Der Classic-Rock-Stammtisch

Übrigens parallel zu Acoustic Sounds veröffentlicht Atlantic zum Jubiläum an die Hundert 33 RPM LPs

https://theseconddis...sounds-partnerships/


Das Acoustic Sounds so erfolgreich mit dem LP/SACD-Deal war, liegt auch daran, dass Atlantic Boss Craig Kallman ein leidenschaftlicher LP-Sammler ist. Rund 1,5 Mio Schallplatten und 100.000 CDs befinden sich in seiner Sammlung.

z9.chitown (Beitrag #25930) schrieb:

dass Atlantic Boss Craig Kallman ein leidenschaftlicher LP-Sammler ist. Rund 1,5 Mio Schallplatten und 100.000 CDs befinden sich in seiner Sammlung.

Das halte ich dann doch für ein wenig übertrieben. Da würde mir schon der Lagerraum fehlen.

Wir haben letztes Jahr für den Laden eine Sammlung mit 30.000 LPs angekauft. Der grösste Ankauf ever. Ich war dabei, wie wir die Platten in den Laden und in die knappen Lagerflächen eingeräumt haben. Das waren unglaubliche Mengen !!! Ich mag mir gar nicht vorstellen, wieviel 1,5 Mio Platten sind.

Na dann schau mal hier:
https://www.youtube.com/watch?v=SwXayHbUQ2o

ardina (Beitrag #25931) schrieb:

Das halte ich dann doch für ein wenig übertrieben.

Dann hast Du noch nicht die Sammlung von Zero Freitas gesehen! Die ist um ein Mehrfaches größer und die größte LP-Sammlung in Privatbesitz,

arnaoutchot (Beitrag #25932) schrieb:

Wir haben letztes Jahr für den Laden eine Sammlung mit 30.000 LPs angekauft. Der grösste Ankauf ever. Ich war dabei, wie wir die Platten in den Laden und in die knappen Lagerflächen eingeräumt haben. Das waren unglaubliche Mengen !!! Ich mag mir gar nicht vorstellen, wieviel 1,5 Mio Platten sind. :.

Frag Bela, der hat glaube ich auch eine größere Sammlung. (Ich hoffe er liest noch mit und interveniert wenn falsch).

Morgen
Solche Sammlungen sind interessant weil sie mit dem Musikzeitalter gewachsen sind das wir hier besonders mögen.
Was da an Pretiosen dabei ist will ich gar nicht wissen.
Erstpressungen ohne Ende. Scheiben dabei die du heutzutage gar nicht mehr bezahlen kannst, wenn sie denn überhaupt im Zugriff sind.
Blöd bloß das man ob der schieren Anzahl von Scheiben sich nicht mehr hinsetzen und das Zeitalter hörend Revue passieren lassen kannst.
Geil - kannst die wöchentliche Hitparade aus jener Zeit zusammen stellen. Brauchst dann noch eine Bandmaschine dafür. Gibt es überhaupt noch Bänder zu kaufen?

Wie hoch ist der Nadelverschleiß ?

Und wer von uns hat schon eine Halle zur Verfügung um die Scheiben einzulagern.
Zum Verwalten braucht man schon eine professionelle Datenbank. Kann man zwar heutzutage in der Cloud mieten - kostet aber eben.
Ei di wei den Überblick über solche Sammlungen hat man nicht mehr wirklich.

Schönes Wochenende

hifi_raptor (Beitrag #25936) schrieb:

Scheiben dabei die du heutzutage gar nicht mehr bezahlen kannst, wenn sie denn überhaupt im Zugriff sind….

Gut erhaltene LPs wie Led Zep II (Bob Ludwigs Hot Cut) gehen mittlerweile für 800$ über den Tisch. Klassik-LPs (Decca, EMI, London, Mercury, RCA) aus den 50er und 60 Jahren sind schon in den 90ern von den Asiaten leergekauft worden.

Genauso wie ein Label wie die Electric Recording Company ihre LPs für 400£ pro Stück verkaufen kann.

https://electricrecordingco.com/shop

z9.chitown (Beitrag #25937) schrieb:

Gut erhaltene LPs wie Led Zep II (Bob Ludwigs Hot Cut) gehen mittlerweile für 800$ über den Tisch.

Wer das kauft, hat mEn sowieso nicht alle Tassen im Schrank. Angesichts der 2 Euro Preise einer 1st Press Barry Diament die um maximal 2 Prozent schlechter klingt...

