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Abgesang auf Bassreflex oder - das Ende einer akustischen Blähung?

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Onemore
Inventar
#151 erstellt: 09. Jul 2006, 12:11

bukowsky schrieb:

Onemore schrieb:
Aber eine Bassreflexöffnung muss ja nicht zwingend in Bodennähe sein.

ich sehe aber auch nicht unbedingt einen Grund, warum sie dort nicht sein sollte.


Eine Bassreflexöffnung in Bodennähe wird insbesondere die vertikale Mode sicherlich besser in Schwung bringen als wenn sie weiter oben angeordnet ist.

Aber noch was ganz anderes. Jeder der eine geschlossene, luftdichte Box hat, kann sich ein bischen Bassreflexfeeling einfach dadurch herstellen, dass er ein kleines Loch von sagen wir mal 10mm Durchmesser in seine Gehäuse bohrt. Es ist durchaus interessant wie sich das im Vergleich zu luftdicht anhört. Dabei besonders auf die Frequenzen im Bereich von ca. 70 bis 200 Hz achten. Der Rest darüber ist für den Test nicht mehr so interessant.


Gruss Bernd
Mr.Stereo
Inventar
#152 erstellt: 09. Jul 2006, 12:42
Hallo Toni,

was meint denn ukw mit "öffentlicher Beschallung", wenn nicht PA?!
Von Strömungsgeräuschen, die recht einfach in den Griff zu bekommen sind, mal abgesehen, sollten die genannten zeitlichen "Verzögerungen" durch BR doch gerade in großen Entfernungen, also eben öffentlich zu hören sein.
Aber gerade da arbeiten die Profis meisst mit BR, Bandpass, Bassrutschen, usw...

Haben die Tonleute denn alle keine Ahnung oder sitzen auf ihren Ohren?
Bei der Abnahme eines Schlagzeuges, E-Basses, usw müsste das doch deutlich zu hören sein.

Gruß
Boris
Richrosc
Inventar
#153 erstellt: 09. Jul 2006, 14:33
Hallo Boris,


Bei der Abnahme eines Schlagzeuges, E-Basses, usw müsste das doch deutlich zu hören sein.


Die paar ms Verzögerung im tiefstbassbereich dürften unhörbar sein. Was ukw meint zu hören dürfte etwas anderes sein.

Gruß - Richard
bukowsky
Inventar
#154 erstellt: 09. Jul 2006, 16:01

Onemore schrieb:

Eine Bassreflexöffnung in Bodennähe wird insbesondere die vertikale Mode sicherlich besser in Schwung bringen als wenn sie weiter oben angeordnet ist.

bei einem Sub, aber bei zwei Boxen auch?
Mr.Stereo
Inventar
#155 erstellt: 09. Jul 2006, 16:07
Hallo Richard,


ukw schrieb:

Suuupii richtig gerechnet! 1,497 ms = 50 cm
Das reicht um - im Gegensatz zu den viiiiel engeren Wellen im Hoch oder Mitteltonbereich - diese Verformung der Bass-Wellen zu erzeugen. ! Remember! im gesamten Übertragungsbereich des Resonator-Bass-Systems! Weil es eine Zeit braucht bis die Massen Eingeschwungen sind, tritt der Schall aus dem Port verzögert auf. Das Einschwingen entscheidet - die erste Wellenfront ist entscheident. Darum macht mir BR hören keine Freude mehr.


habe mich z.B. hierauf bezogen.
Die "Laufzeitunterschiede" und "Wellenüberlagerungen" müssten demnach bei größerer Entfernung (ab ca 10 Meter) unerträglich sein.
Onemore
Inventar
#156 erstellt: 09. Jul 2006, 18:44

bukowsky schrieb:

Onemore schrieb:

Eine Bassreflexöffnung in Bodennähe wird insbesondere die vertikale Mode sicherlich besser in Schwung bringen als wenn sie weiter oben angeordnet ist.

bei einem Sub, aber bei zwei Boxen auch?


Bei zwei LS funktioniert das natürlich genau so wie bei einem LS. Die Anregung wird unter Umständen geringer ausfallen.

