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Was wird aus der CD?

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shaboo
Stammgast
#451 erstellt: 05. Aug 2015, 21:08

vanye (Beitrag #448) schrieb:
Mit den großen Anbietern in der Wolke kann anscheinend so einiges schiefgehen. Hier mal die Geschichte eines Leidtragenden (englischsprachig):

http://www.loopinsig...and-im-done-with-it/

Ich käme selber nie auf die Idee, meine Musik mit iTunes zu organisieren (auch wenn ich das Ding wegen meines Handys mehr oder weniger zwangsweise auf dem Rechner habe), aber ein Trottel wie dieser, der offenbar zu dämlich ist, seine Musikbibliothek zu backupen, sollte sich mit derartigen Äußerungen vielleicht besser zurückhalten. Was sagt er denn, wenn sich eines Tages seine SSD verabschiedet? Schreibt er dann auch einen öffentlichen Heulsusenbericht? "I'm done with SSD's! Will never use them again!"
Frappierend, dass wir seit mittlerweile ungefähr 15 Jahren in der digitalen Gesellschaft angekommen sind und dass es trotzdem immer noch Leute gibt, die Backups für überflüssigen Luxus halten ...
Haiopai
Inventar
#452 erstellt: 05. Aug 2015, 21:32

shaboo (Beitrag #450) schrieb:
Vinyl hat genau deshalb überlebt, weil es die einizg gängige (und zudem haptisch und optisch ansprechende) Methode ist, Musik ANALOG zu genießen. Deswegen wird's dafür auch sehr lange noch eine Nische geben, wie groß oder klein die auch immer sein mag (im Moment wächst sie ja sogar leicht).

Für die CD gilt dieses Alleinstellungsmerkmal nicht - die ist genau so nur digitale Nullen und Einsen wie etwas Geripptes, etwas Heruntergeladenes oder etwas Gestreamtes und damit als reines Medium im Prinzip vollkommen verzichtbar. Was sollten die derzeit nachwachsenden Generationen denn bitte - so ganz ohne Nostalgiebonus - daran irgendwie sexy finden?



Da vergisst du aber einen Punkt bei , der vielen Leuten wichtiger ist als analog oder digital , nämlich den Tonträger handfest im Besitz zu
haben und da wird die CD das letzte digitale Massenmedium sein , bei dem dies der Fall ist , was dann ebendso ein Alleinstellungsmerkmal ist .

Die Fahne analog um jeden Preis ist es übrigens auch nicht generell , die einen dazu bewegt Schallplatten zu behalten .
Bei mir hängen an den Schallplatten jede Menge Erinnerungen , also einerseits ein sentimentaler Grund und andererseits sehe
ich Musik immer noch als Kulturgut von Wert an , weswegen ich in zehn kalten Wintern keinen funktionsfähigen Tonträger
wegwerfen würde .

Das ist bei der CD nicht anders und wird mir hier auf dem Lande mit max DSL 2000 auch noch ziemlich einfach gemacht , aber auch
wenn die digitale Infrastruktur mal besser wäre , ich würde mich niemals vom Internet abhängig machen um Musik nach meiner
Wahl hören zu können . Ich hab den Ton oder auch Bildträger gerne in der Hand bzw. in meinem Besitz und damit eben auch
die alleinige Entscheidungsgewalt , wann ich welche Musik hören kann .
Dafür nehme ich gerne in Kauf , das meine Hütte mit Tonträgern gepflastert ist , ebenso wie ich auch noch echte Bücher lese .

Und wenn ich mir die zunehmend oberflächliche Einstellung zu Kulturgütern anschaue , die sich immer mehr breit macht in der
Form das auch Kultur nur noch konsumiert wird , ohne bleibendes zu hinterlassen , dann führe ich dies auch ein gutes Stück
weit auf den flüchtigen Umgang in Form von Streams und anderen mit dieser Kultur zurück .

Ich bin eigentlich immer ein technisch sehr versierter Mensch gewesen , der fortschrittliche Technologien begrüßt hat ,
aber diese "Lagerung" von Kultur in virtuellen Welten , halte ich zunehmend für eine negative Entwicklung , weil er den
Menschen ihren persönlichen Bezug zu ihrer Kultur raubt .
Technik soll dem Menschen dienen , aber beim Internet mit allem was dazugehört , hab ich immer mehr das Gefühl , die
Technologie steuert den Menschen , sie nötigt ihm Verhaltensweisen auf , die mangels existierender Alternativen heute
schon zum zwanghaften Umgang mit dieser digitalen Welt führt und der Mensch wird gar nicht mehr gefragt , ob er will
oder nicht .
Die grenzenlose digitale Freiheit wandelt sich nach meiner Ansicht zum virtuellen Gefängnis .

Ich bleibe lieber so lange es geht und soweit es geht Herr meiner eigenen Entscheidungen , auch wenn das in
dem Falle ein bisschen mehr Platz wegnimmt .
Rascas
Inventar
#453 erstellt: 05. Aug 2015, 22:04
Meine digitale Bibliothek ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen! Ich habe noch nie so viel Zeit mit Musik verbracht wie dort. Editieren, sortieren, verwalten ist für mich Teil des Hobbys.

Diese immer und überall für mich verfügbare Bibliothek ist das Ergebnis mehrerer Jahre "harter Arbeit".

3 x habe ich im Laufe der Zeit meine nicht kleine CD-Sammlung gerippt bis ich endlich bei der Qualität angekommen bin, die final (losless) ist.

Von dieser intensiven Beschäftigung profitiere ich heute enorm. Meine Lieblingsplaylisten sind prall gefüllt. Jede Platte ist in Sekunden verfügbar.

Und es ist beliebig erweiterbar. Wenn ein Kumpel ein Backup seiner Daten machen will stehe ich gerne zur Verfügung... Sicherer geht es fast nicht: man lagert die Daten auf einem System. Sollte einem selbst etwas verloren gehen ist physikalisch getrennt am sichersten aufgehoben. In so fern macht teilen Sinn.

Da ich bei Filmen (bzw. Fernsehserien) ähnlich mache brauche ich dafür Plaaaaatz. Ich habe immer gedacht, dass sich dieses Thema im Laufe der Jahre entspannt. Pustekuchen! Die Menge der Daten wächst schneller als die verfügbaren Speichermedien wachsen.

Läßt sich aber alles lösen.

Backup ist ein wichtiges Thema. Mir ist zwar erst einmal eine Platte abgeraucht, aber einmal kann genau 1 x zuviel sein wenn dadurch Sachen endgültig verloren sind.

Also muss ich den Platz immer x 2 kalkulieren, was es nicht einfacher macht. Geht aber alles!

Das hält mich aber nicht davon ab auch weiterhin CD's zu kaufen. Als Rip-Vorlage und dann als weiteres Backup wichtig.

Das allergeilste ist es aber, wenn man in neu entstandenen Schallplattenläden in Schallplatten stöbert. Die Schallplatte ist so gesehen das geilste haptische Medium überhaupt. Nett anzuhören ist es auch. Aber die Weiterverwendung ist doch "etwas" eingeschränkt. Ich höre viel im Auto und da nützt mir die Schallplatte recht wenig. Mitgelieferte MP3 Dateien sind mir ein zu weiter Spagat. Zu einer (teuren) Platte gehören für mich mindestens die passende CD. Besser noch HiRes-Daten. Da bieten diverse Sonderedtionen das Beste aus allen Welten. So muss das sein (wenn man schon viel Geld dafür ausgibt)!

Nur Schallplatte oder auch nur CD ist mir heutzutage mit all den Möglichkeiten einfach zu wenig. Beim letzteren kann ich selbst abhelfen. Von Schallplatte digital aufzunehmen ist mir dann doch zu sehr "early 80s". Ich bin ja schon oldschool, aber so schlimm ist dann doch nicht.
cr
Inventar
#454 erstellt: 05. Aug 2015, 22:11
Gibts eigentlich noch neue Maxi-CDs, oder ist das vorbei?


Also muss ich den Platz immer x 2 kalkulieren, was es nicht einfacher macht. Geht aber alles!


Die echten Platzversteller sind leider die DVDs. Statt dass man sie in Slim-CD-Hüllen gepackt hätte, diese lästigen Riesenhüllen. Mit ein Grund, dass ich seit Jahren fast nur mehr entlehne, nachdem sich ca 300 DVDs angesammelt haben. Ich kann dem Kauf von DVDs nichts mehr abgewinnen, außer es geht halt nicht anders. Welche DVD schaue ich wirklich 2x an? Das waren ev. 5%.....
peacounter
Inventar
#455 erstellt: 05. Aug 2015, 22:18
Meine DVD-sammlung ist einstellig
Und jeder Film den ich gesehen hab, wird sofort von der Platte gelöscht.
Ich les auch kein Buch zwei Mal.
Bei Musik sieht das anders aus.
Paesc
Inventar
#456 erstellt: 05. Aug 2015, 22:24

shaboo (Beitrag #450) schrieb:
Vinyl hat genau deshalb überlebt, weil es die einizg gängige (und zudem haptisch und optisch ansprechende) Methode ist, Musik ANALOG zu genießen. Deswegen wird's dafür auch sehr lange noch eine Nische geben, wie groß oder klein die auch immer sein mag (im Moment wächst sie ja sogar leicht).

