[Kaufberatung] Plattenspieler max. 400€ (Klassiker)

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Xaver-Kun
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 04. Jan 2016, 12:13
Hallo!

seit Tagen wühle ich mich durch Kaufberatungsthreads, auch zu Dual/Thorensgeräten, durch Tests zu Neugeräten, wie man die Geräte überhaupt anschließt, und bezüglich Wartungsarbeiten und verliere ehrlich gesagt den Überblick, da es scheinbar endlos viel zu beachten gibt.

Mir ist bewusst, dass es bereits zahlreiche Threads zu diesem Thema gibt, allerdings ist mein Budget deutlich üppiger, weshalb ich mir erhoffe hier eine Liste mit Geräten inkl. empfehlenswerten Tonabnehmersystemen erarbeiten zu können, damit meine Suche in den weiten des Internets einfacher ausfällt, da ich genau weiß, wonach ich zu suchen habe.

Anlage - Stereo

Lautsprecher: M-Audio BX8 D2
Verstärker: Denon AVR-X4000
Raum: Bassabsorber in den Zimmerecken

Plattenspieler

Budget max. 400€
Qualität: wenn möglich die besten Geräte aus alten Tagen -> verlässlich/wartungsarm
Farbe: Schwarz/Weiße Zarge

Kenntnisstand

- nicht vorhanden, Jahrgang 84, wuchs mit Kassetten und CDs auf..
- im Raum Hannover soll es jedoch Privatleute geben, welche Geräte reparieren/tunen können etc.

Was ich aus div. Threads herauslesen konnte ist die Tatsache, das man Neugeräte bis 500€ sofort vergessen sollte, da gebrauchte Klassiker deutlich bessere Qualität abliefern, vor allem bezogen auf Zarge/Gewicht/Tonarm. Daher ist das kein Thema mehr für mich. Ich suche wirklich gezielt nach guten Klassiker, welche optisch halbwegs puristisch wirken, da ich es optisch gerne "einfach" mag.

Ich suche also nach einem Gerät, welches mir modernisiert die beste Soundqualität zum o.g. Preis liefern kann, und was als Preis für Gerät XYZ realistisch wäre

Was mir optisch gefällt

Damit ihr bei Empfehlungen wisst, was mir optisch gefällt, hier ein paar Beispiele. Aber wie gesagt, mir ist wichtig, das es wirklich gute Geräte sind, wenn ich für den Preis Gebraucht die Elite der alten Garde bekommen kann, dann gerne.

https://www.conrad.d...B_00_FB.EPS_1000.jpg

https://image.jimcdn...1407081895/image.jpg

http://www.dual-doktor.de/wp-content/uploads/2014/04/6011.jpg

http://www.thorens-info.de/td320mkiii_tp90.jpg

Wirken alle aufgeräumt, vor allem die Thorens finde ich ausgesprochen schön, nach so etwas suche ich, bevorzugt in weiß.

Tonabnehmer/Nadel

Das hatte ich noch nicht ganz verstanden, manchmal wird von der Nadel, dann dem Tonabnehmer gesprochen, gehört die Nadel nicht zum Tonabnehmer?

Ansonsten werden manchmal Tonabnehmer für bestimmte Musikrichtungen empfohlen, allerdings bedeutet HiFi für mich im Grund eine fehlerfreie lineare Musikwiedergabe, insofern ist ein Tonabnehmer wichtig, welcher die Musik nicht verfälscht wiedergibt, allerdings kann ich mir auch kein unglaublich teures System in diesem Preisrahmen leisten. Ich versuche auch möglichst ein Gerät zu bekommen, welches fertig modernisiert wurde und von mir nicht mehr justiert werden muss, da ich davon keine Ahnung habe. Andernfalls müssen youtubevideotutorials herhalten...

- AT 95E wird auch liebevoll die "grüne Pest" genannt? Ist also schon mal raus
- Ortofon 2M red soll sehr gut für ein günstiges System sein
- Ortofon OM 10 soll die 2M red nur mit schlechterer Nadel sein
. Shure V15
- Denon DL 110 MM
- AT 440

Ich bin da ehrlich gesagt ratlos, wie groß der Unterschied zwischen diesen Tonabnehmer wirklich ist, da ich das nie live vergleichen konnte, allerdings bin ich relativ anspruchsvoll und möchte keine schlechtere Soundqualität gegenüber der CD.

