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Röhrenverstärker- Selbstbau- Thread

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GüntherGünther
Inventar
#4908 erstellt: 24. Sep 2015, 08:48
Interessante Sache - hätte nicht gedacht, dass die heutigen Trafobauer noch selbst die Kernbleche auf die Wicelkörper schieben.

Grüße, Thomas
pragmatiker
Administrator
#4909 erstellt: 24. Sep 2015, 16:01
Servus zusammen,

mal was ganz anderes - ein Bauteil, über das ich grade in einem beruflichen Zusammenhang drübergestolpert bin: Der LND150 Hochvolt-JFET von Supertex - 500[V] - selbstsperrend - hochverstärkend:

http://www.redrok.co...O_Vth-1.0_TO-252.pdf

Das Ding gibt's im bastlerfreundlichen TO92-Gehäuse bei Reichelt für EUR 0,55 das Stück.

http://www.reichelt....50N3-G&SEARCH=LND150

Was nun damit anfangen? Nun, überall da, wo man Kleinsignaltrioden oder -pentoden einsetzen würde, ist ein Einsatz denkbar. Arbeitspunkteinstellung im A-Betrieb wie gehabt via Kathodenwiderstand.....ähhhh Sourcewiderstand.....wie bei unseren glühenden Freunden. Keine U(fk)-Probleme, keine Anheizzeit, kleinere Bauform, rennen auch mit kleineren Betriebsspannungen - manchmal können solche Sachen in Röhrenschaltungen hilfreich sein.

Grüße

Herbert
GüntherGünther
Inventar
#4910 erstellt: 24. Sep 2015, 16:07
Hallo Herbert,

Dirk von Tubetown nutzt den LND150 für viele Anwendungen, zum Beispiel als Halltreiber für Gitarrenverstärker oder als FX-Loop zur Ansteuerung von Effektgeräten.

Grüße, Thomas
pragmatiker
Administrator
#4911 erstellt: 24. Sep 2015, 16:12
Danke für den Hinweis, Thomas. Da ich mich auf den Internet-Seiten von Tubetown nie herumtreibe, wußte ich das nicht.

Grüße

Herbert
Goldrohr
Stammgast
#4912 erstellt: 26. Sep 2015, 16:29
"Kleine" Einschränkung beim LND150 ist seine üppige Strompotenz. Sofern man mit neg. Bias arbeiten will. Auch variieren die Parameter ganz gut. Von Sample zu Sample, als auch mit der Temperatur.
pragmatiker
Administrator
#4913 erstellt: 26. Sep 2015, 17:31
Stimmt alles - das ist aber bei selbstleitenden FETs auch nichts neues.

Grüße

Herbert
Goldrohr
Stammgast
#4914 erstellt: 27. Sep 2015, 07:36
Nun, Du schriebst was von "überall" mit kleinsignaltrioden/pentoden. Tatsächlich geht der LND150 aber nur mit/anstelle von ECC83, 6SL7 und Konsorten.. "Überall" geht der DN2540, sogar mit der Reihe von Leistungsröhren..
6H6n
Ist häufiger hier
#4915 erstellt: 27. Sep 2015, 19:00
Hallo,

DN2540 klingt interessant, habe ich mir auch mal einen Schwung besorgt, war allerdings mit einer gewissen Lieferzeit verbunden Hätte da aber wieder mal eine Frage, bin an einen EL8 PP gekommen, von der EL8 gibt es ja bekanntlich keine Daten für den Gegentaktbetrieb, zumindest wüsste ich keine Quelle.
Auf dieser Seite hier geht man von einem Raa=16k aus:
http://www.roehrenkramladen.de/HBOSE12/HBOSE12TXT.html
In dem EL8 PP den ich hier vor mir habe wurde das Umfeld eines EL95 PP inkl. Übertrager umgesetzt. Habe mir den Verstärker leider noch nicht näher angeschaut aber kann das mit dem Raa tatsächlich hin kommen? Bei der EL95 geht man von Raa=10k aus, EL95 SE gibt es ebenfalls Arbeitspunkte für Ra=10k, wie kann man das überprüfen ob und wie gut das auf die EL8 übertragbar ist?

Gruss
Tobias


[Beitrag von 6H6n am 27. Sep 2015, 19:31 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#4916 erstellt: 28. Sep 2015, 14:19
Stimmt - der DN2450 ist ein interessantes Bauelement. Ich hab' den in meiner Bauteile-Nennung nur nicht erwähnt, weil Bauteile, die es nur in SMD-Gehäusen gibt und die in Röhren-Selbstbaukreisen dominierende Bauweise mit bedrahteten Bauelementen nicht ganz zusammenpassen.

Grüße

Herbert
Goldrohr
Stammgast
#4917 erstellt: 28. Sep 2015, 15:29
DN2540, nicht DN2450!
Gibt's auch in TO92 und TO220...
GüntherGünther
Inventar
#4918 erstellt: 04. Okt 2015, 11:04
Hallo,


6H6n (Beitrag #4915) schrieb:
In dem EL8 PP den ich hier vor mir habe wurde das Umfeld eines EL95 PP inkl. Übertrager umgesetzt. Habe mir den Verstärker leider noch nicht näher angeschaut aber kann das mit dem Raa tatsächlich hin kommen? Bei der EL95 geht man von Raa=10k aus, EL95 SE gibt es ebenfalls Arbeitspunkte für Ra=10k, wie kann man das überprüfen ob und wie gut das auf die EL8 übertragbar ist?


wenn es Kennlinien für die EL8 gibt, kann man daraus auch einen Gegentaktbetrieb bestimmen. Ich muss mal suchen - vielleicht finde ich was.

Grüße, Thomas
6H6n
Ist häufiger hier
#4919 erstellt: 04. Okt 2015, 11:16
Hallo Thomas,

habe das hier gefunden, scheint das einzige verfügbare Datenblatt zu sein:

https://www.sokoll-t...te/Anwendung_EL8.pdf

Gruss
Tobias
DB
Inventar
#4920 erstellt: 04. Okt 2015, 11:26
Die Frage wäre, was es werden soll: maximale Leistung aus zwei EL8 oder eher weniger?

MfG
DB
GüntherGünther
Inventar
#4921 erstellt: 04. Okt 2015, 11:36
Hallo,

für Raa = 14k habe ich einen Gegentaktbetrieb eingezeichnet, Ub = 250V, Ruheanodenstrom 17,5mA bei Ug1 = -8V.

EL8

Grüße, Thomas
6H6n
Ist häufiger hier
#4922 erstellt: 04. Okt 2015, 12:10
Hallo,

Danke, das ist schon mal ein Anhaltspunkt, habe den EL8 PP übers Wochenende mal aufgeschraubt, als gemeinsamer Katodenwiderstand pro Kanal ist ein 220Ohm Typ verbaut. In der Vorstufe werkelt eine russiche 6N3P, gefolgt von einer ECC803S
Kenne für den Gegentaktbetrieb für die EL8 nur diese Schaltung hier, bis jetzt:
http://www.roehrenkramladen.de/HBOSE12/HBOSE12.html

Für was der Verstärker ursprünglich gedacht war weiss ich nicht, hat aber für den Eingang noch den alten DIN-Stecker samt Punkt-Strich Lautsprecherklemmen. Aus meiner Sicht dürfte der Verstärker wohl schon relativ alt sein, im Laufe der Zeit wurde dann wohl mal die Vorstufe etwas umgebaut.

Was es werden soll, da die EL8 nicht mehr produziert wird, auf jeden Fall eine Schaltungsumgebung die nicht dazu dient NOS-Röhren schnellst möglich zu dezimieren, HiFi tauglich (kein Gitarrenverstärker).

Grundsätzlich meine bisherigen Gedankengänge:
Röhrengleichrichtung (schon vorhanden)
Gegentakt Class AB
Ub=250-300V
Raa=10-12k da hier auch Ware von der Stange lieferbar ist wie z.B. von TubeTown, allerdings nur wenn das eben möglich ist, bis jetzt sind wir bei Raa=14k, alternativ Raa=16k
Vorstufe, kann verbleiben, mein Vorrat an z.B. EF6 ist sehr überschaubar von daher steht Funktion vor Optik.

Da es vielleicht noch Jemand anders interessiert, bzw kann ich ja auch gerne selber nach einem Arbeitspunkt suchen wenn ich weiss wie man das genau macht, wie kommt man an Hand der Kennlinien für SE auf einen grünen Zweig für Gegentakt?
In dem Beispiel komme ich auf Raa=14285 Ohm, selbst bei 20mA komme ich gerade so auf Raa=12,5k bei meinen bisherigen Versuchen, da komme ich aber schon an die Leistungsgrenze wenn ich mich nicht täusche.