Der springende Punkt dabei ist allerdings die Betrachtung eines resonierenden Systems. Es dauert immer eine Zeit bis eine Mode sich aufgebaut hat. Im eingeschwungenen Zustand ist sie dagegen sehr stabil, da hier keine Energie transportiert wird (!). Die Abfallzeit ist deshalb vergleichsweise lang.

Analog dazu wird auch ein Bassreflexresonator funktieren. Das heisst er wird verhältnismässig längere Zeit zum Ausschwingen benötigen, was wiederum mehr Zeit für den Aufbau einer Raummode bedeutet.

Ein schwach bedämpftes Bassreflexsystem wird auch längere Nachschwingzeiten im Frequenzbereich weit über der Tuningfrequenz aufweisen. Ein Loch im Gehäuse ergibt eben eine deutlich schlechtere Bedämpfung. Das kann man auch durch Dämpfungsmaterialen in der Box nicht ausgleichen und Chassis haben auch eine begrenzte innere Dämpfung.

Deshalb sind Bassreflexboxen mit Bass-Chassis und Reflexöffnung in der Nähe von Raumbegrenzungen immer besonders gut geeignet Raummoden anzuregen.


Gruss Bernd
ukw
Inventar
#157 erstellt: 09. Jul 2006, 20:07

Mr.Stereo schrieb:
Hallo Richard,


ukw schrieb:

Suuupii richtig gerechnet! 1,497 ms = 50 cm
Das reicht um - im Gegensatz zu den viiiiel engeren Wellen im Hoch oder Mitteltonbereich - diese Verformung der Bass-Wellen zu erzeugen. ! Remember! im gesamten Übertragungsbereich des Resonator-Bass-Systems! Weil es eine Zeit braucht bis die Massen Eingeschwungen sind, tritt der Schall aus dem Port verzögert auf. Das Einschwingen entscheidet - die erste Wellenfront ist entscheident. Darum macht mir BR hören keine Freude mehr.


habe mich z.B. hierauf bezogen.
Die "Laufzeitunterschiede" und "Wellenüberlagerungen" müssten demnach bei größerer Entfernung (ab ca 10 Meter) unerträglich sein.


Warum das? Was Ändert sich mit zunehmender Entfernung?
Mr.Stereo
Inventar
#158 erstellt: 09. Jul 2006, 20:55
Hallo ukw,

wenn ich Dich richtig verstanden habe, steigen die negativen Auswirkungen von BR-Konstruktionen im Verhältnis zur Entfernung an.


Gruß
Boris
ukw
Inventar
#159 erstellt: 09. Jul 2006, 21:27
Nein. Die Entfernung spielt hierbei keine Rolle. Da die Schallgeschwindigkeit gleich ist, werden Differenzen die in einem Meter Entfernung den Klang verfälschen auch in 100 Meter die gleiche Differenz zueinander haben.

Bassreflex hat bei PA Anwendungen im Bass eine geringere Wurfweite als einige andere Systeme, weil keine ebene Wellenfront entsteht. Darum nimmt der Schalldruck um 6 dB pro verdoppelter Entfernung ab.
bukowsky
Inventar
#160 erstellt: 09. Jul 2006, 21:39

ukw schrieb:
Nein. Die Entfernung spielt hierbei keine Rolle. Da die Schallgeschwindigkeit gleich ist, werden Differenzen die in einem Meter Entfernung den Klang verfälschen auch in 100 Meter die gleiche Differenz zueinander haben.

der Blick auf Differenz und Gesamtstrecke dürfte die Differenz doch bei steigender Entfernung relativieren.
Richrosc
Inventar
#161 erstellt: 09. Jul 2006, 22:49
Hallo buko,


der Blick auf Differenz und Gesamtstrecke dürfte die Differenz doch bei steigender Entfernung relativieren.



korrekt! Nach ein paar Kilometer hörst Du nämlich gar nichts mehr.

