Zischen trotz gut justiertem Tonabnehmer? Hilfe!

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madhatter
Stammgast
#1 erstellt: 04. Jan 2014, 19:43
N'abend.

Ich habe ein Problem mit meinem Plattenspieler (CEC BD-3200) bei einigen Platten. Tendenziell eher zur Plattenmitte hin habe ich bei einigen Platten zischende S-Laute bei Gesängen. Das knifflige daran ist aber, dass es
a) nicht bei allen Platten auftritt
b) es sich nicht auf 180g oder leichtere Platten eingrenzen lässt
c) es auch bei einem anderen System der Fall ist (Shure M97xE und AT95E)

Alzu drastisch scheint es aber auch nicht zu sein, da ich es über die Boxen gar nicht hören kann, sondern nur mit Kopfhörern (ebenfalls zwei getestet (AKG 271 S und AT MH50)).

Ich nehme habe auch schon versucht mit dem Anti-Skating zu spielen, in der Hoffnung, dass es etwas hilft, aber da konnte ich an besagten Stellen keinerlei Unterschiede raushören. :-/

Hat jemand eine Idee? Oder sind wirklich so viele Platten fehlerhaft gepresst? Das kann ich mir eigentlich auch nicht wirklich vorstellen.

Ich bin für jeden Tipp dankbar. Vielen Dank im voraus.
Wuhduh
Gesperrt
#2 erstellt: 04. Jan 2014, 21:42
Nabend !

Na, Du hast doch schon hervorragend eine Fehlersuche betrieben !

Ich meine, daß hier das Wienühl dran schuld ist. Entweder ist der Gesang zischend aufgenommen worden - auch Cassandra Wilson ist bekannt dafür - oder der Schneidekopf für die Matrize kam nicht so richtig hinterher, was an der Amplitude ( sozusagen Auslenkung gemäß Pegel ) gelegen haben dürfte.

Lebe damit, ist am unkompliziertesten.

Evtl. wäre eine Suche nach den gleichen Schallplatten von anderen Presswerken als Vergleich interessant.

MfG,
Erik
madhatter
Stammgast
#3 erstellt: 05. Jan 2014, 15:29
Moin Erik,

beruhigt mich zwar jetzt etwas, aber andererseits nervt es halt trotzdem genauso weiter. :-/
Die Idee mit anderen Presswerken ist ja nett, aber teilweise wurden die Platten, die ich habe, gerade mal einmal veröffentlicht. In nur wenigen Fällen gibt es dann immerhin eine Europa und eine US Version, wo ich bei Discogs aber auch keine Information darüber finden kann, ob die nicht alle aus dem selben Werk kommen und nur anders gelabelt wurden.

Aber bei der "Zoot Allures" von Zappa werde ich das mal probieren. Da gibt es etliche Vinyl-Releases, wo man sicherlich problemlos eine andere Version auftreiben kann.
akem
Inventar
#4 erstellt: 05. Jan 2014, 17:31
Ich weiß nicht, welchen Tonabnehmer Du verwendest, aber die beiden genannten Alternativ-TA sind beide nicht gerade Spitzensysteme. Das AT95 ist auf gut deutsch gesagt Müll, das Shure ist untere Mittelklasse mit immerhin 5x18µm. Aber es steht leider im Ruf großer Fertigungstoleranzen.
Wenn Du mal ein Vinylmaster Silver oder sowas probierst, sollten sich die Verzerrungen hörbar reduzieren.
Ganz wegkriegen wird man sie nicht, zum einen weil elektromechanische Wandler (Tonabnehmer, Mikrofone und Lautsprecher) systemimmanent gewisse Verzerrungen erzeugen, und zum anderen, weil heutzutage die echten Fachleute in der Schallplattenherstellung fehlen und daher viele Platten auf den Markt kommen, die zum Teil eklatante Fehler haben.

Gruß
Andreas
madhatter
Stammgast
#5 erstellt: 05. Jan 2014, 19:32
Hallo Andreas,

das Shure ist momentan mein eigentliches Tonabnehmersystem. Sicher es ist kein High-End-System. Dann sollte ich vielleicht doch mal über die Anschaffung eines Vinylmasters o.ä. erwägen. Darüber nachgedacht hatte ich schon öfter, allerdings nicht aufgrund dieses Problems, sondern mehr generell. (Hier ist aber das Problem, dass ich keinen höhenverstellbaren Tonarm habe und mir überall die Angabe der Höhe von Tonabnehmern fehlt.)
Wäre natürlich prima, wenn man das Problem damit etwas lindern kann. Allerdings ist z.B. die Zappa-Scheibe von 76 und somit noch aus einer Zeit als die Leute vermutlich noch etwas von der Herstellung von Schallplatten verstanden.
doc_barni
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 05. Jan 2014, 20:28
Hallo,

akem schreibt:


Das AT95 ist auf gut deutsch gesagt Müll


...man könnte es auch etwas dezenter sagen, aber er hat recht. Ich hatte auch mal eins, es hat auch gezischelt....geholfen hat eine Erhöhung des Auflagendruckes. Auf längere Sicht ist es nicht zu empfehlen.

