Grundig r3000 - Ein Kanal verzerrt, Gerät wird nicht warm

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Mattmich
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 24. Mai 2012, 13:32
Moin Leute,

ich habe hier einen Grundig r3000 bei dem der rechte Kanal verzerrt klingt. Um so lauter, um so schlimmer. Der linke Kanal spielt einwandfrei und problemlos.

Außerdem verwundert mich sehr das dass Gerät, auch im Dauerbetrieb, nicht warm wird, also an den wärmeableitenden Stellen die normalerweise ziemlich heiß werden können.

Habe die Endstufen erneuert und überprüft, da liegt der Fehler schon einmal nicht.

Habe mir dieses Thema schon durchgelesen und vieles übernommen und abgearbeitet, hat bei mir aber leider nicht geholfen.

Hoffe ihr habt eine Idee!

Vielen Dank im Vorfeld!
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 24. Mai 2012, 15:42
"Habe die Endstufen erneuert und überprüft, da liegt der Fehler schon einmal nicht."
Wie verhalten sich denn die Ruheströme beider Kanäle,
gemessen als Spannungen zwischen den Emittern eines Endtransistor-Komplementärpaares ?
Dann könnte man Sinus (CD oder Tongenerator) in einen Line-
oder gar Endstufendirekteingang einspeisen und mit Oszilloskop eine
vergleichende Signalverfolgung machen.
Ein zentraler Meßpunkt ist das MasterVolumePoti , die Schnittstelle
zwischen Vorverstärker und Endstufen.
bukongahelas
hifibastler2
Stammgast
#3 erstellt: 24. Mai 2012, 23:24
Wurden die allseits bekannten Tantalelkos an den immer wierderkehrenden Stellen im Bereich Vorstufe/Endstufe ausgetauscht?
Und auch die weinroten Elkos mit gelben Körnchen oben drauf?
Mattmich
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 25. Mai 2012, 10:23
Der Ruhestorm verhält sich komisch. Auf dem linken Kanal kann ich diesen normal einstellen. Ich habe ihn dort jetzt auf 30mV eingestellt so wie es im Schaltplan beschrieben steht.

Auf der rechten Seite, dort wo es auch verzerrt klingt kann ich den Ruhestrom nicht korrekt einstellen. Wenn ich ihn auf ganz niedrig stelle hat er immer noch ca. 380mV.

@hifibastler2
Die Tantalelkos haben ich bereits alle ausgetauscht. Ohne Erfolg.
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 25. Mai 2012, 10:56
Hallo,

kein Wunder, dass der Kanal verzerrt, bei DEM Ruhestrom! Abgesehen davon dürfte die Seite auch ohne Last schon ordentlich warm werden.

Überprüfe / tausche mal T508, 509 sowie die Widerstände mit dem Dreieck! (im Plan). Auch alle Dioden einmal durchmessen.

Gruß
PBienlein
Mattmich
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 25. Mai 2012, 11:40
Hallo, danke werde mich gleich mal ransetzen.

Das Komische ist jedoch das nichts warm wird. Der Kühlköper bei den Endstufen bleibt die ganze Zeit kalt. Links und Rechts.
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 25. Mai 2012, 13:05
Hallo zusammen,

evtl.ist ein Emitterwiderstand unterbrochen?

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#8 erstellt: 25. Mai 2012, 14:24
Der RS durchfließt doch beide Emitter-R .
Wenn einer unterbrochen ist , wäre der RS minimal bzw null.
Vielleicht weil ähnlicher Fehler hilft das:
Ruhestrom zu hoch
bukongahelas
Mattmich
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 25. Mai 2012, 15:51

PBienlein schrieb:

Überprüfe / tausche mal T508, 509 sowie die Widerstände mit dem Dreieck! (im Plan). Auch alle Dioden einmal durchmessen.


Moin,

habe alle Widerstände mit dem Dreieck im Plan kontrolliert und dort stimmt alles. Auch die Dioden sind OK. Die T508, 509 habe ich überprüft. Diese funktionieren auch korrekt. Wüsste auch nicht wo ich Ersatz für GPSA05 herbekommen würde. Habe keine Ersatztypen finden können.

Aber dort scheint wer Fehler nicht zu liegen.

Das Problem ist ja auch das der RS nicht zu niedrig sondern viel zu hoch ist, trotzdem aber das Gerät kein bisschen Wärmeentwicklung zeigt, obwohl der linke Kanal normal spielt.

Werde weiter probieren! Bin für jeden Ratschlag dankbar!
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 25. Mai 2012, 16:11
Hallo zusammen,

wenn einer der Emitterwiderstände unterbrochen WÄRE, dann wäre der Ruhestrom viel zu klein bzw. null.
Die Messung der Spannung an den Messpunkten liefert aber dann einen hohen Wert (Sollwert 30mV), obwohl gar kein Strom fließt.

Der GPSA05 kann durch einen MPSA06 ersetzt werden.
Es geht auch ein BC639.
Beim BC639 ist die Pinbelegung aber anders!!! Also Datenblatt konsultieren!