Einen Plattenspieler möchte ich nur kaufen, um bewusster Musik zu hören, aber wie erwähnt darf dies kein Rückschritt zur CD sein. Ich hoffe, dies ist in dieser Preisklasse gebraucht möglich?

Zusammengefasst

- Budget 400€
- Generalüberholt/Guter Tonabnehmer/Umrüstung auf Chinch
- weiße Zarge falls möglich

Bekommt man so etwas für das Budget?

Würde mich sehr über hilfreiche Antworten freuen und ich bitte hier alle auch darum höflich zu bleiben, ich möchte keine Diskussion über Neu/Altgeräte gesehen, als auch das sich Leute wegen Vorlieben streiten.

Vielen Dank!
Soulbasta
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 04. Jan 2016, 12:20

Xaver-Kun (Beitrag #1) schrieb:


Einen Plattenspieler möchte ich nur kaufen, um bewusster Musik zu hören, aber wie erwähnt darf dies kein Rückschritt zur CD sein. Ich hoffe, dies ist in dieser Preisklasse gebraucht möglich?



die »logik« verstehe ich nicht, bewusst kann man alles hören wenn man es möchte.
ein rückschritt wird es jedoch sein und die folge kosten nicht vergessen, es ist ein sehr teures hobby, muss gut überlegt sein.
ich habe drei plattenspieler und über 1000 platten, höre jedoch meistens von mac mini über airplay, bequem und klingt besser.
Xaver-Kun
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 04. Jan 2016, 12:42
Hi,

ist ne psychische Logik, habe auch alles digitalisiert (Flac) und für unterwegs MP3 (kann man eh keinen Unterschied hören) und theoretisch ist das sehr angenehm. Durch die Digitalisierung und der optisch großen Wahl werde zumindest ich dazu verleitet mich durch die Songs durchzu"skippen", und das stresst mich, ist jedoch nur meine Logik

Oder als Vergleich, du öffnest Steam, hast 50 ungespielte Titel zur Auswahl, installierst 10 und spielst alle an, jedoch keines zu Ende, so fühlt es sich bei mir bei der Musik an, bei Spielen habe ich keine Probleme, da ich nur kaufe, was ich zu Ende spiele, bevor der nächste Kauf ansteht, funktioniert.

Ich dachte, ein Plattenspieler könnte mich dahingehend kurieren. Es wäre dann sowas wie ein Ritual, so das ich mir nur die Mühe mache eine Scheibe aufzulegen, wenn ich wirklich nichts anderes tun möchte als diese alleine bis zum Ende anzuhören.

Kann natürlich auch nach hinten losgehen. Dass CD definitiv besser ist, ist mir klar, aber leider muss auch das nicht immer stimmen. Viele Scheiben sind ja leider stark komprimiert und bieten tonal keinen hohen Dynamikumfang, damit es in der jeder Büchse oder Autoradio brauchbar klingt.

Grüße
Wuhduh
Gesperrt
#4 erstellt: 04. Jan 2016, 12:49
Moin !

Weiße Zargen und Chassis' gab es hauptsächlich in den 70zigern. Einige Reibradler von Dual bis hoch zum 1229 wurden so ausgeliefert. Bei Thorens sehr wenige der TD14x- bzw. 16x-Serie. Ich glaube , sowohl der spätere TD280 als auch ein TD320 waren auch in weiß zu haben.

Die meisten Zargen und Chassis' werden sichtbare Putzspuren, Beschädigungen und Verfärbungen ins gelbliche haben.

Andersfarbige Zargen umlackieren ? " Wrapping " mit modernem, weißen Spraylack nach Isoliergrundierung ?

In den meisten Fällen wird bei der Farbgebung ein Kompromiß gefunden, um das Ziel überhaupt erreichen zu können.

Wenn man einmal die miserabel / falsch remasterten Aufnahmen, die später auf CD veröffentlicht wurden, außen vor läßt kann mit der analogen Wiedergabe kein Klanggewinn erzielt werden. Es ist halt letztendlich nur eine andere Art von Musikhören per Tonkonserve.

