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Stammtisch der Kopfhörerfreunde

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Inventar
#66988 erstellt: 14. Jan 2015, 12:06
Achja genau: Ich bin PRO Adoptionsrecht für Schwule und Lesben. Die Kinder sind andernfalls in einem Heim oder in Pflege, das darf man halt nie vergessen! Da muss man mMn nun wirklich nicht lange drüber nachdenken, ob "Das System" oder ein gleichgeschlechtliches Pärchen das bessere Umfeld für ein Kind ist

Was sexualisierte Anmachsprüche angeht:
Das ist nicht das, was ich meine. Darum gehts (zumindest bei meinen Ausführungen) nicht. Es geht lediglich um den alltäglichen Umgang miteinander, ohne irgendwelchen weiterführenden Interessen.
ZeeeM
Inventar
#66989 erstellt: 14. Jan 2015, 20:37

Geschmeidiger (Beitrag #66987) schrieb:

3. Hinsichtlich des Adoptionsrechtes für Homosexuelle habe ich noch immer keine abschließende Meinung. Von meinem heterosexuellen Standpunkt als Elter finde ich die Vorstellung sehr schräg und für das Kind nicht wünschenswert, frage mich im reflexiven Bezug aber natürlich auch, ob ich da nicht eine etwas eingeschränkte Sichtweise habe.


Das man etwas, was den Gewohnheiten entspricht erstmal mit etwas Abstand beäugt, das ist normal, aber man kann ja darüber nachdenken und dann kommt man dazu, das ein Kindeswohl nicht von der sexuellen Orientierung der Erziehungsberechtigten abhängt, ja nicht mal nur zwei Leute sein müssen, sondern welche Werte vermittelt werden. Eher misstraue ich Leuten die sehr viel Wert auf Aussenwirkung legen. Nach Außen heile Welt und hinter einer spiessbürgerlichen Fassade tun sich dann Abgründe auf.
peacounter
Inventar
#66990 erstellt: 14. Jan 2015, 20:45
ich persönlich hätte zum beispiel ein mulmiges gefühl, wenn ich ein kind an ein gläubiges "pärchen" vermitteln würde.
so mit hokus-pokus vorm essen und vorm zu bett gehen...
vermutlich ebenfalls unbegründet aber so is es halt.
da is keiner frei von...

n anderer hat das halt bei "homos" oder tätowierten oder was auch immer...

unterm strich ist der entscheider auch nur n mensch.
aber den hätte ich ganz gerne sehr gut und umfassend informiert.
besser als mich zum beispiel!
(auch wenn ich mich so anhöre als wäre ich von meiner weisheit überzeugt... nee, bin ich nicht. meine weisheit ist auch nicht von mir überzeugt... manchmal schnicken wir uns gaz ordentlich... )
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#66991 erstellt: 18. Jan 2015, 13:21
Clint Eastwoods neuesten Film werde ich mir nicht ansehen. Ich kann nicht mit einem Feigling sympathisieren, den man für über 100 Tötungen per Sniper auch noch in Amerika gelobt hat. Das ist eine der feigsten Arten, einen Menschen zu töten. Was für ein Held.
Enelium
Ist häufiger hier
#66992 erstellt: 18. Jan 2015, 13:23
Viele "akzeptieren" Homosexualität weil es zeigt wie tolerant man doch ist. Hat viel mit dem Ansehen in gewissen Umfeldern (vorallem die politisch korrekten) zu tun. Ist inzwischen ja auch ein einfaches Thema, ist sowieso in aller Munde und im TV. Sprecht über gesellschaftlich verteufeltes z.B. der Pädophilie und ihr werdet an der Reaktion sehen wie tolerant die Leute wirklich sind. Meist kommen dann plötzlich sehr radikale Aussagen bis hin zum Erhängen dieser Leute. Und dann fragt euch wie sich genau diese Leute vor 30-40 Jahren gegenüber Homosexuellen verhalten hätten...

Toleranz kommt von tolerare "erdulden"/"ertragen", ist also etwas passives. Wer das Thema anspricht um zu zeigen wie tolerant er doch ist, ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten und widerspricht auch gleichzeitig dem was Toleranz bedeutet.
ZeeeM
Inventar
#66993 erstellt: 18. Jan 2015, 13:34
Man sollte auch verstehen das die Abneigung gegenüber pädophilen daher rührt, Kinder, also die schutzbedürftigen Nachkommen zu schützen. Ein Pädophiler ist kein Mensch, der per se Kindern Gewalt an tut. Ein existierende Neigung kann aber dazu beitragen. Ein ganzer Haufen an Ressentiments entstehen so. Versuch mal das Thema häusliche Gewalt gegen Männer zu diskutieren. Da wird dir der Vogel gezeigt. Ein Mann der sinnbildlich die Bratpfanne über die Rübe gezogen bekommt, der ist doch in der Regel selber schuld und sollte schweigen, damit er nicht als Memme darsteht.
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#66994 erstellt: 18. Jan 2015, 13:37
Pädophilie und Homosexuelle sind wohl kaum zu vergleichen.
Ersteres ist ein Verbrechen und fügt Menschen gegen ihren Willen Gewalt zu.
Zweiteres nicht (zumindest bei uns ist es kein Verbrechen).

(Entschuldigt die Edits, bin gerade mit dem Handy im Internet)


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 18. Jan 2015, 13:39 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#66995 erstellt: 18. Jan 2015, 13:44
Pädophilie ist eine Paraphilie. Das Verbrechen entsteht erst in dem diese ausgelebt wird.
Man kann natürlich sich auf den Standpunkt stellen das schon die Existenz der Neigung ein Verbrechen ist.
kopflastig
Inventar
#66996 erstellt: 18. Jan 2015, 13:46
Die Tatsache, dass sich auch heute noch zum gleichen Geschlecht hingezogenen Menschen für diesen Umstand rechtfertigen müssen bzw. das aus Furcht vor negativen Reaktionen verheimlichen - darin sehe ich das eigentliche Problem.
liesbeth
Inventar
#66997 erstellt: 18. Jan 2015, 14:01
Pädophile ist auch kein Verbrechen, nur die AusÜbung dieser Neigung und da dass dann nicht ein verständlich sein kann, ist es eine Straftat und ist nicht tolerierbar.
Enelium
Ist häufiger hier
#66998 erstellt: 18. Jan 2015, 14:05

ZeeeM (Beitrag #66993) schrieb:
Man sollte auch verstehen das die Abneigung gegenüber pädophilen daher rührt, Kinder, also die schutzbedürftigen Nachkommen zu schützen. Ein Pädophiler ist kein Mensch, der per se Kindern Gewalt an tut. Ein existierende Neigung kann aber dazu beitragen.


