Problem mit Lenco L78 (sehr "dumpf")

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Dj_Dan360
Stammgast
#1 erstellt: 13. Mai 2007, 09:54
Hallo,

ich gehöre zu der Generation, für die eine Schallplatte nur eine alte Sage ist. Da ich mich aber seit einiger Zeit für Hifi interessiere, dachte ich mir ich muss auch mal eine Platte gehört haben. Also bei ebay "Eric Clapton - Just one Night" bestellt und auf der Anlage von meinem Vater angehört (bot sich an da ich die auch als CD habe, allerdings Remasterd). Plattenspieler ist wiegesagt ein Lenco L78 an einem Onkyo A-8850.
Jetzt zu meinem Problem: Mir ist klar dass sich Vinyl anders anhört als eine CD aber es hat sich so überaus dumpf angehört als würde man im Nebenraum sitzten. Liegt dass an der Clapton Lp, am Plattenspieler (Die Nadel wurde mal erneuert) oder wo sonst? Der Verstärker hat einen internen Phonoverstärker und wurde erst generalüberholt, ich denke nicht dass es an ihm liegt.
Kann es sein dass die Gewichte am Tonarm nur nicht Richtig eingestellt sind?
Ich kenne mich mit Plattenspielern leider überhaupt nicht aus und mein Vater hat sich seit 10 Jahren auch nicht mehr damit befasst, aber was ich wirklich sagen kann ist dass sich das nicht normal anhört. Wäre super wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

mfg
Dan
raphael.t
Inventar
#2 erstellt: 13. Mai 2007, 10:52
Hallo Dan!

Der dumpfe Klang kann mehrere Ursachen haben:

a) Auf keinen Fall sind verstellte Gewichte daran schuld, bei einer zu geringen Auflagekraft würde der Ton ziemlich verzerren, aber auf keinen Fall dumpf klingen.
b) Welcher Tonabnehmer ist montiert? Das ist eine entscheidende Frage, denn nicht jeder Abnehmer harmoniert kapazitätsmäßig so ohne weiteres mit dem jeweiligen Phonoeingang. Ohne ins Detail zu gehen, da sind bei mancher Fehlkombi Klangfarbenextreme von dumpf bis überspitz möglich.
c) Sehr dumpf kann es vor allem auch klingen, wenn ein MM-Tonabnehmer verstärkermäßig auf MC eingestöpselt ist oder die entsprechende Taste auf MC ist. Ich weiß nicht, ob dein Onkyo umschaltbar ist. Bitte nachschauen!
d) Viel wahrscheinlicher halte ich eine unterschiedliche Abmischung von CD und Platte. Auch wenn oft gesagt wurde, die seien gleich abgemischt, könnte ich Lieder davon singen, dass es eben nicht immer so ist.
Trauriges Beispiel: Einige Neville Brothers Platten, z.B Yellow Moon u.a.
Da klingt die CD normal, die LP hingegen höhen- und blutarm.
Das kann dann schon in mancher Konfiguration ziemlich dumpf wirken.
Clapton-LPs sind auch nicht unbedingt audiophile Highlights, von der Unplugged mal abgesehen, die auf Platte meiner Meinung nach sogar leicht die Nase vor der Cd hat.

Ich hoffe dir mit meinem Beitrag etwas geholfen zu haben!


Mit freundlichen Grüßen
Raphael
WenigWatt
Stammgast
#3 erstellt: 13. Mai 2007, 12:03
Hallo Dan,
kann Dir nur raten zu prüfen ob die Nadel sauber ist und die Drehzahl stimmt.Am Lenco wird die Drehzahl eingestellt indem der Geschwindigkeitswahlhebel angehoben und ausder Raste genommen wird. Die Schraube die die Raste fixiert leicht lösen,Hebelo wieder rein und bei drehendem Teller verschieben bis die Drehzahl passt. Dazu ist eine Stroboskopscheibe sinnvoll. Hier kannst Du eine runterladen. Du brauchst die für 100Hz. Mit einer Glühbirne oder Energiesparlampe anleuchten.
Gruß Micha
Dj_Dan360
Stammgast
#4 erstellt: 13. Mai 2007, 13:16
Hallo,

vielen Dank für die vielen Tipps

Es war c)...Ich habe beim Onkyo den "Cardridge" Schalter von MC auf MM umgestellt und schon läufts 1A.

Noch eine Frage: Was beeinflussen die Gewichte? Wie komme ich zur idealen Einstellung?

mfg
Dan
WenigWatt
Stammgast
#5 erstellt: 13. Mai 2007, 14:34
Hallo Dan,
wichtigste Einstellung ist die der Aulagekraft.Geht wie folgt:kleines Gewicht am Ausleger ganz nach hinten schieben,großes Gewicht so lange verschieben bis der Arm waagerecht "schwebt",dann mit dem kleinen Gewicht die richtige Auflagekraft einstellen(ein Strich entspricht 0,5g)die benötigte Auflagekraft hängt vom Tonabnehmer ab,teil doch mal mit welchen Du hast.Hier noch ein Link zur Bedienungsanleitung
Gruß Micha
raphael.t
Inventar
#6 erstellt: 13. Mai 2007, 17:14
Hallo Dan!