Das Shure habe ich garnicht soo schlecht in Erinnerung...aber bis man das Richtige für den Dreher und auch für sich selbst gefunden hat, kann es schon dauern.....

freundliche Grüsse

Wolfgang
silberfux
Inventar
#7 erstellt: 05. Jan 2014, 20:39
Hi, dass es schlecht gepresstes Vinyl gibt, ist unbestritten. Aber wenn sich der Zischeleffekt beim Abspielen nach innen verstärkt, sollte das eigentlich nicht die alleinige Ursache sein.

BG Konrad
kempi
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2014, 20:58

madhatter (Beitrag #5) schrieb:
...............Hier ist aber das Problem, dass ich keinen höhenverstellbaren Tonarm habe und mir überall die Angabe der Höhe von Tonabnehmern fehlt..............


Ich zitiere mal: >> Bei richtigem Auflagedruck steht ..... der Nadelträger mit etwa 15 Grad Neigung zur Plattenoberfläche. Für diese Einstellung kann der gesamte Tonarm im Bereich des Lagers vertikal bewegt und in der Höhe fixiert werden. Viele “Spezialisten” sind fest davon überzeugt, dass sie die Klangeigenschaften eines analogen Plattenspielers mit der Justage der Tonarmhöhe beeinflussen können. “Ein Millimeter rauf oder runter ändert sofort den Klang” ist deren Aussage ....... Jeder physikalisch/logisch denkende Mensch müsste sofort erkennen, dass der relativ große Hebel des Tonarmes (Standard 9 Zoll, ca. 23cm Länge) im Verhältnis zur Länge des Nadelträgers (ca. 6-7mm) hier praktisch nichts ändern kann! Viel mehr bewirkt da schon eine Plattenwelligkeit ................ die kurzfristig eine extreme Winkeländerung des Nadelträgers .......... hervorruft. Um die dadurch entstehenden Abtastfehler auszugleichen, müsste sich das Tonarmlager während des Abspielvorganges gegenläufig um einige Zentimeter auf und ab bewegen! << Quelle = HifiAktiv.at

Bei meiner "Zoot Allures" von Frank Zappa höre ich kein Zischen. Also, nochmal gut justieren und ggf. doch besseren TA anschaffen. Allerdings fahre ich schon immer nass.


[Beitrag von kempi am 05. Jan 2014, 21:07 bearbeitet]
juergen1
Inventar
#9 erstellt: 05. Jan 2014, 23:23
Falls bisher eine Standard IEC-Schablone vewendet wurde,müßte diese hier zumindest etwas Abhilfe bringen: Nulldurchgänge nach Schön
Gruß
Jürgen
Wuhduh
Gesperrt
#10 erstellt: 05. Jan 2014, 23:59
@ Arvid:

Falls Du das originale CEC-Headshell verwendest ( glatt, poliertes Alu ) kannste Dich an der Gehäusekonstruktion der Ortofon F-Serie orientieren. Die waren Erstausrüster und ich bin mir sehr sicher, daß dann auch beim Abspielen der Tonarm nahezu waagrecht sein wird, wenn Du auch die Original-Tellermatte verwendest.

@ kempi:

Soweit ich weiß, soll der Abtastwinkel eher 20 Grad betragen mit plusminus 10 % Abweichung. Siehe manche Shure, Clearaudio und Dynavector als bemerkenswerte Ausnahmen.

MfG,
Erik
madhatter
Stammgast
#11 erstellt: 06. Jan 2014, 07:20
Vielen Dank für die Hilfe. Die Schoen-Schablone werde ich mir mal ausdrucken und damit vergleichen/nachjustieren.

@Erik: Rein äußerlich käme der F-Serie von Ortofon wohl noch heutige Audio Technica Systeme am ehesten, denke ich. Die original CEC-Headshell habe ich jedenfalls noch da, ja.
Ich habe zwar nie in eine Tonarm-Wasserwaage investiert, aber mit dem blossen Auge sieht der Tonarm sehr waagerecht aus mit dem Shure dran.
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