Natürlich, ich würde einen Pädophilen der sich an meine (noch nicht existierenden) Kindern vergreift wahrscheinlich umbringen. Die Tat ist das schlimme, aber diese Menschen können ja auch nichts für ihre Neigungen, genauso wie Homosexuelle. Also ist das Thema durchaus zu vergleichen. Die Menschen sollten eine Möglichkeit haben darüber zu reden. Heutzutage reicht es ja schon aus als Pädophiler verdächtigt zu werden und man wird gesellschaftlich in die Kategorie "unterster Abschaum" eingegliedert. Den Ruf wird man auch nicht mehr los, denke ich.
Mal abgesehen davon dass es früher ziemlich normal war Frauen deutlich früher als mit 18 zu "verheiraten" (keine Wertung meinerseits).

Pädophilie ist ein schwieriges Thema, da es ja hier um Vorpubertäre Kinder geht. Aber genau das macht es zu einem hervorragenden Filter um scheintolerante Menschen zu entlarven.

Was auch viele nicht wissen, ist dass das legale Alter in Deutschland bei 14 Jahren liegt.

Gibt noch viele andere Themen, wie ZeeeM bereits die Gewalt gegen Männer erwähnt hat. Die Gesellschaft ist noch weeeeeeit entfernt tolerant zu sein, imo.


[Beitrag von Enelium am 18. Jan 2015, 14:09 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#66999 erstellt: 18. Jan 2015, 14:21
Ab und an kann man auch lesen, das Pädophile bei Ärzten Rat suchen, weil sie selber Angst davor haben das ihre Neigung gefährlich wird. Meist werden die wohl abgewiesen.
Ich kenne keine Statistik, aber mich würde es auch nicht wundern wenn das Phänomen Pädophilie viel kleiner ist als unbeherrschte Eltern, die ihre Kinder bisweilen derart verprügeln, das diese dauerhafte Schäden haben, massiv traumatisiert sind, oder sterben.
Ich hatte eine Bekannte, die in der forensischen Jugendpsychatrie arbeitete, und da gibt es Geschichten und Schicksale, die sind für den vollversorgten 0815-Bürger schwer zu begreifen.

Was unsere Gesellschaft anbelangt, ich denke das ist eine Sicherheit, die auf sehr dünnem Eis steht.
peacounter
Inventar
#67000 erstellt: 18. Jan 2015, 15:07
Solche Dinge ändern sich naturgemäß nur extrem langsam, da die eben auch ständig kolportiert werden.
Wie soll in den köpfen zb ankommen, dass es ernstzunehmende häusliche Gewalt gegen Männer gibt, wenn es bei GZSZ und Co immer noch als legitimes Stilmittel gilt, ein Mädchen, dass einem Jungen eine klatscht, als tough und selbstbewusst dastehen zu lassen und bei "umgekehrten Vorzeichen" den Jungen zum Schwein zu stilisieren?
Gehört der Satz "man schlägt keine Mädchen" in den Köpfen nicht längst ersetzt durch "man schlägt NIEMANDEN"?

Bis sowas wirklich in der breiten Bevölkerung zum Konsens wird, vergehen wohl Generationen und man muss aktiv daran arbeiten.

Rosa von Praunheims massenhaftes fremdouting war eine bodenlose Frechheit, aber unterm Strich hat es wohl den Homosexuellen in der Gesamtheit geholfen.
Ich denke, die ersten offen schwul lebenden Politiker hätten wir sonst bis heute nicht.

Schwierige Themen, aber nichts desto trotz gehören die aktiv angegangen.
Und dazu gehören imo eben auch schwule "kindergärtner" und homosexuelle Paare mit Kindern.
Und Lehrer, die einem Kleinen Raufbold nicht erzählen, man schlage keine Mädchen, sondern dass Gewalt ganz allgemein was für Loser ist!

Mir hat schon vor etwa 15 Jahren ein damals etwa 30-jähriger Freund anvertraut, dass er sehr darunter leidet, dass ihn Mädchen im alter von 10-12 unheimlich erregen und er mit "richtigen" Frauen mit hintern und brüsten nix anfangen kann.
Das fand ich damals einen enormen vertrauensbeweis von ihm und sehr mutig.
Viele hätten wohl danach nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.
Wir haben zwar bis auf sehr sporadische Mails keinen Kontakt mehr (er arbeitet jetzt im Ausland), aber ich hoffe inständig, dass er damit klar gekommen ist und nicht irgendwann seiner Neigung nachgegeben hat.
Es gibt dieses Phänomen und man muss Antworten dafür finden.
Die sind aber bestimmt nicht immer bequem oder mit dem vermeintlichen "gesunden Menschenverstand" zu finden.
Sexpuppen, die Kinder, evtl sogar Kleinkinder, darstellen zur triebabfuhr für pädophile?
Mädchenhafte prostituierte, die entjungferungsphantasien bedienen?
Ich weiß es auch nicht, aber ausblenden und verurteilen alleine ist sicher nicht die Lösung...


[Beitrag von peacounter am 18. Jan 2015, 15:21 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#67001 erstellt: 18. Jan 2015, 15:27
Mach mal eine Umfrage darüber ob ein Junge, der sich nicht prügeln will ein echter Mann werden kann ..

Das aktuelle Thema um Islam ist, wenn man da genauer drüber nachdenkt auch nicht so einfach, wie manch Instrumentalisierung des Themas erscheinen lässt.
peacounter
Inventar
#67002 erstellt: 18. Jan 2015, 15:34
Das Ergebnis so einer Umfrage kann ich mir auch so lebhaft vorstellen.
Und wenn so ein Junge dann Hilfe bei "der Obrigkeit" sucht (also zb beim Lehrer), dann steht er als Petze da und man sagt ihm, dass "Männer" sowas unter sich regeln, anstatt ihn in diesem verhalten zu bestärken...:cut
Sowas führt nicht unbedingt dazu, dass "richtige Männer" später in Konfliktsituationen die Faust in der Tasche lassen und den zivilisierten "offiziellen" weg gehen.


