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Der Klassik-Stammtisch - alles worüber ihr euch austauschen wollt

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Joachim49
Inventar
#2176 erstellt: 23. Jan 2017, 03:47
Ich trinke viel Wein, eher zu viel. Wenn man im Bereich unter 10 euro bleiben will, kann ich vor allem südamerikanische Weine empfehlen, die meistens die klassischen Französischen Rebsorten verwenden (Cabernet Sauvignon, Merlot/Carmenere oder argentinische Malbecs. Der berühmte Rothschild (Philippe von Chateau Lafite) hat Weingüter in Chile, die Rotweine produzieren, die weniger als 10 Euro kosten und auch über Großmärkte, deutsche und französische,vertrieben werden. Auch Südafrikaner lohnen sich oft, etwa Kanonkop (an der 10 euro Grenze). Bei frz. Weinen scheint mir das Preis-Qualitätsverhältnis bei Rhone Weinen (Cairanne z.B. aber auch "normale" Cotes du Rhone) besonders günstig. Empfehlen würde ich auch die Cru's aus dem Beaujolais (Fleurie, Brouilly, Morgon ...) Was Weißweine betrifft, habe ich gerade wieder die Elsässer entdeckt, die auch gutes zu weniger als 10 euro bieten.
Auch hier gilt: Probieren geht über studieren.
dktr_faust
Inventar
#2177 erstellt: 28. Jan 2017, 21:45
Da ist man mal ein paar Tage nicht da und schon "verpasst" man so ein Thema


Joachim49 schrieb:
Probieren geht über studieren.

Das ist auch mein Motto - ich kann "Weinliteratur" nicht ausstehen ... guter Wein braucht keine Punkte

@ arnaoutchot + EKBT: Wenn es "Franken" sein soll, dann schaut mal bei Hofmann - 1a Weine zwischen 5 und 12 €.

Da ich gerne "unbekanntere" Rebsorten ausprobiere, bin ich zZ Viognier-Fan (v. a. von diesem)


silbendrexler schrieb:
Man wird mit zunehmender Erfahrung anspruchsvoller.


Das ist leider so


Grüße


[Beitrag von dktr_faust am 28. Jan 2017, 21:46 bearbeitet]
Avila
Inventar
#2178 erstellt: 29. Jan 2017, 00:20

dktr_faust (Beitrag #2177) schrieb:

Da ich gerne "unbekanntere" Rebsorten ausprobiere, bin ich zZ Viognier-Fan


Ja, Viognier mag ich auch. Dann dürfte Dir übrigens auch Albariño gefallen, würde ich mal meinen.

Ansonsten bin ich leider Burgunderliebhaber, kann mich also zum Thema "guter Wein unter 30 Euro" leider relativ selten äussern.

In Spanien kann man neben Ribera del Duero bei den Roten durchaus auch mal ein Auge auf Regionen wie Somontano, Montsant und Priorat werfen, stellenweise fantastische und beeindruckende Weine, zu teils durchaus vernünftigen Preisen.
silbendrexler
Ist häufiger hier
#2179 erstellt: 06. Feb 2017, 11:17
[quote="Avila (Beitrag #2178)"][quote="dktr_faust (Beitrag #2177)"]Ja, Viognier mag ich auch. Dann dürfte Dir übrigens auch Albariño gefallen, würde ich mal meinen.
.[/quote]

Wo jetzt bei Albariño und Viognier die Schnittmenge ist, abgesehen vielleicht mal davon, dass es beides eher weniger bekannte Rebsorten sind,
erschließt sich mir nicht so ganz.

Den Viognier würde ich von Charakter eher mit Chardonnay oder Grauburgunder vergleichen, aromatische Weine, mit generell aber eher wenig Säure.
Albariño hingegen ist eher mineralisch und säurebetont, ich habe Albariños schon häufiger (erfolgreich) als Pirat in Riesling-Verkostungen eingeschleust.

Und dass im Priorat Weine zu vernünftigen Preisen gemacht werden, halte ich ebenfalls für ein Gerücht.
Gut, für Burgunder-Liebhaber sind zwangsläufig so gut wie alle anderen Weine günstig...
Aber im Vergleich zu den meisten anderen spanischen Regionen sind mir die Weine aus dem Priorat, die ich bislang kennengelernt habe,
zu wenig zugänglich und in Preis/Leistung zu teuer.
Dann lieber nach Monastrell-Weinen aus Jumilla gucken, insbesondere von Juan Gil. Da stimmt das Preis/Leistungsverhältnis.


[Beitrag von silbendrexler am 06. Feb 2017, 11:18 bearbeitet]
Avila
Inventar
#2180 erstellt: 07. Feb 2017, 11:37

silbendrexler (Beitrag #2179) schrieb:

Wo jetzt bei Albariño und Viognier die Schnittmenge ist, abgesehen vielleicht mal davon, dass es beides eher weniger bekannte Rebsorten sind,
erschließt sich mir nicht so ganz.


Gräm Dich nicht, das ist doch nicht schlimm. "Eher weniger bekannt" ist übrigens auch relativ. Hier bei mir, einen Katzensprung von Galicia entfernt, ist Albariño sozusagen eher mehr bekannt. Um nicht zu sagen omnipräsent in allen Facetten.


silbendrexler (Beitrag #2179) schrieb:
Den Viognier würde ich von Charakter eher mit Chardonnay oder Grauburgunder vergleichen, aromatische Weine, mit generell aber eher wenig Säure. Albariño hingegen ist eher mineralisch und säurebetont, ich habe Albariños schon häufiger (erfolgreich) als Pirat in Riesling-Verkostungen eingeschleust.


