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günstigste gebräuchliche Absorber

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Beitrag
raw
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 16. Apr 2004, 10:51
Hi


Ich stimme Crusader zu;

Ausserdem sind rechteckige Absorber leichter zu bauen.

Man(n) ist auch nicht immer der Fleißigste...
DarkFire
Ist häufiger hier
#52 erstellt: 16. Apr 2004, 11:05
Hallo Leute!

Eigentlich hab ich auch rechteckig gemeint. Einen runden würd ich mir eh nicht antun ;-)
Ich wollt nur wissen, ob es sinn macht, ihn ein bisschen breiter zu bauen wenn man genug Platz dafür hat. Wenn die Platten 60 cm breit sind, könnt man ihn z.B. 50 x 60 machen, dann würd man sich das Schneiden sparen. Aber vielleicht hats ja akkustisch einen gewissen Sinn, daß die Kanten gleich lang sind.

Wie schlecht ist denn die Idee, so einen Quader gleich als Boxenständer zu missbrauchen?
raw
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 16. Apr 2004, 12:03

Wenn die Platten 60 cm breit sind, könnt man ihn z.B. 50 x 60 machen


Ja, kein Problem.

Ich habe inzwischen meine Absorber um das Doppelte vergrößert. (jetzt haben sie: 120cm*60cm*30cm)



Wie schlecht ist denn die Idee, so einen Quader gleich als Boxenständer zu missbrauchen?


uff... nee, das halten die nicht.
Ausser du versteifst die Absorber. Das wäre dann kein Problem. Oder du baust einfach die Glaswolle um einen Boxenständer herum... Ist aber aufstellungsmäßig nicht die Beste Lösung...
Crusader
Stammgast
#54 erstellt: 16. Apr 2004, 13:05
Als Boxenständer taugen sie nicht, weil sie in die Ecken gehören, die Lautsprecher aber auf keinen Fall !!!

@raw:
Absorber um das DOPPELTE vergrößert ?? Jetzt interessieren mich die Bilder noch mehr !

Reichen die Dinger aber wirklich bis in ganz tiefe Regionen unter 40 HZ ??? Ich kanns mir zwar nicht vorstellen, lasse mich aber gerne überzeugen.

Muß auch wieder was bauen, insbesondere weil meine neuen Lautsprecher da sind.............es endet einfach nie....
raw
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 16. Apr 2004, 13:22
Hi

naja... soooo rießig sind die auch wieder nicht...

Das mit den Bildern ist bei mir bisschen blöd gelaufen: Falscher Film abgegeben... (D'oh!) Also ich versuche heute noch den "richtigen" Film abzugeben...




Ich habe die Absorber ausgiebig gestestet und muss feststellen: >40Hz schaffen die nur schwach... Kommt auf die Größe an.


...neue LS? Welche denn?
Crusader
Stammgast
#56 erstellt: 16. Apr 2004, 13:26
Falsche Bilder abgegeben, au weia, doch nicht die Pornos....

Hab Isophon Europa II, die passen recht gur zu meinem Accuphase E-405. Ist zwar ein Oldie, aber ich bin sehr damit zufrieden.
raw
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 17. Apr 2004, 15:09
Hi
... sehen nicht schlecht aus...

Was machst du dann mit deinen RCAs?

PS: Jaja... die Pornos...



(aufpassen... sonst wird das zu off-topic )

________________________________

Ich habe meine Boxenaufstellung gestern geändert (Raummitte, 70cm Abstand zu Seitenwände). Jetzt benutze ich nicht mehr meine Bassdröhnkiller, da diese Aufstellung viel "dröhnfreier" ist und den Bass nicht überhöht . Jetzt kommen die Absorber richtig zu Geltung! Knochentrockener Bass8) und eine tolle Klangbühne.
Crusader
Stammgast
#58 erstellt: 17. Apr 2004, 21:22
@raw:

Nachdem die ganzen Schaumstoffabsorber und Plattenschwinger und Helmholtzresonatoren im Wohnzimmer einfach zuviel waren, hab ich mir im Keller ein kleines Heimkino eingerichtet. Da waren die RC-A gut aufgehoben. Nur stand ich dann im Wohnzimmer ohne LS da. Hab erst Quadral Aurum Titan getestet, bin aber am Ende bei den Isophon Europa II hängen geblieben.
raw
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 17. Apr 2004, 21:29
Hi

Mal ne Frage: Spielen die Europas genauso tief wie die RCAs?
Wenn sie doch nicht so tief gehen sollten, dann müsste es ja auch weniger dröhnen bei <40Hz?!
Crusader
Stammgast
#60 erstellt: 17. Apr 2004, 21:30
@raw:
Bin gerade am Tüfteln, ob sich solche Tieftonabsorber, wie Du sie gebaut hast, irgendwie in ein Möbelstück integrieren lasse. Mir schwebt da eine drehbare Säule vor deren Kern aus dem Tieftonabsorber besteht und außen ringsherum CD-Fächer hat. Ich glaube, ein großes, drehbares CD-Regal könnte ich jeweils in die Ecken stellen. Und keiner wüßte, daß es eigentlich Absorber sind. Ein wahrlich teuflischer Plan.

