Audiolabor STARK Leuchtdiode + Brummen

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npixel
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Jan 2020, 17:33
Guten Tag,

kürzlich viel mir auf, dass beim Einschalten einer meiner Audiolabor STARK Monoendstufen die Statusleuchtdiode nicht mehr aufleuchtet. Zudem ertönt beim Betrieb und mit eingestecktem Chinch-Kabel ein Brummen, sobald ich das Kabel jedoch herausziehe, hört auch das Geräusch auf. Die Verwendung eines anderen Kabels bringt leider nichts. Auch das Vertauschen der L/R-Kanäle durch umstecken am Verstärker bringt nichts, weshalb ich davon ausgehe, dass das Problem in der Endstufe zu finden ist. Ich habe unten den von audiolabor.de bereitgestellten Schaltplan als PDF verlinkt.

Audiolabor STARK
https://www.audiolab...ce/stark-service.pdf

Vielen Dank für Hinweise und Tipps im Vorraus.

Liebe Grüße
N


[Beitrag von npixel am 04. Jan 2020, 17:37 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 04. Jan 2020, 18:25
Spielt sie denn noch einwandfrei?

Ansonsten könnte ich mir vorstellen dass die Spannungsversorgung (+/-60V) nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren.
Um ein Messen wirst du wohl nicht umherkommen.
DB
Inventar
#3 erstellt: 04. Jan 2020, 18:57
Drei Komplementärpaare ohne irgendetwas, was zwischen ihnen den Strom ausgleicht. Interessant.
Falls die Status-LED die im Schaltplan ganz rechts gezeichnete Diode sein soll, hat mein Vorredner recht. Ansonsten wäre zu prüfen, ob etwas an der Anlage geändert wurde (Thema Brummschleife).


[Beitrag von DB am 04. Jan 2020, 19:00 bearbeitet]
npixel
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 04. Jan 2020, 21:34
Achso: Nicht der Verstärker selbst brummt, sondern die angeschlossene Passivbox..
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 05. Jan 2020, 01:53

npixel (Beitrag #4) schrieb:
Achso: Nicht der Verstärker selbst brummt, sondern die angeschlossene Passivbox..


Das wurde auch so verstanden.
as-audio
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 29. Mrz 2021, 13:53
Was ist nun daraus geworden ?
as-audio
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 28. Mai 2021, 16:19

DB (Beitrag #3) schrieb:
Drei Komplementärpaare ohne irgendetwas, was zwischen ihnen den Strom ausgleicht. Interessant. ..
.


Das sind Ringemittertransistoren, da sind die Emitterwiderstände "eingebaut".


[Beitrag von as-audio am 28. Mai 2021, 21:17 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#8 erstellt: 28. Mai 2021, 20:11

as-audio (Beitrag #7) schrieb:
Das sind Ringemittertransistoren, das sind die Emitterwiderstände "eingebaut".

Wenn es die im Manual 2SA1215 und 2SC2921 sind, handelt es sich laut original Datenblatt von Sanken um normale Bipolartransistoren. Darin sind weder Emitterwiderstände noch besondere Strukturen enthalten.
Beide Typen werden nicht mehr gefertigt. Sie wurden in etlichen Verstärkern verwendet, aber in aller Regel mit externen Emitterwiderständen.
as-audio
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 28. Mai 2021, 21:17
Ich lese :

"Features
・Suited for audio amplifier output stage
・LAPT (High frequency multi emitter transistor)
"
Valenzband
Inventar
#10 erstellt: 28. Mai 2021, 23:59
Sankens Namensgebung "LAPT" steht für "Linear Amplifier Power Transistor". Obwohl eine Multi-Emitter Struktur auf dem Chip vorliegt, kann man nicht ohne Weiteres mehrere Chips/Dies parallel schalten, da die thermischen Verhältnisse nicht so zuverlässig/stabil sind, dass kein runaway auftritt, selbst innerhalb einer Charge. Das current balancing funktioniert nur innerhalb eines Chips zuverlässig.

Sankens LAPT Design vereint Features aus ursprünglich unterschiedlichen Entwicklungsrichtungen u.a.
Base Island design für hohe hfe(Ic) & ft(Ic) Linearität
Emitter/floating balast resistors für große SOA
Thin wafer: Größere therm. Belastbarkeit je Fläche, höhere Spannungsfestigkeit (reduziertes avalanching)
Steilere Dotierungsprofile (v.a. in Kollektorregion): Höhere Schaltgeschwindigkeit / ft


[Beitrag von Valenzband am 29. Mai 2021, 00:10 bearbeitet]
as-audio
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 29. Mai 2021, 10:05
Haben Sie praktische Erfahrung mit dem Einsatz von Ringemittertransitoren ?

Und was machen wir nun mit den Herstellern, die keine Emitterwiderstände
benutzt haben ?
Valenzband
Inventar
#12 erstellt: 29. Mai 2021, 12:39

as-audio (Beitrag #11) schrieb:
Haben Sie praktische Erfahrung mit dem Einsatz von Ringemittertransitoren ?

Ja, war unvermeidbar. Die Dinger sind schließlich weit verbreitet.

Und was machen wir nun mit den Herstellern, die keine Emitterwiderstände benutzt haben ?

Einfach hoffen, dass es hält.
as-audio
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 29. Mai 2021, 12:40
Bis jetzt hält es.
Valenzband
Inventar
#14 erstellt: 29. Mai 2021, 12:43
Freu dich weiter!
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 29. Mai 2021, 13:16

as-audio (Beitrag #11) schrieb:
Haben Sie praktische Erfahrung mit dem Einsatz von Ringemittertransitoren ?


