Bandsortenwahlschalter?!

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DOSORDIE
Inventar
#51 erstellt: 20. Okt 2003, 17:29
Nochwas, in den 80ern gab es tatsächlich Decks, wo man zwischen Auto - und Manueller Bandsortenwahl einstellen konnte, ich habe mich oft gefragt wozu das gut sein soll ich habe aber mal gehört, dass es alte Chromcassetten geben soll, die noch keine Aussparungen haben, vielleicht hat man das dabei berücksichtigt, wobei sich Type III damit schon nicht mehr abspielen ließen.

CU Tobi
michaelg
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 20. Okt 2003, 18:42

:.

Is' ja lustig.

Definitiv gibt es die 4 (vier) IEC-Gruppen.

Wobei

Fe=Fe1
Cr=CrII

sein dürften.

...


Kinder, Kinder, wie alt seid Ihr eigentlich? Es gab in D schon Bänder zu kaufen, bevor die IEC Typen hier bewußt wurden. Beispielsweise buken die Badischen Anilin- und Sodawerke ihre eigene Chromdioxidpampe (CrO2) mit ihren privaten Parametern (ähnlich auch Agfa), eine Angleichung an die passende IEC II Norm folgte erst später. Die Japaner machten das entsprechend früher, deshalb gab's eben deutsche "Chrom"- (z.B. Agfa "Superchrom" oder "Stereochrom", BASF "chromdioxid super") und japanische Typ II (z.B. TDK SA oder Maxell UDXL II) Cassetten, die sich vom elektrische Verhalten recht deutlich unterschieden. Manche Decks trugen dem durch unterschiedliche Schalterpositionen Rechnung. Dasselbe bei den Typ I (z.B. TDK AD, Maxell UDXL I) bzw. Eisenoxid-Bändern (Agfa "Ferrocolor", BASF LH). Die Normierung wurde erst Anfang der 80er Jahre (wenn ich mich recht erinnere) marktmäßig nachvollzogen. Teilweise gab es die unterschiedlichen Bänder (z.B. von BASF) parallel, die IEC-Typen hatten einen Hinweis 'drauf. Heute findet man anscheinend nix mehr darüber, weil die Magnetbandsparte von Agfa seinerzeit (1991) an BASF ging und die jetzt alles an Emtec ausgelagert haben (http://www.emtec-group.de).
Eine schöne Übersicht über die alten Schätze:
http://www.melofanas.lt/1left/kol/kolekcija_sarasas.htm

Schönen Gruß,
Michael
DOSORDIE
Inventar
#53 erstellt: 20. Okt 2003, 18:58
Steht ja auch DIN 45 500 auf Deutschen Cassetten drauf, aber die IEC ist doch zeitgleich zu den DIN Cassetten entstanden nur gab es sie nicht gleich in Deutschland, sonst hätten ja alle Cassetten im Ausland der DIN entsprechen müssen?! Ich bin doch erst 17, als ich angefangen habe bewusst zu denken war die Hi-Fi DIN längst tot und es gab nur noch IEC Cassetten. AGFA hat aber noch bis Mitte der 80er die DIN unterstützt, BASF ebenfalls, die IEC Cassetten deutscher Hersteller kamen erst 85 rum, mit den ersten BASF Chrome Super II oder AGFA CD-XL oder so ähnlich hießen die bin zu faul nachzusehen, AGFA Superchrom und die anderen Typen habe ich noch nie mit IEC Siegel gesehen, das lag wohl daran, dass die Hi-Fi DIN bei deutschen Geräten ebenfalls bis Mitte der 80er existierte, bis man merkte, dass das RCA/Cinch System begann sich durchzusetzen und die Japaner die DIN auch nicht mehr unterstützten Gut dann meine Frage an dich, michaelg: Sind DIN Cassetten auch an DIN Norm Tapedecks angeglichen oder generell schlechter als IEC Cassetten? Bisher habe ich mit DIN Cassetten auch in DIN Geräten schlechtere Erfahrungen gemacht als mit IEC Typen!

CU Tobi
zucker
Inventar
#54 erstellt: 20. Okt 2003, 20:05
@ dosordie

also meine cassetten bekommt du nicht. ich hör mir die gelegentlich an und meine, bei den tdk sa-x und basf metall (aufgenommen so 83) keine qualitätsverluste zu merken.

da sind so sachen von kim wilde, ghosbusters von ray parker jr. oder als zusammenschnitt self control von der guten laura und raf drauf.
da fällt mir ein - habt ihr auch geschnitten? 5 anläufe bis es passte, ach waren das noch zeiten. heute - blub und es passt. einfach keine herausvorderung mehr

grüße in die runde - henry
DOSORDIE
Inventar
#55 erstellt: 20. Okt 2003, 21:10
Früher habe ich wie blöde geschnitten von Tape auf Tape auch noch, das eine war ein altes CROWN Billigdeck wo der Kopf total verstellt war und beim loslassen der Pausetaste musste sich das Band erstmal wieder richtig "einrenken" so ist auf meinen alten Cassetten am Anfang der Lieder immer sowas wie ein Flanging Effekt *g*. Von dem CROWN habe ich dann auf ein altes Fisher Doppeltapedeck kopiert, ich habe das gemacht, damit ich den Pegel einstellen konnte (hat eh nichts genützt, denn selbst wenn ich so hoch wie es nur möglich war ausgesteuert habe, war der Pegel um mindestens 2 dB niedriger), so kamen dann natürlich ziemlich beschissene Aufnahmen raus und so wirklich toll haben die Schnitte auch nie gepasst, ich habe dann immer versucht sowas wie Deep Mixe zu erstellen. Mit den ganzen 80er Hits von Rick Astley und Kylie Minogue ging das recht gut, dazu noch You Came von Kim Wilde (perverse Mischung aber gut zum feiern), da is mir erst aufgefallen wie gleich die Songs klingen, obwohl You Came natürlich wesentlich aufwendiger produziert ist und auch heute noch ein absolutes Lieblingslied von mir ist, vor allem die Extended Version finde ich super! Weil ich diese schlechte Taperei mir auf den Senkel ging. Habs dann aber wie beim Tapen gemacht, Nonstop Aufnahmen vom Radio gemacht und das rausgeschnitten was gut war, dass dann auf Cassette aufgenommen. Das klingt jetzt so als rede ich von der guten alten Zeit aber wenn ich mal bedenke, dass ich meine ersten (schlechten Komponenten) so mit 11-12 Jahren bekommen habe, dann stimmt das ja fast, denn das ist auch schon 5 Jahre her. Von der Musik her lebe ich allerdings noch viel weiter hinten, ich liebe die 80er und teilweise noch ältere Sachen, ich habe um die 400 Tapes von Metal bis Schlager und von 1966 bis jetzt von Originalen bis Aufnahmen vom Radio. Meine Plattensammlung ist für mein Alter auch sehr beachtlich muss ich sagen. Auch Ostsachen dabei obwohl ich nicht aus dem Osten komme! Allerdings komme ich immer mehr auf Musik, die schon in Vergessenheit geraten ist oder eben unkommerziell war, weil mich Ghostbusters oder Self Control zumindest von Laura ziemlich langweilt und voll ausgelutscht ist, von Raf isses cool aber der Rap Part ist blöd, lieber die kurze Version! Ein kleiner Tip an alle 80er Fans: Hört euch mal den Media Player Internetstream von radioio 80's an. Da kommt New Wave, Indie, Punk, Synthi unkomerzielles Zeugs und zwischendurch auch mal ein paar Hits, dann aber meistens Hotlegs Remixe oder Extendeds, eben seltenere Sachen, find ich sehr interessant, die Quali ist sehr gut (64 KBit/s) und das Programm ist laber und werbefrei, es gibt auch radioio 70's und viele andere. Ich mache schon seit über 3 1/2 Stunden Nonstopmitschnitte auf Cassette gestern auch schonmal habe schon 4 C 90 voll.

CU Tobi

Auch wenn ich jetzt erst jugendlich bin, vermisse ich die 80er, auch wenn ich sie fast garnicht erlebt habe! Es gibt einfach so viele Dinge die mich daran interessieren oder reizen, alleine die Musik und die Gruppierungen (aber es kommt ja eh alles wieder, plötzlich gibt es wieder Popper und Punker...)
hifi-privat
Inventar
#56 erstellt: 21. Okt 2003, 09:32
@michaelg:

Ich bin schon alt genug um die von Dir genannten Bänder alle zu kennen (die ältesten Aufnahmen die ich noch habe stammen aus Mitte der 70er - von einem Telefunken Magnetophon, Stereokassettendeck mit eingebauten Endstufen :D).

Aber wie, ausser an den IEC-Typen soll ich es erklären
Ausserdem muss man all das ja erstmal wieder aus der Erinnerung kramen - mal abgeshen davon, dass ich mir damals nicht sooo viele Gedanken drum gemacht habe.

So besehen gibt es ja eigentlich eine Unzahl an Bandsorten, deshalb sollte ein Deck ja auch auf eine Sorte eingemessen werden, oder halt über eine manuelle oder automatische Einmessvorrichtung verfügen, was ich ja vermutete die verschiedenen Schalterstellungen am Dual wohl in einfacher Form sein sollten.
DOSORDIE
Inventar
#57 erstellt: 21. Okt 2003, 18:57
Dass eine eigentlich so einfache Frage so eine Diskussion entfachen kann, zumindest scheinen die japanischen Bänder ja besser gewesen zu sein, hört man ja heute noch, viel mehr dynamik und so, als bei den ollen DIN Tapes!

eighties - well i'm livin' in the eighties *sing*
ziehts euch mal wieder rein, Killing Joke, dann fühle ich mich gleich in eine Zeit zurückversetzt, die ich nie erlebt habe aber endgeil finde!

CU Tobi
gdy_vintagefan
Inventar
#58 erstellt: 21. Okt 2003, 21:59
Ich als ehemaliger Kassetten-Fan kenne auch noch die hier genannten Bänder. Angefangen bin ich Mitte der 70er mit diesen DIN-Tapes. Meine Erfahrung war auch, dass die japanischen Bänder viel besser klangen und auch mechanisch weniger zum Leiern und Bandsalat neigten.

