Fisher MT 6225: welcher Tonabnehmer ist verbaut / Neuanschaffung?

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Joe_495
Stammgast

#1 erstellt: 08. Jun 2018, 22:31

Mit Plattenspielern hatte ich bisher nichts am Hut, aber was nicht ist kann ja werden!
So kam es dann zum Kauf des Fisher MT 6225. Kaufgrund: relativ wertig, tolle Optik und einzigartige Antriebstechnik
Der 6250 hätte mir besser gefallen aufgrund der Wertigkeit aber der ist ziemlich selten.

Nun aber zum Thema: welcher Tonabnehmer ist da eigentlich verbaut? Der Verkäufer hatte selbst keine Ahnung

Taugt das in irgendeiner Weise etwas? Da ich keine Referenz habe ist das schwer zu beurteilen. Außerdem muss ich meine LPs erstmal reinigen und den Spieler richtig einstellen.
Ich nehme mal an, dass er eher einfach (billig) ist. Falls das bestätigt werden kann, welcher TA wäre denn empfehlenswert? Schmerzgrenze wären für den Anfang 100€, weniger ist besser. Ein Gebrauchtkauf käme ebenfalls in Frage eventuell mit Nadeltausch. Ich möchte mich schließlich erstmal rantasten.

Bin gespannt auf Meinungen!

Tattermine
Inventar

#2 erstellt: 08. Jun 2018, 22:44

Hallo,

das ist ein Audio Technica AT3600. Billig? Ja. Einfach? Ja. Taugen? Auch ja. Es gibt elliptisch geschliffene Nadeln dafür (Stichwort "Thakker EPO E" für ca. 30 €), damit macht das Ding schon ziemlich vieles richtig. Die derzeit verbaute Nadel ist sphärisch geschliffen.

Mein Tipp: bestehendes System aufwerten, für den Einstieg damit glücklich werden und bei Bedarf auf was "Größeres" sparen.

[Beitrag von Tattermine am 08. Jun 2018, 22:45 bearbeitet]

.JC.
Inventar

#3 erstellt: 08. Jun 2018, 22:46

AT 3600, Nadel EPO

lini
Inventar

#4 erstellt: 08. Jun 2018, 22:50

Das ist ein AT3600L von Audio Technica - ein Einsteigersystem, aber gar kein so übles. Sinnvoller für den normalen Hifi-Einsatz wär aber zumindest eine der Varianten mit etwas geringerer Auflagekraft gewesen - wie etwa das AT91. Ansonsten gäb's für diesen AT-Body auch noch hochwertigere Aufrüstnadeln mit elliptischem, hyperelliptischen und Shibata-Schliff, wenn auch jeweils nur mit gebondetem Stein.

Grüße aus München!

Manfred / lini

Joe_495
Stammgast

#5 erstellt: 08. Jun 2018, 23:05

Ach super Sache, vielen Dank für die schnellen Antworten und die Aufklärung!
Also so in etwa wie ich es erwartet habe, vielleicht sogar positiver.

Ihr würdet also einen Nadeltausch als sinnvoller erachten für den Anfang, sprich bestehendes System behalten und eine andere Nadel kaufen bis max. 50€? Was gäbe es denn konkret zu empfehlen!
Ich wüsste nichtmal wonach ich suchen müsste

Edit:
die Nadel Thakker EPO E ist ja schon genannt worden für ~30€

[Beitrag von Joe_495 am 08. Jun 2018, 23:08 bearbeitet]

Tattermine
Inventar

#6 erstellt: 08. Jun 2018, 23:13

Du kannst bedenkenlos die von .JC. verlinkte Thakker-Nadel kaufen, da bekommst Du erfahrungsgemäß gute Qualität geliefert.

Hier noch mal das gleiche in blau, dürfte qualitätsmäßig identisch sein, für etwa die Hälfte (und ohne Nadelschutzbügel, aber das ist eher zweitrangig).

Die von lini genannten hyperelliptischen und Shibata-Nadeln würden mich auch interessieren, dürften aber den finanziellen Rahmen sprengen.

Rabia_sorda
Inventar

#7 erstellt: 09. Jun 2018, 00:30

Das ist ein AT3600L von Audio Technica - ein Einsteigersystem, aber gar kein so übles.

Richtig, das klingt nicht wirklich übel. Anfang der 90er kaufte ich das System, beim örtlichen Hifi-Dealer, für 29DM und der Klang war sehr, sehr angenehm.