Für die CD gilt dieses Alleinstellungsmerkmal nicht - die ist genau so nur digitale Nullen und Einsen wie etwas Geripptes, etwas Heruntergeladenes oder etwas Gestreamtes und damit als reines Medium im Prinzip vollkommen verzichtbar. Was sollten die derzeit nachwachsenden Generationen denn bitte - so ganz ohne Nostalgiebonus - daran irgendwie sexy finden?


Wir reden in 20 Jahren nochmals darüber

Was LP und CD gemeinsam haben: einfache Bedienung, in ihrem Segment (analog/digital) am weitesten verbreitet, zudem die gängigsten physischen Medien und vergleichsweise günstig. Die CD ist zudem derzeit oftmals noch die einzige FLAC-Vorlage. Allein schon deshalb werden LP und CD noch lange bleiben.

Wer weiss, wie sich die übernächste Generation beim Musikkonsum verhalten wird... Die Generation 1980+ (Generation Y) ist in vieler Hinsicht wieder viel konservativer als die Generation X. Wer hätte das vor einiger Zeit gedacht...
shaboo
Stammgast
#457 erstellt: 05. Aug 2015, 23:07

Paesc (Beitrag #456) schrieb:

Wir reden in 20 Jahren nochmals darüber

Was LP und CD gemeinsam haben: einfache Bedienung, in ihrem Segment (analog/digital) am weitesten verbreitet, zudem die gängigsten physischen Medien und vergleichsweise günstig. Die CD ist zudem derzeit oftmals noch die einzige FLAC-Vorlage. Allein schon deshalb werden LP und CD noch lange bleiben.

Ich habe ja auch nie behauptet, dass Vinyl und CD keinerlei Gemeinsamkeiten hätten, aber das macht etwaige Unterschiede ja nicht irrelevant. Zudem ist das ja alles richtig, was Du sagst, aber doch einfach nur eine Momentaufnahme. Natürlich ändert sich das auch nicht von heute auf morgen, und auch nicht in sechs Monaten oder ein oder zwei Jahren, aber wenn man von Zeiträumen wie 10 oder 20 Jahren redet, weiß ich nicht, was die CD da großartig auf dem Markt halten sollte (wohlgemerkt neu, nicht gebraucht; gebraucht wirst Du die Dinger vielleicht auch noch in 50 oder 100 Jahren bekommen, wenn sie so lange halten), zumindest oberhalb einem Marktanteil von 3%. Bei Computerspielen ist der Trend weg von Retail, hin zu Download (und im Ansatz Streaming) doch bereits voll im Gange, und das, obwohl die ganzen Spieler mit Sicherheit ebenso gerne oder ungerne etwas Physisches in der Hand haben wie Musikliebhaber.

Wenn Du Dir Dein FLAC - mit vollkommen identischem Resultat - aus dem Netz oder der Cloud ziehen kannst, brauchst Du auch keine Rip-Vorlage mehr und das Argument mit der einfachen Bedienung sehe ich nun - gerade ab der Generation Handy und Facebook - überhaupt nicht. Einfacher als Musik auf Knopfdruck von Handy oder iPod (oder für Fortgeschrittene PC) abspielen zu können geht's ja nun wirklich kaum, anstatt auf ein optisches Laufwerk angewiesen zu sein. Es geht ja nicht nur um Einfachheit, sondern auch um Bequemlichkeit und dank Bluetooth, Cloud und Co. kannst Du auf Laufwerke und individuelle Medien komplett verzichten, weil die Musik einfach "aus der Luft" kommt. Wen, außer diejenigen, die damit aufgewachsen sind, soll denn da noch die CD interessieren?

Wie gesagt, ich selber bin ja gar nicht mal so geil auf diese ganzen Trends, aber wenn man einfach mal beobachtet, wie Menschen, die heute 10, 20 oder 30 Jahre alt sind, mit Technik allgemein und Musik im Besonderen umgehen, dann muss man wirklich kein Hellseher sein, um grob zu ahnen, wohin der Hase langfristig läuft. Zudem gibt's auch in der Generation 40+ und 50+ genug Technikaffine, die die Bequemlichkeiten von Downloads und Streaming gerne nutzen und der CD völlig unsentimental gegenüber stehen.
WseTweseBb
Hat sich gelöscht
#458 erstellt: 05. Aug 2015, 23:11
OT;
Jäger und Sammler brauchen das haptische, was in der Hand oder das Hirschgeweih an der Wand.
So auch bei Musik, da muß ein greifbares Medium vorhanden sein, sonst is das nix.
Live ist die Musik doch erst das ,was sie wirklich ist, der Moment wo das ( Original ) Erlebnis und das Gefühl entsteht.
Alles andre sind Spiegelungen davon, die beliebig wiederholt werden können.
Also eine Konserve, die ja auch kalt meist nicht schmeckt.
Also wird mit viel Brimborium darum herum ein Mantra erzeugt, dann Wiederholungen des selben....
Ob digital gepreßt, gestreamt oder auf Vinyl, es ist nicht das Original.
Und jedes Medium ist irgendwann mal Schnee von gestern, auf den Inhalt kommt es an.
Selbst der ändert sich, warum dann nicht auch der Träger dessen?
Wenn es keine CD Player mehr gibt, dann spätestens!
Und kommt der Sonnensturm oder die EMP Bombe, was dann?
Eine Schallplatte kann ich auch ohne einen Player wieder geben, rein mechanisch, aber eine CD!
cr
Inventar
#459 erstellt: 05. Aug 2015, 23:20

Eine Schallplatte kann ich auch ohne einen Player wieder geben, rein mechanisch, aber eine CD!


Viel Spaß beim Abspielen einer Schallplatte mit der Nähnadel und einer gespannten Cellophanmenbran (damit kann man jede Platte abspielen). Nur ist sie danach etwas ramponiert....

Super Argument.....


[Beitrag von cr am 05. Aug 2015, 23:21 bearbeitet]
WseTweseBb
Hat sich gelöscht
#460 erstellt: 05. Aug 2015, 23:41
War ja auch nur ein Argument , wie es auch viel andre gibt zu dem Thema.
Aus dem Kontext gerissen ergibt es natürlich nicht viel Sinn!
Was ist mit dem Grammophon und der Nähnadel, damit geht das auch noch, wenn der Strom weg ist?
Oder dem Batterie betrieben CD Player?
Irgendwann gibt es keine Player mehr die das Daten Format verstehen, selbst die NASA hast jetzt schon Schwierigkeiten die Daten der Mond Missionen, ( auf großen Spülen Band Datenträgern ) auszulesen.
Weil es keine Lesegeräte mehr da für gibt die das Interpretieren könnten.
Das war ja vor gar nicht so langer Zeit, oder....
Und was nützen mir dann die besten erhaltenen CD`s?
cr
Inventar
#461 erstellt: 05. Aug 2015, 23:51
Es gibt so viele CDPs, DVDPs, BRs, dass man selbst in 50 Jahren noch Geräte auftreiben wird, die funktionieren, Und sonst baut man halt welche, wenn Bedarf besteht. Macht man ja bei den Plattenspielern auch. Wo ist also das Problem? Und wenn durch einen Atomangriff alle Halbleiter hin sind, dann ist das Abspielen von CDs oder LPs vermutlich von allen anstehenden Problemen das nachrangigste.....
WseTweseBb
Hat sich gelöscht
#462 erstellt: 06. Aug 2015, 00:03
Das ist doch kein Problem, sondern eine Vermutung.
Heißt ja nicht " das wird ", sondern " was wird " aus der CD!
Wenn du mehr weißt, was in 50 Jahren ist, nur raus damit.
Weil bei einem Atom angriff gibt es nix mehr abzuspielen oder zu höheren.
Eine EMP Bombe ist zwar auch eine Atombombe aber die wird 600 KM über dem Boden gezündet, da ist außer der Elektronik sonst nix kaputt.
Und wenn dann noch genug zu Essen da ist, will ich dabei auch Music hören, als Genuß Mensch und Gourmet.
Für die anderen Probleme bist du dann ja noch da, oder.
Paesc
Inventar
#463 erstellt: 06. Aug 2015, 00:14

shaboo (Beitrag #457) schrieb:
Zudem ist das ja alles richtig, was Du sagst, aber doch einfach nur eine Momentaufnahme.


Genau das wollte ich in meinen beiden letzten Beiträgen betonen: dass unsere Annahmen und die Trends bloss eine Momentaufnahme sind. Ich finde es sehr erstaunlich, dass die CD im Jahre 2015 noch immer auf über 60% Marktanteil kommt.


shaboo (Beitrag #457) schrieb:
Wie gesagt, ich selber bin ja gar nicht mal so geil auf diese ganzen Trends, aber wenn man einfach mal beobachtet, wie Menschen, die heute 10, 20 oder 30 Jahre alt sind, mit Technik allgemein und Musik im Besonderen umgehen, dann muss man wirklich kein Hellseher sein, um grob zu ahnen, wohin der Hase langfristig läuft.