Von AGFA hatte ich eine Reihe von Stereochrom-Bändern der ersten Modellreihe (1975-77, komplett silbergraues Label und "Stereo Chrom" noch auseinander geschrieben). Die Bandoberfläche war alles andere als glänzend, eher sogar matt, und klanglich vermisste ich die Höhen, außerdem neigten sie zu Dropouts. Ein gutes japanisches "Normalband", wie z.B. die TDK AD oder Maxell XL I-S klang da um Längen besser und natürlicher. Selbst die parallel erschienene AGFA Super Ferro Dynamic (Typ I) klang brillanter (überhaupt das einzige AGFA Ferroband, das mich klanglich überzeugte).
DOSORDIE
Inventar
#59 erstellt: 21. Okt 2003, 22:54
Irgendwie neigten alle AGFA Bänder aus der Zeit zu DropOuts, ich kenne das nur zu gut, ich habe in letzter Zeit sehr häufig auf SUPERFERRO von Ende der 70er bis Anfang 80er (Die Labels sind ausser kleiner Unterschiede gleich, aber das Gehäuse hat sich geändert, das Cassettenfenster ist von breit rundlich auf rechteckig und dünn "geschrumpft", ich bin der Meinung die neueren haben eine bessere Mechanik) aufgenommen (man kann nur sagen vorsicht vor Übersättigung des Bias bei diesen Bändern sonst ist der Aufnahmepegel später höher als der eingestellte, das kann kritisch werden wenn man im Grenzbereich aufnimmt, die Bänder haben keine gute Höhneausteuerbarkeit, deshalb muss man den Bias erhöhen und den Pegel senken, obwohl man die Bänder gut übersteuern kann ohne es zu hören), wenn ich halt mal schnell was brauchte, da lagen noch ein paar aussortierte im Regal, bis 12,5 KHz sind die Höhen auch einwandfrei, aber danach muss man ein bisschen tricksen, entweder mit EQ oder Bias, dann schaffen die auch bis 16 KHz, auch Dolby stecken die locker weg und abgesehen von den häufigen Drop Outs, die auch auftreten, wenn das Band an den Stellen aussieht wie neu (scheinbar verliert das Band an manchen Stellen wirklich die Magnetisierung), halten sich die Aufnahmen auf den Bändern extrem lange und die Cassetten sind auch superbelastbar, aber in kleineren Geräten leiern sie gerne, wenn sie nicht ordentlich umgespult sind. STEREOCHROM habe ich auch ein paar und ich kann deine Beobachtungen nur bestätigen (ich glaube wir hatten die Diskussion schonmal *g*), auch die silberne SUPERCHROM ist nicht viel besser, habe ich nur eine, wozu man die 3 Minuten extra pro Seite nun angepriesen hat ist mir bis heute nicht ganz klar, fand ich immer ziemlich sinnlos, aber es hat Style klingt heute noch modern so 60+6 oder 90+6, stimmt hat was! Die Drop Outs treten bei den STEREOCHROM aber genauso auf, bei SUPERCHROM weiß ichs nicht, bei der die ich noch habe ist das nicht, aber diese AGFA typischen DropOuts kenne ich auch nur von den Bändern, ich glaube, wenn ich irgendwo ne Cassette hören würde und da käme so ein DropOut könnte ich sofort sagen dass das ne AGFA Cassette sein muss, da sind die BASF Cassetten echt überlegen, DropOuts habe ich da nie erlebt nur schlechte Dynamik, wobei sich der Sound über die Jahre nicht weiter verschlechtert, die Aufnahmen halten sich zumindest. Die SUPERFERRO ist für die Normalbandklasse zumindest ein beachtliches Band, die UR von MAXELL ebenfalls XL I und AD kenne ich nicht, aber UD (XL) und XL II (S) sind mit der TDK SA und Sony UX-S meine Lieblingsbänder! Ich glaube ich habe in der ganzen Zeit auch so ziemlich alle nahmhaften Typen aus den letzten 25 Jahren durchgehabt und es ist sicher auch besser sich dann irgendwann auf eine Sorte zu spezialisieren, denn es gibt so viele Typen, das ist man wirklich unsicher, wenn man sich nicht mal richtig damit auseinandergesetzt hat, bei CDs ist es ja eigentlich so ziemlich egal was man für Rohlinge kauft, da sind es nur noch feine Unterschiede, bei der Cassette kann man sich einiges versauen, wenn man schlechte Bänder kauft...

CU Tobi
zucker
Inventar
#60 erstellt: 21. Okt 2003, 23:17
@ dosordie

versuch doch mal bitte ein paar absätze in deine postings einzubauen. wenn das alles so auf einmal kommt, ist es schwer zu lesen, dennoch finde ich deine beiträge sehr interessant.

gruß henry
Labello
Ist häufiger hier
#61 erstellt: 22. Okt 2003, 13:26
Hi Tobi!

Würde mich dem Wunsch von Henry anschließen...
Super interessant, Deine Beiträge, nur ein bissel unübersichtlich gestaltet

Grüße von
Labello
michaelg
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 22. Okt 2003, 14:06

Steht ja auch DIN 45 500 auf Deutschen Cassetten drauf, aber die IEC ist doch zeitgleich zu den DIN Cassetten entstanden nur gab es sie nicht gleich in Deutschland, sonst hätten ja alle Cassetten im Ausland der DIN entsprechen müssen?! Ich bin doch erst 17, als ich angefangen habe bewusst zu denken war die Hi-Fi DIN längst tot und es gab nur noch IEC Cassetten. AGFA hat aber noch bis Mitte der 80er die DIN unterstützt, BASF ebenfalls, die IEC Cassetten deutscher Hersteller kamen erst 85 rum, mit den ersten BASF Chrome Super II oder AGFA CD-XL oder so ähnlich hießen die bin zu faul nachzusehen, AGFA Superchrom und die anderen Typen habe ich noch nie mit IEC Siegel gesehen, das lag wohl daran, dass die Hi-Fi DIN bei deutschen Geräten ebenfalls bis Mitte der 80er existierte, bis man merkte, dass das RCA/Cinch System begann sich durchzusetzen und die Japaner die DIN auch nicht mehr unterstützten Gut dann meine Frage an dich, michaelg: Sind DIN Cassetten auch an DIN Norm Tapedecks angeglichen oder generell schlechter als IEC Cassetten? Bisher habe ich mit DIN Cassetten auch in DIN Geräten schlechtere Erfahrungen gemacht als mit IEC Typen!

CU Tobi


Hallo Tobi,

mit 17 habe ich angefangen (Akai GX-39, ein flacher Toplader mit GX Kopf und einem Capstan Schwungrad, das mehr wiegt als ein komplette Laufwerk heutzutage ).
Hier eine IEC II konforme Agfa Superchrom, Müßte so etwa ab 1981 zu kaufen gewesen sein:
www.melofanas.lt/1left/kol/AGFA/AGFA_82_Superchrom_HDX_CrII-S_90.jpg

Hier die Ende der 70er erschienen DIN konforme Superchrom:

www.melofanas.lt/1left/kol/AGFA/AGFA_gold_Superchrom_Chromdioxid_II_90+6.jpg

Die Crux der alten nicht-IEC konformen Typen war meiner Ansicht nach die mangelnde Unterstützung durch die Gerätehersteller. Es gab praktisch nur nochjapanische Decks und die hatten mit DIN nix am Hut. Ich habe keine Ahnung, ob ein einmessbares Deck damit klarkam - ich hatte nie eins . Mein Traum war immer Nakamichi 682 ZX oder ZX 9, aber leider wurde es dann "nur" ein LX 5.

Schönen Gruß,
Michael


[Beitrag von michaelg am 22. Okt 2003, 14:09 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#63 erstellt: 22. Okt 2003, 16:32
Genau die DIN SUPERCHROM habe ich nur ohne diesen 2 Jahre Garantiestreifen, steht aber hinten in klein drauf. Ich wollte auch immer ne große Maschine haben, aber das ist mir dann doch zu teuer, es würde sich aus heutiger Sicht echt nicht mehr lohnen, nun habe ich das YAMAHA KX 393 wie von euch empfohlen und bin super zufrieden, ich würde mir wenn ich mir nochmal was größeres anschaffen sollte nur noch eins mit Play Trim kaufen, aber das hat ja das 393er eh, klappt echt super! Wenn AGFA das Tape in 2 Versionen rausgebracht hat, dann muss das ja auch seine Gründe gehabt haben, verstehe ich irgendwie nicht, dass es zeitgleich IEC und DIN Tapes in Deutschland gab, man hat wohl irgendwann eingesehen, dass es nicht rentabel ist, Cassetten auf anderen Basen herzustellen als Übergangslösung gab es vielleicht beides...

CU Tobi
hifi-privat
Inventar
#64 erstellt: 22. Okt 2003, 17:07
Hi,

genau die DIN beschriftete Kassette hab' ich auch.

Wobei mir nicht ganz klar ist, warum wir hier über DIN oder IEC sprechen.

Meines Erachtens nach hat die DIN 45500 da gar keine Vorschrift für unterschiedliche Bandtypen, sondern legt lediglich allgemein Frequenzgang, Rauschabstände etc. fest. Ganz allgemein für Compactkassetten, Plattenspieler, Verstärker, Kassettendecks usw.

So betrachtet ist es nur logisch, dass auf den frühen Kassetten keine IEC draufsteht, da diese Norm ja wohl erst später kam. Letztlich sind auch die alten Chrom-Bänder Bänder der IEC Gruppe II. Mit der gleichen Entzerrung zu behandeln (steht ja auf beiden 70 Microsekunden) sind sie ja auch beide.
Ausserdem ist, wenn ich mich recht der alten Tests enstinne, kaum ein Band wirklich IEC - konform (obwohl das überall drauf steht). Das macht ja erst die Einmessung nötig. Wären alle Bänder exakt auf IEC-Norm wäre ja eine Einmessung nicht nötig.
michaelg
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 22. Okt 2003, 17:59

Hi,

genau die DIN beschriftete Kassette hab' ich auch.

Wobei mir nicht ganz klar ist, warum wir hier über DIN oder IEC sprechen.

...
Letztlich sind auch die alten Chrom-Bänder Bänder der IEC Gruppe II. Mit der gleichen Entzerrung zu behandeln (steht ja auf beiden 70 Microsekunden) sind sie ja auch beide.
Ausserdem ist, wenn ich mich recht der alten Tests enstinne, kaum ein Band wirklich IEC - konform (obwohl das überall drauf steht). Das macht ja erst die Einmessung nötig. Wären alle Bänder exakt auf IEC-Norm wäre ja eine Einmessung nicht nötig.


Ja, mit dem Gegensatz DIN <> IEC bin ich auch nicht glücklich. Das ganze ist aber einfach zuuu lange her. Ich weiß, daß die alten Superchrom von der Empfindlichkeit Probleme mit Dolby B hatten (bei Einführung von Dolby C hatten sich die alten Typen erledigt). Die Entzerrung war gleich, aber die Vormagnetisierung war unterschiedlich. Ich glaube (Achtung: hier steht - glaube - nicht ich - weiß - ), die nicht-IEC Bändern enthielten eine weitgehend private Mixtur auf dem Band, waren entsprechend zu nix kompatibel, nicht mal zu ihrer Vorgängerversion (vgl. MS-DOS ).

Schönen Gruß,
Michael
DaVinci
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 22. Okt 2003, 18:18
Hi,

vielleicht kann ich auch noch hierzu was beitragen. Zunächst mal musste alles, was unter HIFI verkauft wurde, der laschen DIN 45500 aus den 70ern entsprechen.