Gruss
Tobias


[Beitrag von 6H6n am 04. Okt 2015, 14:07 bearbeitet]
6H6n
Ist häufiger hier
#4923 erstellt: 09. Okt 2015, 19:50
Hallo,

mal ein anderes Thema, bei der Suche nach einer passenden Vorstufe für meine EL32 Röhren bin ich im Moment bei der 6N3P in SRPP hängen geblieben. Die EL32 braucht gerade mal 0,2A für die Heizung, die 6N3P 0,35A, lt. Datenblatt sollen 3,6W möglich sein in SE. Eine rein vom Alter her dazu passende EF6 bräuchte, wie die EL32, ebenfalls nur 0,2A.
So gesehen ist z.B. die ECL86 gerade mal mit 0,4W mehr angegeben in SE, bei der Heizung zieht sie 0,55A. Wenn man bedenkt dass die EL32 ca 1938 heraus gekommen ist, muss man selbst bei eher neuzeitlichen Röhren wohl eine Weile überlegen um ähnlich effektiv an 3,6W zu kommen.
Und selbst wenn jetzt Jemand etwas einfallen sollte, dann sieht das bestimmt optisch nicht so gut aus wie bei der EL32

IMG_2575

Gruss
Tobias
mk0403069
Hat sich gelöscht
#4924 erstellt: 30. Okt 2015, 05:27
Hallo,

Inspiriert aus dem Thread hier, habe ich mich etwas intensiver mit der Thematik DAC/Röhre befasst.
Da ich mir da erstmal etwas Grundlagenwissen aneignen muss, habe ich mich nicht direkt über meinen MCD850 "hergemacht" (der hat das auch klanglich gar nicht wirklich nötig ) Viel mehr erinnerte ich mich eines SACD-Players von Sony sowas hier. Das Ding habe ich vor Jahren abgemustert, weil klanglich völlig unzumutbar. Steht schon ewig im Messaraum bei uns auf Arbeit, aber die Kolleginnen und Kollegen legen lieber Platten auf, als sich den Klang dieser, wohlgemerkt SACD-Maschine, "zu geben" (Wir hören da alle irgendwie anders, als der Mainstream )
Der langen Rede kurzer Unsinn...Die Quittung auf meine Umbaumaßnahmen gestern, war die Frage: "Was tatest Du tun?". Und, nein, ich habe keine zentnerschweren Matratzen von den Lautsprechern geräumt ...nur unsinniges Zeuchs aus dem SACDP entfernt. Wie nu?

Zurückgezogen in meine "Entwicklerbude", XE-800 unterm Arm. Geöffnet (nur 5 Schrauben ) und wie das Schwein ins Uhrwerk geblickt...Das sieht eher aus, wie ein Mainboard aus einem Laptop, als ein CDP.
scd-xe800-4-sony
Ok, Lesebrille auf...und siehe ein Chip, der verdächtig nach einem D/A-Konverter aussieht...Label: BB DSD1751...soso...ein Burr-Brown (DAC-Devision von TI)...mal Google befragen...aha...abgekündigtes Customer Produkt...also mal exclusiv für Sony gefertigt...Datenblatt...Fehlanzeige...nix zu finden.
Glückes Geschick, tirili...Bei bei audiodesignguide.com gibt es ein Service-Manual für den XE800. ;)...
Ahso, die "Snipp-it" Variante von der Lampizator-Seite wird hier wohl nicht zielführend sein...
Entscheidender Schaltplanausschnitt:
Unbenannt

Dass sich ein Service-Techniker an der Stelle die Finger wundmisst sei dahingestellt, keine Spannungsangabe am IC202 stimmt mit der Realität überein 0.7 sollte 10.7V und 5.5 sollte 3.5V sein.
Egal.
Was tat ich also tun?
Einfach R201, R251, R207 und R257 ausgelötet (einseitig hochgelötet, bei 0403 SMD-Widerständen schon eine Aufgabe )
Dann CL201 mit CL203 und CL251 mit CL253 (CL... = Messpunkte auf der Platine) mittels jeweils 2,2uF Folienkondensator verbunden. Damit ist der gesamte OPAMP-Krempel nebst Frequenzgangbeschneidung umgangen...

Sehen wir mal hierzu die Simulation an...(Ok, der OPAMP ist von mir mit einem Vergleichstypen ersetzt worden, da ich kein Modell des Originals habe, aber der Ersatztyp ist in allen Belangen besser. Sowas lahmarschiges wie den originalen NJM4565 muss man erstmal auftreiben!)
opamp vs capacitor

Und damit ist auch der miese Klang dieses SACD begründet...die Phasenfehler sind einfach nicht mehr akzeptabel! Die Verbiegung fängt schon bei 2kHz an und erreicht eine epische Größe von -40° bei 20kHz...wenn jetzt der Verstärker noch -20° dazu tut, dann bekommst das Weglaufen.

Was haben die sich da wohl gedacht?...EMV-Abnahmesicher, egal was es (klanglich) kostet?

Nach dem Umbau klingt dieses Dingens wirklich ausgezeichnet, obwohl eben nur der halbe Normpegel erreicht wird.
Und deshalb steht das hier...werde das Teil die nächsten Tage "Lampizieren"...undzwar so:
Lampizierung

Da sind dann zwar 0,05% Klirr im Spiel, aber klanglich wird das sicher weit besser, als das Original.

Gruß, Matthias


[Beitrag von mk0403069 am 30. Okt 2015, 05:33 bearbeitet]
D1675
Inventar
#4925 erstellt: 30. Okt 2015, 12:57
Hallo Matthias,

sehr interessantes Thema, vielen Dank.
Ich war eigentlich immer der Meinung dass alle CDP gleich klingen, weil die DAC's ausgereift sind und man bei Ausgangsstufen wenig falsch machen kann.
Aber das erklärt warum bei mir so ein billig DVD Player so unglaublich schlecht klang.

Sehe ich das richtig, dass du eine 300B in der Ausgangsstufe verwenden möchtest? Eigentlich eine Leistungstriode für Endstufen?
Ich hätte auch gerne eine Röhrenausgangststuffe im DAC.

Gruß,
Michael
selbstbauen
Inventar
#4926 erstellt: 30. Okt 2015, 14:57
Hallo Matthias,

es ist besser, wenn wir dieses Thema hier fortsetzen.

1. Punkt: Bei welchem DAC lohnt sich der Umbau? Antwort: Der DAC ist egal, entscheidend ist, was dahinter gemacht wurde. In deinem Fall hat man wohl auf billig gemacht. Ich habe einen BB1738 aufgerüstet. Bei meinem Shanling SCD-T200 sind 6 Chips arbeitslos geworden. Der Unterschied zu deinem ist, dass dieser Edel-BB einen symmetrischen Ausgang hat und daher noch unsymmetriert werden muss. Dazu habe ich einen Übertrager der 200-Euro-Klasse verwendet - den SOWTER 9545. Der Frequenzgang ist topfeben bis 5 Hz:

sowter

Der Ausgang bei zwei parallel geschalteten Sekundärwicklungen liegt etwa bei 1 V Signalspannung. Damit kann man dann direkt an ein Gitter der nachfolgenden Röhre gehen. Bei mir direkt zu dem Vorverstärker. Alternativ habe ich den Impedanzwandler im Gerät gelassen. Das sind zwei 6N3. Klanglich kann ich zwischen direkt und über die 6N3 keinen Unterschied ausmachen.

2. Punkt: Warum du dann gleich in eine Leistungstriode gegangen bist, erschließt sich mir nicht. Bei mir ist es eine C3g in Triodenschaltung. Es kann aber auch eine einfache ECC8X sein. Einen großen Klangunterschied würde ich dabei nicht unterstellen.

3. Punkt: Wie gestaltet man das Filter? Bei dir sehe ich einen 1 nF-Kondensator am Gitter gegen Masse. Ist es das? Das ergibt eine Filterung mit 6 dB. Der Shanling hat ein upsampling auf 96 kHz. Da wirkt der Übertrager auch als Filter.

4. Punkt: Wenn man schon einen symmetrischen Ausgang beim DAC hat, dann kann man doch gleich symmetrisch bis zur GT-Endstufe bleiben. Richtig. Nur bei meinen Aktiv-Lautsprechern brauche ich eine Aktivweiche, und die ist bei symmetrischen Ausgängen eben das Doppelte. Und da ich auch in der Endstufe nur noch Trioden sehen will, wird das halt richtig aufwändig.

Aber auch eine Trioden-Gegentaktendstufe kann man Class-A laufen lassen. Bei einem hochwertigen Übertrager wird es keinen gravierenden Unterschied geben - oder?

Gruß
sb
mk0403069
Hat sich gelöscht
#4927 erstellt: 30. Okt 2015, 23:31
Hallo,


Sehe ich das richtig, dass du eine 300B in der Ausgangsstufe verwenden möchtest? Eigentlich eine Leistungstriode für Endstufen?


Warum du dann gleich in eine Leistungstriode gegangen bist, erschließt sich mir nicht.


Zunächst einmal, man kann Alles zweckentfremden
Nein, es gibt mehrere Gründe dafür, wobei ja die Grundidee nicht von mir ist, sondern vom Lukasz Fikus...siehe www.lampizator.eu...Auch wenn ich viele seiner Ausführungen (z.B. klanglicher Einfluß von Koppelkondensatoren) nicht wirklich teile, ist die Idee, hinter einen DAC direkt eine Leistungstriode zu "hängen" einfach brillant. Warum?
Der puristische Ansatz mit nur einem Triodensystem vom DAC auf Line-Pegel zu kommen, ohne Gegenkoppelung und trotzdem (relativ) niederohmig zu bleiben. Das geht nur mit Leistungstrioden, da die Verstärkung relativ gering ist, im Falle der ER300B (selektierte Exemplare) bei unter 3, bei entsprechend niedrigem Innenwiderstand. Es wird ja eigentlich nur eine Verstärkung von 2 oder weniger benötigt.

Weiterhin kann ich mir die 300B selbst bauen, muss also nicht irgendwelche Röhren zukaufen und kann mir das Ganze auch noch nach eigenen Wünschen optimieren. Eine 6SN7 oder 6n30p oder ECC82/88 werde ich nie selbst bauen können. Vor allem aber haben direkt geheizte Röhren, besonders mit thorierten Wolframkathoden, einen derartig umwerfenden Klang, dass ich an jeder Stelle, wo Verstärkung (ob nun Spannung- oder Strom-) benötigt wird, möglichst nur diese einsetze. 6SN7 mit direkt geheizten, thorierten Wolframkathoden? Wo gibt es die, kaufe ich sofort

@Sb


Dazu habe ich einen Übertrager der 200-Euro-Klasse verwendet - den SOWTER 9545.
Wenn das Diagramm stimmt, ist ja alles im grünen Bereich...frequenzgangmäßig. Phase?