Hat schon irgend jemand so was in dieser Richtung gebaut ? Ich meine Absorber integriert in Möbelstück etc. ??
Crusader
Stammgast
#61 erstellt: 17. Apr 2004, 21:34
Sie dröhnen weniger, als die RC-A. Kann man auch bei www.hunecke.de nachvollziehen. Aber sehr viel weniger ist es nicht. Auch die Europa können ein Problem des Raumes nicht beseitigen. Sie klingen ausgewogener. Aber es ist unfair, RC-A und Europa zu vergleichen. Die RC-A sind wirklich sehr gut. Ich hatte mich vor dem Kauf leider nie mit dem Thema Raumakustik beschäftigt.
raw
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 17. Apr 2004, 22:33

Bin gerade am Tüfteln, ob sich solche Tieftonabsorber, wie Du sie gebaut hast, irgendwie in ein Möbelstück integrieren lasse. Mir schwebt da eine drehbare Säule vor deren Kern aus dem Tieftonabsorber besteht und außen ringsherum CD-Fächer hat. Ich glaube, ein großes, drehbares CD-Regal könnte ich jeweils in die Ecken stellen. Und keiner wüßte, daß es eigentlich Absorber sind. Ein wahrlich teuflischer Plan.


hmm... also wenn der Absorber ungehindert absorbieren kann, wird das wohl kein Problem sein. Also kann man den Absorber als Aquariensockel, Blumenständer usw. benutzen, aber Aufstellung und Angriffsfläche müssen geboten sein, wobei letzteres bei Tieftonabsorber wohl eher vernachläsigt werden kann, da Bass auch durch Möbel usw. dringt.

PS: Ich wünsch dir noch viel Spass mit deinen Isophon Europa II!
SV650
Stammgast
#63 erstellt: 18. Apr 2004, 02:53

@raw:
Bin gerade am Tüfteln, ob sich solche Tieftonabsorber, wie Du sie gebaut hast, irgendwie in ein Möbelstück integrieren lasse. Mir schwebt da eine drehbare Säule vor deren Kern aus dem Tieftonabsorber besteht und außen ringsherum CD-Fächer hat. Ich glaube, ein großes, drehbares CD-Regal könnte ich jeweils in die Ecken stellen. Und keiner wüßte, daß es eigentlich Absorber sind. Ein wahrlich teuflischer Plan.

Hat schon irgend jemand so was in dieser Richtung gebaut ? Ich meine Absorber integriert in Möbelstück etc. ??



Apropos Experimentierfreudig.
Habe mir überlegt das ich im Eck eh einen Lüfter hängen habe, der zwar relativ leise ist. Aber evtl kann man ihn in einen solchen Absorber gleich integrieren, und somit 2Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Jedoch sollte eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet sein.

Jetzt zu meiner eigendlichen Frage.
Die untere Grenzfrequenz eines solchen porösen Absorbers kann man doch folgendermaßen berechnen: Schallgeschwindigkeit/Frequenz/2=tiefe des Absorbers
oder habe ich da was stark durcheinander gebracht?
Wobei ich mir dann nicht vorstellen kann das ein 3eckiger Absorber den gleichen Effekt hat wie ein 4eckiger, da die Tiefe des porösen Materials ja stark differiert.
Meiner Theorie nach, könnte man sie dann auf die unterste Problemfrequenz abstimmen.
Blos zählt dann die Tiefe beider gegenüberliegender Absorber zuzsammen, oder muss jeder einzelne die Ausmasse haben?
(hoffe das is so verständlich):.

Gruss Ralph


[Beitrag von SV650 am 18. Apr 2004, 02:55 bearbeitet]
Crusader
Stammgast
#64 erstellt: 18. Apr 2004, 08:33
@SV650:
Da hast Du sicherlich etwas durcheinander gebracht.
Schallgeschwindigkeit/Frequenz/2=tiefe des Absorbers
So einfach ist es dann doch nicht. Dies wurde ja bedeuten, daß das Material des Absorbers völlig außer Acht gelassen wird. Es kommt ja auch darauf an, woraus das Ding gemacht ist (Mineralwolle etc.) und welches Raumgewicht das Zeug hat. Ob dreieckig oder viereckig macht nicht den großen Unterschied. Der dreieckige Absorber wird ja so in die Ecke gestellt, daß seine Ecke in den Raum ragt.
Das machen wir ganz einfach:
Wir bitten raw seine Absorber quer durchzuschneiden und vorher und nachher zu messen....................
Thiuda
Inventar
#65 erstellt: 18. Apr 2004, 11:43
So einfach ist die Rechnung nun wirklich nicht!

Mann kann die Kantenabsorber sowieso nicht so einfach berechnen, da er gewissermaßen anders wirkt!

Er hält ja sozusagen nur "die Frequenzen aus der Ecke fern", die unterhalb der Grenzfrequenz deines Raumes liegen, also die Raumeigenmoden. In rechteckigen Räumen haben Raumeigenmoden ein Maximum des Schalldrucks und ein Minimum der Schallschnelle in den Raumecken. Wir brauchen aber eine hohe Schallschnelle, damit die Absorbation auch effektiv ist. Zum Glück ist die Schallschnelle vor der Raumecke, je nach Frequenz, unterschiedlich und vor mindestens einer der Raumecken wesentlich schneller. Hier kommt der Kantenabsorber zum Einsatz, das heißt das der Kantenabsorber in die richtige Ecke muss um die Raumeigenmoden zu dämpfen und logischerweise wirkt dieser um so besser um so größer sein Ausmaß ist.


Mann kann den Wirkungsgrad aber nicht genau, bzw. allgemein berechnen!!!!!!!!! Für einen bestimmten Raum müsste es allerdings möglich sein, frag mich er nicht wie!

Der Wirkungsgrad hängt von zu vielen Faktoren ab, da der Raum selbst, also seine Ausmaße (Grenzfrequenz/Eigenmoden) sowie das Material der Wände etc. eine zu große Rolle spielt. So brauchen Räume mit sehr soliden Wänden (z.B. Kellerwohnung) wesentlich mehr Kantenabsorber als Räume mit dünneren Wänden.

M.f.G. Draic-Kin
Crusader
Stammgast
#66 erstellt: 18. Apr 2004, 14:16
Das war die lange Erklärungsversion.

