Defekter Verstärker (JVC JA-S22)

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samio
Neuling
#1 erstellt: 21. Nov 2018, 08:08
Hallo zusammen,
Ich bin neu hier im Forum und suche auf diesem Weg Hilfe um meinen alten JVC Verstärker (Baujahr ende 70er) wieder flott zu bekommen.
Ich besitze ein komplettes JVC Set bestehend aus Tuner (JT-V22), Tape Deck (KD-10), Plattenspieler (QL-A2) und Verstärker (JA-S22) alles soweit funktionsfähig außer der Verstärker welcher sich leider nicht ohne weiteres in Betrieb nehmen lässt. Also aufgeschraubt, gereinigt und schließlich nach Schäden inspiziert.

Zur Sachlage:
- Der Verstärker kann auf 110,120,220 oder 240v eingestellt werden.
- Die 2 großen Elkos (8700uF 50v), sind offensichtlich ausgelaufen.
- Alle anderen sehen augenscheinlich ok aus. Keine beulen oder ähnliches.
- Die Widerstände sind laut Messung i.O.
- Die Sicherungen waren durchgebrannt.
Ersatz wurde schon beschafft, brennen jedoch sofort durch falls diese eingesetzt werden.
- Einige Leitungen wiesen Korrosionsschäden auf, diese wurden überbrückt und auf Kontinuität geprüft.
- Weitere Fehler sind bis dato nicht zu erkennen.

Nun zu meinen Fragen:
- Bin ich richtig mit der Annahme das 240v statt 220 die bessere Wahl ist?
- 8700uF Elkos sind nicht zu beschaffen, wären 8200uF 50V ein guter Ersatz ?
- Wie schnell gehen Metallbandwiderstände kaputt?
- Könnte das Relais Probleme machen?
- Kann am Spannungsregler schon was kaputt sein?
- Sollten noch mehr Widerstände und Elkos gewechselt werden?
- Und wie sieht es mit den Keramikkondensatoren aus?

Vielen Dank schon einmal für die Hilfe!
Serviceanleitung JVC JA-S22
Anbei ein paar Bilder:

JVC JA-S 22 JVC JA-S 22 JVC JA-S 22 JVC JA-S 22 JVC JA-S 22


[Beitrag von samio am 21. Nov 2018, 09:40 bearbeitet]
Kennylover
Stammgast
#2 erstellt: 21. Nov 2018, 11:49
Muss ja mächtig geknallt haben in der Kiste wenn es schon eine Masseleiterbahn zerlegt.

Ich würde als erstes die beiden STKs abhängen (jeweils p2+9 ablöten).

Wenn dann die Sicherungen nicht mehr aufgehen (wahrscheinlich) liegt es an einem (oder beiden) Endstufen-Hybrid(s). Falls doch, Gleichrichterdioden prüfen.

Elkos haben seit der Elkopest einen viel schlechteren Ruf als sie es verdienen, normalerweise laufen die nicht einfach aus. Das braune Zeug das man am Fuß der Elkos sieht ist Montagekleber der sich im Laufe der Zeit verfärbt hat.

Die Ladeelkos würde ich mir erst als letztes ansehen wenn sich STKs und Gleichrichter als ok herausgestellt haben.


- viel Erfolg -
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 21. Nov 2018, 12:01
Und wenn es der STK0040 ist, wird es mit Ersatz schwierig. Die Originalteile werden nicht mehr gebaut und die Nachbauten sind wohl das Geld nicht wert und halten nichts aus.
samio
Neuling
#4 erstellt: 22. Nov 2018, 20:32
Also erst einmal Vielen Dank für die Antworten! Ich habe die beiden Pins an den STKs abgelötet und die Sicherungen bleiben tatsächlich drin.
Lichter scheinen auch alle zu funktionieren. Endlich ein Lebenszeichen. Juhu !

Gleichrichterdioden sind soweit ok.
Das an den Elkos scheint tatsächlich Montagekleber zu sein,
auch wenn der für meinen Geschmack ziemlich großflächig verteilt war.

Welche Schritte sollte ich nun am Besten vornehmen?
Bzw. wo bekomme ich einen guten Ersatz für die STKs her
wenn diese den Fehler verursachen?

Oder könnte ich evtl. eine Sicherung opfern um den Fehler weiter eingrenzen,
indem ich jeweils einen Pin an die STKs wieder anlöte?

JVC JA-S22


[Beitrag von samio am 23. Nov 2018, 04:38 bearbeitet]
DB
Inventar
#5 erstellt: 22. Nov 2018, 21:09
Viel ist im STK0040 nicht drin. Das könnte man notfalls auf einer Lochrasterplatte nachstricken.
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 23. Nov 2018, 11:38
Klar kannst du erstmal testen, ob wirklich beide STK defekt sind. Ist ja eher unwahrscheinlich. Einen neuen vollfunktionsfähigen STK wirst du nicht mehr bekommen. Man kann den STK vielleicht durch einen modernen Schaltkreis ersetzen.
CHICKENMILK
Inventar
#7 erstellt: 23. Nov 2018, 12:11
Zumindest gibt es noch Nachbauten aus seriöser Quelle.

hier erhältlich

Ich habe von diesem Händler schon ein paar mal Nachbauten bestellt und alle funktionieren anstandslos und ohne Probleme.
Und teuer sind die auch nicht.

Bevor du aber das neue Modul in Betrieb nimmst, ! unbedingt ! die vorangegangenen Komponenten (Transistoren, Widerstände und Dioden) prüfen.


