Hitachi HMA8300 Restauration

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Martin97
Neuling

#1 erstellt: 10. Sep 2019, 08:45

Hallo liebe HiFi Gemeinde,

ich habe auf eBay Kleinanzeigen eine HMA 8300 ersteigern können, die aber leider etwas verwahrlost ist. Das Gerät ist Total verdreckt und muss erstmal komplett zerlegt und gereinigt werden. Außerdem werde ich alle Elkos bis auf die grossen Siebelkos tauschen, gegen Typen mit einer höheren zugelassenen Temperatur, da das gute Stück ja ziemlich heiss werden soll. Die Hitze hat bei den Elkos auch sichtlich Schäden hinterlassen, viele haben sich schon gestreckt.

Die Reinigung des Gehäuses war schnell erledigt, das Blechkleid lässt sich schön zerlegen und man kommt überall hin. Als nächstes stehen nun die Kühlkörper der Leistungstransistoren dran, in dem Aufzug wollte ich auch gleich die alte Wärmeleitpaste entfernen und neue Auftragen. Nun zu meinem Problem... Beim Abnehmen der Transistoren vom Kühlkörper hätte ich jetzt eine Glimmerscheibe zur Isolation dazwischen erwartet, aber Fehlanzeige. Ich bin jetzt etwas fraglos ob da ein Sinn dahinter steckt, denn laut Schaltplan sind die Emitter also die TO-3 Gehäuse nicht miteinander verbunden.

Wenn da jemand eine Idee hat wäre ich sehr dankbar!

Gruss,
Martin

CarlM.
Inventar

#2 erstellt: 10. Sep 2019, 09:59

Hallo Martin,

es gibt ja bereits einen sehr ausführlichen und lesenswerten Thread zu diesem Gerät:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-7185-2.html

In Posting #66 gibt es Bilder der bestückten Kühlkörper. Ich erkenne da Glimmerscheiben und würde sie nach dem Schaltplan da ebenfalls erwarten.

Carl

rummsdikabumms
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 10. Sep 2019, 10:32

Die Gehäuse der Transistoren sind gleichzeitig deren Kollektoranschlüsse. Aber egal, sie müssen auf jeden Fall voneinander und vom Kühlkörper isoliert werden. Manchmal bleibt die Scheibe auch kleben und man erkennt sie nicht so leicht, v.a. wenn sie nicht mit gefüllter "weißer" Wärmeleitpaste sondern nur mit Fett verarbeitet wurden (war damals nicht ganz unüblich). Wenn wirklich keine Isolation vorhanden war deutet das auf einen stümperhaften "Reparatur"-Versuch hin. Das bedeutet praktisch immer Großbaustelle...

[Beitrag von rummsdikabumms am 10. Sep 2019, 11:24 bearbeitet]

CarlM.
Inventar

#4 erstellt: 10. Sep 2019, 10:59

Nur interessehalber ... war denn bei keinem der TO-3 eine Glimmerscheibe vorhanden? Und trotz allem ... die Kollektoren müssen ja irgendwie mit der Platine verbunden worden sein. Normalerweise sind da Lötösen an einer der Befestigungsschrauben. Fehlen die denn oder gibt es ein Kabel vom KK zur Platine?
Irgendwie kann ich garnicht glauben, dass sich jemand an solch' ein Gerät herantraut und solche elementaren Fehler macht.

rummsdikabumms
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 10. Sep 2019, 11:25

CarlM. (Beitrag #4) schrieb:

Irgendwie kann ich garnicht glauben, dass sich jemand an solch' ein Gerät herantraut und solche elementaren Fehler macht. :?

Wie war das mit dem Pferd vor der Apotheke ?

Martin97
Neuling

#6 erstellt: 10. Sep 2019, 12:08

Also die Transistoren sind gesockelt, eine Befestigungsschraube ist mit einem Lötpin verbunden über diesen der Kontakt zum Kollektor Anschluss hergestellt wird. Ich werde heute Mal die Transistoren durchmessen ob sie hinüber sind.

Poetry2me
Inventar

#7 erstellt: 10. Sep 2019, 23:31

Bei der Endstufe Hitachi HMA-8300 sind die Endtreiber nicht das Hauptproblem.

Falls die Endstufe viel gelaufen ist, dann gibt es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Hitzeschäden auf der Hauptplatine, welche vorne quer hochkant eingebaut ist.

Leider sind die beiden Kanäle als horizontale "Streifen" auf der Platine übereinander angeordnet. Vor allem der oben liegende Kanal hat möglicherweise Hitzeschäden.

Schaltungstechnisch steht der zweite Differenzverstärker unter einem besonderen Wärmestress, weil an dessen Transistoren die riesigen Spannungen Rail-to-Rail anliegen und diese gleichzeitig schon einen deutlichen Ruhestrom fahren. Strom x Spannung = Leistung.
Hier sollte man Dioden, Zenerdioden und Transistoren unbedingt alle prüfen, ob sie noch leben. Vor allem die ins Kühlblech geschraubten Wärmesensor-Dioden sind zu prüfen, davon war bei meiner HMA-8300 eine defekt.

Aufgrund der Hitzeentwicklung sind auch die davon betroffenen Elkos nicht mehr alle zuverlässig, immer entlang der aufsteigenden heißen Luft.

Am Ende der Raparatur unbedingt über extra Lüftungsbohrungen im Bodenblech unter der Hauptplatine nachdenken.

- Johannes

Poetry2me
Inventar

#8 erstellt: 10. Sep 2019, 23:41

Hier ein Bild von meiner Reparatur:

Manche der Transistoren hatten die Glimmerscheiben durchgebrannt. Die Plastikgehäuse der Transistoren waren bröselig.

klausES
Inventar

#9 erstellt: 13. Sep 2019, 18:16

Ganz genau geschaut ?
Manchmal spaltet sich Glimmer bei der Demontage Schichtweise und "die Reste" können dann unter Umständen
verteilt/aufgeteilt auf beiden Seiten "hängen" und damit sehr dünn ausfallen.

Poetry2me
Inventar

#10 erstellt: 14. Sep 2019, 00:15

Ja, ganz genau geschaut.
Ich hatte damals den Schluss gemessen.

klausES
Inventar

#11 erstellt: 14. Sep 2019, 01:42

Johannes, ich meinte damit den TE, da er geschrieben hatte unter den TO3 keine Glimmerscheiben gefunden zu haben.