[Beitrag von peacounter am 18. Jan 2015, 15:35 bearbeitet]
Enelium
Ist häufiger hier
#67003 erstellt: 18. Jan 2015, 15:41

peacounter (Beitrag #67000) schrieb:
.
Das fand ich damals einen enormen vertrauensbeweis von ihm und sehr mutig.
Viele hätten wohl danach nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.


Echt mutiger Typ. Nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen wäre glaube ich für ihne noch ganz angenehm gewesen. Wäre für viele sicher ein super Tratschthema gewesen
Was mich interessieren würde: Wie hast du da reagiert? Was hast du empfunden? Hat sich deine Meinung ihm gegenüber geändert?

Als Ex-Moslem sage ich lieber nicht meine Meinung zu Religionen

Zum Thema Gewalt: Schlagen lasse ich mich von niemanden, auch nicht von Frauen. Wobei ich finde das ein paar kleinere Raufereien im Kindesalter nicht tragisch sind, eher im Gegenteil. Mir persönlich haben sie nicht geschadet, dass denke ich zumindest .
peacounter
Inventar
#67004 erstellt: 18. Jan 2015, 15:50
Er hat mir auch sonst öfter sein Herz ausgeschüttet und wir waren eh immer am rumphilosophieren, in so fern war ich wohl der passende Ansprechpartner für ihn.
Tja, wie gab ich reagiert..,
Wir haben einfach lange drüber gequatscht, und gegenseitig erzählt, was wir gut finden und was nicht so usw.
Und das ich das mutig von ihm finde hab ich selbstverständlich auch gesagt.
Dass er ein guter Kerl ist, dass Menschen eben phantasien haben, die aber nicht immer ausleben können usw.
Viele Menschen haben sexuelle Unterwerfungs- und/oder Machtgedanken und diesbezügliche wünsche.
Da muss jeder seinen Weg finden, ohne anderen wehzutun.
Ob ich ihm damit geholfen habe weiß ich auch nicht.
Ich vermute aber schon.
Manchmal braucht man auch einfach mal jemanden, der einem zuhört und einen in den Arm nimmt.
ZeeeM
Inventar
#67005 erstellt: 18. Jan 2015, 15:50
Raufereinen die im spielerischen Rahmen bleiben, auch wenn die durchaus weh tun können sind ok. In meiner Schulzeit gabe es da auch so manche blutige Nase. Aber es gab eindeutige Grenzen die unausgesprochen nicht überschritten wurde. Wenn Jemand am Boden lag, dann gab es kein in den Bauch und gegen den Kopf treten. Heute ist das sicherlich auch nicht die Regel, aber es kommt häufiger vor. Warum?

Deine Meinung als Exmuslim würde mich interessieren. Ich bin selbst seit 15 Jahren konfessionlos, halte Religion als solche nicht für eine Spinnerei die keinen Sinn macht.
peacounter
Inventar
#67006 erstellt: 18. Jan 2015, 16:25
Ich denke auch, das moderate Raufereien sogar hilfreich beim heranwachsen sind.
Man lernt Grenzen kennen, erlebt Macht oder Ohnmacht am eigenen Leib usw.
Imo ist es dabei aber völlig unbeachtlich ob Jungs Jungs hauen oder Jungs Mädchen oder Mädchen Jungs...
Wirkliche Gleichberechtigung ist kein Ponyhof.

Das gilt aber selbstverständlich nicht nur bei "gewaltfragen".
Es ist imo zb völlig legitim, wenn ein Mädchen davon träumt, später einen Mann zu finden, der sie auf Händen trägt und sie ernährt.
Nur sollte es andersrum halt genauso legitim sein und da hakt es dann.

Was potentielle Partner von so jemandem dann halten, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Mir jedenfalls fällt es schwer, Frauen wirklich ernstzunehmend und zu achten, die auf der Suche nach einem Ernährer sind.


[Beitrag von peacounter am 18. Jan 2015, 16:56 bearbeitet]
kamikaze7777
Stammgast
#67007 erstellt: 18. Jan 2015, 17:03

peacounter (Beitrag #67000) schrieb:

Gehört der Satz "man schlägt keine Mädchen" in den Köpfen nicht längst ersetzt durch "man schlägt NIEMANDEN"?


Bei dem Satz habe ich den typischen grünen Öko der 80er Jahre vor Augen, in Jesus-Latschen, selbstgestrickten Pullover, langen fettigen Haaren, John-Lennon Brille, der ziemlich nasal verkündet:
"Darüber müssen wir erstmal diskutieren!".
ZeeeM
Inventar
#67008 erstellt: 18. Jan 2015, 17:03
Es ist vollkommen ok, wenn eine Mädel den Männermarkt ökonomisch aberntet. Das ist nicht nicht ihr Problem, sondern derer, die sich das mit sich machen lassen.
Machiavellismus ist die eigentliche Kraft die diese Welt betreibt.
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#67009 erstellt: 18. Jan 2015, 17:08
Solche Aussagen sind ohnehin furchtbar.

"Man schlägt keine Mädchen"
"Jungen weinen nicht"
"Ein Indianer kennt keinen Schmerz"
"Es gibt Menschen, denen geht es noch schlechter"
"Stell dich nicht so an"
"Weil es so ist"
"Nimm dir ein Beispiel an..."

etc.


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 18. Jan 2015, 17:08 bearbeitet]
zuglufttier
Inventar
#67010 erstellt: 18. Jan 2015, 17:09
Ich bin ja auch durchaus für leben und leben lassen aber für mich ist es einfacher einen Pädophilen zu verteidigen als einen Gläubigen jeglicher Religion. Beim ersten denke ich mir, dass er krank ist. Ein sehr schwieriges Thema und nur wenige können wohl richtig therapiert werden. Das ist ja auch keine neue Sache, sondern nur mittlerweile halbwegs in das Blickfeld der Gesellschaft gewandert.

