Gehe zu Seite: |vorherige| Erste Letzte

Luthien - ein Desktop FaST by MBU

+A -A
Autor
Beitrag
MBU
Inventar
#51 erstellt: 26. Sep 2020, 01:35
Hallo Max,

das hier sind meine Tieftöner.

Die M-Variante sind reine Mitteltöner, die aufgrund ihres geringen Maximalhubs keinen Baß können.
Makkusu
Ist häufiger hier
#52 erstellt: 26. Sep 2020, 01:52
Danke für die Klarstellung.

Im Zweifelsfall bau ich halt deine Luthien II nach.

Freue mich wenn die BB5 PC-Monitor und Tinuviêl Konkurrenz bekommen.

DSC02504
MBU
Inventar
#53 erstellt: 26. Sep 2020, 11:28

Makkusu (Beitrag #52) schrieb:

Freue mich wenn die BB5 PC-Monitor und Tinuviêl Konkurrenz bekommen.


Welche von beiden gefällt dir denn besser?

Tante Gugl sagt, daß es den Treiber noch gibt, allerdings zu höheren Preisen:

- Speakercase


[Beitrag von MBU am 26. Sep 2020, 11:36 bearbeitet]
falseawake
Stammgast
#54 erstellt: 04. Okt 2020, 08:24
MBU: Ich bin ein großer Fan Deiner Entwicklungen und auch wie Du Sie dokumentierst. Tolles Kung Fu!

Es hatte sich schon das hemmungslose Kaufdelirium bei mir ausgebreitet bis ich auf den Post mit der Nichtverfügbarkeit des 6M stiess
MBU
Inventar
#55 erstellt: 04. Okt 2020, 11:29
Der Reckhorn ist verfügbar und (fast) genauso gut für diesen Zweck.
Makkusu
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 04. Okt 2020, 12:18
@ MBU
Pardon für die späte Antwort, nach dem Unmut über die falschen Chassis, blieb ich dem Forum erst mal fern.
Ich kann nur unterschreiben, was du auf deiner Homepage zum Klang beschrieben hast.

Die Tinuviêl haben eine (bisschen) bessere Tonalität, dafür ist der Bass bei den BB5 PC M. knackiger.
Das mehr Membranfläche vorhanden ist, merkt man schon, auf positive Art. Die 6 Hz Unterschied in der Bass Region vermisse ich nicht, da mir ein knackiger Bass wichtiger ist, als ein tief abgestimmter und es in meinen Räumlichkeiten, mit Dachschräge, eher dazu kommt, dass die Tinuviêl es etwas zu gut meint mit dem Tiefgang. Per se bin ich in der Regel so genügsam, dass mir alles ab 55HZ reicht.

Aber auch in einem 32qm Raum, wo die, Wand nah aufgestellten, Cobra 2 Hörner (Hobby Hifi), mit dem Tang Band w8-2145 und 116 Litern Volumen für schöne Töne sorgen, zeigen sich die Tinuviêl sehr, sehr…sehr großzügig was Bass angeht. Natürlich klingt es längst nicht so erwachsen und vollmundig im Grundton, wie bei den Hörnern aber was da aus den kleinen Dingern an Klang kommt, lässt einen ziemlich baff zurück. Kein bisschen weniger Basspotent, wie die Micro Block MK2 (Hobby Hifi), die laut dem Erfinder und auch mir, Standboxen Paroli bietet.

Nur in was die Lautstärke angeht ist sehr schnell Schluss und so eignen sich die Tinuviêl einfach nicht für ein Zimmer dieser Größe aber dafür sind sie ja auch wirklich nicht gemacht.
Erheblich besser klingen sie in einem 16qm Raum. Dort zeigen sie tonal so richtig was sie können. Ich habe keinen anderen Lautsprecher der die Töne so perfekt, bei einer extrem breiten Palette von Musik-Genres trifft. Es gibt viele gute und sehr gute Lautsprecher aber es gibt nur sehr wenige die Allround-Talente sind, diese sind es definitiv, damit hört man wirklich alles gerne. Tonal praktisch der perfekte Lautsprecher, wenn einem leise hören oder Zimmerlautstärke reicht.

Das einzige Problem das ich mit den Tinuviêl habe, ist ihr mächtiger Bass, da glätte ich die „visuelle“ Frequenzkurve beim Equalizer Apo gerne mal in diesem Bereich. Das funktioniert auch ganz wunderbar, beim Distanzhören, im Nahfeld jedoch wird jedoch die Tonalität in Mitleidenschaft gezogen. Toll klingt es immer noch aber eben nur nicht mehr so rund.

Die BB5 PC-Monitor, machen dahingehend gar keine Probleme. Zuerst war ich von ihnen gar nicht so recht angetan, da ich Gegenüber den Tinuviêl, das hohe Frequenzspektrum vermisste. Umso länger sie spielten und sich eben auch einspielten, vermisste ich aber gar nichts mehr in den höheren Regionen. Um einen psychoakustischen Trugschluss auszuschließen, wechselte ich auch hin und wieder zur Tinuviêl. Die können dort zwar hörbar mehr aber es ist einem schnell einfach wurscht. Wichtig bei diesen wunderbaren Boxen ist also lediglich, dass die Chassis ordentlich eingespielt werden. Ganz allgemein erfreulich ist ihr einfach erwachsenerer Klang.

Der größere Grundton macht in Kombination mit dem nicht zu tiefen aber mehr als ausreichenden Bass einfach Spaß. Gerade auch bei musikalischen Stücken, bei denen ein sehr tief abgestimmter Lautsprecher, im weniger optimalen Sinne, weich klingen kann oder nach Badewannen-Kurve. Ich bemerke zudem das ich mit den BB5 PC lauter Musik höre als wie mit den Tinuviêl.

Evtl. vorhandene Nachbarn können bei den Tinuviêl zum Beat mitwippen, während sie bei den BB5 PC auch mitsingen können. Trotzdem sind BB5 PC insgesamt Nachbarschaftsfreundlicher. Wie sich die BB5 PC im Distanzhören schlagen werde ich noch ausprobieren erwarte eigentlich nur Gutes. Alle Lautsprecher mit Tang Band in meinem Sortiment, teilen das gleiche eher unproblematische Schicksal, dass sie Wert darauflegen, richtig aufgestellt zu werden. Mit größer werdender Membranfläche, ist das umso wichtiger. Die Cobra 2 Hörner sind, was das angeht, die zickigsten Boxen die ich je gehört habe, da macht 1 cm mehr einwinkeln schon einen hörbaren Unterschied.

