Hochwertigen Plattenspieler auf Podest aus Plexiglas aufstellen

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IncredibleSchmirk
Neuling
#1 erstellt: 29. Nov 2016, 13:33
Guten Tag liebes Forum,
ich interessiere mich für Eure Meinungen/Erfahrungen/Tipps zu folgendem Thema:

Aufstellung eines Plattenspielers auf einem Podest aus Plexiglas bestehend aus
- einer 20mm Plexiglas-Platte, rund oder oval, ca. 50 cm Durchmesser)
- auf 3 bzw. 4 Standfüßen aus 20mm Plexiglas-Stäben, Länge ca. 15 cm, mit der Platte verklebt
- an die Füße soll unten jeweils ein Endstück mit der Möglichkeit zum Höhenausgleich montiert werden

Auf dem Podest soll ein hochwertiger Plattenspieler mit Masselaufwerk (z. B. Acoustic Solid 111 Metall)
aufgestellt werden. Das Podest soll auf einem Sideboard aus Holz stehen und dient als Blickfang und zum Höhenausgleich zu den umliegenden Schränken.

Was gibt es hierbei zu beachten bzw. ist das vielleicht sogar eine Schnapsidee?
Meine Recherche hierzu hat vor allem folgende Fragen aufgeworfen:

- Resonanzfrequenzen / Schwingverhalten der Konstruktion ?
- Ankopplung oder Entkopplung der Konstruktion vom Sideboard bzw. der Standfüße von der Platte?
- vor diesem Hintergrund Verwendung von Spikes oder Dämpfern an welcher Stelle besser?

Ich weiß, dass das Thema "Aufstellung von Plattenspielern" schon überall breit diskutiert wurde aber würde mich trotzdem über Eure Expertenmeinungen zu diesem Sonderfall freuen.

Es grüßt
der Schmirk
sondek
Stammgast
#2 erstellt: 29. Nov 2016, 16:40
Bin jetzt kein Plexiglasexperte, aber ich würde befürchten, dass die beschriebene Konstruktion mit den 17kg des Spielers obendrauf nicht steif genug ist und bei der kleinsten Anregung (vorbeilaufen, Öffnen / schließen ggf. vorhandener Sideboard-Türen) horizontal schwabbeln wird – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Abtastvorgang.

Und wenn das obendrauf mein Spieler wäre, würde ich zudem unbedingt verhindern wollen, dass die geklebten Füße nach einem ungeschickten Rempler einfach abscheren und das ganze Konstrukt zusammenklappt.

Wie gesagt – alles rein gefühlsmäßig und ohne es selbst ausprobiert zu haben, allerdings mit vielen Jahren Erfahrung mit teuren Laufwerken, noch teureren HiFi-Möbeln und den Fehlkonstruktionen, die einem da mitunter begegnen
IncredibleSchmirk
Neuling
#3 erstellt: 29. Nov 2016, 18:13
Hallo Sondek, vielen Dank erstmal für die Antwort!

Treffen wir mal folgende Annahmen:
- Das Podest wird von einer Tischlerfirma in Handarbeit unter idealen Werkstattbedingungen angefertigt.

- Die Tragfähigkeit der Platte selbst mit einer Stärke von 20 mm ist hoch genug, dass eine Person darauf stehen könnte (Erfahrungswerte, ohne es nachrechnen zu wollen).

- Die Standfüße werden in die Platte selbst mit Bohrungen eingelassen und mit einem Spezialkleber (Acrifix) befestigt.

- Die gesamte Konstruktion ist auf jeden Fall steif genug, um das Gewicht des Plattenspielers zu tragen.

- Der Plattenspieler wird über Spikes an die Podestplatte angekoppelt.


Nun wüsste ich unter Vorraussetzung obiger Annahmen gerne folgendes:

1. Macht es mehr Sinn, das Podest ebenfalls über Spikes an das Sideboard anzukoppeln oder besser mit Gummidämpfern oder ähnlichem zu entkoppeln.

2. Würde es etwas bringen, wenn man die Angriffsfläche der Plexiglasplatte dadurch verringert, dass man nicht benötigte Flächen aussägt? Also z. B. nur den äußeren Ring, 2 breite Verstrebungen in Innenbereich und die Flächen für die Standfüße belassen und die übrigen Flächen aussparen.

3. Eine andere Überlegung wäre es, statt eines Podestes eine Konsole mit Wandhalterung aus Plexiglas zu verwenden.


[Beitrag von IncredibleSchmirk am 29. Nov 2016, 18:14 bearbeitet]
höanix
Inventar
#4 erstellt: 29. Nov 2016, 19:25
Moin

Ich würde die Wandhalterung empfehlen.
20 mm Stäbe mit einer Länge von 15 cm kommt mir nicht besonders stabil vor.
Druckbelastung ist ja nicht das Problem.
Aber wenn mal seitliche Kräfte auftreten müsste der Plattenspieler mit den Stäben auch fest verbunden sein.
Dann müsste das Podest unten mit Dämpfern vom Sideboard entkoppelt werden.
Was hast du für einen Fußboden?
Beton oder Holz?

LG
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 29. Nov 2016, 20:00
Hallo !

Füße vom Laufwerk ohne Höhenausgleich bzw. -verstellung, sondern Direktankopplung an den Podest.

Dickere Acrylplatte nehmen wegen Eigenresonanzen.

Dickere Standsäulen sofern optisch ansprechend. Ist bezahlbar. Gewindebuchsen M6 oder so für die Spikes einlassen.