Die Ahnung kann sich auch anders entwickeln. Bis vor ca. 5 Jahren hätte wohl jeder gesagt, die Zukunft gehöre ganz klar Files und Downloads. Die haben aber 2015 nur um rund 3.2% zugelegt. Nun fragen wir uns, wie hoch wohl der Anteil von Streaming werden wird.

Ich meinerseits kann mich wohl mit Files anfreunden, für ernsthaftes Musikhören (abgesehen von Hintergrundberieselung und zum Reinhören in neue Musik) aber keineswegs mit Streaming. Grund: selbst für meine File-Struktur musste ich zuerst ein bisschen ausprobieren. Das Dateinamensschema, welches für meine ersten MP3s vor einigen Jahren genutz wurde, ist längst überarbeitet worden. Auch kürzlich habe ich mich beim Rippen von Klassik-CDs nach FLAC ertappt, nicht konsequent gewesen zu sein: CDs von Erich Kunzel hatte ich unter dem Artist Erich Kunzel & Cincinnati Pops Orchestra abgelegt, aber eine Best Of von Hans Zimmer als Compilation (Artist war der Film). Musste mit MP3Tag überarbeitet werden... Dasselbe für Filmmusik von The Day After Tomorrow: Harald Kloser ist der Artist...

Will mich auf keinen Fall auf Gedeih und Verderb an nur einen Streaminganbieter koppeln und auch noch mit dessen Problemen zu kämpfen haben (siehe Link weiter oben zu Apple Music). Habe echt keine Lust, nochals alle meine Favoriten herauszusuchen und Playlilsts zusammenzustellen. Einfaches Beispiel: die Wechsel meiner mobilen Musikplayer. Zuerst war der Discman. Die MiniDiscs sind nun längst hinfällig, dann kamen MP3 mit dem iRiver H340. Mit dem Cowon iAudio X5 habe ich dann mit m3u-Playlists gearbeitet mit Foobar. Einfach und sehr komfortabel. Ob mein aktueller Fiio X5 m3u-Playlists unterstützt, weiss ich nicht. Habe nun ja auch unterwegs von MP3 nach FLAC gewechselt und nun unterwegs wieder CD-Qualität (folgt dann beim nächsten Auto ebenfalls). Mittlerweile mache ich mir meine Best Ofs, indem meine Favoriten alle als Datei in einem separaten Ordner landen. So habe ich keine Playlist-Probleme mehr...
Hörbert
Inventar
#464 erstellt: 06. Aug 2015, 08:06
Hallo!


.......... Nun fragen wir uns, wie hoch wohl der Anteil von Streaming werden wird.........


Ich denke mal das es hier ebenfalls nur einen gewissen Marktanteil geben wird den sich die Anbieter vor allem vom Downloadsektor und natürlich sowohl vom Netzradio sowie auch vom den konventionellen Sendern abzwacken werden weniger hingegen vom Sektor der physikalischen Tonträger.

Natürlich wird es insgesamt auch weiterhin einige Verschiebungen geben, -so wird über kurz oder lang das Groß der "Eintagsfliegenmusik" zur Gänze erstmal als Download oder Streamingangebot zur Verfügung stehen und nur noch in Sonderfällen auch als physikalischer Tonträger auf dem Markt errscheinen.



........ Ich finde es sehr erstaunlich, dass die CD im Jahre 2015 noch immer auf über 60% Marktanteil kommt...........


Nun das liegt vor allem daran das es einfach bei den physikalischen Tonträgerformaten bislange keine ernsthafte Alternative gibt, weder eines der Höchbitformate noch die uralte Schallplatte haben das Zeug die CD abzulösen wobei ein "sanfter" Übergang zu den Hochbitformaten mit Hilfe der allgegenwärtigen DVDP´s und dem 24/96-Format durchaus möglich gewesen wäre aber schlichtweg durch Dummheit und Gier seitens der MI verpfuscht wurde.

Natürlich wird dem Format CD über kurz oder lange durch die Verbreitung der Mehrkanalsysteme der Garaus gemacht werden, hier wird möglicherweise der Mediaserver mit TV und AVR eine zentrale Rolle spielen, inwieweit dann noch überhaupt physikalische Tonträger eingebunden werden ist absolut nicht vorhersagbar, -hier muß man sich nur einmal die Entwicklung auf anderen Sektoren anschauen. so hat z.B. die gedruckte Tageszeitung trotz Radio, TV und Internet bis heute überlebt und Bücher gibt es trotz vielfältiger konkurrierender Medien mehr als je zuvor-.

MFG Günther
Mr._Lovegrove
Inventar
#465 erstellt: 06. Aug 2015, 08:12

Haiopai (Beitrag #452) schrieb:

Für die CD gilt dieses Alleinstellungsmerkmal nicht - die ist genau so nur digitale Nullen und Einsen wie etwas Geripptes, etwas Heruntergeladenes oder etwas Gestreamtes und damit als reines Medium im Prinzip vollkommen verzichtbar. Was sollten die derzeit nachwachsenden Generationen denn bitte - so ganz ohne Nostalgiebonus - daran irgendwie sexy finden?

Genau das gleiche, wie die jetzige Generation der Vinylneulinge. Die CD wird irgendwann etwas Altes sein, was mit einer Verkettung von Technik verbunden ist, wie man sie in einer zukünftigen Generation nicht mehr von Grund auf kennenlernen wird. Womöglich könnte es sogar noch grundlegender werden, weil es dann nicht um wertmäßige Herabsetzung eines physischen Mediums durch ein anderes (heute CD vs. LP) geht, sondern um die Tatsache, dass es am kommerziellen Neumarkt gar kein physisches Medium mehr geben wird. Der Besitz von Musik als haptisches Kulturgut (Cover, Tonträger) wird wegfallen. Vielleicht unterhalten sich Zöglinge einer zukünftigen Retrogeneration irgendwann über den Unterschied von M.A.S.H Wandlern und ALPHA Convertern der 1990er oder diskutieren, ob Upsampling Geräte wirklich sinnig waren. Ich glaube, rückwärtsgewandte Menschen und Motivationen, die Vergangenheit am Leben zu erhalten wird es immer geben. Und wenn die LP demnächst ihren Herzinfarkt erleidet, dann wird irgendwann der Tag kommen, wo die ersten Jugendlichen Papa fragen, warum sein CD Player so ein Monstrum ist oder gar aus 2 Geräten besteht, etc.

Haiopai (Beitrag #452) schrieb:

Da vergisst du aber einen Punkt bei , der vielen Leuten wichtiger ist als analog oder digital , nämlich den Tonträger handfest im Besitz zu haben und da wird die CD das letzte digitale Massenmedium sein , bei dem dies der Fall ist , was dann ebendso ein Alleinstellungsmerkmal ist .

Dem stimme ich vollkommen zu. Dieser Gedanke geht einher mit der Tatsache, dass eine CD Sammlung (aber auch eine LP Sammlung) sichtbar und haptisch erfahrbar den Charakter der Menschen (zumindest bei Musikfans- und sammlern) widerspiegelt. Eine vollgestopfte Harddisk ist unabhängig ihres Inhaltes anonym, sie zeigt weder für einen selbst, noch für andere auf, wie intensiv man sich mit Musik beschäftigt. Ich als Musikfreak streife gerne durch meine CDs, nehme Japanpressungen in die Hand, erinnere mich an Schnäppchen, erfreue mich an Booklets, usw.

Haiopai (Beitrag #452) schrieb:

Und wenn ich mir die zunehmend oberflächliche Einstellung zu Kulturgütern anschaue , die sich immer mehr breit macht in der
Form das auch Kultur nur noch konsumiert wird , ohne bleibendes zu hinterlassen , dann führe ich dies auch ein gutes Stück
weit auf den flüchtigen Umgang in Form von Streams und anderen mit dieser Kultur zurück .