Ach was. Mich interessiert aber eigentlich viel mehr, ob der User dktr_faust meine simple Einschätzung, dass ihm Albariño ebenfalls gefallen könnte, teilt. Vielleicht meldet er sich ja mal rück.


silbendrexler (Beitrag #2179) schrieb:
Und dass im Priorat Weine zu vernünftigen Preisen gemacht werden, halte ich ebenfalls für ein Gerücht.


Das hältst Du also "ebenfalls für ein Gerücht". Auch nicht schlimm.

Der Grund, warum ich mich noch nie in einem Weinforum angemeldet habe, ist übrigens folgender: Meiner (sich auf Lektüre gründenden) Meinung nach herrscht nirgends in den Weiten des Internets eine höhere Dichte an Fatzkes, Besserwissern, Posern und "Namedroppern" als in diesem Bereich. Dagegen ist jedes Highender-Schwurbelforum das reinste Paradies.

dktr_faust
Inventar
#2181 erstellt: 11. Feb 2017, 20:01
Ja....er medlet sich zurück.
Tut mir leid für die späte Antwort, "Forum" fällt in meinem Terminkalender wg. Überfüllung in letzter Zeit zu oft hinten runter.

Wein aus besagter Traube habe ich per Zufall letzte Woche probieren dürfen und er hat mir sehr gut gefallen - danke für den Tipp!

Zum Thema "Weinforum" kann ich ebenfalls nur zustimmen.

Grüße
Klassikkonsument
Inventar
#2182 erstellt: 18. Feb 2017, 08:06
John Cale war mal wegen seiner Teilnahme an einer Aufführung der Vexations von Erik Satie in einer US-Rate-Show:

http://www.opencultu...t-a-secret-1963.html
Avila
Inventar
#2183 erstellt: 07. Mrz 2017, 12:07
Kurt Moll ist gestorben.
Ob als Gurnemanz, Osmin oder Sarastro, für mich war sein Name auf Platten-und CD-Covern immer ein Kaufargument.
Live durfte ich ihn leider nie erleben.
EKBT
Stammgast
#2184 erstellt: 25. Mrz 2017, 16:12
Die DG scheint immer mehr zu einer fast ausschließlichen Wieder-Wiederveröffentlichungsmaschine zu verkommen. In ihrem unendlichen Einfallsreichtum in der Neuherausgabe altbekannter Aufnahmen startet das Label eine neue Serie "Conductors and Orchestras". Die Sammelboxen enthalten, Überraschung, Aufnahmen eines bekannten Dirigenten mit einem bekannten Orchester. Die ersten für April angekündigten Folgen:

Claudio Abbado und das Chicago Symphony Orchestra
Leonard Bernstein und die Wiener Philharmoniker
Pierre Boulez und das Cleveland Orchestra
Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker

jpc.dejpc.de
jpc.dejpc.de

Nicht gerade Aufnahmen, die noch nie zu kaufen gewesen wären...
Joachim49
Inventar
#2185 erstellt: 26. Mrz 2017, 17:49
Das einzige was an diesen Wiederveröffentlichungen interessant ist, dürfte der Preis sein, der fast schon mit Brilliant konkurrieren kann. Da könnte man sogar verschmerzen, wenn man einen Teil der Aufnahmen schon (in identischer Ausführung) hat.
op111
Moderator
#2186 erstellt: 26. Mrz 2017, 18:02
Für mich könnte allenfalls die Abbado-Box wegen der zurzeit gestrichenen Bartok Konzerte interessant sein, , alle anderen habe ich z.T. mehrfach oder das Repertoire interessiert mich nicht.
Andererseits ist die Bavouzet/Noseda-Produktion bei Chandos dieser alten DG-Aufnahme wahrscheinlich klanglich weit überlegen und verfolgt auch einen interpretatorisch originelleren Ansatz.

EKBT
Stammgast
#2187 erstellt: 26. Mrz 2017, 19:39
Ja eben. Es sind ja fast alles Aufnahmen, die nie vergriffen, sondern immer in der einen oder anderen Ausgabe am Markt waren und immer noch sind. Es mag ja auch "externe" Gründe dafür geben, aber etwas habe ich schon den Eindruck, daß die sog. Major Label mit dieser immer schneller drehenden "Mühle" von immer billigeren Wiederveröffentlichungen ihren Katalog auch selbst etwas (finanziell, nicht künstlerisch) entwerten. Und bei der DG/Universal erscheint das mir seit einiger Zeit in dieser Hinsicht besonders ausgeprägt. Es kommt (scheinbar) kaum neues, es wird vor allem das, was man schon längst kennt, anders verpackt und kombiniert neu herausgegeben. Aber ich bin kein Musikindustrie-Insider. Rein betriebswirtschaftlich mag das in deren derzeitiger Situation der monetär sinnvollere Weg sein.
Hüb'
Moderator
#2188 erstellt: 28. Mrz 2017, 10:01
Was die DG/Universal da treibt, ist an Einfallslosigkeit nicht zu überbieten. Nach auf Künstlern und Komponisten zentrierte Boxen, nun also die Schneidung nach Dirigent & Orchester. Wer soll das denn kaufen? Für den Einsteiger sind die Zusammenstellungen repertoireseitig zu willkürlich-speziell und für den Sammler ergeben sich zwangsläufig Dopplungen... Ne, ne, ne, geh mir weg mit den Majors. Sie legen seit Jahren die Basis für die perspektivische Bedeutungslosigkeit im Bereich der "Klassik", denn das ganze alte Zeugs wird in 20-30 Jahren überwiegend niemand mehr hören wollen. Na, vielleicht ist ein Ausstieg aus der Klassik dort längst strategisch bewußt entschiedene Sache (hohe Margen sind dort sowieso nicht zu erzielen, dafür ist der Aufwand zu hoch und sind die Absatzmengen zu gering). Dann wäre das Vorgehen zumindest ökonomisch klug, da mit geringem Aufwand Deckungsbeiträge erzielt werden. Eine "lebendige" Zukunft hat das jedoch nicht.