Leider gilt: viel und groß bringt viel

=

je mehr sich die Frau darüber aufregt, desto höher die Wirkung des Absorbers, eingentlich doch eine ganz einfache Berechnungsformel !!!
SV650
Stammgast
#67 erstellt: 18. Apr 2004, 15:02
hab ich mir schon fast gedacht... weiss auch nicht mehr wo ich das aufgeschnappt habe.
Gibt es eigendlich auch zu viel des guten?
d.h. kann man sie auch zu groß dimensionieren?
(aus akustischer sicht gesehen, Frau technisch usw. jetzt mal abgesehen)

Gruss Ralph
raw
Hat sich gelöscht
#68 erstellt: 18. Apr 2004, 16:09

Gibt es eigendlich auch zu viel des guten?
d.h. kann man sie auch zu groß dimensionieren?
(aus akustischer sicht gesehen, Frau technisch usw. jetzt mal abgesehen)


hmm.. gute Frage: Ich denke, dass 4 Absorber zu je 120cm*60cm*60cm* wirklich das noch vertretbare Maximum sind. Eine Überdämpfung in Hochtonbereich und sogar Mitteltonbereich kann es ja wegen der Folie fast nicht geben.


Wir bitten raw seine Absorber quer durchzuschneiden und vorher und nachher zu messen....................


öhmm... gehts noch?
raw
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 18. Apr 2004, 16:11
Achja:
Wenn man Raummoden/resonanzen im Bass weghaben will, kommt man um ein DBAsystem nicht herum. Die Absorber verringern diese Raummoden nur, machen sie aber nicht (fast) völlig weg!
Thiuda
Inventar
#70 erstellt: 18. Apr 2004, 16:47


Gibt es eigendlich auch zu viel des guten?
d.h. kann man sie auch zu groß dimensionieren?
(aus akustischer sicht gesehen, Frau technisch usw. jetzt mal abgesehen)



hmm.. gute Frage: Ich denke, dass 4 Absorber zu je 120cm*60cm*60cm* wirklich das noch vertretbare Maximum sind. Eine Überdämpfung in Hochtonbereich und sogar Mitteltonbereich kann es ja wegen der Folie fast nicht geben.


Ein wikliches Maximum gibt es eigendlich schon, die Absorber könnten trotz Folie den Miteltonbereich bzw. den unteren Mitteltonbereich dämpfen oder bei extremer überdmensionierung dürfte der Bass zu schlank wirken. Aber man kann sich an gewissen Richtlinien orientieren.

FastAudio sagt ein SuperPiu pro 20m^3, ein SuperPiu entspricht in etwa einem der Glaswolle Absorber die Raw oben nennt.

Je nach Raummaßen, Wandmaterial etc. muss man auch mehr nehmen, zum Beispiel in Kellerwohnungen mit maßiven Wänden oder in Räumen mit sehr ungünstigen Maßen muss man mehr Kantenabsorber einsetzen als FastAudio allgemein vorschlägt.


Zu der Sache mit 3eckigem und 4eckigem Absorber:
Thomas Fast versicherte mir, das es keinen Unterschied machen würde. Ich habe ganz geschickt nachgefragt und meinte: "Ich habe zu wenig Platz um 4 Superpius zu installieren, kann ich nicht einfach 4 Stück nehmen und sie als 4 eckigen Klotz in die Ecke stellen?"
Daraufhin versicherte mir Thomas Fast, das es Geld verschwendung sei, weil es keinen Unterschied mache.

Und das ist auch logisch, ist ja der Selbe Effekt als wenn man einen Porösen Absorber in einem gewissen Abstand zu Wand anbringt, dies erhöht seine effektivität ebenso. Die Angriffsfläche die in den Raum ragt, deswegen stellt man ihn mit der Kante in den Raum, bleibt ja die gleiche, es dürfte höchstens einen minimalen Unterschied geben, wenn überhaupt.


M.f.G. Draic-Kin
Odiworst
Ist häufiger hier
#71 erstellt: 18. Apr 2004, 19:52
Hallo,
bin zwar neu hier aber wollte auch einmal etwas zum Thema loswerden:

Die porösen Absorber dämpfen ja indem sie die Luftteilchen durch Reibung (und Umwandlung der Bewegungs- in Wärmeenergie) abbremsen. Abgebremst kann nur ein Teilchen werden, das sich auch bewegt (Schallschnelle). Je schneller sich ein Teilchen bewegt desto mehr Energie gibt es dann in Form von Reibung im Absorber ab. Bei laminaren Strömungen ist die Reibung proportional zur Geschwindigkeit. (doppelte Geschw. --> doppelte Reibungskraft). Da eine Wand (einmal abgesehen von mitschwingenden Leichtbauwänden) in guter Näherung starr ist beträgt die Geschwindigkeit der Luftmoleküle hier etwa null. (Direkt an der Wand ist nur die Druckänderung am größten --> das ist das was wir hören)

Wenn ich hier von Geschwindigkeit spreche meine ich natürlich immer die Schallschnelle und NICHT die Schallgeschwindigkeit!

Bei stehenden Wellen (Raummoden) ist die erste Stelle mit maximaler Teilchengeschwindigkeit stets eine viertel Wellenlänge von der Wand entfernt. Hier würde eine Absorberschicht demnach ihre größte Wirkung entfalten.

Die Wellenlänge errechnet man, indem man die Schallgeschwindigkeit durch die Frequenz teilt.

Bei einer 16m Welle (~ 20 Hz) sollte sich also der Absorber idealerweise 4 m von der Wand entfernt befinden.
Leider ist dann bei doppelter Frequenz die Absorptionswirkung am kleinsten.

Hoffe ich hab mich nicht zu verworren ausgedrückt.
Aber vielleicht ist jetzt klar, warum das fehlende "Dreieck" (Prisma) beim Cornerblock keine Auswirkung auf den Absorbtionseffekt hat....