Ein Hot Mix Monarch Pressung in Mint ist eine Antiquität. Genauso wie ein 2007er iPhone (sealed) bei einer Auktion für 190k versteigert wurde. Ach ja, Mint-Pressungen bekommt man für 800$ garantiert nicht, da muss man schon etwas mehr hinlegen, siehe…

https://www.popsike....in+ii&sortord=dprice


P.S. Ich habe die Original Atlantic CD und einen Rip der besagten LP. Da liegen mehr als 2% dazwischen

z9.chitown (Beitrag #25939) schrieb:

Ein Hot Mix Monarch Pressung in Mint ist eine Antiquität. Genauso wie ein 2007er iPhone (sealed)...

That's a point! Da wir aber hier ein Hifi Forum und kein Antiquitätenforum haben... Ach, lassen wir's...

z9.chitown (Beitrag #25939) schrieb:

Ich habe die Original Atlantic CD und einen Rip der besagten LP. Da liegen mehr als 2% dazwischen

Mach drei, Claus...

arnaoutchot (Beitrag #25898) schrieb:

Hier aber angeregt durch die Diskussion mal die Foreigner - s/t - 1977 auf DVD-A hergeholt. Das zeigt noch leicht proggige Züge der Gründer der Band, Starrider ist von King Crimson entlehnt ... in MCh durchaus fein.

Ähm, Stereo gerade die MFSL SACD... Also auch im Vergleich der 1st Press West German... Für mich beste Version...
Claus?

Classic Rock at it's very best...
Es war eine magische Nacht am 20.09.1978 in Passaic als Bruce Springsteen und seine Gang ein Live Konzert gab...

Bezüglich Foreigner, die MFSL vom Debüt ist noch die beste Version. Leider hat sie nicht das Original Artwork, wurde auf der kommenden AP LP/SACD korrigiert.
Head Games ist ein Sonic-Disaster, siehe der Titelsong. Double Vision klingt auch übel. Allgemein sind die Original CDs, mastered by Barry Diament, nicht schlecht, aber bei hoher Lautstärke zu schrill. Durchgängig die beste Version sind die Original Atlantic LPs.

Morgen
der von Euch so hoch geschätzte Joe Bonamassa bringt eine neue Studioscheibe raus - Blues Deluxe Vol. 2
Habe heute schon im JB T-Shirt gefrühstückt
Releasetermin ist 2023
Allen einen schönen Sonntag bei guter Musik.

P.S. Wenn ich 190k übrig hätte, würde ich mir bestimmt kein Eierphone als Elektroschrott kaufen. Wie blöde muss man sein.............

Ich muss gestehen, dass ich keine einzige Platte habe, wo Joe B. in Erscheinung tritt. Okay, einige YT-Clips habe ich gesehen, aber nichts versäumt.

hifi_raptor (Beitrag #25944) schrieb:

der von Euch so hoch geschätzte Joe Bonamassa bringt eine neue Studioscheibe raus - Blues Deluxe Vol. 2

War bisher nicht mein Fall und wird es wohl auch nicht mehr. Also GGGG

z9.chitown (Beitrag #25943) schrieb:

Bezüglich Foreigner, die MFSL vom Debüt ist noch die beste Version. Leider hat sie nicht das Original Artwork, wurde auf der kommenden AP LP/SACD korrigiert.

OK, auf das Artwork kann ich verzichten... Zustimmung auch zu Head Games. Keine Ahnung was da passiert ist, aber da haben sie wirklich nicht das glücklichste Händchen gehabt!

z9.chitown (Beitrag #25945) schrieb:

Ich muss gestehen, dass ich keine einzige Platte habe, wo Joe B. in Erscheinung tritt.

Also die Slow Gin und die The Ballad of John Henry finde ich schon ganz gut...

hifi_raptor (Beitrag #25944) schrieb:

Morgen der von Euch so hoch geschätzte Joe Bonamassa bringt eine neue Studioscheibe raus - Blues Deluxe Vol. 2 Habe heute schon im JB T-Shirt gefrühstückt

Morgen
der Bonamassa ist schon cool. Er kann es einfach und spielt auch kein Standard Blues Rock.
Sein Blues Rock ist schon eigenständig. Ist nicht beliebig. Er hat seine eigene "Handschrift", Mag sein das seine Art der maximalen Vermarktung seiner Musik - typisch amerikanisch halt - einige abschreckt, aber ich sehe (höre) nur seine Musik.