Bei dir sehe ich einen 1 nF-Kondensator am Gitter gegen Masse. Ist es das?

Jep, des is es. Damit würde ich aber nur HF-Emissionen abfangen...so denn sowas aus dem DAC rauskommt. Ist eben erst mal nur der erste Ansatz, aber irgendwo muss man ja anfangen.
Zu 3. und 4. Ja, warum nicht symmetrisch ABER, die meisten Übertrager sind nicht völlig symmetrisch und völlig gleiche Röhrenquartette zu selektieren vereinfacht die Angelegenheit nicht wirklich...richtige Paare sind schon selten, aber Quartette sind wie Lotto-Sechser...und somit (fast) unbezahlbar...Finde also Quartette und kombiniere diese mit exakt symmetrischen AÜ und Du wirst den Klang von SE erreichen können.Sehr viel Aufwand.

Gruß, Matthias
mk0403069
Hat sich gelöscht
#4928 erstellt: 01. Nov 2015, 03:36
Hallo,

Der Sony SCD-XE800 ist jetzt erfolgreich "lampiziert"...
SAM_1770
Gut, das Bild ist nicht so toll, aber der Sinn sollte auch so "rüberkommen" (irgendwie spinnt die Kamera...kein Blitz und so...)
Vollkommen kanalgetrennter Aufbau, deshalb auch zwei Netztrafos und zwei Drosseln. Die Siebung C47uF/L12H/C500uF hat nicht gereicht, also nochmal 470Ohm/220uF "hinten dran" (natürlich mit Anodenspannungsverlust, war auch nicht mehr ganz einfach unterzubringen, aber was solls) und Ruhe ist.
Nach mehreren Stunden Hören kann ich sagen, das Ding macht genau was es soll, einfach schöne Musik. ;-)
Übrigens habe ich die R/C-Geschichte vor dem Gitter weggelassen. Mein Spektrum-Analyzer (leider nur 10MHz-1,5GHz) sagt, dass da keinerlei HF emittiert wird...Klanglich ist auch nix auszumachen und der Audioanalyzer zeigt auch nix Auffälliges zwischen 20 und 100kHz. Ich glaube, das bleibt erstmal so.
Allerdings muss ich da trotzdem nochmal ran. Das Sony-Teil hat als Konsumer-Mediamarkt-Billigheimer-Produkt natürlich nur einen zweipoligen Netzanschluss ohne Schutzkontakt. Das kann so nicht bleiben. Muss also noch eine Kaltgeräteanschlußbuchse mit Schutzkontakt zum Erden des Gehäuses eingebracht werden...Aber das kommt später, jetzt wird erstmal weiter feiner Musik gefröhnt.

Gruß, Matthias
Tucca
Hat sich gelöscht
#4929 erstellt: 01. Nov 2015, 15:00
Tach Matthias,

Her Fikus hätte sicher sehr viel Freude an Deiner Interpretation seiner Idee!
Ich finde es sehr interessant, daß Du mit Deiner "Lampizierung" ein Thema aufgreifst, daß hier im Forum bereits sehr kontrovers diskutiert wurde, und zwar hier.

Grüße,

Michael
mk0403069
Hat sich gelöscht
#4930 erstellt: 01. Nov 2015, 17:09
Hallo Michael,

Interessanter Thread. Wenn ich den vorher exhumiert hätte (ist ja aus 2009), hätte ich wahrscheinlich gar nicht erst einen Versuch unternommen. Bin also eigendlich froh, das mir diese kontroverse Diskussion vorerst entgangen war. Wie ich schon schrieb, teile ich viele Ansichten nicht unbedingt mit dem Fikus. Gleichwohl haben es seine "Lampizatoren" zu einer wirklich nennenswerten Verbreitung geschafft. Und auch meine "Umbau-Maßnahme" war ja erfolgreich. Das kann man nun glauben, oder auch lassen. Fakt ist jedoch, dass ich nicht einfach blind irgendetwas übernommen habe, sondern auch versuchte, die technischen Hintergründe zu beleuchten. Ein Phasenfehler von -40° ist eben durchaus hörbar (zumindest die Folgen), auch wenn der Frequenzgang noch so eben und die Filterei noch so korrekt ist. Hier stimmen dann Grund- und Oberwellen der Instrumente zeitlich nicht mehr überein...und sowas klingt einfach nur "Grütze". Für mich ist entscheidend, dass ich ein Gerät, welches in den lezten 2-3 Jahren keine 2 Stunden gelaufen ist, derart umgestalten konnte, dass man damit jetzt durchaus gut hören kann. Und daran würde sich auch nichts ändern, wenn ich die OPAMP-Schaltung geändert hätte, Röhren sind da nur von untergeordneter Bedeutung...Aber es glüht so schön

Gruß, Matthias
GüntherGünther
Inventar
#4931 erstellt: 01. Nov 2015, 17:40
Hallo,

um das Gewirr bei Punk-zu-Punkt-Verdrahtung etwas zu entwirren, habe ich ein Modul zur Gittervorspannungsregelung entworfen. Es bietet die Einstellmöglichkeit für 4 Endröhren. Falls es zu Kontaktproblemen am Poti kommt, greifen Zenerdioden, die die Steuergitter gegen die volle -Ug1 ziehen und somit vor einem "Durchgehen" schützen. Was ist vom Layout zu halten?

Layout Gittervorspannung

Grüße, Thomas
pragmatiker
Administrator
#4932 erstellt: 01. Nov 2015, 18:19
Servus Thomas,

Schaltplan? Und: Wenn es eine Gitterspannungsregelung ist - wo ist der Regelverstärker? Außerdem erscheinen mir C3 / C4 / C5 / C6 (sind ja wohl keine Elkos) von der Bauform etwas klein zu sein, um die Steuergitterableitwiderstände der Endröhren auch im Baßbereich am steuergitterfernen Ende wechselspannungsmäßig kalt zu halten. 5[kOhm] Einstelltrimmer? Entweder ist der Einstellbereich dieser Dinger sehr klein oder die Steuergitterversorgung muß erheblich Leistung allein für die Querströme durch die Trimmpotentiometer aufbringen. Und daß die Z-Dioden dann, wenn Strom durch sie fließt, eben versuchen, die ihnen eigene Z-Spannung zu halten (was den Stromfluß durch den masseseitigen Widerstand und das Potentiometer u.U. stark erhöht, wenn man den Trimmer weiter nach Masse dreht.....und daß deswegen sich dann die Gittervorspannung vielleicht nicht mehr so ändert, wie man sich das vorstellt......und das Z-Dioden auch unter Umständen noch starkt rauschen https://www.psiram.com/ge/index.php/Rauschgenerator und dieses Rauschen dann möglicherweise direkt am Steuergitter der Endröhren landet.......das alles sei nur am Rande erwähnt.

Wenn's um den Schutz vor kontaktlosen Schleifern geht: Hochohmigen Widerstand zwischen Schleifer und negatives Potentialende des Potentiometers und gut ist es.

Und - nur ein Gedanke: Wenn ich selbst mir den Aufwand antun würde, ein eigenständiges Gittervorspannungsmodul auf die Beine zu stellen, dann würde ich das Teil noch um folgende Punkte ergänzen:

  • Ein zentrales Gitterspannungspotentiometer, welches vor den vier Einzelpotentiometern sitzt und eine Einstellung des Ruhestromkomplettniveaus des Verstärkers (z.B. während klanglicher Beurteilungen) erlaubt. Die vier Einzelpotentiometer kann man ja ggf. aus einem Impedanzwandler / Emitterfolger mit HV-Transistoren vom Schlage MJE340 / MJE350 speisen, damit sie eine hinreichend niederohmige Quelle und sich nicht gegenseitig sowie das Hauptpotentiometer beeinflussen (Minimierung der Rückwirkung) --> Thermische U(BE)-Drift ~ -2[mV/K] beachten!
  • Ein (von außen ansteuerbares) "Mute"-Relais, welches es erlaubt, die Steuergitter so negativ zu machen, daß der Verstärker mit einem Schlag "leise" ist. Der "Restart" in den Betrieb muß allerdings mit Anlaufzeitkonstante erfolgen, weil es sonst durch schlagartige Umladerei der Koppelkondensatoren heftig im Lautsprecher "knallt".

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 01. Nov 2015, 18:49 bearbeitet]
GüntherGünther
Inventar
#4933 erstellt: 01. Nov 2015, 18:52
Hallo Herbert,

danke für die Bewertung - ich muss wohl noch Einiges verbessern. Einen Längsregler hatte ich zunächst vorgesehen, dann kam mir aber der Gedanke, dass eine ungeregelte Gittervorspannungserzeugung den Ruhestrom bei Netzspannungsschwankungen einigermaßen konstant hält, da mit fallender Anodenspannung somit auch die Vorspannung sinkt und andersrum.

Das mit den Zenerdioden war nur so eine Idee, um das Durchgehen zu verhindern. Wie würdest Du diese Problematik lösen? 5k Potis sind nur ein fiktiver Wert, das muss ich noch ändern. Als Kondensatoren hatte ich Wima MKS-2 vorgesehen, Rm 5mm, 3,3µF 50V. Ich wollte nicht unbedingt Elkos nehmen, wegen der Leckströme.