Die alten Agfa Kassetten 90+6 mit dem Garantiestreifen aus den 80ern kenne ich auch noch. Zu dieser Zeit waren 4 verschiedene Sorten von Band auf dem Markt: Fe, FeCr, Cr und Metal. An alten Tapedecks, z. B. ein Dual was vor einiger Zeit im Forum behandelt wurde, gibt es genau diese 4 Einstellmöglichkeiten.
Später wurde IEC eingeführt. IEC I für Fe, IEC II für Cr und IV für Metal. Das Ferrochrom FeCr verschwand vom Markt. Deswegen unterscheiden Tapes mittlerweile auch nur noch zwischen IEC I,II und IV.


[Beitrag von DaVinci am 22. Okt 2003, 18:21 bearbeitet]
zucker
Inventar
#67 erstellt: 22. Okt 2003, 18:58
so, hab auch nochmal gekramt.

als erstes wäre da eine "magma" c60. weiß der geier wer die hergestellt hat. sieht grün aus und wird nach unten silber. gehäuse weiß. zusatz - dynamic plus und hi-fi low noise (war ein schlagwort).

als zweites eine agfa, die Hülle noch in hochformat beschriftet. grasegrün 90+6 min - ferro high dynamic -
" high dynamic cassette für alle, denen die qualität normaler low noise cassetten nicht mehr ausreicht" - steht innen auf dem deckblatt.

als drittes "scotch". 4 cassetten, eine blau, eine orange -gelb, eine braun - gold und eine silber als crome band. schwarz haben sie alle dabei.

als viertes eine "ariex" c60 - nie wieder gesehen.

und meine allererste - eine ferro von basf, die mit den schwarzen punkten auf rotem untergrund - vielleicht so von 77 ?

grüße henry
DOSORDIE
Inventar
#68 erstellt: 22. Okt 2003, 19:56
Von Magna hab ich ne Chrom Cassette, die is unten Rosarot und silber, ne C 60, ich schätze anfang der 80er, der Chromdioxid Schriftzug sieht aus wie auf den BASF Cassetten, das Gehäuse, die Labels und das Inlay sehen auch nich billig aus, scheinbar hochwertiger als die von BASF, das Band ist ziemlich gut, steht zwar auch ein DIN Siegel drauf, aber die Aufnahmen die drauf sind, sind eigentlich ziemlich gut leider hat sich das Gehäuse aber über die Jahre ein bisschen verformt und ab und zu leiert sie ein bisschen und lässt sich nicht mehr spulen. ORWO Bänder aus der DDR habe ich übrigens auch, da ist es aber umgekehrt, die mit IEC I gekennzeichnet sind (haben ein gelbes Inlay, die aus Wolfen haben auch ein gelb schwarzes Label, die aus Dessau haben das selbe Inlay aber ein weißes Label, steht nur Low Noise drauf), sind schlechter als die, wo noch keine Kennzeichnung drauf sind, die sind aus dem Chemiefaserwerk "Friedrich Engels" in Premnitz Das Inlay ist silbergrau mit einem schwarzen Streifen und an der seite sind noch 45° Farbstreifen die alten Cassettenversionen haben ein weiß-blau-schwarzes Label mit einem weißen Gehäuse, die neueren haben ein schwarzes Gehäuse mit dem ungefähr selben Label und die letzten haben das gleiche Inlay aber das Label ist weiß mit blauer Schrift. Die ohne IEC, steht aber auch nicht DIN drauf, haben für Ferro Bänder eine erstaunliche Qualität selbst mit Dolby (aus copyright Gründen RMS in der DDR), viele sagen die Bänder sind Gift für den Tonkopf aber aus meinen Erfahrungen sind sie nicht schlechter als die ausm Westen, aber in der DDR haben die am Anfang auch 20 M und später 17 M gekostet.

CU Tobi
gdy_vintagefan
Inventar
#69 erstellt: 22. Okt 2003, 20:14
Ich habe meine Kassettensammlung erst vor kurzem aufgegeben (wg. Umstiegs auf komplett digital). Besessen habe ich wohl insgesamt um die 600 Kassetten von Ende der 60er bis Ende der 90er, verschiedenste Fabrikate und Modelle. Ich selbst habe Kassetten zwischen 1976 und 2003 verwendet (die noch älteren waren gebraucht gekauft).

Die "grasgrüne" AGFA kenne ich nicht. Jedoch kenne ich eine graue AGFA "Super High Dynamic 90+6", das war eine der gebraucht gekauften, muss so von 1973-76 gewesen sein. Recht ähnlich sah die "AGFA Super Color 60/90/120" (also ohne +6) aus, die ich 1977 neu kaufte und die es parallel in gelb, blau und rot gab. Die waren auch im Hochformat beschriftet.
Der Nachfolger war 1978 die "Ferro Color" in denselben Farben. Bei den späteren Modellen (ab 79) kamen die 6 Minuten dazu, und gelb wurde durch grün ersetzt (die neueren hatten nur noch ein farbiges Label und ein schwarzes Gehäuse).

Meine allerersten waren die "normalen" Low Noise von AGFA (1976), die gab es in orange, violett und gelb.

Irgendeine damalige Schulkollegin hatte Mitte der 80er mal eine "AGFA Low Noise Magnetonband" in grau, die sie auf einem Klassenausflug dem Busfahrer gab, klang für das Alter noch ordentlich. Nach meinen Informationen muss die von ca. 1969 (!) gewesen sein. Ich selbst hatte in den letzten zwei Jahren zwei gebrauchte davon, da kam fast kein Ton mehr heraus, eine davon musste ich auch flicken, weil das Band gerissen war (passierte ausgerechnet bei Linkin Park "Crawling").

Gute Klangqualität erzielte ich mit der "AGFA Super Ferro Dynamic" von 1975-77, das Label war oben silber und unten schwarz. Erst die Kassetten ab 1977 hatten die 6 Minuten extra.

Meine "Super Ferro Dynamic" und "Stereo Chrom" waren alle älter als die hier allgemein erwähnten.

Diese rot-schwarzen BASF können wirklich von 76/77 gewesen sein. Die hießen damals doch "Ferro Super LH" oder ähnlich. Die "normalen" LH waren zu der Zeit orange-schwarz.

Dann hatte ich 1977 noch zwei orange-schwarze Kassetten namens "Low Noise" von SOUND, wer immer das gewesen sein mag. Die überlebten keine fünf Jahre bei mir. Über den Klang kann ich nichts sagen, da ich damals noch alles vom Uralt-Plattenspieler in Mono aufnahm. Ich weiß noch, das waren "Disco Fever" von K-tel (mit Boney M., Smokie, Oliver Onions etc.) und James Last mit "Auf last geht's los".

Ebenso kurze Lebensdauer hatten bei mir rote NoName-Kassetten von ca. 1980, mit Werbeaufdruck der Sparkasse. Das Inlay sah aus wie ein "Sparkassenbuch".

"Magna"-Kassetten aus den 70ern habe ich auch mal bei Bekannten gesehen (und zum Schluss kurzfristig selbst mal besessen). An Kassetten von Philips, Loewe, Telefunken, Eltropa und Universum erinnere ich mich auch noch. Sanwa gab es auch mal.

Während bei einigen meiner Verwandten die AGFA und BASF von ca. 1970-79 auch die 15 und mehr Jahre alle unbeschadet überstanden, hatte ich viel mehr Ausschuss. Dort wurden sie abgespielt mit einem Grundig C440 Toplader (ca. 1973) bzw. einem dieser BASF-Toplader aus derselben Zeit. Mein alter Telefunken MC 100 (mono) "fraß" diese anscheinend gern.

So viel zu deutschen Kassetten aus den 70ern.


[Beitrag von gdy_vintagefan am 22. Okt 2003, 20:43 bearbeitet]
steve65
Stammgast
#70 erstellt: 22. Okt 2003, 20:30
Hi

das ist ja ein interessanter Thread.

Jetzt wird mir langsam klar, warum mein altes Tape Dual C839 RC von 82 6 Stellungen am Bandsortenwahlschalter hatte.

Fe
FeI
Cr
CrII
FeCr
Met.

Benutzt hatte ich aber nur BASF Cromdioxid II und BASF Chrome Super II, später dann Sony Metal oder Fuji.
Mit dem Metalband kam das Dual immerhin auch auf 20 kHz.

Ob die Bänder heute noch klingen weiß ich leider nicht, das Dual ist schon lange kaputt (Mechanik), da ich aber zur Rauschunterdrückung HighCom benutzt hatte (Extrakiste) sind die Bänder heute nicht mehr abspielbar.

Schade eigentlich, ich hatte viel Zeit reingesteckt, die ganze Mucke der 80er, alles weg.

Die Metallbänder waren insbesondere im Auto klasse. Auch ein heißer Sommer konnte den Höhen auf dem Band nichts anhaben.

Gruß
Steve
DaVinci
Hat sich gelöscht
#71 erstellt: 22. Okt 2003, 20:47
Hi,

das ist ja Wahnsinn, was die Kompaktkassette noch für eine Renaissance erfährt... aber das es sogar 6 Bandsorten gab, das wusste ich echt nicht.
zucker
Inventar
#72 erstellt: 22. Okt 2003, 20:52
mensch fuji, die hatte ich doch total vergessen, hatte mehrere - eine sorte, irgendwie silbern und schwarz. das war was.

@ doso....

ddr gab es nur premnitz - es sind auch noch viele vorhanden. z.b. eine 90 iger (rarität) kam damals 27,00M, chrom hab ich auch noch - waren die letzten zuckungen und qualit.mäßig hinter dem "nichtsozialistischem Ausland" her.
normale mit blau weiß sind auch noch vorhanden - ziehmlich dumpfer klang inzwischen und viel rauschen.

henry
hallo
Stammgast
#73 erstellt: 22. Okt 2003, 20:55
Naja Renaissance, halt Wiedergeburt, halt nochmal geboren und so klingts auch :D.