[Beitrag von Hüb' am 28. Mrz 2017, 10:06 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#2189 erstellt: 28. Mrz 2017, 16:57

Hüb' (Beitrag #2188) schrieb:
.. Ne, ne, ne, geh mir weg mit den Majors. Sie legen seit Jahren die Basis für die perspektivische Bedeutungslosigkeit im Bereich der "Klassik", denn das ganze alte Zeugs wird in 20-30 Jahren überwiegend niemand mehr hören wollen.


Also daß dieses "alte Zeugs" in 20 bis 30 Jahren niemand mehr hören will, glaube ich nicht so recht. Es sind eben Studioaufnahmen mit absoluten Spitzenorchestern und berühmten Dirigenten, sehr oft auch Digitalaufnahmen, und diese Aufnahmen wierden umsomehr ihre Bedeutung behalten, als eben heutzutage Schallplattenfirmen kaum noch das finanzielle Risiko von Neueinspielungen mit Weltklasseinterpreten eingehen. Und ich werde mir keine dieser Boxen kaufen, aber ich denke für Klassikeinsteiger sind diese Boxen durchaus mal interessant.
Hüb'
Moderator
#2190 erstellt: 28. Mrz 2017, 17:23

Neueinspielungen mit Weltklasseinterpreten

Die nehmen heutzutage eben nicht mehr bei den Majors auf, sondern bei den Indies. Oder aber es werden Live-Aufzeichnungen gemacht, die dann gleich durch die Orchester-Eigenlabel veröffentlicht werden.
Natürlich werden viele Aufnahmen der Majors auch weiterhin Geltung haben und nachgefragt werden. Nur wird die Anzahl dieser Produktionen von Major-Labeln, die noch Geltung haben, in einigen Jahren deutlich zurückgehen. Zumindest die Diversifikation der Kataloge wird deutlich abnehmen, denn selbst im Budget-Segment braucht es bspw. nicht x Aufnahmen der Beethoven-Sinfonien bei einem Label. Du kannst ja spaßeshalber mal durchzählen, wie viele Brahms-, Beethoven- oder Bruckner-Gesamtaufnahmen unter dem DG-Label in der Historie des Unternehmens entstanden sind.
silbendrexler
Ist häufiger hier
#2191 erstellt: 28. Mrz 2017, 21:08
Und das bedeutet: Celi hätte doch recht gehabt?
Mich schüttelt's grade...
op111
Moderator
#2192 erstellt: 28. Mrz 2017, 21:26

silbendrexler (Beitrag #2191) schrieb:
Und das bedeutet: Celi hätte doch recht gehabt?

Im Moment verstehe ich gerade den Zusammenhang nicht.
EKBT
Stammgast
#2193 erstellt: 28. Mrz 2017, 22:24

Martin2 (Beitrag #2189) schrieb:
Also daß dieses "alte Zeugs" in 20 bis 30 Jahren niemand mehr hören will, glaube ich nicht so recht. Es sind eben Studioaufnahmen mit absoluten Spitzenorchestern und berühmten Dirigenten, sehr oft auch Digitalaufnahmen, und diese Aufnahmen wierden umsomehr ihre Bedeutung behalten, als eben heutzutage Schallplattenfirmen kaum noch das finanzielle Risiko von Neueinspielungen mit Weltklasseinterpreten eingehen.

Daß heute keine Neueinspielungen mit Weltklasseinterpreten mehr gemacht würden, ist mir genausowenig einsehbar wie Hüb'. Außer man wollte allgemein den heutigen Interpreten die Weltklasse absprechen, was ich für abstrus hielte.

Das einzige Teilgebiet, wo man das wohl mit einiger Berechtigung behaupten könnte, sind mE Studioeinspielungen von Opern. In Gegenteil habe ich oft eher den Eindruck, daß mehr aufgenommen wird als in früheren Zeiten, wohl auch weil es einfacher geworden ist, technisch hochwertige Live-Mitschnitte zu machen? Allerdings hatte ich "früher" auch die kleineren Labels nicht so im Blick. Höchstens habe ich den Eindruck, daß im Kernrepertoire aufgrund der vollen Kataloge an sich musikalisch hochrangige Interpretationen sich nicht immer stark von der großen Konkurrenz absetzen. Wer ein "Weltklasseinterpret" ist, darüber kann man natürlich diskutieren. Die interpretatorische Klasse geht ja nicht unbedingt mit Publicity einher.


Hüb' (Beitrag #2190) schrieb:
Du kannst ja spaßeshalber mal durchzählen, wie viele Brahms-, Beethoven- oder Bruckner-Gesamtaufnahmen unter dem DG-Label in der Historie des Unternehmens entstanden sind.