Momentan würde ich jedem der einen Lautsprecher für den Desktop sucht, trotz den Vorteilen welche die Tinuviêl mit sich bringen, zu den BB5 PC raten. Sie kosten die Hälfte, machen keine Bass -Allüren, haben Reserven fürs Distanzhören und klingen auch super...wie bisher alle deine Entwicklungen.
MBU
Inventar
#57 erstellt: 04. Okt 2020, 18:21
Hallo Max,

probiere doch mal die Entzerrung mit REW. Das ist ein bißchen Arbeit und man benötigt ein Messmikrofon, wirkt aber Wunder. Damit kannst du auch dein zuviel an Bass korrigieren, welches auch bei mir existiert, aber hauptsächlich bei der linken Box.
Makkusu
Ist häufiger hier
#58 erstellt: 06. Okt 2020, 13:57
Danke für den Tipp, allerdings hatte ich mit REW in der Vergangenheit schon, eher schlechte, Erfahrungen. Da das noch gar nicht so lange her ist und ich aus der Erinnerung heraus, ziemlich genau das getan haben dürfte, was du in deinem Tutorial beschreibst, belasse ich es erst mal und verliebe mich immer mehr in die BB5 PC.

Längerfristig habe ich sowieso vor die Luthien II zu bauen. Momentan suche ich allerdings noch nach passenden (Diy)Verstärkern, die zum einen nicht Rauschen sollen und zum anderen nicht harsch nach Class D klingen. 2 TA2024 Boards und eine Hand voll Class-AB Module, sind dafür schon auf dem weg.


[Beitrag von Makkusu am 06. Okt 2020, 13:59 bearbeitet]
MBU
Inventar
#59 erstellt: 06. Okt 2020, 15:39

Makkusu (Beitrag #58) schrieb:
... suche ich allerdings noch nach passenden (Diy)Verstärkern, die zum einen nicht Rauschen sollen und zum anderen nicht harsch nach Class D klingen.


Der Verstärker-Selbstbau lohnt sich i.m.h.o. heutzutage nicht mehr. Für die Luthien (II) würde ich einen gebrauchten AV-Amp/Receiver mit main in verwenden. So etwas bekommt man in Kleinanzeigen oftmals schon für 100 Euro.

Eine Alternative wären zwei "China-Chipamps". Der TA2024 ist allerdings zu schwach, wenn man das Potential der Luthien ausschöpfen möchte.

Ich würde auch dringen dazu raten, für jede Box einen Stereo-Verstärker zu verwenden und nicht die Breitbänder über einen und die Bässe über einen anderen Amp zu befeuern. Lautstärkeunterschiede zwischen den Amps äußern sich als leicht zu behebendes Balance-Problem zwischen links und rechts, wenn jede Box ihren dedizierten Stereo-Verstärker hat. Wird eine Box über verschiedene Verstärker betrieben, dann führen Pegelunterschiede zu klanglichen Abweichungen.
ennokin
Stammgast
#60 erstellt: 06. Okt 2020, 17:21

Längerfristig habe ich sowieso vor die Luthien II zu bauen. Momentan suche ich allerdings noch nach passenden (Diy)Verstärkern, die zum einen nicht Rauschen sollen und zum anderen nicht harsch nach Class D klingen. 2 TA2024 Boards und eine Hand voll Class-AB Module, sind dafür schon auf dem weg.

Deine Ergebnisse dazu interessieren mich. Ich habe auch sehr lange recherchiert um eine Selbstbaulösung zu realisieren. Stehen geblieben bin ich bei den vielen Stereo und Quad Modulen von Wondom (Sure), einfach weil ich von denen eine gewisse Qualität erwarte.

Ich sehe das jetzt aber mittlerweile so wie Michael. Ich bin kein Elektronikentwickler und gerade das Netzteil entscheidet dann auch noch maßgeblich wie gut die Verstärkerplatine arbeiten kann. Nimmt man dann noch Schaltnetzteile kann man die Beeinflussung auch nicht wirklich vorher bestimmen. Alles ist doch etwas Lottospielen, wenn man kein Labor und das Material zu Hause hat. Zumal es bei entsprechend hochwertigen Komponenten auch schnell sehr teuer wird.

Also habe ich mich die letzten Wochen voll auf die Auswahl des richtigen AV-Receivers konzentriert, denn die sind schon voll durchentwickelt und getestet. Für 100€ bekommt man in der Tat schon sehr gute Modelle. Viele der "Slim" Varianten sehen zwar gut aus, sind aber nicht für 4Ohm ausgelegt. Ich wollte nämlich erst etwas Platz sparen, habe das dann aber recht schnell verworfen. Gekauft habe ich jetzt gerade einen Yamaha RX-V2065 in der Bucht.
Meine Erkenntnisse kann ich ja auch mal teilen. Ich habe mich auf die letzten Modelle jeder Marke mit Einzel-Chincheingängen konzentriert. Das ist in der Regel der Jahrgang 2009 - 2010

Denon AVR-1910
Denon AVR-2310
Denon AVR-3310
Yamaha RX-V765
Yamaha RX-V1065
Yamaha RX-V2065
Yamaha RX-V667
Yamaha RX-V767

Andere Marken sind generell zu teuer (Marantz) oder schneiden in den Tests schlechter ab als Denon/Yamaha (Pioneer, Sony, Panasonic).
Wer Geld sparen will, der kauft einen Denon AVR-1509 / AVR-1508.... Die Qualität ist sehr gut und die Verstärkerleistung reicht locker aus. Ich habe schon Angebote für 40€ gesehen. Ältere Modelle sollten genauso gut funktionieren, oft sind die Upgrades ja eher in der Videoverarbeitung zu finden.

Mein Traum wäre 2x der Teac AP-505 in Silber aber das lässt mein Budget nicht zu
bizarre
Inventar
#61 erstellt: 06. Okt 2020, 19:36
Ich hab auch keine 100€ für 6 UcD Endstufen mit zusammen knapp 400W/4Ohm ausgegeben : Philips DFR9000.
DIY wird deutlich teurer , und es geht viel Zeit drauf - die ich lieber meinen Boxen widme...

Ansonsten : LM3886 klingen sehr gut, würden wohl für den TT ausreichen. Für den BB reichen die TA2024 allemal sowohl von der Leistung als auch vom Klang her......
Makkusu
Ist häufiger hier
#62 erstellt: 06. Okt 2020, 21:39
Ich wollte Michaels schönen Thread zur Luthien, eigentlich gar nicht mit einer Verstärker-Debatte zerstreuen aber trotzdem danke für die vielen Vorschläge, die Mühe kann man sich bei mir in diesem Falle aber sparen…trotzdem sehr nett.

@Michael
Ja, das werde ich so machen, deine Ausführungen dazu habe ich auch im Nachbar-Forum verfolgt.
Was Verstärkerbau angeht bin ich durchaus der Meinung, dass sich Eigenbau lohnen kann, zumindest wenn es nur darum geht, ein einzelnes Stereo-Paar anzutreiben und man auf Komfort verzichten kann, dann lohnt sich das sogar enorm.
Bei einem gewöhnlichen Marken Stereoverstärker zwischen den Quellen und den Lautsprecherpaaren umschalten zu können ist zugegebenermaßen schon bequem. Deswegen habe ich dafür auch schon passive Umschalter für Output und Input, die auch verbaubar wären.