Die meisten Plattenspieler aus Glas, auch satiniert = milchig-halbtransparent, klingen nicht gut oder haben Konstruktionsmängel.

MfG,
Erik
Soulbasta
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Jan 2016, 12:52
du brauchst keinen plattenspieler sondern einen therapeuten
Titanist
Stammgast
#6 erstellt: 04. Jan 2016, 12:56

Xaver-Kun (Beitrag #3) schrieb:
Es wäre dann sowas wie ein Ritual, so das ich mir nur die Mühe mache eine Scheibe aufzulegen, wenn ich wirklich nichts anderes tun möchte als diese alleine bis zum Ende anzuhören.


Ja, da bin ich bei dir. Seit ich von CD auf Platte umgestiegen bin, höre ich auch wieder "bewusster" Musik.
Allerdings geht jetzt wiederum auch erheblich Zeit drauf mit TA- Vergleichen


Xaver-Kun (Beitrag #3) schrieb:

Dass CD definitiv besser ist, ist mir klar, aber leider muss auch das nicht immer stimmen. Viele Scheiben sind ja leider stark komprimiert und bieten tonal keinen hohen Dynamikumfang, damit es in der jeder Büchse oder Autoradio brauchbar klingt.


Kann auch eine Sache des Alters und der Entwicklung des Gehörs sein.
Als in meinen jungen Jahren die CD aufkam, gehörten Schallplatten qualitätsmäßig für mich sofort auf den Müllhaufen der HiFi-Geschichte. Zum Glück habe ich aber meine Platten behalten, denn jetzt, mit über 50, höre ich viel lieber Platte als CD, Schallplatte klingt für mich jetzt meistens deutlich angenehmer, runder, harmonischer als die Digitalformate. Habe einige Scheiben sowohl als Schallplatte als auch als CD oder SACD und ich bevorzuge jetzt in allen Fällen die Wiedergabe von der Schallplatte.

Ach ja, zwei Vintage-Dreher, die mich voll überzeugen und sich in meinem Besitz befinden:
Dual 721 (hattest du ja auch als gefällig gepostet) mit Shure V15III und Jico SAS-Nadel. Derzeit mein absoluter Favorit.
Dual 731 Q mit Vinyl Master Silver (der 731Q ist aber nur mit 1/2"-Umrüstsatz empfehlenswert). Knapp auf Platz 2, eigentlich aber gleichwertig zum 721, manche sagen sogar besser.
Ich bevorzuge den 721 halt wegen dem höhenverstellbaren Tonarm.

VG
Günter


[Beitrag von Titanist am 04. Jan 2016, 13:09 bearbeitet]
Titanist
Stammgast
#7 erstellt: 04. Jan 2016, 13:08

Wuhduh (Beitrag #4) schrieb:
Die meisten Zargen und Chassis' werden sichtbare Putzspuren,...



Ein Behandlung mit "Stahlfix" wirkt da oft Wunder. Damit habe ich aus meinen alten Dual-Hauben die üblichen "Putzspuren" wieder raus bekommen und wenn ansonsten keine zu tiefen Kratzer vorhanden sind, sieht die Haube danach aus wie neu.

VG
Günter
Titanist
Stammgast
#8 erstellt: 04. Jan 2016, 13:32
Und noch genauer zu den TAs:
Das Vinyl Master Silver war lange Zeit mein favorisiertes System. Aber nicht am Dual 721! Am Dual 721 wird das System durch den Ringmagneten des Motors gestört. Am 731Q läuft es einwandfrei.
Das Shure V15III mit Jico SAS ist am 721 erste Sahne. Anfangs war ich von der Kombi etwas enttäuscht, war deutlich schlechter als das VM Silver. Aber nach ca. 20 Platten Einspielzeit lief die Kombo zur Hochform auf und jetzt ist es einfach phänomenal, was da aus der Rille kommt. Nun spielt die Kombo V15III-SAS mindestens gleichwertig zum VM Silver. V15III ist dabei allerdings näher an der SACD als das VM Silver, das durchgehend etwas heller klingt.

VG
Günter
Marsilio
Inventar
#9 erstellt: 04. Jan 2016, 14:08
Der Dual 721 ist schon eine tolle Maschine. Sehr komfortabel, und dank dem höhenverstellbaren Tonarm lassen sich auch mal auf die Schnelle Tonabnehmer austauschen. An meinem 704 (halbautomatische Version des 721) habe ich mit Shure-Tonabnehmern (stets mit SAS-Nadel) ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht.

