Kröpfung + Überhang

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jentz68
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Jan 2009, 18:52
Hallo,
ich hab nen Pro-Ject 1 mit einem Tonarm ohne abnehmbare Headshell, also fest verbunden, nicht drehbar...Es gibt 2 Schlitze für die Befestigungsschrauben des TA, so dass man ihn weiter nach vorne oder hinten verschieben kann.

Hab jetzt endlich mein neues System (OM 20 Super)bekommen und sichergehen, alles richtig gemacht zu haben:
Tonarm ist ausgewogen, Auflagegewicht auf 1,5 gr eingestellt, Anti-Skating auf mittig...muss ich jetzt noch was wegen Kröpfung und/oder überhang beachten (man liest immer so viel davon...?). Hab den TA-Befestigungsschrauben übrigens ganz nach vorne, damit die vordere obere Linie des TA mit dem Headshell abschliesst....

Aus dem Netz hab ich ne Schablone mit 2 Punkten: Verstehe ich das richtig:
Am Punkt 66 und am Punkt 120 setze ich den TA auf. Sie Seiten sollten dann paralell zu den Linien auf der Schablone sein? Ist dann die Kröpfung und der Überhang eingestellt?
Schablone nutze ich diese: http://fl-electronic.de/analog/downloads.html

Froga über Froga, wer hilft?

Merci schon mal

Jentz
raphael.t
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2009, 19:18
Hallo Jentz!

Ja, wobei das OM 20 nicht grad einstellfreundlich ist, meiner Meinung nach, denn es bietet vorne eigentlich so gut wie keine Fläche, an der man sich orientieren kann.
Bei breiteren Abnehmern ist das sicher leichter.

Wenn du von vorne auf das montierte OM 20 draufblickst, denke dir eine Achse in der Mitte des Systems nach hinten durchgehend.
Diese Achse soll dann im Winkel von 90° zu den betreffenden Schablonenlinien der beiden Einstellpunkte sein.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
jentz68
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Jan 2009, 19:29
Hab also alles richtig gemacht? Verändern kann ich ja eh kaum was, außer den TA weiter nach hinten schieben, was aber ja nix ändert an der rechtwinkligkeit....?


PS:
Weiß jemand, wo ich ein VinylMaster ohne Nadel bzw. mit defekter Nadel herbekommen kann? (Hintergrund: Ich hab ne funktionsfähige Nadel, aber Generator ist defekt)

Gruß

Jentz
Bärlina
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 19. Jan 2009, 21:33
Nabend !

Die zitierte Überhangschablone - das Wort sagt schon alles, oder ? - kann eigentlich nur für Tonarme verwendet werden, die konstruktionsbedingt dann mathematisch errechnet die zwei Nulldurchgänge an den angegebenen Punkten ergeben.

Für Deinen Pro-Ject-Arm dürfte dies nicht gelten, sodaß hier leider nur von angenäherten Werten gesprochen werden kann.

Es gibt seitenlange, mehr oder minder verständliche Abhandlungen über die verschiedensten Berechnungsformeln und deren Schablonen.

U. U. müßtest Du den inneren Nulldurchgang kleiner gleich 66mm wählen, um die Abtastverzerrungen bei den Innenrillen zu verringern.

Details siehe irgendwo im Internet !

MfG,
Erik

PS: Jo, die Concord-Systeme sind NETT zu justieren
Jazzy
Inventar
#5 erstellt: 19. Jan 2009, 22:08
Die Schablone nach "Audio" hat immerhin 3 Überhangpunkte für verschiedene Arme.Lade dir die mal runter.
Jazzy
Inventar
#6 erstellt: 19. Jan 2009, 22:11
Außerdem empfehle ich,eine Bleistiftmine mit Tesa vorne oben quer anzubringen.Alles andere ist zu ungenau.
jentz68
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Jan 2009, 23:46
Ich hab zwar schon viel Anleitungen im Netz gelesen, werde aber nicht so richtig schlau und brauch scheinbar eine persönliche(ere) Anleitung

Was ich kapiere ist, dass ich die Kröpfung an meinem Tonarm nicht einstellen kann, weil er ja fest/unbeweglich ist. Kröpfung wäre ja der Winkel, in welcher die Headshell zum Tonarm steht, oder?!

