Welches Vollholz für Zargenbau (Plattenspieler) ?

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**Turntabletuner**
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Feb 2017, 22:50
Guten Abend - Plattenspieler-Freunde,
häufig baue ich Plattenspieler-Zargen. Meistens so, wie es das Bild zeigt:

Zargenbau TD 160

Im Grunde nehme ich als Kern 19er Spanplatte und furniere das dann rundherum. Klanglich ist das für mich so am besten. Aber: Das ist richtig viel Arbeit, und deshalb möchte ich die nächsten Modelle aus Vollholzleisten fertigen. Stellt sich für mich nun die Frage, welches Vollholz die besten Klangeigenschaften für den Zargenbau aufweist und sich insgesamt auch gut beschaffen bzw. bearbeiten lässt. Kennt sich jemand aus?

Grüße Karl
ad-mh
Inventar
#2 erstellt: 11. Feb 2017, 23:14
Bleibe doch bei der Bauweise und furniere das Ganze.
Volholz kann sich verziehen.
mathi
Stammgast
#3 erstellt: 11. Feb 2017, 23:24
Zargen klingen nicht, Vollholz verzieht sich nicht, bei richtiger Verarbeitung.
Mystic-X
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Feb 2017, 23:56
Eisenholz! Da kann sich nichts verziehen und es klingt brachial hart!

rofl ey... wenn ich schon Klang un Zarge in einem Satz lese....
Plankton
Inventar
#5 erstellt: 12. Feb 2017, 00:04
Wenn es um die Stabilität und Bearbeitung geht dann Teak.

Die Holzart der Zarge mit dem Klang eines Plattenspielers in Verbindung zu bringen halte ich für einen alternativen Fakt
MAG63
Stammgast
#6 erstellt: 12. Feb 2017, 00:10
Hallo Karl,

für Zargen aus Massiv- Vollholz eignet sich fast alles was am Markt angeboten wird. Klassisch ist da natürlich Buche und Eiche, für etwas augefalleneres nutze ich Teak, Nussbaum, Birne oder Apfel. Bei ganz ausgefallenen Hölzern baue ich die Zarge aus Multiplex und furniere mit passendem Edelfurnier, da mir Spanplaate vom Material einfach nicht stabil und wertig genug ist.

Klanglich gibt es keinen Unterschied zwischen den einzelnen Holzarten, die hohe Masse einer schweren Zarge kann sich aber positiv auf die Ruhe des Laufwerks auswirken.

Hier ein paar Beispielbilder

TD 125 in Teak
TD125-6

TD 160 in Birne rot gebeizt
Zarge lack1

TD 160 in MDF HG Schwarz
TD160
**Turntabletuner**
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Feb 2017, 11:17
Gruß und Dank an alle!
Beim Zargenbau habe ich mich an Vorgaben von Thorens gehalten. Denn die 160er Zargen sind ja auch aus 19er Spanplatte (+ Furnier) gefertigt. Spanplatte ist schon ziemlich "einfach", aber das Zeugs lässt sich super verkleben und scheint auch klangfördernd zu sein. Von MDF halte ich nicht so viel, wenngleich es einfacher zu handeln ist.
Ich hatte u.a. mal ein Gehäuse aus 20er Eiche gemacht. Das hat sich nicht verzogen. Leider (im Nachhinein ) hab` ich das dann verkauft.

Ein Problem von gemesserten Furnieren sind ja die Riefen im Material und die sich dann anschließenden Schleiforgien. Deshalb - und weil das Furnieren, Schneiden, Schleifen, Kontrollieren ... Stunden dauern kann - will ich anders bauen. Nun werde ich mir mal beim hiesigen Holzhandel Fußleisten besorgen, die ich dann auf das erforderliche Maß schneide. Mal sehen welche Auswahl die so haben. Eiche und Buche werden wohl kein Problem sein, aber die richtig "heißen" Hölzer wird es wohl nicht geben.

Und Martin: Sehr schöne Arbeit! Hut ab. Lackierst du deine Zargen oder wachst / ölst du sie?

Einen noch: Bei Ebay gibt es auch schöne Zargen, z.B. von einem österreichischen Anbieter. Aber die sind mir zu klobig, weil die 9,5 cm hoch sind (ohne Füße). Und dann gibt es noch wunderbar lackierte für ca. 300 Euro. Auch schöne Arbeit.