Beethoven und Brahms ja, aber bei Bruckner sind es doch nicht so sehr viele: Jochum, Karajan, 2x Barenboim (CSO und jetzt der Staatskapelle-Zyklus). Oder vergesse ich welche? Mit Abbado, Celibidache/Stuttgart und Sinopoli gibt es mW bei der DG nur Teilzyklen. Aber in Anbetracht des Umfangs der Werke und daß Bruckner mW lange Zeit nicht so sehr zentral im Repertoire wie die anderen beiden Bs war, ist das immer noch eine Menge Zeug...

Kreisler_jun.
Inventar
#2194 erstellt: 28. Mrz 2017, 23:45
Bei Bruckner gibt es natürlich eher wenig "Zyklen", weil die ersten paar Sinfonien deutlich weniger bekannt sind und seltener eingespielt werden. Wenn man nur Bruckners 8. nimmt, dürften einige zusammenkommen.

Es sind schon ein paar etwas weniger gängige Aufnahmen in dieser neuen Reihe versteckt, z.B. Bruckners 9. mit Bernstein oder die Opern-Intermezzi mit Karajan, aber das war's vermutlich schon.

Das eigentlich Ärgerliche daran finde ich, dass Anderes nach wie vor in den Archiven bleibt oder schon seit Jahren vergriffen ist. Z.B. meines Wissens der erste Brahms-Zyklus Abbados mit vier verschiedenen Orchestern aus den frühen 1970ern. Oder Berlioz' Romeo & Julia mit Ozawa/Boston.

Und selbstverständlich massenhaft Kammer- oder Klaviermusik. Anfang der 1990er hätte ich nie gedacht, dass man nur einen relativ kleinen Teil von Arraus Aufnahmen stabil im Katalog behalten würde.
Hüb'
Moderator
#2195 erstellt: 29. Mrz 2017, 10:51

aber bei Bruckner sind es doch nicht so sehr viele

Ja, das ist wohl richtig. Aber wenn die o. g. Gesamtaufnahmen ein entsprechendes Alter erreicht haben, wird man sie schwerlich gleichzeitig ähnlich/identisch bepreist im Katalog halten können.
Noch "krasser" wird es natürlich, wenn man den "Universal-Blick" weiter schweifen lässt und auch noch die Einspielungen von Decca, Philips, Mercury, Westminster etc. hinzunimmt.

@Johannes:
Berlioz: Romeo & Julia / Ozawa ist zumindest grundsätzlich verfügbar:

jpc.de jpc.de

BTW ist das erste Cover echt furchtbar. Man weiß gar nicht, wo Ozawas Frisur endet und wo der Baum anfängt...

Kreisler_jun. (Beitrag #2194) schrieb:
Anfang der 1990er hätte ich nie gedacht, dass man nur einen relativ kleinen Teil von Arraus Aufnahmen stabil im Katalog behalten würde.

Ist mir gleichfalls vollkommen unverständlich, warum Arrau bisher nicht zumindest "Opfer" des grassierenden Boxenwahns wurde. Eine solche Edition würde hier mal wirklich Sinn geben, denn Vieles ist aktuell nicht erhältlich und ich könnte mir gut vorstellen, dass manche einige seiner Aufnahmen vielleicht sogar noch nie auf CD erschienen sind (?).


[Beitrag von Hüb' am 29. Mrz 2017, 11:01 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#2196 erstellt: 29. Mrz 2017, 13:47
Betonung auf "Im Prinzip", da eine Box, aus der ich sonst nichts will oder ein Japan-Import, der mir viel zu teuer ist, mich eher von einer Anschaffun absehen lassen. Allerdings hatte ich die Box tatsächlich übersehen; in einer neueren Box war nur Prokofieffs Ballett gleichen Namens drin.

Bei Arrau hat es ein paar kleinere Boxen gegeben, so etwa unterschiedliche der Beethovensonaten und auch Liszt. Aber Schumann und Brahms, sowie auch die "Spätaufnahmen" sind seit Jahren höchstens in Japan zu finden. Als ich begann, Klassik zu hören, lebte Arrau (gerade so) noch und war nicht nur der "Grandseigneur" des Klaviers, sondern seine älteren Aufnahmen waren selbstverständlich präsent. Meinem Eindruck nach könnte eine Ursache die Abwicklung des Philips-Labels und die dort schon vorher zu findende Konzentration auf den noch lebenden (und in den 1990ern noch sehr aktiven) Brendel sein. Auch bei anderen Philips-Pianisten wie Kovacevich, Kocsis etc. hat man etliches nicht im Katalog gehalten, aber keiner von denen war so berühmt wie Arrau oder hat auch nur annähernd so viel für das Label aufgenommen.
Pilotcutter
Administrator
#2197 erstellt: 29. Mrz 2017, 15:02
Moin Franz.


op111 (Beitrag #2192) schrieb:

silbendrexler (Beitrag #2191) schrieb:
Und das bedeutet: Celi hätte doch recht gehabt?

Im Moment verstehe ich gerade den Zusammenhang nicht. :(


Womöglich sollte ein ein Zusammenhang zu Celis grundsätzlicher Ablehnung von Aufnahme und Vermarktung angerissen werden:


Anders als Herbert von Karajan lehnte er die Musik-Vermarktung per Schallplatte oder CD ab und fühlte sich als Antipode zu Karajan. Seine Erklärung für diese Einstellung war philosophisch: Musik sei keine Konserve, die man festhalten könne, sie lebe im Augenblick der Entstehung, quasi „in statu nascendi“. Musik sei auch an den speziellen Raum ihrer Aufführung (etwa an einen speziellen Konzertsaal) gebunden, der Reichtum der Musik, der sich nur im Raum entfalten könne, werde durch jegliche Aufnahme und Lautsprecher-Wiedergabe beschnitten. Er lehnte daher Aufnahmen ab, so dass die ersten CDs (Konzertmitschnitte) erst nach seinem Tod veröffentlicht wurden.