@Xaver-Kun: Hier drei Bsp. Plattenspieler, die allesamt sehr gut sind, vielleicht gefällt dir ja einer:
- Kenwood KD (hier imo zu teuer): http://www.ebay.de/i...c:g:150AAOSwZG9WiOra
- Thorens TD320: http://www.ebay.de/i...7:g:GsIAAOSwQTVWAnij
- Technics SL-1610: http://www.ebay.de/i...4:g:5k0AAOSwHaBWiTQj

LG
Manuel
akem
Inventar
#10 erstellt: 04. Jan 2016, 15:07
400€ sind ein anständiges Budget, da sollte sich schon was ordentliches finden lassen.
Ein Thorens TD320 mit dem TP90 Arm wäre schon sehr gut, jedoch wirst Du da die 400€ schon allein für den Dreher ohne Tonabnehmer zahlen müssen. Eine Nummer kleiner und imho nicht viel schlechter wäre der TD280. Teller ist etwas dünner, der Arm etwas einfacher (dafür aber auch robuster - der TP90 ist bekannt dafür, daß diverse Plastikteile brechen können). Von Dual gab es eine ganze Flut grundverschiedener Modelle, von denen viele zwar sehr gut sind, aber nicht ganz einfach zu warten sind (aufwändige Mechanik!). Einen Blick wert sind auch viele japanische Dreher, die auch nicht allesamt ein technisch diktiertes Design haben. Da sind auch recht hübsche dabei, die dann allerdings meist auch teurer gehandelt werden. Am besten siehst Du Dich mal um, Kleinanzeigen studieren, Angebote hier im Forum oder auch im www.analog-forum.de. Wir "Forianer" wissen in der Regel, wie man einen Dreher sicher verpackt, bei ebay darfst Du davon leider nicht ausgehen. Bei ebay passiert es regelmäßig, daß die Dreher (manchmal sogar trotz zugeschickter Verpackungsanleitung) eben nicht sicher verpackt werden und dann "Kleinholz" ankommt. Deswegen lieber in erreichbarer Nähe suchen und dann den Dreher persönlich abholen...