Gruß
Odi
Thiuda
Inventar
#72 erstellt: 18. Apr 2004, 20:17
@ Odiworst

Hi erst mal willkommen im Forum!!!

Schön hier einen Forums-Neuling mit so umfassenden Vorwissen begrüßen zu können!!!

Langsam wird ja was aus unserer Akustik-Ecke


Die erklärung der porösen Absorber die du geliefert hast ist richtig, lässt sich aber zum Glück nicht lückenlos auf die Kantenabsorber anwenden, sonst bräuchten wir fast 1 Meter Klötze in den Ecken. Die Kantenabsorber sind ein spezieller Fall von porösen Absorbern, die aufgrund der unten stehenden Funktionsweise (er verhindert das die Eigenfrequenzen des Raumes derart angeregt werden) auch mit wesentlich kleineren Ausmaßen in tieferen Frequenzen effektiv sind. Aber das mit dem "fehlenden Stück" des Absorbers ist richtig.


Wie oben von mir geschrieben:



Mann kann die Kantenabsorber sowieso nicht so einfach berechnen, da er gewissermaßen anders wirkt!

Er hält ja sozusagen nur "die Frequenzen aus der Ecke fern", die unterhalb der Grenzfrequenz deines Raumes liegen, also die Raumeigenmoden. In rechteckigen Räumen haben Raumeigenmoden ein Maximum des Schalldrucks und ein Minimum der Schallschnelle in den Raumecken. Wir brauchen aber eine hohe Schallschnelle, damit die Absorbation auch effektiv ist. Zum Glück ist die Schallschnelle vor der Raumecke, je nach Frequenz unterschiedlich und vor mindestens einer der Raumecken wesentlich schneller. Hier kommt der Kantenabsorber zum Einsatz, das heißt das der Kantenabsorber in die richtige Ecke muss um die Raumeigenmoden zu dämpfen und logischerweise wirkt dieser um so besser um so größer sein Ausmaß ist.


Mann kann den Wirkungsgrad aber nicht genau, bzw. allgemein berechnen!!!!!!!!! Für einen bestimmten Raum müsste es allerdings möglich sein, frag mich er nicht wie!

Der Wirkungsgrad hängt von zu vielen Faktoren ab, da der Raum selbst, also seine Ausmaße (Grenzfrequenz/Eigenmoden) sowie das Material der Wände etc. eine zu große Rolle spielt. So brauchen Räume mit sehr soliden Wänden (z.B. Kellerwohnung) wesentlich mehr Kantenabsorber als Räume mit dünneren Wänden.


Es ist also nicht ohne weiteres möglich einen allgemeinen Wert des Wirkungsgrades für Kantenabsorber anzugeben. Denn jeder Raum hat andere Eigenmoden und je nach Aufstellung wirkt sich der Kantenabsorber anders aus.

M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 18. Apr 2004, 20:33 bearbeitet]
raw
Hat sich gelöscht
#73 erstellt: 18. Apr 2004, 21:11

Es ist also nicht ohne weiteres möglich einen allgemeinen Wert des Wirkungsgrades für Kantenabsorber anzugeben. Denn jeder Raum hat andere Eigenmoden und je nach Aufstellung wirkt sich der Kantenabsorber anders aus.


Da sieht man wieder: Alles ist relativ!


Also sollte man jetzt den Absorber nun direkt an die Wand anlehnen oder einige Dezimeter von der Wand weg befestigen? Eher letzteres, oder?
SV650
Stammgast
#74 erstellt: 18. Apr 2004, 21:43

Da sieht man wieder: Alles ist relativ!


Also sollte man jetzt den Absorber nun direkt an die Wand anlehnen oder einige Dezimeter von der Wand weg befestigen? Eher letzteres, oder?


Das kommt immer darauf an wo die "Moden" auftreten wenn ich das richtig verstanden habe.

Da sieht man wieder: Alles ist relativ! *ggg*

Gruss Ralph
Thiuda
Inventar
#75 erstellt: 18. Apr 2004, 22:27

Also sollte man jetzt den Absorber nun direkt an die Wand anlehnen oder einige Dezimeter von der Wand weg befestigen? Eher letzteres, oder?


Nein!

Auf jeden Fall direckt in die Ecke, du musst nur die richtigen Ecken finden und gegebenfalls einen noch dickeren Kantenabsorber nehmen!


Dazu mußt du herrausfinden zwischen welchen Wänden sich bei dir die Stehenden Wellen bilden!!!

Das machst du z.B. mit dem Raummodenrechner von Hunecke:
http://www.hunecke.de/calculator/mode/raumakustik-mode.htm

In die Ecken, die an diese Wände grenzen müssen die Absorber!

Bilden sie sich zum Beispiel zwischen Decke/Boden und auch den Seitenwänden, wirkt der Kantenabsorber am besten in der Raumecke zwischen Seitenwand/Boden oder Seitenwand/Decke, bilden sie sich zwischen Decke/Boden und auch der Vor/Rückwand wirkt der Kantenabsorber am besten in der Ecke zwischen (Vor)Rückwand/Decke und (Vor)Rückwand/Boden... usw.


Der klassische Fall in den vertikalen Raumecken ist dann am effektivsten wenn sich die stehenden Wellen zwischen Vor/Rückwand und auch den Seitenwänden bilden.
(Das ist zum Beispiel bei mir der Fall )
Dann spielt es auch keine Rolle ob ich sie hinter die LS oder hinter den Höhrplatz stelle. Das einzigste was noch eine Rolle spielt ist die Beschaffenheit der Wände, falls man die wahl hat, sollte man die Kantenabsorber lieber in die Ecke einer maßiven Wand anstatt einer schwingenden oder dünnen Wand stellen, da macht er sich mehr bemerkbar.