Nur zur Klarheit. Ein LAPT wie hier verbaut ist kein Ringemitter-Transistor. Letzteren findet man z.B. im Pioneer SA930 und 940. Aber auch hier wurden zusätzliche E-Widerstände verwendet.
Im Datenblatt findet man eine Beschreibung:
https://alltransisto.../2sa1075_2sa1076.pdf
as-audio
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 29. Mai 2021, 13:49
Bei Firma Sanken lese ich "High frequency multi emitter transistor" wie gesagt.

Ich stimme zu, dass die Transistoren im Pioneer SA 930, 2SA1075 usw. von
Fujitsu, ebenfalls Ringemitter - Transistoren sind.

Das ist eine Technologie von Anfang der 80er Jahre. Leider werden solche
Teile meines Wissens nicht mehr hergestellt, nachdem Sanken auch die
Produktion der 2SA1215 usw. einstellt.

Wozu der Trett, in dem es ursprünglich um eine Brummstörung geht, sich in
diese Richtung entwickelt, ist mir nicht klar.
DB
Inventar
#17 erstellt: 30. Mai 2021, 17:11

as-audio (Beitrag #16) schrieb:

Wozu der Trett, in dem es ursprünglich um eine Brummstörung geht, sich in
diese Richtung entwickelt, ist mir nicht klar.

Weil sich der TE nicht mehr meldete?
Weil es ein Forum mit Menschen und nicht mit KI-Bots ist?
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 30. Mai 2021, 17:23
as-audio hat die neue Richtung ja selbst durch seinen Kommentar #7 zu Deinem Posting #3 vom Januar 2020 eingeleitet.
Die dort getroffene Aussage war ja ein perfekte Vorlage für eine kontroverse Diskussion.


[Beitrag von CarlM. am 30. Mai 2021, 17:25 bearbeitet]
as-audio
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 10. Mrz 2023, 18:10
Nachtrag hier, mir fällt gerade ein, dass die ersten stark Endstufen mit den Fujitsu Transistoren gebaut wurden, schaltungsgleich zu den späteren.
Hifihoppie
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 17. Mrz 2023, 00:16
Also ich würde bei diesem Gerät aus den 1980ern die Elkos erneuern, auch die goldfarbenen Roederstein-Axial-Elkos.
Desweiteren könnte die Power-LED ganz einfach nur defekt sein.

Der Diskussion um die Schaltungstechnik schließe ich mich gern an.
Zunächst mal die Schutzschaltung, die den Signalweg zu den Treibertransistoren abschaltet.
Etwas vergleichbares gab es mal bei Harman/Kardon.

Was dann mit den Tieftönern passiert, wenn einer der Enstufentransistoren Kurzschluss bekommt und +/-60V dort anliegen, kann man sich wohl denken.
So schnell ist keine Sicherung.
Nun ja, High-End Manufaktur eben, nicht wahr?
gst
Inventar
#21 erstellt: 17. Mrz 2023, 14:43
Ja, wenn man die Kosten eines SA1215 mit dem eines Bass-Lautsprechers vergleicht, sollte der Schutz der LS doch vorgehen. Anhand des Schaltbildes mag ich kaum von einem professionellen Entwickler ausgegehen, das hätte selbst ich zu damaligen Zeiten besser gemacht. Drei Transistoren parallel ohne Emitterwiderstand - wo hat es das sonst gegeben? Wahrscheinlich ist die ganze Diskussion müßig, und ich Doofkopp bringe sie wieder in Gange
as-audio
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 17. Mrz 2023, 14:48
.. "Das hätte selbst ich zu damaligen Zeiten besser gemacht" - dann gern hier einen entsprechenden Vorschlag mit Schaltplan-Abbildung, und erst recht, wie man es heute, 40 Jahre später, machen würde. Danke
CarlM.
Inventar
#23 erstellt: 17. Mrz 2023, 15:51
Ich hatte oben ja bereits den Link zum Datenblatt gepostet:
https://alltransisto.../2sa1075_2sa1076.pdf

Da steht im ersten Absatz zur Erklärung der Funktionsweise, dass Ringemitter-Transistoren mehrere Emitter enthalten, die durch (aufdiffundierte) Lastwiderstände miteinander verbunden sind.

Letztlich müsste man dies auch bei den Messungen mit einem Transitortest-Tool angezeigt bekommen.
Broesel02
Inventar
#24 erstellt: 17. Mrz 2023, 19:37
Diese Ringemittertypen wurden ja bei recht vielen Geräten eingesetzt, etwa Luxman L11, Stax DA 50M, Stax DA 100M, Aiwa P50 und viele weitere. Bei Endstufenschäden an diesen Transistoren habe ich bisher immer erfolgreich Sanken 2SA1215 und 2SC2921 als Ersatz eingesetzt. Die gibt es ja leider auch nicht mehr. Zum Glück habe mir noch einige beiseite gelegt als diese Transistoren abgekündigt wurden. Mit den aktuell erhältlichen Nachbauten von ISC oder anderen komme ich da nicht weiter.

Richard
gst
Inventar
#25 erstellt: 17. Mrz 2023, 20:13
@as-audio:
Jeder Emitter hätte bei mir einen 0,22 Ohm Widerstand zur gerechten Lastverteilung bekommen und die Basen wären über 5-10 Ohm angesteuert worden. Das war seinerzeit schon Stand der Technik. Ich kenne derzeit keine andere industrielle Schaltung von parallel geschalteten bipolaren Transsitoren, die ohne Emitterwiderstand auskommen. Noch dazu hat man in die Basiszuleitung noch Widerstände zwischen 5 und 10 Ohm eingeschleift, um auch hier eine gleichmäßigere Stromverteilung zu erzielen.
Heutzutage ist das Schaltdesign der digitalen Endstufen ja nicht vergleichbar.
as-audio
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 17. Mrz 2023, 20:49
Da macht es sich einer zu einfach ..
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