@ennokin
Bei mir war es genau andersrum, habe mit Sure Boards angefangen und bin dann immer mehr in Richtung DIY geschlittert. Wessen Ohren mit Class-D und Class-T zurecht kommen ist mit Sure gut ausgestattet, ich vertrage allerdings nur den Klang von Class-AB, Class-A und Röhren (zu kostspielig). Wenn die Tage die TA2024 Boards (wieder mal Sure) eintreffen, werde ich das evtl. etwas revidieren, sollen ja von den ganzen Chip-Amps am „wärmsten“ klingen. NAD Amps und die 2 x 50 Watt Module von Ice Power sollen ja auch „warm“ klingen, das Zeug ist mir aber zu teuer.
Schaltnetzteile sind suboptimal, da stimme ich dir zu.

Ein paar davon habe ich allerdings durchaus hin und wieder im Gebrauch. Man kann beim Kauf zumindest auf die Restwelligkeit achten. Gerade was das angeht, sind die in Foren beliebten Meanwell SPS nicht so prächtig. Lineares, regelbares Netzteil ist vorhanden, ebenso Trafos, Filter, Gleichrichtermodule usw.

Was ich aber als regelrechten Fauxpas gegen, zumindest meine eigenen, Hörgewohnheiten betrachte, wäre die schier gar unglaublich bestialische Tat Lautsprecher an einen Receiver anzuschließen. Schockschwerenot!!!
Den Teac AP-505 würde ich aber zumindest gerne mal hören.

@bizarre
Bei mir stehen noch ein paar UCD400 OEM Module im Regal, klingen sehr potent, sehr straff und leider auch sehr nach Class-C. Die LM3886 klingen auch in meinen Ohren gut, ist aber schon länger her als ich die gehört habe.
Momentan höre ich über einen, lächerlich günstigen, selbstgelöteten, sehr gut klingenden Class-AB TDA7297 Amp. Werde mir aber noch mal einen bauen mit besseren Kondensatoren. Auch gut klingen meine beiden DIY-Amps, einen NAIM NAP250 Klon und einen HiFi MX50 SE Klon.
MBU
Inventar
#63 erstellt: 06. Okt 2020, 21:51
Leistungsbedarf für Luthien und Luthien II



Luthien Vollaussteuerung

Luthien_Bass_26Watt Luthien_BB_10Watt

Der Bass verträgt hubbegrenzt 26 Watt, was durch die Entzerrung auf -3 dB @ 40 Hz in einem Maximalschalldruck von 96 dB resultiert. Der Breitbänder benötigt für 96 dB Schalldruck 10 Watt.

Luthien II Vollaussteuerung

Luthien2_Bass_24Watt Luthien2_BB_3.6Watt

Der Bass verträgt hubbegrenzt 24 Watt, was durch die Entzerrung auf -3 dB @ 40 Hz in einem Maximalschalldruck von 91,5 dB resultiert. Der Breitbänder benötigt für 91,5 dB Schalldruck nur 3,6 Watt. Der maximal mögliche Schalldruck ist der Nachteil der Luthien II gegenüber der Luthien: 4,5 dB weniger!

Vergleichen wir dazu Tinuviel:

Tinuviel_3Watt

Der Breitbänder verträgt hubbegrenzt gerade mal 3 Watt, was bei -3dB @ 43 Hz zu 81 dB führt und darüber zu 84 dB. Es ist allgemeiner Konsenz, daß dieser Lautsprecher auf dem Schreibtisch durchaus genügend Lautstärke produziert. Man muß auch beachten, daß bei weniger tiefenlastiger Musik höhere Maximalpegel erreichbar sind. Wenn es zu "scheppern" beginnt muß man halt leiser stellen.

Wenn also 84 dB ausreichen, dann schauen wir uns an, was Tinuviel und Tinuviel II mit den 10 Watt anfangen können, die ein TA2024-Amp bei vertretbarem Klirr bereitzustellen imstande ist.

TA2024performance

Luthien @ 10 Watt

Luthien_Bass_10Watt Luthien_BB_3.5Watt

Bass 10 Watt und Breitbänder 3,5 Watt führen zu 91,5 dB.

Luthien II @ 10 Watt

Luthien2_Bass_10Watt Luthien2_BB_1.6Watt

Bass 10 Watt und Breitbänder 1,6 Watt führen zu 88 dB.

Es stellt sich die Frage, ob man für die im Vergleich zur Tinuviel 4 dB mehr Maximalpegel bei Luthien II so einen Aufwand für ein FaST betreiben muß? Bei meinen anderen 4-Zoll Breitbändern wäre der Unterschied noch geringer, vom 5-Zöller ganz zu schweigen. OK - beide FaST spielen im Baß deutlich sauberer und knackiger, als die kleinen Einzelkämpfer und auch der Hochton des 3-Zöllers ist besser als der seiner 4 Zoll-Kollegen. Das wären zwei Argumente pro FaST.

Fazit: Den beiden Luthien-FaST sollte man etwas Leistung gönnen. Da man einen Amp nicht an dessen Clipping-Grenze betreiben sollte halte ich 30 Watt Sinus an 4 Ohm pro Kanal für die "Minimalausstattung".



Edith bemerkt noch, daß sie nichts gegen TA2024-Amps hat. In der dunklen Ecke hinter Monitor und Tablet werkelt so ein Exemplar und versorgt tapfer die Zweitboxen. Man muß nicht ständig einen 150 Watt-Amp auf Betriebstemperatur halten, wenn es max. 3 Watt auch tun, weil man gerade nur irgendwelchem Gelaber zuhört.

TA2024 homebild


[Beitrag von MBU am 06. Okt 2020, 23:19 bearbeitet]
bizarre
Inventar
#64 erstellt: 07. Okt 2020, 07:47
Hi Michael,
der Reckhorn hat die gleiche Membranfläche wie der Omnes, aber 8 statt 6mm Hub... Der max.SPL ist daher niedriger
MBU
Inventar
#65 erstellt: 07. Okt 2020, 11:24
Das ist nicht so offensichtlich. Es resultiert aus dem für den Reckhorn eigentlichen zu großen Gehäuse und der dadurch geringeren Federsteife der Luft im Gehäuse.

Der Treiber verträgt im 10 Liter Gehäuse nur 24 Watt bis dieser (bei 10 Hz) an seine Hubgrenze kommt.

In einem 6 Liter Gehäuse wären 46 Watt möglich und dadurch 3 dB mehr im Bass.

Nimm dir irgendein Programm, das den Membranhub simulieren kann und probiere es aus.



Edith sagt: oben geschriebenes gilt selbstverständlich auch hier.


Man muß auch beachten, daß bei weniger tiefenlastiger Musik höhere Maximalpegel erreichbar sind.


[Beitrag von MBU am 07. Okt 2020, 11:29 bearbeitet]
spendormania-again
Inventar
#66 erstellt: 07. Okt 2020, 14:45
Wobei all die Rechnereien ja immer noch nichts über den Klang an sich aussagen. Meiner Erfahrung nach produziert der Reckhorn einen sehr erwachsenen und konturierten Bass, was aber auch angesichts der brettharten Membran und der großen bewegten Masse kein Wunder ist (der Dayton RSS 210 HF ist ein ähnlicher Kandidat).

