AR EB101 OHNE Suspension?

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larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 07. Dez 2016, 12:46
Hallo zusammen.
Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich hoffe sehr, dass mir jemand bei meinem Problem helfen kann.
Zur Geschichte:
Ich habe vor Jahren ohne gross nachzudenken oder mich gross zu informieren (Internet war damals noch nicht so alltäglich) in einem Plattenladen einen gebrauchten AR EB101 gekauft.
Nun habe ich das Ding wieder ausgegraben und im Internet nach Informationen über diesen Plattenspieler gesucht.
Scheint ja ein Klassiker zu sein, der mit dem wohl ersten gefederten Subchassis ausgestattet war.


AR_TopAR_Typ


Da an meinem Plattenspieler nichts federte, habe ich die Bodenplatte demontiert und wollte nach eventuell vorhandenen Transportsicherungen suchen.


AR_In


Was soll ich sagen: im Inneren war nicht eine der 3 dort vermuteten Federn zu finden, sondern nur blanke Gewindestäbe, die das Subchassis fest an den Holzkorpus pressen.


AR_Susp


Eigentlich sollte es dort doch so aussehen, oder?


EB_101_Susp_Detail


Meine Fragen nun:

- Kann es sein, dass von diesem Plattenspieler eine Version existiert, die ohne Federn gebaut wurde?
- Hat da jemand die Federn ausgebaut und wenn ja, welche Gründe könnte es hierfür geben?
- Kann man die Federn irgendwo noch erhalten und das federnde Subchassis wieder herstellen?

Danke schon mal für die Hilfe.
Lars.
Holger
Inventar
#2 erstellt: 07. Dez 2016, 13:30

larslunde (Beitrag #1) schrieb:

Meine Fragen nun:

- Kann es sein, dass von diesem Plattenspieler eine Version existiert, die ohne Federn gebaut wurde?
- Hat da jemand die Federn ausgebaut und wenn ja, welche Gründe könnte es hierfür geben?
- Kann man die Federn irgendwo noch erhalten und das federnde Subchassis wieder herstellen?



Zu 1.
M. W. nicht, halte ich zudem für extrem unwahrscheinlich.

Zu 2.
Experimentierfreude, von der Schwabbelei genervt, vielleicht gefiel ihm der Klang danach besser, whatever...

Zu 3.
Im Netz gibt's Sets mit Linn-Federn, die könnten passen. Oder eine Thorens-Ruine kaufen und dort die Federn ausbauen.
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 07. Dez 2016, 14:18
Woe. Das ging ja schnell.
Vielen Dank für die Antworten
Irgendeine Idee, wo ich die Linn Federn bekommen kann?
Holger
Inventar
#4 erstellt: 07. Dez 2016, 14:27
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 07. Dez 2016, 15:25
Klasse. Vielen Dank.
LG Lars.
raphael.t
Inventar
#6 erstellt: 07. Dez 2016, 15:26
Hallo Lars,

das kann man schon investieren und wer als Kind gerne gespielt hat, darf das mit der Subchassis-Feder-Einstellung weiterhin tun. Versuch und Irrtum, Versuch und Irrtum, bis man irre wird oder lernt, dass man die drei Federn nicht mit der gleichen Muttern-Umdrehungszahl spannt. Motorseitig ist zumindest bei den Thorensen stets die Mutter am weitesten herunten, Tonarm-Dreh-Zentrum-seitig dafür am meisten angezogen. Die dritte Mutter ist zum Ausgleich da, ideal ist es, mit aufgelegter Platte die Einstellung vorzunehmen, man sollte nicht glauben, dass es zwischen Super-Schwingen und Aufsitzen des Plattentellers am Chassis bloß einer Platte bedarf.
Mehrfach schwingen soll es und das kolbenförmig, dabei darf es nicht schief hängen.
Eine Hexerei ist die Justage nicht, nur eine Spielerei.
Gut ist es, den Plattenspieler in die Höhe zu bringen, sodass man die drei Muttern von unten gut erreicht.
Diese müssen nur von Hand gedreht werden, ein Schlüssel ist dazu nicht erforderlich.
Noch etwas: Zunächst mit einer Wasserwaage das Chassis ausrichten, dann erst mit der Justage des Subs beginnen.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 07. Dez 2016, 15:32 bearbeitet]
Holger
Inventar
#7 erstellt: 07. Dez 2016, 15:32
Bei den Thorensen ist es so, dass der Abstand zwischen der Top-Platte und dem unteren Tellerrand um die 7mm betragen sollte - dann kann das Subchassis schön schwingen.