Zum Überhang (Punkt A auf der Schablone) bin ich mir nicht sicher. Ich setze die Nadel auf Punkt A. Und jetzt visier ich die Vorderkante des Systems über der Nadel an und überprüfe, ob diese Parallel zu der Radiuslinie (auf der die Nadel aufliegt) steht,oder wie? Ich blick das nicht so....
Letztendlich kann ich meinen TA ja nur in den Langlöchern nach vorne oder hinten verschieben - hier bräuchte ich die richtige Einstellung. Kann mir Deppen das jemand plausibel erklären?
Hörbert
Inventar
#8 erstellt: 20. Jan 2009, 00:36
Hallo!

Justage die 999ste. Hier gibt es eine bebilderte Anleitung und diverse Schablonen für Lau: http://www.vono.ch/akustik/ersteHilfe/plattenspieler/index.html (Ich glaube daß ich oder sonstwer diese Page mindestens 2x die Woche verlinken, mit der Suchfunktion sollte man sie eigentlich recht schnell finden.)

MFG Günther
jentz68
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Jan 2009, 01:38
Ja Ja Ja, ich höre ja schon auf. Allerdings möchte ich noch anmerken, dass ich bisher noch keine Anleitung für Laien wie mich gefunden habe - inzwischen hab ich nach eifrigem Lesen auch kapiert, was Überhang ist. Leider wird dies in den meisten Anleitungen null erklärt - aber ich gebe zu, ohne Bilder ist das auch schwer...

Gute Nacht und bis zum nächsten Thread
MikeDo
Inventar
#10 erstellt: 20. Jan 2009, 01:42

Jazzy schrieb:
Außerdem empfehle ich,eine Bleistiftmine mit Tesa vorne oben quer anzubringen.Alles andere ist zu ungenau.


Fixogum!! Schlicht perfekt!
Bärlina
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 20. Jan 2009, 02:22

Hörbert schrieb:
Hallo!

Justage die 999ste. Hier gibt es eine bebilderte Anleitung und diverse Schablonen für Lau: http://www.vono.ch/akustik/ersteHilfe/plattenspieler/index.html (Ich glaube daß ich oder sonstwer diese Page mindestens 2x die Woche verlinken, mit der Suchfunktion sollte man sie eigentlich recht schnell finden.)

MFG Günther


Moin, Günther !

Wäre doch toll und eine erhebliche Vereinfachung, wenn man beim Anklicken des Unterforums " Analogtechnik " sofort erstmal ein großzügiges Popup-Fenster zu Deinem Erste-Hilfe-Link bekommen würde ... oder zur Suchfunktion !!!

Sobald jemand dieses Fenster schließt, gibt es ein neues Fenster zu Holger's Thorens-Info, dann noch eins für das DUAL-Board und dann noch eins zu W.-Th.'s EU-Shop !

,
Erik
raphael.t
Inventar
#12 erstellt: 20. Jan 2009, 10:12
Hallo Jentz!

Natürlich kannst du auch die Kröpfung einstellen, wer hat dir denn erzählt, dass dies nicht ginge?!
Die Kröpfung wird durch Verdrehen des Tonabnehmers eingestellt. Soviel Platz muss in den (kurzen) Langlöchern des Project schon sein. Ich hatte mindestens fünf Projects, da war das nie ein Problem.

Wenn du dich in die Theorie der Tonarmgeometrie vertiefst und merkst, wie unterschiedlich die Philosophien dabei sind, gehst du gelassener an die Sache ran.

Grüße Raphael


[Beitrag von raphael.t am 20. Jan 2009, 21:16 bearbeitet]
piccohunter
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 20. Jan 2009, 10:34

Bärlina schrieb:


PS: Jo, die Concord-Systeme sind NETT zu justieren :.


Stimmt, Concorde-Systeme sind nämlich gar nicht zu justieren, da sie direkt an den SME-Anschluss montiert werden. Was Du meinst, sind die OM-Systeme
Klaus-R.
Inventar
#14 erstellt: 20. Jan 2009, 14:09

Bärlina schrieb:
Die zitierte Überhangschablone - das Wort sagt schon alles, oder ? - kann eigentlich nur für Tonarme verwendet werden, die konstruktionsbedingt dann mathematisch errechnet die zwei Nulldurchgänge an den angegebenen Punkten ergeben.