Quelle: Wikipedia

Gleichwohl Celi damit und in dem Sinne nicht recht hatte; aber die mittlerweile inflationäre Vermarktung der Aufnahmen mag Anlass zu dem Kommentar gegeben haben.

Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 29. Mrz 2017, 15:03 bearbeitet]
silbendrexler
Ist häufiger hier
#2198 erstellt: 30. Mrz 2017, 11:04

Pilotcutter (Beitrag #2197) schrieb:

Womöglich sollte ein ein Zusammenhang zu Celis grundsätzlicher Ablehnung von Aufnahme und Vermarktung angerissen werden:
...
Gleichwohl Celi damit und in dem Sinne nicht recht hatte; aber die mittlerweile inflationäre Vermarktung der Aufnahmen mag Anlass zu dem Kommentar gegeben haben.
Gruß. Olaf


So ähnlich.
Allerdings wird ja auch von Celi inzwischen alles vermarktet, was nicht schnell genug auf den Bäumen ist...


[Beitrag von silbendrexler am 30. Mrz 2017, 11:04 bearbeitet]
op111
Moderator
#2199 erstellt: 30. Mrz 2017, 11:58

Pilotcutter (Beitrag #2197) schrieb:

Anders als Herbert von Karajan lehnte er die Musik-Vermarktung per Schallplatte oder CD ab und fühlte sich als Antipode zu Karajan. Seine Erklärung für diese Einstellung war philosophisch: Musik sei keine Konserve, die man festhalten könne, sie lebe im Augenblick der Entstehung, quasi „in statu nascendi“. Musik sei auch an den speziellen Raum ihrer Aufführung (etwa an einen speziellen Konzertsaal) gebunden, der Reichtum der Musik, der sich nur im Raum entfalten könne, werde durch jegliche Aufnahme und Lautsprecher-Wiedergabe beschnitten.


Hallo Olaf,
jetzt hab' ich's. Danke!
So abstrus wie Celis Meinung über reine Audio-Konserven auch war ("Die Schallplatte verstärkt einige Frequenzen und unterdrückt andere... usw.") gegen Video-Konserven hatte er seltsamerweise nichts einzuwenden.
Vielleicht spielte da seine Eitelkeit eine Rolle.

Franz
op111
Moderator
#2200 erstellt: 30. Mrz 2017, 12:06

Kreisler_jun. (Beitrag #2194) schrieb:
Z.B. meines Wissens der erste Brahms-Zyklus Abbados mit vier verschiedenen Orchestern aus den frühen 1970ern. .

Davon habe ich nur die 2, mit den Berlinern in einem hervorragendem Remastering (alte Abbado Edition) und die 4. mit dem London Symphony O. (DGG Resonance Billigserie, ziemlich lieblos überspielt und flach klingend) auf CD auftreiben können.
Der spätere digitale Berliner-Zyklus ist auch nicht schlecht, aber die alte Aufn. der 2. gefällt mir deutlich besser.
op111
Moderator
#2201 erstellt: 30. Mrz 2017, 12:11

Kreisler_jun. (Beitrag #2196) schrieb:
...Bei Arrau hat es ein paar kleinere Boxen gegeben, so etwa unterschiedliche der Beethovensonaten und auch Liszt. Aber Schumann und Brahms, sowie auch die "Spätaufnahmen" sind seit Jahren höchstens in Japan zu finden. .
Aus den Serien habe ich einzelne Liszt-Aufnahmen, 3 gute Debussy-CDs sowie Brahms. Den 2. Beethovenzyklus und die neueren Chopin-Aufnahmen habe ich nicht mehr zu akzeptablen Preisen gefunden.
op111
Moderator
#2202 erstellt: 31. Mrz 2017, 00:12
Claudio Arrau - The Legacy
enthält einige Kostproben der späten Aufnahmen

Bach: Partiten BWV 825-827, 829
+Beethoven: Klaviersonaten Nr. 1, 2,16, 22, 24, 25
+Schubert: Klaviersonate D. 894; Moments musicaux D. 780 Nr. 1-6; Impromptus D. 935 Nr. 1-4; Klavierstücke D. 946 Nr. 1-3
+Debussy: Suite bergamasque; Pour le piano
Decca 7 CDs DDD, 1988-1994
jpc.de

Die Liszt-Box ist leider mit der genialen AMSI-Technik verhunzt

Claudio Arrau, London Symphony Orchestra, Colin Davis
Decca, ADD (AMSI) , 1969-1983
jpc.de

Gleiches gilt für die Chopin-Box
DGG/Decca, 10 CDs ADD/DDD (AMSI)
jpc.de

Einzelne Titel (Chopin, Liszt, Schumann) sind im meist hochpreisigen Pentatone Programm.
Pilotcutter
Administrator
#2203 erstellt: 30. Mai 2017, 09:18
Morgen zusammen.

"Das war der erste Satz der 4. Sinfonie von Johannes Brahms. Es spielte das Elbphilharmonie Orchester unter Günter Wand"

Hääääää.... [ich glaube ich hab's laut ausgestoßen] So erging es mir vor einigen Wochen morgens im Auto auf dem Weg zur Arbeit, den NDR Kultur Sender hörend.