Bei den Gläubigen ist das eine andere Sache... Ich halte ja nichts von Religionen, kann aber nachvollziehen, welche Gründe es hat, warum man an sowas glaubt. Es gibt Halt im Leben und nicht jede Frage, die sich mir stellt, muss ich selber beantworten und ich kann einfach nachgucken, wie es sich zum Beispiel mit dem Leben nach dem Tod verhält oder warum ich auf der Erde bin. In schwierigen Zeiten kann es vielleicht einen Krieg oder sonstiges Elend auf dieser Welt erklären. Ich kann auch nachgucken, was moralisch richtig ist und was nicht.

Fakt ist aber, es geht auch ohne. Natürlich bin ich auch christlich geprägt und einige Stellen in der Bibel sind echt gut und beinhalten sehr viele gute Ratschläge wie man mit anderen Menschen zusammen leben sollte. Aber das ist bei den anderen Religionen auch wohl der Fall. Selbst die Church of Satan hat nicht die schlechtesten Ideen für ein entspanntes Zusammenleben.

Das große Probleme ist ja nur die Unwissenheit der Menschen, die nur eine Glaubensrichtung kennen und diese eingeprügelt bekommen und damit radikalisiert werden. Ich wäre ein Befürworter eines Religionsverbotes. Aber täte man das, würde man noch mehr radikalisieren. Ich denke, das Problem löst sich von selbst mit der Zeit. Die Religionen spielen im Alltag der Menschen eine immer geringere Rolle und das finde ich gut so.

In der Schule sollte man meiner Meinung nach keine Religionen mehr unterrichten. Das sollte einfach Sache der Eltern, wenn überhaupt, sein. Ethik, Philosophie, alles verdammt wichtig! Das wird viel zu wenig gemacht. In meiner Schulzeit gab es das nicht, nur Religion. Das Themengebiet finde ich aber auch sehr interessant und auch z. B. die Frage nach einem Gottesbeweis oder dergleichen ist eine Sache, die mich faszniniert und darüber kann man stundenlang diskutieren. Das kann man dann ja nach wie vor. Wenn man in der Lage ist darüber sachlich zu diskutieren, dann spielt der eigene Glauben ohnehin nicht mehr die große Rolle. Der Glaube ist dann eine persönliche Entscheidung und führt nicht dazu, dass man gerne Menschen anderen Glaubens verbrennen oder erhängen möchte, sondern dass man vielleicht mit denen im Dialog steht.
kamikaze7777
Stammgast
#67011 erstellt: 18. Jan 2015, 17:30
Bis 1992 wurde ja auch Homosexualität im ICD-Katalog der WHO als eigene Krankheit geführt

Religiöse Konflikte sind die einzigen die Jahrhunderte/Jahrtausende überleben.
XperiaV
Inventar
#67012 erstellt: 18. Jan 2015, 17:34
Einige Religionen haben halt viel Nachholbedarf ... ohne jetzt speziell eine zu nennen.
Bei der ein oder anderen Religion sind Darwin's Evolutionstheorien anerkennt (ok, vielleicht nicht von ganz oben - aber halt geduldet). In anderen wird radikalisiert und verteufelt, was vielen Extremisten in die Hände spielt. Armut und Unwissenheit machen sie sich zu nutze um Nachschub für ihren Kampf (gegen alles was nicht in ihr Jahrtausend altes, von Generation zu Generation geprägtes Bild der einzig wahren Religion) zu rekrutieren.
Ich bezweifle dass sich da in den nächsten Jahrhunderten viel ändert. Leider.
ZeeeM
Inventar
#67013 erstellt: 18. Jan 2015, 17:38

Leon_der_Profi_5080 (Beitrag #67009) schrieb:
Solche Aussagen sind ohnehin furchtbar.

Ich frag mich immer, woher kommen solche Aussagen? Ich finde es z.B. sehr interessant, das religiös motivierte Ernährungsvorschriften wirklich einen vernünftigen Backhground haben.
Welchen Satz ich nicht mag ist .. "Das ist nun mal so."

Sag mir mal deinen Namen, ich bin der Carsten
zuglufttier
Inventar
#67014 erstellt: 18. Jan 2015, 17:39

XperiaV (Beitrag #67012) schrieb:
Einige Religionen haben halt viel Nachholbedarf ... ohne jetzt speziell eine zu nennen.

Das ist ja nun Quatsch. Es gibt keine Religion, die sagt, dass man alle Ungläubigen umbringen soll. Nur die Auslegung ist in einigen radikalen Kreisen eben so gestrickt. Für gewöhnlich findet man bei den Religionen die Idee vor, dass Frieden eine gute Sache ist und man auch mal fünfe gerade sein lassen kann, wenn es den Mitmenschen dann besser geht.

Unsinn gibt's in jeder Religion. Auch in der Bibel steht Mist, der einfach antiquiert und überholt ist. Diese Religionsbücher leben und müssen im Kontext des Zeitgeistes gedeutet und gelebt werden, nicht wortwörtlich.
XperiaV
Inventar
#67015 erstellt: 18. Jan 2015, 17:56
Finde ich nicht dass das Quatsch ist. Alleine schon die Rechte der Frauen in einigen Religionen ist alles andere aber nicht menschlich. Die Bereitschaft zur Gewalt ist dort wo Frauen unterdrückt werden, wo es Zwangsbeschneidungen von Mädchen oder Jungen gibt einfach höher. Das wird auch an die folgenden Generationen weiter gegeben. Klar kann man gegenhalten dass es überall Gewalt gibt, aber in bestimmten Ländern wird dies mit dem Glauben an etwas legitimiert. darüber zu streiten bringt mMn nichts ... man kann den Koran zB auslegen wir man will, die Suren wurden zB im Laufe der Jahrhunderte oft geändert, und nicht wirklich um Frieden und Freiheit zu erreichen ...
ZeeeM
Inventar
#67016 erstellt: 18. Jan 2015, 17:58
Versuch mal in Bayern Spaxschrauben mit dem Bezeichung "Jesus Beste" zu verkaufen. Da kann es auch Tote geben.
zuglufttier
Inventar
#67017 erstellt: 18. Jan 2015, 18:01
Man kann die Bibel auch so auslegen, dass dort der Mann die Krone der Schöpfung ist und die Frau nur ein notwendiges Nebenprodukt. Wurde ja auch durchaus so gemacht... Aber das ist mittlerweile nicht mehr der Fall. Anders sieht es bei anderen Religionen auch nicht aus.