Grüße, Thomas
pragmatiker
Administrator
#4934 erstellt: 03. Nov 2015, 11:33
Servus Thomas,

GüntherGünther (Beitrag #4931) schrieb:
habe ich ein Modul zur Gittervorspannungsregelung entworfen

ich möchte nochmal auf den Begriff "Regelung" zurückkommen. Natürlich kann man den Ruhestrom mit Hilfe einer geeigneten Regelschaltung, welche als Ruhestromsollwert eine Spannungsvorgabe bekommt und sich als Ruhestromistwert den Kathodenstrom ansieht, konstant halten. So eine Schaltung könnte dann z.B. so aussehen:


In höherauflösend: http://666kb.com/i/d3hlkwendgmonk0fd.gif

Das ist ein reiner Theorieentwurf, der noch keinerlei Praxistest hinter sich hat. Die Entwurfseckdaten waren ein bis auf 100[mA] einstellbarer Ruhestrom pro Endröhre, wobei die negative Gittervorspannung bis zu ca. -100[V] betragen können sollte. Außerdem soll eine entsprechende Filterung aller relevanten Signale vorhanden sein, damit der Fremd- und Geräuschspannungsabstand durch die Regelung nicht verschlechtert wird. Desweiteren sollte sich die Schaltung bei Bedarf auch durch einen Microcontroller (Sollwertvorgabe durch DAC) ansteuern und auswerten (Lebensdauerende-Bit) lassen.

Schaltungskurzbeschreibung:

  • Die Strommeßwiderstände R1 / R2 (die bei 100[mA] Ruhestrom mit je ca. 118[mW] Leistung belastet werden) sind von der Leistungsbelastbarkeit her bewußt knapp gehalten, damit sie im Falle eines Defektes in der Endröhre schnellstmöglich durchbrennen (die wirken also praktisch als Sicherung). Damit sich der Widerstandswert dieser Widerstände durch die durch die "Knappdimensionierung" nun unvermeidliche, deutliche Erwärmung im Betrieb nur so wenig wie möglich ändert, sind hier 0.1%-ige Typen mit einem Temperaturkoeffizienten von +/-25[ppm] vorgesehen - d.h.: Ändert sich die Widerstandstemperatur um 100[K], so ändert sich der Widerstandswert um maximal ca. +/-0.25%.
  • Damit R1 und R2 keine Kühlung durch die Leiterplatte etc. erfahren, sollten sie auf Keramikdistanzhülsen gesetzt werden, die einen Abstand der Widerstände zur Leiterplatte sicherstellen.
  • Die Siebkette R3/C1/R4/C2/R5/C3 bildet den nötigen, mehrstufigen Tiefpaß, um die an R1 / R2 abgegriffene Signalwechselspannung von der Regelschaltung fernzuhalten.
  • Das Signal nach dieser Filterkette wird als Ruhestrom-Istwert auf den PI-Regler IC1B gegeben.
  • Der Ruhestromvorgabe-Sollwert wird aus einer temperaturstabilisierten Referenzspannung (IC2) gewonnen und via P1 als Reglersollwert auf den PI-Regler IC1B gegeben (+2.50[V] entspricht 100[mA] Ruhestrom).
  • Entfernt man das Potentiometer P1, kann man den Ruhestromsollwert (0...+2.50[V]) auch durch einen Microcontroller samt DAC in die Schaltung einspeisen.
  • Die temperaturkompensierte Referenzspannungsquelle kann auch zur Speisung von bis zu 7 weiteren Ruhestromreglern dienen - hierdurch lassen sich Stereoverstärker mit insgesamt bis zu 8 Endröhren bedienen.
  • Der Ausgang des PI-Reglers IC1B wird über die Transistoren T1 und T2 auf das nötige hohe (und negative) Spannungsniveau für die Steuergittervorspannung der Endröhre "verfrachtet".
  • Es gibt eine Überwachungssschaltung, die das Lebensdauerende der Endröhre signalisiert. Hierzu wird der (via R9, R10 und R10 um den Faktor 10 runtergeteilte) negative Gitterspannungswert im als Komparator mit leichter Hysterese (R22 / R23) betriebenen IC1A mit einem Steuergitterspannungsgrenzwert verglichen, der via P3 eingestellt wird (bei einem bekannten Röhrentyp sowie bekanntem Ruhestrom kann P3 selbstverständlich durch einen fest eingestellten Spannungsteiler ersetzt werden). Wird die Steuergitterspannung positiver als dieser Grenzwert, dann schaltet der Komparator und die (Fehler)LED1 am Ausgang fängt an zu leuchten - außerdem schaltet der Optokoppler IC3 am Ausgang durch und ermöglicht damit die Auswertung dieses Fehlerbits durch einen Microcontroller.
  • Trimmpotentiometer haben "End-to-End"-Toleranzen des Widerstandswerts von bis zu 20%. Diese Toleranz von P3 wird (zwecks berechenbarem Verhaltens der Schaltung bezüglich der Maximalvergleichsspannung) durch R20 um ungefähr den Faktor 10 reduziert.
  • LEDs (egal ob als LED vorliegend oder in Optokopplern verbaut) vertragen beschädigungslos nur eine Sperrspannung von einigen Volt. Um die LED1 und IC3 vor zu großen Sperrspannungen zu schützen, wenn der Ausgang von IC1A ins Negative jenseits der -10[V] schaltet, ist D4 vorhanden.
  • IC1 (TL072) ist sicher ein "Wald-und-Wiesen"-Operationsverstärker. Allerdings läuft er mit +/-15[V] (was hier benötigt wird) und hat JFET-Eingänge (was wegen der Hochohmigkeit der Quellen ebenfalls benötigt wird). Man kann hier sicher auch einen besseren (Offsetspannung) Operationsverstärker einsetzen - jedoch muß dieser dann ebenfalls verschwindend geringe Eingangs-Bias- und Offsetströme haben, mit +/-15[V] laufen und sowohl eingangs- wie auch ausgangsseitig auf mindestens +/-12.5[V] aussteuerbar sein. CMOS-Micropower Operationsverstärker sind in dieser Schaltung (wegen mangelnder Robustheit z.B. bei Überschlägen in den Röhren) eher nicht zu empfehlen.
  • Natürlich gibt es auch Operationsverstärker, die man direkt mit +/-100[V]...+/-150[V] betreiben kann und die dadurch die ganze Schaltung mit T1 / T2 und deren Umgebung entfallen lassen könnten. Nur: Diese Dinger sind rar, schwer beschaffbar und teuer. Außerdem haben sie häufig MOSFETs in ihren Endstufen - also eine Technologie, die erfahrungsgemäß allergisch auf Überspannungsspitzen (= Überschläge in der Endröhre) reagiert. T1 und T2 dagegen sind Transistoren, die u.a. für die Videoendstufen von mit Bildröhren ausgerüsteten Fernsehern und Monitoren gemacht sind - die Dinger sind darauf gezüchtet, bei Überschlägen in der Bildröhre nicht gleich die Grätsche zu machen.
  • Bei der Schaltungsauslegung wurde auf billige und leicht erhältliche Bauteile (sämtliche in bedrahteter Technik) Wert gelegt - Orientierung war hier der Bürklin-Katalog.

Grüße

Herbert
sidolf
Inventar
#4935 erstellt: 03. Nov 2015, 12:34
Hallo Herbert,

hast Du die Geschichte mit der "Spannungs-Beruhigungs-Kette", ich nenne sie jetzt mal so, mit R3-R5 und den dazugehörigen Kondensatoren schon mal in der Praxis ausprobiert? Damit wird ja "infly" die negative Gittervorspannung kontinuierlich nachreguliert.

Vor Jahren hatte ich schon mal mit Ähnlichem experimentiert, es hat aber nie befriedigend funktioniert.

Ein Ansatz wäre doch, eine manuelle Ersteinstellung des Ruhestroms ohne Aussteuerung nach etwa 5 - 10 Minuten Vorlaufzeit mit Speicherung des Referenzwertes.

Bei jedem Ausschalten des Gerätes erfolgt nochmals ohne Aussteuerung die automatische Nachregulierung des Ruhestroms mit der Speicherung dieses Referenzwertes (kurze Ausschaltverzögerung). Beim erneuten Einschalten wird der gespeicherte Referenzwert benutzt, um die Gittervorspannung einzustellen; und so weiter und so weiter. Eine Nachregulierung der Gittervorspannung während der gesamte Einschaltdauer erfolgt nicht!

Viele Grüße


[Beitrag von sidolf am 03. Nov 2015, 13:24 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#4936 erstellt: 03. Nov 2015, 13:24
Servus sidolf,

das sollte schon funktionieren. Anders als bei Operationsverstärkern (also bei den meisten Halbleiter-Hif-Verstärkern), die ja per se bis auf Gleichspannung runter funktionieren, ist das bei Röhrenverstärkern nicht so. Da haben wir die Gleichspanungskomponente des Ruhestroms über dem Strommeßwiderstand sowie die Wechselspannungskomponente des Nutzsignals, deren mittlerer Wert (sofern die Stufe nicht übersteuert ist und in der Begrenzung arbeitet) jedoch null ist. Und damit kann man sich gut die Gleichspannungskomponenten alleine herausziehen - sofern die Grenzfrequenz des Tiefpasses wirklich genügend tief liegt - ich habe bei diesem Verstärker (das hab' ich vergessen, dazuzuschreiben) eine untere -1[dB] Nutzsignal-Frequenzgrenze von 20[Hz] angenommen.

Dann kommt natürlich noch die Reaktion der Regelstrecke dazu - deswegen sitzt hier auch ein reiner PI-Regler drin - eine "Beschleunigung" der Regelung durch einen D-Anteil ist hier absolut unerwünscht. An die PI-Komponenten C9 / R16 kommt man einzeln hin und kann hierdurch die Regelstrecke optimieren.