Grüße Karl
MAG63
Stammgast
#8 erstellt: 12. Feb 2017, 15:02
Thorens hat für die Zargen der 16x/14x Modelle unterschiedliche Materialien verwendet, die Zargen der Standardmodelle waren aus 12mm Spanplatte, ich hatte einen 160 MK II mit 12mm Echtholz-Mahagoni Zarge wie beim 125er, die Sondermodelle 160 Super, 147 hatten eine 19mm Zarge aus MDF statt Spanplatte, die Zarge des 147 Jubillee ist aus Zebrano.

Die Zarge des 125er wurde lasiert, die anderen beiden mit 2K Lack Hochglanz lackiert. Eine Zarge aus schwarzem MDF habe ich mal gewachst, sieht dadurch fast aus wie Schiefer. Ich konnte bei den Zargen aus MDF keine negativen Eigenschaften feststellen, nutze dafür aber auch ein spezieles durchgefärbtes schwarzes MDF.

Die Zargen bei Ebay aus Österreich kenne ich, sind sehr gut verarbeitet und mMn. auch sehr günstig, Die Größe ist natürlich Geschmacksache, hat aber den Vorteil der großen Masse. Weitere Anbieter für Thorens Zargen gibt es bei Ebay genug, die von dir erwähnten lackierten und aus Massivholz gefertigten von einem Anbieter aus Augsburg.

Momentan sitze ich an der Planung für die Zarge eines schweren Laufwerks, optisch werde ich mich da an die von Artisan gefertigten Zargen anlehnen, hier mal ein paar Links dazu

Artisan 1

Artisan 2

Die Zargen werden sehr aufwendig gebaut, Deckblatt aus Massivholz, der Korpus ist aus aufeinander geleimtem Massivholz mit zwischlagen aus Aluminium, die Seiten werden passend furniert.

Aufbau/Fertigung
Wuhduh
Gesperrt
#9 erstellt: 12. Feb 2017, 15:35
Hallo, Martin !

Teilzitat: " Klanglich gibt es keinen Unterschied zwischen den einzelnen Holzarten ... "

1. Meinte Karl doch das Furnier, oder ?

2. Ein Resonanzmeßkoppler wäre das ideale Geburtstagsgeschenk für Dich.

+

Und das gab es vor längerer Zeit einen TV-Beitrag über einen südosteuropäischen Bestattungsunternehmer, der die Särge lieber billiger im Nachbarland anfertigen läßt.

War es Bulgarien ?

Soviel zu Kostensenkung, Musdün Mache-Billiga, EU-Fördergelder und geringwertige Spanpladde .... " Egal, sieht sowieso keiner ! "


Ein übersteigerter Exhibitionismus, hier bei den Links: Produktionsvorgänge, kann einem Unternehmer auch schaden. Mag zur Gewinnung von Sponsoren in einem Meeting sinnvoll sein, aber nicht öffentlich. Die Wertigkeit des Produktes ist subjektiv. Letztendlich zählt nur : " 499,99 $ in kleinen Scheinen - kein Paypal "

Pro-Ject wird auch keine Auskunft erteilen über die Dicke und das Material der Folien zur Beschichtung der Oberflächen.

Das nur am Rande.

MfG,
Erik
tomtiger
Administrator
#10 erstellt: 12. Feb 2017, 20:35
Hi,

Zargen klingen nicht.

Bei Massivholz hast Du weitaus mehr Schleiforgien und die Nachbehandlung, Lackieren, Ölen, wasimmer, wenn es eine Naturholzoptik sein soll.

Das MDF "einfacher zu händlen" wäre kann ich nicht nachvollziehen, alleine der Staub beim Sägen und Fräsen, dann die Optik, Filler und Schleiforgien, wenn es was gleichschauen soll.

Warum kaufst Du Fußleisten? Soll es billig sein oder gut? Wenn es gut sein soll, ordentliches abgelagertes Holz das kaum "arbeitet" führt der Weg zum Instrumentenbauer Deiner Wahl. Als Beispiel ohne Empfehlung hier.


Du kannst auf ebay auch nach "body blank" oder "Tonholz" oder "Tonewood" suchen. Übliche Maße sind etwa 5cm x 50cm x 40cm, für Griffbretter etwa 80cm x 10cm x 3cm. Je nach Anbieter (!) bekommst Du gut abgelagertes, altes, trockenes Holz, oftmals mit wunderbarer Maserung, teilweise wirklich für einen "Apfel und ein Ei".

Oftmals wird auch angeboten auf die gewünschten Maße zuzuschneiden, auf die gewünschte Dicke zu hobeln, usw., dann braucht es für eine fertige Zarge wirklich nur mehr Schrauben, Leim und Finish.

