bestens, weil das mein Hauptdreher ist. Der Preis ist meiner Meinung nach völlig ok, auf Cinch-Stecker umgerüstet ist der Plattenspieler auch bereits (ab Werk hatte der noch DIN-Stecker). Den kleinen Haubenschaden sieht man praktisch nicht weil das ja hinten ist, ansonsten sieht die Haube noch schön aus (schöner als meine - und es gibt es auch volltransparente Nachbauhauben, sollte Dich das trotzdem irgendwann stören, die sind aber nicht billig). Das verbaute Tonabnehmersystem ist leider nicht das originale V15III sondern ein damals preiswerteres Dual DM-101, das dem Shure M91 entspricht, auf dem Bild übrigens mit billiger Nachbaunadel. Das Shure M91 ist noch so ein typisches warm abgestimmtes 70er-Jahre-Shure-System mit zurückgenommenen Höhen, ordentlich Bass und etwas eingeengter Bühne. Kann man mit einer guten Nadel bei Interesse hochrüsten. Oder ein vollfettes neues Edel-Tonabnehmersystem installieren, der Tonarm lässt das durchaus zu.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 11. Feb 2024, 18:18 bearbeitet]
tausche1
Stammgast
#17 erstellt: 11. Feb 2024, 18:38
Ah super, danke. Optimal, so hast du den direkten Vergleich.

mache dann das selbst, weil ich das Senken gerne noch etwas langsamer habe als es die Automatik macht

Das machst du als Marotte, oder weil du Platten / Nadeln schützen willst?

Ja, beim Gebrauchtkauf gehts ja sowieso immer um Kompromisse, außer man hat halt grad Schwein.
Eine neue Nadel werd ich sowieso brauchen (gut, die wird nicht soviel kosten), aber ich hab mich schon drauf eingestellt auch den TA ersetzen zu müssen.
Wenn das Laufwerk günstig genug ist, ist das auch noch drin.

Das mit dem DM-101 ist ein guter Hinweis, danke, damit lässt sicher Preis evtl. noch ein wenig drücken.

Stichwort Edel-TA:
da gibts ja auch wildeste Preissphären.
Angenommen es wird ein Dual Dreher, und der TA kommt neu (ich brauch keinen RollsRoyce, aber „was gscheites“), wo lieg ich dann preislich ungefähr?
Sollt ich mich da nach dem damaligen V15 III umschauen, is das V15 IV automatisch besser weil höhere Nummer, oder gleich ganz was andres?
Nadeln als Verbrauchsmaterial würd ich nur neu kaufen, den TA kann man wohl meist bedenkenlos gebraucht kaufen?

Ja, das Thema Haube.
Anfangs hab ich mir gedacht: Hauptsach es gibt eine.
Dann: Hmm, ein paar Mikrokratzer sind schon ok für das Alter, aber allzu gesprungen und zerkratzt sollts nicht sein, ich schau ja doch immer drauf im Wohnraum.
Also hab ich mal kurz geschaut obs neue Hauben gibt, und da is mir gleich schwindelig geworden.
Original versteh ich ja noch, aber 120,- für eine Nachbau Salatschüssel?!
Naja, also wenn die Haube schön is, is gut, sonst nehm ich das erstmal so hin wie‘s kommt und kauf ggf. irgendwann später eine schöne neue wenn ich wirklich nicht damit leben will.
Erst steht mal die Funktion des Drehers im Vordergrund.


[Beitrag von tausche1 am 11. Feb 2024, 18:41 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#18 erstellt: 11. Feb 2024, 19:14
Frage 1: Marotte. Denn eigentlich ist selbst die Automatik langsam genug.