Die Bibel besteht aus Schriften, die Jahrhunderte auseinander liegen und einige Evangelien sind einfach nicht reingekommen, aus welchen Gründen auch immer Wer die Dinger geschrieben hat, weiß man auch nicht unbedingt. Man hat sich einfach das rausgesucht, was passend erschien. Das ist nun mal überall so.
zuglufttier
Inventar
#67018 erstellt: 18. Jan 2015, 18:02

ZeeeM (Beitrag #67016) schrieb:
Versuch mal in Bayern Spaxschrauben mit dem Bezeichung "Jesus Beste" zu verkaufen. Da kann es auch Tote geben.

Schade, dass es hier kein "Gefällt mir" gibt
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#67019 erstellt: 18. Jan 2015, 18:04

zuglufttier (Beitrag #67017) schrieb:
der Schöpfung ist und die Frau nur ein notwendiges Nebenprodukt. .


Die Wahrheit über die Frauenrolle im Christentum ist seit geraumer Zeit bekannt.


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 18. Jan 2015, 18:05 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#67020 erstellt: 18. Jan 2015, 18:12

zuglufttier (Beitrag #67018) schrieb:

ZeeeM (Beitrag #67016) schrieb:
Versuch mal in Bayern Spaxschrauben mit dem Bezeichung "Jesus Beste" zu verkaufen. Da kann es auch Tote geben.

Schade, dass es hier kein "Gefällt mir" gibt :D


Auch provokativ und in manchen "guten Stuben" schwer erträglich

pope-kiss_1408806a

Wo ich aber echt ein Problem bekommen ist bei E=mc^2 +/- 3dB
liesbeth
Inventar
#67021 erstellt: 18. Jan 2015, 18:19
Gibt es eigentlich Untersuchungen, ob bzw wie sich die Menschheit weiterentwickelt hätte, wenn es durch alle Epochen eine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gegeben hätte?
ZeeeM
Inventar
#67022 erstellt: 18. Jan 2015, 18:26
Was man weiss ist, das zwei Geschlechter in der Evolution nicht gerade eine Sackgasse war. Ich vermute mal das biologische Wesen eh nur eine Stufe auf der Evolutionsleiter sind.

Auf dem Weg werden wir die BORG sein, ganz sicher.
zuglufttier
Inventar
#67023 erstellt: 18. Jan 2015, 18:32
Schlimmer als alles andere sind übrigens Technologieverweigerer, wie die lieben Audiophilen! Die müssen rein gar nichts mehr im Leben haben, das ihnen Halt bietet, wenn sie schon an Kabelklang glauben müssen, der wissenschaftlich nicht belegbar ist.
milio
Inventar
#67024 erstellt: 18. Jan 2015, 19:43

kamikaze7777 (Beitrag #67007) schrieb:

peacounter (Beitrag #67000) schrieb:

Gehört der Satz "man schlägt keine Mädchen" in den Köpfen nicht längst ersetzt durch "man schlägt NIEMANDEN"?


Bei dem Satz habe ich den typischen grünen Öko der 80er Jahre vor Augen, in Jesus-Latschen, selbstgestrickten Pullover, langen fettigen Haaren, John-Lennon Brille, der ziemlich nasal verkündet:
"Darüber müssen wir erstmal diskutieren!".


Du willst meine Assoziationen zu jemandem, der Deine Art von Assoziationen hat, wirklich nicht lesen.
kamikaze7777
Stammgast
#67025 erstellt: 18. Jan 2015, 21:24

milio (Beitrag #67024) schrieb:

kamikaze7777 (Beitrag #67007) schrieb:

peacounter (Beitrag #67000) schrieb:

Gehört der Satz "man schlägt keine Mädchen" in den Köpfen nicht längst ersetzt durch "man schlägt NIEMANDEN"?


Bei dem Satz habe ich den typischen grünen Öko der 80er Jahre vor Augen, in Jesus-Latschen, selbstgestrickten Pullover, langen fettigen Haaren, John-Lennon Brille, der ziemlich nasal verkündet:
"Darüber müssen wir erstmal diskutieren!".


Du willst meine Assoziationen zu jemandem, der Deine Art von Assoziationen hat, wirklich nicht lesen. :cut


Doch interessiert mich schon. Bin mal gespannt ob die These eines Herrn Godwin Bestand hat.
Meinetwegen per PN.
peacounter
Inventar
#67026 erstellt: 18. Jan 2015, 21:35
Die Assoziation ist doch erstmal völlig ok.
Ich hab darin keinen wertenden Kommentar gesehen.
No offence taken...


[Beitrag von peacounter am 18. Jan 2015, 21:36 bearbeitet]
Kakapofreund
Inventar
#67027 erstellt: 19. Jan 2015, 14:12
My Senf:

1. Gewalt vom Menschen gegenüber anderen Lebewesen (inkl. Angehöriger seiner eigenen Spezies) wird es sicherlich so lange geben, wie es den Menschen gibt. Auch sind die Formen der Gewalt vielfältig. Man könnte Menschen höchstens dauerhaft mit Medikamenten sedieren, um dem vorzubeugen...

Für mich ist die Gewalt, die anderen die (wirtschaftliche) Lebensgrundlage entzieht und sie in eine neu gestaltete Form von Sklaverei treibt (ohne dass die Betroffenen es oft als diese empfinden) inkl. der "Hierarchie-Gewalt" einfach nur schlimm. Denn die Besten nach Maßgabe der Regeln der Hierarchie stehen oben und bestimmen alles, obwohl die Regeln, die zu führten, dass sie dort stehen, nicht auf den Werten beruhen, die ich für gut halte, noch in irgend eine Weise auch objektiv wirklich gut oder gar die besten Regeln für ein Gemeinschaftsleben sind.

Auch ätzend: die Gewalt, die absichtlich in bestimmter Weise dargestellte und gestaltete (Falsch)Informationen, die durch die Medien der Öffentlichkeit präsentiert werden, durchsetzt.

Aber auch die Gewalt, die unserem Rechtssystem inne wohnt.

Das alles ist für mich genau so schlimm, wie die banale physische (verhauen, verstümmeln, foltern, töten, etc.) und psychische Gewalt (Mobbing, Machtspiele, etc.).