Zum Tonabnehmer:
Der Denon dürfte ein Surroundreceiver sein, wenn ich das AVR im Namen richtig deute. Da dürfte dann wenn überhaupt nur ein MM-Eingang drin sein, wobei diese Eingänge bei AVRs in der Regel eine recht hohe Eingangskapazität aufweisen. Siehe dazu auch folgende Ausführungen.
Du hast folgende Tonabnehmer genannt. Dazu geb ich mal meinen Senf ab:
- AT 95E wird auch liebevoll die "grüne Pest" genannt? Ist also schon mal raus
Der Generator ist einfach aber nicht schlecht und wird von diversen anderen Firmen als Basis für deren MM-Tonabnehmer verwendet (z.B. Clearaudio, Goldenote). Die Nadel ist aber eine stumpfe Ellipse mit recht großem Bonding-Sockel, was wesentlich für den spitzen, aggressiven Klang verantwortlich ist. Da sind einfach zu hohe Abtastverzerrungen im Spiel. Es gibt aber seit kurzem eine bessere Version des AT95 (ich glaube mit dem Kürzel XE hinten raus) und es gibt auch deutlich bessere Nadeln von Drittanbietern. Mit einer solchen Nadel wird da zwar ein richtig netter TA draus, kostet aber dann auch schon an die 200€. Dann kommt noch dazu, daß die MMs von Audio Technika durch die Bank niedrige Abschlußkapazitäten haben wollen (<200pF). Das dürfte im Verbund mit Deinem Verstärker das KO-Kriterium sein.
- Ortofon 2M red soll sehr gut für ein günstiges System sein
Nein, ist es nicht. Es ist sogar sehr teuer für das, was es kann...
- Ortofon OM 10 soll die 2M red nur mit schlechterer Nadel sein
Das ist ein 2M Red mit weniger Plastik außenrum. Die Nadel ist identisch. Qualitätskontrolle findet hier nicht statt, Du kannst Glück haben und ein Exemplar erwischen, das halbwegs nach Hifi klingt, Du kannst Pech haben und eines erwischen, das nicht viel besser als ein Mittelwellensender klingt.
- Shure V15
Vergiß es. Die V15 sind zwar nominell nicht schlecht und werden (zu) teuer gehandelt. Aber a) gibt es keine Originalnadeln mehr dafür zu kaufen (und selbst für gebrauchte Exemplare werden teilweise an die 500€ verlangt), b) haben die Shures einen etwas eigenwilligen baßbetonten Sound (love it or hate it...) und c) hat Shure keine besonders langzeitstabilen Kleber verwendet, so daß es beim Nadel einschieben passieren kann, daß das teuer gekaufte System in Deinen Händen auseinander fällt. Das Risiko lohnt sich imho nicht. Wenn auf dem gekauften Dreher zufällig eines drauf ist, kann man es damit mal versuchen, aber gezielt danach suchen würde ich nicht.
- Denon DL 110 MM
Das ist kein MM sondern ein High-Output MC. Das ist zwar vom Anschluß her MM-kompatibel, technisch jedoch ein MC mit allen Vor- und Nachteilen. Nachteilig ist, daß man die Nadel nicht selber wechseln kann. Denon bietet bei verschlissener Nadel auch keinerlei Optionen an, während andere Hersteller hier Rückkauf- oder Reparaturangebote haben. Dafür kosten die aber auch mehr. Nachteilig ist auch, daß der Tonarm nicht zu leicht sein darf. Vorteil ist, daß sich ein MC herzlich wenig um die Abschlußkapazität schert und auch bei hoher Kapazität einen linearen Frequenzgang liefert. Auch sind MCs sehr störsicher gegen Einstreuungen von Trafos etc. Der Nadelschliff des DL110 ist eine gute Ellipse, die für eine Ellipse sehr gut auflöst und wenig verzerrt. Ich hab spaßeshalber mal eines mit ner Shibatanadel retippen lassen, was bei den meisten anderen Systemen zu einer hörbar besseren Auflösung führt. Witzigerweise profitiert das DL110 kaum davon, der Unterschied ist marginal, was klar für die Qualität der Originalnadel spricht
- AT 440
Ein sehr gutes MM für sein Geld mit sehr gutem und langlebigem Nadelschliff. Von allen Kandidaten die beste Nadel. Leider braucht es wie alle Audio Technikas eine niedrige Abschlußkapazität <200pF, wobei allein das Plattenspielerkabel meist schon an die 150pF hat. Das wäre also nur eine Option, wenn Du zusätzlich eine seperate Phonostufe kaufst oder wenn Du einen Eingriff in den Verstärker machen läßt und dessen Eingangskapazität senken läßt.

Gruß
Andreas
Titanist
Stammgast
#11 erstellt: 04. Jan 2016, 15:58

akem (Beitrag #10) schrieb:
- Shure V15
Vergiß es. Die V15 sind zwar nominell nicht schlecht und werden (zu) teuer gehandelt. Aber a) gibt es keine Originalnadeln mehr dafür zu kaufen (und selbst für gebrauchte Exemplare werden teilweise an die 500€ verlangt),


Die Jico SAS ist eh die beste Nadel für das V15III und die gibt es handelsüblich zu kaufen.


akem (Beitrag #10) schrieb:

b) haben die Shures einen etwas eigenwilligen baßbetonten Sound (love it or hate it...)


Das mag vlt. mit der Originalnadel so sein, jedoch definitiv nicht mit der SAS.
Wie schon geschrieben, ist das V15III mit SAS tonal verdammt nah an der SACD (aber vlt. ist die auch bassbetont...).


akem (Beitrag #10) schrieb:

und c) hat Shure keine besonders langzeitstabilen Kleber verwendet, so daß es beim Nadel einschieben passieren kann, daß das teuer gekaufte System in Deinen Händen auseinander fällt.


Ich habe ziemlich viel und intensiv über das V15III recherchiert aber das höre/lese ich zum ersten mal.
scheint also zumindest mal kein weit verbreitetes Problem zu sein.


akem (Beitrag #10) schrieb:
-
Wenn auf dem gekauften Dreher zufällig eines drauf ist, kann man es damit mal versuchen, aber gezielt danach suchen würde ich nicht.