Und: wenn der Teller des AR leichter ist als der des Linn LP12, kann es sein, dass die Einstellung nur funktioniert, wenn man ein entsprechend schweres Plattengewicht auflegt. Muss man aber probieren...
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 07. Dez 2016, 15:38
Na das hört sich ja nach einer Menge Spaß an.
Ich werde berichten.
Ein Bekannter hat wohl noch einen AR EB 101 im Keller stehen. Da werde ich mir mal die Abstände und Federspannumg ansehenn.
Herzlichen Dank nochmal.
LG Lars.
Wuhduh
Gesperrt
#9 erstellt: 07. Dez 2016, 22:12
Nabend !

Durch das Loch neben dem Tellerlager wird eine Schraube mit metrischem Gewindeschnitt geführt, die in das Gewinde im Subchassis eingreift und das gefederte Subchassis zum Transport fixiert.

Das Subchassis schwabbelt ziemlich niederfrequent wie bei einigen Thorens', wenn es richtig eingestellt ist.

MfG,
Erik
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 07. Dez 2016, 23:14
So.
Die Federn nebst Gummis habe ich dann in Berlin bestellt. Der ebay-Händler lieferte nicht nach Deutschland. Jedenfalls sind die Federn für den Linn LP12 jetzt günstiger. Immerhin.
Nun stellt sich mir aber folgende Frage:
Der Plattenteller des Linn wiegt über 4kg, der des AR nur 1,7kg.
Das heisst doch, dass die Federn recht stark ausgelegt sind und beim Einbau in den AR das komplette Subchassis gegen den Korpus drücken werden.
Klar, man kann mit einem Plattentellergewicht den Unterschied relativ ausgleichen, aber was sagt dann der Motor zu der nun recht hohen Masse, die er bewegen muss?
Oder habe ich da jetzt einen Denkfehler?
Holger
Inventar
#11 erstellt: 08. Dez 2016, 00:00
Nö, deine Denke stimmt schon.

Ich wusste nicht, dass der Teller des AR so leicht ist - über 2kg weniger als der Linn-Teller ist schon gewaltig, da würde ich drauf wetten, dass die Linn-Federn erheblich zu hart sind. Und 2kg zusätzlich auf die Platte zu packen ist so leicht auch nicht, ich selbst kam seinerzeit mit Thorens Stabilizer und Stahl-Außenring (gegen verwellte Platten) auf nur 1200g.

Ich würde ggf. nochmals im Netz oder in Foren nach gebrauchten Thorens-Federn aus einem 14x/16x Modell suchen, deren Teller hatten zwischen 2,2 und 2,7kg, da ist die Differenz zum AR-Teller nicht so groß.

Was den Motor angeht - ich würde ihm ggf. einfach beim Anlaufen etwas helfen, indem ich den Teller von Hand andrehe, wenn ich einschalte. Wenn er erst mal läuft, sollte alles paletti sein.
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 08. Dez 2016, 00:07
Oder ich beschwere das Subchassis. Dann ist die Last vom Motor weg.
Ist nur die Frage, wie....
Holger
Inventar
#13 erstellt: 08. Dez 2016, 00:14
Ist grundsätzlich aber 'ne sehr gute Idee...

Versuch macht kluch, tüfteln macht auf alle Fälle Spaß.

larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 08. Dez 2016, 00:21
Da müsste ja der Schlosser was Passendes schneiden können.
Dann irgendwie am Subchassis befestigen.
Müsste halt 2,4 kg wiegen...... kann ich ja gleich ne alte Gusspfanne dranschweissen.
Ich sehe schon, es wird ein ausgewachsenes Projekt.
Wuhduh
Gesperrt
#15 erstellt: 08. Dez 2016, 00:31
Nabend !