Frage 2: Die günstigste taugliche Ersatznadel ist die Black Diamond/Nudeline Swiss. Obacht: Leider starke Serienstreuung, ist etwas Glücksache.
https://www.thakker....e-swiss-made/a-9992/

Neuer Tonabnehmer: Das hängt auch von der Wahl des Phono-Pres ab. Ich finde die fünf Meter Abstand vom Dreher zum Verstärker etwas arg. Die Phonokabel zwischen Plattenspieler und Phonoeingang sollten möglichst kurz sein. Zwischen Pre und Vollverstärker ist die Sache weniger heikel, trotzdem wäre etwas näher wohl besser. Andere wissen hier im Forum wohl mehr zu diesem Punkt. Ein altes Shure V15III kann man natürlich suchen, nur geht dann auch die Suche nach einer gescheiten Nadel wieder los, und eigentlich müsste es dann schon fast die SAS-Nadel des japanischen Spezis Jico sein, die aber um die 280.- kostet. V15IV und V15V sind teurer und noch etwas neutraler abgestimmt.
Es gibt aber auch aus aktueller Produktion interessante Tonabnehmer. Schau' mal bei Thakker rein. Das Audio Technica AT-VM95ML kostet 135.- und bietet bereits eine Nadel mit superfeinem Multifacettenschlif. Das Audio Technica AT-VM540 hat einen feineren Nadelträger und einen besseren Generator, kostet aktuell 199.- bei Thakker. Rund 350.- kostet das Goldring G1042, ein britischer Klassiker. Oder wenn's ein MC sein darf ist meiner Meinung nach das AT33PTG für rund 500.- ein spannender Kandidat.

LG
Manuel
tausche1
Stammgast
#19 erstellt: 11. Feb 2024, 19:53
Hmm, ok, da sind die Nadeln doch teurer als angenommen.

Also wenn ich dich richtig versteh:
Ist beim Gebrauchten ein V15 III drin, kann mans drinlassen und nur eine neue Nadel für 50-100,- (?) reinsetzen und hat was Brauchbares für den Start.
Ist ein DM-101 drin, dann raus damit und durch neuen TA + Nadel für 150-300,- (?) ersetzen.
Und wenn zuviel Geld übrig ist, dann ein MC für 500+


Neuer Tonabnehmer: Das hängt auch von der Wahl des Phono-Pres ab

Da ich noch keinen hab, könnt ich den pre danach richten.
Ja in direkter Nähe des Amps hab ich leider keinen Platz (schon gar nicht für einen bildhübschen Röhren-Pre :D, der wird momentan wohl preislich nicht drin sein),
und was von den paar mV vom Plattenspieler nach 5m noch übrig bleibt wage ich nicht zu erraten.
Vermutlich sinds eher 6m.
Also isses zwar schön dass der Amp einen Phono-Eingang hat, ich werd aber trotzdem einen externen Preamp brauchen.

Aber wenn das Signlal mal verstärkt ist, meinst wirklich dass die 5m noch ein Problem darstellen?
Vielleicht findet sich da noch wer der seinen Senf dazugibt.
.JC.
Inventar
#20 erstellt: 11. Feb 2024, 20:14

tausche1 (Beitrag #19) schrieb:
Ja in direkter Nähe des Amps hab ich leider keinen Platz ..


So viel Platz brauchst du dafür nicht.
tausche1
Stammgast
#21 erstellt: 11. Feb 2024, 20:27

.JC. (Beitrag #20) schrieb:

So viel Platz brauchst du dafür nicht.


Jo schon, für den Preamp nicht.
Ich meinte mir fehlt der Platz um den Plattenspieler samt Platten neben dem Vollverstärker unterzubringen.
Deswegen muss der Spieler und Plattenkiste ca. 5-6m weit weg vom Vollverstärker stehen.
Haiopai
Inventar
#22 erstellt: 11. Feb 2024, 20:30
Und der Preamp muss zwingend direkt beim Plattenspieler stehen , kurzes Kabel zum Preamp , danach können es ruhig 5-6 m sein .
Marsilio
Inventar
#23 erstellt: 11. Feb 2024, 22:14

tausche1 (Beitrag #19) schrieb:
Hmm, ok, da sind die Nadeln doch teurer als angenommen.