Natürlich tuen sich nicht alle Stehenden wellen immer nur zwischen bestimmten Wänden bilden, jedes raummaß B/H/T bilden seine eigenen Raummoden, aber es stören ja nicht immer alle gleich viel. Raummoden von 30Hz oder auch 50Hz lassen sich sowieso nicht sehr effektiv mit einem Kantenabsorber bekämpfen, man sollte sich mit den Kantenabsorbern lieber um die etwas höheren Frequenzen kümmern und die ganz tiefen Frequenzen mit einem Helmholzresonator zu Leibe rücken.

Bei mir zumindestens sind die zwischen Vor/Rückwand und den Seitenwänden am störensten.

M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 18. Apr 2004, 22:32 bearbeitet]
SV650
Stammgast
#76 erstellt: 18. Apr 2004, 23:23
Da steht immer nx ny und nz mit einer dazu gehörigen zahl.
Wenn ich jetzt z.B. eine "Dröhnfrequenz" habe, dann schau ich einfach auf welcher Axe sich die meisten Raummoden bilden, wenn ich jetzt x0 y0 und z1 habe, dann solten sie in die Senkrechten Ecken (Z achse).
Also in die Ecken wo ich sag mal ganz banal die grösste Zahl ist.
(bei x3 y2 z1 also in die xachse)
Hab ich das richtig verstanden?
Kann man wenigstens 1 mal etwas pauschal sagen!?!?

Gruss Ralph
Thiuda
Inventar
#77 erstellt: 19. Apr 2004, 00:08

Wenn ich jetzt z.B. eine "Dröhnfrequenz" habe, dann schau ich einfach auf welcher Axe sich die meisten Raummoden bilden, wenn ich jetzt x0 y0 und z1 habe, dann solten sie in die Senkrechten Ecken (Z achse).
Also in die Ecken wo ich sag mal ganz banal die grösste Zahl ist.
(bei x3 y2 z1 also in die xachse)


Jein, leider ist es nicht ganz so einfach...



Also erstmal was grundlegendes zu Raummoden, die erste mögliche Resonanz in einer Dimension tritt auf, wenn die halbe Wellenlänge der Raumdimension entspricht. Alle weiteren Resonanzen sind Vielfache davon man unterscheidet unter axialen, tangentialen und schrägen Resonanzen.

Axial = eine Raumachse (100)
Tangential = zwei Raumachsen (110)
Schräg = drei Raumachsen (111)

Bisher recht einfach, diese Resonancen haben einen sogenannten modalen Charakter, das heißt die Dimension entspricht etwa einer Wellenlänge. Das ist jedoch nur bei tiefen Frequenzen so, gehen wir höher wird aus dem modalen ein diffuser Charakter (z.B. 220), hier ist die Dichte der Resonancen wesentlich höher, Druck- und Schnellebereiche liegen erheblich dichter besammen.

Das kann man auch ganz gut bei hunecke sehen, wie sich bei höheren Frequenzen die schwarzen Flecken verteilen. Hierher kommt auch der Typische effekt den alle kennen, an einer stelle ist Bass an der anderen nicht, alle weißen Flecken sind "Bassarm".


Dir wird auffallen das immer irgendeine der Ecken schwarz ist, hier liegt ein maximum des Schalldrucks, aber nicht das maximum der Schallschnelle vor, die wir zur effektieven absorabtion benötigen. Deshalb muß der Absorber auch solch ein Ausmaß haben, damit er soweit reicht, das er in den "weißen Bereich" (Schallschnelle) eindringt und effektiv absorbieren kann. Das heißt, er kann nur in der Ecke effektiv absorbieren in der er von der Ecke, in der ein maximum des Schalldrucks vorliegt, bis in den Bereich mit hoher Schallschnelle ragt. (Er muß also in einer Schwarzen Ecke stehen und von dort aus bis in den weißen Bereich ragen)
Es ist also nicht ganz so einfach die optimale Position für den Absorber zu finden.


Hoffe ich konnte dir helfen, wenn du irgendetwas näher wissen willst, ich stehe für Fragen offen...


M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 19. Apr 2004, 00:11 bearbeitet]
Crusader
Stammgast
#78 erstellt: 19. Apr 2004, 09:17
"Auf jeden Fall direckt in die Ecke, du musst nur die richtigen Ecken finden und gegebenfalls einen noch dickeren Kantenabsorber nehmen!"


Dem stimme ich zu, gebe aber zu bedenken, daß man die Dinger gleichmäßig verteilen muß, Also wenn ich in die linke EZcke vor der Hörposition einen großen Absorber stelle, muß ich es auch mit der rechten Ecke so machen. Sonst leidet die Räumlichkeit des Klangbildes.


Kaum ist man mal einen Abend weg, schon geht im Akustik-Forum die Post ab. Das macht Ihr doch mit Absicht................
SV650
Stammgast
#79 erstellt: 19. Apr 2004, 09:30
Ok, schon wieder was dazu gelernt.
Aber das mit der Positionierung hat soweit schon gestimmt, blos das ich die Dimensionierung ausser acht gelassen habe.
Kann das sein?
Auf jedenfall habe ich wenn ich (100) habe, stehende Wellen entlang der X-Achse. (richtig?)
Und wenn ich (110) habe, hab ich entweder die Polizei in der Leitung oder stehende Wellen auf der X und der Y-Achse.
Die überschneiden sich einfach, und nehmen keine andere "Form" an oder?

EDIT: Irgendwie doch ned seh ich grade... jetzt blick ich nichts mehr. Erkenne keinen Zusammenhang zwischen dem Bild und den Zahlen:.