Na, dann ist halt die Federspannung bei einem leichteren Plattenteller geringer und die Einstellung könnte trotz der fremden Linn-Federn funktionieren.

Über die erreichte Resonanzfrequenz braucht nicht philosophiert werden. So ein Subchassis soll nur frei und möglichst vertikal schwingen.

Sollte es Innen- und Außenteller geben, so ist zu beachten, daß der Motor feststehend ist und es keinen Riemenumleger für die beiden Geschwindigkeiten gibt. Es ist ein traditioneller Airpax- / Premotec- / Philips-Motor, siehe Platine links auf dem einen Bild. Das Pulley benötigt einen Rundriemen.

Bei der Subchassisjustage ist darauf zu achten, daß der Subteller nicht so tief steht als das der 45UPM-Bereich des Pulley ( also oben ? ) nicht genutzt werden kann. Der leichte Aluteller bettelt geradezu um eine dämpfende Matte. Deren Gewicht und das der Schallplatte müssen bei der Justage auch berücksichtigt werden.

MfG,
Erik
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 08. Dez 2016, 01:07
Das ist auch meine Hoffnung - reduzierte Federspannung und alles ist gut.
Nur läuft über das Pulley kein Rund- sondern ein Flachrirmen. Aber egal.
Im jetzigen Zustand, also ohne Federn, ist gar nicht mal viel Luft zwischen Teller und Gehäuse. So richtig viel tiefer darf das Subchassis also nicht hängen.
Ausserdem befinden sich ca. 2mm dicke Leisten unter der Bodenplatte des Pulleys - weiss nicht, ob das original ist oder der Vorbesitzer das erhöht hat, da er die Federn entfernte.
Jedenfalls ein guter Punkt, auf die Ebene Pulley - Teller zu achten.
Wuhduh
Gesperrt
#17 erstellt: 08. Dez 2016, 08:55
Uups, Irrtum bei dem Riementyp. Ich nahm an ohne Bildergoogling, daß das Pulley dem Rega ähnelt.

Mfg,
Erik
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 10. Dez 2016, 14:50
Nächstes Problem:
Die bestellten Federn lassen auf sich warten. Also habe ich mal einen neuen Riemen auf den Plattenspieler gemacht, da mir der alte gefühlt zu langsam lief.
Nun habe ich mit neuem Riemen mal einen Vergleich zwischen LP un CD gemacht:
Dark Side of the Moon auf beiden Geräten und siehe da, der Plattenspieler läuft einen Tick langsamer.
Grade so viel, dass einem ohne direkten Vergleich die Stimmen etwas zu tief vorkommen. Stört also.
An dem AR kann man ja nun nicht so richtig viel einstellen, also daher meine Frage, ob da jemand einen Tip für mich hat, oder soll ich das ganze Teil in die Tonne werfen?
Holger
Inventar
#19 erstellt: 10. Dez 2016, 15:09
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann gehörte seinerzeit zu meinem LP12 (ohne Geschwindigkeitsumschaltung) ein Adapter, den man auf das Pulley stülpte, wenn man Singles mit 45er-Geschwindigkeit hören wollte - was bedeutet, dass man bei gleichbleibender Motordrehzahl eine höhere Geschwindigkeit bekommt, wenn der Pulleydurchmesser größer wird.

Du könntest also einfach mal versuchen, einige Lagen Tesafilm (o.ä.) um den Pulley zu wickeln, sodaß sein Durchmesser "zunimmt". Dann müsste sich der Teller mit Platte drauf eine Kleinigkeit schneller drehen, vielleicht genügt das ja schon.
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 10. Dez 2016, 16:26
Hi Holger.
Ich habe etwas Teflonband um den Pulley gewickelt. Da aber dessen Lauffläche nach aussen gewölbt ist, springt mir dann durch den etwas grösseren Duchmesser der Riemen vom Pulley. Die Idee ist spitze, klappt nur leider bei mir nicht. Schade.
Wuhduh
Gesperrt
#21 erstellt: 11. Dez 2016, 01:03
Nabend !