Er sagt, wer sei von Peter Green, Eric Clapton, Paul Kossoff, Gary Moore und Rory Gallagher beeinflusst.
Seine Hard Rock Ausflüge mit Black Country Communion fand ich ausgesprochen gut. Die Bandmitglieder sind mit Glenn Hughes und Jason Bonham auch nicht von schlechten Eltern.

Seine Virtuosität an der Gitarre dürfte außer Frage stehen.

JB's Konzerte sind mittlerweile recht teuer geworden. Bei den Preisen bewegt er sich hier langsam Richtung der Superstars des Genre.
Wird Zeit das er mal wieder nach MUC kommt. Muss ich halt mal sparen.

Schönen Restsonntag

chriss71 (Beitrag #25947) schrieb:

Also die Slow Gin und die The Ballad of John Henry finde ich schon ganz gut...

Zustimmung, das ist die einzige, die ich noch auf CD im Regal habe, die fand (und finde) ich auch immer noch ganz gut. Die Ballad kenne ich nicht (ich hör mal rein), alles in den letzten Jahren habe ich nicht mehr verfolgt. Peter nannte das Stichwort Vermarktung. So scheint es mir auch, er macht alles, was irgendwie auf Publikumsinteresse stösst. Gerade bei einer Musikrichtung wie dem Blues fehlt mir da etwas die Leidenschaft, der gefühlte Blues halt ...

hifi_raptor (Beitrag #25948) schrieb:

der Bonamassa ist schon cool. Er kann es einfach und spielt auch kein Standard Blues Rock. Sein Blues Rock ist schon eigenständig. Ist nicht beliebig. Er hat seine eigene "Handschrift", Mag sein das seine Art der maximalen Vermarktung seiner Musik - typisch amerikanisch halt - einige abschreckt, aber ich sehe (höre) nur seine Musik. .... Seine Virtuosität an der Gitarre dürfte außer Frage stehen.

Auch ich schließe mich da in weiten Teilen den Ausführungen von Peter an. Diese Marktüberschwemmung finde ich auch nicht gut und das macht den Output von Bonamassa teilweise alltäglich und kann dann auch langweilen.

Für mich persönlich sind die Platten mit Beth Hart das hörenswerte aus dem Schaffen von JB. Insbesondere daraus die „Live in Amsterdam“. Da JB Leidenschaft und Gefühl abzusprechen ist schon erstaunlich. Wenn man erst gar nicht hinguckt, kann das schon mal passieren.

ardina (Beitrag #25950) schrieb:

Für mich persönlich sind die Platten mit Beth Hart das hörenswerte aus dem Schaffen von JB. Insbesondere daraus die „Live in Amsterdam“. Da JB Leidenschaft und Gefühl abzusprechen ist schon erstaunlich. Wenn man erst gar nicht hinguckt, kann das schon mal passieren.

Falls ich gemeint bin: Die kenne ich nicht. Kann ich nicht beurteilen.

arnaoutchot (Beitrag #25951) schrieb:

Falls ich gemeint bin: Die kenne ich nicht. Kann ich nicht beurteilen. ;)

MMn sehr hörenswert Michael, gerade das Zusammenspiel zwischen der überzeugenden Sängerin, Pianistin und Performerin Beth Hart und die Antworten von Bonamassa auf der Gitarre sind schon ziemlich gut und große Klasse. Die gesamte Band liefert da ab.

Ich hoffe du nimmst die kleine Spitze nicht übel

arnaoutchot (Beitrag #25949) schrieb:

Gerade bei einer Musikrichtung wie dem Blues fehlt mir da etwas die Leidenschaft, der gefühlte Blues ...

Jupp. Es kommt nicht anähernd an den besten "unknown" Gitarristen (Roy Buchanan) heran. Gute Vermarktung hin oder her.

Morgen
Beth Hart und JB haben hier in München gleichzeitig ein Konzert gegeben. Beth Hart ist dann nach ihrem Konzert zu JB auf die Bühne gekommen. Das war mal eine fette Zugabe!
Eine großartige und elektrisierenden Mischung aus purer Erotik und Stimme von Beth Hart und JB's schmutzigen Blues Rock. So was habe ich bis dato noch nicht erlebt. Sind beide fraglos die Top Live Performer. Die Studioalben von Beth Hart sind IMHO durchwachsen. Live zusammen mit JB unbezahlbar.
Das Konzert in Amsterdam kenne ich leider nur von Video.