Es ist ja gerade der Sinn der Schaltung, daß eine dauernde Regelung (ohne Abtastung und Speicherung von Werten zu bestimmten Zeitpunkten etc.) des Ruhestroms stattfindet - zusammen mit einer hysteresebehafteten (um LED-Flackern zu vermeiden) Grenzwertauswertung der Steuergittervorspannung zur Ermittlung des Lebensdauerendes. Solche Regelstrecken kann man eigentlich gar nicht langsam genug machen - je weiter die Regelzeitkonstante von der untersten Signalfrequenz weg ist, um so besser. Die einzige Grenze ist hier der Anheizmoment, in dem der Regler natürlich erst einmal in den "Anschlag" (sprich: auf 0[V] Gittersvorspannung) fährt, da er ja (trotz vorhandener Sollwertvorgabe) keinen entsprechenden Strom sieht - sprich: er arbeitet wegen der (noch) kalten Röhre "open loop". Insofern dürfte bei einer Zeitkonstante von ca. 10[s] für die Regelstrecke das obere Ende dessen erreicht sein, was man der Röhre zumuten sollte. Das wäre das Äquivalent von ca. 0.1[Hz] - und damit immer noch um ca. den Faktor 200 von der untersten Nutzsignalfrequenz weg.

Es geht natürlich auch anders: Hat man einen Microcontroller an Bord, dann stellt man den Ruhestromsollwert bis ca. 30[s] nach dem Einschalten erstmal auf null. Wenn die Röhren dann angeheizt haben, kann man ja den Ruhestromsollwert vorgeben - dann ist die Regelschleife wegen der betriebswarmen Röhre ja schon geschlossen.

Aber, wie gesagt: Das ist (derzeit) ein komplett ungetesteter und unsimulierter Theorieentwurf - bei dem ich mir allerdings relativ sicher bin, daß man den (ggf. mit kleinen Modifikationen - auch hinsichtlich der Dimensionierung der Bauteile) so, wie geplant, zum Laufen kriegt.

Grüße

Herbert
GüntherGünther
Inventar
#4937 erstellt: 03. Nov 2015, 13:41
Hallo,

es gäbe auch noch die Möglichkeit, den Ruhestrom per Microcontroller zu regeln und konstant zu halten. Aber bei einem rel. einfach gehaltenen Verstärker halte ich das für etwas zu viel Aufwand. Markus von Tubeland hat hierfür eine Schaltung entwickelt.

Grüße, Thomas
sidolf
Inventar
#4938 erstellt: 03. Nov 2015, 13:51
Hallo Herbert,

hast Du vor, in der nächsten Zeit mal Deinen Entwurf zu bauen, oder wenigstens zu simulieren? Ich kann Deinen Entwurf leider nicht in spice simulieren, da mir einige Modelle in spice fehlen.

Bei meinem Ansatz ist natürlich ein Microcontroller erforderlich. Die Speicherkapazität der Lade/Siebelkos sollte eigentlich ausreichen, um beim Ausschalten die Messungen an 2, 4 oder auch 8 Katoden durch zu führen und die Referenzwerte zu speichern. Da ist keine großartige Ausschaltverzögerungs-Mimik erforderlich.

Gruß


[Beitrag von sidolf am 03. Nov 2015, 14:02 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#4939 erstellt: 03. Nov 2015, 14:18

GüntherGünther (Beitrag #4937) schrieb:
es gäbe auch noch die Möglichkeit, den Ruhestrom per Microcontroller zu regeln und konstant zu halten. Aber bei einem rel. einfach gehaltenen Verstärker halte ich das für etwas zu viel Aufwand. Markus von Tubeland hat hierfür eine Schaltung entwickelt.

Die Schaltung kenne ich - und etliche Dinge würde ICH (im Sinne hoher Fehlersicherheit und eines sehr großen Fremd- und Geräuschspannungsabstandes) nicht so machen, z.B.:

  • Die BF421 hängen mit ihren Emittern in Basisschaltung direkt an I/O-Ports des Microcontrollers. Wenn da in den BF421 irgendwas schiefgeht, dann landet u.U. die volle negative Gittervorspannung an den I/O-Pins des Microcontrollers.....
  • Nachdem der ATMega48 etc. nicht über on-chip DAC(s) verfügt, muß die Einstellung der negativen Gittervorspannung über PWM (über die Timer-Output-Compare-Register OC1A und OC1B) mit anschließender Tiefpaßfilterung gemacht werden. Damit hat man die PWM-Frequenz mit näherungsweise der Amplitude des Gitterspannungsnetzteils (also 60[Vss] oder so) und recht niederohmig als steiles Rechtecksignal auf der Controllerleiterplatte. Ob das stört oder nicht, hängt stark von der Höhe der PWM-Frequenz sowie der Wirksamkeit von Tiefpaßfiltern und (hoffentlich richtigen) Massekonzepten ab. Zumindest die langsamen Dioden D13 und D14 (1N4004) passen nicht ganz zu einer PWM-Frequenz im Gebiet von einigen zehn Kilohertz.
  • Die Tiefpaßfilterung der an den Kathodenwiderständen abgegriffenen Spannungen alleine ist von der unteren Grenzfrequenz her völlig unzureichend (f(g) -3[dB] = ca. 5.9[Hz]). Für die zusätzliche Tiefpaßfilterung wird hier vollständig auf die 2.200[µF] Kathodenelkos gebaut, die parallel zu den 16[Ohm] Kathodenwiderständen liegen. Diese Elkos sind aber erheblichen Toleranzen unterworfen.....
  • An einem 16[Ohm] Kathodenwiderstand fallen bei 100[mA] Strom 1.6[V] ab. Damit wird der (eh schon nicht sehr gute und nur 10[Bit] breite) AD-Wandler im Atmel-Microcontroller wohl nur mit der internen 1.1[V] Referenzspannung betrieben. Dies ist aus Linearitäts- und Störabstandsgründen als eher ungüstig zu bewerten.....

Was natürlich die Software in dem Microcontroller so treibt (auch hinsichtlich Sampling, Filterung usw.), weiß ich nicht. Unzureichende Eigenschaften der Hardware durch Software "geradezubiegen" ist allerdings meiner Ansicht nach immer zweite Wahl - speziell dann, wenn die Hardware möglichst exzellente Eigenschaften haben soll, weil sie z.B. ein Hifi-Verstärker ist.

Grüße

Herbert
pragmatiker
Administrator
#4940 erstellt: 03. Nov 2015, 16:41
Im Prinzip das, was ich oben skizziert habe, kann man scheinbar hier fertig kaufen:

http://www.tentlabs.com/Products/Tubeamp/page24/page24.html

Kostet so um die EUR 180,--, kann vier Endröhren, hat das negative Gitterspannungsnetzteil auch noch mit dabei, kann bis 175[mA] Kathodenstrom und bis -160[V] Steuergittervorspannung, hat die von mir angesprochene Zeitverzögerung beim Einschalten und überwacht auch noch die Anodenspannung (damit auch wirklich Kathodenstrom fließen kann). Das einzige, was scheinbar fehlt, ist die Lebensdauerendewarnung.

sidolf (Beitrag #4935) schrieb:
Vor Jahren hatte ich schon mal mit Ähnlichem experimentiert, es hat aber nie befriedigend funktioniert.

Und mit diesem Kommentar hast Du wahrscheinlich sehr recht, weil: Mein Entwurf - und das geriet etwas ins Hintertreffen - kann unverändert so nur bei Klasse-A Endstufen funktionieren. Bei Klasse AB oder B hat man ja das Problem der Signalunsymmetrie bei einer EINZELNEN Röhre (die Signalsymmetrie wird ja erst in der Gegentaktschaltung wieder hergestellt) - und damit ist der Signalmittelwert nicht mehr null und hat damit also eine DC-Komponente, die früher oder später ins Ruhestrom-Regelergebnis eingeht. Also muß das komplette Gegentaktsignal im Stromregler verwurschtet werden......oder es wird nur im Signalnulldurchgang abgetastet......da muß ich also nochmal ran.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 03. Nov 2015, 19:57 bearbeitet]
D1675
Inventar
#4941 erstellt: 15. Nov 2015, 17:53
Hallo,

ich wollte den Heizstrom der Röhrenheizung messen, aber dabei glimmt die Röhrenheizung nur ganz leicht, obwohl mir das Messgerät ca. 3,5A angezeigt hat. Ohne Multimeter funktioniert natürlich alles wie es soll. Hat jemand eine Idee an was das liegen könnte? Schlechtes Multimeter? Zu dünne Leitungen?

Gruß,
Michael
pragmatiker
Administrator
#4942 erstellt: 15. Nov 2015, 18:11
Zu hoher Innenwiderstand des Multimeters in besagtem Strommeßbereich? Was ist es denn für ein Hersteller / Typ? Ich hab' bei Strommessungen z.B. beim HP34401A schon mein blaues Wunder (eben: Innenwiderstand) erlebt. Der Heizstrom welcher Röhre soll damit gemessen werden?

Grüße

Herbert
D1675
Inventar
#4943 erstellt: 16. Nov 2015, 11:58
Hallo Herbert,

danke, das würde wohl einiges erklären. Das Multimeter ist ein günstiges Noname Produkt, aber bisher hat es gereicht.
Ich wollte zusammen zwei EL34 und eine ECC81 parallel geschaltet messen. Gibt es ein günstiges Multimeter womit man das messen kann, oder muss man dazu tief in die Tasche greifen?

Grüße,
Michael
pragmatiker
Administrator
#4944 erstellt: 16. Nov 2015, 17:29
Präzisions-Shunt Widerstand hernehmen, an dem bei 3.5[A] ca. 100[mV] abfallen (Widerstandswert also ca. 0.027[Ohm]) und dann den Spannungsabfall an diesem Serienwiderstand messen. Ein sehr gut beleumundeter Hersteller solcher Widerstände (auch und gerade in 4-Draht-Technik) ist die Firma Isabellenhütte.

Grüße

Herbert
mk0403069
Hat sich gelöscht
#4945 erstellt: 19. Nov 2015, 04:08
Hallo,

Ich würde mir sowas hier besorgen...recht preiswert und man kann auch andere Größen messen.

