Elliptische Nachbaunadeln teilweise ein Fake?

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Walle_Kirsch
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Apr 2011, 04:15
Was haltet Ihr denn von der Aussage,dass es solche auf dem Markt gibt,die teilweise nur vorn und hinten angeschliffene Rundnadeln sind,mit denen man sich durch scharfe Kanten die geliebten Platten versäbeln kann?

Grüße

Walle
luckyx02
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Apr 2011, 05:50
Das wird wohl stimmen. Stört mich aber nicht weiter, da ich ohnehin nur ORIGINALE verwende.
Fhtagn!
Inventar
#3 erstellt: 06. Apr 2011, 07:35
In China ist vieles nicht koscher.

Gute Erfahrungen habe ich mit Nadeln von "Stylus Company" und "Jico" gemacht. Die sind aber auch etwas teurer.

Ein Original ist aber immer vorzuziehen.

MfG
Haakon
directdrive
Inventar
#4 erstellt: 06. Apr 2011, 09:11
Moin,

das klingt für mich unrealistisch. Der größte Teil der wenigen aktuell erhältlichen elliptischen Nachbaunadeln kommt aus japanischer Fertigung.
Allerdings ist auch viel NOS-Ware auf dem deutschen Markt erhältlich, die zum Teil aus Deutschland oder der Schweiz stammt. Die Hersteller sind bzw. waren durchweg seriös.

Chinesische Nachbaunadeln mit elliptischem oder angeblich elliptischem Schliff sind mir bisher noch nicht untergekommen.
Regelmäßig wiederkehrende Gerüchte über gefälschte hochpreisige Tonabnehmer mit derartigen Nadeln habe ich allerdings auch schon gehört.

Grüße, Brent
rorenoren
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 06. Apr 2011, 10:13
Moin,

bei den Nadeln, die vorne und hinten platt angeschliffen sind, wird erst danach unten geschliffen.
Dadurch entsteht etwas ähnliches wie eine elliptische Spitze.
(das gibt es aber auch bei Originalnadeln unterer Preisklassen)

So sieht so ein Billigding (Aswo V15III Nachbau) unterm Mikroskop aus:



So eine Nadel sollte einigermassen funktionieren, ohne die Platten zu zerstören.

Die Gezeigte macht ihren Job, klingt aber weitaus schlechter als eine Shure/Dual DN35 oder gar Jico SAS.

Ich würde mir bei Nachbauten weniger Sorgen um den Schliff, als um den Klang machen.

Ausserdem kommt es vor, dass der Diamant verdreht eingesetzt ist.
(Ellipse im falschen Winkel zur Rille)

Das sieht dann so aus:



(älterer Nachbau V15III)

Klingt entsprechend......

Gruss, Jens
Holger
Inventar
#6 erstellt: 06. Apr 2011, 10:40
Meine Meinung zu Nachbaunadeln: was wenig kostet, ist in der Regel auch billig gemacht.
Meine Musik ist mir dagegen lieb und - teuer.
Walle_Kirsch
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Apr 2011, 14:09
Aus Wissensgründen würde mich mal interessieren,ob diese überhaupt noch einen klanglichen Vorteil gegenüber sphärischen Nadeln besitzen und welche denn dann plattenschonender sind.Habe im Internet auch Nachbaunadeln von AT gesehen,auf denen das Originallogo aufgedruckt ist.Was ist denn davon zu halten?

W.


[Beitrag von Walle_Kirsch am 06. Apr 2011, 16:09 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 06. Apr 2011, 16:19
Moin,

bei den Nachbaunadeln mit aufgeducktem Logo handelt es sich nur um Beispielfotos.
(oft in der Beschreibung noch Fotos ohne Logo)
Nachbauten tragen das Logo nicht.
(Fälschungen ausgenommen)

Es gibt aber von AT noch viele Originalnadeln, die als solche verkauft werden.
Die Fotos zu vielen der in der Bucht und bei den Händlern angebotenen Nachbauten, stammen aus ein und derselben Quelle.
(Aswo hat die komplette Liste, wenn man sich dort einlogt)

Nachbauten sind bis auf wenige Ausmahmen schlechter als Originale.
Ausserdem ist die Qualitätsstreuung gross, wie es scheint.
Kauft man zwei gleiche Nadeln vom selben Hersteller, können beide sich völlig unterschiedlich verhalten.
(wo die Nadeln wirklich hergestellt (nicht nur zusammengesteckt) werden, entzieht sich meiner Kenntnis, ob das was draufsteht (Schweiz,Japan, USA...) stimmt, bezweifle ich einfach mal ganz frech)

Die nötige Auflagekraft weicht zum Teil extrem ab, z.B. läuft die Shure V15III Nachbaunadel von Aswo erst ab ca 2g einigermassen sauber, mehr hilft dann auch nicht mehr.
Original sind 1,25g der Mittelwert.

Beim Verscheiss sind sich die Leute anscheinend nicht einig.
Theoretisch verschleisst die Platte bei höherem Auflagedruck.
Die Fläche mit der die Flanken des Diamanten auf denen der Rille anliegen spielt natürlich auch eine Rolle.
Die Nachgiebigkeit und Masse der Nadel sind weiterer Punkte.
Ein gut polierter Diamant "raspelt" weniger in der Rille als ein rauher Stein .
(wie im Bild mit dem verdrehten Diamanten)

Da die Form der Rille nicht bei allen Platten gleich ist, ist nicht pauschal zu sagen, welche Form des Diamanten besser ist.
(auf den Verschleiss bezogen)

Auf jeden Fall hat eine sphärische Nadel bei sehr hohen Frequenzen Nachteile, wenn solche auf der Platte vorhanden sind.
Theoretisch springt die "zu breite" Spitze nur an den Spitzen der sehr kleinen Wellen entlang, weil er den feinen Schwingungen nicht folgen kann.
(Spitze passt nicht in die "Täler")
Das hört man dann meist auch als ein Verzerren.
Solche Spielchen sind natürlich auch nicht gerade schonend für die Platte.

Da aber manche Rundnadeln auch nicht verzerren, gehe ich davon aus, dass es entweder blanke Theorie ist, oder eben nur nicht hörbar.

Mein Fazit:
Im Rahmen einer erträglichen Auflagekraft (bis ca. 3g) ist ohne hörbare Verzerrungen kein spürbar erhöhter Verschleiss zu befürchten.
(Nebengeräusche bei abgebrochenem Diamanten fallen hier unter "Verzerrungen")

Wie schon im anderen Thread geschrieben, kommt es mehr auf schonenden Umgang und Reinlichkeit an.
Staub ist der grösste Feind der Schallplatte.
(und des Diamanten)

Gruss, Jens
lini
Inventar
#9 erstellt: 06. Apr 2011, 16:49
W_K: Falls Du AT-Nadeln mit Original-Logo in "Nachbau-Verpackung" beispielsweise von Pfeifer oder Pfanstiehl gemeint haben solltest: Durchaus einige der üblichen Nachbau-Anbieter hatten sowohl Original- als auch Nachbaunadeln im Programm. Ich hab zum Beispiel selber ein paar originale ATN13 und ATN71E in den typischen Sechseck-Schächtelchen von Pfeifer. Man darf wohl davon ausgehen, dass diese Nadeln in irgendeiner Art von Bulk-Verpackung vom Hersteller kamen und dann in die ensprechenden Nachbau-Böxchen verplanzt wurden, damit sie in die zugehörigen Vitrinen/Showcases passten...

Grüße aus München!

Manfred / lini
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