So oder so reichen aber beide Vorschläge lockerst für den Schreibtisch aus. Und ich schließe mich der Empfehlung an einen AVR an. Da lohnt sich auch, nach der 2805-2807 Reihe von Denon zu gucken. Das ist die Modellreihe unterhalb der 3805er und Konsorten, die nur ein paar Watt weniger, aber immer noch genug Leistung bis zum Abwinken an Bord hat. Mit ein wenig Glück und Handeln kommt man schon für 50-60 Euro an so einen Boliden, das kann man mit keinem Selbstbau der Welt abbilden.



VG
Ludger
falseawake
Stammgast
#67 erstellt: 08. Okt 2020, 15:14
Thema AVR als Endstufe(n): bei mir läuft seit Jahren ein Denon 3801 als Mehrkanal Endstufe an meinen Horn/PA Lautsprechern. Zuerst mit MiniDSP als 4-Kanäler für TT + MT/HT. Seit langem aber nur als reine 2-Kanal Subwoofer Endstufe für die 18er. Angesteuert wird er von einem modernen Denon AVR mit 2 Subwoofer Ausgängen und Audydsee + Einmessung. Das funktioniert ganz prima, zumal die Sub-Endstufen in dem ehemaligen AVR Flaggschiff "aus dem vollen gefräst sind".

Ich war mit dem MiniDSP in dem Setup wegen fehlendem Digitaleingang nicht zufrieden. Die zusätzliche AD-DA Wandlung plus den Verlust an Auflösung bei niedrigen Lautstärken klang bei mir nicht so gut wie die Audysee Lösung, die erst wandelt nachdem alle Filter angewendet wurden.

Für die Luthien wäre der MiniDSP HD mit Digitaleingang ggf. noch eine Steigerung. Gibt es eigentlich auch Soundkarten mit 4 Ausgängen und entsprechender Software für das LS Management?
MBU
Inventar
#68 erstellt: 08. Okt 2020, 17:23

falseawake (Beitrag #67) schrieb:
Für die Luthien wäre der MiniDSP HD mit Digitaleingang ggf. noch eine Steigerung. Gibt es eigentlich auch Soundkarten mit 4 Ausgängen und entsprechender Software für das LS Management?


Klar, so etwas hat nahezu jedes Motherboard an Bord, aber in Verbindung mit Equalizer APO ist das, in feinstem Oxford-English ausgedrückt "a pain in the ass". Die zusätzlichen Kanäle tauchen erst in EA auf, wenn du am Anschluss der Soundkarte ein Kabel gesteckt und die diesbezügliche Nachfrage von Win10 entsprechend beantwortet hast. Dann kannst du diese Kanäle in EA ansprechen. Man sollte sich davor hüten, die Kabel wieder abzuziehen. Beim erneuten Stecken kommt es auf die Reihenfolge und die Beantwortung der Betriebssystem-Nachfragen an, ansonsten können die Kanäle durcheinandergewürfelt werden. Diese Umstände machen das Ganze nicht KLV-sicher (Kinder, Lehrer, Vorstand ...) und deshalb veröffentliche ich solche Lösungen nicht.

Es gibt auch USB-Soundkarten mit mehr als zwei Ausgängen, z.B. ASUS XONAR. Diese funktionieren aber nur mit EA, wenn keine ASIO-Treiber verwendet werden (müssen).

Edith bemerkt noch, daß man mit REW einmessen kann.


[Beitrag von MBU am 08. Okt 2020, 17:24 bearbeitet]
ennokin
Stammgast
#69 erstellt: 21. Okt 2020, 07:09
Ich habe eine Verständnisfrage zu deinem Beitrag ein paar Zeilen weiter oben, über den Leistungsbedarf des Lautsprechers.

http://www.hifi-foru...ad=1192&postID=63#63

Irgendwie hat mir dein Satz,

Man muß nicht ständig einen 150 Watt-Amp auf Betriebstemperatur halten, wenn es max. 3 Watt auch tun,

etwas ins Gewissen geredet. Ich habe jetzt erstmal einen großen AVR gebraucht gekauft, langfristig suche ich dann aber doch nach einer passenderen Lösung, die auch nicht so verschwenderisch ist.
Wenn ich mir einen Verstärker aussuche, der z.B. 50 Watt bei 4 Ohm liefert, dann würde dieser doch reichen, da der Exclusive 6 TMT bei Vollaussteuerung in dieser Konstruktion 36 Watt benötigt. Und jetzt zum Verständnis, wäre es ein 8 Ohm Chassis müsste der Verstärker diese Leistung bei 8 Ohm liefern und sollte damit auch nahezu doppelt so potent sein, oder?
Ich schiele ein wenig auf die Icepower ICE50ASX2 & ICE125ASX2 Module. Das kleinere sollte ja locker reichen oder gibt es ein Argument für die TMTs das größere zu nehmen? (50Watt @4Ohm VS 125Watt @4Ohm)
MBU
Inventar
#70 erstellt: 21. Okt 2020, 10:57
Das kleine ICEpower ist etwas schwach und schafft gerade so etwas über 30 Watt an 4 Ohm, bevor die Verzerrungen ansteigen. Dazu schaust du dir am besten das Datenblatt ( hier zu finden - auf Seite 15 ) an. Die Digitalverstärkerhersteller "bescheissen" immer ein bißchen, indem sie die Leistung bei 1% oder sogar bei 10% Klirr angeben, Das kleine Icepower ist mit 47 Watt an 8 Ohm bei 1% Klirr angegeben.

Der hohe Wirkungsgrad von 80% wird auch nur kurz unterhalb der Maximalleistung des Moduls erreicht, wie z.B. bei PC-Netzteilen auch. Was für den Stromverbrauch wichtig wäre, ist die Angabe der verbrauchten Leistung ohne Signal, quasi der Ruheverbrauch, denn man benötigt zum Musikhören üblicherweise weniger als ein Watt. Diese Angabe habe ich im Datenblatt nicht gefunden.

Fazit: Das ASX50 würde ich nicht nehmen - zu schwach. Es wäre in diesem Fall zwar ausreichend, aber wenn du mal einen 8 Ohm Lautsprecher damit betreiben willst unterdimensioniert. Das ASX125 hatte ich schon leihweise von bpa. Das ist OK.

Du benötigst zur Anpassung anscheinend ein Eingangsteil. Ich habe aber keine Ahnung wo man so etwas herbekommt.
ennokin
Stammgast
#71 erstellt: 21. Okt 2020, 12:45
Vielen Dank für die Antwort, ich arbeite auch gerade die 40 Seiten des ICEPOWER Threads durch,

http://www.hifi-foru...1152&back=&sort=&z=1

um mir die gemachten Erfahrungen dazu durchzulesen.
MBU
Inventar
#72 erstellt: 25. Okt 2020, 03:58

Makkusu (Beitrag #52) schrieb:
Im Zweifelsfall bau ich halt deine Luthien II nach.