Ich hoerte mir wegen dieses Fadens mal wieder die alten Kassetten an. Man kann sie noch hoeren, zur Auffrischung der Erinnerung noch gut. Auf Dauer nervt dann doch das zarte Jaulen, auch etwas dumpf klingt das ganze jetzt.
Vielleicht, sicher gehen neue Kasstten und Geraete besser, aber im Gegensatz alten Platten haben alte Kassetten doch erheblich nachgelassen.
DOSORDIE
Inventar
#74 erstellt: 22. Okt 2003, 21:05
Von Sound habe ich auch noch welche, ich könnte mir vorstellen, dass die von Condor sind, denn auf Cassetten von Anfang der 90er (waren voll billig gabs in 60 und 90 mit dem billigsten Ferroband nur die Labels waren cool, so Streifen, die man draufkleben konnte, leuchtend gelb, habe ich später für andere Cassetten benutzt, aber leider habe ich die nicht mehr) stand SOUND 2000 drauf, aber im Endeffekt waren viele Noname Typen eh dasselbe. Scotch war in den 80ern auch mal richtig gut, die hatten absolute High End Chrom Tapes mit nem silbernen Alulabel, hatte ich auch mal eine könnte TDK SA drin gewesen sein oder sowas. Habe nie gehört dass LOEWE, Telefunken und SABA mal Cassetten gemacht haben, möcht ich ja echt mal sehen, aber auch von GRUNDIG habe ich schon Tapes gesehen, war aber glaube ich ales so ziemlich am Anfang der 70er wo die alle angefangen haben Geräte zu bauen. BASF LH habe ich eine graue von 1966 und 2 mit Farbstreifen (hatte ich schonmal in nem anderen Thread erwähnt) von 1972. Von Philips habe ich auch noch die ersten. In deiner Sammlung hätte ich ja gerne mal geschnuppert Michael! Viele Bänder habe ich nur weil sie selten sind, das heißt nicht dass sie gut sind, aber die meisten sind gute Markenbänder. Aber irgendwie hat es auch was irgendwo im Keller unter verstaubten Uralt sachen irgendwo in der hintersten Ecke eine olles Tape mit zerissenen Labels und schlechten Aufnahmen zu finden, es ist immer eine Überraschung und manchmal sind diese Bänder für einen selbst am meisten Wert, ich habe da schon Fünde gemacht, am schönsten ist es natürlich wenn man die Aufnahmen mit dem PC wieder hinkriegt und weiß, dass man einer von wenigen ist der sowas hat, weil es die sachen nicht auf CD gibt. Viele Tapes haben auch einen ideellen Wert für mich und erinnern mich an die Jahre in denen ich sie aufgenommen habe, sie waren immer dabei, wenn ich unterwegs war, es ist ein tolles Gefühl sie dann wieder anzuhören und eine gelungene Aufnahme ist doch auch immer wieder ein kleines Erfolgserlebnis für mich! Cassetten haben mich mein ganzes Leben begleitet und jetzt soll ich das alles einfach wegwerfen. Meine Cassetten sind mir heilig und ich verbinde meine halbe Geschichte mit irgendwelchen Cassetten, die ich zu dem Zeitpunkt dabei hatte, für mich ist so eine Cassette viel mehr als nur ein Band mit ein bisschen Musik drauf. An alle die ihre Sammlungen aufgeben und das lieblos entwerten: Ihr könnt mich mal alle! Lacht mich aus dafür, aber ich Tape weiter solange ich kann... Das Tape stirbt aus und zumindest einer muss Widerstand leisten .

Michael damit meine ich nicht Leute wie dich oder Steve, ihr habt zumindest die Gabe euch zurückzuerinnern und das besondere darin nicht ganz zu vergessen.


@Steve: Das C 839 RC war immer mein Traum, ich habe von einem Onkel ein altes DUAL Heft von 1979 bekommen wo alle Geräte dieser Serie drin sind und auf der letzten Seite ist ein Turm abgebildet mit den jeweils besten DUAL Komponenten aus diesem Heft in einem Rack, das sieht so verdammt edel aus, dazu noch diese Boxen mit Thermo Float und Feldlinien Focussierung, aber is ja heute noch unbezahlbar, ein passender DVD Player und MD Recorder und ich wäre glücklich, nie wieder was anderes! Ich glaube aber, mit dem jetzigen Deck bin ich besser bedient, wegen Play Trim, bei so vielen Tapes aus verschiedenen Decks und verschiedener Hersteller ist das besser... Das 839 RC ist aber eins der wenigen Decks das trotz Autoreverse auf beiden Seiten wirklich gut klingt, wahrscheinlich weil es einen Stillstehenden Kopf der alle 4 Spuren spielt hat, deshalb klingen die Autoradios mit Autoreverse auch in beide Richtungen gut, aber die neuen Autoreverse Tapedecks haben ja alle diesen Drehkopf, das kann man voll vergessen! Das 839 war aber ein Pionier, zuviel Elektronik, ein sehr anfälliges Deck, wenn man heute bei ebay guckt, dann sind die Geräte immer kaputt meistens ist es die Elektronik, weniger die Mechanik, aber irgendwas is immer kaputt ich habe bei ebay erst einmal ein voll funktionsfähiges gesehen und das war nicht zu bezahlen für einen armen azubi wie mich!

CU Tobi
gdy_vintagefan
Inventar
#75 erstellt: 22. Okt 2003, 21:33
Auch wenn ich mich von meinen Kassetten getrennt habe, bleibt doch die Erinnerung an die alten Zeiten. Die Trennung war nötig, weil mir a) manche Bänder bald um die Ohren flogen (ständiges Leiern, Bandsalat und Reißen/Kleben der Bänder), b) sie klanglich inzwischen für meine heutigen Ansprüche ungenügend waren, und c) meine Tapedecks nicht mehr so recht wollten, ich hätte mir 1 bis 2 neue kaufen müssen, und da ich momentan nicht zur erwerbstätigen Bevölkerung gehöre (bin seit einem Jahr wieder Student), ist das fast unmöglich.

Aber was mir geblieben ist, ist die Musik von damals!

Einige Aufnahmen habe ich mit Play Trim wieder gut hinbekommen, um sie zu digitalisieren, andere habe ich mir in einem Second-Hand-Shop wieder neu auf LPs zu Tiefstpreisen besorgen können. Weniger gut erhaltene LPs habe ich auf CDs gebrannt und bestmöglich nachbearbeitet.

Was waren das noch Zeiten, Februar 1977, ich bespielte mit unserer Uralt-Musiktruhe (Anfang 60er) und dem alten Telefunkenrecorder eine orangefarbene AGFA Low Noise C90. Auf Seite 1 der Sampler "Hit Power" von Arcade (Boney M. "Daddy Cool", Tina Rainford "Silver Bird", Penny McLean "Devil Eyes", usw., und bei Sutherland Brothers "Arms Of Mary" endete die Seite.
Auf der anderen Seite waren Teile der Doppel-LP "Mal Sondock präsentiert Sparkassen-Hits", beginnend mit den Les Humphries Singers, gefolgt von Chris Andrews und den Beach Boys. Was habe ich die damals oft gehört - und 1982 in meinem jugendlichen Leichtsinn mal gelöscht.

Letztes Jahr fand ich diese beiden alten Scheiben auf dem Gebrauchtmarkt. Ich habe sie digitalisiert und optimal nachbearbeitet, herausgekommen sind zwei CDs mit exakt derselben Reihenfolge wie damals. Manchmal denke ich, ich würde wieder dieses orangefarbene Tape hören - allerdings in einer bisher noch nie dagewesenen Qualität!
hifi-privat
Inventar
#76 erstellt: 22. Okt 2003, 22:26

Ob die Bänder heute noch klingen weiß ich leider nicht, das Dual ist schon lange kaputt (Mechanik), da ich aber zur Rauschunterdrückung HighCom benutzt hatte (Extrakiste) sind die Bänder heute nicht mehr abspielbar.Steve


Hi Steve,

das muss doch kein Grund sein. Habe selbst HighCom - Bänder und mein altes Telefunken hat Laufwerksprobleme. Da habe ich doch glatt ein 1a funktionierendes bei ebay erstanden (für 17,20 EUR inkl. Versand:D).

Da gibt es immer HighCom Tapes zu finden, oder halt auch externe Dekoder, vielleicht die sicherere Alternative, da keine Mechanik.
DOSORDIE
Inventar
#77 erstellt: 22. Okt 2003, 22:40
Sparkassenhits?! Die habe ich tatsächlich auch und von den Les Humphries ist Rock my Soul drauf Venus von Shocking Blue und die lange Version von Crimson And Clover von Tommy James and the Shondells oder Allright now von The Free und Lady in Black von Uriah Heep... Von K-Tel und Arcade habe ich auch noch viele Tapes und LPs und alle haben eine beschissene Qualität (die pressungen sind viel zu leise die Cassetten kann man einigermaßen hören) oder die alten High Life Sampler von Polystar (ist eigentlich meine Lieblingsreihe), von Club Top 13 habe ich auch noch eine ganze Reihe an Cassetten von 1978 bis 87 mit Play Trim klingen die auch alle wieder richtig gut!

CU Tobi
gdy_vintagefan
Inventar
#78 erstellt: 23. Okt 2003, 07:27
Bei "Sparkassenhits" handelt es sich tatsächlich um dieselbe Scheibe, die ich auch habe. Die ist 1974 erschienen, und als sie gerade neu war, hatte ich sie schon auf Tonband. Ab Anfang 1977 dann auf Kassette (da hatte ich kein Tonbandgerät mehr).
Zu den Arcade etc. Samplern habe ich in einem anderen Thread (Zischen beim Plattenspieler) schon einen Kommentar abgegeben, die Pressungen waren wirklich nicht die hochwertigsten.
Von club top 13 hatte ich in den 80ern jede Menge (originale) Kassetten, überwiegend von 83 bis 86. Was mir damals an denen nicht so gefiel war, dass die Lieder meist schon 2 - 3 Monate alt waren, ehe sie auf den Samplern erschienen. Und so kam es, dass auf dem März/April-Sampler 1985 dann "Last Christmas" von Wham aus dem vorigen Dezember zu finden war. Ansonsten aber recht gute Zusammenstellungen.
High Life war auch meine Lieblingsreihe. Besonders erinnere ich mich an die 1978er mit "You're The One That I Want" drauf, die Winter 81 (Rain In May), Frühjahr 82 (One Of Us), Winter 82 (Words, Don't Go...) und Frühjahr 83 (You Can't Hurry Love). Was waren das noch Zeiten! Ansonsten habe ich noch einige Super 20 (so ziemlich alle von 1983 sowie die 1981er mit 2x Boney M. drauf). Schade nur, dass die Lieder alle auf 2 - 3 Minuten geschnitten wurden und die Pressqualität zu wünschen übrig ließ...

Früher hatte ich viele Sampler als Originalkassetten. Klanglich ziehe ich dabei heute die LP vor, aber auch aus meinen MCs ließ sich noch etwas mit Play Trim verbessern.


[Beitrag von gdy_vintagefan am 23. Okt 2003, 07:32 bearbeitet]
steve65
Stammgast
#79 erstellt: 23. Okt 2003, 19:19
Ihr habt mich da auf eine Idee gebracht und durch das schwärmen für die alte Mucke auch animiert.
Ich habe den den halben Mittag auf dem Speicher und in meinem Heiligtum verbracht.
Wiedergefunden habe ich ein Telefunkendeck CC20 mit Highcom und mein erstes Deck, ein Philips N2521. Außerdem habe ich auch die externe Highcom Rauschunterdrückung geborgen, die ich am Dual hatte. Das Telefunken hat leider ein Problem mit der Mechanik (der Hubmagnet zieht den Kopf nicht mehr richtig an). Das 26 Jahre alte Philipsdeck lief dagegen auf Anhieb ohne Probleme . Zusammen mit dem Highcom Decoder sind meine alten Bänder tatsächlich wieder hörbar. Das Highcom pumpt noch ein bisschen, aber das geht mit exakterem Einstellen noch weg. Die Quali der Aufnahmen ist überraschend gut. Die Höhen klirren ein bisschen, das kann aber am Philips liegen. An das defekte Dualdeck reicht es ja nunmal nicht ran. Wenigstens sind die Höhen noch da. Das nächste Wochenende ist damit schonmal Ausgebucht.

