Technics SU 7700K extrem Starkes rauschen

Autor

Beitrag

Maleficent
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 26. Feb 2021, 19:26

Hi,
Ich habe seit ca 20 Jahren den Technics SU 7700K Rumstehen und nutze den hier und da mal.

Jetzt hatte ich ihn vor 2 Wochen "möglichst" Ordentlich gereinigt (innen/Außen ohne Kontaktspray etc) und die VU-Meter Beleuchtung repariert.
So soweit alles schick kein Kratzen mehr der schalter etc. Wenn da nicht dieses extrem starke Brummen wäre.

Der Verstärker selbst hat ja keine Erdung über das Hausnetz, Jetzt hat irgendein Vorbesitzer jedoch eine zusätzliche Leitung von der Steckdose zum GND Anschluss gelegt. Der hat so auch seit ca mitte der 90´er, seit er im "Familienbesitz Vater-->Ich" ist auch immer so funktiniert.
Ich habe mir beim reinigen jedoch überlegt, der Hersteller hatte sich bestimmt was dabei deacht nicht über die Dose zu Erden, also kabel abgemacht. Und es Brummt so laut das Leises Hören unerträglich ist....

Ich hatte dann den Alten extrem porösen Stecker gegen einen 3 Poligen getauscht und Masse Direkt mit ins Gehäuse gelegt. Und mit dem Gehäuse verschraubt. Jetzt rauscht es zwar nicht mehr stark weniger als zuvor sogar, aber ich habe ein schlechtes Gefühl weil ich denke das es einfach nicht so sein sollte.

Kann mir jemand sagen wie gravierend das ist? Auswirkungen der Falschen Erdung die das Gerät ja nun schon wenigstens 25 Jahre hat. Und eventuell eine Vermutung zum Rauschen? Der Verstärker wurde vom Vorbesitzer noch weitergehend modifiziert. Hinten sind zwei Brücken als Cinch Stecker ohne die, die Endstufe nicht schaltet nach dem anmachen, also er volglich nichts an tönen rausbringt. Und Vorne noch ein zusätzlicher schalter der an dem PCB des Poti´s verkabelt ist.... kp was das sein soll ! Drückt man ihn kommt alles sehr leise trotz hoch gedrehtem Lautstärke Poti

Eventuell ist der einfach nur hoffnunglos verbastellt...

Vielen Dank fürs lesen und eventuelle hilfe.

oldiefan1
Inventar

#2 erstellt: 27. Feb 2021, 20:15

Das siehst Du richtig, der Verstärker ist unzulässig verbastelt und darf so nicht betrieben werden. Es ist nicht erlaubt, das Chassis/Gehäuse von Geräten der Schutzklasse II (dazu gehört dieser Verstärker) mit dem Schutzkontakt einer Steckdose zu verbinden!
Wird ein Kabel mit Schutzleiter verwendet, darf dieser nicht an das Gehäuse angeschlossen werden und muss wie ein aktiver Leiter behandelt werden (VDE 0100 Teil 410, 412.2.2.4).

Bei früheren Verbasteln wurde offenbar ein Fehler gemacht oder ein Defekt übersehen bzw. nicht behoben. Das dadurch aufgetretene Brummen wurde ganz offensichtlich dadurch "behoben", dass die hier unzulässige "Schutzleiterberbindung" vom GND-Anschluss, bzw. Chassisverbindung zum Schutzkontakt der Steckdose hergestellt wurde.

Das Gerät gehört unverzüglich in die Hände eines Fachkundigen, der den Brummdefekt repariert und das Gerät wieder mit vorschriftsmässigem Netzanschluss austattet.

Massive Metall-Brücken zwischen Vorstufenausgang und Endstufeneingang (keine Cinchstecker) waren von Technics ab Werk so vorgesehen, falls überhaupt eine auftrennbare Vor-/Endstufe vorhanden war.Beim SU-7700K trifft das nicht zu, hier gab es ab Werk nicht die Möglichkeit, Vor- und Endstufe aufzutrennen. Das hat bei Dir offenbar jemand nachträglich reingefrickelt und dabei Fehler gemacht. Daher auch das Brummen! Natürlich muss auch eine Endstufe einschalten, selbst wenn die Brücke nicht gesetzt ist. Ist hier "kaputtgebastelt".

Natürlich kommen bei entfernten Vorstufen- Endstufenbrücken und einwandfreier Schaltung trotzdem "keine Töne aus den Endstufen raus",auch wenn sie einschaltet - denn wenn von der Vorstufe her keine "Töne reinkommen, können ja auch keine am Endstufenausgang rauskommen.

Gruß
Reinhard

[Beitrag von oldiefan1 am 27. Feb 2021, 21:22 bearbeitet]

Maleficent
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 05. Mrz 2021, 10:51

Danke für deine ausführliche Antwort
Ich denke ich werde ihn einfach einmotten, da eine Reparatur den Wert bei weitem übersteigt. Und ich nur bedingt nutzen kann.
Der ominöse Druckschalter der Vorne angebracht ist, ist übriegens mit den "Brücken" in Cinch ausführung und dem Lautstärke Poti verbunden. Sowie mit einigen Kabeln auf der Hauptplatine nähe des großen Transparenten schaltrelais. Mehr habe ich aus frusst jetzt nicht verfolgt, als ich die Netz-Masse entfernt habe. Allerdings ist er so nicht zu gebrauchen. Schade weil er im grunde "klanglich" und optisch absolut im super zustand ist bedenkt man sein alter und keinerlei überarbeitungen seit wenigstens 25 Jahren. Bis auf eben diesen zusätzlich drangefrickelten kram.

Mit falscher Erdung also ohne Rauschen hat er zuletzt an den Bowers und Wilkens 606 AE überraschend sauber und sehr klar nach Einstellung gespielt auch die Ordbarkeit bei Orchestren war gut, bis auf eine bekannt, etwas starke Tendens zum Bass.

Schade Schade.
Ich hab zwar den schaltplan und ein Lötkolben^^, und quasi null Angst vor Strom. Aber im Grunde weiß ich nur, Übertrieben gesagt^^ das es Plus, Minus und Neutral gibt. Und ein paar wenige kleine andere Grundlegende sachen.

Gruß