Linn's 45UPM-Adapter-Kondom ist eine abartige Idee, um einen ungenau laufenden Antrieb ausgleichen zu wollen.

Wahrscheinlich haben die Händler dann dem unzufriedenen Kunden gleich die Antriebsregelung - Name vergessen - aufgeschwatzt und ein wunderbar erträgliches Folgegeschäft generiert.

Wer demnächst bei Schnee und Eis mit dem Grip seiner Winterpuschen unzufrieden ist, sollte evtl. das Profil mit einem " Grip-Performance-Cutter " nachschnitzen. Über eine Universalschablone für den annähernd optimalen Schnitzwinkel muß noch nachgedacht werden.

Konkret:

Justiere erstmal die Federn. Die richtige Lage des Riemens auf dem Pulley ergibt sich dann von alleine.

MfG,
Erik
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 11. Dez 2016, 01:57
Die Federn sind leider noch nicht da.
Aber ich habe da noch ne ganz doofe Frage:
Müsste im Drehlager nicht eine Kugel sein, auf der der innere Plattenteller mit seiner Achse im Ölbad aufliegt?
Bei mir ist da nichts, nur eine Ausbuchtung in der Achse des Tellers. Daher der Gedanke mit der Kugel.
Wenn die fehlen würde, ist ein langsameres Drehen aufgrund der Reibung ja zwangsläufig.
Wuhduh
Gesperrt
#23 erstellt: 11. Dez 2016, 06:57
Moin !

Das wäre ja ein Ding, wenn Deiner Beschreibung nach die Lagerkugel fehlen würde.

Du könntest noch ein Deinen Bekannten fragen, ob der einmal netterweise seinen Subteller herausziehen würde. Die Adhäsionskraft des Lageröls ( bestimmt kein Fett ) sollte ausreichen, daß die Kugel in der Hohlkehle der Achse für eine Weile haften bleibt. Es kann aber auch andersherum sein, daß die Kugel noch in der Lagerbuchse ist und dort auf dem Lagerspiegel festhaftet, weil es so schön dunkel und kuschelig ist.

Wenn Du dies nachprüfen willst, mußt Du zuerst die Lagerbuchse z. B. mit 2 Klebestreifen verschließen und erst danach das Gerät Ankippen Tendenz Kopfstand. Eine vorhandene Kugel löst sich irgendwann und geht auf Wanderschaft. Die 2 Klebestreifen verhindern das Herausfallen und Wegkullern.

Selbst wenn einem Vorbesitzer dämlicherweise die Kugel abhanden gekommen und nur noch zähes Schmierfett im Lager sein sollte, müßtest Du beim Drehen des Tellers leicht mahlende Geräusche hören.

Du hast ja eine tolle Leiche auffem Tisch. Reicht aber nicht zum Doktor der ( Analogen ) Pathologie, denn der " macht nur auf, guckt nach und wieder zu ".

MfG, Erik
DieterK1
Stammgast
#24 erstellt: 11. Dez 2016, 11:23
Suche Dir einen dickeren Riemen um die Drehzahl anzugleichen. Lagerkugeln kosten nicht die Welt und sind einfach zu beschaffen. Der Dreher ist auf keinen Fall was für den Friedhof. Der Tonarm und das Konzept des Drehers sind schon nicht schlecht. Er braucht halt nur ein bischen Liebe...
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 11. Dez 2016, 13:08
Die Kugel zu organisieren sollte kein Problem sein.
Kennt denn jemand den exakten Durchmesser selbiger?
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 11. Dez 2016, 13:20
Habe grade eine Angabe zum Durchmesser gefunden: 5,56mm
Wenn das stimmt, wäre es ideal, da dies exakt die Kugeln für die Hinterradnabe eines Fahrrads sind. Also kein exotisches Produkt.
Nun nochmal an die Fachleute:
Gibt es in dem Tellerlager noch eine Nylonscheibe am Lagerboden oder sitzt die Kugel einfach so zwischen Boden und Lagerachse?
Holger
Inventar
#27 erstellt: 11. Dez 2016, 13:22
In einem US-Forum habe ich die Angabe 5.56mm / 0.219 inches gefunden.
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#28 erstellt: 12. Dez 2016, 15:29
Die Kugeln habe ich grade im Fahrradladen erstanden. Jetzt passt auch die Höhe des Tellers zum Chassis. Warte nun voller Spannung auf die Federn. Irgend jemand eine Info zu der Nylonscheibe im Tellerlager?
Wuhduh
Gesperrt
#29 erstellt: 12. Dez 2016, 20:40
Nabend !