Doch jetzt noch eine Frage. Das Philipsdeck hat nur

Fe
Cr
FeCr

als Bandsorten zur Auswahl.
CrII und Me müßte als Cr aber doch genauso funktionieren. Die Entzerrung mit 70µs ist ja die Gleiche. Oder täusche ich mich da? Aufnahmen möchte ich damit ja nichtmehr machen.

Gruß
Steve
DOSORDIE
Inventar
#80 erstellt: 23. Okt 2003, 20:24
Die High Life mit You're The One that I want habe ich original als Cassette und sogar das Inlay ist noch wie neu, ich finde die auch ganz schön, aber viel lieber mag ich eine, die 1982 rum erschienen sein muss (kann ich nicht genau sagen, welche das ist weil mir das Inlay fehlt), weil das die Zeit war wo Wave, Indie und electronic neu war, da wäre z.B. die Berlin Live Version von Child Of The Universe von BJH, Drownding in Berlin von the Mobiles (hießen die glaub ich), I'll find my Way home von John and Vangelis, Wind him up von Saga, Blue Jeans Talk von Dr. Hook, Germany Calling von Tone Band oder more than That von Roxy Music drauf, natürlich muss man auch sehen, dass auf Aktuellen Samplern auch immer nur Hits aus der dazugehörigen Zeit drauf sind, wie gut sie sind, richtet sich ja mehr oder weniger auch danach, was zu dem Zeitpunkt grad in den Charts, nur habe ich das Gefühl High Life war immer recht anspruchsvoll, so richtig schlechte Musik gibts zumindest bis mitte der 80er auf keinem davon, Super 20 war da schon viel schlimmer, da sind immer die Sachen drauf, die heute auch noch gehört werden, Seltenheiten findet man eher auf High Life. An diesem Sampler ist aber auch zu erkennen was Anfang der 80er los war, man muss sich das mal vorstellen, das halbe Tape ist zugekleistert mit Undergroundmäßiger Musik, sowas würde heute niemals in die Charts kommen, eigentlich traurig aber wunderbare Zusammenstellung, obwohl ich da noch garnicht gelebt habe, liebe ich diese Musik viel mehr als die heutigen sachen und für mich ist das ein Lebensgefühl, auch mich erinnern die Songs an irgendwas auch wenn ich sie erst 10 oder 15 Jahre später bewusst gehört habe. Dann habe ich noch eine High Life von 79 muss die sein, da ist z.B. Call me von Sweet oder I don't like Mondays drauf von den Boomtown Rats (ja ich kenne mich aus *g*), aber auch da fehlt das Inlay (wenn die beiden aufgelisteten Sampler, vor allem den ersten einer kennt dann bitte bescheid sagen, ich kaufe die sofort in gutem Zustand ist es mir egal ob auf Platte oder Cassette). Super 20 habe ich auch eine, die heißt Power Play, ansonsten habe ich noch ne Deutsche davon, oh ja mich nervt es auch, dass absolut jedes Lied da drauf gekürzt ist. Club Top 13, stimmt, Ice In The Sunshine von Beagle Music Ltd. ist auf November/Dezember drauf also eigentlich sogar immer ein halbes Jahr verschoben, merkt man aber auch an der Club Top 13 Fernsehwerbung, da kommen immer die Sachen, die keiner mehr hören kann! High Life Winter 82? Meinst du Words von F.R. Davids?! Die kenne ich auch, da ist auch There's Something going on von Agnetha Fel.., ach weiß ich, von der dunklen ABBA Tussie halt, ich hatte schon viele High Life Sampler in der Hand und kenne auch viele, findet man eigentlich in fast jedem Plattenregal, ich selber habe aber nur um die 6 Stck. Die mit Reality von Richard Sandersson ist glaub ich auch ganz gut, merkwürdig ist nur, dass Anfang der 80er so zwischendurch voll viele bei Polydor direkt erschienen sind, dabei mag ich das tolle blaue glänzende Polystar Label viel lieber!

Dass die Höhen zerren liegt schätze ich daran, dass das alte Philips Deck einen relativ schlechten Frequenzgang hat (soweit ich weiß bei Fe nur bis 12,5 KHz, hört man aber eigentlich nicht weiter), dadurch ist die Empfindlichkeit in der Höhenwiedergabe auch anders, als bei Decks mit höherem Frequenzgang, bei alten Decks muss man bei Musik die sehr höhenbetont sind auch öfter leiser aufnehmen, weil die VU Meter gerade bei Zischlauten sonst an den Anschlag schießen, kann natürlich auch am Kompander liegen, weil die einzelnen Frequenzen ja quasi so angehoben werden, dass sie aus der Sicht ohne Kompander mehr oder weniger übersteuern, erst die Dekompression lässt die Wiedergabe normal erscheinen. Es kann aber auch sein, dass insbesondere Metallbänder eine zu hohe Sättigung haben, die das Deck nicht aushält. Das ist soweit ich weiß auch der einzige große Unterschied zwischen Chrom und Metallbändern, durch die starke Sättigung erhöht sich die Dynamik und der Rauschfaktor sinkt, deshalb müssen Metallbänder wahrscheinlich auch anders entzerrt werden als Chrom, wenn man Metallbänder die mit Maximalaussteuerung aufgenommen sind auf einem nicht kompatiblen Deck abspielt hört man ja auch Verzerrungen raus, vielleicht solltest du eher probieren sie auf FeCr abzuspielen?! Ich weiß aber nicht ob die einen anderen µs-Wert haben, denn das soll ja schädlich sein. Cr und Cr II ist doch quasi das selbe (beides IEC II, die werden doch auf neueren Decks auch mit einer Einstellung entzerrt). Ja, Cassetten hören ist schon was tolles, wenn man Cassetten anständig lagert, dann ist das mit den Höhenverlusten auch garnicht mal so schlimm, wie alle immer behaupten, ich habe ein 30 Jahre altes Originalband von The Move, klingt immer noch ziemlich gut, Aufnahmen über 12,5 KHz waren zu der Zeit auf Fe Band noch garnicht möglich und die Masters sind aus den 60ern und deshalb ziemlich schlecht, das muss man ja auch berücksichtigen. Ich kenne viele die ihre Cassetten schon vor Jahren eingemottet haben und mir dumme Fragen wie: "Ist da überhaupt noch was drauf?!", gestellt haben, ich habe Tapes die nach 20 oder 25 Jahren noch mit Dolby laufen, kann ich dazu nur sagen...

CU Tobi
gdy_vintagefan
Inventar
#81 erstellt: 23. Okt 2003, 20:47
@DOSORDIE

Die High Life mit BJH und Vangelis & Jon müsste die Ausgabe "Sommer 1982" gewesen sein. Diese hatte ich ausnahmsweise nicht.
Ich habe auch ein paar Super 20 mit Liedern, die heute nirgendwo mehr zu hören sind, z.B. die "Hot Super 20" von 1983, darauf ist z.B. "The Farm Yard Connection" von Fun Boy Three, oder auch eine 1981er mit Jona Lewie "Louise" und ORS "Who Built The Pyramids".
High Life Winter 82 ist tatsächlich die mit F.R. David und Frida von ABBA. Die mit Richard Sanderson ist die von Winter 1981, die tatsächlich bei Polydor erschienen ist.

Überhaupt finde ich Deinen Musikgeschmack für Dein Alter sehr gut. Davon könnten sich viele meiner Studienkollegen, die noch etwas älter sind (ca. 20 - 24) mal eine Scheibe abschneiden. Die meisten hören zu Hause doch nur aktuelle Sachen, natürlich entweder von Maxi-CDs über eine billige Kompaktanlage, oder aber als MP3s. Einige ältere Lieder können sie wohl nur deshalb mitsingen, weil sie wiederholt auf Partys gespielt werden (z.B. "I Don't Like Mondays"). Ich selbst bin natürlich auch Student, aber schon ein wenig älter. Ich bin 33 und habe schon ca. 29 Jahre lang Musik-Erfahrung. Wenn ich heute meine Musik höre, dann ist das schätzungsweise zu 50% aus den 70ern, zu 40% aus den 80ern und nur zu 10% danach.

Um noch mal zum Hauptthema zu kommen: irgendwie bekomme ich nun immer mehr den Eindruck, dass die alten Kassettendecks viel mehr taugten als die neueren. Auch wenn ich eine schlechte Erfahrung mit dem Yamaha K-320 machte. Jedenfalls habe ich alle Kassettenaufnahmen "entsorgen" können, die mit Decks ab Mitte der 80er gemacht wurden. Wegen Höhenverlust. Mit meinem 1981er Yamaha K-560 gemachte Aufnahmen auf Maxell UDXL-II spielten auch nach 20 Jahren noch kristallklar mit Dolby.
DOSORDIE
Inventar
#82 erstellt: 23. Okt 2003, 21:27
Naja, die Super 20 ging aber immer mehr in Richtung Pop und Disco, auf den High Lifes war immer mehr "Hard Pop" und Rock drauf habe ich den Eindruck, halt irgendwie niveauvollere Sachen zumindest bis Mitte der 80er, danach wurden ja auch die immer mehr verpoppt auch wenns da natürlich viele Schöne Sachen gibt, die ich nur leider alle nicht mehr hören kann. Von ORS kenne ich jetzt nur das Cover von Indian Reservation, Fun Boy Three sagt mir auch nichts, aber Jona Lewie kenne ich dann wieder... Ich finds aber ziemlich cool, dass High Life schon ab 1984 auf CD zu kriegen war. Dein Tipp hilft mir wirklich weiter, danke! Ich habe eher den Eindruck, dass das nicht die Decks von Früher sind sondern die Cassettentypen, ich glaube die Bänder haben mit der Zeit immer mehr abgespeckt (mittlerweile gibt es SA-X und XL II S ja nicht mal mehr), Kann natürlich auch an HX PRO liegen, vielleicht halten sich die Aufnahmen mit HX PRO nicht so lange obwohl ich das bisher nicht sagen kann, ich denke mal es gibt heute noch gute Decks und auch Decks die hoch angepriesen werden aber schlecht sind, man kann das sicher nicht veralgemeinern, seit ich das YAMAHA habe bin ich super zufrieden und ich bemerke riesige Unterschiede zu meinem alten Deck!

CU Tobi
gdy_vintagefan
Inventar
#83 erstellt: 23. Okt 2003, 21:48
Ich hatte zuletzt auch ein Yamaha KX-690 mit Play Trim, mit dem ich bestens zufrieden war. Jedoch war das 1981er K-560 mit nur Dolby B noch um Längen besser, was die Aufnahmequalität anging. Mitte der 80er hatte ich zwei Yamaha K-320 mit Dolby C und ohne HX-PRO, die waren beide grottenschlecht. Selbst das Akai GX-75, das ich in den 90ern hatte, konnte mich "aufnahmemäßig" nicht überzeugen.