Genau dieses effektiv für alle Betroffenen zu kompensieren oder gar ganz zu vermeiden, das wäre Aufgabe einer gut funktionierenden Gesellschaft, finde ich. Es besteht aber nur geringes Interesse daran - vermutlich aus Dummheit/Unsensibilität/Unverständnis, Faulheit, Traditionen oder schlicht, weil es den größten Brüllaffen im Gehege eben ihrer eigenen Meinung nach nutzt - und vor allem wirtschaftlich trifft das ja zu und nach den Regeln unserer Hierarchie steht der oben auf dem Berg, der große wirtschaftliche Mittel zur Verfügung hat, selbst wenn er sie nicht nutzt und nur hortet oder sie ihm einfach als Polster zur Verfügung stehen oder gestellt werden.

---

2. Pädophilie sehe ich auch nicht als ein Problem an, weil es wie die Tatsache, dass ich z.B. auf eher schlanke Frauen stehe, auch nicht einfach so geändert werden kann. Man wurde vermutlich irgendwie so geprägt oder hatte schon immer eine solche Neigung. Dabei haben mir dickliche Frauen nie etwas Böses getan, ganz im Gegenteil, eher an positives Verhalten mir gegenüber, das von solchen Frauen kam, kann ich mich erinnern. Derjenigen Person, die pädophil ist, sollte man ganz einfach helfen, dass sie, sofern sie es wollen und nicht kontrollieren können, ihren Trieb auf angebrachte Weise, ohne Wehrlose zu verletzen, ausleben können.

Aber auch Asexualität in seinen verschiedenen Formen wird kaum verstanden von der breiten Öffentlichkeit. Denn die meisten Kommentare dazu reichen von "das kann ja nicht sein" über "der/die hat bisher immer den/die Falsche/n gehabt" bis hin zu "das ist krank und muss behandelt werden".

Wenn jemand das selber von sich meint: okay, dann kann die Person ja daran versuchen etwas zu ändern.
Wenn andere das von einem meinen: nicht okay, denn solange sie nicht belästigt werden, geht es sie nichts an.
ABER man kann natürlich auch auslegen, dass jemand sich belästigt fühlt durch eine asexuelle Person.
Klingt widersinnig im Falle von Asexualität, aber was kann man für die Gefühle anderer?
Da hilft dann nur noch, sich aus dem Weg zu gehen.

Intoleranz/Toleranz - das ist ein finde ich kompliziertes Thema, weil vielschichtig und nicht s/w.

Bei Gewalt scheint es noch am klarsten, denn hier -so finde ich- muss es auf absolute Null-Toleranz hinaus laufen, will man in einer Gesellschaft mit anderen leben. Wiederum muss man aber doch Abstriche bzgl. anderer Lebewesen machen, wenn man gerne Fleisch isst z.B. aber auch ganz allgemein, weil jeder von uns modernen Konsum-Menschen durch seine Existenz anderen Lebewesen die Existenz raubt. Also ist auch das nicht alles so einfach.

Beim Thema Sexualität sieht es für mich so aus:

Auf einer Ebene kann ich vieles nachvollziehen, aber es doch nicht richtig -wie soll man es ausdrücken- nachempfinden. Im Sinne der Sexualität kann ich eben nicht nachvollziehen, wie jemand sehr viele wechselnde Partner hat (z.B. jede Woche zwei andere). Noch schlimmer, wenn dann auf Verhütung kein Wert gelegt wird. Ich kann Pädophilie nicht nachvollziehen. D.h. wie man in einem Kind etwas für sich "nutzbares" Sexuelles sehen kann. Auch verstehe ich Sodomie nicht. Ich mag Tiere sehr, inkl. einige von ihnen auch essen, aber im sexuellen Sinne fehlt mir da der Zugang, etwas von ihnen zu wollen. Dann gibt es noch Inzest, den ich nicht nachvollziehen kann - und ich habe eine Schwester, mit der ich mich sehr gut verstehe, würde mich aber schon davor ekeln, sie auf den Mund zu küssen. Und auch wenn ich auf Musik stehe, fehlt mir dazu eine sexuelle Beziehung, ebenso wie zu den Geräten, die die Musik abspielen.

Da sieht man, wie intolerant ich in meiner eigenen Lebenspraxis und -wirklichkeit bin. Mir fehlt bei den genannten Beispielen einfach der Zugang und ich halte es nicht für erstrebenswert, daran etwas zu ändern.

Ach ja, Schwulsein kann ich übrigens auch nicht für mich nachempfinden, ABER immerhin finde ich männlich perfekt trainierte Oberkörper ästhethisch.

Meiner Ansicht nach soll jeder Mensch das machen, was er gleichsam will und kann, egal ob ich das selber auch machen würde oder eben auf keinen Fall. Meine Einstellung zu den Dingen soll für andere keine Rolle spielen. JEDOCH hört bei mir eben die nach außen an den Tag gelegte Toleranz anderen gegenüber auf, wenn sie mich belästigen, indem sie mir sagen, wie ich zu leben habe oder mich allgemein durch ihre Handlungen enervieren.

Anhand von Homosexualität würde das bedeuten:

Selber kann ich das für mich nicht nachempfinden, was daran für mich gut sein soll. Ich möchte es nicht ausprobieren. (Intoleranz)
Wenn andere homosexuell sind stört es mich nicht. (Toleranz)
Wenn andere mich vehement davon überzeugen wollen oder gar zwingen, "homosexuelle Handlungen" auszuführen, wäre ich sehr dagegen. (Intoleranz)
Wenn dieses öffentlich zelebriert wird, ohne dass man ihm entkommen kann, selbst wenn ich daran nicht teilnehme, wäre ich ebenfalls sehr dagegen (Intoleranz)

---

3. Und damit wären wir bei der Religion. Ich habe für öffentlich gelebte Religionen keine Toleranz. Das ganze Religions-Brimborium geht mir seit jeher auf den Geist, ich wurde getauft ohne mein Einverständnis, ich war zeitweise umgeben mit scheinbar sehr religiösen Menschen, die mich "belehren" wollten, etc.pp. - jeder sollte Religion zwingend als Privatsache feiern.