Wahrscheinlich ist da gar keine Nylonscheibe drin, sondern es läuft Metall auf Metall. Wie ist denn überhaupt die Oberflächenbeschaffenheit der Kugel UND der Tellerachse unter einer gute Lupe betrachtet ?

Tellerachse + rauhe Kugel + eingelaufener Lagerspiegel ist Mumpitz und wird nie etwas vernünftiges.

Ich ahne da arges, denn im Grunde steckt nur ein Vollidiot eine Lagerachse ohne Kugel wieder zurück in die Buchse, denn die Unterseite der Achse schleift auf dem Lagerspiegel unabhängig von der eventuellen Schmierung.

MfG,
Erik
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#30 erstellt: 12. Dez 2016, 20:50
Die Einbuchtung an der Tellerachse ist glatt. Die neue Kugel auch.
Wo die Kugel unten im Lager mittig aufsitzt, sieht es auch soweit glatt aus.
Wenn das Ding tatsächlich lange ohne Kugel gelaufen sein sollte, dann hat sich offensichtlich das Metall nur an den Stellen abgenutzt, an denen die Kugel nicht aufliegt, also an den Rändern.
Jedenfalls dreht der Teller jetzt ohne Riemen sehr lange und völlig geräuschlos. Leider im Betrieb mit Riemen immer noch zu langsam, zwar wesentlich besser, aber immer noch eine Winzigkeit hinterher. Ist vielleicht noch innerhalb der Toleranz.
Wuhduh
Gesperrt
#31 erstellt: 13. Dez 2016, 01:55
Nächste Stufe:

Die 2 Kondies auf der Platine tauschen, weil Centbeträge.

Übernächste Stufe:

Riemen möglichst exakt nachmessen und austauschen gegen längeren mit weniger Zugbelastung.

Tja und dann bleibt nur noch ein Motortausch oder Schlachtefest.

MfG,
Erik
DieterK1
Stammgast
#32 erstellt: 13. Dez 2016, 08:42
Motortausch bringt nichts. Das sind Synchronmotoren. Die Drehzahl hängt nur von der Netzfrequenz ab!
Wuhduh
Gesperrt
#33 erstellt: 13. Dez 2016, 11:14
Moin !

Richtig. Vielmehr dachte daran, daß ein Motor mit einem konstruktiv anderen Pulley - und natürlich ein passender Riemen - vielleicht die Lösung sein könnte, obwohl ich nicht annehme, daß das Alupulley eine so große Fertigungstoleranz hat, als daß die notwendigen Drehzahlen nicht erreicht werden.

Einen vernehmlich summenden Motor würde ich austauschen.

Wenn die Riemenspannung allzu straff erscheint und der Motor sich quält, könnte man auch durch Verschiebung des Montageortes des Motors Richtung Tellerachse die Riemenspannung reduzieren. So ähnlich wie die Keilriemenspannung am Auto.

Die Öffnung im Chassis sollte eine Verschiebung des Motors zulassen. Z. B. durch Vergrößerung der Löcher im Montageblech und Verwendung anderer Schrauben unter Verwendung der vorhandenen Bohrlöcher im Chassis. Oder die 3 Montagelöcher im Chassis durchgehend vergrößern und dann lange, dünne M-Schrauben mit Kontermuttern und U-Scheiben verwenden, die natürlich durch die 3 Löcher des Motor-Haltebleches passen müssen.

Halte ich nicht für eine Verschlimmbesserung, falls jemand Zweifel anmelden sollte. Abstraktionsvermögen rules !