Genau das ist mir auch schon oft passiert, MM am MC -Eingang.
Das klingt dann nicht etwa lauter --- wie man auf Grund der weit höheren Verstärkung annehmen sollte --- sondern furchtbar dumpf, richtig ungenießbar und für jeden, der keine Schweinsohren hat, sofort wahrnehmbar grottenschlecht.
Die Frage, warum das so dumpf klingt, kann ich dir leider nicht beantworten, ich würde es gerne selber wissen.
Vielleicht weiß ein Elektronik-Fachmann hier im Forum Näheres...?

Vorsicht, bevor dich die ansteckende Krankheit der Analogitis nervosa befällt! Der L 78 kann eine ziemliche Infektionsgefahr darstellen.
Kaum liest man sich ein wenig in die Materie ein, packt einen das Faszinosum und man beginnt mit sinnvollen Wartungsarbeiten, z.B. Tellerlager ölen, Kontakte putzen, Motorwelle und Reibrad reinigen ...
Noch verläuft die Krankheit gemäßigt, doch wenn man einmal anfgefangen hat, den alten Lenco zu tunen oder ihm eine Zarge zu bauen, spätestens dann hat es einen voll erwischt.

Solche treffen sich dann im Lenco-Lovers Forum.

Zurück zur Gewichtsfrage:
Da hat dir Micha mit der BDA sehr geholfen.
Antiskatinggewichtchen gab es 4g und 1g.
Deins ist wahrscheinlich das 4g Gewichtchen, und je näher das Gewicht beim Drehpunkt des Armes hängt, desto geringer ist seine Anti-Skating-Wirkung.
Ich hänge bei meinen Lenco-Armen das Gewicht meistens bei der zweiten Einstellung ein und dann sollte der Faden auch über die nächste Vertiefung des "Korkenziehers" laufen.

Mit freundlichen Grüßen
Raphel
Dj_Dan360
Stammgast
#7 erstellt: 15. Mai 2007, 19:30
Hallo,

danke für den Link aber ihr werdets nicht glauben, ich habe gerade die originale L78 Bedinungsanleitung gefunden

Tonabnehmer, wie find ich das raus?

mfg
Dan

p.s. Analogitis nervosa...noch bin ich nicht betroffen aber ich glaube man merkt es erst wenn es zu spät ist.
WenigWatt
Stammgast
#8 erstellt: 15. Mai 2007, 20:08
Hallo Dan,
wie wärs mit einem Bild,oder Beschreibung vom Tonabnehmer,vielleicht steht irgend was drauf. Oder meintest Du,daß Du nicht weißt wo Du die Daten findest?
mit fragendem Gruß Micha


[Beitrag von WenigWatt am 15. Mai 2007, 20:09 bearbeitet]
Dj_Dan360
Stammgast
#9 erstellt: 15. Mai 2007, 20:12
Hi Micha,

ich meinte ersteres
...Bild folgt

mfg
Dan
Dj_Dan360
Stammgast
#10 erstellt: 19. Mai 2007, 18:43
Hallo,

sorry ich bin die Woche nicht mehr dazu gekommen.
Unten am Tonabnehmer stand tatsächlich was drauf (schwer zu finden ): Empire 1000 LS Special



mfg
Dan
raphael.t
Inventar
#11 erstellt: 20. Mai 2007, 09:27
Hallo Dan!

In meinem HIFI-Jahrbuch von 1976 finde ich nur die Daten von diversen Empire 2000er und 4000er Typen.
Kann dir leider zum 1000er nichts sagen, außer, dass ich bei deinem violetten Nadeleinschub nicht sicher bin, ob er original oder Nachbau ist.
Vielleicht weiß ein anderer mehr?!
Übrigens, heute habe ich meinen x-ten L 75 ergattert.

Grüße Raphael
WenigWatt
Stammgast
#12 erstellt: 20. Mai 2007, 12:09
Hallo Dan,
hab zu Deinem System leider nichts gefunden,kannst ja auf dem Analog-forum noch nachfragen,vielleicht hat da noch jemand alte Unterlagen. Da es aber auch mit Nadeln,soweit ich auf die Schnelle feststellen konnte,nicht so gut aussieht,solltest Du evtl ein neues System in Erwägung ziehen.
Gruß Micha


[Beitrag von WenigWatt am 20. Mai 2007, 12:10 bearbeitet]
WenigWatt
Stammgast
#13 erstellt: 20. Mai 2007, 12:57
Dj_Dan360
Stammgast
#14 erstellt: 20. Mai 2007, 20:11
Vielen Dank für die Links
Kann jemand zu Empire allgemein was sagen?
Geht die Nadel zum gelegentlichen hören in Ordnung?

mfg
Dan
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