Der Classic-Rock-Stammtisch

@Olli und Beaufighter, sehr schöne Berichte.
Bei den Jazzern geht die Post eben noch ab, super.

Gruß Maik

Da ist mir doch ein seltener Fisch aus meiner ruhmreichen musikalischen Vergangenheit ins Netz gegangen:
1977 war's, und eine der prägendsten Scheiben des Jahres war für mich Running on Empty von Jackson Browne.
Auch wenn ich mit der damaligen Westcoast-Mucke nicht so viel anfangen konnte - auch JB wurde zunächst angeschafft, weil man den Mädels halt auch "was Schönes" zu Gehör bringen musste - hat mich die Scheibe schnell gepackt, was nicht zuletzt an der Entdeckung von David Lindley lag, den hatte ich vorher noch nicht bewusst wahrgenommen, und der glänzt hier ein ums andere Mal mit einfallsreichen und gefühlvollen Soli.
Von Jackson Browne erschien danach nix Erwähnenswertes mehr, deshalb habe ich die Wiederveröffentlichung dieser LP als "Nimbus Super Cut" nicht mitbekommen und mich bis dato mit der ollen 1st press CD zufriedengegeben. Aber dieser LP-Rip, den mir ein freundlicher Musik-Fan da zur Verfügung gestellt hat, bläst die klanglich sowas von aus der Kajüte, dass ich mir nicht vorstellen kann, die CD jemals wieder hören zu wollen.
Audiophile Momente gibt's zuhauf auf der Platte - ich nenne nur mal das im fahrenden Bus aufgenommene "Nothing but time" und die grandiose Schlußnummer "The Load-Out / Stay". Sowie eigentlich jedes Lindley-Solo.

Käbbdn (Beitrag #20725) schrieb:

Von Jackson Browne erschien danach nix Erwähnenswertes mehr...

Sehe ich ähnlich, aber dafür die ersten fünf (also von S/T bis Running on Empty) ein famoser Run...
Mir gefällt ja S/T und Late for the Sky noch besser als Running...

Käbbdn (Beitrag #20725) schrieb:

1977 war's, und eine der prägendsten Scheiben des Jahres war für mich Running on Empty von Jackson Browne.

Danke,

da bringst du mich auf Ideen.
Von Jackson Browne fand ich den Titel "Tender is the Night" auch sehr gut, der auf Lawyers in Love enthalten ist.

Wie werden denn die Alben von Jackson Browne so eingeschätzt? Was wären denn die Must-Have-Alben?

Gruss

Burkie (Beitrag #20727) schrieb:

Wie werden denn die Alben von Jackson Browne so eingeschätzt? Was wären denn die Must-Have-Alben?

TOP
S/T
For Everyman
Late for the Sky
Running on Empty

SEHR GUT
The Pretender
Jackson Browne / David Lindley - Love Is Strange: En Vivo Con Tino

Über den Rest hüllen wir den Mantel des Schweigens...
Als Alterswerk ganz gut Standing in the Breach...

Oh, Jackson Browne. Mag ich sehr, und wenn ich es recht überlege, hatten wir den hier auch noch kaum.

Im Grunde stimme ich bezüglich der besten Platten - wie meist - mit Chriss überein, die Pretender kann man ruhig noch in die Spitzengruppe schieben. Ich persönlich finde, dass Browne keine wirklich schlechte Platte gemacht hat und auch die neueren als keinen so grossen Abfall gegenüber den 1970ern, aber da mag ich ein bisschen durch die Fanbrille schauen. Browne hat sich nie verheizen lassen, hat relativ lange Abstände zwischen seinen Platten gehabt und ist bei den neueren inhaltlich-textlich sehr deutlich und kritisch (kommt schon an einen Bruce Cockburn heran).