Dann muss man auch keinen Shunt in die zu messende Schaltung einbringen...geht also "zerstörungsfrei"

Und jetzt nicht meckern, wegen der Präzision...3% sind da allemal fit. Wenn ich ein Multimeter in der gleichen Preisklasse hernehme (von Baumarkt-9,99- Billigstheimern wollen wir nicht reden...), hat das auch in dem entsprechenden AC-mV-Messbereich 1,5 bis 2%, zuzüglich der 0,5% (+30ppm Temperaturkoeffizient) Abweichung eines, nicht ganz billigen, Isabellenhütte-Shunts.
Dass auch ein Spannungsabfall von 100mV einen Stromabfall zur Folge hat und somit das Ergebnis zusätzlich verfälscht, sei mal dahingestellt.

Gruß, Matthias


[Beitrag von mk0403069 am 19. Nov 2015, 04:09 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#4946 erstellt: 13. Dez 2015, 16:50
Hallo,

wir hatten es hier unlängst mit dem Problem zu tun, dass man mit der 6C33C zwar bis 20 Watt als SE kommen kann, diese Schaltung aber sehr viel Stress für die Röhre bedeutet und ihre Lebensdauer somit arg begrenzt wird. Außerden braucht man in "normalen" Wohnzimmern diese 20 Watt recht selten. Es kommt auch auf das Material an: Für Black Sabbath in Originallautstärke brauche ich 4 mal 5 Watt, für die "Helga naht" hingegen 4 mal 15 Watt bei (gefühlt) gleichem Schalldruck.

Meine Lösung sieht nun wie folgt aus:

Spartrafo

Ein Regelspartrafo vor die Endstufen erlaubt eine variable Anodenspannung. Da auch die Vorstufen an dieser Versogung liegen, verändern sich die Verhältnisse über die Spannungsanhebung linear. Höhere Spannung bedeutet bei gleicher Lautstärke geringere Verzerrungen oder höhere Endleistung. Dieser Regeltrafo erlaubt bis zu 300 Volt. Die 250-Watt-Trenntrafos in den Verstärkern fangen dann zwar leicht zu surren an, das scheinen sie aber zu verkraften. Dieses Teil habe ich mal für 90 Euro bekommen.

Das Problem ist dann die Heizung - die läuft ja mit über den Netzanschluss. Daher habe ich diese ausgelagert und verwende nun diese Schaltnetzteile für variable 11 bis 13 Volt und 12 Ampere:

Heizung

Die Netzspannung ist ebenso variabel von 110 bis 260 Volt. Das könnte also auch im Gehäuse bleiben, wenn man die Versorgung nicht über 260 Volt anhebt. Diese Dinger kosten 10 Euro.

Noch besser ist natürlich für die Anode ein Regeltrafo mit galvanischer Trennung. Der ist aber schwer zu bekommen. Diesen hier habe ich für 60 Euro bekommen und der leistet bis zu 300 Volt:

regeltrafo

Dann kann man auch den Trenntrafo im Gerät entfernen.

Nun sind die Endstufen röhrenschonend variabel auf die Erfordernisse einstellbar und man kann es auch mal richtig krachen lassen. Im Normalbetrieb - also wenn nur 4 mal 3 Watt reichen - laufen sie sogar "untertourig".

Gruß
sb
GüntherGünther
Inventar
#4947 erstellt: 14. Dez 2015, 03:44
Hallo,

das ist eine ganze Menge Aufwand für den erreichten Nutzen.

Grüße, Thomas
_Floh_
Hat sich gelöscht
#4948 erstellt: 14. Dez 2015, 22:35
Servus zusammen!

Scheinbar geht es hier im Forum in der Röhrenwelt mittlerweile wieder ein ganzes Stück ruhiger zu als vor einigen Jahren. Mag mitunter am traurigen Verscheiden eines Forenurgesteins und waren Kompetenzträgers liegen. Mein Einstieg (und bisher letzter Schritt) in die Röhrentechnik liegt nun auch über 5 Jahre zurück, einem 5W Monoblock mit EL84 von Wolf Jochen Berendt, der jedoch mittlerweile gleichfalls verstorben ist.

Besagter Monoblock begegnete mir demletzt wieder im Keller, für einen zweiten hat es niemals gereicht, es fehlte etwas an der Leistung für die damaligen Schallwandler. Mein letzter sehr erfolgloser Versuch etwas "Hifi typisches" mit kleinem Omnes Audio Coax und passendem Tieftonzweig zu bauen gefiel mir klanglich jedoch nicht, wie die meisten typischen Hifi Lautsprecher.
Tief in der Schublade ruhte jedoch bis vor kurzem ein Projekt. Durchaus mit hohen klanglichen Ambitionen, aber auch einer gehörigen Portion Spass. Fostex Breitbänder (FE126) mit zwei Tieftonern als Unterstützung und optionalem Superhochtöner. Plan kurz abgestaubt, gebaut, vorläufige Weiche gemacht, gestaunt. Kaum leiser als ein Viech, sehr tiefreichende Basswiedergabe, dennoch halbwegs kompakt (17x25x100).

Bei im Schnitt 95dB/W könnte man doch...plötzlich spielte da eine 5 Watt Röhre an besagtem Projekt. Die "geringe" Leistung tat dem Spass keinen Abbruch, praktischerweise befindet sich meine Werkstatt mitten in einem Industriegebiet, ansonsten hätten die akut nachbarschaftsfeindlichen Abhörpegel selbige auch kurzerhand auf den Plan gerufen. Der Dreh am Lautstärkeregler bereitete daher umso mehr Vergnügen.

Da war sie wieder, die Freude an scheinbar altbackener Technik. Also was tun? Natürlich spielt der Neubau auch tadellos an einem Transistor. Rein subjektiv bereitet die Röhre schlichtweg mehr Spass. Trotz höherem Stromverbrauchs und schlechter Energieeffizienz.

Einen zweiten Monoblock nach den Plänen von Herrn Berendt zu bauen stellt keine unlösbare Herausforderung dar, sowohl Schalt- als auch Bestückungspläne wurden mitgeliefert, anhand derer sich sogar die Platine replizieren lassen würde. Selbst Netztrafo und Übertrager sollten sich ohne große Anstrengung beschaffen lassen, zumindest zeigen die Verbauten eine "gewisse" Ähnlichkeit mit günstigen Produkten von Jan Wüsten.

Allerdings erscheint mir die Bestückung, wie bereits angedeutet, nicht unbedingt wertig, ist halt für den Einstieg und geringes Budget. Etwas mehr Leistung wäre schön. Man hört mit fortschreitendem Alter nicht besser, evtl. wird das Wohnzimmer mal größer. Bei der EL84 sollte es jedoch bleiben.
Irgendwo in den finsteren Tiefen meiner Festplatte (SSD) fand sich jedoch ein abgelegter Schaltplan für eine EL84 im Gegentakt in Ultralineartechnik. Müsste mir mal jemand empfohlen haben, die Schaltung, ansonsten ist unklar wie sie dort landete. Mit schwebt da was mit den Übertragern von Ritter vor. Und eine separate, kleine Vorstufe mit RIAA Entzerrung und zusätzlichem Line Eingang.

el84_6

Nun habe ich keine große Ahnung von Röhrentechnik. Mir gefällt jedoch die Gleichrichterröhre nicht und hätte dort lieber etwas aus Silizium. Jemand spontan eine Schaltung im Petto, anhand welcher man sich dies abschauen könnte? Wagt jemand eine Einschätzung ob die Gewinnung der Spannung für die Vorstufe dann noch funktioniert, bzw. wie diese abzuwandeln wäre, um zusammen mit einem Diodengleichrichter zu funktionieren?
Oder hängt evtl. gar die gesamte Schaltung vom Sättigungsverhalten der Röhrengleichrichtung ab?

Schwierig ist auch die Mittenanzapfung der Heizwicklung. Meint ihr man könnte sich evtl. etwas ähnliches mit einem Spannungsteiler bauen, oder wird der Innenwiderstand zu groß, den die Röhren und der Rest der Schaltung dann sehen?

Leider fehlt bei den Werten der Kondensatoren oft die Einheit, mangels allzu umfassender Kenntnis der Röhrentechnik kann ich jedoch, ausserhalb des Netzteils, nur schwer einschätzen welche Werte hier korrekt sind. Meine Vermutung ist, dass überall µF angegeben sind, das erscheint mir gefühlsmäßig passend.

Allgemeine Ansichten zur Schaltung? Oder bessere Vorschläge?

Bis hierhin vielen Dank für´s Lesen. Für jede weitere Hilfe bin ich natürlich gleichfalls sehr dankbar!
GüntherGünther
Inventar
#4949 erstellt: 15. Dez 2015, 02:24
Hallo,

du könntest auch den EL84-Weg verlassen und mit der 6V6 bauen - einer EL84 ähnlich, allerdings mit Oktalsockel und geringerer Heizleistung.

Hierzu habe ich eine Schaltung entworfen, die mit nur einer Vorstufenröhre auskommt:

AKTUELL 2015

Als Netzteil kann alles in Frage kommen, ich habe bei meinem Verstärker auf geregelte Anodenspannung gesetzt.

Grüße, Thomas
-Coolio-
Hat sich gelöscht
#4950 erstellt: 09. Jan 2016, 01:42
Nabend

Passend zum grade aktuellen Thema hier, möchte ich euch meine 6V6 PP Endstufe zeigen.
Die (Handy-)Fotos zeigen den fast fertigen Aufbau, paar Kleinigkeiten müssen noch gemacht werden, wie zum Beispiel das Finish der Holzzarge und Beschriftung.