Wie unkompliziert waren doch die 70ziger mit der einfachen, bewährten FG-Servosteuerung und 2 bis 4 Poties zur Regulierung.

MfG,
Erik
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#34 erstellt: 13. Dez 2016, 16:09
Habe den neuen Riemen und den alten Riemen mit einer Strobodisc geprüft.
Der neue läuft leicht hinterher, beim alten passt es. Scheinbar ist der neue noch zu straff. Leider brummt der Motor ganz leicht.
Ein Austausch des Motors bedeutet aber dann auch ein neues Pulley, das zur Geschwindigkeit des Motors passt, oder?
honsl
Stammgast
#35 erstellt: 15. Dez 2016, 14:36
Hallo.

Der Synchronmotor wird immer etwas Brummen. Es gibt Maßnahmen um das Problem zu beseitigen.
Man kann es in den Griff bekommen, indem man die Schrauben, die den Motor fixieren, lockert oder fester anzieht. Bei mir hat das lockern der Schrauben geholfen. Weiterhin kann man den Motor entkoppeln, es gibt für PC Festplatten kleine Gummigrommets. Übrigens, über den Abstand des Motors zum Innenteller kannst du auch die Geschwindigkeit etwas justieren. Im allgemeinen sollte der Riemem so locker wie nur möglich sein, ohne den Betrieb negativ zu beeinflussen. Zuviel Spannung belastet unnötig das Tellerlager und überträgt den Brumm des Motors. Eine große Lösung wäre ein externes Netzteil, bspw.das von Dr. Fuss. Dieses ersetzt den Phasenschieber (kleine Platine) und wird direkt an den Motor angeklemmt. Klanglich ist das erheblich besser, aber auch nicht ganz billig. Mit dem Fuss Netzteil kannst du auch die Spannung reduzieren, was den Brumm noch weiter reduziert. Wenn nicht, sollte der Austausch der Bauteile auf der Platine obligatorisch sein, das sind Cent Artikel und schnell ersetzt. Unabhängig davon würde ich jeden Riementriebler beim Start leicht schubsen. Das beugt Verschleiß vor. Zu den Federn - Linn Federn sind ungeeignet, wegen des höheren Tellergewichts. Suche dir lieber Thorens Federn, aber das wurde alles schon geschrieben. Natürlich kannst du auch das Chassis beschweren, aber ich würde die Thorens-Federn bevorzugen. Vom beschweren des Tellers mit Matten und Gewichten würde ich absehen. Das Lager wird hierdurch erheblich stärker belastet, als ursprünglich vorgesehen. Zur Lagerkugel: Das Lager ist der neuralgische Punkt des Spielers. Hochwertige Lagerkugeln unterscheiden sich von billigen, aber der Unterschied ist optisch nicht ohne weiteres zu erkennen. Es ist die Frage, inwieweit du den Player wieder fit machen möchtest. Soll er "einfach nur laufen", oder möchtest du ihn optimal wieder herrichten? Meiner Meinung nach hat er zweiteres verdient.


[Beitrag von honsl am 15. Dez 2016, 14:59 bearbeitet]
akem
Inventar
#36 erstellt: 15. Dez 2016, 21:43
Es gibt aber auch Synchronmotoren, die erst recht brummen, wenn man sie entkoppelt. Z.B. die Premotec-Motoren, die z.B. Rega einsetzt.
Wollte ich nur gesagt haben, nicht daß Du da jetzt nen nicht reversiblen Umbau in Angriff nimmst und nachher ne Leiche rumstehen hast...

Gruß
Andreas
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#37 erstellt: 15. Dez 2016, 22:55
Ich warte immer noch auf die Linn Federn. Befürchte ja auch, dass diese zu stark sind.
Bauteile auf der Platine wechseln ist ebenfalls geplant.
Das Dr. Fuss Netzteil klingt vielversprechend, lohnt sich meiner Meinung nach aber erst, wenn der Rest am Plattenspieler soweit instand gesetzt ist.
Auf alle Fälle aber nochmals danke für den riesigen Input hier im Forum. Klasse.
Wuhduh
Gesperrt
#38 erstellt: 15. Dez 2016, 23:15
Nabend !