Also wenn ich dich richtig versteh:
Ist beim Gebrauchten ein V15 III drin, kann mans drinlassen und nur eine neue Nadel für 50-100,- (?) reinsetzen und hat was Brauchbares für den Start.
Ist ein DM-101 drin, dann raus damit und durch neuen TA + Nadel für 150-300,- (?) ersetzen.
Und wenn zuviel Geld übrig ist, dann ein MC für 500+

.


Das DM-101, das ein Shure M91 ist, ist kein schlechtes System, das muss man nicht ersetzen. Es ist einfach sehr typisch für den US-Sound, der in den 70er-Jahren mehrere Tonabnehmerhersteller draufhatten (Shure, Stanton, ADC). Damit meine ich: tonal warm abgestimmt, nicht so breite Bühne. Ich habe auch noch eins da, das ich ab und zu unter den 704 schraube (diese Headshells bei Dual, TK's genannt, sind perfekt für den raschen Austausch von Tonabnehmern - bei mir sind mehrere solche Headshells mit fix installierten Tonabnehmern da). Und wenn man will kann man auch fürs Shure M91 eine SAS-Nadel für 280.- kaufen.

Auch bei einem Shure V15III kommt es vor, dass nur eine billige Nachbaunadel drin ist, dann hätte man zwar eine etwas breitere Bühnenwiedergabe, die Detailauflösung wäre aber trotzdem mies.

Die Black Diamond-Nadel ist die billigste Nachbaunadel. Fürs M91 eine durchaus sinnvolle Lösung. Natürlich kann man auch für ein V15III eine Black Diamond nehmen. Damit reizt man die Möglichkeiten des Systems aber nicht aus. Aber wie bereits geschrieben: An Deiner Stelle würde ich mir die Mühe sparen, irgendwo ein V15III aufzutreiben und dann andernorts noch eine Nadel dazu zu suchen. Mit neuen Systemen geht das einfacher.

Der Dual 704 ist ein Klassedreher. Da lohnt es sich mittel- oder längerfristig in jedem Fall, mal ein teureres Tonabnehmersystem in Betracht zu ziehen. Das von mir bereits erwähnte Audio Technica AT-VM95ML ist für das, was es bietet, mit 135.- sehr preiswert, viele sind damit sehr glücklich. Die Nadel hat einen ganzen Diamanten mit Microline-Nadelschliff, der wirklich jedes Detail wiedergibt. Das auch von mir verlinkte AT-VM540 ist sehr ähnlich, macht aber tonal einfach alles noch ein bisschen edler, kostet mit 199. aber auch nicht die Welt.
https://thakker.eu/t...-tonabnehmer/a-9540/
https://www.thakker....-tonabnehmer/a-9086/

Den von .JC. verlinkten Billigst-Vorverstärker würde ich nicht nehmen. Best-Buy bei kleinem Bugdet ist der ART DJ PRE II (gibts bei Thomann), ansonsten ist gebraucht eine Phonobox S (von Pro.Ject) oder ein Musical Fidelity V-LPS oder V90 eine gute Wahl.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 11. Feb 2024, 22:16 bearbeitet]
tausche1
Stammgast
#24 erstellt: 11. Feb 2024, 23:35
Ahja, passt, danke.
Dann kümmer ich mich erstmal um den Spieler
Oberflächlich betrachtet sagen mir die Dual Dreher ziemlich zu, ich muss zugeben ich hab mich ein bissl in das/die Tonarmlager verguckt,
ich denk ich bleib mal in der Ecke 704/721, vielleicht lässt sich da was finden.

Apropos oberflächlich:
Ich weiß schon, die Qualitäten liegen nicht in der Optik, und das Ding is ja auch echt klein, und eigentlich bin ich noch gar nicht so weit …
aber gibts die AT TAs bei ähnlicher Qualität auch in hübsch, so dass sie nicht aussehen wie zwei zusammengeklebte Lego Steine?
Oder muss man dafür viel tiefer in die Tasche greifen?
Marsilio
Inventar
#25 erstellt: 12. Feb 2024, 00:06


[Beitrag von Marsilio am 12. Feb 2024, 00:07 bearbeitet]
tausche1
Stammgast
#26 erstellt: 12. Feb 2024, 00:41
ok, Augenöffner, danke.
Skaladesign
Inventar
#27 erstellt: 12. Feb 2024, 14:06
Moin
mit den Kaufempfehlungen eines Plattenspielers ist das immer so eine Sache und die ganzen Freds dazu sind teilweise recht ähnlich.

