Was verändert sich bei verstelltem VTA?

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Belzebub69
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 03. Mai 2007, 02:16
Hallo zusammen..

Ab wann und/oder wie macht sich ein verstellter VTA klanglich bemerkbar?
Bei meinem Scheu hab ichs so penibel wie möglich versucht zu justieren, ein Testergebnis von anderer Stelle meinte das es bei kleiner Fehlstellung nicht auffällt.. es herrscht etwas Unklarheit.

Bring doch mal bitte jemand Licht ins Dunkel
Gruß Ralph
WenigWatt
Stammgast
#2 erstellt: 03. Mai 2007, 08:34
Hallo Belzebub,
das ist ein uferloses Thema ,laut Roy Ghandi(Rega),
spielt der Vta keine grosse Rolle. Andere Leute behaupten,
daß Tonarm tiefer mehr Bass und Tonarm höher mehr Hochton brächte.
Meiner persönlichen Hörerfahrung nach gibt es etliche Parameter die mehr Beachtung verdienen. Wirklich
fundierte Aussagen zu diesem Thema sind wohl aber ziemlich
rar Ich halte eine waagerechte Ausrichtung für sinnvoll,
weil so bei den meissten Systemen die Chance besteht,daß
die Bedingung Nadel im Winkel von 20 Grad eingehalten wird.
Gruß Micha


[Beitrag von WenigWatt am 03. Mai 2007, 08:38 bearbeitet]
SirVival
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Mai 2007, 09:36
Hi,

erstmal wirkt sich die Verstellung des VTA (Vertical tracking angle) kaum auf den Klang aus. Klangverbesserung durch Verstellung des VTA ist ähnlich umstritten wie durch Kabel. Wichtig ist vielmehr der SRA (Stylus Rake Angle). Wird von den HiFi Schlaumeiern meist mit VTA in einen Topf geworfen. Der SRA ist die für den Klang entscheidende Größe, nicht der VTA. Der SRA ist der Winkel, den die durch die Spitze der Abtastnadel gedachte Achse relativ zur Waagerechten (Plattenrille) einnimmt, auf der sie möglichst senkrecht stehen sollte (90° im Idealfall), wenn optimal abgetastet werden soll. Im Prinzip sind Tonarme ohne genau arbeitenden VTA-Adjuster ungeeignet, den SRA exakt einzustellen. Das geht bei den meist gebräuchlichen Armen, wie z.B. Rega RB 250 oder 300 darum nur Pi mal Daumen.
Der VTA ist der Winkel, den der Nadelhalter (Cantilever) beim Abspielen relativ zur Senkrechten einnimmt. Dieser ist bauartlich vorgegeben (meist 20 - 30°) und wird z.B. durch Wellen in der Platte stark beeinflusst. Ihn durch Anheben oder Absenken des Arms klangfördernd verändern zu wollen, ist schlicht Unfug.
Also, wenn in diesem Forum von VTA die Rede ist, ist immer der SRA gemeint. Hoffe ich zumindest

Gruß


[Beitrag von SirVival am 03. Mai 2007, 09:39 bearbeitet]
directdrive
Inventar
#4 erstellt: 03. Mai 2007, 10:02
Moin,

die Sache ist ganz einfach und keinesfalls umstritten. Ist der SRA nicht korrekt - z.B. weil der Hersteller des TAs für keinen korrekten VTA sorgen konnte oder die Tonarmhöhe nicht stimmt, steigen die Abtast-Verzerrungen.

Den VTA kann man naturgemäß auch durch eine Änderung der Auflagekraft beeinflußen.

Gruß, Brent
SirVival
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 03. Mai 2007, 10:58
Hi directdrive,

ich will dir keineswegs widersprechen. Mir ging es nur um die Klarstellung, daß VTA und SRA die Termini zweier verschiedener Einstellungs-Parameter sind, die fälschlicherweise synonym gebraucht werden. Eine korrekte Einstellung des VTA bringt nicht zwangsläufig auch eine korrekte Einstellung des SRA mit sich, obwohl beide einander gewissermassen bedingen. Dass der SRA korrekt eingestellt sein sollte, ist absolut klar, während der VTA z.B. in Abhängigkeit von der Welligkeit der Plattenoberfläche durchaus in weiten Grenzen schwanken kann.