Gruss Ralph


[Beitrag von SV650 am 19. Apr 2004, 09:50 bearbeitet]
Crusader
Stammgast
#80 erstellt: 19. Apr 2004, 09:57
@SV650:

Du hast es jetzt voll drauf !

Hoffentlich lesen nicht zu viele Leute dieses Forum, sonst bekommt man bald keine Mineralwolle mehr im Baumarkt...........................
SV650
Stammgast
#81 erstellt: 19. Apr 2004, 10:59

@SV650:

Du hast es jetzt voll drauf !

Hoffentlich lesen nicht zu viele Leute dieses Forum, sonst bekommt man bald keine Mineralwolle mehr im Baumarkt...........................


Wenn mir noch jemand einbläuen kann wie die Zahlen und das Diagramm bei huneckes Moden Berechnung zusammen hängen.

Kann es sein das sich Schallschnelle und Schalldruck indirekt Proportional verhalten? (kleine theorie meiner seits)

Gruss Ralph
Crusader
Stammgast
#82 erstellt: 19. Apr 2004, 14:25
Sieht ganz so aus, Meister der Theorie !
SV650
Stammgast
#83 erstellt: 19. Apr 2004, 14:35
Dann besteht bei mir ja doch noch Hoffnung!

Gruss Ralph
Crusader
Stammgast
#84 erstellt: 19. Apr 2004, 15:38
Du bist der godfather of theoretical room acoustics !!!
SV650
Stammgast
#85 erstellt: 19. Apr 2004, 15:41

Du bist der godfather of theoretical room acoustics !!!


Wenn du so weiter machst, komm ich mir noch verarscht vor, und der beitrag wird ins off topic verschoben!

Gruss Ralph
Crusader
Stammgast
#86 erstellt: 19. Apr 2004, 15:50
Kein Mensch will Dich verarschen.

Überlege gerade ob ich zwei Plattenabsorber so aneinanderbaue, daß sie einen rechten Winkel ergeben. Wenn ich die dann in die Ecke stelle, so daß dieser rechte Winkel in den Raum ragt, kann ich das entstendene Dreieck in der Raumecke mit Mineralwollplatten füllen und hab im Prinzip das Maximum aus der Ecke rausgeholt (rein Absorbertechnisch). Eigentlich müßte es funtionieren.
SV650
Stammgast
#87 erstellt: 19. Apr 2004, 16:15
Und in den Plattenschwinger noch nen Diffusor und ne Minnibar integrieren!
Ne, etz mal im ernst, die Idee klingt nicht mal so dumm, ok, vielleicht ein bischen.:D
Sorry, aber kurz vor Feierabend muss wenigstens ein wenig Verarsche drinn sein.:prost
Aber probieren geht über Studieren.
Freue mich schon auf deine Erfahrungsberichte.

Gruss Ralph
Crusader
Stammgast
#88 erstellt: 19. Apr 2004, 16:57
Jo, ein Problem sehe ich schon. Die rückwärtige Platte der Plattenabsorber darf nicht zu dick werden, sonst schaffens die tiefen Frequenzen nicht durch.
Thiuda
Inventar
#89 erstellt: 19. Apr 2004, 17:03

Auf jedenfall habe ich wenn ich (100) habe, stehende Wellen entlang der X-Achse. (richtig?)
Und wenn ich (110) habe, hab ich entweder die Polizei in der Leitung oder stehende Wellen auf der X und der Y-Achse.
Die überschneiden sich einfach, und nehmen keine andere "Form" an oder?


Das ist richtig, bei (110) handelt es sich dann halt um eine tangentiale Resonance.

Das heißt die Resonance bei dieser bestimmten Frequenz tritt sowohl zwischen den beiden Wänden der X als auch Y Achse auf.

M.f.G. Draic-Kin
raw
Hat sich gelöscht
#90 erstellt: 19. Apr 2004, 21:44
@ Draic-Kin

WOW!

Woher weißt du das alles!? Alle Achtung!

Gibts dazu einen Link?
Thiuda
Inventar
#91 erstellt: 19. Apr 2004, 22:58
Danke raw

Ich fühle mich geschmeichelt



Hab ich mir über die Zeit alles angelesen, interessiere mich sehr für Raumakustik und alles was damit zu tuen hat.
Aber denke jetzt nicht ich währe allwissend, es gibt noch viel zu lernen, ist halt eine Wissenschaft für sich.

Bin wirklich froh das das Akustik Forum langsam immer mehr aufblüht, freu mich immer wie ein Kind wenn es hier einen neuen Beitrag gibt


Konkrete Links habe ich jetzt nicht, geh einfach mal auf die Suche, gibt ne Menge im Internet, Diplomarbeiten etc. teilweise leider auch in Englisch und fast alle Texte wirklich sehr lang, detailiert und setzen zum großteil ein gewissen Grundwissen über Akustik vorraus.

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, aber denke immer daran, ich weiß auch nicht alles, es gibt einige wirklich fähige Leute in diesem Forum!!!

M.f.G. Draic-Kin
Buddelfrosch
Stammgast
#92 erstellt: 20. Apr 2004, 07:38
@ Crusader

Die rückwärtige Platte der Plattenabsorber darf nicht zu dick werden, sonst schaffens die tiefen Frequenzen nicht durch.

Mach sie aber auch nicht zu dünn, dann schwingt sie nämlich lustig mit und Wirkung und Abstimmung sind im Eimer oder zumindest nicht mehr vorhersehbar. Meist wird die Schwingneigung der Rahmenkonstruktion sträflich unterschätzt. Ein Kompromis könnte vielleicht eine mittlere Dicke (min. 18 mm) und eine innere Versteifung sein. Erhöht allerdings den Aufwand beim Bau.