Einen gebrauchtern Dreher kann man nur empfehlen, wenn er entweder vollständig revidiert ist, oder man selber Hand anlegen kann.
Der oben erwähnte Lenco L78 ist schon ein unverwüstliches Teil, ich habe 4 Stück davon. Mit etwas Aufwand kann man da wirklich einen schönen Dreher raus machen.

IMG_7330

Ein Lenco ist heute immer noch für kleines Geld zu haben. Dann muss man halt was draus machen, was stabileres ist heute nicht mehr neu zu bekommen.
Die Lagerböcke sind bei den Lenco zu 100% zerbröselt, hat der Vorbesitzer diese nicht schon gewechselt. ( meist unwahrscheinlich )
Witzig finde ich den theoretisch stufenlosen Antrieb. Die Geschwindigkeit lässt sich gut über das versetzen der Reiter justieren.

Alte Dreher brauchen Pflege oder eine komplette Überarbeitung. Wer da keine Lust drauf hat, sollte besser einen neuen kaufen
Warum nicht ein Thorens Vollautomat ? Zum Beispiel den Thorens Mit dem Händler sprechen und den TA in einen besseren tauschen.

Gruss aus dem Pott
.JC.
Inventar
#28 erstellt: 12. Feb 2024, 14:20
Hi,


tausche1 (Beitrag #1) schrieb:
.Dass etliche Altgeräte aus den Blütezeit des Vinyls qualitativ super sind glaub ich gern, ..


stimmt ja auch. Am Besten nimmst du ein ehemaliges Großseriengerät,
denn die Hersteller konnten es sich damals nicht leisten mangelhafte Ware zu verkaufen.
(heute tun es manche )

Als Beispiel mein Lieblingsdreher: Technics SL-1710
(oben die sind MK2 Modelle, darunter der für 150 € ist gut, der für 200 € hat eine gebrochene Tonarmablage = Mist)
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Kaufberatung Aufrüstung auf Thorens bzw. Pro-ject
Walter_H am 15.05.2019  –  Letzte Antwort am 19.05.2019  –  17 Beiträge
kaufberatung pro-ject debutIII
käsa am 08.06.2010  –  Letzte Antwort am 11.06.2010  –  17 Beiträge
kaufberatung: pro-ject studie
hans_kokos am 20.09.2013  –  Letzte Antwort am 21.09.2013  –  3 Beiträge
Ersatz für Pro-Ject!Thorens?
hififreak1204 am 19.05.2004  –  Letzte Antwort am 20.05.2004  –  5 Beiträge
Thorens baugleich mit Pro-Ject?
WolfManE30 am 29.12.2006  –  Letzte Antwort am 31.12.2006  –  19 Beiträge
Plattenspieler Thorens vs. Pro-Ject
Weltfrieden am 28.12.2007  –  Letzte Antwort am 28.12.2007  –  5 Beiträge
Kaufberatung Pro-Ject vs. Transrotor
Mister_McIntosh am 10.02.2009  –  Letzte Antwort am 12.02.2009  –  15 Beiträge
Kaufberatung Pro-Ject Debut Carbon
blob810 am 12.03.2015  –  Letzte Antwort am 12.03.2015  –  6 Beiträge
Kaufberatung Plattenspieler: Pro-ject, Dual.
mvaro2002 am 27.12.2017  –  Letzte Antwort am 28.12.2017  –  9 Beiträge
Pro-Ject Perspective
Apple_II am 01.03.2009  –  Letzte Antwort am 02.03.2009  –  8 Beiträge
Foren Archiv
2024

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.752 ( Heute: 5 )
  • Neuestes MitgliedBubba666
  • Gesamtzahl an Themen1.551.138
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.539.050