Viel Erfolg


[Beitrag von CHICKENMILK am 23. Nov 2018, 12:31 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 23. Nov 2018, 12:57
Hast du diese Komponenten auch unter hoher Last getestet?
CHICKENMILK
Inventar
#9 erstellt: 23. Nov 2018, 13:05
Der Verstärker, den ich vor 8 Jahren repariert habe ( Technics SU-Z2) läuft heute noch anstandslos.
Pauschal kann ich natürlich nicht beantworten, dass die Qualität gleich geblieben ist.

LG
samio
Neuling
#10 erstellt: 28. Nov 2018, 22:12
Vielen Herzlichen Dank bis dahin !!!

Durch den Einsatz 2 neuer STKs lief der Verstärker tadellos.
(Mögen vielleicht nicht so gut sein wie die alten ,
aber zumindest funktionieren sind diese einwandfrei.)

Also Boxen ran und los gings. Ich war den Tränen nahe
dass Teil endlich zum laufen bekommen zu haben.
Einige Schalter hatten noch unerwartete Nebeneffekte (bei Betätigung mal Ton kein Ton)
die ich aber mit Kontaktspray in den Griff bekommen habe.

Nun zum Traurigen Teil.
Nach zirka einer Stunde vollem Musikgenuss schaltete ich den Verstäker ab.
Beim erneuten Einschalten blieb der "Klick", welcher nach ein paar Sekunden ertönt, aus.
Ergo, außer den Lichtern kein Lebenszeichen mehr.

Sicherungen sind noch alle drin. Keine offensichtlichen Schäden erkennbar.

Könnt ihr mir noch einmal weiterhelfen um den Dino wieder zum Leben zu erwecken?

Um was für einen Defekt könnte es sich handeln?
Ist möglicherweise das Relais hinüber?

Vielen Dank schon einmal für die Antworten ihr habt mir bis jetzt gut weitergeholfen!
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 28. Nov 2018, 22:45
Löte wieder die STKs ab und verbinde dann nacheinander. Oder miss am Ausgang der STKs vor dem Relais, ob dort eine Gleichspannung anliegt. Ich tippe auf einen defekten STK, der die Schutzschaltung ansprechen lässt.
CHICKENMILK
Inventar
#12 erstellt: 29. Nov 2018, 10:20
@TE

* Hast du, BEVOR du die neuen STK´s eingelötet hast, vorgeschaltete Bauteile entsprechend geprüft?
* Hast du Wärmeleitpaste bei der Montage verwendet?
Broesel02
Inventar
#13 erstellt: 02. Dez 2018, 01:53
Jepp, die STK´s
Die Dinger von IT- Tronics halten leider auch nix. Diese Erfahrung hat mich auch viel Geld gekostet und ich habe es aufgegeben nach funktionierenden STK´s zu suchen.

Schau mal hier nach:

https://old-fidelity.de/thread-10968.html

da hat Johannes eine funktionierende Alternative beschrieben. Aus meiner Sicht ist das der beste Weg

Richard
samio
Neuling
#14 erstellt: 03. Dez 2018, 23:03
Danke für die Antworten.

Ich werde versuchen die STKs noch einmal zu überprüfen bevor ich mich an eine Alternative heran wage.

Aber sind die Reproduktionen wirklich so schlecht das diese nach einmaliger Benutzung einen Defekt aufweisen können? Das klingt für mich wirklich kurios. Schlechter ja, aber gleich kaputt?

Die Originalen haben mir ja im Gegensatz dazu direkt die Sicherungen raus gehauen.

Zu den Fragen:
- Ja die vorgeschaltenen Bauteile wurden vor dem Einschalten entsprechend geprüft!
- Wärmeleitpaste habe ich natürlich auch aufgetragen.


[Beitrag von samio am 03. Dez 2018, 23:08 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#15 erstellt: 04. Dez 2018, 11:12
Ob deine STKs so schlecht sind, kann niemand aus der Ferne beurteilen. Wenn du dir mal die Mühe machst, nach diesem Thema zu suchen, dann kannst du dir dein eigenes Bild machen. Und vielleicht sind es ja auch gar nicht die STKs, da musst du halt mal das Messgerät bemühen. Nur es scheint so, als würde mindestens ein STK Gleichstrom ausgeben, so dass die Schutzschaltung anspricht. Aber das zu prüfen dauert keine 5 Minuten, wenn man vor dem Verstärker sitzt.

Der Austausch der STKs gegen aktuelle ICs ist der beste Weg. Die STKs waren immer in den billigeren Verstärkern verbaut und hatten keinen guten Ruf. Gerne rauchten sie auf Feten ab. Sie sind auch qualitativ nicht überragend. Es gibt also gar keinen Grund sich so einen Stress damit zu machen. Wenn man unbedingt das Innere original halten möchte, kann man ja den STK entkernen und über den neuen IC stülpen.
CHICKENMILK
Inventar
#16 erstellt: 04. Dez 2018, 11:42

Ingor (Beitrag #15) schrieb:
.......

Der Austausch der STKs gegen aktuelle ICs ist der beste Weg...........


Aber nur für diejenigen, welche das auch selbst bewerkstelligen können.
Einen solcher Umbau in Auftrag zu geben, wird den Wert des Gerätes übersteigen.
Ingor
Inventar
#17 erstellt: 04. Dez 2018, 13:15
Ja, das ist schon klar, aber wer den STK austauschen kann, hat auch gute Chancen ein anderes IC nach Vorlage einzubauen. Und wenn man über den Wert des Gerätes redet, ist das einfach Liebhaberei. Das Gerät sieht halt nett aus.
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