Gruß
Gabor
SV650
Stammgast
#93 erstellt: 20. Apr 2004, 07:54

Die rückwärtige Platte der Plattenabsorber darf nicht zu dick werden, sonst schaffens die tiefen Frequenzen nicht durch.



Spielt das denn eine Rolle? Dachte immer das Ding hängt eh an der Wand? Wozu müssen da die tiefen Frequenzen durch?
Wo sollen sie denn hin? Durch die Wand zum Nachbarn?

Gruss der ahnungslose Ralph
Buddelfrosch
Stammgast
#94 erstellt: 20. Apr 2004, 10:31
Das bezog sich lediglich auf diese Aussage von Crusader:

Überlege gerade ob ich zwei Plattenabsorber so aneinanderbaue, daß sie einen rechten Winkel ergeben. Wenn ich die dann in die Ecke stelle, so daß dieser rechte Winkel in den Raum ragt, kann ich das entstendene Dreieck in der Raumecke mit Mineralwollplatten füllen und hab im Prinzip das Maximum aus der Ecke rausgeholt (rein Absorbertechnisch). Eigentlich müßte es funtionieren.
SV650
Stammgast
#95 erstellt: 20. Apr 2004, 10:40
Axo, hab ich mal wieder nur die hälfte gelesen, ich dachte er will die Plattenschwinger ins Eck bauen, und davor einen Eckabsorber stellen.
Aber bei nem rechten Winkel der in den Raum ragt entsteht doch ein 4 und kein Dreieck. (oder hab ich das System immer noch nicht verstanden??

Gruss Ralph


[Beitrag von SV650 am 20. Apr 2004, 10:42 bearbeitet]
C.Smaart
Hat sich gelöscht
#96 erstellt: 20. Apr 2004, 11:57

Langsam wird ja was aus unserer Akustik-Ecke


Sehr schön, kann mich nur anschließen.

Nachdem ich nun ein paar Tage Job-bedingt weg war, habe erfreut festgestellt wie viele hochwertige Beiträge in der Zeit aufgelaufen sind.

Ich habe mich bevor ich in den Weiten des www. auf dieses Forum gestoßen bin lange mit dem Thema Kantenabsorber befasst und habe mir mein eigenes Bastelmodel entworfen welches ich gerne auch als Anregung weitergebe, bzw. zur Diskussion freigebe.

Also die Vorteile meines Modells:

Faserfrei
Kostengünstig
Wirksam (!)
Optisch (relativ) unauffällig
Hochtonneutral bzw. sogar förderlich

Na, schon neugierig?

Weiter:
Farblich/ gestalterisch beliebig anpassbar
Bauzeit ohne Streichen < 1 Stunde

Die Nachteile:

Kein experimentieren mit der Aufstellung möglich. Gebaut ist gebaut und wenn’s nicht optimal ist hat man Pech!

Dito für die Dimensionierung. Wenn das Ding zu klein ist, dann geht der einzige Ausweg in den Baumarkt...


Man braucht dazu:

Eine Raumkante (deckenhoch) – das klingt zwar banal, aber sucht doch bitte mal in einer Dachwohnung eine Raumkante! Dachschrägen haben zwar auch Kanten zur Wand hin, aber da wird’s a.) mit der Bastelei schwieriger und b.) versagen bei nicht-quaderförmigen bzw. asymetrischen Räumen alle mir im Netz bekannten Akustik-DYS-Rechenschieber...

2 deckenhohe Dachlatten

4 Dübel + Schrauben

10- 20 Holzschrauben

Eine gelochte Holzplatte (Lochanteil je nach gewünschtem Hochton-Refektionsanteil wählbar, jedoch min 30%) ca. 4-5mm stark.
ca. 1m³ Verpackungschips. Damit meine ich diese lustigen Styroporflocken welche in der Industrie verwandt werden um lose Dinge in Kartons vor Stößen zu schützen.

Zu diesen Styroporchips gibt’s auch eine aus akustischer und ökologischer Hinsicht bessere Variante: Chips aus Maisstärke. Dabei handelt es sich quasi um Verpackungschips auf Popcornbasis. Ohne Zucker versteht sich. Die Teile sind sehr offenporig und dadurch als Absorberfüllung sehr gut zu gebrauchen. Ich hab mal im Rahmen einer Studienarbeit die Absorbtionseigenschaften von den Teilen untersucht und die haben wirklich erstaunlich gut abgeschnitten.

Wer solchen Extravaganzen misstraut, kann auch Steinwolle und Co verwenden, aber dann ist natürlich wieder ein Schutz gegen Fasernausbreitung nötig. Aber auch das lässt sich machen, dazu später mehr.

Die Bauanleitung:

Die beiden Dachlatten werden auf Deckenhöhe zurechtgesägt und mittels der Dübel an den Begrenzungswänden der Raumkante befestigt. Die Frage wie weit man diese Latten von der Kante weg anbringt kann ich leider nicht pauschal beantworten. Klar ist jedoch, je weiter weg desto größer wird später das Volumen des Absorbers. ich hab bei mir mit 80cm und 60cm gearbeitet. Asymetrische Abstände sind nicht nur erlaubt sondern bringen im reflektierenden Frequenzbereich Vorteile.

Auf die Latten wird nun über Eck die Lochplatte aufgeschraubt. Wer besonders ordentlich arbeiten will darf natürlich die Dachlatten in entsprechendem Winkel anfasen. Ist aber nicht zwingend.