Alle Promotion der Elbphilarmonie und seines Orchesters in Ehren, aber etwas mehr Taktgefühl hätte ich dem Moderator eigentlich zugetraut und womöglich scheint es Korrektur-Kritik gegeben zu haben, denn einige Tage später hieß es zumindest, "es spielte das Elbphilharmonie Orchester - als es noch Sinfonieorchester des NDR hieß".

Es ist wohl alles ein Marktingverein und ich halte das für schlicht nicht korrekt, denn was hat Günter Wand und seine tollen Brahms Einspielungen mit dem Elphi Orchester zu tun?!

Hüb'
Moderator
#2204 erstellt: 30. Mai 2017, 09:21
Vielleicht war das Orchester (durch die Plattenfirma) tatsächlich in den abgespielten Musikdaten so benamt und das Hauptverschulden des Moderators liegt beim einfachen Ablesen?
Ich persönlich finde es nicht schlimm oder taktlos. Aus Marketingsicht zudem konsequent und verständlich, wenn man diesen neuen Namen in den Markt hineintragen will.

Viele Grüße
Frank
Star_Soldier
Inventar
#2205 erstellt: 30. Mai 2017, 09:52
Der NDR hat sein Orchester an die Elbphilharmonie abgegeben?
Pilotcutter
Administrator
#2206 erstellt: 30. Mai 2017, 11:59
Die genauen Vorgänge weiß ich nicht; ich meine das NDR Orchester wurde lediglich umbenannt und hat womöglich auch die Elphi als Residenz.

Ich will nicht kleinlich daherkommen, meine aber schon, dass man die Nennungen der Bezeichnungen der Orchester differenzen sollte. Es war unter Wand, (um 1983-84) nun einmal nicht das Elbphilharmonische Orchester und nach über 30 Jahren spielt womöglich kaum einer der einstigen Wand'schen Musiker mehr dort.



[Beitrag von Pilotcutter am 30. Mai 2017, 11:59 bearbeitet]
op111
Moderator
#2207 erstellt: 30. Mai 2017, 12:15
Hallo zusammen,
die ziemlich gewaltsame Umbenennung des NDR Sinfonieorchesters finde ich ebenfalls befremdlich.
Im Rundfunkprogramm des NDR werden auch alle historischen Aufnahmen als mit dem "NDR Elbphilharmonie Orchester" entstanden ausgewiesen.

Wikipedia.de schrieb:

"Mit Fertigstellung der Elbphilharmonie ist das NDR Sinfonieorchester zum Residenzorchester des Konzerthauses geworden. Mit nachträglicher Wirkung wurde der Name des Orchesters in NDR Elbphilharmonie Orchester verändert. D.h. dieser neue Name wird seit dem 15. April 2016 bei Konzerten, aber auch bei der Wiedergaben von historischen Konzerten unter Leitung z.B. von Hans Schmidt-Isserstedt (Chefdirigent von 1945–1971) und Günter Wand (1982–1991) verwendet."

Dass Ganze bekommt zusätzlich ein Gschmäckle wenn man bedenkt, daß der NDR für die Nutzung der Philharmonie jährlich ein Nutzungsentgeld von über 900.000 € zahlt und damit das kostenintensive Prestigeobjekt mitfinanziert.
op111
Moderator
#2208 erstellt: 30. Mai 2017, 12:35

Pilotcutter (Beitrag #2206) schrieb:
... nach über 30 Jahren spielt womöglich kaum einer der einstigen Wand'schen Musiker mehr dort.

Soweit ich das gestern beim "Rheingold" erkennen konnte, dürfte das ziemlich wahrscheinlich sein.
Star_Soldier
Inventar
#2209 erstellt: 30. Mai 2017, 17:59

Dass Ganze bekommt zusätzlich ein Gschmäckle wenn man bedenkt, daß der NDR für die Nutzung der Philharmonie jährlich ein Nutzungsentgeld von über 900.000 € zahlt und damit das kostenintensive Prestigeobjekt mitfinanziert.



Im Norden hat mans (eigentlich nicht). Dafür die GEZ Gebühren rausballern, also ich weiß nicht, wenn man wenigstens ein Nullsummenspiel draus gemacht hätte.
Aus Wiki bin ich nicht ganz schlau geworden, wem gehört den nun ide Phiharmonie?
op111
Moderator
#2210 erstellt: 30. Mai 2017, 18:51
Wem der Bau gehört, ist mir aus dem Wikipedia-Artikel auch nicht 100%-ig klar geworden.
Ich vermute der Stadt Hamburg, die sich das Geld für die Baukosten (vermutlich bei einigen Banken) geliehen hat.
Einnahmen generiert man aus diversen Gesellschaften (Hotel, Luxuswohnungen, Philharmonie), zu welchem Teil die Einnahmen Tilgung und Zinsen abdecken, ist mir nicht bekannt.

Pilotcutter
Administrator
#2211 erstellt: 31. Mai 2017, 11:43

op111 (Beitrag #2207) schrieb:

Im Rundfunkprogramm des NDR werden auch alle historischen Aufnahmen als mit dem "NDR Elbphilharmonie Orchester" entstanden ausgewiesen.


Servus Franz und Danke für den Wiki Artikel. OK, rein rechtlich kann ich das einigermaßen nachvollziehen, da es das NDR Sinfonieorchester nun einmal nicht mehr gibt. Bei einer Umfirmierung eines Unternehms kann man ja auch nicht für alle Geschäfte zeitlich vor der Umfirmierung den alten Namen verwenden. Das in der offiziellen Bezeichnung der Term "NDR" noch vorkommt, macht die Sache ja auch etwas durchsichtiger.