Liebe Güte, die Fräse ist noch nicht einmal 1 LP-Seite vernünftig gelaufen und hier wird schon wieder von solchem Tinnef wie das Dr.Fuss-Netzteil geredet, damit irgendjemand schnellstens so ein Ding bei Ebäh einstellen kann, weil " könnte ja jemand gebrauchen ".

@ akem:

" Leichenfledderei " ist der Fortgeschrittenenkurs nach " Schlachtefest "

@ larslunde:

Bist Du etwa an einen Sammelbesteller geraten, der für 20 Sets einen Mengenrabatt eintüten will und seine Vorauszahler in der Warteschleife hängen läßt ?

Probiere erstmal diese Federn und laß' Dich nicht von Gegenempfehlungen kirre machen.

MfG,
Erik
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#39 erstellt: 16. Dez 2016, 00:53
Bin ganz Deiner Meinung.
Ich lasse mich jetzt keinesfalls nervös machen oder in einen Kaufrausch drängen, sondern werde das gute Teil Schritt für Schritt restaurieren.
Bevor ich da Unsummen in ungewisse Erfolge investiere, steht eher eine Neuanschaffung an - da gibt es ja recht nette neue Plattenspieler......
Die Federn habe ich in Berlin bei einem Linn-Händler bestellt. Vorkasse. Dauert halt. Erwarte die Lieferung aber in den nächsten Tagen - und 18€ in Federn zu investieren ist ja nun auch nicht so tragisch, sollte das nicht funktionieren.
tomtiger
Administrator
#40 erstellt: 16. Dez 2016, 04:00
Hi,

ich habe mal Linn Federn als Ersatz für TD 166/160 gekauft, weil die straffer sind. Schwabbelt nur anders. Hat damals aber mehr als 18 Euro gekostet (es sei denn die 18 Euro sind pro Feder ).

Die Lagerkugel verliert man leicht, wenn man nicht aufpasst, könnte auch Dir jetzt passiert sein. Also theoretisch.

Also abwarten bis die Federn kommen, vielleicht stört dann auch das Brummen des Motors weniger, wenn die da sind.

LG Tom
Wuhduh
Gesperrt
#41 erstellt: 16. Dez 2016, 08:42
Moin !

Es besteht wohl doch entgegen der Meinung eines Forenmitglieder ein - im wahrsten Sinne - Zusammenhang zwischen der Zarge als Resonanzkörper und den damit verbundenen Elementen.

Als Basteltipp empfehle ich die billigen Antirutschmatten aus dem geschäumten Kunststoffgeflecht, die in vielen Farben erhältlich sind und je nach Hersteller auch im Küchenbereich ( Kühlschrank ) verwendet werden können.

Aus den Matten können ohne großen Aufwand entweder ganze Stücke in Wunschgröße ( siehe hier die Montageplatte des Motors ) oder nur Ministückchen für Teilbereiche unter Montageschrauben ( z. B. die Laschen an den Motoren ) angefertigt werden. Die Montageschrauben werden schon irgendwie durch die Öffnungen im Gewebe passen. Ggfs. müssen etwas längere verwendet werden.

Ein Freund angelsächsischer Wortkreationen würde so etwas bestimmt " decoupling-pads " nennen, was von der Übersetzung her zumindest gorräkt ist.

MfG,
Erik
honsl
Stammgast
#42 erstellt: 16. Dez 2016, 11:59
@ akem

Deshalb schrieb ich: "...Man kann es in den Griff bekommen, indem man die Schrauben, die den Motor fixieren, lockert oder fester anzieht..."

Selbstverständlich kann der Motor dann noch lauter brummen, bzw. im Zusammenspiel mit der Zarge resonieren. Ist Try and Error, aber nicht schwer und jederzeit schnell rückrüstfähig.