Das würde ich dir als Besitzer einer Tinuviel nicht empfehlen.

Der Reckhorn-Bass ist zwar preiswert im Sinne des Wortes, aber das war es auch schon - ein typischer Subwoofer-Treiber fürs Heimkino halt. Da gibt es deutlich bessere Vertreter dieser Gattung, z.B. den Wavecor WF182BD09 Glass Fiber für 137 Euro. Der würde sogar in mein Luthien-Gehäuse passen und wäre ein würdiger Nachfolger für den OA Exclusive 6.



Edith sagt, daß für den Wavecor sogar preiswerte (und gut klingende!) TA2024 Amps unter geringen Abstrichen einsetzbar wären. Der Wavecor erreicht seine hubbedingte Leistungsgrenze bei 14 Watt. Befeuert man diesen mit den 10 Watt, die ein TA2024 an 4 Ohm leistet, dann fehlen lediglich 2 dB Maximallautstärke, d.h. eine Box bringt dann 90 dB, was am Schreibtisch (deutlich) mehr als ausreichend ist.


[Beitrag von MBU am 25. Okt 2020, 04:32 bearbeitet]
Makkusu
Ist häufiger hier
#73 erstellt: 25. Okt 2020, 09:40
Sowas hatte ich fast befürchtet und wollte es noch erfragen – wusste nur noch nicht wie ich es formuliere, ohne dass es den Anschein hat, die Qualitäten der Luthien II anzuzweifeln. Nach meinen 3 Nachbauten von dir käme mir das nämlich auch nicht in den Sinn.
Eigentlich arbeitete ich ja im Moment kräftig daran mich davon zu überzeugen, die Bestandteile der Luthien II zu besorgen. (Holz und Amps sind bereit) Nach dem ich mich über die verschiedenen Versionen des MiniDSP eingelesen habe, käme ich auch nicht umhin die HD-Version zu bestellen.

Mit den Wavecor würde der referenzverdächtige Spaß noch teurer werden.
Neben dem Preis habe ich bis jetzt, vor allem, mit dem Umstand gerungen, dass ich nie so recht geglaubt hätte, dass ein 30 Euro Bass, egal wie gut dieser auch wäre, in die Nähe eines 180 Euro „OA Exclusive 6“ kommt. Es wäre ein Kompromiss gewesen, der an mir nagen würde, egal was man geschrieben hätte.

Das der Wavecor zufällig ins Luthien-Gehäuse passt schubst mich schonmal in eine Richtung.
Ich muss ein bisschen darüber nachdenken…und meine Taler zählen.

Über die Beschränkung von Amps mache ich mir allerdings keine Sorgen. Momentan höre ich abwechselnd über je einen selbstgebastelten TDA7377 (2x30W), TDA7297 (2x15W) und ein Sure TA2024 Board. Klingen alle gut und treiben alle meine Lautsprecher völlig ausreichend an.

Pssst: Nebenbei bemerkt, inzwischen mag ich die „BB5 PC-Monitor“ lieber als die Tinuviêl. Einfach wegen all der akustischen Vorteile die mehr Membranfläche mit sich bringt. Über die qualitativen Unterschiede zu palavern ist müßig, es sind beides sehr gute Lautsprecher, es ist schlicht eine Frage was für ein Typus Hörer man ist.
MBU
Inventar
#74 erstellt: 25. Okt 2020, 12:29
Dann passe mal beide mit REW an den Hörplatz an. Dadurch wird zwar der Bass der Tinuviel nicht (viel) knackiger, aber deren Tonalität schlägt dann die BB5 noch deutlicher.

Ich habe mittlerweile die Tinuviel neben der Luthien auf dem Schreibtisch stehen und kann umschalten. Die Luthien hat in zwei Punkten die Nase vorn: knackigerer, druckvollerer Bass und Hochton. Alle anderen Punkte gehen an die Tinuviel.


[Beitrag von MBU am 25. Okt 2020, 12:41 bearbeitet]
Makkusu
Ist häufiger hier
#75 erstellt: 25. Okt 2020, 15:02
Ich habe es in der Vergangenheit, mit anderen Lautsprechern, schon mal mein Glück mit REW versucht, sowohl im Nah und Fernbereich und alles ziemlich ähnlich, wie du es in deinem Tutorial beschreibst, was dabei raus kam war leider so gar nicht meins.
Plötzlich klang alles steril, leblos und der Bass war auch verschwunden und die Höhen waren schrill.
Natürlich schließe ich nicht aus, dass es durchaus vom Lautsprecher abhängt, wie gut das ganze funktioniert, in meinem Falle war es halt nix.
Auch wenn das damals ernüchternd war, reizt es mich trotzdem irgendwann, nochmals zu probieren bspw., wenn ich umziehe und das einen notgedrungenen Sinn hätte.

Die Tinuviel haben definitiv eine bessere Tonalität als die BB5 und das nicht in einem Maße, für die man unter Anspannung seine Ohren spitzen müsste, sondern eindeutig.
Mein Bassproblem löst sich schnell in Wohlgefallen auf, wenn ich die Tinuviel, einfach auf dem Schreibtisch nach vorne rücke und mich mit dem Stuhl ein wenig wegrolle. Eine Lösung ist das nicht, allerdings macht mir diese Methode schnell klar, was der bessere Lautsprecher ist und das ist ganz klar die Tinuviel.
Was diese Konstruktion dann auch noch kann, wenn sie im Freifeld in einem kleineren Zimmer spielt, davon habe ich ja bereits, ohne zu übertreiben, geschwärmt.

Hörner, Monitore, Open Baffle, Mehrwege oder Breitbänder, geschlossen oder Bassreflex, Class D und Röhre...alles hat seine Fans. Ich differenziere zwischen "Das mag ich (mehr)" und "Das ist (objektiv) besser". Für so manchen sind psychoakustische Überzeugungen etwas sehr persönliches. Ich habe habe schon Class-D Amps gehört die waren so druckvoll, klar, detailliert und schnell, dass keine von meinen AB-Lieblingsamps denen das Wasser reichen kann und doch mag ich die ABs lieber und bin damit auch nicht alleine.
Ich diesem Sinne mag ich die BB5 subjektiv ein bisschen mehr auch wenn die Tinuviel besser sind.


[Beitrag von Makkusu am 25. Okt 2020, 15:10 bearbeitet]
MBU
Inventar
#76 erstellt: 25. Okt 2020, 15:29

Makkusu (Beitrag #75) schrieb:
Plötzlich klang alles steril, leblos und der Bass war auch verschwunden und die Höhen waren schrill.


Das kommt heraus, wenn man als Target einen linearen Verlauf wählt.