"Günter Wand und das NDR Sinfonieorchester" ist halt eine Institution ein in sich geschlossenes Produkt oder Werk. So wie aus einem Horch P240 kein Audi wird und ein alter Technics SL1210 wird kein Matsushita oder Panasonic 1210 nur weil die Konzerne sich verändern.

Egal, ich werde mich an "Sie hörten das Orchester der Elbphilharmonie und am Pult stand Günter Wand" auch noch gewöhnen.

op111
Moderator
#2212 erstellt: 31. Mai 2017, 12:14
Hallo Olaf,
ich werd' mich ebenfalls dran gewöhnen (müssen). Daß diese m.E. unnötige Umbenennung vermutlich nur aus Marketinggesichtspunkten erfolgt ist, ist nun mal der Gang der Dinge.
Joachim49
Inventar
#2213 erstellt: 01. Jun 2017, 13:40
Hier in Belgien gibt es auch Neuigkeiten, was den Wahn der Umbenennungen betrifft. Die ursprüngliche "Filharmonie van Antwerpen", später "Filharmonie van Vlaanderen", dann "Koninklijke Filharmonie van Vlaanderen", dann innerhalb Flanderns "De Fi,lharmonie" aber international "Royal Flemish Philarmonic Orchestra", nennt sich ab nächster Saison "Antwerp Philharmonic Orchestra". Gerade wo das Orchester durch die Autorität Herreweghes und Aufnahmen mit Edo de Waert und Michael Brabbins auch international stärker zur Kenntnis genommen wird, entscheidet eine Horde Idioten, dem Orchester mal wieder einen neuen Namen zu geben. Natürlich, das eventuelle ausländische Publikum wäre wohl total überfordert, müsste es verstehen, welche Bedeutung so rätselhafte Worte wie "Filharmonie" oder 'Vlaanderen" haben könnten.
Es gibt ja seit einigen Jahren auch das "Brussels Philharmonic", dessen Vorgeschichte wohl bald nur noch Archivare rekonstruieren können (davor hatte es schon 4 andere Namen, zugegeben nicht besonders reizvolle, wie etwas BRTN Orchester.)

Auf dem Berliner Orchestermarkt (das berühmteste ausgenommen) helfen mir auch nur Nachschlagwerke, um eine vage Idee zu haben, wer was einmal war. Zum Beispiel "Das Konzerthausorchester". Oder gibt es das "Deutsche Symphonie Orchester Berlin" (das frühere RIAS Orchester) noch? Das Berliner Symphonieorchester, gibt's das noch, oder heissen die jetzt (oder bald) anders?

Bei den wirklich "grossen" Orchestern kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendjemand auch nur eine Sekunde auf die Idee käme, den Namen zu ändern. Das "Concertgebouworkest Amsterdam" heisst so überall auf der Welt. Soll aus dem Gewandhausorchester vielleicht "Leipzig Philharmonic" werden? Die Dresdner Staatskapelle? Das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Diese Orchester haben einen Namen. Und einen Namen schmeisst man nicht einfach weg, es sei denn man will ein neues image. Und hier zeigt sich, warum die Abschaffung alter Orchesternamen manchmal ein Skandal ist: Wenn man den Namen ändert, dann sagt man: ihr hattet ja nichts zu bedeuten, also weg damit. Hätte der Hamburger Grössenwahn zur Abschaffung des "NDR" geführt, ein Skandal wärs gewesen, denn man hätte damit Schmidt-Isserstedt oder Wand symbolisch in den Hintern getreten.

Und ob der Name des Chefs der Elbphilharmonie - wie heisst er auch? - je in einem Atemzug mit Wand oder Schm.Isserstedt genannt werden wird, das bleibt ja noch abzuwarten.
op111
Moderator
#2214 erstellt: 01. Jun 2017, 14:16
Hallo Joachim,
ich mußte jetzt auch erst mal nachschlagen wie sich der Umbenennungsreigen gedreht hat:
als relativ konstant stellen sich dar:
Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam (RCO)
= Koninklijk Concertgebouworkest (KCO)
ex. Concertgebouworkest
-
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin (DSO)
gegründet als RIAS-Symphonie-Orchester (RSO)
dann Radio-Symphonie-Orchester Berlin
-
Konzerthausorchester Berlin
(bis Juli 2006 Berliner Sinfonie-Orchester/BSO)
-
Die Staatskapelle Berlin hat ihren Namen (wie auch das Berliner Philharmonische Orchester = heißen Berliner Philharmoniker im privatwirtschaftlichen Umfeld) in den letzten Jahrzehnten nicht verändert
WDR Sinfonieorchester Köln
bis 1990 Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester


... Diese Orchester haben einen Namen. Und einen Namen schmeisst man nicht einfach weg, es sei denn man will ein neues image. Und hier zeigt sich, warum die Abschaffung alter Orchesternamen manchmal ein Skandal ist: Wenn man den Namen ändert, dann sagt man: ihr hattet ja nichts zu bedeuten, also weg damit...

So sind sie, die jungen dynamischen Marketing-Anfänger. Sie müssen an jeder Institution das Beinchen heben und ihre Duftmarke hinterlassen.