Auf meinen 721 war es drauf und das empfinde ich als absoluten Glücksfall, denn dann wäre mir dieser tolle TA entgangen, der eine absolute Bereicherung meiner TA-Riege darstellt.

Tja, das übliche Problem, frag zwei Leute und du kriegst vier Meinungen....

VG
Günter
Marsilio
Inventar
#12 erstellt: 04. Jan 2016, 16:02
Vieles was da Andreas hinsichtlich Tonabnehmern schreibt, kann ich so unterschreiben. Nicht ganz seiner Meinung bin ich zum Thema Shure-Tonabnehmer. Ich besitze drei dieser Marke, alle sind mindestens 20 Jahre alt und keiner macht auch nur ansatzweise den Eindruck, als dass er demnächst auseinanderfällt. Der japanische Spezialist Jico bietet wunderbare Nachbaunadeln für diese Tonabnehmer an (die SAS-Nadeln, das ist ein microline-artiger Multifacettenschliff, Preis zwischen 133 und 168 US-Dollar), dank denen der Nadelnachschub auch langfristig gesichert ist. Was bei Andreas' Ausführungen aber stimmt: Der Klang ist in der Tat leicht gesoundet, konkret ist er eher auf der wärmeren Seite. Mit jedenfalls gefällt er - und z.B. ein Shure V15V mit SAS-Nadel muss sich meiner Meinung nach keineswegs vor einem Ortofon VM Silver verstecken, einem AT440 dürfte es sogar überlegen sein.

Aus aktueller Produktion gibt es punkto Hifi-Tonabnehmern ist von Shure eigentlich nur noch das M97xE erwähnenswert - und von diesem sind in der Tat einige Qualitätsprobleme bekannt.

Bevor ich mir aber gross Gedanken über den Tonabnehmer machen würde täte ich schauen, welcher Plattenspieler es denn wird. Je nach Modell und verbautem Tonarm kommen dann wieder andere Tonabnehmer in Frage.

LG
Manuel
Titanist
Stammgast
#13 erstellt: 04. Jan 2016, 16:19

Marsilio (Beitrag #12) schrieb:
- und z.B. ein Shure V15V mit SAS-Nadel muss sich meiner Meinung nach keineswegs vor einem Ortofon VM Silver verstecken,
LG
Manuel


Wie ich schon schrieb, halte ich sogar schon das V15III SAS gegenüber einem VM Silver für mindestens ebenbürdig

VG
Günter
akem
Inventar
#14 erstellt: 04. Jan 2016, 17:27
Nun ja, ich hab mir mal ein V15 gekauft, weil ich es auch mal ausprobieren wollte. Und das hat sich beim Einschieben der neuen Nadel in meinen Händen zerlegt. Und auch hier im Forum war mal jemand, bei dem es das gleiche war. Vielleicht waren das wirklich nur Ausnahmen, vielleicht auch nicht - I don't know...

Darüber hinaus hatte ich drei weitere Shures: ein M44, ein M75 und ein M85 (war wohl soweit ich das rausgefunden habe ein OEM-Ableger des M91, zumindest war der Nadeleinschub kompatibel). Alle hatten im Baß ein Extra-Pfund, wobei ich fairerweise dazu sagen muß, daß ich das M44 und das M75 nur mit einer einfachen elliptischen Nachbaunadel von Thakker gehört habe. Aber die sollen ja immerhin auch von Jico sein, zumindest teilweise. Und für das M85 hab ich dann eine SAS-Nadel gekauft. Und auch damit hatte es im Baß ein Extra-Pfund. Ich mag es ja durchaus, wenn es von untenraus etwas stämmiger klingt aber die Impulstreue sollte dabei erhalten bleiben. Und genau das hat mich am Shure gestört, der Baß war weich und langsam, brauchte wenn man es beschreiben möchte eine Art Einschwingzeit. Und es klingt halt nicht gut, wenn jemand die Bassdrum tritt und dann kommt erst ein Plopp und dann eine gefühlte halbe Sekunde später das Buuummm hinterher...
Deswegen schrob ich auch das "love it or hate it" dazu...