Running on Empty ist sicherlich mit ihren unterschiedlichen atmosphärischen Stimmungen und trotzdem roten Faden durch die Songs ein absolutes Meisterwerk. Die Nimbus Cut Vinylversion kenne ich nicht, ich finde aber die Mehrkanal-DVD-A (klick the pic) sehr beachtlich. Ich glaub kaum, dass es in Stereo noch besser wird Soll ich es mal testen, Stefan ?

arnaoutchot (Beitrag #20511) schrieb:

Saga sind doch das typische Beispiel für eine Band, bei der die Luft schon beim dritten Album draussen war, will heissen, da kam ausser Wiederholung nichts mehr.

gaaaanz ganz fettes veto!!!

lassen wir mal völlig aussen vor, dass die ersten drei alben stilistisch ähnlich waren und bereits bei worlds apart eine deutlich veränderte richtung eingeschlagen wurde, die sich dann nochmal in eine andere richtung mit heads or tales drehte, kann man deiner aussage ab dann durchaus zunächst zustimmen. es erfolgte ein gewisser stillstand mit behavior und wildest dreams, die zwar noch ihre perlen hatten, aber in der tat nicht mehr viel puste hatten.

ab dann wurds sogar noch schlimmer. die folgenden alben plätscherten alle nur so belanglos vor sich hin. teilweise ein regelrecht konfuser brei.

aaaaber....

spätestens die alben house of cards (2001) und vor allen dingen trust (2006) waren heftig gute alben. trust halte ich sogar für die beste saga-scheibe ever. wie eine art "konsolidierung". äusserst knackig und voller luft und mit viel viel energie aufn rockzylindern!

hör mal rein... du wirst möglicherweise überrascht sein... und auch die beiden letzten alben sind alles andere als schlecht....

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saga gibts übrigens definitiv nicht mehr. und diesmal glaub ich es auch, dass sich die band endgültig aufgelöst hat.

vlg
subby

arnaoutchot (Beitrag #20729) schrieb:

Oh, Jackson Browne. Mag ich sehr, und wenn ich es recht überlege, hatten wir den hier auch noch kaum.

Um so weniger kann ich deine Abneigung für die Eagles verstehen... Der Konnex musste sein...

subby123 (Beitrag #20730) schrieb:

spätestens die alben house of cards (2001) und vor allen dingen trust (2006) waren heftig gute alben. trust halte ich sogar für die beste saga-scheibe ever. wie eine art "konsolidierung". äusserst knackig und voller luft und mit viel viel energie aufn rockzylindern! :)

Danke für den Hinweis, diese Platten kenne ich nicht. Ich werde bei Gelegenheit mal versuchen, reinzuhören.


@Chriss: Zum gefühlt 100sten mal in diesem Thread: Ich hab nichts gegen die Eagles ! Wichtige Band mit einigen zeitlos klassischen Stücken. Ich finde halt nur nicht alles so prickelnd ... und ja, ich erkenne die Verbindung von Browne zu den Eagles an. Immerhin hat Jackson Browne ja mit Take it Easy eines ihrer besten Lieder (mit)geschrieben.


Aber hier etwas sehr Erfrischendes: F.S.K. - The German-American Octet - Return to Sender RTS VIII, limited edition 1992. Eine deutsch-amerikanische Band, die nicht nur über den Gitarristen Rainer Ptacek mit Wüsten-Rock-Bands wie Giant Sand verwandt ist. Diese Platte wurde nach einer offensichtlich durchzechten Nacht auf dem Oktoberfest 1992 im Preoberaum aufgenommen. Der Sound ist so schräg, dass es schon wieder lustig ist. Das Mikro stand scheinbar im Schlagzeug und Vocals hört man tw. nur bedingt. Aber ich habe selten eine Platte gehört, die mehr Spielfreude ausstrahlt, wie diese Session. Leider war die CD auf 1.000 Exemplare limitiert und ist dementsprechend rar.

@Michael:

Weiter Rares aus dem Classic Rock: Murray Head - Nigel Lived - Intervention Records SACD 1972/2018. Kannte ich zugegeben bislang überhaupt nicht und wurde durch die Intervention SACD aufmerksam. Musikalisch ist das ein Konzeptalbum über einen jungen Musiker, der versucht, in London Fuss zu fassen, scheitert und in der Heroinsucht endet. Gleichermassen melancholisch wie die Handlung sind die meisten Songs. Musikalisch extrem weit gespannt von Rock über Folk- und Jazz-Anklänge. Die Liste der Musiker ist beeindruckend: https://en.wikipedia.org/wiki/Nigel_Lived. Erinnert mich konzeptuell sogar ein wenig an Genesis' Lamb Lies Down... Head's Stimme erinnert mich auch ein bisschen an Gabriel. Ich habe keinen Vergleich, aber klanglich ist die Stereo-SACD sehr ordentlich. Eine Entdeckung, nach so vielen Jahren !