[Beitrag von op111 am 01. Jun 2017, 14:21 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#2215 erstellt: 01. Jun 2017, 15:36
Eine sehr traurige Nachricht :
https://www.br-klass...hilharmonie-100.html
op111
Moderator
#2216 erstellt: 01. Jun 2017, 15:55
Jiří Bělohlávek widmet BR-KLASSIK am Freitag, 02.06.2017 von 18:05 bis 19:00 Uhr die Sendung Klassik-Stars.
Hüb'
Moderator
#2217 erstellt: 02. Jun 2017, 18:24
Und auch Jeffrey Tate hat es erwischt:
http://slippedisc.co...-collapses-and-dies/

Martin2
Inventar
#2218 erstellt: 04. Jun 2017, 19:25
Also das mit dem Tate berührt mich fast persönlich. Noch vor relativ sehr kurzer Zeit habe ich zwei seiner Konzerte besucht, einen Abend mit Elgar und Vaughan Williams und als letztes die Alpensinfonie. Er war ja Chefdirigent der Hamburger Sinfoniker, was das Residenzorchester der Laiszhalle ist, wobei es im moment so ist, daß es kein Problem ist, Karten für die Laiszhalle zu bekommen, während die Elbphilharmonie ständig ausgebucht ist. Ich bin sehr traurig, das waren sehr schöne Konzerte, und auch die Hamburger Sinfoniker werden unter Schock stehen. Ich bin sehr traurig, zumal ich auch gerne weitere Konzerte mit Tate besucht hätte.

Nun frage ich mich allerdings, wer die zukünftigen Konzerte der Hamburger Sinfoniker dirigieren wird.
Klassikkonsument
Inventar
#2219 erstellt: 25. Okt 2017, 21:56
Wahrscheinlich liegt's an massiven Überschneidungen der Zielgruppen:

Suchergebnis zu \

op111
Moderator
#2220 erstellt: 25. Okt 2017, 22:49
So kurz vor der Geisterstunde traue ich mich nicht, das zu kommentieren,
op111
Moderator
#2221 erstellt: 26. Okt 2017, 09:31
Nach Sonnenaufgang (oder dem was man dafür halten soll) muß man zunächst einmal dem Googel zu dieser Meisterleistung in der Klassifizierung beglückwünschen.

Demnach wird klar, warum nach Einbruch zunächst viel Klassik gehört wird und dann gegen Mitternacht der plötzliche Rückgang stattfindet - der Vampir muß sich schließlich auch ernähren.
Meine Sammlung enthält überraschend wenig zu dieser Thematik

Philip Glass (geb. 1937)
Dracula (Filmmusik)
Kronos Quartet
OMM, DDD, 1998
jpc.de

Philip Feeney (geb. 1954)
Dracula (Ballettmusik)

Northern Ballet Theatre Orchestra,
Pryce-Jones
Naxos, DDD, 1996
jpc.de

Auch ein Indiz?


[Beitrag von op111 am 26. Okt 2017, 09:32 bearbeitet]
Avila
Inventar
#2222 erstellt: 26. Dez 2017, 17:01
Eben darüber auf faz.net gelesen: Idagio.



Ein Streaming-Dienst ist nichts Neues. Mit Spotify, Napster, Apple Music und anderen gibt es das längst. Allerdings ist keine von diesen Plattformen ausschließlich auf Klassik spezialisiert. Für wahre Klassik-Hörer sind sie deshalb unbefriedigend – vor allem, weil man wissen muss, was man sucht, und Glück haben muss, um es zu finden. Dass man auf Werke und Künstler stößt, die man vorher nicht im Blick hatte, ist eher selten. Den großen Streaming-Diensten kann man das nicht zum Vorwurf machen: Die Klassik ist mit einem Anteil von durchschnittlich fünf Prozent am gesamten Tonträgermarkt weltweit eine Nische. Die großen Anbieter sind auf die Bedürfnisse der Hörer anderer Genres angelegt.


Idagio soll nach den Vorstellungen von Janczukowicz nun genau in diese Lücke stoßen. Inspiriert haben ihn vor allem zwei Dinge: Erstens werde irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem das Repertoire, das nicht gestreamt werden kann, für die Kunden auch nicht existiert. Zweitens schafft die Digitalisierung gnadenlose Transparenz, die auch die klassische Musik-Industrie als Chance nutzen könnte. Übersetzt auf die Möglichkeiten des Portals, heißt das: Wer Beethovens Klaviersonate Nummer 17 von Alfred Brendel hören will, dem werden gut 50 andere Einspielungen bekannter und eben auch unbekannter Künstler im direkten Vergleich angeboten. Kleine Labels werden sichtbar, was den Riesen auf lange Sicht die Marktmacht nehmen könnte.


http://www.faz.net/a...cle=true#pageIndex_0

Hüb'
Moderator
#2223 erstellt: 12. Jan 2018, 10:24
op111
Moderator
#2224 erstellt: 18. Jan 2018, 14:30
Mit der Oehms-Übernahme durch Naxos wird hoffentlich das Repertoire zugänglich bleiben - bei Warner und Universal wäre ich mir nicht so sicher.
Bedenklich und gefährlich fand ich die aktuelle Programmpolitik, z.B. die inflationär veröffentlichten Gesamtausgaben, allein 3 * Bruckner, wer braucht sowas in einem ohnehin schon überfüllten Markt?
Doc-Brown
Stammgast
#2225 erstellt: 21. Mrz 2018, 22:50
Ohne nun den ganzen Faden gelesen und danach gesucht zu haben, wollte ich fragen, ob man sich hier auch in der realen Welt trifft, z.B. um gemeinsam Konzerte zu besuchen und um danach noch über die Aufführung zu diskutieren.
Hüb'
Moderator
#2226 erstellt: 21. Mrz 2018, 23:13
Ich denke, bisher eher nicht.
Wo kommst Du denn her?

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