Diese Oberflächlichkeit resutliert sicher auch aus dem Wertverlust von Musikkultur im Sinne eines ganzheitlichen Kulturgutes. Heute ist selbst ein Albumklassiker aus den 70ern nur ein File, und das sogar als USA Halfspeed Mastering Rip. Früher waren es gute Connections, viel Geld für den Importservice odr bei WOM, eine lange Suche oder eine Reise ins Ausland, um an bestimmte Dinge zu kommen. Und dann war man stolz darauf, die deutlich besser klingende US Pressung in den Händen zu halten. Heute ist das nur ein Mausklick entfernt. Das mag zunächst verlockend und posiitiv klingen, jedoch gehen allgemeiner und persönlicher Wert und auch die Wertschätzung dadurch verloren. Ich habe neulich ein Paket Jazz CDs für super wenig Geld gekauft (unter 3,- pro CD). Als ich das Paket öffnete, kriegte ich fast einen Herzinfarkt. Neben zwei tollen Japan CDs kam mir eine extrem rare MFSL Alu CD entgegen. Dem Verkäufer war es anscheinend sehr wichtig, den Kram einfach loszuwerden. Für mich als CD Freund war das ein Feiertag.
Dieser Paradigmenwechsel, dass gerade CDs (aber auch alle anderen Tonträger) zunehmend zu Müll mutieren, ist natürlich ein Zeichen der fortschreitenden körperlosen und somit auch bequemen Technik, bzw. deren zunehmend absoluten Akzeptanz in der breiten Masse. Dennoch wird es immer Menschen geben, die Kulturgüter früherer Zeiten bewahren werden und sie mit dem Respekt behandeln werden, den diese Dinge benötigen, um nicht für immer zu verschwinden. Denn das wäre der GAU.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 06. Aug 2015, 08:17 bearbeitet]
WseTweseBb
Hat sich gelöscht
#466 erstellt: 06. Aug 2015, 12:05
[b]Kulturgüter früherer Zeiten bewahren werden [/b][/quote]
Siehe die Pyramiden, haben zwar keinen wirklichen Zweck mehr, aber sind noch da.
Das wird wohl bei einem Medium wie der CD nicht solange möglich sein.
Das ist ja kein Kulturgut, selbst da gibt es eine Phase der Stagnation und gewisse kulturelle Errungenschaften beginnen sich wieder aufzulösen.
Die CD sogar Physisch, weil Altern bezeichnet einen völlig natürlichen Vorgang, der organische wie anorganische Verbindungen oder Gegenstände gleichermaßen betrifft.
Selbst der Inhalt dieser ( je älter, desto billiger wird sie verhökert, oft auf Ramsch Samplern mit fürchterlichen Covern ).
Also, ob wir da den Zeitraum von 50 oder 4000 Jahren betrachten, interessant ist eh nur das was in unsere " noch " Lebenszeit hier fällt.
Langsam zwar, aber kontinuierlich schreitet der Verfall voran, der Mensch ist ein Sonderfall, der ist sich seines Alterns bewußt, die CD eigentlich nicht, da ist es nur Physik. [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Sonstige/smilie_sonst_059.gif[/img][/url]


[Beitrag von WseTweseBb am 06. Aug 2015, 12:16 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#467 erstellt: 06. Aug 2015, 12:21

Hörbert (Beitrag #464) schrieb:
Natürlich wird es insgesamt auch weiterhin einige Verschiebungen geben, -so wird über kurz oder lang das Groß der "Eintagsfliegenmusik" zur Gänze erstmal als Download oder Streamingangebot zur Verfügung stehen und nur noch in Sonderfällen auch als physikalischer Tonträger auf dem Markt errscheinen.


Ich denke, falls der Wechsel tatsächlich dauerhaft komplett von physischen Datenträger nach Files stattfindet, wird er vor allem nach High-Resolution-Downloads und FLAC-Downloads gehen. HiFi- und High-End-Fans sind bestimmt nicht dafür verantwortlich, dass die Download-Quote (besteht vor allem aus MP3) bei 20% liegt und nicht mehr sonderlich stark wächst.


Hörbert (Beitrag #464) schrieb:

........ Ich finde es sehr erstaunlich, dass die CD im Jahre 2015 noch immer auf über 60% Marktanteil kommt...........


Nun das liegt vor allem daran das es einfach bei den physikalischen Tonträgerformaten bislange keine ernsthafte Alternative gibt, weder eines der Höchbitformate noch die uralte Schallplatte haben das Zeug die CD abzulösen wobei ein "sanfter" Übergang zu den Hochbitformaten mit Hilfe der allgegenwärtigen DVDP´s und dem 24/96-Format durchaus möglich gewesen wäre aber schlichtweg durch Dummheit und Gier seitens der MI verpfuscht wurde.


Bereits mit der Video-DVD wäre ein High-Resolution-Musik-Format zur Hand gewesen (24 Bit/96 kHz). Mit der Blu-ray Audio wiederholt man nun die gleichen Fehler wie damals mit der SACD. Ein digitales Format muss heute einfach so genutzt werden können, wie es der End-User will - sei es als Disc, File, vom NAS oder was auch immer. Die wenigsten Konsumenten möchten sich noch auf Ewig von einer kopiergeschützten Disc abhängig machen. Kein Wunder dümpeln SACD, Blu-ray Audio und DVD-Audio zusammen bei bloss 0.6% Marktanteil vor sich hin.
Hörbert
Inventar
#468 erstellt: 06. Aug 2015, 13:05
Hallo!

Es ist fraglich ob ein dauerhafter, respektive auch nur zeitweiliger kompletter Wechsel zu einem Nichphysikalischem Format überhaupt machbar ist.

Nicht nur das etwa 1/3 aller vorhandenen Internetanschlüsse weder für schnelle Datenübertragung noch für Streaming nutzbar ist und auch nicht, oder nur unter sehr hohen Kosten, ausgebaut werden kann sondern es wird auch zumindestens noch eine Generation lang einen signifikanten Anteil an Usern geben die beharrlich weiterhin nach physikalischen Tonträgern verlangen werden weil schon aus rein emotionalen Gründen für sie sowohl ein reines File wie auch ein "gebrannter" Datenträger etwas minderwertiges darstellen wird ungeachtet der möglichen Datenrate oder sonstiger pro-File Argumente.

Dazu kommt bei einem weiteren signifikanten Teil der User der simle wunsch nach einem materiellen Nachweises der Verfügungsrechte und die damit oft einhergehende höhere Verfügbarkeit über das Musikmaterial.

So gesehen wird eine schnelle Verdrängung des physikalischen Tonträgers eher nicht stattfinden wenn es überhaupt dazu kommt, in einer Generation können wieder wesentlich andere Geschäftsmodell "en vogue" sein.

MFG Günther
neo-one
Stammgast
#469 erstellt: 06. Aug 2015, 13:12

Hörbert (Beitrag #468) schrieb:


Dazu kommt bei einem weiteren signifikanten Teil der User der simle wunsch nach einem materiellen Nachweises der Verfügungsrechte und die damit oft einhergehende höhere Verfügbarkeit über das Musikmaterial.

So gesehen wird eine schnelle Verdrängung des physikalischen Tonträgers eher nicht stattfinden wenn es überhaupt dazu kommt, in einer Generation können wieder wesentlich andere Geschäftsmodell "en vogue" sein.

MFG Günther



Dem stimme ich aber voll und ganz zu

Gruß Stefan
shaboo
Stammgast
#470 erstellt: 06. Aug 2015, 14:10

Paesc (Beitrag #463) schrieb:

Die Ahnung kann sich auch anders entwickeln. Bis vor ca. 5 Jahren hätte wohl jeder gesagt, die Zukunft gehöre ganz klar Files und Downloads. Die haben aber 2015 nur um rund 3.2% zugelegt. Nun fragen wir uns, wie hoch wohl der Anteil von Streaming werden wird.

Das belegt, dass heutzutage bereits dann die nächste Technologiesau durchs Dorf getrieben wird, wenn die vorige noch nicht mal halb durch ist. Gäbe es überhaupt kein Streaming, wäre der Downloadanteil vermutlich auch um spürbar mehr als nur 3.2 Prozent gestiegen. Dass es mit MP3-Downloads, Streaming und HD-Downloads gleich mehrere Konkurrenten gibt, die dabei sind, der CD das Wasser abzugraben, macht die Situation für letztere ja nicht wirklich besser.


Paesc (Beitrag #463) schrieb:

Ich meinerseits kann mich wohl mit Files anfreunden, für ernsthaftes Musikhören (abgesehen von Hintergrundberieselung und zum Reinhören in neue Musik) aber keineswegs mit Streaming. Grund: selbst für meine File-Struktur musste ich zuerst ein bisschen ausprobieren. Das Dateinamensschema, welches für meine ersten MP3s vor einigen Jahren genutz wurde, ist längst überarbeitet worden. Auch kürzlich habe ich mich beim Rippen von Klassik-CDs nach FLAC ertappt, nicht konsequent gewesen zu sein: CDs von Erich Kunzel hatte ich unter dem Artist Erich Kunzel & Cincinnati Pops Orchestra abgelegt, aber eine Best Of von Hans Zimmer als Compilation (Artist war der Film). Musste mit MP3Tag überarbeitet werden... Dasselbe für Filmmusik von The Day After Tomorrow: Harald Kloser ist der Artist...

Das mit dem Streaming sehe ich genau so. Allerdings ist mir der Zusammenhang mit der File-Struktur nicht ganz klar. Wenn Du Streaming-Daten für das Offline-Hören speicherst, sind die ja eh nicht für die dauerhafte Archivierung gedacht und wieviel Einfluss man da überhaupt auf Ordner- und Filenamen hat (der ganze Kram ist ja verschlüsselt) ist auch noch die Frage.