Meine Lieblingsscheibe von Murray Head ist diese hier :




Lange nicht mehr gehört, muss ich direkt mal wieder auflegen. Recht ruhige Scheibe.

arnaoutchot (Beitrag #20734) schrieb:

Murray Head - Nigel Lived - Intervention Records SACD 1972/2018. Kannte ich zugegeben bislang überhaupt nicht und wurde durch die Intervention SACD aufmerksam. Ich habe keinen Vergleich, aber klanglich ist die Stereo-SACD sehr ordentlich.

IMHO beste Version... Durchsichtiger und bessere Midrange als die 1st Press...

Hallo !
Ich habe gestern schon überlegt und heute ging es weiter, woher ich Murray Head kenne. Heute viel es mir dann endlich ein,
der hatte doch mal einen Hit in den 80ern One Night in Bangkok aus einem Musical stammend wo er Hauptdarsteller war.
Michael, Du bist jetzt dran Schuld, wenn ich die Platte auch haben will.

Gruß Maik

wobei man dabei nicht vergessen sollte, dass der hit von den bs von abba (und tim rice) geschrieben/produziert wurde...
das musical war chess.

Ich liebe ja solche Tips - ein willkommener Anlass, mal wieder in der alten Kiste rumzukramen.
Auch wenn ich - wie im Falle Murray Head - feststellen muß, daß ich schon damals schnell die Kanne voll hatte von dessen Musik.
War "Nigel" noch ganz interessant, wurde es mir immer langweiliger.....und spätestens mit "Last night in Bangkok" war der Ofen aus.
Und da stellt sich nicht mal jenes wohlig nostalgische Gruseln ein. Damals schon übel - und für meine heutigen Ohren unerträglich.
Aber nun habe ich in der alten Kiste unter "M" einen anderen schägen Vogel wiedergefunden, den ich auch schon lange nicht mehr gehört habe,
Mink DeVille nämlich. Und die Reise durch Willys Werk dürfte wesentlich spannender werden. *vorfreu*.

da sage ich doch nur: Le chat bleu

Willy geht immer! Auf dem Abi Ball meiner Tochter habe ich Willy Live zu vorgerückter Stunde dem DJ untergejubelt. Die kids waren kaum zu halten Spanish Stroll, Savoir Faire, Cadillac Walk, yeah baby

Mein Einstieg damals Anfang der 90er war

Backstreets Of Desire

gefällt mir immer noch sehr gut

Diese hier von Willy de Ville ist für mich immer noch das unübertroffene Meisterwerk an lässiger Präsentation und auch sehr feinem Klang. Einige der Balladen sind zum Dahinschmelzen ... Es gab auch audiophile Vinyl-Auflagen davon.

Eigentlich mag ich die Mink DeVille Scheiben lieber als die unter Willy DeVille veröffentlichten späteren Werke.
Die letzten acht Tracks auf "Berlin" stammen dann auch aus Stockholm, in größerer Besetzung.
Aber das Acoustic Trio in Berlin, das ist schon eine besondere Aufnahme. Willy pur, sozusagen.
Spartanische Begleitung, nur mit Bass und Piano - und Willy an der Gitarre, natürlich. Bei den klavier-dominierten Boogies klingt er dann häufig wie der leibhaftige Dr. John. Klasse Aufnahmequalität auch.
Für mich persönlich ohnehin ein besonderes Hörerlebnis, jedes Mal - ich war damals nämlich auch dabei.....

Du Glückspilz !