Aber egal: der TE sollte sich wirklich erstmal den Dreher ausgucken und erst dann den dazu passenden Tonabnehmer auswählen. Denn der muß ja zum Tonarm des Drehers passen (Stichwort effektive Tonarmmasse...).

Gruß
Andreas
Titanist
Stammgast
#15 erstellt: 04. Jan 2016, 17:44
Hallo Andreas,

nun das erklärt natürlich einiges.
Das V15 ist bekannt als das am wenigsten nach dem typischen "Shure-Sound" klingende System. Wenn deine Hörerfahrungen mit anderen Shure-Systemen dich zu deinen Schlüssen kommen lassen, dann ist das verständlich, aber nicht so ohne Weiteres auf das V15 übertragbar.

VG
Günter
akem
Inventar
#16 erstellt: 04. Jan 2016, 17:51
Okay, vielleicht irre ich mich ja wirklich. Ich lerne ja gerne dazu Aber ich hab auch schon verschiedentlich gehört, daß auch die V15 diesen Familienklang haben sollen. Da ich diese Erfahrung mit drei von drei anderen Systemen gemacht habe, hab ich das nicht weiter in Frage gestellt...

Gruß
Andreas
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 04. Jan 2016, 18:44
Bei den grossen Shure-Systeme (V15V MR, Ultra 500) ist der "Shure-Familienklang" gemäss meinen Ohren ( ) im Vergleich zum M75 bedeutend weniger ausgeprägt. Für mein Geschmack sind das schön klingende Systeme, eher auf der wärmeren Seite, vielleicht nicht die grössten Dampfmacher, aber mit gutem Stereobild (und im Fall des Ultra traumhafter Bühne).

Aber da sind wir nun wieder beim Thema "Tonabnehmer sind Geschmacksache". Was für mich auch einer der Reize am Hobby Plattenhören ist. Je nach Tonabnehmer kann man die Wiedergabeperformance verändern.

Mitunter wurden die Shure-Tonabnehmer (wohl aus Kostengründen) auch in Mexiko gefertigt. Auch wenn ich keine schlechten Erfahrungen mit Shure gemacht habe erstaunen kann ich mir Akems Erfahrungen schon vorstellen.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 04. Jan 2016, 18:46 bearbeitet]
Xaver-Kun
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 05. Jan 2016, 19:17
Hi,

wow, vielen Dank für die vielen Antworten, da muss man sich erst mal durcharbeiten!!

Bevor ich mir alles durchlese ein kurzer Erfahrungsbericht

Mittlerweile war ich in der Lage mir eines der Neugeräte, welche hier nicht gut wegkommen, anzuhören, ein Pro-Ject RPM 1.3 mit Ortofon 2M Red Tonabnehmer. Kein rauschen, brummen etc. zu hören, klang gut. Wenn das schlecht sein soll, frage ich mich, wie ein Klassiker mit dem selben Tonabnehmer wohl klingen mag.

Ich habe auch Kontakt zu Jemandem hergestellt, welcher Klassiker auf Chinch umbaut, Teile ersetzt und sie generell überholt, justiert und bei Wunsch mit neuen Tonabnehmer ausstattet. Bin gespannt, was er mir empfehlen wird.

Was würdet ihr nach meiner o.g. Ersterfahrung mit einem Plattenspieler sagen, was mir tonal gefallen könnte?

Viele Grüße!
akem
Inventar
#19 erstellt: 05. Jan 2016, 19:22
Wenn Du einen Klassiker kaufst wird der nicht besser klingen - der Klang kommt zu mind. 95% vom Tonabnehmer und dessen Harmonie mit dem Tonarm. Bei den Klassikern kriegst Du lediglich das bessere Preis-Leistungsverhältnis und mehr Komfort (kein Riemen-per-Hand-umlegen-müssen, Halb- oder gar Vollautomatik...). Die oft besseren Gleichlaufwerte sind eher akademischer Natur.
Der Schwachpunkt des Drehers, den Du gehört hast, war also nicht der Dreher sondern der Tonabnehmer. Ein 2M Red ist Low-End, da geht erheblich mehr... Tonal vielleicht weniger aber in Sachen Detailinformation / Auflösung und Abtastverzerrungen geht da noch ne ganze Ecke mehr. Abgesehen davon, daß gute Nadeln auch mehr als doppelt so lange halten.

Gruß
Andreas
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