Gruß


[Beitrag von SirVival am 03. Mai 2007, 11:19 bearbeitet]
Schwarzwald
Inventar
#6 erstellt: 03. Mai 2007, 11:22

laut Roy Ghandi(Rega),
spielt der Vta keine grosse Rolle

ja - rega macht sichs halt einfach.

der vta _kann_ klanglich eine größere rolle spielen; in der theorie ist es so, daß arm hinten runter MEHR bass und WENIGER höhen bedeutet - arm hinten hoch führt tendenziell zu WENIGER höhen und MEHR bass. muß man ausprobieren. für die ortofon SPUs wurde schon vor vielen jahren empfohlen hinten hochzugehen - wir reden hier aber von millimetern.

ich selber habe ein shelter 301, das ebenfalls hinten ca. 3-4 mm hochsteht - so klingt's am besten. siehe auch roland kraft's anmerkungen zu diesem system in einer älteren image hifi ausgabe.

ganz allgemein würde ich bei einem system, daß zuviel bass oder zuviel höhen macht IMMER mit dem vta experimentieren! bei rega geht das nicht - mit ein grund, warum ich meinen planar 25 nach einem jahr wieder verkauft habe... am ittok lv ii läßt sich die höhe regulieren - schon mal einiges besser.

was hier noch gar nicht besprochen wurde, ist der azimuth - es kommt schon öfter vor, daß der nadelträger nicht korrekt eingeklebt wurde: hier hilft nur ein verdrehen des rohres (bieten nur top arme an).

grüße - christian
WenigWatt
Stammgast
#7 erstellt: 03. Mai 2007, 11:39
Hallo,
Schwarzwald schrieb:daß arm hinten runter MEHR bass und WENIGER höhen bedeutet - arm hinten hoch führt tendenziell zu WENIGER höhen und MEHR bass.
hatte mich natürlich mit hoch und runter auf die Stelle bezogen, wo der Arm in der Höhe verstellt wird,also HINTEN.
Natürlich ist,zumeist bei Nachbaunadeln,manchmal der Nadelträger nicht im korrekten Winkel montiert,deshalb ist
Arm waagerecht nicht immer ideal. So weit mir bekannt ist es aber so wie directdrive schrieb.
Gruß Micha
Schwarzwald
Inventar
#8 erstellt: 03. Mai 2007, 12:49
sorry es muß heißen:

arm hinten höher:

WENIGER bass und MEHR höhen

arm hinten tiefer:

MEHR bass und WENIGER höhen.

mein fehler!!
SirVival
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 03. Mai 2007, 12:52
Hi,

das ist genau die simple Vorstellung von Klein Fritzchen, hinten hoch=Top Höhen oder hinten runter=mehr Bässe. Das klangliche Ergebnis hängt doch erstmal in erster Linie davon ab, welchen VTA der Hersteller des Systems vorgegeben hat unter Berücksichtigung von Auflagegewicht und Nadelnachgiebigkeit und welcher SRA dadurch auf der Platte resultiert. Und den korrigiert man dann auf genau senkrecht. Mit Rega-Armen wird man sich da schwer tun. Parallele Ausrichtung des Arms zum Plattenteller ist dann ein meist brauchbarer Kompromiss. Die anderen Arme, bei denen man im laufenden Betrieb den VTA verstellen kann, liegen leider in einem preislichen Bereich, der echt wehtut.

Gruß
tiefton
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 03. Mai 2007, 13:23
Und der Winkel der Nadel selber (nicht des Nadelträgers)
verändert sich durch die Höhenverstellung doch eh kaum.
Da kommt dann noch
die veränderte Belastung des Nadelträgers dazu,
die Bauhöhe des TA,
die Länge des Nadelträgers,
die Position auf der Platte,
Herstellervorgaben bei Auflagekraft,
Compliance, etc...

Ich vermute, es ist und bleibt ein Einzelfallentscheidung...
Aber das macht es ja so spannend..
Schwarzwald
Inventar
#11 erstellt: 03. Mai 2007, 16:22

Und den korrigiert man dann auf genau senkrecht.

wozu sollte man, wenn es sich bei einem bestimmten system (zb. stichwort: rundschliff) besser anhört?

erlaubt ist, was gefällt...

außerdem finde ich, man kann die leute zum kennenlernen der einstellmöglicheiten ihres plattenspielers nur ermutigen! vollkommen parallel geht sowieso nicht, da der unterschied zw. 120 und 200 gramm erheblich ist.

wichtig in meinen augen: immer nur eine sache auf einmal verändern und immer ganz in ruhe - ohne hektik.

grüße - christian
SirVival
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 03. Mai 2007, 18:29
Hi Schwarzwald,

man korrigiert deshalb genau auf senkrecht, weil auch der Schneidstichel senkrecht auf der Schneidfolie stand. Nur senkrecht läßt darum das abtasten, was auf der LP an musikalischer Information enthalten ist. Ich stimme aber mit Tiefton darüber überein, dass die Winkeländerungen durch Auf- und Abbewegen des Tonarms ziemlich klein sind. Gehörmäßig sind sie aber dennoch wahrzunehmen.