Das war wirklich Glück. 2002 war meine "heiße" Phase der Konzertbesuche nämlich eigentlich schon längst vorbei, die war hauptsächlich in den 80ern, denn anno 1981 bin ich (West-) Berliner geworden. Und plötzlich spielten alle meine musikalischen Helden quasi vor meiner Haustür - wer immer auf Deutschland-Tour ging, hatte natürlich auch Berlin auf dem Tourplan. Die "Großen" waren vorher, als Provinzler, schlicht unerreichbar. Und wenn dann, mit großen Klimmzügen, z.B. ein Konzert-Ticket für Pink Floyds "The Wall" in Dortmund ergattert werden konnte, fängt sich der Käbbdn beim Fußball eine Fußverletzung ein, die ihm zwei Wochen Krankenhaus und sechs Wochen Gips beschert. Ade Pink Floyd, ade Jethro Tull ( die waren zu der Zeit auch eingeplant).
Konzertantes Highlight jener Provinzphase waren die Dire Straits, in Nürnberg, anno '79, und Roger Chapman in München, da bin ich per Anhalter hingefahren. Im Winter. So war das damals.
Und dann Berlin. Per U-Bahn ganz easy in die Waldbühne (Queen!), ins Olympiastadion (Stones!), ins ICC (Jackson Browne!), in die Eissporthalle (Peter Gabriel, ZZ Top) oder, ne Nummer kleiner und viel interessanter, ins Metropol, Quasimodo, Kant-Kino, SO36, Quartier Latin, Huxleys, und wie die angesagten Läden alle hießen. Und dann gab's auch noch so abgedrehte Locations wie das Planetarium, wo ich das letzte Konzert von Nico miterleben durfte, die Volksbühne (Laurie Anderson) oder die Passionskirche (Peter Hammill). Mein Bafög und mein Nebenverdienst als Student wurden hauptsächlich in Konzertkarten angelegt. Was übrig blieb, ging für Schallplatten drauf. Und für 'ne gescheite Anlage.

Auch ich war ein grosser Konzertgaenger in den 80er und 90ern, aber danach bis heute nur noch sporadisch. Die immensen Ticketpreise heutzutage sind fuer mich doch ein K.O.- Kriterium geworden (mein allererstes Konzert, Queen 1977 in der damaligen Duesseldorfer Philipshalle kostete gerade einmal 18 DM!).

Ganz klar ein Highlight war fuer mich Pink Floyd -The Wall in Dortmund und es war für mich das bis dato teuerste Konzert (50 DM). Und selbst wenn es totzdem die billigsten Karten (Stehplaetze, in 3er Reihen ganz oben direkt unter dem Hallendach "eingepfercht" und man zudem von Ordnern staendig zurueckgedraengt wurde) waren, werde ich dieses epochale Konzerterlebnis wohl nie vergessen!

Edit:
Auch das Stones-Konzert 2003.im Vision-Park in Oberhausen auf Ihrer Forty-Licks-Tour moechte ich hier noch explizit erwaehnen. Denn wann hat man schon mal die Gelegenheit AC/DC als "Vorband" (sie spielten 1 Std.!) zu erleben und gleichzeitig die groessten Hits dieser "Urgesteine" in einer erstklassigen Show zu hoeren. Ausserdem trugen das tolle Wetter (wie aktuell), die grossartige Industriekulisse direkt hinter einer Mega-Bühne und ein gut aufgelegtes Publikum zu diesem besonderen Konzerterlebnis bei.


Leider habe ich auch 2 Konzerte (78, 79 Dortmund Westfalenhalle) von meiner Lieblingsband QUEEN verpasst, da ich direkt nach dem Abitur zur Bundeswehr musste. So wiog diese fuer mich "verlorene" (Lebens-) Zeit doppelt schwer.

Filmfan42 (Beitrag #20747) schrieb:

nach dem Abitur...... So wiegte diese fuer mich "verlorene" (Lebens-) Zeit doppelt schwer.

Grammatikalisch klingt das nach G4 Abi

Hi Folks
Gestern habe ich mal wieder ein "kostenloses" Classic-Rock Konzerterlebnis im Andechser Zelt auf dem Tollwood in MUC gehabt.
Wie immer auf dem Tollwood treten dort Band's, für das Publikum kostenlos, auf.
Die "The Blue Poets" haben ein zwei Stunden Classic-Rock Feuerwerk abgebrannt. Außer eigenen Kompositionen waren Klassiker von Hendrix / Moore / Deep Purple dabei. Auf der aktuellen Live CD sind diese aber nicht enthalten. Der Gitarrist setzt dabei seine eigene musikalische Duftmarke. Sein Grinsen, erinnert an den Joker aus Batman .
Die Band wurde zurecht mehrmals vom Publikum auf die Bühne zurück geholt
Danach setzten die Jungs ihre Signatur auf jede gekaufte CD und man konnte Fotos mit Ihnen machen und kurz quatschen.
Einfach ein klasse Erlebnis. Wer die Gelegenheit hat die Band aus Hamburg mal live zu hören sollte diese wahrnehmen.
Es müssen nicht immer die superteuren Superstars des Genre sein. An die kommt man auch nur einmal im Leben näher als zwei Meter heran.
Schönen Sonntag