Schönen Restsonntag

Ozone (Beitrag #25953) schrieb:

Roy Buchanan.

Ja, gute Nennung. Das ist bei ihm oft Seelenqual pur, so klingt es, wenn man den Blues hat. Endete dann bei ihm ja auch tragisch ...

@Andreas: Kein Problem, höre mir Boni & Beth bei Gelegenheit mal an.

@Chriss: Die Ballad of John Henry hab ich gerade mal angehört, sorry, das ging nicht an mich. Zu heavy und genau das, was mir an JB nicht gefällt, diese runtergeschrubbten Blues-Floskeln ohne für mich erkennbaren emotionalen Hintergrund. Das Waits-Cover Jockey Full of Bourbon ging auch ins Hemd (aber bei Waits-Covern bin ich auch empfindlich ... ).

Irgendwann zwischen 2007 und 2009 gab es eine Veränderung bei Bonamassa. Er wechselte sein Image (auf der Sloe Gin hatte er noch lange Haare und offensichtlich deutlich mehr Pfunde auf dem Leib, siehe Cover unten) zu dem glatten Blues-Star, der er heute ist. Seitdem war das für mich nix mehr. Macht aber ja nichts, der Mann hat ja genug Fans, da kann er auf mich leicht verzichten.

Morgen
Ein Hoch auf Prime Music. Wenn ich mit dem Eric Alexander Quartett (Mal schauen was mein Weinschrank dazu hergibt)
fertig bin, rufe ich Roy Buchanan auf.
In meiner Sammlung taucht der genau zweimal in einer Compilation auf

Ich lass mir von Euch JB gar nie nicht madig machen. Ich habe alle Alben und alle zukünftigen

Schönen Restsonntag

hifi_raptor (Beitrag #25956) schrieb:

Ich lass mir von Euch JB gar nie nicht madig machen. Ich habe alle Alben und alle zukünftigen

Das sollst Du auch nicht ! Ich betone auch nochmals, dass ich niemandem irgendetwas madig machen will, jeder darf hören, was ihm gefällt (ausser es ist Eloy ), aber es gibt eben verschiedene Sichtweisen und dafür haben wir ja den Stammtisch hier, um darüber zu diskutieren. Mit Eric Alexander beweist Du auf jeden Fall guten Geschmack (aber das ist eine andere Baustelle, Jazz).

Buchanan: Hol Dir zB mal die her: Live in Japan (1978). Eine starke Platte, Anspieltipp das Cover von Hey Joe. Falls nicht verfügbar, dann zB das Second Album (1973), hier mal den Five String Blues hören.

Nur weil ein Gitarrist ein paar Takte Blues spielen kann, wird kein Blues-Musiker daraus

Das ausgerechnet Gary Moore mit seinen Bluesplatten der kommerzielle Erfolg gelang, war ihm gegönnt. Ich fand seinen Sound aber genauso seelenlos wie heute von Joe Bonamassa. Da höre ich von den noch unter uns weilenden lieber Buddy Guy, Billy Gibbons oder Derek Trucks.

Tja nun wird es Zeit zu definieren was einen Blues Musiker ausmacht.
Messen kann man die dann an den ganz alten Meistern des Blues wie Robert Johnson und Co.
Schönen Restsonntag

hifi_raptor (Beitrag #25959) schrieb:

Tja nun wird es Zeit zu definieren was einen Blues Musiker ausmacht.

Blues ist wie Rock’n Roll heute tot. Jede Musikepoche geht mal zu Ende

Morgen
Höre von Buchanan das Second Album (Live In Japan ist bei Amazon nicht im Streamingangebot).
Vorab kann ich sagen- gefällt mir gut. Werde mich also in sein Werk einhören.
Aber
Mit Blues Rock wie ihn eben vergleichsweise JB spielt, hat das bisher gehörte nichts zu tun!

Schönen Abend

z9.chitown (Beitrag #25960) schrieb:

hifi_raptor (Beitrag #25959) schrieb: Tja nun wird es Zeit zu definieren was einen Blues Musiker ausmacht. Blues ist wie Rock’n Roll heute tot. Jede Musikepoche geht mal zu Ende ;)

Möge es bald auf die Schlagerepoche zutreffen.