Paesc (Beitrag #463) schrieb:

Will mich auf keinen Fall auf Gedeih und Verderb an nur einen Streaminganbieter koppeln und auch noch mit dessen Problemen zu kämpfen haben (siehe Link weiter oben zu Apple Music). Habe echt keine Lust, nochals alle meine Favoriten herauszusuchen und Playlilsts zusammenzustellen. Einfaches Beispiel: die Wechsel meiner mobilen Musikplayer. Zuerst war der Discman. Die MiniDiscs sind nun längst hinfällig, dann kamen MP3 mit dem iRiver H340. Mit dem Cowon iAudio X5 habe ich dann mit m3u-Playlists gearbeitet mit Foobar. Einfach und sehr komfortabel. Ob mein aktueller Fiio X5 m3u-Playlists unterstützt, weiss ich nicht. Habe nun ja auch unterwegs von MP3 nach FLAC gewechselt und nun unterwegs wieder CD-Qualität (folgt dann beim nächsten Auto ebenfalls). Mittlerweile mache ich mir meine Best Ofs, indem meine Favoriten alle als Datei in einem separaten Ordner landen. So habe ich keine Playlist-Probleme mehr...

Nee, auf die alleinige Abhängigkeit von Internet und Streaming-Provider habe ich auch überhaupt keinen Bock; das wird's bei mir auch niemals geben.
Ich benutze als Playlists übrigens auch .m3u's, aber da dort ja einfach nur im Klartext die Filenamen drin stehen, ist die Playerunterstützung auch nicht soo kritisch. Notfalls schreibt man sich schnell ein Skript, dass alle Playlists durchforstet und die zugehörigen Files in separate Verzeichnisse kopiert.
Paesc
Inventar
#471 erstellt: 06. Aug 2015, 17:57

Hörbert (Beitrag #468) schrieb:
Es ist fraglich ob ein dauerhafter, respektive auch nur zeitweiliger kompletter Wechsel zu einem Nichphysikalischem Format überhaupt machbar ist.


Dazu kommt, dass Streaming eigentlich gar nicht so günstig ist, wie es im ersten Moment scheint: wenn jemand 10 Jahre lang ein Streaming-Abo für 10 Euro im Monat hat, sind das dann 1200 Euro; geschweige denn, jemand streamt sein Leben lang... Mit diesem Geld kann man sich locker eine stattliche CD- oder File-Sammlung aufbauen.


shaboo (Beitrag #470) schrieb:
Das belegt, dass heutzutage bereits dann die nächste Technologiesau durchs Dorf getrieben wird, wenn die vorige noch nicht mal halb durch ist. Gäbe es überhaupt kein Streaming, wäre der Downloadanteil vermutlich auch um spürbar mehr als nur 3.2 Prozent gestiegen. Dass es mit MP3-Downloads, Streaming und HD-Downloads gleich mehrere Konkurrenten gibt, die dabei sind, der CD das Wasser abzugraben, macht die Situation für letztere ja nicht wirklich besser.


Genau, 100% Zustimmung. Derzeit schafft dies vor allem eine breite Verzettelung: der Markt ist auf alte und neue Formate verteilt.


shaboo (Beitrag #470) schrieb:
Das mit dem Streaming sehe ich genau so. Allerdings ist mir der Zusammenhang mit der File-Struktur nicht ganz klar. Wenn Du Streaming-Daten für das Offline-Hören speicherst, sind die ja eh nicht für die dauerhafte Archivierung gedacht und wieviel Einfluss man da überhaupt auf Ordner- und Filenamen hat (der ganze Kram ist ja verschlüsselt) ist auch noch die Frage.


Ich wollte damit illustrieren, dass die ständigen Format-Wechsel das Schaffen einer robusten Sammlung und vor allem Favoriten und Playlists ziemlich schwer macht; beim Streaming kommt noch der Wechsel des Anbieters dazu. Zudem ist die richtige Ordner- und Namensstruktur sehr wichtig (keine Ahnung, wie zuverlässig Streaming da ist). Diese ersetzt derzeit meine Playlists. Vielleicht kreiere ich später wieder .m3u-Playlists.

Wenn ich meine Musik dann noch mit mehreren Geräten höre (heimische Anlage(n), mobiler Musik-Player, PC, Auto etc.) wird das Schaffen einer einheitlichen Datenbank, Playlists und Ordner zunehmend schwierig. Daher setze ich nun in erster Linie auf FLAC. MP3 nutze ich noch im Auto und dem Player für den Sport, CDs drehen auch noch im heimischen CD-Player; dies vor allem, da es die bestklingendste HiFi-Komponente ist, die ich habe. In Planung ist die Anschaffung eines NAS und eines besseren Netzwerkplayers, mit dem ich via Tablet komfortabel meine Musik aussuchen und anhören kann.


[Beitrag von Paesc am 06. Aug 2015, 18:16 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#472 erstellt: 06. Aug 2015, 18:15
mit 1200 euro kauft man 50-100 neue cd's.
stattliche sammlung?
haha!
Paesc
Inventar
#473 erstellt: 06. Aug 2015, 18:21

peacounter (Beitrag #472) schrieb:
mit 1200 euro kauft man 50-100 neue cd's.
stattliche sammlung?
haha! :D


Hat ja nicht jeder 10'000 CDs

Nee, neue CDs wären's locker 100 bis 200; bei seltenem/unbekanntem Material etwas mehr (aber auch via Streaming ist längst nicht alles erhältlich). Wenn's auch gebraucht sein darf, dann bei Amazon inkl. Versand ab EUR 3.01. Dann wären wir sogar bei 400 CDs.
Passat
Inventar
#474 erstellt: 06. Aug 2015, 18:45
Bei Streaming kommt aber hinzu, das es dort eine ganze Reihe von Künstlern nicht gibt.
Hauptgrund dafür ist, das diese Künstler ihre Musik nicht beim Streaming haben wollen, sondern die über physische Datenträger verbreiten wollen.

Und beim Streaming gibts noch den Fallstrick, das, wenn ich alle Abos kündige, keinen Zugriff mehr auf die Musik habe.
Bei physischen Medien kann ich die dagegen so oft abspielen, wie ich will.
Und ich bin bei physischen Medien auch nicht auf einen funktionierenden Internetzugang angewiesen.

Grüße
Roman
peacounter
Inventar
#475 erstellt: 06. Aug 2015, 19:58

Paesc (Beitrag #473) schrieb:
Dann wären wir sogar bei 400 CDs.

und 400 cds wären "eine stattliche sammlung"?

ich fang mal nur so sporadisch an:
zappa 60-70cds (um halbwegs komplett zu sein).
prince ca 30 cds (um halbwegs komplett zu sein)
motörhead 20-30 cds (....)
acdc 20-30 cds (...)

zwischenstand: ca 150 scheiben! bei VIER bands/künstlern...

dann nimm beatles, stones und dylan noch dazu...

und dann sind wir längst bei weit über 200 scheiben und ich hab 98 % der künstler in meiner sammlung noch nicht im kasten!

allein ein halbwegs funktionierendes jazz-backup umfasst locker ein paar tausend scheiben!
und jazz is ja nun wirklich nur ein genre von vielen!


[Beitrag von peacounter am 06. Aug 2015, 19:58 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#476 erstellt: 06. Aug 2015, 20:38
Wenn Du Zeit zum Hören und Geld zum kaufen für 10'000 CDs hast...

Ich habe längst nicht von allen meiner Lieblingsinterpreten alle CDs. Von Pink Floyd, Barclay James Harvest und The Moody Blues spare ich mir die ersten CDs liebend gerne... Dafür habe ich mir von einigen meiner Lieblings-CDs die besser klingenden Remaster geholt. Weniger (Alben) ist mehr.


[Beitrag von Paesc am 06. Aug 2015, 20:54 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#477 erstellt: 07. Aug 2015, 06:13
Ich würde mir heute so eine Sammlung auch nicht mehr anschaffen.
Das sollte mehr ein Plädoyer fürs Streaming sein.
Ich höre ungern ein Album öfter als ein mal alle paar Monate, habe einen breiten musikgeschmack über viele (alle?) Genres und mag es sehr, mich innerhalb von ein bis zwei Tagen von der ersten is zur aktuellsten scheibe durch das Gesamtwerk eines Künstler zu hören.
Mit 400 scheiben kann man imo nicht mal ein Genre abdecken.
Aber jeder ist anders und ich wollte nicht provozieren.
Nur wäre es für mich wirklich unvorstellbar, mit einem bestand von 400 Alben abeechslungsreich Musik zu hören.
Da ist Streaming heute eine tolle Sache.