P.S. Page der Band

P.P.S. Na gut noch kurz das T-Shirt mit Debut Album bestellt

Käbbdn (Beitrag #20746) schrieb:

Konzertantes Highlight jener Provinzphase waren die Dire Straits, in Nürnberg, anno '79

Erzähl mal... Muss ein Wahnsinn gewesen sein... Die erste Europa Tour von den Straits... Unverbraucht und natürlich schon mit Sultans of Swing...
Schade, da war ich noch zu jung um das miterleben zu dürfen...



TANTE EDIT:

hifi_raptor (Beitrag #20749) schrieb:

Hi Folks

Hi...

Das - für mich noch aus heutiger Sicht - epochale Debütalbum begeisterte eine Gruppe von musikverrückten Provinzburschen so sehr, dass die Ankün digung "Dire Straits spielen in Nürnberg" einen mittelprächtigen Hype auslöste. Es konnten fünf Karten besorgt werden, und die Fünfer-Gang quetschte sich in einen Renault R4 und fuhr zur Hemmerleinhalle nach Neunkirchen bei Nürnberg, damals für uns der nächstgelegene Konzert-Tempel, Entfernung ca. 150 km. So ca. 3000 Leute fasste das Ding, und trotz der Abgelegenheit kamen viele große Namen. Wegen des sich immer stellenden Transportproblems - ich hatte selber noch nicht mal einen Führerschein - war ich nur dreimal dort. Zappa, AC/DC und eben Dire Straits. Aus der Zeit sind ja ein paar Konzertmitschnitte veröffentlicht worden, die mir allesamt besser gefallen als die späteren Mega-Shows, und ich habe mir die Band danach live nie mehr angesehen. Erst hat sich's halt einfach nicht mehr ergeben, dann später nach "Love over Gold" wollte ich nicht mehr. Vor allem wegen meiner Abneigung gegen Riesenkonzerte, da habe ich nicht viele von gesehen, und meistens war's dann auch recht enttäuschend, insgesamt. Damals aber, da sind aus den fünf begeisterten Musik-Freaks (Hinfahrt) fünf beinharte Dire-Straits-Fans (Rückfahrt) geworden, Sultans of Swing wurde in Endlosschleife im Cassettenrecorder gedudelt, mit fünf Luftgitarristen im Einsatz ( im R4 !!!!), inklusive des auch nicht mehr ganz nüchternen Fahrers. Unvergesslich.

hifi_raptor (Beitrag #20749) schrieb:

Hi Folks Gestern habe ich mal wieder ein "kostenloses" Classic-Rock Konzerterlebnis im Andechser Zelt auf dem Tollwood in MUC gehabt. Wie immer auf dem Tollwood treten dort Band's, für das Publikum kostenlos, auf.

ist halt immer einfach eine besondere Atmosphäre auf dem Tollwood. Habe mir gestern erst das Finale vor dem Andechser und dann Steven Wilson gegönnt.

Ja, die gute Hemmerleinhalle ! Eine Konzertarena der 1970er, die mit Blick auf ihre extrem abgelegene Lage überdurchschnittlich viele Top Acts beherbergte. Leider hatten meine Freunde und ich 1979 mangels Volljährigkeit auch noch keine Führerscheine, insofern war sie trotz nur etwa 70km Entfernung von mir nahezu unerreichbar, da sie auch von öffentlichen Verkehrsmitteln praktisch abgeschnitten war. Der Gutteil des Publikums waren immer amerikanische Soldaten der Region, was Zappa auch in der "Sheik Yerbouti" im Beitext festhielt. Eines der beiden grandiosen Gitarrensoli in Yo Mama stammt von dort. Ich hätte das zu gerne mal live gesehen.