Je nach Holzart kostet das Material für eine Zarge dann idR. unter 100 Euro, abhängig davon, was Du selber machen willst/kannst.


Wirklich empfehlenswert wäre es zum Instrumentenbauer in Deiner Umgebung zu gehen, dort kann man sich das Holz dann aus der Nähe ansehen und womöglich optimal kombinieren, damit Stöße den Eindruck eines durchgehenden Verlaufs haben. Der kann Dir auch zeigen, wie das Holz klarlackiert oder geölt aussieht, weil dadurch kommt oft erst die Maserung wirklich gut heraus. Außerdem besteht die Möglichkeit, eventuell günstig an Verschnitt heranzukommen, der für Dich noch reicht.

LG Tom
*hannesjo*
Inventar
#11 erstellt: 12. Feb 2017, 21:28
Hallo,


Schau bitte unter Limba - Holz. !!


Habe Regale, Racks und Ständer damit gebaut. Verarbeitung, Maserung , Weiterbehandlung -ideal.!!


Bin Amateur und habe drei linke Hände, trotzdem......gute , schöne Teile.!,


[Beitrag von *hannesjo* am 13. Feb 2017, 16:48 bearbeitet]
**Turntabletuner**
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 13. Feb 2017, 22:03
Jo - das war viel. Die Bilder von den Garrads sind natürlich unglaublich. Da komme ich als "Privat-Handwerker" (, der allerdings einen guten Maschinenpark besitzt) nicht ran. Und was das Material betrifft: Es muss verfügbar und gut sein. Fußleisten sind ja nur ein Beispiel. Hieraus kann ich mir entsprechende Stücke herausschneiden. Und auch hier ist gute Qualität gar nicht sooo "billig". Muss ja auch gar nicht billig sein, aber warum soll ich ein 150 Euro TD 166-Laufwerk in einen 300 Euro-Kasten packen?

Dass Thorens unterschiedliches Kernmaterial (MDF, Span, verschieden Stärken ...) benutzt hat, weiß ich. Ich habe einige Exemplare davon. Ob es sich allerdings bei den Span-Zargen nur ums Sparen ging, kann ich mir nicht vorstellen. Ich vermute mal, dass Spanplatte bestimmte Dämfungs- oder Resonanzeigenschaften aufweist, die beim Plattenspielerbau wichtig sein könnten. Mittlerweile baue ich auch meine Lautsprecher nur noch aus Span, wenngleich sehr aufwendig. Vom MDF bin da weitestgehend ab.
Ich werde mir mal am Wochenende schöne 20er Leisten besorgen und durch die Maschine schicken. Mal sehen, was daraus wird.

Grüße Karl
**Turntabletuner**
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 13. Feb 2017, 22:16
Ich kann euch noch mal ein paar Zargen aus meiner Werkstatt zeigen:

Mahogoni (1)

Palisander

Mahogoni (2)

Da fehlt jetzt noch der Unterbau. Im Moment experimentiere ich mit RDC-Elementen. Die ersten Versuche waren schon ziemlich positiv. Außerdem plane ich gerade Tonarmboards für Rega-Arme ...

Grüße Karl
Wuhduh
Gesperrt
#14 erstellt: 14. Feb 2017, 00:43
Nabend !


**Turntabletuner** (Beitrag #12) schrieb:
Muss ja auch gar nicht billig sein, aber warum soll ich ein 150 Euro TD 166-Laufwerk in einen 300 Euro-Kasten packen?

Grüße Karl


Weil es schöner oder wertiger aussieht und evtl. der aktuellen Raumeinrichtung angepaßt wird ?!

Tonarmbrettlies ohne Montageloch, z. B. für Rega, sind übrigens uninteressant. Die Leude wollen PnP inkl. aller Vorbohrungen für die Schrauben.

MfG,
Erik
Wesker21509
Stammgast
#16 erstellt: 14. Feb 2017, 01:00
Für ausgefallene Ideen in Holz empfiehlt sich der Besuch im Nächsten Holzland.
(Die Läden heißen wirklich so)
Einige davon haben auch Onlineshops und verkaufen so ziemlich alles auch mal in kleinen Mengen.
ad-mh
Inventar
#17 erstellt: 14. Feb 2017, 01:13
Ein Laden wäre bei mir in der Nähe.
Gibt es dort auch Furniere?
Wuhduh
Gesperrt
#18 erstellt: 14. Feb 2017, 08:49
Anrufen = Eigenengagement !
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