Kaufberatung für neue Headshell + TA

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soulkrates
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Mrz 2010, 21:47
Hallo,

da mein Beitrag im 1210er-Thread vielleicht doch etwas untergeht, poste ich meine Frage nun noch einmal in einem eigenen Thema:


Ich betreibe einen ca. 10 Jahre alten 1210 MK2 mit einem Audio Technica AT 110E. Nachdem ich ursprünglich den Kauf eines neuen Plattenspieler geplant hatte (hatte da an den Pro-Ject RPM 5 gedacht), habe ich mich nun dazu entschieden, lieber etwas weniger Geld zu investieren und mir ein höherwertiges Tonabnehmersystem zuzulegen, da mir der Technics aufgrund seiner Haptik einfach besser gefällt als die Plastik-Spieler

Allerdings besitze ich nicht die Original-Headshell und habe mir deshalb irgendwann mal (in dem Glauben, dass die Headshell ohnhin nicht wichtig wäre) eine dieser Nachbau-Headshells für 5 oder 10€ zugelegt.


Nun meine Fragen: Habe jetzt zunächst die Ortofon-Headshell LH-2000 ins Auge gefasst. Taugt die was? Verstehe ich das richtig, dass sich die effektive Masse des Tonarms durch die 16,2g schwere HS auf 20,7 erhöht?

Welche Tonabneher (bis ca. 150€) könnt ihr denn in dieser Kombination empfehlen? Als Phonovorverstärker ist ein Cambridge 640p im Einsatz, es kann also auch ein MC-Tonabnehmer werden.

Gehört wird zu etwa 50% Rock/Pop, 30% Jazz und 20% Klassik.

Beste Grüße!
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 03. Mrz 2010, 22:50
Hallo!

Die Headshell ist insofern wichtig da ihr Gewicht zur schlußendlichen eff. Masse des Tonarmes beiträgt. Ansonsten ist das eher eine optische Frage wenn sie fest sitzt und guten Kontakt hat.

Bis 150 Euro kommt bei einer annährend zur Originalheadshell gewichtsgleichen Headshell unter Berücksichtigung deiner Hörgewohnheiten meiner Meinung nach entweder ein Ortofon 2M-blue oder ein Benz Micro MC-20 E2 in Betracht wobei das Benz Micro MC-20 E2 schon hart an der Grenze zum nicht mehr optimalen Resonanzbereich angesiedelt ist. Hier würde ein zwei Gramm schweres Gewichtsplättchen Vorteile bringen.

MFG Günther
soulkrates
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 03. Mrz 2010, 23:10
Vielen Dank für deine Antwort.


Hörbert schrieb:
Hallo!

Die Headshell ist insofern wichtig da ihr Gewicht zur schlußendlichen eff. Masse des Tonarmes beiträgt. Ansonsten ist das eher eine optische Frage wenn sie fest sitzt und guten Kontakt hat.


Habe ich denn die eff. Masse des Tonarmes (wie im ersten Beitrag geschrieben) mit der Ortofon-Headshell richtig berechnet?
Zusammen mit dem 2M Blue ergäbe das eine Resonanzfrequenz von 6,7. Sollte der nicht optimal zwischen 8 und 12 liegen?

Meinst du tatsächlich, dass sich eine bessere Headshell klanglich nicht auswirkt?


Kenne mich leider, was die technischen Grundlagen angeht, nur oberflächlich aus...

Beste Grüße!
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 03. Mrz 2010, 23:59
Hallo!

Nach der mir bekannten Formel und bei zugrundelegung der eff. Masse des Tonarmes von 12 Gramm käme ich beim -blue auf ca. 8 Hz. Selbst mit einer zwei Gramm schwereren Headshell (z.b. von Reloop) liegst du dann noch bei 7,7 Hz.

Bei einem Gewicht von 7,5 für die Headshell kämst du mit deiner Rechnung hin, nach meiner Erinnerung hat die Original Headshell in der Tat so ziemlich genau 7-7,5 Gramm, die eff. Masse mit der Ortofon-Hesadshell käme also so ungefähr hin.

Betrachten wir doch das Thema Headshell etwas genauer, wenn die Headshell fest in der Aufnahne sitzt, guten Kontakt hat, in sich stabil und verwindungsfrei ist und aus einem festen Material besteht so das ich die Schrauben soweit anziehen kann daß das System sicher sitzt. Wo siehst du da ein mögliches "Besser"?