In der Tat stammen auch meine Lieblingskassetten aus der ersten Hälfte der 80er. Wie schlecht die 70er AGFA klingen, das hatten wir ja schon, und die neueren sind oft einfach nur billig. Was Kassetten der frühen 80er angeht, so sage ich nur MAXELL. Meine Lieblingskassette war die UDXL-II (bis 1982), gefolgt von der "normalen" XL-II (die goldfarbenen) und der UD-II (gold-rot). Aber auch die XL-II-S hatte ich in hoher Stückzahl. TDK SA (X) hatte ich auch so einige, am besten waren die goldenen von 1986/87. Dann gab es Mitte der 80er auch mal welche von "That's", die hatten auch einen sehr guten Klang. Und wenn's doch mal Kassetten aus den 90ern sein sollten, so haben mich hier die von Denon am meisten überzeugt.
DOSORDIE
Inventar
#84 erstellt: 23. Okt 2003, 22:49
That's war mir immer zu teuer und von Denon habe ich HD8S und HD9, die HD9 ist super, die HD8S eigentlich auch aber damit hatte ich große Spurlagen Probleme vor allem im Walkman. Auf MAXELL wollte ich eigentlich hinaus, die XL II ist heute immernoch mein absolutes Lieblingsband, vom Design her finde ich die goldroten UDs am schönsten, leider habe ich nicht so viele davon, aber die paar die ich habe klingen einfach spitze und edel sehen sie auch noch aus. In vielen Berichten zum Thema 40 Jahre Cassette steht "...eigentlich ist sie hässlich...", dann haben die wohl niemals Cassetten von MAXELL und TDK aus den 80ern gesehen!

So nun mal noch ne Frage auf Musik bezogen, ich habe von einem Arbeitskollegen nen Stapel ORWO DDR Tonbänder bekommen, ich sollte die Dinger durchforsten und nach Sprachaufnahmen von seiner vor 15 Jahren verstorbenen Mutter und seiner auch schon längst toten Großeltern suchen, habe ich auch gefunden, habe ihm damit eine C 90 Seite bespielt und werde ihm die Cassette morgen mitbringen, da habe ich gleich ein Stück DDR Alltag in den 70ern erlebt *g*. Größtenteils ist auf den Bändern aber Musik drauf, die Quali ist echt beschissen zum ersten weil sie total abgenutzt sind und zum anderen hatte die Ostkrücke wohl ne Macke, denn es klingt fast alles total kaputt mit komischen Brummgeräuschen im hintergrund. Nun zu der musik die drauf ist, viel Schlager, Volksmusik, aber auch Pop und Rock, musste ja nun alle komplett druchsuchen, also habe ich auch ab und zu mal reinhören müssen und ein Lied hat mir gefallen, das sind Aufnahmen von Westfernsehsendungen aus den 70ern, klingt nach disco und ZDF Hitparde, hab ein Lied gefunden das mich interessiert, der Refraintext geht:

I don't love you
but i think i like you
think i like you and i think you know

I don't want you
but i think ... *nixversteh*
and i won't let go

CU Tobi
zucker
Inventar
#85 erstellt: 24. Okt 2003, 09:01
@ dosordie

der titel kommt mir bekannt vor aber von wem? vielleicht fällt es wieder ein.

zu den aufnahmen - die orwo-bänder hatten ein erhebliches bandrauschen und wenn die in den 70gern aufgenommen wurden, dann tip ich mal auf "Annet" , "Sonnet" , "Minet" oder den guten alten "Sternrecorder". das waren die gängigen recordertype - da kannst du heute nicht mehr erwarten.

hab aber was anderes tolles gefunden - mein altes Kassettenbuch von 77-88. da steht z.B. It`s a game - Bay City Rollers oder Oh la la - The Rubettes, A la Carte usw. und dahinter die anfangszahl und endzahl des BANDLAUFWERKES, das irgendwann nicht mehr auf null zu stellen ging und dessen antriebs-peese rutschte. dann steht da noch fein säuberlich aufgelistet mit welchem deck und ob oder nicht dolby.

gruß henry
gdy_vintagefan
Inventar
#86 erstellt: 24. Okt 2003, 10:37
Das kenne ich auch noch. Ich beschriftete in den 80er Jahren meine Kassetten auch inkl. dem "Zählerstand". Problem war dann nur, wenn ich irgendwann mal das Kassettendeck wechselte, dann stimmten die Zahlen nicht mehr.

Ich ließ damals bei gemischten Kassetten meistens den Interpreten weg bei der Beschriftung (den wusste ich sowieso), um mehr Platz auf den kleinen Kärtchen zu haben. Gegen Ende der 80er/Anfang der 90er stellte ich dann die Beschriftung auf Computer-Inlays um, zuerst noch mit C64/Amiga bzw. DOS-Textprogramm und Nadeldrucker gedruckt. Das hatte auch den Vorteil, weil ich öfter mal Kassetten neu bespielte. So hatten die irgendwann kein Inlay mehr, oder es war bereits beschriftet.
DOSORDIE
Inventar
#87 erstellt: 24. Okt 2003, 15:01
Das waren ORWO Tonbänder, keine Cassetten! Die hießen dann Geracord und so, einen Sternreocorder habe ich auch, (R 4100, das Standardmodell der 70er/80er Jahre) und ich muss sagen, ich kann über die Aufnahmen von dem Ding nicht meckern, der Sound ist ziemlich gut, halt nur Mono, aber das ist eh nur so ein Sammlerobjekt, bin ja Wessi... Ach Michael bist du auch so einer, der die Original Inlays der Cassetten dann alle weggeworfen hat und nur die Computer Inlays aufgehoben hat? Ich habe hier um die 250 Tapes, die ich alle von nem Bekannten und dessen Bekannten bekommen habe, der hat das auch so gemacht, ärgert mich immer, vor allem bei den UDXL, die hatten so tolle Hüllen, ausserdem ist das doof, wenn man die neu bespielen will, dann sind da immer noch diese Kleberückstände von den alten Beschriftungen und die Labels Klebestreifen sind auch alle weg, also muss ich mir die dann selbst zuschneiden und so, find ich voll zum Kotzen, deshalb habe ich eben mal wieder Cassetten gekauft, Maxell XL II waren keine mehr da, deshalb musste ich TDK SA nehmen, hab mir nämlich eine LP von Flock Of Seagulls gekauft (scheint die erste zu sein, denn das Album hat keinen Namen, mit dem Hit Modern Love is Automatic) und die muss ich unbedingt auf Cassette haben, für unterwegs! Einen Mängel habe ich echt bei dem YAMAHA Tapedeck gefunden, das Bandzählwerk ist total ungenau, sowas hatte ich beim Technics oder JVC nie, die Mechanischen 3 stelligen laufen aber doch eh alle gleichschnell oder? Achja kann mir mal jemand BIAS im wissenschaftlichen erklären? Ich verstehe nicht so ganz warum Bänder mit 70 Mikro-wasauchimmer besser sind als die mit 120 so rein von den Angaben her, warum sind die Bänder je weniger sie haben umso besser? Was hatten eigentlich alle gegen die Bay City Rollers? Alle machen die schlecht, aber eigentlich finde ich die total klasse, das Cover von I only want to be with you und It's a game is auch toll (hab ich auf ner High Life Cassette drauf *g*).

CU Tobi
zucker
Inventar
#88 erstellt: 24. Okt 2003, 17:22
@ dosordie,

du meinst richtige spulenbänder? da hat es nur geräte von Tesla (CSSR) und Unitra (Polen) gegeben. die Tesla waren gut, gab es auch als stereo B..., weiß ich nicht mehr.

Geracord und R4100 waren 80iger geräte. das geracord gab es als toplader mit und ohne Ls. waren beide stereo, nur das bei dem mit Ls aus platzgründen nur EIN Ls eingebaut war. dann gab es das geracord noch als frontlader. den sternrecorder den ich meinte, war der vorgänger vom r4100 - im holzgehäuse, hatte einen guten klang und ist aus den 70igern gewesen.

henry
DOSORDIE
Inventar
#89 erstellt: 26. Okt 2003, 13:26
Ja ich meine Spulen! Den Holzrecorder kenne ich auch, der heißt glaub ich Anett, find ich aber Potthäßlich auch wenns sicher noch besser klingt als der 4100, und solider ist, vom Klang her sind die DDR Recorder klasse, finde ich, den 4100 gabs aber ab Mitte der 70er, das war noch die erste Version mit Zeiger und beleuchteter Skala und dann Anfang der 80er wurde dieser durch eine LED Kette ausgetauscht (sieht auch viel schöner aus, Die Ost LEDs leuchten sowieso ganz anders als die aus dem Westen hab ich immer das Gefühl), nach der LED Kette wurde auch die Skala ausgetauscht, sie hatte keine Beleuchtung mehr sondern war dann von vorne Bedruckt und hinten schwarz nur auf dem Zeiger waren 2 LEDs, diese Version habe ich, Vorgänger des KR 450, eigentlich das gleiche, wie der 4100 nur silber, auch die Aufnahme ist richtig klasse (wenn dieser Manuell/Atomatik Umschalter nich kaputt wäre, auch die Anzeige ist nich mehr so richtig OK, die zeigt bei UKW Empfang wenn der Sender richtig klar ist nur 2 oder 3 LEDs, wenns mehr sind, dann wird der Empfang schlecht, bei der Aufnahme, darf nur die erste LED maximal leuchten sonst ist sie übersteuert, aber ansonsten geht noch alles, ich glaube wirklich das liegt auch nur an dem Schalter, aber äusserlich ist er auch nicht mehr so ganz OK, ich hab den mal bei ebay ersteigert, weil ich gerne irgendwas kultiges aus der DDR haben wollte, ich interessiere mich sehr für Ostgruppen hab mittlerweile um die 35 AMIGA Platten, bin irgendwann mal drauf gekommen, als ich Fernsehen geguckt habe und die DDR hat mich schon immer interessiert, meine Lieblingsostgruppe ist Silly, von denen habe ich auch alle LPs die zu DDR Zeiten erschienen sind original auf AMIGA, hab aber mal gehört, dass vor Familie Silly inoffiziell noch eine bei Ariola erschienen sein soll, naja fühlt sich auf jeden Fall mehr wie DDR an, wenn man die Musik auf ner ORWO Cassette in nem Ostrecorder hört! Naja ich mach erstmal schluss, bin so müde habe die ganze Nacht gefeiert. Bis später!

CU Tobi
boxer
Ist häufiger hier
#90 erstellt: 26. Okt 2003, 22:13
Hallo Forum,
erstklassiger Beitrag. Ich freue mich immer, wenn ich merke, dass Leute im Thema sind und auch gern Ihr Wissen weitergeben (ist nicht in jedem Forum so, die dienen eher der Selbstbeweihräucherung).
Muss jetzt noch kurz meinen Beitrag leisten:
Hatte jahrelang ein Dual C844 mit DoubleSpeed. Wusste nie was die Kumpels mit schlechtem Klang meinten.
Als ich mir dann vor ein paar Jahren ein JVC zulegte (das Dual funktionierte nicht mehr richtig) für Aufnahmen fürs Auto wusste ich plötzlich, was mit dumpfen Klang gemeint war.
Meistens nutzte ich BASF CR-S II (IEC II) aber jetzt, zwanzig Jahre später sind die 10 Stück Maxel UDXL II, die einzigen auf denen die Musik noch wiedererkennbar ist.
Ich hoffe, dass ich ich hier noch ein paar Tips ergattern kann und auch hin und wieder selbst weiterhelfen kann.