Bei den gefühlt Billiarden von Kirchengebäuden, die wir haben, kann man die Glocken einfach aus lassen (es sei denn man spielt gerade Tschaikowskys "1812" ), sich im Inneren versammeln und dann tun, was die jeweiligen Religiösen eben tun. Mir ist es egal, ob unsere Kultur davon geprägt ist - nach heutigen Kenntnissen, die wir von der Welt haben, seien sie auch noch so begrenzt, besteht keine Notwendigkeit mehr für eine öffentliche Religion - im Gegenteil, diese ist sogar schädlich für die meisten. Ich will nicht, dass Religionen sich übermächtig in Medien, Gesundheitswesen, Politik, etc. einmischen, nur weil die Oberschicht Roms vor 2000 Jahren mal erkannt hat, dass das damals neue Christentum ein prima Machtmittel wäre in einem vom Untergang bedrohten Römischen Reich. Was dann alles folgte bis heute, das wissen wir ja...

Man muss sich eben auch mal trennen können von Angewohnheiten. Ausprobieren kann nicht schaden*** und wenn es für die allermeisten Menschen wirklich dermaßen schädlich ist, dass die Religionen in der Öffentlichkeit fehlen, dann kann man es ja wieder rückgängig machen. Aber von einem solchen Zustand sind wir unendlich weit entfernt, selbst wenn viele Menschen gar keiner Kirche mehr angehören (es kann dann natürlich dennoch sein, dass sie religiös sind inkl. Esoterik), so behalten die Kirchen und damit Religionen (bei uns die Christliche) ja ihre alte Macht.

Aber was ich meine, das hat keine Bedeutung in der Gesellschaft. Denn als machtloser asexueller Atheist, der nicht einmal den Atheismus gut findet, weil er eine Gruppe darstellt und somit auch schon wieder etwas von Theismus hat, habe ich keine Lobby und werde auch nie eine haben. Damit muss man sich abfinden und es mit Humor nehmen. Und ein echter Nihilist bin ich auch nicht. Im Grunde bin ich vollkommen inexistent, nicht gesellschaftskompatibel, wenn man so will, auch wenn die Gesellschaft von sich selber ja meistens meint, sehr facettenreich zu sein, ich fühle mich nur als ein gezwungener Teil von ihr, kein freiwilliger. Dieses stört mich jedoch auch nicht weiter.

Man könnte mich vermutlich leicht als Terroristen deklarieren - aber dazu fehlt mir als Friedlichem die Gewaltausübung. Es sei denn meine Worte, die ich gerade hier geschrieben habe, gelten als Gewalt. Alles Auslegungssache und im Dritten Reich hätte man mir sicher schon lange einen Judenstern an die Kleidung genäht...

Soviel dann mal wieder von mir...

*** Ausprobieren in einer Angelegenheit, die viele Menschen betrifft und bei der das Ausprobieren m.M.n. für viele auch keinen Schaden, sondern eher einen Nutzen darstellen würde


[Beitrag von Kakapofreund am 19. Jan 2015, 14:19 bearbeitet]
Tank-Like
Inventar
#67028 erstellt: 19. Jan 2015, 15:08
Würdest du dich wirklich als asexuell bezeichnen?
Ich mein: Ich lebe zwar nach außen hin asexuell, d.h. ich habe keinen Sexualpartner und strebe auch nicht offensiv danach, aber ich bin natürlich trotzdem ein sexuelles Wesen. Es ist jetzt nicht so, dass ich mir niemals mehr körperliche Intimität wünschte. Das ist recht selten und 99% der Zeit komme ich wunderbar klar. Und von dem restlichen Prozent ist der Großteil (sagen wir 90%) wirklich eher auf Geborgenheit, Kuscheln etc. als auf Sex aus. Aber als völlig asexuell würde ich mich nicht bezeichnen.

Das ist eben auch etwas, dass ich an den handgreiflich gewordenen Pädophilen nicht verstehe: Ich mein, wenn ich eine Frau auf der Straße sehe, die mich sexuell anspricht, ziehe ich ihr ja auch nicht die Keule über den Schädel, schreie "Neanderthal rulz!", schleif sie nach Hause und schände sie
Vielleicht sollte man sich eher um Soziopathen Gedanken machen, welcher Art auch immer. Um einen anderen Menschen sexuell zu misbrauchen (aktiv) oder auszubeuten (passiv), muss einem doch die Empathie vollkommen abhanden gekommen sein oder von Anfang an gefehlt haben.
Interessanterweise werden soziopathische Tendenzen in unserer "Ellenbogengesellschaft" durch schnelleren beruflichen und damit sozialen Aufstieg sogar noch belohnt. Da ist doch ohnehin schon Einiges im Argen...

Ich hatte das Thema irgendwann schonmal angesprochen, aber für mich ist es zum Beispiel völlig unverständlich, wie man eine Prostituierte aufsuchen kann... Da es mir unmöglich ist, mir vorzustellen, Fremden meinen Körper als sexuelle Erfüllungsgehilfe zur Verfügung zu stellen, könnte ich diese Dienstleistung auch selber nicht annehmen.
Ich empfand bereits meinen ersten (und einzigen) Besuch in einem Strip-Club als derart unangenehm, dass mich die nächste Stufe nur noch mehr abstieße. Alles an einem Strip-Club ist falsch und aufgesetzt: Frauen räkeln sich zur Fleischbeschau auf einer Bühne, (betrunkene) Männer gröhlen und tun so, als wäre es das Normalste auf der Welt. Und nach ihrem Auftritt hat man plötzlich eine wildfremde, barbusige Frau auf dem Schoß, die einem Kohle aus der Tasche ziehen will.
Von unserer Gruppe bei dem Junggesellenabschied, die ca. 12 Männer umfasste, war ich der einzige, der das Erlebnis vollkommen befremdlich fand.

Was PDA (public display of affection) angeht, ist mir das sowohl bei hetero- als auch bei homosexuellen Pärchen unangenehm. Solange es sich um einen Begrüßungskuss handelt, kann ich damit ganz gut leben. Aber wenn sich das Paar auf offener Straße halb auffrisst und das ganze eine stark sexualisierte Komponente bekommt, empfinde ich es als störend.