Käbbdn (Beitrag #20751) schrieb:

Damals aber, da sind aus den fünf begeisterten Musik-Freaks (Hinfahrt) fünf beinharte Dire-Straits-Fans (Rückfahrt) geworden, Sultans of Swing wurde in Endlosschleife im Cassettenrecorder gedudelt, mit fünf Luftgitarristen im Einsatz ( im R4 !!!!), inklusive des auch nicht mehr ganz nüchternen Fahrers. Unvergesslich.

Iconic...

Juni 91, Berliner Waldbühne, ZZ Top.
Ansage: "The very best little Rockband from ol' Texas, USA. Have some fun!

Im infield 5.000 Bärte, die in zwei Stunden 15.000 Schachteln Marlboro geraucht haben. Und sonst noch was.
1h lang nur langsamen Blues, dann eine kurze Pause, in der man hören konnte, wie das Grundrauschen in der PA plötzlich 10 dB lauter wurde.
Dann "Planet of Women" in einer 20 min-Version, ich habe gedacht, ich werde nie wieder was hören können.

Hallo !
Schöne Konzerterlebnisse.
Bei mir lief gestern und heute auf Arbeit ein leider schon verstorbenes Genie seiner Zunft, Lou Reed.
Dieses 5 CD Papersleeve hatte ich mir vor Jahren beim MM gekauft, da ich diese Alben nicht einzeln habe.
Die unbestritten Beste ist die Transformer, die anderen vier sind auch sehr fein, Berlin, etwas ruhiger gehalten fand ich auch sehr gut.
Der Mann war eben Spitze, genau wie seine Frau Laurie Anderson.



Gruß Maik

crim63 (Beitrag #20756) schrieb:

Die unbestritten Beste ist die Transformer

Mein Lieblingsalbum - neben Transformer - ist "New York". Der "gereifte" Reed ist ein Ausbund an Ironie und Sarkasmus. Die Scheibe kann ich fast fehlerfrei mitsingen, äh -sprechen. Die Riffs von Dirty Blv kriege ich auch noch hin
Give me your hungry, your tired, your poor, I'll piss on 'em
That's what the Statue of Bigotry says

Auf der Suche nach meinem Lieblingsalbum von Lou kommt es zu einem Showdown von drei Alben - Transformer, New York und Blue Mask.
Bei letzterer reisst die Band einiges raus, vor allem der Basser Fernando Saunders spielt da eine große Rolle. Wunderbarer Fretless-Bass.

Mein persönliches Mysterium: Ich mag Live-Aufnahmen grundsätzlich sehr gerne, und an die beiden Male als ich Lou Reed Live erleben durfte, habe ich beste Erinnerungen, aber bei seinen veröffentlichten Live-Sachen kommt irgendwie nix rüber. Mal wird alles mit Breitwand-E-Gitarren-Mulm zugedröhnt ( Live '75, Rock and Roll Animal), mal klingt's nach Bootleg-Aufnahme mit einem Low-Budget Cassettenrecorder (Take no prisoners), mal nach Open-Air-Festival, aufgenommen aus ca. 100 Meter Entfernung von der Bühne (Live in Italy), irgendwie leblos auch, als ob alle Beteiligten keinen richtigen Spass gehabt hätten, bei der Arbeit...... seltsam. Bei meinen Lou-Lieblingsscheiben käme die erste Live-Aufnahme bestenfalls auf Platz 20 oder so, und mir fällt auf Anhieb kein Künstler ein, bei dem das auch so krass ist.

Die New York habe ich auch auf Vinyl vorliegen und ja die ist sehr gut, muß ich wieder mal auflegen, hab sie gar nicht mehr so recht auf dem Schirm,
halt nur das sie gut war. Die Blue Mask kenne ich nicht werde ich mir aber mal vormerken.
Zu Deinem persönlichem Mysterium Käbbdn fällt mir jetzt auch nicht direkt ein Künstler ein, Studio top, Live flop (Platten)

Gruß Maik

Also mir gefallen seine Live Alben, insofern teile ich die Kritik nicht, im Gegenteil, Animal ist der Zeit angemessener "Stadium Rock" Band und Prisoners ist schlichtweg einfach einmalig stand up comedy mit a bisserl Musik , zugegeben ist der Sound teilweise grottig, aber sein ranting macht das doppelt wett. Walk on the wildside, als er irgendwann mittendrin ansetzt mit Little Joe never once... um dann ansatzweise fortzusetzen, "Little Joe is an idiot, he has an IQ of 12..." , wird quasi zu einem behind the scenes . While the band goes doo doo doo doo doo doo doo doo doo für 15 stoische Minuten. Grosses Kino.

