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Lohnen sich neue Plattenspieler

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akem
Inventar
#51 erstellt: 07. Sep 2019, 14:00

8bitRisc (Beitrag #49) schrieb:
Die derzeit noch erhältlichen Vollautomaten (z.B. Dual CS4xx Serie) arbeiten noch alle mit alter Kurvenradtechnik.

Warum auch nicht? Hat sich bewährt, funktioniert einwandfrei und ist ab einer gewissen Stückzahl entschieden billiger als Servormotoren nebst Steuerung... Und konkret bei Dual wurden die entsprechenden Maschinen zur Herstellung der Mechanikteile ja schon in den 90ern gebaut und bezahlt. Von daher mußte Alfred Fehrenbacher da keine neuen Investitionen tätigen. Würde z.B. Project jetzt einen Vollautomaten bauen wollen, sieht das völlig anders aus...

Gruß
Andreas
8bitRisc
Inventar
#52 erstellt: 07. Sep 2019, 15:53
Die servogesteuerte Halb- oder Vollautomatik bietet einige Vorteile, gegenüber der rein mechanischen Variante.

Die Automatik lässt sich in Stufen einfach auf elektrischem Wege deaktivieren.
- z.B. Tonarm wird nur angehoben und Plattenteller dreht weiter.
- vollständige Deaktivierung, d.h. rein manueller Betrieb.

Mein Thorens TD-126 besitzt zwar nur einen elektronischen Lift, welcher sich deaktivieren lässt.

Bei einer Neuentwicklung dürfte ein servogesteuertes Konzept kaum kostspieliger sein als ein aus vielen Einzelteilen bestehendes mechanisches Konzept. Eine zusätzliche Steuerungselektronik kostet in der Fertigung praktisch kein Geld.

Bei direkt am Tonarm gekoppelten Servomotor, kann dieser auch gleich für das Antiskating sorgen. Auch die Auflagekraft lässt sich elektronisch einstellen, wenn man etwas mehr Aufwand betreibt.

Erschütterungen während der Wiedergabe, welche zum Springen des Tonarms führen können, lassen sich auf elektronischem Wege leicht erfassen (z.B. mittels MEMS-Sensor). Der Tonarm wird in einem solchen Falle angehoben. Wenn ich mich recht entsinne hat es sowas schon beim Dual CS-750 gegeben.

Eine Fernbedienbarkeit des Plattenspielers (z.B. einfaches Tonarmanheben weil gerade das Telefon klingelt) lässt sich auf elektronischem Wege realisieren.

Das elektronische Konzept ermöglicht ein zeitlich verzögertes Absenken des Tonarms.(Die Wiedergabe beginnt erst, wenn ich es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht habe).

Meine Ausführungen beziehen sich in erster Linie auf einen Automatikspieler der Spitzenklasse.


Klar, warum sollte Fehrenbacher-Dual sein seit Jahrzehnten bewährtes Konzept verwerfen ?
Es funktioniert zuverlässig und ist technisch ausgereift.
Aber die Grenzen sind leicht erkennbar.
Die ungünstig angeordneten Bedienelemente unter dem Tonarm lassen sich nicht mal eben an einer anderen Position platzieren. Optisch inhomogen wirkt z.B. der neue Thorens TD-148a welcher die altbekannte Dual Vollautomatik hat.
Die Automatik lässt sich nicht in andere Plattenspielerplattformen einbauen.
Erkennbar am Dual CS600 welcher Dual untypisch als rein manueller Dreher daherkommt.

Ein Hersteller wie Project wird niemals einen Automatikspieler bauen, weil ihm dazu jegliche Fachkenntnisse (Entwicklung, Fertigung, Qualitätssicherung, Erfahrung aus der Praxis) fehlen. Das gilt auch für andere Hersteller wie z.B. Rega und die vielen High End Hersteller.
Selbst Thorens kauft bei Dual ein.

Ich sehe da in erster Linie einen Hersteller wie Technics (Panasonic), welcher das notwendige KnowHow und den finanziellen Spielraum hat.

Evtl. könnte Hanpin eine Automatikkonzept entwickeln, welches sich in andere Plattenspieler einfach einbauen lässt.


[Beitrag von 8bitRisc am 07. Sep 2019, 19:23 bearbeitet]
whitehead_eagle
Stammgast
#53 erstellt: 08. Sep 2019, 09:17
Ich bin überzeugt dass Technics noch Vollautomaten nachlegen wird. Das ist für "Die" eine Frage der Ehre.

Technics will damit sicherlich auch zeigen, dass sie es immer noch locker draufhaben hervorragende Vollautomaten zu produzieren.

Wir werden sehen.
gapigen
Inventar
#54 erstellt: 08. Sep 2019, 09:37
Ich bin zwar nicht so der Technics-Fan (habe nur eine headshell von denen), aber ein Vollautomat wäre schon super und ein super Signal an die Branche...
.JC.
Inventar
#55 erstellt: 08. Sep 2019, 09:42
Hi,


whitehead_eagle (Beitrag #53) schrieb:
Ich bin überzeugt dass Technics noch Vollautomaten nachlegen wird. Das ist für "Die" eine Frage der Ehre.


eher eine Frage von realen Kosten zu potentiellem Ertrag.
Die (Kaufleute) werden schon die Anzahl der Geräte dieses Modells, die verkauft werden müssen
um die Entwicklungskosten herein zu bringen, zu den vermutlich verkauften Drehern verglichen haben.