@ Wuduh

Ich habe das Dr. Fuss Netzteil lediglich erwähnt, um Alternativen aufzuzeigen, die das Brumm Geräusch noch erheblich reduzieren können. Ich bin in dieser Hinsicht sehr empfindlich und konnte mit dieser Maßnahme den Motor in den unhörbaren Bereich bringen. Das der Ersteller des Threads nun nicht direkt ein solches Netzteil besorgt, sondern sich vorerst um die wichtigsten Dinge kümmert, setze ich voraus. Der Riemenantrieb ist letztendlich ja eben dafür da, etwaige Motorvibrationen zu absorbieren. Ein wenig Brumm ist bei den Premotec/ Airpax/ Phillips etc. Synchronmotoren 2x110 V eben normal.

Zu den Linn Federn - Das Laufwerk wird auch mit den Linn Federn Musik machen und "schwabbeln". Allerdings nicht mit der vom Hersteller vorgesehen Frequenz (~5 Hz).
Thorens Federn oder Chassis beschweren ist in meinen Augen unumgänglich. In dieser Reihenfolge.
larslunde
Schaut ab und zu mal vorbei
#43 erstellt: 23. Dez 2016, 19:40
Lange hat es gedauert und nun sind die Linn Federn da. Wie befürchtet sind sie selbst in niedrigster Spannung zu hart, so dass das Chassis zwar bei mässigem Anstossen leicht wackelt, aber kein "Schwabbeln", wie es eigentlich sein sollte.
Naja, den Versuch war es wert.
Auch der baugleich AR EB101 meines Kollegen ist als kostenlose Gabe eingetroffen. Der Zustand war erbärmlich, jedoch konnte ich Motor und Federn in meinen Plattenspieler einbauen und so den Originalzustand desselben wieder herstellen. Feine Sache - kein Brumme.
(Da mich nun aber das Analog-Virus so richtig gepackt hat, liess ich mich dazu hinreissen mir einen Rega Planar 3 mit Ortofon 2M Bronze zu Weihnachten zu schenken. Der AR wird seine Arbeit aber weiter verrichten dürfen.)
Auf dem ausgeschlachteten Spieler ist ein TA montiert, den ich nicht zuordnen kann. Kein Herstelleraufdruck, lediglich hinten steht "Japan". Ich hänge mal 2 Bilder an, vielleicht weiss da jemand mehr.
IMG_0488
IMG_0489
DieterK1
Stammgast
#44 erstellt: 23. Dez 2016, 20:43
Schön zu hören das er jetzt musiziert. Bin gespannt ob Dir der Rega besser gefällt, der AR ist schon nicht schlecht.
Wuhduh
Gesperrt
#45 erstellt: 23. Dez 2016, 20:56
Nabend !

Ist ein Goldring Elan mit Nachbaunadel und Badewannen-Frequenzgang -> Tonne.

Den zweiten AR würde ich schlachten und insbesonders den Tonarm behalten.


@ fledermaus-honsl:

Hunderte / Tausende von Spielern mit den Motoren brauchen auf die normale Hördistanz hin nicht das Spinner-Netzteil.

Auch nicht das Thorens TPN2000, Linn dingsbums und-und-und. Besitzern von ollen Transrotor-Motoren sollten fürs Geld lieber ihre Antriebe überarbeiten lassen und den richtigen Riemen bzw. String verwenden.

MfG,
Erik
akem
Inventar
#46 erstellt: 23. Dez 2016, 21:17

larslunde (Beitrag #43) schrieb:

Auf dem ausgeschlachteten Spieler ist ein TA montiert, den ich nicht zuordnen kann. Kein Herstelleraufdruck, lediglich hinten steht "Japan". Ich hänge mal 2 Bilder an, vielleicht weiss da jemand mehr.

Der TA erinnert mich vom Aussehen spontan an Goldring Elan/Elektra. Such Dir da mal Bilder und vergleiche die mal. Nix Dolles, hatte mal ein Elektra, hat ziemlich verfärbt (Badewannensound...).

Gruß
Andreas
Wuhduh
Gesperrt
#47 erstellt: 23. Dez 2016, 21:35
Schönes ECHO-CHO-CHO !
akem
Inventar
#48 erstellt: 23. Dez 2016, 22:00
Da hatte ich den Tab wohl etwas zu lange offen und Erik ist mir zuvor gekommen... Sorry

Gruß
Andreas
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