Keine Ahnung warum der Sound von Gary Moore seelenlos war, aber wenn ich mir die Blues Vor Greeny, insbesondere das Stück "Need Your Love So Bad anhöre, traue ich mich da klar zu widersprechen.
Aber ist alles Wahrnehmung.
Bluesiger geht nicht.

Schönen Abend

z9.chitown (Beitrag #25960) schrieb:

Blues ist wie Rock’n Roll heute tot. Jede Musikepoche geht mal zu Ende ;)

Ja, das ist wohl mehr oder weniger in jeder Musikrichtung so und gilt besonders für die Hochzeit der Schaffens Periode, sowie deren Akteure. Das sieht man auch im Jazz und auch in der E-Musik. Die Frage ist, welche „Werke“ werden weiterhin aufgeführt und auch gehört. Da trennt sich dann ein wenig die Spreu vom Weizen.

Das betrifft nicht nur bestimmte Stücke, sondern vielleicht vielmehr Spielarten die sich bewehrt haben und beliebt sind. Die Anzahl der Bands die weiterhin Blues Rock spielen ist ganz schön groß, alte, oder Reste von alten Bands, sowie neuere Bands. Die Anzahl der Zuhörer ist noch entsprechend viel größer. Ob Tod oder nicht, scheint dabei keine Rolle zu spielen.

Ich finde das hören und das Aufführen von alter, bekannter Musik und das entdecken/erkennen neuer Töne sind zwei Paar Schuhe. Tun nicht die meisten von uns beides, nur mit unterschiedlicher Gewichtung.



P.S. Hatte gerade, zur Überprüfung der Fähigkeiten von JB, die Black Rock auf dem Plattenteller. Gefällt zumindest mir besser wie Sloe Gin, die ich doch etwas langweilig finde.

z9.chitown (Beitrag #25939) schrieb:

Ein Hot Mix Monarch Pressung in Mint ist eine Antiquität.

Dazu eine Frage, ich kenne mich auf dem Markt überhaupt nicht aus, ich kaufe jeweils einfach die Ausgabe, die ich gerade finde. Und die höre ich mir dann auch an.

Gibt es tatsächlich Leute, welche 1969 eine LP gekauft haben, mit dem Ziel diese 2023 ungebraucht und unausgepackt für viele Taler zu verkaufen? Mir wäre es damals nie und nimmer in den Sinn gekommen, dass solch eine Scheibe mal eine Wertsache sein wird.

Und was machen die Käufer damit? Packen sie die auch nicht aus?

Ich glaube kaum das Anfang Ende der 60er Jahre mit Beginn des Stereo-Zeitalters gezielt gesammelt wurde. Heute sind Neuveröffentlichungen nichts wert. Das Geschäft wird mit Platten von audiophilen Labels gemacht. Das sieht man daran, wenn kurz nach Veröffentlichung die Platten bereits auf dem Second-Hand-Markt angeboten werden.

buayadarat (Beitrag #25965) schrieb:

Gibt es tatsächlich Leute, welche 1969 eine LP gekauft haben, mit dem Ziel diese 2023 ungebraucht und unausgepackt für viele Taler zu verkaufen? ... Und was machen die Käufer damit? Packen sie die auch nicht aus?

Das glaube ich auch kaum, dass bei Erscheinen der Originalpressungen mit Blick auf einen späteren Wert gesammelt wurde. Solche Raritäten stecken heute in den über 50 oder 60 Jahre entstandenen Sammlungen von Leuten, die ins Heim müssen oder versterben. Das ist die bittere Erfahrung aus dem Material, was in dem Plattenladen anlandet, in dem ich immer wieder mal arbeite. Nachdem die Platten damals nicht eingeschweisst waren, sind sie auch nicht original-versiegelt. Zustand Mint heisst hier idR, dass die Platte so gut wie nicht gespielt wurden und Platte wie Cover wie neu aussehen. Ob ein heutiger Käufer eine so teure Rarität viel spielen wird, bezweifle ich aber, die landet dann wahrscheinlich als Sammlerstück in der Vitrine und gespielt wird ein Digital-File

Ich möchte nicht wissen, wie viele CD/LP-Sammlungen an professionelle Aufkäufer für einen Bruchteil des Wertes von "ahnungslosen" Personen verscherbelt werden. Die Ankäufer reiben sich die Hände, wenn sie so einen Deal machen.