Ja, die Zeit habe ich.
Ich höre täglich so ca 5 Stunden musik.
Größtenteils bei der Arbeit und in den öffis.
Und vom Geld her: jeder hat sein Hobby, meins ist halt Musik.
Und ich bin ja nun auch schon seit mehr als 30 Jahren am "sammeln" und lasse mir auch eigentlich schon seit der Jugend nie was anderes als Platten schenken.
Und natürlich sind auch bei mir viele gebrauchtkäufe dabei.
Paesc
Inventar
#478 erstellt: 07. Aug 2015, 06:57
Jedem das Seine. Ich habe bei der Arbeit UKW-Radio. Streaming würde es mir aus diversen Gründen nur kompliziert machen (ich schliesse mich dem Komentar von Roman weiter oben an):
- Funktionierende Internetleitung (schliesst Autofahren, Flugzeug und Urlaub schon mal aus)
- Selbst wenn Offline-Hören mit einem Cache geht: keine Lust, keine Zeit und nicht genug Speicher auf meinem Handy, dauernd alle meine Songs und Playlists auf meinem Hany zu speichern und zu aktualisieren.
- Keine Lust, meine heimische Anlage immer mit dem PC verbunden zu haben. Daher wird ein NAS folgen.
- Klangqualität: mein Handy genügt mir hierfür nicht, die schlechte Streamingqualität (weniger als CD) auch nicht. Deshalb stelle ich bei mir alles auf FLAC um. In den 90ern hatte ich mit dem Discman bereits Lossless, nun hole ich mir das zurück. Meine MP3s sind in bester Qualität: CBR 320 mit dem neuesten LAME-Codec 3.99.5. Wo noch VBR V2, da stelle ich um.
- Längst nicht alle Interpreten sind beim Streaming vorhanden. Geht gar nicht.

Bin mit meinen ca. 800 CDs ganz zufrieden. Ist mehr als genug. Habe auch einen breiten Musikgeschmack. Jemand aus meinem Umfeld, 21-jährig, hat sich kürzlich seine ersten CDs überhaupt angeschaftt. Für ihn sind seine 20 CDs eine umfangreiche Sammlung - und er hört sie auch immer wieder und geniesst sie.
peacounter
Inventar
#479 erstellt: 07. Aug 2015, 08:00
Ja, mit 20 hatte ich auch erst so um die 1000 Tonträger.

Musikradio geht für mich garnicht.
Nur DLF, WDR5 und sowas, das aber viel.
Musikanteil bei ca 5% und nur Instrumentals als pausenfüller oder so.
Erstens kommt im dudelfunk im Prinzip nichts was ich mag und zweitens höre ich ausschließlich gezielt und in ganzen Alben.
Aber du hast natürlich recht, dass Streaming noch nicht wirklich ausgereift ist.

Aber der Zugang zu allen Künstlern ist schon reizvoll.
Ich meine:
Pro Genre gibt es doch nicht nur 10 oder 20 Bands bzw künstler, due man mag.
Ich wache oft morgens auf und denke:
"Heute thrash" oder "heute hiphop" oder "heute Elektro" oder "heute 70's Funk" usw
Und dann gibt's da gefühlt noch mind 100 weitere Genres, die mich interessieren.
Danach geh ich dann ans Regal und suche mir eine Band raus, auf die ich mich heute und vielleicht noch morgen konzentrieren möchte.
Und dann nehm ich halt alle Dylan-Alben oder alle von Eminem oder alle von Nine-Inch-Nails oder alles von motörhead oder alle von george Clinton oder temptations oder mötley crue oder dr dre oder Hendrix oder Bad brains oder slayer oder Bob Marley oder jamesbrown oder oder oder aus dem Regal und pack sie für die Arbeit ein.
Da wäre streaming schon ne feine Sache.

Es ist zwar nicht so, dass ich in wirklich jedem Genre 100 oder mehr Künstler habe.
Bei free-Jazz oder ambient-Techno komme ich mit geschätzt 20-30 hin.
Aber wie man eine über 40-jährige Kultur wie hiphop von grandmaster Flash bis heute in 100 Alben pressen sollte, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Da sinds bei mir ja schon bei deutschem hiphop mindestens 100, eher deutlich mehr.
Oder metal...
Oder Soul...
Oder Punkrock...
Oder Reggae...
Oder Ska...
Oder Rock'n'Roll...
Usw...

Vieles was beim klassischen plattensammler steht, höre ich nicht mal.
Pink Floyd, dire straights, michael Jackson...
Kommt bei mir nicht vor.
Auch fast die ganzen 80er sind ausgeblendet.
In der Zeit hab ich fast ausschließlich ältere scheiben gehört.
Aber seit den 90ern bis heute kommen ständig auch aktuellere Produktionen dazu.
Gerade derzeit ist wahnsinnig viel los.

Naja, vielleicht sollte ich erstmal alles auf Festplatten packen.
Damit müsste ich nicht immer so viel rumtransportieren

Aber irgendwie ist der klassische Tonträger für mich derzeit noch intuitiver.
Und da dann eben hauptsächlich die cd.
Am vinyl nervt mich das handling und die mangelnde Mobilität.
Cassetten gehen noch aber nur wenn man sich viel Mühe macht und gute Decks hat.
Die cd ist für mich erstmal weiterhin das wichtigste Medium.


[Beitrag von peacounter am 07. Aug 2015, 09:28 bearbeitet]
Passat
Inventar
#480 erstellt: 07. Aug 2015, 09:35
Ich höre auch viele Genres.
Aber es sind in jedem Genre nicht so viele Interpreten und ich habe auch nicht von jedem Interpreten alle Alben.
Von vielen Interpreten gefallen mir nur 1 oder 2 Alben, warum soll ich dann die anderen Alben, die mir nicht gefallen, kaufen oder anhören?
Nur von ganz wenigen Interpreten habe ich nahezu alle Alben.

Von einigen Künstlern habe ich auch nur "Best of" Alben, weil mir von den normalen Alben da nur 1 oder 2 Stücke gefallen.

Interessanter finde ich meinen Wandel im Musikgeschmack.
Heute habe ich von einigen Interpreten CDs, die ich in den 80ern zum K... fand. Jetzt finde ich die toll und zwar genau die Alben, die ich in den 80ern nicht mochte.

Viele Alben, die ich damals toll fand, hauen mich heute auch nicht mehr vom Hocker.
Man kann sie anhören, aber das wars dann auch schon.

Und von manchen Künstlern habe ich nur Liveaufnahmen.
Und zwar deswegen, weil die Live absolut toll sind, die Studioalben mit genau den gleichen Musikstücken dagegen totlangweilig.

Grüße
Roman
peacounter
Inventar
#481 erstellt: 07. Aug 2015, 10:23
jeder jeck ist anders...

ich mag es irgendwie, mich durch die schwächeren alben durchzuhören, wenn ich chronologisch korrekt ablaufen lasse.
ich würde nie auf die idee kommen, "highway to hell" alleine zu hören.
das bis dahin schlechteste album der band und dann auch noch das letzte mit dem wirklich guten sänger bon scott, dem der nachfolger nicht das wasser reichen kann!
aber wenn ich acdc-tag hab, muß nach "dirty deeds" "let there be rock" kommen.
dann "powerage", dann "higway to hell" und dann die erlösenden höllenglocken von "back in black".

und so gehts mir auch bei dylan oder the who oder ice-t

ich hab schon immer nur in ganzen alben gehört aber irgendwann ist mir aufgefallen, dass in ganzen werken noch spannender ist.
best of oder sampler geht bei mir garnicht!

das mit den live-alben seh ich aber auch so.
da hab ich auch viele bands, bei denen studio nicht funktioniert.
merlin-md
Stammgast
#482 erstellt: 07. Aug 2015, 10:58
Hallo peacounter,

oh, du hast wirklich interessante Hörgewohnheiten. Bei mir ist es mal so mal so. Im Bad oder beim Frühstück höre ich sogar gern Radio.
Von klassischen Werken z.B. höre ich sehr gern das gleiche Werk mehrmals hintereinander mit verschiedenen Einspielungen (Solisten, Orchestern, Dirigenten...). Niemals im Leben würde ich mir all diese CDs gekauft haben. Diese sehr aufschlussreichen Vergleichsmöglichkeiten ermöglicht mir erst das Streaming mit WiMP, TIDAL & Co., in CD-Qualität.

Aber um auf unser Thema zurückzukommen: Diese oder jene Hörgewohnheiten sind alles keine Gründe für die CD oder gegen das Streaming, das ja die eigene Sammlung auf Netzwerk-Festplatte einschließt. Du kannst deine gesamte Sammlung schon heute in der Hosentasche mit zur Arbeit nehmen.
Meine Prognose ist eben: Die CD wird nicht so schnell verschwinden, aber in vielleicht 20 Jahren ein Nischenprodukt für Enthusiasten sein. Die Mehrheit der Nutzer wird streamen und sich die Schmuckstücke zum Sammeln per Download besorgen.

Wenn ich meine eigene Sammlung höre, kommts nur noch vom NAS. Meine Scheiben kann und werde ich nicht entsorgen, aber im Grunde benötige sie nicht mehr. Meine Kinder werden lieber die Harddisk erben als die CD-Sammlung. Aber wie gesagt, ich verstehe auch diejenigen, die (noch) beim Hantieren mit den Scheiben ihre tiefe Befriedigung finden.