Gruß - Richard
Mr.Stereo
Inventar
#162 erstellt: 10. Jul 2006, 00:01
Wo war'n wir stehen geblieben?...
Jazzy
Inventar
#163 erstellt: 12. Jul 2006, 20:10
Also,im Heimbetrieb macht BR eigentlich nur
Probleme,wenn der Bass zu hoch spielt.
Weil evtl.MT-Anteile austreten.
Chassis mit niedrigem Rms und korrekte
Abstimmung vorausgesetzt(und gutes Material).
Bei PA mag das anders aussehen,weiß ich nicht.
Auf der anderen Seite könnte man heute
auch günstig CB bauen und aktiv im
Bass entzerren.Chassismaterial und
Elektronik ist gut und günstig verfügbar.
Aber selbst Topfirmen wie Revel bauen
BR!
Richrosc
Inventar
#164 erstellt: 12. Jul 2006, 21:03
Hallo Jazzy,


Bass entzerren.Chassismaterial und
Elektronik ist gut und günstig verfügbar.



Ganz so einfach ist es dann doch nicht! Damit eine CB linear, unverzerrt, richtig tief und richtig laut bis in den Tiefbasskeller hinunter spielen kann, wird man schon einiges an Geld beim Händler lassen müssen.


Gruß - Richard
ukw
Inventar
#165 erstellt: 12. Jul 2006, 21:59
Billiger als die elektronische Entzerrung und der entsprechende Verstärker ist das Loch in der Box

... zudem bekommt man durch "einfache" Digitalcontroller eine ordentliche Phasenverschiebung. Da helfen nur FIR Filter.
Man kann einen CB Sub auch überdimensionieren und im unteren Bass nicht anheben, sondern den oberen Bereich absenken .

Tatsache ist, es gibt derzeit zu wenig geeignete Chassis für CB auf dem Markt.
Richrosc
Inventar
#166 erstellt: 12. Jul 2006, 22:42
Hallo Uwe,


Billiger als die elektronische Entzerrung und der entsprechende Verstärker ist das Loch in der Box


Vor allem nicht das leistungsfähige Chassie vergessen.

Aber Du schriebst ja:



Tatsache ist, es gibt derzeit zu wenig geeignete Chassis für CB auf dem Markt.



Und bis dahin leben wir, teilweise ganz ausgesprochen gut, mit dem Loch o.ä. in der Box.

Gruß - Richard
Torfstecher
Hat sich gelöscht
#167 erstellt: 14. Jul 2006, 15:58
Und wie sieht's aus, wenn nur der Tieftonbereich als Bassreflex ausgelegt ist und der Rest im geschlossenem Gehäuse werkelt? Macht audiodata bei ihrer neuen Box, Jolie oder so ähnlich heisst die.
bukowsky
Inventar
#168 erstellt: 14. Jul 2006, 16:15

Torfstecher schrieb:
Und wie sieht's aus, wenn nur der Tieftonbereich als Bassreflex ausgelegt ist und der Rest im geschlossenem Gehäuse werkelt? Macht audiodata bei ihrer neuen Box, Jolie oder so ähnlich heisst die.

bei einer Vierwegebox?
Ansonsten kenn ich M/HT-System eigentlich nur geschlossen ...
Torfstecher
Hat sich gelöscht
#169 erstellt: 14. Jul 2006, 18:10
Nö, ein Breitbänder. Wurde in der aktuellen stereoplay getestet.
Schneeball
Stammgast
#170 erstellt: 20. Jun 2008, 19:52
Hallo,

ich bin auf der Suche nach Hilfe über diesen "alten" Thread gestolpert. Ich habe ihn komplett gelesen. Alles sehr interessant. Ich bitte die Spezialisten und Selber-Bauer mal einen Blick HIER hinein zu werfen. Da ich befürchte das sich sonst keiner darauf meldet! Die Leute hier scheinen mir doch zu wissen, worüber sie reden

Danke
oollii
Gesperrt
#171 erstellt: 02. Feb 2009, 20:49
mister ukw, danke für deine überzeugungsarbeit und diesen uralt-thread. ich wollte mir bei gelegenheit mal neue ls anschaffen, die im preis-leistungs verhältnis top sind.
udos mystery center (br) mit 170 euro pro seite gehört zu solchen vertretern, die duetta zwar auch, aber ich konnte auf jeden fall alles hier geschriebene, was für mein ohr wichtig ist, nachvollziehen.

ich glaub mein nächstes projekt wird "geschlossen"

danke, lieber gott, für die freaks, die sich in eine materie reinsteigern und dinge zur perfektion treiben!
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