Vielleicht bin ich auch einfach nur prüde


Achso, noch wa sganz anderes: Kennt einer eine (deutsche) Bezugsquelle für Apple-konforme Akkus, die vielleicht noch etwas günstiger als 160 € ist und mit der er gute Erfahrungen hat? Hab das alte MacBook (A1342) von meinem Dad bekommen und da ist der Akku breit


[Beitrag von Tank-Like am 19. Jan 2015, 15:10 bearbeitet]
Kakapofreund
Inventar
#67029 erstellt: 19. Jan 2015, 15:39
Es gibt ja scheinbar mehrere Typen von Asexuellen.

Mich da irgendwo genau zuzuordnen, das widerstrebt mir naturgemäß und selber würde ich mich als asexuell definieren, weil ich keinen sexuellen Kontakt in welcher Form auch immer wünsche oder anstrebe und ausführen möchte, obwohl ich wirklich viele Frauen optisch und einige sehr wenige Frauen auch noch auf anderer Ebene (Ausstrahlung) ansprechend finde.

Zu einer Prostituierten zu gehen, das erschließt sich mir auch nicht, d.h. natürlich sind mir die verschiedenen Gründe bewusst, warum jemand so etwas macht, aber es ist nicht für mich "nachempfindbar" - übrigens auch die sexuelle Prostitution als Mann oder Frau erschließt sich mir nicht und ich könnte mir so etwas nicht einmal vorstellen zu tun, wenn ich bitterarm wäre - dann würde ich eher stehlen, soviel steht fest - aber keine sexuellen Handlungen vollziehen oder an mir ausführen lassen.

Und dass Pädophile Kinder sexuell belästigen/missbrauchen müssen, das leuchtet mir auch nicht ein, denn es stimmt schon, dass dann die Person, die so etwas macht, würde sie nicht pädophil sein, wohl auch Selbiges mit einem Mann oder einer Frau machen müsste - also per Gewalt gegen den Willen der betroffenen Person eine sexuelle Handlung mit dieser erzwingen. Das mit der Kinderpuppe für Pädophile, die ihren Trieb nicht kontrollieren können, das wäre eine -auf den ersten Blick- wirklich gute Lösung.

Äußerst amüsant finde ich diese schon häufiger in Filmen gesehen Stangen an deren Frauen sich herum hangeln, zumal auch das "Gehangele" der (barbusigen/nackten?) Frau amüsant ist. In einem solchen Laden, wo es so etwas gibt, war ich noch nie. Bislang war ich aber auch nur ein einziges Mal in einer Disco, als Beispiel. Ja, wenn ich diese Frauen und ihre Stange sehe - dann muss ich unweigerlich lachen mit einem dicken Fragezeichen über dem Kopf... nicht aus Scham oder so, nein, einfach weil das für mich befremdlich wie von einem anderen Planeten aussieht, wenn andere das auch noch gerne sehen. Jede optisch schöne Frau in voller Wintermontur draußen in der Stadt: für mich ansprechend, es sei denn sie trägt braue Stiefel in die sie ihre blaue Jeans gestopft hat... dann muss ich spontan an George Lucas Armee der Klone denken und ebenfalls lachen...
Pilotcutter
Administrator
#67030 erstellt: 19. Jan 2015, 16:01
Moin, Moderation hier!

Eure Meinung über Missstände unserer Gesellschaft und Vorschläge zur Lösung derselben in allen Ehren aber bitte nicht hier!!
a) sind Termini enthalten, die nicht wirklich wertneutral diskutiert werden können und b) sind wir hier immer noch in einer Abteilung des HiFi-Forum

Danke für Euer Verständnis und Gruß. Olaf
HiFi-Forum Moderationsteam


[Beitrag von Pilotcutter am 19. Jan 2015, 16:25 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#67031 erstellt: 19. Jan 2015, 16:08
am stammtisch??????
boaah! das ist aba ma restriktiv...

naja... kriegen wir dann wohl auch noch verpackt.

schönen wochenstart an alle!

P
Tank-Like
Inventar
#67032 erstellt: 19. Jan 2015, 16:18
Und sonst so? Wie ist das Wetter bei euch?

Über das Wetter dürfen wir doch reden, oder?
peacounter
Inventar
#67033 erstellt: 19. Jan 2015, 16:24
kalt und sonnig.
menschen, die auf bauchfreie 12-jährige stehen haben nix zu gucken und auch "warm" ist es derzeit nicht.
mein halbmond-affiner nachbar ist im urlaub.

die schere im kopf ist scharf!


Tank-Like
Inventar
#67034 erstellt: 19. Jan 2015, 16:35
Eigentlich wäre ja heute mit ganz viel Polizei hier in Dresden zu rechnen, aber aus gegebenen (bzw. nicht, da abgesagt) Anlass, kann ich mich auch mal wieder montags in die Stadt trauen, ohne in Menschenmengen unterzugehen oder zwischen Baum und Borke zu stehen. Da kann man als Konsumterrorist mal wieder so richtig Spaß haben

Mal im Apple-Store fragen, was die Typen für so nen Akku-Wechsel haben wollen. Wenn die 200€ ansetzen, lache ich die Priester aus und betrete den Tempel der Jünger des Steve Jobs nie wieder


[Beitrag von Tank-Like am 19. Jan 2015, 16:37 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#67035 erstellt: 19. Jan 2015, 16:40
muss man nicht im Apple Store einen Termin(!) machen um Service anfragen zu stellen???
Igelfrau
Inventar
#67036 erstellt: 19. Jan 2015, 16:45
Müssen die sich da auf Service vorbereiten?
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#67037 erstellt: 19. Jan 2015, 17:08

Igelfrau (Beitrag #67036) schrieb:
Müssen die sich da auf Service vorbereiten? :?


Ja. Mental.
Tank-Like
Inventar
#67038 erstellt: 19. Jan 2015, 20:04
Das Gefühl hatte ich da auch. Nur Nullpeiler. Erst hat selbst mit der internen Modellbezeichnung niemand was anfangen können, dann waren sie ganz verwundert, dass der kein extern erreichbaren Akku hat und dann haben sie mir gesagt, dass sie dafür keinen Akku haben und auch keinen organisieren können - das Ding ist keine 5 Jahre alt

So ein dummer Haufen. Hauptsache 20.000 Neugeräte rumstehen haben
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