Grüße
M.
Vinyl_Tom
Hat sich gelöscht
#483 erstellt: 07. Aug 2015, 11:02
Erbse, Du Hund!
Jetzt geht mir " Whole Lotta Rosie" nicht mehr aus dem Kopp!
peacounter
Inventar
#484 erstellt: 07. Aug 2015, 11:09
bekämpf es mit "let there be rock"!
(in the beginning... back in nineteenfiftyfive...)
hauptsache es ist von bon.




back to topic würdsch ma sagen, wa?
Paesc
Inventar
#485 erstellt: 07. Aug 2015, 12:38

peacounter (Beitrag #479) schrieb:
Naja, vielleicht sollte ich erstmal alles auf Festplatten packen.
Damit müsste ich nicht immer so viel rumtransportieren :D


Gute Idee. Kann ich Dir nur empfehlen:
- Zukunftssicher: mit Foobar in jedes x-beliebige Format umwandelbar (sogar Apple Lossless, ALAC).
- Komfortabel: meine Sammlung hätte auf einer 500-GB-SD-Karte Platz.
- Alles per sofort verfügbar.
- Alle Musik ist auch wirklich vorhanden (keine Löcher wie bei Streaming)
- Alle Remaster und verschiedenen Editionen sind vorhanden (bei Streaming gibt's bestimmt Lücken).
- Dank Tags umfangreiche Sortier- und Abspielreihenfolgen (habe daher die Genres und andere Tags beim Rippen mit viel Bedacht vergeben, zudem www.discogs.com zu Rate gezogen).
- Kann sofort jederzeit mit bis zu 170x Geschwindigkeit von FLAC nach MP3 wandeln. Kein Rippen mehr.
- Sicherheitskopie: wenn eine CD kaputt geht (schlechte Handhabung oder Alterung), ist das keine Tragödie mehr.
- Kann überall in bester Qualität meine Musik hören (zu Hause und unterwegs)
- Alte CDs, die schon am verstauben waren, sind wieder per sofort verfügbar und geraten nicht in Vergessenheit; als ob ich neue CDs gekauft hätte


peacounter (Beitrag #479) schrieb:
Aber irgendwie ist der klassische Tonträger für mich derzeit noch intuitiver.
Und da dann eben hauptsächlich die cd.
Am vinyl nervt mich das handling und die mangelnde Mobilität.
Cassetten gehen noch aber nur wenn man sich viel Mühe macht und gute Decks hat.
Die cd ist für mich erstmal weiterhin das wichtigste Medium.


Bei CD mag ich doch ab und zu noch das Booklet und die persönlichen Widmungen der Künstler. Und auch bei mir ist das Hauptmedium noch die CD. Mein besagter 21-jähriger Bekannter hat sich seine CD bereits nach FLAC gerippt und nach MP3 umgewandelt: FLAC zu Hause am PC, MP3 CBR 320 kbps unterwegs mit dem Handy

Wenn ich da dran denke, wie grottenschlecht und sogar fehlerbehaftet meine bloss 45 gekauften Download-MP3s sind, ist dies in jeder Hinsicht die Beste Lösung. Diese Fehler sind mehrfach vorgekommen:
- uralte Codecs (LAME 3.91).
- schlechte Codecs (Xing).
- unübersichtliche Bitraten (teils x-beliebige VBR-Raten oder bloss CBR 192).
- falscher Header (falsche Titelspielzeit in den Metadaten).
Bei Amazon sind neue CDs nicht selten sogar günstiger als die MP3-Downloads; teils sogar mit AutoRip (nach der CD-Bestellung sofort als MP3 downloadbar; kenne aber die Qualität nicht).


[Beitrag von Paesc am 07. Aug 2015, 12:46 bearbeitet]
Igelfrau
Inventar
#486 erstellt: 07. Aug 2015, 14:41

Paesc (Beitrag #485) schrieb:
Bei Amazon sind neue CDs nicht selten sogar günstiger als die MP3-Downloads; teils sogar mit AutoRip (nach der CD-Bestellung sofort als MP3 downloadbar; kenne aber die Qualität nicht).

Die Amazon AutoRip Dateien liegen in einer Datenrate von 256 kBit/s vor.
volschin
Inventar
#487 erstellt: 07. Aug 2015, 16:19
Das ist aber wohl Wunschdenken.
Die Dateien, die ich hier habe, sind VBR codiert und kommen auf netto zwischen 200 und 230.
Paesc
Inventar
#488 erstellt: 07. Aug 2015, 16:43

volschin (Beitrag #487) schrieb:
Das ist aber wohl Wunschdenken.
Die Dateien, die ich hier habe, sind VBR codiert und kommen auf netto zwischen 200 und 230.


Schade Naja, rip-faule Leute erhalten so immerhin einen netten Zusatz mit AutoRip. Für mich einmal mehr der Beweis, dass es noch immer nicht ohne Rippen geht und CD-Käufe für den qualitätsbewussten Musikhörer unumgänglich sind...
Weischflurst
Gesperrt
#489 erstellt: 07. Aug 2015, 16:58

volschin (Beitrag #487) schrieb:
Das ist aber wohl Wunschdenken.
Die Dateien, die ich hier habe, sind VBR codiert und kommen auf netto zwischen 200 und 230.


Und? Vielleicht ist bei Deinem Musikmaterial nicht mehr Datenrate notwendig. So etwas gibts auch, - und es läßt auch keine Rückschlüsse auf die Musik zu, daher ist es nicht abwertend gemeint.
Paesc
Inventar
#490 erstellt: 07. Aug 2015, 17:51
Wenn ich mir MP3s kaufe ist VBR ein No-Go. Grund: ich weiss nicht, welche VBR-Einstellung verwendet wurde (idealerweise mindestens V2).

Das ist das grosse Problem mit MP3-Downloads: zu allermeist wird im Voraus weder die Datenrate, der Codec noch sonstwas kommuniziert. Nach dem Download kommt dann das böse Erwachen, denn oftmals wird sehr gepfuscht (siehe Beispiele in meinem letzten Beitrag). All das würde mit FLAC-Downloads wegfallen.


[Beitrag von Paesc am 07. Aug 2015, 17:53 bearbeitet]
cr
Inventar
#491 erstellt: 07. Aug 2015, 18:20
Der Wert des Booklets wird mM überschätzt, die meisten interessiert weder das Booklet noch der LP-Cover, sondern sie wollen die Musik hören.
Mir sind die Booklets letztlich egal und da bin ich nicht der einzige. Nur wegen dem Booklet einer Sonderausgabe würde ich keinen Euro mehr zahlen, wenn die CD dieselbe ist.
Was nicht heißt, dass mir künstlerische Booklets (auch bei Klassik CDs, zB Dt. Grammophon) besser gefallen als ein schlechtes Photo des Künstlers/Interpreten. Aber das ist kein Kaufgrund.
shaboo
Stammgast
#492 erstellt: 07. Aug 2015, 18:23

Paesc (Beitrag #490) schrieb:
Wenn ich mir MP3s kaufe ist VBR ein No-Go. Grund: ich weiss nicht, welche VBR-Einstellung verwendet wurde (idealerweise mindestens V2).

Das ist das grosse Problem mit MP3-Downloads: zu allermeist wird im Voraus weder die Datenrate, der Codec noch sonstwas kommuniziert. Nach dem Download kommt dann das böse Erwachen, denn oftmals wird sehr gepfuscht (siehe Beispiele in meinem letzten Beitrag). All das würde mit FLAC-Downloads wegfallen.

Die CD hat natürlich den Vorteil, dass man da - gerade auch mit Seiten wie Discogs und den Infos aus der CD-Matrix - schon sehr genau weiß, welche Fassung eines Albums man genau vor sich hat. Von daher sind Downloads - ob nun HD, 16/44-FLAC, MP3 oder was auch immer - eigentlich grundsätzlich zu meiden, da man hier über die Vorgeschichte, die verwendeten Bänder, das Mastering oder eventuell zuvor schon vorgenommende Konvertierungen absolut null weiß. Da hilft ja auch FLAC nichts; wenn Dir jemand aus einem MP3 oder AAC mit sehr hoher Bitrate ein FLAC generiert, wirst Du das ohne Betrachten der Wellenform oder die Verwendung anderer Tools kaum merken.

Innerhalb der Downloads sehe ich wenig Gründe, MP3 VBR stärker zu meiden als MP3 CBR. Schließlich sind auch die Vx-Einstellungen jeweils mit Zielbitraten verbunden, d.h. man kann von der resultierenden VBR-Bitrate häufig zumindest grob auf die verwendete Vx-Einstellung schließen. Und wenn man die Bitrate kennt, ist die Vx-Einstellung (von komplett falschen Encoder-Einstellungen mal abgesehen) doch sowieso egal. Da VBR effizienter codiert als CBR, kann man schon davon ausgehen, dass 160/200 kBit VBR meist nicht schlechter klingt als 200/256 kBit CBR.

Über mangelnde Transparenz kann ich mich in den Shops, in denen ich mich nach Downloads umgesehen habe, auch nicht beschweren. Da wusste ich eigentlich immer, welche Bitrate, welchen Codec und ob ich VBR oder CBR bekomme. (Wenn's nicht schon sofort im Shop zu sehen ist, muss man halt mal ein paar Minuten für die FAQs oder die AGBs der Seite opfern). Klar, die genaue Versionsnummer des Codecs findet man da vielleicht nicht, aber in Zeiten, in denen die Standardencoder in ihren Standardeinstellungen mittlerweile gute bis sehr gute Resultate liefern, ist mir das - gerade, wenn es sich sowieso um ein verlustbehaftetes Format handelt - auch wirklich nicht so wichtig.