Die AB - Schaltung stammt aus einem kommerziell hergestellten Verstärker der 60er Jahre, umgemodelt auf meine Anforderungen. Die Teile sind größtenteils von TubeTown. das Gehäuse ist eine Eigenentwicklung. Ich wollte ein klassisches Design und es sollte alles schön kompakt sein.

Später soll ein Vorverstärker im selben Design folgen. Die Übertrager und der Netztrafo stammen von der kanadischen Firma Hammond. Die Endstufe liefert 2 x 10 Watt. Das reicht dicke für ne ordentliche Dröhnung, mal so gesagt. Der Sound ist wirklich schön.

IMAG0374_1_1
IMAG0375_1
IMAG0377_1
IMAG0378_1
IMAG0379_1

Die Oberfläche hat zwar ein zwei Macken, aber das passiert nunmal beim Bohren mit Stinknormalem Hobbywerkzeug und ich bin ja auch kein Profi. Mein Kollege hat es treffend ausgedrückt: "Das gibt dem Ding Charakter!" Die Zarge soll noch gebeizt und mit Bootslack lackiert werden, das kommt denn morgen dran. Dann gibts auch noch mal bessere Fotos und den Schaltplan.

Rock on


[Beitrag von -Coolio- am 09. Jan 2016, 01:43 bearbeitet]
ikarus75
Stammgast
#4951 erstellt: 09. Jan 2016, 11:16
Sehr schön , Gratulation! Wie sieht der Innenaufbau aus?
-Coolio-
Hat sich gelöscht
#4952 erstellt: 09. Jan 2016, 14:15
Moin Moin!

Hier kommt bisschen Bildernachschub


Hier erstmal der Apparat von unten. Netzanschluss unten - das war nicht so geplant. Hab mich auf der Montageplatte mit dem Platz verschätzt Aber halb so wild. So hat das kaum einer und wenn der Amp seine (jetzt grad abmontierten) Füße wieder hat, dann kommt man auch nicht in Platznot, wenn man sich dazu herablässt, ein abgewinkeltes Kaltgerätekabel zu nutzen

von unten

So die Kiste mal unten ohne. Alles ganz einfach. Oben rechts Netzteil, Oben links Signaleingang etc, unten die beiden Endstufen. Alles handverdrahtet weil nostalgisch.

offenalles

Die Endstufe im Detail. Ich hab mir nicht wirklich nen Verdrahtungsplan gemacht, sondern drauflos gebaut. Zuerst halt Heizungsverdrahtung (starrer verdrillter 0,8er Draht), dann die Masseführung (starrer verdrillter versilberter 0,8er Draht ) und dann die Bauteile. Man muss drauf achten dass die Verbindungen nicht zuuuu lang sind, sonst hat man schnell Radioempfang (hatte ich schonmal bei nem andern Amp, war russisch und Mittelwelle ) Die Schwingbremsen (1k am Steuergitter der 6V6) sollten auch so nah wie es irgend geht an die Fassung gelegt werden, um eine Schwingneigung zu verhindern.

Auch wichtig ist es die Kathodenwiderstände der einzelnen Verstärkerstufen auf jeweils einen Punkt zu legen, sonst hat man schnell nen Brumm. Apropos Kathodenwiderstände: die 6V6 brauchen einen mit 250 Ohm, das isn schwer erhältlicher Wert. Ich habe einfach nen 100 Ohm und nen 150 Ohm Lastwiderstand in Reihe gepackt und das ganze in Schrumpfschlauch gezwängt.

Die 100n Koppel-Cs von SolenFast sind von TubeTown und lassen sich dank axialer Bedrahtung hervorragend verwenden. Ansonsten gibts nicht viel zur Endstufe zu sagen.

offenendstufe

Netzteil: Absolute Standardgeschichte. Ich wollte unbedingt ne Gleichrichterröhre und keine Si-Dioden, weil wenn schon Röhrenamp dann auch ohne Halbleiter. Zum Einsatz kommt hier die gute alte GZ34. Das gute an den JJ-Röhren ist neben dem günstigen Preis auch die Tatsache, dass die GZ34 nicht nur genauso groß ist wie die 6V6, sondern auch annähernd gleich aussieht (find ich persönlich klasse, gibt en harmonisches Bild)
Der 17Watt-220 Ohm-Zementbunker hat kein Watt zu viel. Hatte an seiner Stelle vorher nen 10Watt-Typ, der wurde so heiß dass man sich ein Würstchen darüber hätte grillen können. Der hier wird auch noch warm, aber man kann ihn problemlos anfassen.

Der goldene 47 uF Elko ist der erste Siebelko. Mehr Kapazität darf der auch nicht haben, sonst wird die Gleichrichterröhre überlastet und hält nur von 12 bis Mittach. Der nette 50+50 uF Retro-Doppelelko stellt das restliche Netzteil dar. Hier sieht man auch gut den sternförmigen Massepunkt. Das dicke 100 Ohm Poti da dient der Symmetrierung der Heizspannung.

offennetzteil

Nochmal die Röhren im Dunkeln mit etwas längerer Belichtungszeit fotografiert

datgute

Zum Schluss noch die Schaltung. Ich hoffe ich hab nix vergessen und man kanns einigermaßen lesen

IMAG0397[1]

Schönes Wochenende - Stephan


[Beitrag von -Coolio- am 09. Jan 2016, 14:18 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#4953 erstellt: 09. Jan 2016, 14:51
Servus Stephan,

vorneweg: Wenn's für Dich gut klingt und Du Spaß an der Sache hast, ist das die Hauptsache.

-Coolio- (Beitrag #4950) schrieb:
Die AB - Schaltung stammt aus einem kommerziell hergestellten Verstärker der 60er Jahre, umgemodelt auf meine Anforderungen.

Ich lese das so, daß Deine nachfolgend dargestellte Schaltung nicht mehr der Originalschaltung (welches Verstärkermodells genau eigentlich?) entspricht.

-Coolio- schrieb:
IMAG0397[1]

Rein vom Schaltbild her hätte ich ein paar Anmerkungen, die bei mir leichtes Stirnrunzeln erzeugt haben:

  • Der Tiefpaß an der Anode des ersten ECC83S-Systems (270[kOhm] / 47[pF]) dürfte zusammen mit dem Innenwiderstand dieser Röhre sowie dem 1[MOhm]-Gitterableitwiderstand des nächsten Systems und der Eingangs- (ca. 1.6[pF]) und Verdrahtungskapazität (ca. 10[pF]?) des nächsten Systems an dieser Stelle der Schaltung zu einer -3[dB] Grenzfrequenz in der Gegend von 16[kHz] führen. War diese Höhenbeschneidung aus Gründen der Stabilität der Schaltung gegen Schwingneigung erforderlich?
  • Warum fährt die erste Stufe mit einer (für eine ECC83) recht geringen Anodenspannung von 80[V]? Zusammen mit dem 270[kOhm]-Anodenwiderstand gegen +230[V] erhält man damit einen Anodenstrom in der Gegend von 470[µA]. Ist ein derart niedriger Anodenstrom (und die damit verbundene Hochohmigkeit der Schaltung) - auch beim Einsatz einer von Haus aus hochohmigen ECC83 - hier gewollt?
  • Wozu ist bei Gleichspannungskopplung zwischen der ersten und der zweiten Stufe mit der ECC83 eigentlich der 1[MOhm] Gitterableitwiderstand am Gitter des zweiten ECC83 Systems da? Der kostet doch nur Verstärkung und trägt (wenn auch nicht viel) zusätzliches Rauschen in die Schaltung ein. Viel zusätzlichen Schutz für das Gitter des zweiten ECC83 Systems im Kaltzustand bietet er jedenfalls nicht: Auch mit diesem 1[MOhm] Widerstand steht das Gitter nach dem Einschalten auf ca. +180[V] gegen Masse.
  • Auch die unsymmetrischen Widerstände der Phasenumkehrstufe (33[kOhm] Anode, 100[kOhm] Kathode) geben Rätsel auf - zumal ausweislich dieses Bildes hier auch tatsächlich diese Widerstandswerte eingebaut zu sein scheinen:

    -Coolio- schrieb:
    offenendstufe

  • Ist der 47[µF] Elko in der gemeinsamen Kathodenleitung der Endröhren für eine ordentliche "Baßperformance" im Kapazitätswert hinreichend groß gewählt (f(g) -3[dB] = ganz ungefähr ca. 13[Hz])? Oder kommt der Ausgangsübertrager nicht "weiter runter"? Ich frage das nur, weil die C/R-Koppelhochpässe am Eingang und vor den Endröhren ja bei einer -3[dB] Grenzfrequenz von ca. 6[Hz] liegen, was aus meiner Sicht etwas besser paßt.
  • Der 220[Ohm] / 17[W] Widerstand im Netzteil muß ja - wenn man von einem geschätzen Gesamtruhestrom von ca. 140[mA] ausgeht - ca. 4.5[W] Leistung recht nahe am Holzgehäuse wegbringen - und ca. 30[V] gehen auch verloren. Wäre da eine kleine 3[H] oder 5[H] Drossel unter dem Chassis keine Option gewesen?
  • Das Philips Datenblatt der GZ34 spricht bei 250[mA] Laststrom, 60[µF] Ladekapazität und 2 * 300[V] Trafospannung von "Protecting Resistors" von 2 * 75[Ohm]. Die sehe ich in Deinem Schaltbild nicht - ist die Trafowicklung auf der Sekundärseite so hochohmig, daß sie diese Funktion mit übernimmt?
  • Der Hammond 372FX ist ein 150[VA] Netztrafo. Da erscheint mir eine träge 2[A] Primärabsicherung (= ca. 460[VA]) etwas überdimensioniert - 1[A] träge oder maximal 1.2[A] träge sollten hier ausreichend sein und auch beim Kaltstart noch nicht auslösen.
  • Den von Dir weiter oben angesprochenden Symmetrier-Entbrummer im Heizungskreis kann ich im Schaltbild nicht entdecken.
  • Laut dem von mir weiter oben verlinkten Innenphoto sieht es so aus, als ob vor den Schirmgittern der 6V6 Widerstände hängen. Die kann ich allerdings im Schaltbild nicht entdecken.
  • Der Innenaufbau ist.....hmmm.....etwas eigenwillig - aber das steht auf einem anderen Blatt. Allerdings ist aus Sicherheitsgründen mindestens eine einwandfreie Verbindung der Chassisplatte mit dem Schutzleiter ein absolutes MUSS (ebenso wie die aller anderen metallischen / leitenden Teile, welche elektrische Betriebsmittel tragen) - auf den Bildern ist nicht mit letzter Sicherheit zu erkennen, ob diese Schutzleiterverbindung(en) vorhanden ist / sind.