Wichtig! Die Platte darf nicht in einem Stück angeschraubt werden, sonst wird das befüllen sehr schwierig

Man muss also die Platte in zwei Stücke aufteilen. Ein großes Stück, so ca. Raumhöhe -20cm wird mit dem Fußboden bündig angeschraubt. Oben entsteht so ein Spalt durch den später die Füllung hineingeschüttet werden kann. Anschließend wird der Spalt mit dem abgesägten Stück der Platte verschlossen. Fertig


Man hat nun eine komplette Raumkante zum Absorber gemacht. Die Lochplatte kann nun beliebig gestaltet werden. Ob einfach angestrichen oder mit Stoff bespannt ist völlig egal. Man kann sogar Dünne Raufasertapete drübertapezieren und dann drüber streichen. Dann ist das Ding quasi unsichtbar.
tieffrequente Wellen zeigen sich durch die Tapete äußerst unbeeindruckt und gehen einfach durch während hohe Töne munter reflektiert werden. Somit natürlich auch keine Überdämmung. Die Tapete erlaubt es auch den Absorber mit Steinwolle etc, zu befüllen da sie gleichzeitig als Faserschutz dient.

Der Lochanteil und der Lochdurchmesser der Platte bestimmt die obere Grenzfrequenz des Absorbers. Je geringer der Holzanteil desto höher liegt diese.

Die untere Grenzfrequenz wird wiedermal nur durch das Volumen bzw. die Tiefe des Konstrukts bestimmt. Hier gilt der Akustikergrundsatz „size matters“.

Durch die Verwendung relativ dünner Platten 4-5mm wirkt der Absorber im Mittenbereich sogar ein wenig wie ein stark bedämpfter Plattenschwinger. Allerdings sollte dieser Nebeneffekt ob des geringen Wirkungsgrades nicht überschätzt werden. Schaden kann es aber nicht.

Somit ist diese Konstruktion eine Mischform verschiedener Absorber. Welches Wirkprinzip überwiegt hängt nur von der Dimensionierung und dem Lochanteil der Platte ab.
Wenn man sich statt der Platte einen Maschendraht vorstellt (Lochanteil fast 100%) und auf eine Bespannung verzichtet dann ist das Konstrukt ein fast 100%iger poröser Absorber.
Verwendet man stattdessen eine massive Platte mit nur einem Loch, dann ist es im Prinzip ein stark bedämpfter Helmholtzresonator.
Dazwischen sind die Übergänge fließend.

Dadurch wird aber der gravierende Nachteil klar: man muß sich im Vorfeld massiv Gedanken machen! Durch die Einbeziehung der Wände in die Konstruktion sind Nachtägliche Veränderungen nicht mehr machbar.

Wer jedoch seine Problemzonen kennt (nein, nicht der Bierbauch ist gemeint), erhält einen sehr unauffälligen Absorber.

So jetzt ihr

Viel Grüße




PS: Leider hab ich keinen eigenen Webspace um eine vernünftige Grafik zu veröffentlichen, aber das Prinzip ist so simpel das sich hoffentlich jeder vorstellen kann wie es gemein ist.
Holgi70
Stammgast
#97 erstellt: 20. Apr 2004, 13:42
Hallo!
Cooles Konstrukt! Nur eins verwirrt mich etwas. Bei den dreieckigen käuflich zu erwerbenden Absorbern sollen die Teile so stehen, dass der rechte Winkel im Zimmer steht, weil er da die Schallteilchen besser bremsen kann. Ebenso bei den quaderförmigen (wo zwangsläufig ein rechter Winkel im Zimmer ist). Wenn ich diesen Eigenbau richtig verstanden habe geht die Raumwand mit 45° in die Lochplatte über und danach wieder mit 45° in die andere Seitenwand. Eigentlich ist nur die Ecke "abgerundet" worden oder? Ist dann eine Füllung überhaupt notwendig? Und wie wirkt diese dann. Müsste man nicht eine Dachlatte mitten ins Zimmer stellen und auf diese dann rechtwinklig von der Seiten und Rückwand Lochplatten aufschrauben. (Also wieder ein Quader bei dem die Rückwände durch die Raumwände gebildet werden?)
Nur mal so als Frage....
Vielleicht gibts wissenschaftliche Erklärungen, warum das eine oder andere besser sein könnte...
raw
Hat sich gelöscht
#98 erstellt: 21. Apr 2004, 19:11
Hi C.Smaart!


Toller Bericht/Bauanleitung!


Langsam wird ja was aus unserer Akustik-Ecke

...kann ich nur wiederholen!!!



Kein experimentieren mit der Aufstellung möglich. Gebaut ist gebaut und wenn’s nicht optimal ist hat man Pech!


Muss ich dir schwer widerspechen!
Man kann diese Art auch freistehend machen! Das ist alles kein Problem! > somit keine richtigen Nachteile

Das ist alles eine sehr sehr gute Idee!
raw
Hat sich gelöscht
#99 erstellt: 21. Apr 2004, 19:23

PS: Leider hab ich keinen eigenen Webspace um eine vernünftige Grafik zu veröffentlichen, aber das Prinzip ist so simpel das sich hoffentlich jeder vorstellen kann wie es gemein ist.


http://www.imageshack.us/

Da kannst du Bilder usw. uploaden ohne eigenen Webspace.
topa
Ist häufiger hier
#100 erstellt: 22. Apr 2004, 14:41
Moin!
Die Idee von C.Smaart weiterspinnend, kann man auch einfach anstatt der Holzkonstruktion Umzugkartons mit diesen Schaumstoffschnipseln/Chips/was-weiss-ich befuellen und diese dann in den Ecken stapeln. Das macht das ganze sowohl dosierbar als auch beweglich!!! Wenn's zuviel Hochton absorbiert kann man ja immer noch die Kartons mit Folie umspannen...

Das Ding wird immer billiger....

Gruss,
Tobi.
Buddelfrosch
Stammgast
#101 erstellt: 22. Apr 2004, 15:24

Das Ding wird immer billiger....


...sieht aber auch zunehmend besch...ener aus

Gruß
Gabor
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