Gruß
Bernhard
Mattmich
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 25. Mai 2012, 16:28
Hm, wie oder wo finde ich die Emitterwiderstände? Von der Fehlerbeschreibung passt es genau!
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 25. Mai 2012, 16:51
Hallo zusammen,

das sind die großen Widerstände im Keramikgehäuse in der Nähe der Endtransistoren.

Gruß
Bernhard
Mattmich
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 25. Mai 2012, 19:09
So, melde mich zurück.

Habe die Emitterwiderstände überprüft. Einer war faul, habe ihn ausgetauscht. Ruhestrom wieder normal einstellbar. Kein zerren mehr. Alles spielt und klingt wieder wunderbar aus den Boxen!

Ganz großen Dank für eure super Hilfe. Das Problem wurde dadurch gelöst.

Vielleicht melde ich mich irgendwann noch mal. Das Radio gibt nämlich an dem Gerät ebenfalls keinen Ton mehr von sich. Aber das ist eine andere Baustelle.


Danke!
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 26. Mai 2012, 21:48

Mattmich schrieb:
Vielleicht melde ich mich irgendwann noch mal. Das Radio gibt nämlich an dem Gerät ebenfalls keinen Ton mehr von sich. Aber das ist eine andere Baustelle.

Generell, oder nur UKW? Es gibt da nämlich
einen Tantal-C im Frontend, der gern mal defekt ist...
Bertl100
Inventar
#15 erstellt: 26. Mai 2012, 22:39
Hallo zusammen,

na dann Gratulation!!

Gruß
Bernhard
Mattmich
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 27. Mai 2012, 11:32
Moin, da bin ich wieder!

Also das ganze Radio ist tot. UKW, Mittelwelle, Lange Welle nur rauschen.
Das Tunoscope zeigt richtig an. Also bei Sendern grün und ansonsten Rot. Die Frequenzanzeige funktioniert einwandfrei. Was komisch ist die MPX-Lampe (Stereo-Empfang) leuchtet niemals, auch bei stärksten Sender nicht.

Im ZF-Kasten habe ich am vierten Kontakt ein Radiosignal anliegen. Überprüft mit einem Signal-Verfolger. Am LM 324 habe ich an Beinchen 8 auch das Radiosignal anliegen. Danach verliert es sich.

Den Tantal-Elko, im FM-Spulensatzkasten, C 347 und auch den Transistor habe ich gewechselt. Lage unverändert.

So ist der aktuelle Stand!

Bin wie immer für jeden Ratschlag dankbar!

Gruß Mattmich


[Beitrag von Mattmich am 27. Mai 2012, 11:39 bearbeitet]
hf500
Moderator
#17 erstellt: 27. Mai 2012, 21:28
Moin,
wenn das Tunoscope reagiert (auch die Feldstaerkeanzeige?), dann zeigt das, dass der ZF-Verstaerker nicht vollkommen tot ist. Schaltbild habe ich im Moment nicht vorliegen, sonst koennte ich mehr sagen. Keine Reaktion des Stereodecoders laesst auf ein Problem bei ihm schliessen. Der Decoder ist im ZF-Verstaerker am dem eingang mit seinen beiden Filtern entgegengesetzten Ende. Muesste ein MC1310 oder TDA4500 sein.

Der AM-Beraich muss allerdings unabhaengig von UKW funktionieren, er hat einen voellig getrennten Empfaenger. Zu ueberpruefen waere die Abstimm- und Betriebsspannung, ausserdem muss man dem Ding auch eine Antenne geben, sonst kommt nicht viel mehr als Rauschen ;-) Als Antenne sollte schon 1m Draht in der entsprechenden Buchse genuegen.

73
Peter
Mattmich
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 05. Jun 2012, 21:34
Antenne ist natürlich dran. Den Sterodecoder habe ich überprüft ist aber soweit alles ok. Merkwürdig ist wirklich das dass komplette Radio, also auch AM nicht funktioniert, was wie du ja geschrieben hast eigentlich getrennt ist.

Bin weiterhin für jeden Tipp dankbar, danke an alle bisherigen!
hf500
Moderator
#19 erstellt: 05. Jun 2012, 21:58
Moin,
konsequent alle Betriebsspannungen ueberpruefen.
Zum R3000 sollte auch die Suchfunktion etwas liefern.

73
Peter
Mattmich
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 11. Jun 2012, 08:39
Moin Leute,

habe nach langer Suche den Fehler gefunden und zwar im ZF PLL Decoder Kasten. Dort war der Widerstand R22, dies ist ein ganz winziger Widerstand von 68 Ohm, durchgeschmort. Kaum zu sehen.

Danke für eure Hilfe. Jetzt klappt alles wieder! Auch AM funzt wieder.

Gruß

Mattmich
audiophilanthrop
Inventar
#21 erstellt: 12. Jun 2012, 23:52
Und C18 oder C48 sind nicht zufällig Tantals? R22 wird sich sicherlich nicht bloß aus Jux zerlegt haben. Wenn es Tantals sind, so ist eine Spannungsfestigkeit von je 16 V an nominell 13 V viel zu knapp gewählt. Die sollten durch "normale" Low-ESR-Elkos ersetzt werden.
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