Vermutlich war die Rechnung negativ.
music12
Stammgast
#56 erstellt: 08. Sep 2019, 09:48
WBC
Gesperrt
#57 erstellt: 08. Sep 2019, 10:21

.JC. (Beitrag #55) schrieb:
Hi,


whitehead_eagle (Beitrag #53) schrieb:
Ich bin überzeugt dass Technics noch Vollautomaten nachlegen wird. Das ist für "Die" eine Frage der Ehre.


eher eine Frage von realen Kosten zu potentiellem Ertrag.

Vermutlich war die Rechnung negativ.


Klar - die Rechnung kann/konnte nur negativ ausfallen...


[Beitrag von WBC am 08. Sep 2019, 10:22 bearbeitet]
oliver_A
Schaut ab und zu mal vorbei
#58 erstellt: 08. Sep 2019, 12:27
Hallo allerseits

Ich besitze den vom TO genannten Denon DP300-F seit ein paar Jahren und er war lange Zeit nebst einem Dual 1019 mein Daily Dreher zum mal ebenso Musik hören. Beide Dreher hingen an einem Pioneer A-30 und Yamaha NS-555 Boxen. Der Denon ist prinzipiell ganz okay, wenn auch der 30 jährige Dual 1019 mit klanglich stets mehr zusagte. Der interne Vorverstärker sollte man meiner Meinung nach allerdings meiden, denn wie allgemein bekannt, hat der DP300-F einen sehr leichten Plattenteller und eine Kunststoffzarge die alles andere als resonanzarm ist. Der interne Vorverstärker nimmt hier konstruktionsbedingt sämtliche Schwingungen des Drehers mit und verstärkt sie leider sehr deutlich. Das ist bereits auf preiswerteren Komponenten sehr gut zu hören für den Zuhörer und outet sich als Subsonicbrummen bei mittlerer Lautstärke und höher. Weil die gesamte Zarge nicht wirklich den Namen „Zarge“ verdient, hat er ein deutliches Rumpeln. Bereits mit einem preisgünstigen, externen Phonovorverstärker oder am Phonoeingang des Verstärkers kann dem schon gut gegengewirkt werden. Die Gleichlaufschwankingen sind bei meinem Denon jedoch sehr gut wenn man bedenkt dass es ein relativ günstiger Riementriebler ist. Sind innerhalb von 0.12%.
Ich war lange Zeit stets zufrieden mit dem Denon. Die billig anmutende „Klickklack-Automatik“ habe ich eigentlich selten gebraucht. Zum Kritikpunkt, dass die Automatikknöpfe praktisch beim Tonarm liegen kann ich nur sagen, dass es sich ja lediglich um die Knöpfe für LP/Single und die Drehzahl handelt. Start/Stop liegen vorne. Somit wird da beim Abspielen nicht neben dem Tonarm rumgefummelt. Klanglich ist der Denon-Tonabnehmer nicht der Bringer, das ist lediglich eine umgelabelte Standard-Dual Nadel ohne jeglichen Mehrwert. Schon ein AT95e bringt einen wesentlich schöneren Klang. Ich persönlich empfehle allerdings ein Nagaoka MP-110. Kostet zwar fast halb soviel wie der Dreher neu, ist aber um Welten hübscher zu hören als das AT95e und bringt für den Hörer egal ob Klassik oder Pop einen Klang, ziemlich am Limit dessen was ein DP-300F meiner Ansicht nach leisten kann. Hier steht und fällt das Klangerlebnis halt effektiv mit den dazugehörenden Komponenten am System.

Mein Fazit; Die aktuellen Thorens, wie auch Denon Dreher im Consumersegment sind allesamt und definitiv nicht mehr zu vergleichen mit den Drehern welche vor 20 Jahren und mehr fabriziert wurden. Sie taugen ganz bestimmt für den 0815 Musikhörer der einfach Musik hören will. Problemlos. Mit Hifi im eigentlichen Sinne haben sie aber nicht viel gemeinsam. In Anbetracht des Preises jedoch sind sie allesamt erschwinglich und fair, setzen halt aber auch Limiten. Wenn man alleine schon mal einen der noch bescheidenen Rega Planar 1 oder 2 daneben gehört hat, wird man schnell erkennen, dass es für einen nur unwesentlich höheren Preis, klanglich besseres gibt. Man verzichtet dann halt auf die eigentlich (meiner Meinung nach) völlig sinnbefreite Vollautomatik.
whitehead_eagle
Stammgast
#59 erstellt: 08. Sep 2019, 20:02

.JC. (Beitrag #55) schrieb:
Hi,


whitehead_eagle (Beitrag #53) schrieb:
Ich bin überzeugt dass Technics noch Vollautomaten nachlegen wird. Das ist für "Die" eine Frage der Ehre.


eher eine Frage von realen Kosten zu potentiellem Ertrag.
Die (Kaufleute) werden schon die Anzahl der Geräte dieses Modells, die verkauft werden müssen
um die Entwicklungskosten herein zu bringen, zu den vermutlich verkauften Drehern verglichen haben.