Um Lou Reed richtig auszukosten , braucht's der alten RCA-Vinyl-Scheiben , vor allem Best of , Transformer
Aber um Gottes Willen keine DMM-Ausgaben !

Michelle_Collector (Beitrag #20761) schrieb:

Um Lou Reed richtig auszukosten , braucht's der alten RCA-Vinyl-Scheiben , vor allem Best of , Transformer

Ist bei der besten digitalen Version genau so. Ich habe nur 2 Scheiben von Lou Reed... Transformer (RCA West German 1st Press) und New York (Sire 1st Press).

Die Sire 1st press New York CD steht nun schon 30 Jahre in meinem Regal, und ich hab immer noch nicht rausgekriegt, was es mit diesem Sticker auf sich hat, der da draufklebt: "CD-Graphics to display on TV-Sets", aber: "CD-G equipment can be purchased starting July 1989".
So einen CD-G-Player habe ich nie gesehen, gab's die denn jemals zu kaufen? Kann man sich denn die Graphics am Laptop anschauen ?

Käbbdn (Beitrag #20763) schrieb:

So einen CD-G-Player habe ich nie gesehen, gab's die denn jemals zu kaufen?

Du meinst nicht zufällig diese CD-G Formate von Multimedia-Playern, wie man sie in diesen Karaoke-Dingern findet?
Ist allerdings in Fernost deutlich weiter verbreitet...

Nein, in der ursprünglichen Planung wurde auf der CD Platz für Partituren und Songlyrics gelassen, die dann ein mit einem Videoausgang ausgestatteter Player am TV anzeigen sollte. Solche Player kamen aber meines Wissens nie auf den Markt. Dieser freie Platz in der ID- Spur der CD wurde übrigens später für den CD Text verwendet.

Ich hab' mal nachgeschaut, im Regal - ausser der besagten Lou Reed Scheibe hab' ich noch zwei von diesen Graphic-Dingern:
- Little Feat: Hoy-Hoy
- Flamin' Groovies: Groovies Greatest Grooves
Seit 30 Jahren beschäftigt mich die Frage, was denn da für Graphics drauf sein könnten, und wie ich mir die mal angucken könnte........

Falls Du einen PC hast, würde ich die einfach mal reinschieben. Kaputt gehen kann ja nichts, vielleicht siehste etwas.
Hab ich auch schon mit Audio CD's gemacht, wo noch irgend etwas visuelles drauf war.
Das wär mein einziger Tipp.

Gruß Maik

Hallo

Wikipedia sagt dazu:
Wiki CD-G

Eventuell auch interessant der darin enthaltene Link zum CD-G Museum.

Gruß Michael

Mick Jagger 75 heute... Happy Birthday....
Das heisst, heute Stones Day...

Und das sind dann auch meine persönlichen Top 4 der Stones.
Mit deutlichem Abstand zum Rest, aber in wechselnder Reihenfolge.

Da gibt es - glaube ich - auch nicht wirklich viel daran zu deuteln. Wenn man die erste und zweite von Chris in der Abfolge vertauscht, dann ergibt sich meine Rangfolge. Da ändert sich auch idR nicht mehr allzuviel, die Exile hat - wie hier schon mehrfach geschrieben - bei mir einen etwas abgeschlagenen vierten Platz.

Für 75 wirkt Herr Jäger ja noch ganz schön fit, es sei ihm vergönnt, herzlichen Glückwunsch.

Neben den alten Kerlen kann man ja auch mal die jungen Blues Hühner hören 😁 daher Ana Popovic die Comfort To The Soul.
Bei der Gelegenheit die Like It On Top vorbestellt
Happy Weekend