Gruß
Schwarzwald
Inventar
#13 erstellt: 04. Mai 2007, 10:22
sirvival

das ist schon klar mit dem schneidestichel usw.

nenn es einfach "feintuning".

grüße - schwarzwald
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 04. Mai 2007, 16:01
Hallo zusammen..

Habt vielen Dank für Eure Ausführungen, man könnte meinen ich hab da unbeabsichtigt in ein kleines Wespennest gepiekst aber zum Glück wird hier nicht gestritten / beleidigt und sonstiges unnötiges Zeugs

Ich selbst habe hier den vermeindlichen VTA so justiert, das der Arm waagerecht zur Plattenoberfläche steht, selbst wenn ich den Arm schon recht deutlich verstelle (hinten hoch od. runter) verändert sich der Winkel der Nadel vorne am System ja auch nur minimal, könnte man genau ausrechnen über Dreisatz, aber das scheint nicht unbedingt zwingend erforderlich, zumal ja da sowieso eine gewisse Unklarheit besteht über den SRA, diese Bezeichnung ist mir bisher noch nicht untergekommen. Diese 2 Parameter scheinen ja eh zusammen zu hängen, veränder ich den VTA ändert sich auch der SRA, und umgekehrt.

Spannendes Thema, good work men
Gruß Ralph
tiefton
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 05. Mai 2007, 09:26
Einen sehr großen Einfluss hat m.M. die Compliance (oder wie man das schreibt), also die Nachgiebigkeit/Eigenschaften des Nadelträgers.
Denn die Compliance beeinflusst sowohl den Winkel der Nadel, die Kraft der Nadel auf Rille und Seitenwände der Rille.
Also auch maßgeblich die Verzerrungen die der Diamant überträgt.
Und da der Nadelträger selber in der ganze Theorie um Schliffe, Auflagekraft, etc... immer vernachlässigt wird, ist dieses Thema für mich nicht "theoretisch erschließbar", denn eine wichtige Komponente fehlt.
Das Übertragungsverhalten des Nadelträgers ändert sich mit veränderten Druck/Spannungsverhältnissen im Träger ja auch.
Schön dass alles so kompliziert ist...
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 05. Mai 2007, 13:02
Jou, aus dieser Fülle von verschiedensten Einstellparametern jetzt nur einen zu sezieren wäre denke ich eh nicht ganz korrekt, immerhin muß das Gsamtergebnis passen wozu halt schlicht und einfach mehrere Sachen eine Rolle spielen.

Ich wollte eigentlich noch ähnlich gelagerte Fragen zur Tonarmresonanzfrequenz nachschieben, aber das wäre wieder nur eine Sache aus dem ganzen Topf, bestimmt mit ähnlichen Ergebnissen..

Schaun wa mol
Gruß Ralph
raphael.t
Inventar
#17 erstellt: 05. Mai 2007, 15:03
Hallo miteinander!

Eine mistige, spitz klingende Sch...nadel kann durch noch so viel Veränderung des VTA nicht kultiviert werden. Der haarige Ton nervt bei jedem Abspielwinkel.
(Erfahrung: NOS- Flohmarktkauf, an die 30 Rundnadeln diverser Nachbautypen , zwar saubillig aber auch sauschlecht).
Etwas anders verhält es sich bei hochwertigen Nadeln mit teuren Schliffen.
Meistens klingt es am besten, wenn das Armrohr parallel zur
Platte steht, doch ich habe festgestellt, dass es eine geringfügige Klangbeeinflussung sehr wohl gibt. Nicht dramatisch und nicht bei allen Nadeln gleich.

Auch die Veränderung des Klanges durch zugefügte Kapazitäten bei MM und Impedanzen bei MC ist meiner Erfahrung nach meistens nur marginal, wenn überhaupt vorhanden.
Was da alles an Seiten in diversen HIFI-Zeitschriften der letzten 30 Jahre vollgeschrieben wurde...!
AKGs sollen bei 600 pF am besten spielen.
Ich habe bei meinen zahlreichen AKGs nicht den geringsten Unterschied zwischen den verschiedenen Kapazitäten ausmachen können.

Doch es gehört mit zu unserem schönen Hobby, dass man auf der Jagd nach dem vermeintlich besten Klang ist und das ist völlig legitim und Teil des Spiels.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
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