Bezüglich besagter Led Zeppelin II – die meisten noch vorhandenen Monarch/Bob Ludwig Pressungen sind das Geld nicht wert. Der Zustand teils miserabel und werden für hohe dreistellige Summen angeboten. Wenn man eine Mit-Pressung findet, dann entweder von einem "ahnungslosen" Besitzer oder von ausgefuchsten Sammlern.

Naja Claus, der professionelle Ankäufer zahlt nicht viel, weil er das ganze Zeug erstmal einlagern, sortieren, ggf. reinigen muss und dann verkaufen. Das zieht sich meistens über einen längeren Zeitraum und viele Platten/CDs verkauft man gar nicht, die bleiben ewig im Regal liegen . Das scheuen Privatleute natürlich und sie wissen wohlmöglich auch nicht, welche „Schätze“ sich in ihrer Sammlung verbergen.

Hunderte Euro für eine alte Schallplatte in fragwürdigem Zustand zu zahlen ist schon ganz schön dekadent, egal mit welcher Motivation das stattfindet . Einige kaufen sowas nur zum Sammeln und ggf. als Geldanlage (hoch spekulativ) und werden die Platten nie abspielen. Andere Kunden glauben wirklich, dass sie damit den ultimativen Klang der Ausgabe bekommen. Gerade eine Vinly-Schallplatte hat doch eine hohe Abnutzung. Nach ca. 10 Abspielvorgängen ist da über ca. 6 KHz nicht mehr viel zu holen, dass Signal den hohen Frequenzen ist da dann einfach weitgehend abgeschliffen. Macht für den allgemeinen Abhörvorgang nicht viel, da passiert in der Musik eh nicht mehr viel. Genaue Zuhörer werden das ein oder andere Zischeln vermissen.

Morgen
Massenware ist und bleibt auch solche. Wie soll es auch anders sein.
Es gibt da im Internet Aufkäufer wo man einfach den Code der CD einliest und gleich angezeigt bekommst wie „viel“ ein Verkauf bringt.
Massenware bringt entweder ein Cent oder wird gar nicht angekauft.
Selbst MFSL CD bringen nur noch einstellige Ankaufspreise. Eventuell kann man MFSL CD in fabrikfrisch und verschweißt über einschlägige Portale teuer verkaufen. Gebraucht aber schon eher nicht mehr. Bevor ich endgültig mit CD aufgehört habe, habe ich über Marketplace für eine Handvoll Teuros massenhaft CD gekauft. Natürlich gleich gerippt. Dann begann mit HDTracks die Download Ära.
Digital ist zwangsläufig Massenware weil eben unendlich verfügbar.
Insofern ist es mir völlig egal wenn einschlägige Labels nur 5000 LP pressen, die zwangsläufig sofort ausverkauft sind, gerippt werden und gleich für die anderen 5000, die nicht zum Zuge gekommen sind, für noch teurer verscherbelt werden.
Wie immer die Verfügbarkeit entscheidet über den „Wert“, noch nicht einmal die Qualität der Produktion.
Höchstens wenn es als analog verkauft wird und dann doch ein digitaler Produktionsschritt drin ist
Mich würde interessieren wie die Verkaufszahlen für SACD seit HiRes Downloads aussehen. Physikalische Tonträger sind doch eigentlich out.
Gruß und schöne Woche

arnaoutchot (Beitrag #25967) schrieb:

Zustand Mint heisst hier idR, dass die Platte so gut wie nicht gespielt wurden und Platte wie Cover wie neu aussehen.

Okay, danke, habe gedacht, die seien noch eingeschweisst.

Die Einschweisserei ging erst später los. Ich weiss es nicht genau wann, aber meine mich zu erinnern, dass ich auch in den 1970ern keine eingeschweissten Platten gekauft hätte. Platten, die viele Jahre/Jahrzehnte in eng anliegenden Folien eingeschweisst waren sind oft verwellt, weil sich die Folie durch Temperaturunterschiede zusammenzieht und das weichere Vinyl verformt ... Vorsicht !

Ich erinnere mich an ein gelegentliches Siegel am Cover oder Innencover. Meistens war da aber nichts, geschlossene Folien um das Cover erst so ab ende der 70iger.