Joe_495
Stammgast

#8 erstellt: 09. Jun 2018, 09:21

Gut, dann ist es entschieden und es wird bald eine Thakker EPO E bestellt.
Danke für eure Unterstützung!

Marsilio
Inventar

#9 erstellt: 09. Jun 2018, 12:38

Plan B und nur knapp über Deinem Budget wäre ein Tonabnehmertausch auf ein Sumiko Pearl oder ein Shure M97xE. Beide findet man mit etwas Suchen ab etwa 120.-. Beide Tonabnehmer haben ebenfalls eine gebondete elliptische Nadel, deren Schliff mit einem Verrundungsradius von 0.2x0.7mil aber schon ziemlich scharf ist. Will heissen: Die Detailauflösung ist da schon ganz gut une über jener von so machen 200-Euro-Systemen.

Das Shure M97xE hat einen leicht ins wärmere tendierenden Klang, das Sumiko ist eher von der helleren Sorte, was einem je nach Hörerlebnis dazu führen kann, dass man Details noch genauer wahrnimmt.

Ansonsten finde ich auch die Variante Thakker EPO-E nicht die schlechteste.

LG
Manuel

[Beitrag von Marsilio am 09. Jun 2018, 12:49 bearbeitet]

akem
Inventar

#10 erstellt: 09. Jun 2018, 13:20

Ich hab mir neulich mal spaßeshalber ein Shure M97xE und ein Shure M35X gekauft. Mir gefallen beide Systeme ziemlich gut und das obwohl ich eher verwöhnt bin. Bei mir tummeln sich ansonsten so Tonabnehmer vom Kaliber Koetsu Black, Ortofon Cadenza Blue und Bronze oder auch ein grüner Frosch von Van den Hul...
Den M97xE sagt man gelegentlich größere Schwankungen in der Qualität nach. Zumindest mein Exemplar ist einwandfrei und klingt wirklich gut. Auch das M35X macht richtig Spaß, ist nur in der Feinauflösung naturgemäß limitiert (Rundnadel). Unterm Mikroskop sieht der Diamant aber nach einem nackten Diamanten aus was in der Preisklasse so ziemlich einmalig wäre.
Das einzige Problem mit den Shures ist, daß Shure kürzlich verkündet hat, sich aus dem Analog-Geschäft zurückziehen zu wollen. Die Verfügbarkeit dieser Tonabnehmer wird zunehmend schlechter, die Versorgung mit Original-Ersatznadeln dürfte über kurz oder lang auch enden.

Gruß
Andreas

Marsilio
Inventar

#11 erstellt: 09. Jun 2018, 15:20

Ich denke, dass auch da Jico und andere Anbieter - etwa jener Schweizer Produzent, der bereits jetzt Cleorec mit Nadeln versorgt - in die Bresche springen werden.

Ich wünschte mir, dass es irgendwann mal Anbieter geben würde, welche nicht nur gebondete Nadeln anbieten. Bislang gibt es da nämlich nur Jico mit der teuren SAS. Die Nadel etwa, die Cleorec für die Shure M75, M91 und M95 anbietet, ist wirklich gut für den Preis. Schön wäre es nun, wenn eine Nadel dieser Qualität auch als ganzer Diamant und gerne noch ein bissele schärfer - also mit einem Verrundungsradius von 0.2x0.7mil oder 0.2x0.8mil - auf den Markt kommen würde. Preislich dürfte die gerne annähernd den Preis kosten, den man heute für die leider auch nur gebondeten hyperelliptischen Nachbaunadeln hinlegt.

Mit anderen Worten: Einen Hunderter für einen nackten Diamanten, scharf elliptisch geschliffen und ich denke, so manches System, das heute mit abgerockter oder schlicht ganz fehlender Nadel in irgendwelchen Schubladen vor sich hinvegetiert, würde wieder sehr vergnüglich aufspielen.

In Frage kämen da ziemlich viele Vintage-Systeme, die im Original zumeist noch schärfere Ellipsen hatten, etwa die Dual DMS240/242; Audio Technica AT12; AT13; Stanton 680ee(e); ferner Shure M75, 91, 95; Shure M97 und M97xE; warum nicht auch die grösseren Shure V15III, IV und V; dann natürlich die Dual/Ortofon M20e und auch ein Ortofon VMS20 dürfte mit einer noch etwas schärferen Nadel noch besser klingen.

LG
Manuel