Vermutlich war die Rechnung negativ.


Ja, natürlich nicht nur der "EHRE", so war es nicht gemeint. Die Nachfrage ist ja entscheidend und die ist mMn genug gross um ein solches Projekt (Produkt) nicht zum Fiasko werden zu lassen.

Sicher ist die Nachfrage nicht ganz so gross wie bei den manuellen Drehern, aber sie ist genug gross um daraus mit geschicktem Marketing ein erfolgreiches Geschäft zu machen. Das grosse Interesse an Vollautomaten zeigt sich schon allein in diesem Forum und geht auch weit über dieses hinaus.

Die Entwicklungskosten sollten auch nicht allzu hoch sein weil die Infrastruktur (Produktionsstätten, Fertigungsstrassen, spezialisiertes Personal und das Knowhow) schon vorhanden sind.



Zudem kann über den Preis vieles reguliert resp. abgefedert werden.


[Beitrag von whitehead_eagle am 08. Sep 2019, 20:21 bearbeitet]
Holger
Inventar
#60 erstellt: 08. Sep 2019, 21:25

oliver_A (Beitrag #58) schrieb:
Sie taugen ganz bestimmt für den 0815 Musikhörer der einfach Musik hören will. Problemlos. Mit Hifi im eigentlichen Sinne haben sie aber nicht viel gemeinsam. In Anbetracht des Preises jedoch sind sie allesamt erschwinglich und fair, setzen halt aber auch Limiten. Wenn man alleine schon mal einen der noch bescheidenen Rega Planar 1 oder 2 daneben gehört hat, wird man schnell erkennen, dass es für einen nur unwesentlich höheren Preis, klanglich besseres gibt.


Sorry, aber woran willst du das denn festmachen?
Ich bin nämlich absolut überzeugt, dass auch du deinen Denon nicht von deinem Dual unterscheiden wirst, wenn beide mit identischen Tonabnehmern ausgestattet sind und den gleichen Song abspielen (und du nicht weißt, wer gerade dran ist).
oliver_A
Schaut ab und zu mal vorbei
#61 erstellt: 08. Sep 2019, 21:44
Aber natürlich, der Dual hat mit dem Nagaoka MP-110 immer noch einen wärmeren Klang als der Denon. Rumpeln tut beim Dual absolut nichts. Der Denon aber sehr wohl und schon bei mittlerer Lautstärke warnehmbar. Die Resonanzschwingungen kannst beim Denon übrigens ganz einfach hervorholen. Irgend ein Stück mit tiefem Bass auflegen und mal ordentlich aufdrehen. Hörst sofort. Den Denon find ich dir innert 2 Minuten raus aus meinen Drehern. Ist einfach so. Wenn zwischen einem DP-300F, über eine Rega
Planar 3 bis zu einem Rega Planar 8 an derselben Gerätekonfiguration kein Unterschied auszumachen wäre, würde sich eine ganze Branche selbst veräppeln. Und wen du mehrere Dreher hast, kennst Du sehrwohl deren Klangcharakteristika.


[Beitrag von oliver_A am 08. Sep 2019, 21:46 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#62 erstellt: 13. Sep 2019, 16:18

oliver_A (Beitrag #61) schrieb:
Wenn zwischen einem DP-300F, über eine Rega Planar 3 bis zu einem Rega Planar 8 an derselben Gerätekonfiguration kein Unterschied auszumachen wäre, würde sich eine ganze Branche selbst veräppeln.


Du schreibst es, als sei es unwahr.


Grüße
oliver_A
Schaut ab und zu mal vorbei
#63 erstellt: 13. Sep 2019, 16:29
ich mein das durchaus so wie ich es geschrieben habe
Tywin
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 13. Sep 2019, 18:32
Hallo,


Die Resonanzschwingungen kannst beim Denon übrigens ganz einfach hervorholen. Irgend ein Stück mit tiefem Bass auflegen und mal ordentlich aufdrehen. Hörst sofort.


Bass aufdrehen .... natürlich wird ein Tonarm ein Tonabnehmersystem auf solche Schallwellen reagieren wenn der Plattenspieler nicht besonders günstig - bestenfalls in einer Tiefton-Auslöschung platziert ist. Haube, nicht Haube, Haube aufgeklappt oder nicht auch das spielt eine Rolle hinsichtlich Schallwellen und ihrer Wirkung auf das Abspielen von Schallplatten.


Wenn zwischen einem DP-300F, über eine Rega
Planar 3 bis zu einem Rega Planar 8 an derselben Gerätekonfiguration kein Unterschied auszumachen wäre, würde sich eine ganze Branche selbst veräppeln.


Das hast Du falsch verstanden.

Richtig ist nach meinen Erfahrungen, dass die Branche leichtgläubige Käufer veräppelt.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 13. Sep 2019, 18:33 bearbeitet]
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