Die Nullpunkte hängen allein und ausschliesslich von den bespielten Plattenradien ab, siehe Gleichung 16e in

http://www.helices.org/auDio/turnTable/baerwald.pdf

r1, r2 sind die zu wählenden Plattenradien, laut IEC werden 146.05 und 60.325 mm, laut DIN 146.05 und 59,5 mm genommen. Die Nullpunkte werden dann gebraucht, um den Überhang zu berechnen.

Wenn man eine Schablone verwendet, die auf anderen Plattenradien basiert als der Tonarm, steht die horizontale Achse des Armlagers nicht mehr senkrecht auf der Verlängerungslinie des Kröpfungswinkels. In diesem Fall kommt es dazu, daß bei Plattenwellen der Tonabnehmer um seine Längsachse rotiert, was zu Azimuthschwankungen führt, sprich die Nadel steht nicht mehr senkrecht in der Rille.


Es gibt seitenlange, mehr oder minder verständliche Abhandlungen über die verschiedensten Berechnungsformeln und deren Schablonen.


Die erste Abhandlung seiner Art stammt von Erik Löfgren und wurde in 1938 in der Akustischen Zeitschrift veröffentlicht, alle anderen (Baerwald 1941, Bauer 1945, Seagrave 1956, Stevenson 1966) kommen zu mathematisch identischen Ergebnissen. Löfgren schlägt 2 Lösungen vor, bei der ersten wird über die gesamte Plattenseite optmimiert, bei der zweiten zwischen den beiden Nullpunkten, die dann bei 70 und 116 mm liegen. Löfgrens Arbeit ist hier:

http://www.helices.org/auDio/turnTable/lofgren.pdf

Klaus
Bärlina
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 20. Jan 2009, 22:49
@ piccohunter:

Danke für die Korrektur ! Ich meinte nur die Konstruktionsform global, nicht die Bauserie konkret.

@ Klaus:

Soooo detailliert wollte ich nicht posten. Einige Anfänger könnten dabei leicht überfordert sein / werden.

MfG,
Erik

PS: Bei meinen Vorschlägen bzgl. Popup-Fenster ( wieso eigentlich nicht PinUp ? ) hatte ich leider Joel's multilinguale Spezialseite vergessen ... shame on me !
Gelscht
Gelöscht
#16 erstellt: 21. Jan 2009, 05:23

Bärlina schrieb:
@ piccohunter:

Danke für die Korrektur ! Ich meinte nur die Konstruktionsform global, nicht die Bauserie konkret.

@ Klaus:

Soooo detailliert wollte ich nicht posten. Einige Anfänger könnten dabei leicht überfordert sein / werden.

MfG,
Erik

PS: Bei meinen Vorschlägen bzgl. Popup-Fenster ( wieso eigentlich nicht PinUp ? ) hatte ich leider Joel's multilinguale Spezialseite vergessen ... shame on me ! :hail


Ich zum Beispiel,ich möchte die korrekte Justage sehr gerne lernen.Schade,dass ich keinen persönlich kenne.Alles hört sich so kompliziert an.. ich gebe aber nicht auf,ich möchte es unbedingt lernen.Ne Anweisung mit Bildern wäre nicht schlecht,würde mich wirklich freuen,wenn sich jemand die Mühe machen würde.
Gelscht
Gelöscht
#17 erstellt: 21. Jan 2009, 05:26

Jazzy schrieb:
Außerdem empfehle ich,eine Bleistiftmine mit Tesa vorne oben quer anzubringen.Alles andere ist zu ungenau.


Hi,
verstehe ich das richtig? eine Mine mit Tesa an den Tonabnehmer anbringen? Sorry,ich bin ein Anfänger! Alles was für euch Profis sich selbstverständlich anhört,ist für mich ein Rätsel! Mfg Doan
Hörbert
Inventar
#18 erstellt: 21. Jan 2009, 09:53
Hallo!

@Basslinie

Genau diese Anleitung mit Bildern kannst du dir da Runterladen wo mein Link weiter oben hinführt. Nicht umsonst verweise ich immer wieder auf diese Page. Ebenfalls kannst du dir dort einige Schablonen herunterladen. Zudem gibt es dort neben einem recht Informativen Text auch noch einige weiterführende Links.

MFG Günther
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