Probiere mal diese, von Harman Kardon empfohlene Zielkurve:

Target

Dazu kopierst du die folgenden Werte in den Windows-Editor


31.5 6
40 5.9
50 5.5
63 4.9
80 3.7
100 2.5
125 1.3
160 0.6
200 0.2
250 0
1000 -1
32000 -6


und speicherst diese in eine Datei, die du z.B. housecurve.txt nennst. Diese bindest du dann unter Preferences - House Curve in REW ein.

preferences



Edith sagt, daß du mit folgender Maßnahme den Bass der Tinuviel reduzieren kannst:

Guckst du ...


[Beitrag von MBU am 25. Okt 2020, 15:56 bearbeitet]
rpnfan
Inventar
#77 erstellt: 02. Jan 2021, 17:09
Hallo Michael,

du findest das deinen bisher besten Lautsprecher. Das beinhaltet auch den Röhrich / LX Mini-Variante?

Als alternative zu dem Tieftöner hast Du auf deiner Homepage den Wavecor 182 BD09 genannt. Wenn man dann bei 300 Hz trennt, so ist das doch letztlich auch ein Zweiwegesystem, mit sehr tiefer Trennfrequenz. Ich hatte in Erinnerung, dass man für ein Fast als Argument anführt, dass dann nicht in "kritischen" Frequenzbereichen getrennt werden muss. Hab' mir gerade nochmal angeschaut wo die menschliche Stimme frequenzmäßig liegt. Ich vermute, dass man in dem Frequenzbereich besonders kritisch auf Fehler oder Unstimmigkeiten in der Wiedergabekette reagieren dürfte!? Der Stimmbereich liegt bei etwa 36 bis 880 Hertz. Dann ist man ja mit der Trennung beim Fast mitten drin und hätte bei üblicher Trennung rund 2000 Hz eigentlich eine vermutlich geschicktere Trennfrequenz!?

Ketzerisch formuliert wäre also bei einem üblichen 2-Weger eher der TMT als "Breitbänder" zu betrachten und ein HT oder ein Chasis wie das BB3.01 dann mehr für den Glitzer zuständig!?

Hast Du mal einen Aufbau gemacht (oder davon gehört), wo man ein Fast gegen eine übliche 2-Wege-Variante verglichen hat!? Das fände ich durchaus interessant. Man bekommt mit dem Fast vermutlich keine bessere Anbindung van der Abstrahlcharakteristik hin, als z. B. bei der DXT Mon 182, wo der Wavecor ja auch verwendet wird!?

Viele Grüße
Peter
MBU
Inventar
#78 erstellt: 03. Jan 2021, 03:03

rpnfan (Beitrag #77) schrieb:

du findest das deinen bisher besten Lautsprecher. Das beinhaltet auch den Röhrich / LX Mini-Variante?


Ich schreibe über Schreibtischlautsprecher. Die Lxmini und Pluto sind frei stehend eine Offenbarung in Bezug auf die Räumlichkeit. Stellt man diese wandnah auf einem Tisch auf bleibt davon nichts mehr übrig als ein im Vergleich zur Luthien basschwacher und wenig pegelfester Lautsprecher mit guter Tonalität. Diese (Tonalität) schafft aber eine Tinuviel als Fullrange-BB-er besser und dafür wird lediglich ein Stereo-Amp benötigt.

Es ist nicht unerheblich, bei welcher Frequenz man trennt. Rechnen wir uns dazu die Wellenlängen aus:

- 300 Hz = 1,14 Meter
- 2000 Hz = 0,17 Meter

Je größer die Wellenlänge desto besser klappt die Addition der beiden Wege und das ist der Grund für ein FaST. Man hat die Vorteile einer Punktschallquelle ergänzt durch einen ordentlichen Bass.

Man könnte die Trennfrequenz durch Einsatz eines 4"-Breitbänders auch deutlich tiefer legen. Ich für meinen Teil wähle in diesem Fall aber eher den besseren Hochtonbereich des 3-Zöllers.


rpnfan (Beitrag #77) schrieb:
Man bekommt mit dem Fast vermutlich keine bessere Anbindung van der Abstrahlcharakteristik hin, als z. B. bei der DXT Mon 182 ...


Nein, die Abstrahlcharakteristik des DXT-Mons bekommt man mit einer rechtwinkligen Box keinesfalls hin, aber die ist auf dem Schreibtisch auch einfach nur "Wayne" - meine Erfahrung, auch wenn es dazu durchaus andere Meinungen gibt. Aus diesem Grund haben auch meine Sphere auf dem Schreibtisch, ausgenommen von der Optik, keine Vorteile, obwohl deren Abstrahlverhalten sehr gut ist. Die Sphere werden u.a. deshalb durch die Luthien mit dem Tang Band W3-1878 abgelöst - es fuchst mich einfach, den "besten 3-Zöller" einzusetzen.

Lautsprecherbau ist immer ein Kompromiss, aber man kann sich "seinen" Kompromiss aussuchen.
Makkusu
Ist häufiger hier
#79 erstellt: 03. Jan 2021, 06:27
Besteht ein Fünkchen Hoffnung, dass du eines Tages die Lust bekommst den
Tang Band W5-1880 als Einzelkämpfer einzusetzen?
Allein schon im Interesse der familiären Harmonie? Diese wäre mit dem W3-1878, dem W4-1879 und dem W5-1880 dann ja komplett.

Da die SAKPC EA, Tinuviêl und BB5-PC auf dem Schreibtisch, in vielerlei Disziplinen praktisch unschlagbar sind, würde es mich reizen nochmals eine Box von dir nachzubauen, nur kommen für mich leider keine (DSP) 2-Wege-Konstruktionen in Frage.


[Beitrag von Makkusu am 03. Jan 2021, 06:32 bearbeitet]
MBU
Inventar
#80 erstellt: 03. Jan 2021, 14:23

Makkusu (Beitrag #79) schrieb:
Besteht ein Fünkchen Hoffnung, dass du eines Tages die Lust bekommst den Tang Band W5-1880 als Einzelkämpfer einzusetzen?


Wenn ich es bezahlen muß - Nein!

Ich brauche eigentlich schon lang keine zusätzlichen Lautsprecher mehr und der W5-1880 kostet eine Stange Geld. Weil der "Baumarkt meines geringsten Mißtrauens" letztes Jahr geschlossen hat habe ich in der Nähe auch keine Möglichkeit mehr preiswerte Holzzuschnitte anfertigen zu lassen.

Ok - mal theoretisch:

Den W5-1880 kann man in 10 Liter mit -3 dB @ ca 55 Hz bis 17 Liter mit -3 dB @ 40 Hz. verbauen. Für zweiteres (H*B*T=480*200*284 mm) bräuchte man schon einen arg großen Schreibtisch. Dazwischen ist alles möglich. Je tiefer der Bass, desto niedriger die erreichbare Maximallautstärke.

Macht das Sinn?

Im Vergleich zur Tinuviel wird der W5-1880 nicht tonal besser und auch nicht tiefer aufspielen, potentiell nur lauter - muß jeder für sich entscheiden.