Wieder Geld gespart! Das neue Who’s Next Remaster ist nicht annähernd so gut wie die Original CD bzw. SHM-SACD, und der Steven Wilson Remix soll auch nichts besonderes sein.

Wenn bei Platten nach 10x Abspielen nichts mehr über 6kHz kommt, sollte man vielleicht anstatt eines Nagels ein gescheites Tonabnehmer System nehmen

Wenn nach zehnmal abspielen einer LP nichts mehr über 6kHz kommt, sollte man in Erwägung ziehen auf digitale Tonwiedergabe umzusteigen.

Gruß und schönen Tag

Meine Meinung:
Wenn nach zehnmal abspielen einer LP nichts mehr über 6kHz kommt war da auch vorher nichts.

Okay, ich hatte das nur beiläufig erwähnt und wollte das nicht zum Thema machen, ist ja kein typisches Classic Rock Phänomen. Daher nur ein kleines Statement, um die Aussage einzuordnen.

10-mal abspielen und dann nichts Nennenswertes mehr über 6KHz ist eine pauschale Aussage zur Abnutzung von Vinyl-Schallplatten und natürlich individuell unterschiedlich. Nichts wirklich Neues und ich beziehe mich auf eine physikalische Untersuchung der Abnutzung von Schallplatten, deren Quelle ich aber nicht mehr nennen kann, da ich das nicht wiederfinde.

Das liegt aber in der Natur der Dinge. Meistens wird die Abnutzung von Tonabnehmern diskutiert, wobei die Abnutzung der Schallplatte nicht gerne gesehen wird. Schon bei der Betrachtung der unterschiedlichen Härtegrade von Vinyl-Schallplatte und Diamantnadel drängt sich die Abnutzung der Platte auf.

Wer sich mal näher mit der Schallplatte und der Informationsspeicherung in der Rille beschäftigt, wird schnell erkennen, dass gerade die hohen Frequenzen zuerst in Mitleidenschaft gezogen werden, sind es doch die empfindlichsten Stellen in der Flankenschrift.

Höanix bemerkte ja schon „Wenn nach zehnmal abspielen einer LP nichts mehr über 6kHz kommt war da auch vorher nichts“ und das ist gar nicht so falsch. Ich darf nochmal kurz an folgenden Sachverhalt erinnern „Der musikalische Grundtonbereich reicht von ca. 41Hz (tiefster Ton eines Kontra- oder 4-saitigen E-Basses) bis zu ca. 3.520Hz (höchster Ton einer Violine)“, allerdings „die klangbestimmenden Oberwellen können aber die 4fache Frequenz der Grundwelle erreichen“. Ja die Oberwellen, die Erste mit ca. -12db, wichtig und gut wahrnehmbar, die Zweite mit ca. -24db, hier wird’s schon richtig schwierig mit der Wahrnehmung und wir sind immer noch ein gutes Stück von 10KHz entfernt. Gut, wenn das eigentliche Signal im abklingen ist, hört man im Nachhall auch die zweite Oberwelle. Die Dritte mit -xxdb …

Ich fürchte viele Hörer haben eine falsche Vorstellung, welche Frequenzen fürs Musikhören wirklich relevant sind. Das Allermeiste ist bei schon bei ca. 4KHz vorbei und die Musiker spielen auch nicht die ganze Zeit auf den letzten fünf Tasten der Klaviatur oder dem Griffbrett, somit spielt sich fast alles in deutlich tieferen Frequenzen ab.

Das deckt sich auch ganz gut mit Aussagen von älteren Musikhörern/innen, die felsenfest behaupten immer noch bis weit über 10KHz zu hören. Tun die meisten natürlich nicht, viele über 50 hören vielleicht noch 8KHz, aber dann ist das Ende der Wahrnehmung mit den Ohren vorbei, besonders wenn viel Musik, insbesondere Live Musik, gehört wurde. Macht auch nichts, damit kann immer noch der absolut wesentliche Teil der Musik gehört werden und deshalb fällt das auch nicht weiter auf.

Alles was im Frequenzschrieb deutlich oberhalb von 10KHz auftaucht sind vorrangig Störgeräusche die da gar nicht hingehören.
So, das ist jetzt schon genug Text, aber ich wollte meine flapsige Aussage ein wenig klarstellen.

Übrigens, auch auf digitalen Tonträgern spielt die Musik nicht in höheren Frequenzen.