Bis bald
Boxer
DOSORDIE
Inventar
#91 erstellt: 26. Okt 2003, 23:15
Da kann man kaum Tipps geben, du könntest dir auch ein Deck mit Play Trim besorgen, wenn die Höhen noch da sind, dann kannst du das damit wieder aufwerten, die CS II gibt es schon lange und sie ist eine einfache solides unanspruchsvolles Mittelklasseband, das viel mit macht, aber nicht unbedingt zu guten Aufnahmen geignet ist, die kann man jahre lang im Auto verstauben lassen und sie läuft danach immer noch, aber sie ist nicht dafür geeignet sie mehr als 3 mal neu zu bespielen, sie wird bei jedem neu bespielen deutlich schlechter. Sie klingt vor allem mit Dolby nie sehr dynamisch, eher stumpf, ausserdem sind meistens bei den ersten Aufnahmen schon starke Pegelverluste bemerkbar, mit High End Tapedecks kann man vielleicht mehr aus den Dingern rausholen, aber für den Preis sind sie auf jeden Fall OK, ich habe mit 4-5 Jahren die ersten CS II gehabt und das war sozusagen mein Einstiegstape selbst die 120er haben überlebt und sind mittlerweile 12-13 Jahre alt, auch die Aufnahmen sind eigentlich noch akzeptabel, ich glaube, wenn man die einmal bespielt und es dabei belässt, dann sind die schon ganz gut und Dolby vertragen die anscheinend nicht, das war aber schon immer so. Ich hatte aber immer den Eindruck, dass die Ende der 90er verbessert worden sind, denn mit neueren Generationen mit Slim Case und die ganz neuen wo schon EMTEC draufsteht habe ich nie Dynamik oder Pegelverluste bemerkt. Es ist aber auch klar dass UDXL II und XL II S oder Sony UX-S/Pro TDK SA um längen besser sind, ist ja auch logisch, die Bänder waren damals teuer, man hat am Anfang dafür fast 10 Mark oder vielleicht mehr bezahlt, die CR-S II oder CS II wie seit Jahren schon heißt, hat immer die Hälfte von dem gekostet und dafür ist das Band wirklich klasse, XL II und UX-S sind bis heute die absolute Oberklasse. Deshalb gibts ja als Alternative für Leute die nicht so viel Geld ausgeben wollen von anderen Firmen ähnliche Bänder wie CS II z.B. von TDK SuperCDing (II), Sony CDit und von Maxell gabs bis zum Millenium eine abgespeckte Version von UD (UD II) und sogar von der MX. Ich muss aber auch fairerweise sagen, ich habe zu 50 % CS II die Aufnahmen sind aus einem AKAI GX 45 Tapedeck und alle in den letzten 12 Jahren entstanden, es gibt zwar oft Verzerrungen obwohl der Pegel nicht mal bei 0 dB ist und Dynamik fehlt mir auch, die Aufnahmen sind alle ohne Dolby und klingen sonst soweit noch gut, CS II mäßig halt, insofern sind deine Abnutzungserscheinungen wohl Tapedeck bedingt oder weil sie so lange im Auto lagen?! Ich habe auch ein paar CR-S II auch die verhalten sich genauso wie die CS II...

Naja ich werd mal ins Bett gehen, danke für das Lob, ist ja an alle hier gerichtet, deshalb fühle ich mich mal mit einbezogen...

CU Tobi
gdy_vintagefan
Inventar
#92 erstellt: 26. Okt 2003, 23:43

Hatte jahrelang ein Dual C844 mit DoubleSpeed. Wusste nie was die Kumpels mit schlechtem Klang meinten.
Als ich mir dann vor ein paar Jahren ein JVC zulegte (das Dual funktionierte nicht mehr richtig) für Aufnahmen fürs Auto wusste ich plötzlich, was mit dumpfen Klang gemeint war.
Meistens nutzte ich BASF CR-S II (IEC II) aber jetzt, zwanzig Jahre später sind die 10 Stück Maxel UDXL II, die einzigen auf denen die Musik noch wiedererkennbar ist.


Das sind genau meine Erfahrungen. Meine Eltern hatten 1981 ein Yamaha K-560 (wie schon erwähnt), damit bespielte ich damals einige UDXL-II. 1990/91 war das Gerät noch mal in meinem Besitz. Es ist in einem ähnlichen Alter wie das von Dir genannte Dual.

Ich hatte nach 1981 eine ganze Reihe modernerer Tapedecks, angefangen vom Yamaha K-320 über Akai GX-75, Denon DRS-810 und zum Schluss ein Yamaha-Deck mit Play Trim, das mein zweitbestes war.

In den letzten 2 Jahren habe ich die Kassettensammlung aufgelöst und digitalisiert. Die einzigen Kassetten, die noch reinen HiFi-Klang brachten, waren jene mit dem 560er aufgenommenen UDXL-II! Alle anderen klangen auch sehr dumpf, vieles davon konnte ich mit dem Play Trim-Regler noch nachbessern.

Ich glaube, 1981 war ein gutes Jahr für Kassetten (UDXL-II) und Kassettendecks (Yamaha K-560, Dual). So eine gute Qualität habe ich jedenfalls später nicht mehr gehört.
cr
Inventar
#93 erstellt: 27. Okt 2003, 15:50
DOSORDIE
Inventar
#94 erstellt: 28. Okt 2003, 00:14
ich glaub ich weiß auch warum... Ich hatte mal von nem Freund ein DUAL 806 war das glaub ich irgendwann Anfang der 80er schon son silbernes, sieht ähnlich aus wie das mit Double Speed, vielleicht is die Typenangabe oben falsch. Ich habe damit eine alte SA, so ne goldene, bespielt. Der Klang ist zwar ziemlich gut, aber es ist zu schrill, es klingt, als ob man den Bias Regler zu weit nach rechts gedreht hat. Wenn ich das Tape auf anderen Decks abspiele, dann merkt man nicht ob Dolby drin ist oder nicht, es klingt so gut wie gleich, das habe ich bisher nur bei absolutem Höhenüberschuss erlebt, der Vorteil daran ist auch, dass es bei anders eingestellten Köpfen trotzdem gut klingt, aber im Walkman ist der Überschuss an Höhen nicht auszuhalten. Vielleicht war ist das bei dem YAMAHA ja genauso, nehmen wir mal an, die aufnahmen sind dann ein paar Jahre alt, wenn die Magnetisierung zurückgegangen ist, dann merkt man es nicht, der Höhenüberschuss verschwindet und die Cassette klingt normal, man hat keinen Vergleich zu der Zeit als die Aufnahme neu war, deshalb wirkt sie eben immer noch sauber. Zweiter Aspekt ist doch immer der Frequenzgang, würde man die Magnetisierung einer Cassette Bildlich darstellen hätte man am Anfang eine ungefähr gerade Linie im gesamten Freqeunzspektrum, bei den Tiefen ist mir eine Verschlechterung nie groß aufgefallen, vielleicht leichte Verzerrungen, und die Mitten steigen im Gesamtbild an, kenne ich aber nur von diesen 80er Jahre Chrom Bändern die auf Ferro Position aufgenommen wurden, im Grunde ist es aber doch so, dass die grade Linie immer mehr von Rechts nach links "umknickt", umso höher der Frequenzgang des Cassettendecks ist umso weniger macht sich das doch über die Jahre bemerkbar, bis 16 KHz ist das noch nicht mal sehr auffällig, Bänder die ich vor Jahren mit Radiorecordern aufgenommen habe, sind meistens nicht mehr groß zu retten, weil sie bei 13 oder 12 KHz schon aufhören. OK das sind alles nur Vermutungen von mir, wenn das nicht stimmt berichtigt mich bitte. Ich habe mir aber überlegt, dass es ja Cassettendecks gibt, die über 20 KHz kommen, alle Frequenzen darüber kann man ja nicht hören, wenn man bei 25 KHz vielleicht ein Dauersignal setzen würde, dann müsste die Linie ja bei 25 anfangen zu sinken, das würde die Lebensdauer der Aufnahme verlängern, es dauert ertsmal bis die Magnetisierung bis 20 KHz gesunken ist. Sagen wir Aufnahmen einer Schallplatte, in der Innenrille sind bei normalen Pressungen keine Frequenzen über 12,5 KHz möglich. macht man eine Aufnahme davon, gibt es auch keine Frequenzen darüber oder?! Demagnetisieren sich auch die Frequenzen, wo garnichts ist, weil das Medium von dem ich aufgenommen habe, weit unter dem Frequenzgang meines Tapedecks ist?! Das waren jetzt nur mal so Gedankengänge von mir, ich habe nämlich auch ein paar UDXL im guten Zustand, die irgendwann in den 80ern mit einer UHER Kompaktanlage aus den 70ern bespielt wurden, das Cassettendeck daran war zwar nicht schlecht, kam aber sicher nicht sehr hoch, diese Aufnahmen klingen jetzt sehr stumpf und höhenarm obwohl nicht oft gespielt, also kommt es auf den gesamten Frequenzgang des Tapedecks an könnt ich mir vorstellen, oder ist es rein die Vormagnetisierung, die die Aufnahmen haltbarer macht? Alte Aufnahmen mit HX PRO klingen alle ganz gut, zumindest die die bei mir so rumliegen, Aufnahmen, mit einem noch hochfrequenteren Vormagnetisierungsstrom müssten dann ja noch länger halten...