Das soll keine Nörgelei sein - das sind nur meine Gedanken, die mir spontan bei der Betrachtung des Schaltbildes durch den Kopf gegangen sind.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 09. Jan 2016, 19:45 bearbeitet]
ikarus75
Stammgast
#4954 erstellt: 09. Jan 2016, 18:10
Schaltung scheint für einen Gitarrenverstärker zu sein oder ? (die ursprüngliche Schaltung meine ich)
pragmatiker
Administrator
#4955 erstellt: 09. Jan 2016, 19:31
DAS könnte natürlich sein und würde einige (NICHT alle!) meiner obigen Stirnrunzeleien erklären. Auf die Schnelle hab' ich dazu das da gefunden:

http://tmamps.com/pics/6sl7-6v6-schematic.jpg

Grüße

Herbert
mk0403069
Hat sich gelöscht
#4956 erstellt: 10. Jan 2016, 14:06
Hallo,


Der Tiefpaß an der Anode des ersten ECC83S-Systems (270[kOhm] / 47[pF]) dürfte zusammen mit dem Innenwiderstand dieser Röhre sowie dem 1[MOhm]-Gitterableitwiderstand des nächsten Systems und der Eingangs- (ca. 1.6[pF]) und Verdrahtungskapazität (ca. 10[pF]?) des nächsten Systems an dieser Stelle der Schaltung zu einer -3[dB] Grenzfrequenz in der Gegend von 16[kHz] führen. War diese Höhenbeschneidung aus Gründen der Stabilität der Schaltung gegen Schwingneigung erforderlich?

Da schwingt bestimmt nix. Die 47pF und den 1MegOhm entfernen.


Warum fährt die erste Stufe mit einer (für eine ECC83) recht geringen Anodenspannung von 80[V]? Zusammen mit dem 270[kOhm]-Anodenwiderstand gegen +230[V] erhält man damit einen Anodenstrom in der Gegend von 470[µA]. Ist ein derart niedriger Anodenstrom (und die damit verbundene Hochohmigkeit der Schaltung) - auch beim Einsatz einer von Haus aus hochohmigen ECC83 - hier gewollt?

Das ermöglicht die Gleichspannungskoppelung...Funktioniert nach meiner Erfahrung ganz gut. Die Auswirkungen der Hochohmigkeiten in dieser Schaltung bügelt die Gegenkoppelung eh wech...


Auch die unsymmetrischen Widerstände der Phasenumkehrstufe (33[kOhm] Anode, 100[kOhm] Kathode) geben Rätsel auf - zumal ausweislich dieses Bildes hier auch tatsächlich diese Widerstandswerte eingebaut zu sein scheinen:

Scheinbar ein "Abschreibfehler"...die 33k raus, 100k rein.


Ist der 47[µF] Elko in der gemeinsamen Kathodenleitung der Endröhren für eine ordentliche "Baßperformance" im Kapazitätswert hinreichend groß gewählt (f(g) -3[dB] = ganz ungefähr ca. 13[Hz])? Oder kommt der Ausgangsübertrager nicht "weiter runter"? Ich frage das nur, weil die C/R-Koppelhochpässe am Eingang und vor den Endröhren ja bei einer -3[dB] Grenzfrequenz von ca. 6[Hz] liegen, was aus meiner Sicht etwas besser paßt.

Der 47µF kann auch komplett entfallen, ändert goanix.


Der 220[Ohm] / 17[W] Widerstand im Netzteil muß ja - wenn man von einem geschätzen Gesamtruhestrom von ca. 140[mA] ausgeht - ca. 4.5[W] Leistung recht nahe am Holzgehäuse wegbringen - und ca. 30[V] gehen auch verloren. Wäre da eine kleine 3[H] oder 5[H] Drossel unter dem Chassis keine Option gewesen?

Wohl wahr...aber wech vom Holz sollte der auf jeden Fall


Das Philips Datenblatt der GZ34 spricht bei 250[mA] Laststrom, 60[µF] Ladekapazität und 2 * 300[V] Trafospannung von "Protecting Resistors" von 2 * 75[Ohm]. Die sehe ich in Deinem Schaltbild nicht - ist die Trafowicklung auf der Sekundärseite so hochohmig, daß sie diese Funktion mit übernimmt?

Eben, hier keinen Kondensator aus Schlachtung, sondern einen gediegenen Folienkondensator ... 10 oder 22µF von SCR...


Der Hammond 372FX ist ein 150[VA] Netztrafo. Da erscheint mir eine träge 2[A] Primärabsicherung (= ca. 460[VA]) etwas überdimensioniert - 1[A] träge oder maximal 1.2[A] träge sollten hier ausreichend sein und auch beim Kaltstart noch nicht auslösen.

Sollte man versuchen...allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass die 1A beim "Anheizen" schon mal "fliegen" können...


Der Innenaufbau ist.....hmmm.....etwas eigenwillig - aber das steht auf einem anderen Blatt. Allerdings ist aus Sicherheitsgründen mindestens eine einwandfreie Verbindung der Chassisplatte mit dem Schutzleiter ein absolutes MUSS (ebenso wie die aller anderen metallischen / leitenden Teile, welche elektrische Betriebsmittel tragen) - auf den Bildern ist nicht mit letzter Sicherheit zu erkennen, ob diese Schutzleiterverbindung(en) vorhanden ist / sind.

Jep, "Ground Your devices before they ground You"...

Zum Innenaufbau:
Kurze Signalwege sind ja ganz nett, aber soooo kurz? Reparaturfreundlich ist das nicht. Wenn jetzt die 33k gegen 100k getauscht werden müssen, müssen andere Verbindungen mit entlötet werden...unschön. Die Novalfassungen haben eine Messinghülse. Da legt man zweckmäßigerweise Masse drauf und hat dann einen sehr schönen gemeinsamen Massepunkt...Und etwas länger dürfen die Drähte der Widerstände schon bleiben...irgendwann geht vielleicht mal die Lackschicht auf so einem Widerstand "flöten"...und dann "Kuschelkurs" mit einem anderen Widerstand, der evtl. ein vollig anderes Potential führt...
Auch sind nicht überall 2W Typen notwendig, meist tut es 1/4W auch...was Platz schafft und den Widerständen auch eine Sicherungsfunktion gibt.
Die Widerstandskombi für die Kathoden der Endstufen sollten aus dem Schrumpfschlauch raus...so viele unbenutzte Lötstützpunkte auf den Lötleisten...da kann man die doch auch so verbauen, dass sie "atmen" können...
Schade um die abgeschnittene Mittelanzapfung der Heizwickelung der Gleichrichterröhre. Hier hätte man sehr elegant die Hochspannung symmetrisch entnehmen können, statt da ein Heizungspin asymmetrisch zu belästigen. Hammond hat sich schon was dabei gedacht... Gleiches gilt übrigens für die Mittelanzapfung der 6,3V Heizleitung. Die gehört auf Masse, dann braucht man auch keinen "Entbrummer"...wie gesagt, Hammond hat da nicht umsonst Mittelanzapfungen rausgelegt.
Der Netzschalter gehört nach hinten...Mehrere cm verdrillte Netzleitung neben (zwar geschirmten) Eingangssignal...nicht schön, aber wenn es nicht brummt...ok. Nebenbei...Netzschalter gehören zweipolig. Vielleicht wäre ja so eine Kombi aus (zweipoligem) Netzschalter, Sicherung, Netzfilter und Kaltgeräteanschluss eine Möglichkeit...und die in der "Rückwand" der Zarge eingebaut...

Also, erden, unnützes Zeugs entfernen und die 33k gegen 100k tauschen...Der Rest ist Jammern auf hohem Niveau.

Ich finde den Aufbau insgesamt ganz gut. Klar, meckern und verbessern kann man immer was...Ich freue mich jedenfalls immer über Geräte, die auch mal betriebsbereit (weil fertig ist man nie) aufgebaut sind und nicht nur den Status hypothetischer Betrachtungen erreichen...

Gruß, Matthias


[Beitrag von mk0403069 am 10. Jan 2016, 14:49 bearbeitet]
tsaG1337
Stammgast
#4957 erstellt: 11. Jan 2016, 01:50
Eine kleine Frage zwischendurch. Hat noch jemand dasRoehrentechnik.pdf von Richi auf der Festplatte liegen? Leider kann man es über den Link ( http://files.hifi-fo...k/Roehrentechnik.pdf ) nicht mehr erreichen
GüntherGünther
Inventar
#4958 erstellt: 11. Jan 2016, 04:22
Hallo,

habe mich aktuell mal selbst an einem Gehäusebau versucht, bis jetzt ging das auch ganz gut:

image

Sollte ich die eckigen Ausschnitte mit dem Dremel machen oder mit einer feinen Eisensäge?

Grüße, Thomas
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