Es ist mathematisch nachvollziehbar, daß 3 Standsäulen ( 2 vorne, eine hinten Mitte ) eine andere Lastverteilung auf dem Untergrund erzeugen. Sie werden sich resonanztechnisch anders verhalten.

Warnungen:

1. Das ganze Konstruckt kann akustisch unbefriedigend sein. Egal welche Tonarm-Tonabnehmerkombination man letztendlich verwendet.

2. Die horizontale Ausrichtung kann am Ende Sch...... aussehen, wenn das menschliche Auge Bezugspunkte ( Gerade Kanten, Linien oder Hintergrundstruktur ) zu der vorderen horizontalen Linie von dem Acrylpodest oder der Telleroberkante hat.

Stichwort: Fokussierung des Auges.

Ich favorisiere eine Wandhalterung über dem Sideboard, die natürlich auch möglich präzise in der Höhe angepaßt werden muß.

MfG,
Erik
sondek
Stammgast
#6 erstellt: 29. Nov 2016, 20:06
Weil Du es schon selbst vorschlägst: Falls möglich, definitiv auf eine Konsole mit dem Spieler! Und die Konsole an eine tragende (bzw. zumindest gemauerte) Wand. Das ist auf jeden Fall die ruhigste und sicherste Platzierung, und das Arbeiten am Spieler fällt auch viel leichter, wenn man ihn in eine sinnvolle Höhe hängt. Ob die tragende Plattform dann aus Holz oder Plexi ist, von hinten beleuchtet oder mit schicken ausgesägten Mustern, das ist dann sekundär.
akem
Inventar
#7 erstellt: 29. Nov 2016, 21:39

IncredibleSchmirk (Beitrag #1) schrieb:

- einer 20mm Plexiglas-Platte, rund oder oval, ca. 50 cm Durchmesser)
- auf 3 bzw. 4 Standfüßen aus 20mm Plexiglas-Stäben, Länge ca. 15 cm, mit der Platte verklebt
- an die Füße soll unten jeweils ein Endstück mit der Möglichkeit zum Höhenausgleich montiert werden

Da hätte ich auch Bedenken bzgl der Standsicherheit. Da braucht bloß mal jemand die Schublade oder Tür des Sideboards mit Schung auf oder zumachen und die 15cm Stelzen knicken Dir ein wie Streichhölzer. Das kann der Kleber nie und nimmer halten. Auch mit einer Plattendicke von 20mm, in die auch noch Bohrungen rein sollen, hätte ich Bauchweh. Mag sein, daß die Platte einen Menschen tragen kann - wenn sie ganz ist. Ist sie aber durch ne Bohrung "verletzt" sieht die Sache schon ganz anders aus...
Vorschläge:
- mehrere Ebenen mit jeweils dicken Füßen dazwischen
- einen massiven Sockel, ggf. aus Holz statt Acryl
- statt Acryl Holzplatten oder gar Stein verwenden, ebenfalls mit mehreren Ebenen und dicken Füßen dazwischen (in der Zwischenebene kannst Du dann auch höhenverstellbare Spikes benutzen ohne "Löcher" ins Möbelstück zu drücken)

Gruß
Andreas
frank60
Inventar
#8 erstellt: 29. Nov 2016, 22:47
20mm Acryl sehe ich eigentlich nicht als Problem, immerhin werden selbst große Aquarien mit dieser Materialstärke gebaut, wenn auch in dem Fall mit gewölbter Oberfläche, für gerade Flächen werden dann doch größere Stärken benötigt. Aber auf einer Aquarienscheibe lastet auch deutlich mehr Druck, als ihn ein Dreher erzeugen kann.

Kleben ist an sich ebenfalls kein Problem, alle Acrylaquarien sind geklebt und halten dem Druck stand, auch wenn das Becken noch so groß ist. Allerdings würde ich aus Sicht der Standfestigkeit und auch aus optischer Sicht auch eher Stelzen aus 40x40 oder 50x50mm Acryl nehmen (oder eher noch Acrylzylinder mit 50mm Durchmesser, sollte nochmals besser aussehen), die dünnen 20mm Beine würden bei der Höhe vermutlich komisch aussehen. Zudem hat das Acryl da mehr "Fleisch" für die Gewindelöcher für die Spikes.
Ich persönlich würde da aber eher höhenverstellbare Dämpferfüße nehmen, z.B. SSC Liftpoint.

Ob das ganze Konstrukt nun gegen Trittschall & Co empfindlich ist, oder nicht, hängt zum großen Teil vom Bauwerk ab. In Betonhäusern, wie bei mir, gibt es solche Probleme überhaupt nicht, in Altbauten kann man mit etwas Pech einen Riesenaufwand betreiben, um den Dreher ruhig zu stellen.
Über andere Dinge, Türen/Schübe am Lowboard auf und zu und Ähnlichers, kann man sich Gedanken machen, muß es aber nicht. Wenn ich z.B. Platten höre, dann höre ich und mache nicht laufend Türen und Schübe auf und zu. Zur Nebenbeiberieselung nutze ich dann doch eher andere (digitale) Medien.

Generell würde ich für mir dieses Vorhaben Angebote von Aquarienherstellern einholen, das sind die Profis in der Acrylbearbeitung, die können Dir auch vorab sagen, ob Deine Idee sinnvoll realisierbar ist. Adressen rennomierter Firmen finden sich im WWW zu Hauf. Und die haben auch im Notfall dickeres Acryl.
IncredibleSchmirk
Neuling
#9 erstellt: 01. Dez 2016, 13:38
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und hilfreichen Tipps!

Werde hier bei Zeiten das Ergebnis der Planungen posten...

Es grüßt
der Schmirk
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