Wenn jemand die Boxen nach meinen Angaben fertig baut und mir diese zusendet/vorbeibringt wäre ich bereit eine Abstimmung zu machen. Nach den Erfahrungen mit dem letzten Projekt aber nicht mehr umsonst - eine kleine Anerkennung müßte für mich herausspringen.
MBU
Inventar
#81 erstellt: 04. Jan 2021, 00:54
Maßnahmen zur Gehäuseberuhigung

Luthien verfügt über ein Innengehäuse für den Breitbänder, welches gleichzeitig den oberen Bereich der Box stabilisiert.

IMG_0276

Im Bereich des Tieftöners schwingen die Seitenwände bei gehobenem Pegel aber schon kräftig. In einem geschlossenem Gehäuse entstehen deutlich höhere Drücke als in einem ventilierten. Nachträglich Versteifungen einleimen geht nicht, aber mit Gewindestangen kommt man weiter.

010

Bei den schwarzen Teilen handelt es sich um "Hülsenmuttern M8". Diese haben an der Gewindeseite 10 mm Aussendurchmesser. Gekauft hatte ich diese bei EBay. Dazu benötigt man noch eine Gewindestange M8, einige Muttern und Scheiben sowie einen Schraubstock und eine Eisensäge. Entgratet hatte ich mit dem Bandschleifer - schneller und einfacher als mit der Feile.

020 030

Ergebnis: Die Gewindestangen haben sich als effektive Maßnahme bei geringem Volumenverbrauch herausgestellt. Der durch die Stangen stabilisierte untere Bereich vibriert jetzt so gut wie nicht mehr, aber oben, wo die Box durch das Innengehäuse beruhigt wird, vibriert es jetzt.

Insgesamt ist es besser als zuvor.

Neue Breitbänder habe ich den Boxen auch verpasst - Tang Band W3-1878.

010

Wenn ich die Gehäuse nochmals neu bauen würde, dann aus Buche MPX mit "amtlicher" Wandstärke und jeder Menge (Holz-) Innenverstrebungen.
rpnfan
Inventar
#82 erstellt: 04. Jan 2021, 20:37
Danke für die Erklärungen Michael. Das macht es deutlich wo die jeweiligen Stärken von LX Mini und der Luthien liegen. Mit den Antworten kann ich sehr viel anfangen

Die "Punktschallquelle" beim Fast macht auch Sinn. Ich überlege aber dann wieso mir die "New Orange" gar nichts gegeben hat. Dort hatte ich im Nahfeld den Eindruck, dass eben genau die Vorteile des Breitbänders nicht mehr zum tragen kommen, dass es irgendwie "aus einem Guss" ist und die "Musik einfach im Raum". Mmh, ich werd' die Mon DXT 182 bauen und evtl. bin ich dann noch so neugierig mal zu probieren, wie das ganze als Fast funktionieren würde, wenn ich den DXT durch einen 3-Zoll Breitband ersetze.

Ich hab' bisher verschiedene Breitbänder gehört. Der Breitbandvorteil war dann immer gegeben. Je nach Chassis und Konstruktion auf sehr unterschiedlichem Niveau, aber die gewisse Selbstverständlichkeit war immer da. Allerdings fehlt mir dann bei wohnungstauglichen Baugrößen immer der Bass. Sobald dann aber weitere Chassis mit zum Breitbänder ins Spiel kamen, war wieder die Selbstverständlichkeit / Geschlossenheit des Klangs weg... Von daher würde ich deine LS mal super gerne hören.


Nein, die Abstrahlcharakteristik des DXT-Mons bekommt man mit einer rechtwinkligen Box keinesfalls hin, aber die ist auf dem Schreibtisch auch einfach nur "Wayne" - meine Erfahrung, auch wenn es dazu durchaus andere Meinungen gibt. Aus diesem Grund haben auch meine Sphere auf dem Schreibtisch, ausgenommen von der Optik, keine Vorteile, obwohl deren Abstrahlverhalten sehr gut ist.


Bin nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe. Du meinst mit dem Fast kann man keine so gleichmäßige Abstrahlcharakteristik bekommen, da es in einem eckigen Kasten steckt? Oder die DXT Mon würde im Kastenformat nicht so funktionieren (das sicher nicht)? Oder mit dem bei 300 Hz getrennten Fast bekommt man als solches (auch mit passendem Gehäuse) keine vergleichbar gleichmäßige Abstrahlcharakteristik?

"Wayne" verstehe ich auch nicht. Meinst Du: die Abstrahlcharakteristik wird auf einem Schreibtisch -- egal mit welchem LS immer ätzend durch die frühen Reflektionen sein?

[Luthien mit 3" Tangband Edelbreitbänder]

Spannend -- und wie ist dein Eindruck? "Lohnt" es sich für dich?


Wenn ich die Gehäuse nochmals neu bauen würde, dann aus Buche MPX mit "amtlicher" Wandstärke und jeder Menge (Holz-) Innenverstrebungen.


Denkst du an Querverstrebungen und / oder Versteifungen in den Ecken (wie auch früher öfters mal gemacht)? Bin gerade dabei mein Gehäuse für meinen Alpair 5 endlich fertig zu machen (ja ich weiß, hat nur ein Jahrzehnt gedauert... :-o) und überlege ob / wie ich dort das Gehäuse beruhigen muss. Aktueller Plan: Innenaufbau wie die DXT Mon 182 (2 Lagen Butyl + HDF) und dann mal schauen und ggf. noch ein oder zwei Gewindestangen reinpacken, wenn das Gehäuse dann noch mit "Schraubzwinge außen" beruhigt klanglich profitiert.
MBU
Inventar
#83 erstellt: 05. Jan 2021, 01:13
Hi Peter,

viele Fragen hast du, dann arbeite ich mal die wichtigsten ab.


rpnfan (Beitrag #82) schrieb:
Du meinst mit dem Fast kann man keine so gleichmäßige Abstrahlcharakteristik bekommen, da es in einem eckigen Kasten steckt? Oder die DXT Mon würde im Kastenformat nicht so funktionieren (das sicher nicht)?


Beides ist richtig. Die Abstrahlcharakteristik ist von der Gehäuseform im Bereich der Schallwandkanten abhängig. Im DXT Mon werden zwei Maßnahmen, ein Hochtöner im Waveguide und angewinkelte Seitenkanten der Gehäuse kombiniert. Lese dazu doch diesen Grundlagenartikel. Darin werden die Effekte beschrieben.


rpnfan (Beitrag #82) schrieb:
Oder mit dem bei 300 Hz getrennten Fast bekommt man als solches (auch mit passendem Gehäuse) keine vergleichbar gleichmäßige Abstrahlcharakteristik?


Basstreiber und Trennfrequenz werden bei einem auf gerichteten Schall hin entwickelten Box so gewählt, daß die horizontale Abstrahlung des Basses mit dem Hochtöner harmoniert, d.h. nahtlos übergehen. Im Idealfall sieht das Sonogramm dann aus, wie eine Pfeilspitze mit flachem Winkel und abgeplatteter (stumpfer) Spitze.


rpnfan (Beitrag #82) schrieb:
"Wayne" verstehe ich auch nicht. Meinst Du: die Abstrahlcharakteristik wird auf einem Schreibtisch -- egal mit welchem LS immer ätzend durch die frühen Reflektionen sein?