Ungeachtet all dessen, kaufe ich Downloads aber auch nur dann, wenn es unbedingt sein muss, d.h. wenn ein Song auf CD gar nicht oder - bei einer lange vergriffenen CD - nur zu einem exorbitanten Preis zu haben wäre. 98% meiner Musikbibliothek sind gerippte FLACs und nur 2% Downloads, wobei alles unter 192 kBit eh draußen bleiben muss.


[Beitrag von shaboo am 07. Aug 2015, 18:42 bearbeitet]
cr
Inventar
#493 erstellt: 07. Aug 2015, 18:31
Habe schon mp3s mit argen Knacksern bekommen, und eine CDR on Demand (Amazon), wo ein Song unbrauchbar war und zusätzlich als Download besorgt werden musste.
Die CDR als Datenträger war einwandfrei (Fehlerraten), aber nicht das, was drauf war.
Paesc
Inventar
#494 erstellt: 07. Aug 2015, 18:50

shaboo (Beitrag #492) schrieb:
Innerhalb der Downloads sehe ich wenig Gründe, MP3 VBR stärker zu meiden als MP3 CBR. Schließlich sind auch die Vx-Einstellungen jeweils mit Zielbitraten verbunden, d.h. man kann von der resultierenden VBR-Bitrate häufig zumindest grob auf die verwendete Vx-Einstellung schließen.


Wenn ich schon Geld für Musik ausgebe verlange ich Transparenz und möchte nicht im Nachhinein noch schätzen oder vermuten müssen, was ich da eigentlich bekommen habe.


shaboo (Beitrag #492) schrieb:
Über mangelnde Transparenz kann ich mich in den Shops, in denen ich mich nach Downloads umgesehen habe, auch nicht beschweren. Da wusste ich eigentlich immer, welche Bitrate, welchen Codec und ob ich VBR oder CBR bekomme. (Wenn's nicht schon sofort im Shop zu sehen ist, muss man halt mal ein paar Minuten für die FAQs oder die AGBs der Seite opfern).


Ich leider schon: ein Download ist von www.cede.ch (die bieten mittlerweile keine MP3-Downloads mehr an), alle anderen von Amazon. Transparenz gleich null. Lame 3.91, aus dem Jahre 2001, ist definitiv viel schlechter als die aktuelle Version 3.99.5. Im Allgemeinen spricht man davon, dass Lame ab der Version 3.97 gut ist.

Bei FLAC spielt die Version eigentlich keine Rolle mehr, wenn es sich mindestens um 1.2.0 handelt (siehe Change-Log in der FLAC-History und Foobar-Components, die teils diese Version voraussetzen). Und die Auflösung (44.1/16, 48.1/24, 96/24 usw.) wird bei den spärlichen FLAC-Downloads eigentlich immer angegeben.


cr (Beitrag #493) schrieb:
Habe schon mp3s mit argen Knacksern bekommen, und eine CDR on Demand (Amazon), wo ein Song unbrauchbar war und zusätzlich als Download besorgt werden musste.
Die CDR als Datenträger war einwandfrei (Fehlerraten), aber nicht das, was drauf war.


Deshalb habe ich mir bis auf 1 CD-R on demand (Original nicht erhältlich) alle als gebrauchtes Original nachgekauft (=jederzeit mit AccurateRip, CUETools usw. verifizierbar). Wobei ich nie hörbare Fehler hatte.


[Beitrag von Paesc am 07. Aug 2015, 18:53 bearbeitet]
cr
Inventar
#495 erstellt: 07. Aug 2015, 19:05
Ist halt die Frage, ob man bei einer fehlerhaften CDR on Demand nicht auch ganz einfach eine AccurateRip Bestätigung bekommt.
Es brauchen ja nur mehrere Leute die gleiche CDR gekauft haben, die alle dieselben Fehler hat (die Fehler sind identisch, wenn der fehlerhafte Rip vervielfacht wird), und schon ist sie accurate gerippt (ist sie ja auch, nur leider ist die Vorlage fehlerhaft), beweist also genau Null.
Paesc
Inventar
#496 erstellt: 08. Aug 2015, 00:35
Da stimme ich Dir zu, habe ich mir auch gedacht. Allerdings habe ich bisher keine CD-R on demand mit AccurateRip bestätigen können. Muss es evtl. mal mit CUETools versuchen, greift ja auch auf die aktuellere Datenbank zu als Foobar.
cr
Inventar
#497 erstellt: 08. Aug 2015, 02:02
Ich muss bei meinen nachschauen. Klassik (Naxos) war, glaube ich, akkurat.
Die fehlerhafte Pop-CDR natürlich nicht
shaboo
Stammgast
#498 erstellt: 08. Aug 2015, 09:39

cr (Beitrag #495) schrieb:
Ist halt die Frage, ob man bei einer fehlerhaften CDR on Demand nicht auch ganz einfach eine AccurateRip Bestätigung bekommt.
Es brauchen ja nur mehrere Leute die gleiche CDR gekauft haben, die alle dieselben Fehler hat (die Fehler sind identisch, wenn der fehlerhafte Rip vervielfacht wird), und schon ist sie accurate gerippt (ist sie ja auch, nur leider ist die Vorlage fehlerhaft), beweist also genau Null.

Aber das trifft ja nicht nur auf CDRs zu. Wenn irgendeinem Label bei der Neuauflage eines Albums irgendein Masteringfehler unterläuft, zeigt AccurateRip einem ja auch ncht mehr an als dass dieser Fehler eben nicht nur bei Dir, sondern auch auf allen anderen Exemplaren vorhanden ist - auch bei sehr hochwertigen CDs.

Gerade der Beinahemonopolist Amazon gibt sich leider weder bei seinen MP3s noch bei seinen CDRs sonderlich Mühe, was die Qualitätskontrolle angeht. Ich bin mir nicht mal sicher, ob bei den MP3s von denen mittlerweile standardmäßig das Gapless Playback-Tag gefüllt wird. Das ist schon ziemlich erbärmlich, was da teilweise abgeliefert wird ...
Igelfrau
Inventar
#499 erstellt: 08. Aug 2015, 10:04
Genau aus dem Grund erstelle ich meine Dateien lieber selber. Dann brauch ich auch nur mit mir schimpfen wenn ich etwas schlecht gemacht habe.
cr
Inventar
#500 erstellt: 08. Aug 2015, 13:15

Aber das trifft ja nicht nur auf CDRs zu. Wenn irgendeinem Label bei der Neuauflage eines Albums irgendein Masteringfehler unterläuft, zeigt AccurateRip einem ja auch ncht mehr an als dass dieser Fehler eben nicht nur bei Dir, sondern auch auf allen anderen Exemplaren vorhanden ist - auch bei sehr hochwertigen CDs.


Aber die CDR on Demand ist ja eine Kopie der OriginalCD.
Ob die OriginalCD einen Fehler hat, ist daher eine andere Geschichte.
Wenn die einen Mastering-Fehler hat, hat sie halt. Wenn ich aber eine CDR on Demand kaufe, und die hat einen, den die Original CD nicht hat, dann stinkt mir das gewaltig. Insoferne ist der Vergleich müßig.


[Beitrag von cr am 08. Aug 2015, 13:17 bearbeitet]
shaboo
Stammgast
#501 erstellt: 08. Aug 2015, 13:30

cr (Beitrag #500) schrieb:

Aber die CDR on Demand ist ja eine Kopie der OriginalCD.
Ob die OriginalCD einen Fehler hat, ist daher eine andere Geschichte.
Wenn die einen Mastering-Fehler hat, hat sie halt. Wenn ich aber eine CDR on Demand kaufe, und die hat einen, den die Original CD nicht hat, dann stinkt mir das gewaltig. Insoferne ist der Vergleich müßig.

Aber ob die On-Demand-CD tatsächlich eine 1:1-Kopie der (bzw. irgendeiner) Original-CD ist, ist doch reine Glücksache. Das ist ja nur dann der Fall, wenn eine CD als Ganzes gerippt und dieser Rip dann eben als Grundlage für die On-Demand-CD verwendet wird. Dass dem tatsächlich immer so ist, davon würde ich gar nicht unbedingt ausgehen, schon gar nicht bei einem Laden wie Amazon. Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn man sich da einfach die vorhandenen MP3s der Songs schnappt, daraus ein paar hundert CDRs brennt und die dann eben als On-Demand-CDs verkauft. Der Allerweltshörer merkt da ja in der Regel eh keinen Unterschied.

Das ist auch der Grund, warum ich CDRs grundsätzlich nicht kaufe, sondern im Zweifel sogar lieber MP3s. Da weiß ich dann wenigstens von vorneherein, dass sie zweite Wahl sind (unbekannte Quellen, lossy Format), aber bei einer CDR erste Wahl zu erwarten bzw. darauf zu hoffen und dann nur zweite Wahl zu bekommen, das würde mir schon gewaltig stinken.
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