Klar bessere Optik, oder auch ein besseres Gefühl weil jetzt eine wesentlich teuere Headshell auf dem Arm sitzt sind möglicherweise für den einen oder anderen User wichtige Kiterien. Aber sonst?

Unterschiedliche Headshells haben sehr wohl ihre Berechtigung, je nach Material kann ich damit die eff. bewegte Masse des Tonarmes verändern. Zudem habe ich bei älteren Plattenspielern ohne Tonarmhöhenverstellung so die Möglichkeit mit unterschiedlich hoch bauenden Headshells die Tonarmhöhe etwas anzupassen. Genau aus diesen beiden Gründen habe ich auch eine ganze Palette von den Dingern.

MFG Günther
directdrive
Inventar
#5 erstellt: 04. Mrz 2010, 10:37
Moin,

die Headshell der Technics-Spieler (und ihre Nachbauten) sind speziell auf die Geometrie der Technicsarme hin optimiert. Das heisst im Klartext: die Langlöcher der Technics Headshell sind etwas weiter vorn und vor allem sitzt der Tonabnehmer durch die Kröpfung der Headshell etwas niedriger als bei Standard-Headshells.
Besonders sehr flach gebaute Tonabnehmer lassen sich mit einer Fremdheadshell eventuell nicht korrekt hinsichtlich der Höhe einstellen. Mit einer besonders schweren Headshell, wie z.B. der genannten Ortofon, lässt sich der Arm unter Umständen gar nicht mehr ausbalancieren.
Die effektive Masse eines Tonarms bzw. ihre Zunahme lässt sich nicht einfach durch Addition der Massen berechnen, sie wird durch Position und Gewicht der einzelnen Komponenten bestimmt. So ist die effektive Masse eines Tonarm ohne montierten Tonabnehmer oder ohne eingestellte Auflagekraft lediglich ein akademischer Wert.

Die originale Technics-Headshell ist ausgezeichnet verarbeitet, steif und leicht, passt optimal zum Tonarm. Ich würde hier ohne Not nicht wechseln mögen. Einen etwas größeren Spielraum zur Anpassung erhält man mit der aktuellen Variante für den M5G mit einschraubbaren Zusatzgewichten. Alternative ist auch hier ein Nachbau, z.B die Stanton H4S, ebenfalls mit Zusatzgewichten.

Ich habe am 1210 alle möglichen Headshells probiert,bin aber letzlich beim Original geblieben.

Grüße, Brent
soulkrates
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 05. Mrz 2010, 15:15

directdrive schrieb:

Mit einer besonders schweren Headshell, wie z.B. der genannten Ortofon, lässt sich der Arm unter Umständen gar nicht mehr ausbalancieren.


Würde sich dies durch das kleine, am hinteren Ende des Tonarmes anschraubbare, Zusatzgewicht ausgleichen lassen?

Oder glaubt du, die Ortofon-Headshell ist generell nicht für den Technics-Tonarm zu empfehlen?


Beste Grüße!
directdrive
Inventar
#7 erstellt: 05. Mrz 2010, 16:09

soulkrates schrieb:

Würde sich dies durch das kleine, am hinteren Ende des Tonarmes anschraubbare, Zusatzgewicht ausgleichen lassen?

Hängt letztlich natürlich auch vom Gewicht des Tonabnehmers ab, viel Spielraum hast Du da aber nicht: Technics gibt in der Anleitung als "zulässiges Gesamtgewicht" 13,5 bis 17,5 Gramm für Tonabnehmer incl. Headshell an. Mit dem Zusatzgewicht sind es 17 bis 20,5 Gramm, das wird ziemlich knapp mit dem Ortofon-Teil.


soulkrates schrieb:
Oder glaubt du, die Ortofon-Headshell ist generell nicht für den Technics-Tonarm zu empfehlen?

Aufgrund des außergewöhnlich hohen Gewichts und der abweichenden Bauform würde ich sie grundsätzlich nicht für den Technics wählen - mit einem sehr leichtgewichtigen, hochbauenden Moving Coil von geringer Compliance kann es aber genau die optimale Lösung sein.

Viele Grüße, Brent
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