"Wayne" bedeutet unwichtig oder egal. Du hast das schon korrekt interpretiert.


rpnfan (Beitrag #82) schrieb:

[Luthien mit 3" Tangband Edelbreitbänder]
Spannend -- und wie ist dein Eindruck? "Lohnt" es sich für dich?


Ich habe die Box noch nicht korrekt abgestimmt, lediglich den Pegel des BB-ers "nach Aktenlage" angepasst und ansonsten die DSP-Einstellungen der Luthien mit BB 3.01A verwendet. Es klingt schonmal nicht schlecht, mehr nach "Tinuviel mit richtig Bass" wie mit dem BB 3.01A. In den nächsten Tagen werde ich dann mal messen, einstellen und berichten.


rpnfan (Beitrag #82) schrieb:
Ich überlege aber dann wieso mir die "New Orange" gar nichts gegeben hat. Dort hatte ich im Nahfeld den Eindruck, dass eben genau die Vorteile des Breitbänders nicht mehr zum tragen kommen, dass es irgendwie "aus einem Guss" ist und die "Musik einfach im Raum".


Edith sagt: Die Box hat den Baßreflexkanal vorne und gemäß K&T 4/2011 eine Trennfrequenz von ca. 300 Hz wobei der Baß mit 6 dB, der BB-er mit 12 dB gefiltert werden.

Ich würde zunächst einmal den Baßreflexkanal auf die Rückseite verfrachten. Im Nah- (und auch im Fern-) Feld kommt dann der durch den Kanal zwangsläufig austretende Mitteltonmüll nicht an das Ohr des Hörers.

Bei der Luthien filtere ich beide Treiber mit 24 dB/Oktave. Das bringt eine deutlich Hubentlastung des BB-ers und resultiert in geringeren Verzerrungen. Passiv wäre das natürlich so eine Sache - viel zu teuer. Niemand würde den Bausatz kaufen. Aktiv kostet das "kein Geld" und wenn die Box dann noch (mittels REW) auf den Hörplatz eingemessen ist wird ein Schuh draus.

Gehäuseverstrebungen

Verursacher des Problems ist die geschlossene Bauweise in Verbindung mit einem potenten Basstreiber. In dem kleinen Gehäuse drückt und zieht das durch den Treiber angeregte eingeschlossene Luftvolumen ständig an den Gehäusewänden. Dem kommt man nur schwer bei.

Maßnahmen, die ich bei einem Neubau der Luthien umsetzen würde:

- Gehäuse aus 25 mm Buche Multiplex
- Im Gehäuseinnern ca. alle 10 cm eine wagrechte Versteifung die von der Rückwand möglichst (im Bereich des Treibermagneten nicht möglich) bis über die Gehäusemitte verläuft.
- Eine senkrechte Versteifung zur Gehäuseoberfläche (bei Luthien durch BB-Innengehäuse) und zum Boden
- Nadel- und Wollfilz oder Schwerschaum auf die Gehäuseinnenwände

Auch mit diesen Maßnahmen bekommt man so ein Gehäuse nicht absolut tot, aber mehr geht kaum.

Wenn Platz kein Problem ist kann man doppelwandige Gehäuse mit Sandfüllung (20 mm) bauen. Das wirkt, aber wir sprechen hier über Wandstärken von 40 - 50 Millimetern.


btw.: K&T hat sein (ebenfalls geschlossenes) Nada-Gehäuse auch nachträglich mit Schrauben/Gewindestangen verstärkt, aber diese wirken nur auf Zug, da innen keine U-Scheiben und Muttern vorhanden sind.

Guckst du ...


[Beitrag von MBU am 05. Jan 2021, 01:54 bearbeitet]
bizarre
Inventar
#84 erstellt: 05. Jan 2021, 22:10

MBU (Beitrag #83) schrieb:
btw.: K&T hat sein (ebenfalls geschlossenes) Nada-Gehäuse auch nachträglich mit Schrauben/Gewindestangen verstärkt, aber diese wirken nur auf Zug, da innen keine U-Scheiben und Muttern vorhanden sind.
.


Solange der "Sog" den "Zug" nicht überschreitet, reicht das aus... Ich bau gerade einen Sub für die Elix.. 1 TT in jeder Seitenwand, die "auf Druck" eingebaut sind.. Für lau gibt das eine innere Metallmatrix ( die Körbe / Magnete ).... Netter Seiteneffekt : SPL steigt , da BL zunimmt ( das rückwärtige Streufeld wird quasi nach vorn verschoben )
MBU
Inventar
#85 erstellt: 10. Feb 2021, 03:55
Der Omnes Audio Exclusive 6 Tiefmitteltöner ist derzeit noch erhältlich bei

- Plus Elektronik

- EBay

- speakercase

Die Preise bewegen sich im Bereich der ursprünglich von bpa aufgerufenen - halt nicht für 'n Appel und 'n Ei, aber der Treiber ist das wert.

Damit sind alle meine FaST noch nachbaubar.
rpnfan
Inventar
#86 erstellt: 03. Apr 2021, 18:08
Ein wenig spät, aber herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten Michael! :-)
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste Letzte
Das könnte Dich auch interessieren:
Eithne by MBU "mit ohne" DSP
MBU am 10.01.2018  –  Letzte Antwort am 01.07.2023  –  48 Beiträge
"FAST 'n' Green" - ein Desktop F.A.S.T. mit Seitenbass
sagemer am 11.02.2022  –  Letzte Antwort am 10.02.2023  –  51 Beiträge
W4-655EA by MBU "mit ohne" DSP - Entwicklungsthread
MBU am 23.11.2016  –  Letzte Antwort am 17.10.2023  –  141 Beiträge
StartAirKit PC by MBU "mit ohne" DSP - 20 Euro pro Box
MBU am 13.04.2015  –  Letzte Antwort am 28.12.2020  –  135 Beiträge
VIFATOP - ULB Desktop mit Linkwitz Genen
bizarre am 19.01.2015  –  Letzte Antwort am 05.08.2015  –  41 Beiträge
Desktop-Leisesprecher
10_BGS am 17.11.2016  –  Letzte Antwort am 27.02.2017  –  8 Beiträge
modulares FaST
MBU am 12.09.2020  –  Letzte Antwort am 22.09.2020  –  18 Beiträge
Saba Greencone OpenBaffle Desktop
falseawake am 29.01.2015  –  Letzte Antwort am 26.02.2015  –  15 Beiträge
T-Wave Desktop
TH_F73 am 13.02.2017  –  Letzte Antwort am 16.03.2017  –  55 Beiträge
Kloot - fast ein FAST
georgy am 12.08.2011  –  Letzte Antwort am 23.09.2011  –  48 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.509 ( Heute: 8 )
  • Neuestes MitgliedNicontma
  • Gesamtzahl an Themen1.550.287
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.521.002

Hersteller in diesem Thread Widget schließen