CU Tobi
gdy_vintagefan
Inventar
#95 erstellt: 28. Okt 2003, 00:40
So ähnlich wird's wohl gewesen sein, auch das Yamaha K-560 hatte wohl etwas zu viel der Höhen aufgenommen. Ich überspielte nämlich damals mal einem Bekannten ein paar Lieder (auf eine alte goldene Maxell XLII), und der beklagte sich, die Aufnahmen seien zu grell. Er hatte eine Standardanlage aus den 80ern, nichts besonderes, Fabrikat weiß ich nicht mehr. Mir gefiel die Qualität allerdings, vielleicht lag es auch daran, dass ich davor nur die Aufnahmen des Yamaha K-320 gewohnt war, welches extrem höhenarm aufnahm. Auf dem 320er und auch auf nachfolgenden Tapedecks klangen aber grundsätzlich meine mit dem 560er aufgenommenen Bänder gut, auch mit Dolby. Mit Walkman habe ich nur sehr selten gehört, somit kann ich dazu nicht viel sagen. Mit Sicherheit wird auch die Magnetisierung meiner vor 22 Jahren mit dem 560er aufgenommenen UDXL zurückgegangen sein, jedoch klangen diese so ziemlich als einzige noch einwandfrei, als ich meine letzten Aufnahmen digitalisierte. Wahrscheinlich waren die früher "zu grell" und zum Schluss "normal".
DOSORDIE
Inventar
#96 erstellt: 28. Okt 2003, 18:21
Naja ich habe ja auch schon einen Walkman der Oberklasse, den Sony WM DD 33, das Problem ist nur, dass man an dem Gerät Spurlage und Kopf justieren kann, das habe ich dann auch immer gemacht und irgendwann ist er mir dann runtergefallen und die justierung war verstellt, also musste ichs neu einstellen, das ist mir sehr oft passiert, mit der Zeit sind die Schrauben alle ausgeleiert, ich habe sie beim letzten Einstellen alle festgeschraubt, der hat nen irre Bandlauf, dafür keine Autoreverse... der erste DD kam schon 1983, abgesehen davon, dass er bis 1990 ein bisschen runder geworden ist und ein dreistufiger Megabass und Dolby B dazugekommen ist hat sich nichts an dem Gerät geändert. Bis 2001 war er noch lieferbar, heute ist er nicht mehr im Sony Heft enthalten, ich habe ihn 2000 zu Weihnachten bekommen, meine Eltern mussten immer noch 300 DM dafür hinblättern, DD steht für Scheibenantrieb, der hat nen verdamt guten Gleichlauf und leiert selbst beim rennen im Gegensatz zu anderen Geräten nur minimal, ansonsten garnicht. Gestern habe ich eine dreiviertel Stunde damit verbracht, den Kopf auf XL II und SA aus meinem YAMAHA zu justieren, wenn das Rauschen nicht da wäre könnte man meinen das ist CD, selbst mit Dolby, Wahnsinn!

Ja ich mag es auch wenn die Aufnahmen ein bisschen "offener" sind, als sie eigentlich sein sollten, aber das klingt nur bis zu einer gewissen Lautstärke gut, wenn man sie dann lauter hört, dann tun die Höhne eher weh. Zwischen UDXL und XL II habe ich nie einen Unterschied bemerkt, auch sehen die Labels von der XL II Version nach UDXL verdamt ähnlich aus, vielleicht sind es ja dieselben Bänder und das UD ist einfach nur weggekürzt worden, ich kann auch nicht wirklich sagen, dass XL II und SA heute schlechter sind als damals, zumindest das Gehäuse müsste ja besser sein als das alte. Ich glaube auch das sind oftmals Sachen, die man sich nur einredet, alleine weil die alten viel schöner aussehen. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass sich unsere Wahrnehmung über die Jahre ändert, was ich vor 5 Jahren als gut klingend oder ausreichend definiert habe, würde ich jetzt neu aufnehmen müssen, weil mir ganz einfach die Mittel gefehlt haben, als ich das Technics RS TR 373 bekommen habe, war ich damit anfangs auch zufrieden, aber meine Ansprüche wachsen, alleine wegen meinem Walkman, mir fällt erst jetzt auf, dass ich ihn 3 Jahre lang mit ihm nicht gewachsenen Aufnahmen gefüttert habe! Portables sind mir sehr wichtig, weil ich oft unterwegs bin, die neuen Discmen und MD Recorder sind zwar alle schön und gut, aber der Klang reißt mich nicht so vom Hocker, deshalb gibt es für mich nur diesen alten Walkman!

CU Tobi
Labello
Ist häufiger hier
#97 erstellt: 28. Okt 2003, 18:54
@steve65 (DUAL C 839)
@boxer (Dual C 844)

Hallo "Dualisten"!

Da gibts ja doch ein paar Leutchen, die über DUAL Erfahrungen verfügen

Bitte berichtet doch noch mal kurz über Eure Klang- und Aufnahmeerfahrungen, die Ihr mit diesen Geräten gemacht habt... Würde mich echt interessieren, da ich gerade die Restaurierung eines DUAL C 824 in Erwägung ziehe.

Grüße von
Labello
Monsterchen
Hat sich gelöscht
#98 erstellt: 28. Okt 2003, 20:55
Zucker, wie du es aufgelistet hast, stimmt es perfekt. Machmal ist an den Geräten allerdings auch statt Fe2O3 (schlampigerweise ) auch nur "Fe" beschriftet, für Reineisen aber korrekt "Metal". Richtig ist auch, daß viele Cassettengeräte nicht selbst erkennen, welche Bandsorte eingelegt wurde, z.B. an Aussparungen (neben dem Löschschutz: Lücke = CR, keine Lücke = Fe2O3; ebenfalls oben, aber mehr in der Mitte: Lücke = Metal). Ein Recorder-Hersteller hat damals die Umschaltung auf Reineisenband (=Metal ) mit Hilfe von Alufolien-Aufkleberchen gemacht und z.B. bei Dual gab es bei einigen Geräten für Fe2O3 und CRO2 jeweils noch eine weitere Position am Bandsortenschalter. Die Fe-CR-Bänder waren 2-Schichtbänder! d.h., auf der Polyester-Trägerschicht war zuerst eine Fe2O3-, und darüber noch eine CRO2-Schicht. Daß das so ist, kann man z.B. an den FeCR-Bändern von BASF ganz gut sehen... da ging nämlich die obere Schicht manchmal ab...
Der Bandsortenschalter (ob manuell oder automatisch) macht nun folgendes: 1.: die Vormagnetisierung (das Tonsignal wird übrigens nicht direkt aufmagnetisiert, sondern mird amplitudenmoduliert mit einer HF von ca. 80...100 kHz) einstellen. Zum Aufnehmen braucht Ferro weit weniger Energie als Chromdioxid oder gar Reineisen. Falsche Vormagnetisierung würde sich in Höhenverlust (zu viel) oder zu schwachem Aufnehmen äußern. 2.: die Wiedergabe-Entzerrung (eine Frequenzgangkorrektur) einstellen. 120µs für Fe2O3 und 70µs für CRO2 und Reineisen. Für FeCR meistens auch 70µs; Telefunken z.B. nimmt da auch 120µs.

Gruß Monsterchen
DOSORDIE
Inventar
#99 erstellt: 28. Okt 2003, 21:50
@Monsterchen: Aber so weit waren wir doch schon... kann es sein, dass du die zweite Seite übersehen hast?

@Labello: DUAL C 839 RC war immer mein Traum, ich durfte mal 806 ausproboieren, kann auch 826 gewesen sein, so genau weiß ich das nicht mehr...

@All: Mir ist schon oftmals was aufgefallen, was ich hier mal grad loswerden muss, wenn Bänder älter werden entsteht sowas wie ein gleichmäßiges "Knickmuster" Auf dem gesamten Band, es sind plötlich grade Linien in Form von Abwinkelungen zu sehen, wo kommen die her? Ich habe kaum Bänder die sowas nicht haben und selbst wenn ich sie nur in guten Geräten abspiele sowas kommt immer, hat das Einfluss auf die Wiedergabe? Entstehen die durch den Andruckfilz oder durch die Andruckrolle?

CU Tobi
steve65
Stammgast
#100 erstellt: 28. Okt 2003, 23:06
Hi

@Labello

Das Dual C839 RC.
Tja was soll dazu sagen? Das Gerät hatte einen sehr guten Frequenzgang für ein Tapedeck aus dem Jahre 1980( nicht 82 wie ich dachte).

30 Hz min

18 kHz FE
19 kHz Cr
20 kHz Met

der Rauschabstand war nicht so besonders 67 dB bei Met. Deshalb hatte ich ein externes Highcom System benutzt.
Bei frischen Aufnahmen hatte ich keinen Unterschied zwischen CD und Band gehört, allerdings habe ich damit auch nur Pop gehört.

Solange es lief wars Klasse.
Aber es lief nur 8 Jahre. Dann war der linke Wickel kaputt. Ein winziger Plastikzapfen war abgebrochen, damit hatte der Wickel keinen Antrieb mehr. Das wars.

Dann habe ich nur noch auf VHS Hifi aufgenommen. Aufnahmen fürs Auto habe ich mit einem Sony TC-K500 gemacht. Der mochte aber die BASF Bänder nicht, und hat die über die Länge schmaler gefaltet.

Jetzt nach weiteren 15 Jahren habe ich mir am letzten Wochenende alte Bänder angehört. Meistens BASF CR S II. Die waren alle noch ok, soweit ich das mit dem alten Philips (16 kHz bei Cr) beurteilen kann.

Aber ich möchte es genauer wissen.
Insbesondere ob die Theorie von @DOSORDIE stimmt, das die alten Decks eine Überhöhung der Höhen hatten. Deshalb habe ich das C839 wieder geborgen (es stand im Wohnzimmer als Sockel).
Der erste Test ergab, jetzt hat es noch ein elektrisches Problem. Wenn der alte µController nicht kaputt ist, sollte es aber reparierbar sein.

Ob es sich lohnt so ein Teil wieder in Gang zu setzen, weiß ich nicht. Für mich lohnt sich das aus nostalgischen Gründen und ein gewisser Ergeiz ist wohl auch dabei.

@DOSORDIE

Gleichmäßige Knickmuster entstehen eigentlich nur, wenn der Zug des Bandes zu groß ist. Der Abspulwickel bremst zuviel, oder der Aufwickelende zieht zu stark, oder bei einem Dual C839 wäre die Geschwindigkeit der beiden Capstanwellen zu unterschiedlich, die straffen das Band nämlich über den Kopf. Ist mir aber bei einigen Bänder auch schon aufgefallen, die waren aber im Auto (große Hitze).


Gruß
Steve
DOSORDIE
Inventar
#101 erstellt: 29. Okt 2003, 00:08
ich hoffe die Knickmuster waren in der tollen Cassette schon vorher drin, denn ich habe eben - von einem plötzlichen Nostaligetrip überrascht - Meinen 1966er Philips EL 3302 an mein 1958er WEGA Röhrenradio angeschlossen und das klingt sogar ganz passabel, nur die Andruckrolle von dem Recorder ist natürlich nicht mehr die beste, die die am Anfang drin war, hatte Vertiefungen und war voll zerbröselt, also musste ich mir erst einen Philips Recorder aus den 70ern besorgen um eine einigermaßen anständige Andruckrolle da rein zu kriegen, die ist zwar auch schon ziemlich verhärtet tut den Bändern aber soweit wohl nix, zumindest ist mir das bisher noch nicht aufgefallen und ich benutze den Recorder oft, im Bad oder so, ist halt schön klein und super nostalgisch mit nur einer Taste für alle Funktionen, die kamma halt in alle Richtungen schieben. Ich habe eher das Gefühl, diese Knicke kommen aus Autoradios und Ghettoblastern, denn auch wenn der EL 3302 ein grobmechanisches Laufwerk mit 2 % Gleichlaufschwankungen hat, behandelt er die Bänder gut. Die ersten Autostopgeräte haben einen Nippel, der das Band nach unten drückt, Billigrecorder haben das heute noch, das tut dem Band schonmal nicht gut, der EL 3302 hat sowas garnich, man muss die Cassette dann halt rechtzeitig abschalten... *g*

CU Tobi
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