Hilfe für Phonovorverstärkerkauf , Tutorial

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hifi-zwerg
Stammgast
#1 erstellt: 12. Dez 2008, 14:10
Hallo,

In der letzten Zeit (vorweihnachtsbedingt) häufen sich die Fragen zu Vorverstärkern. Da hier der Markt im nicht High-Endbereich recht übersichtlich ist, würde ich gerne eine Tutorial erstellen auf das man dann verweisen könnte. Ich dachte an so etwas wie den Nachfolgenden Text. Wenn ihr noch vorschläge/Änderungen/ Fehlerkorrekturen habet nehme ich die gerne entgegen. Weitere Links werde ich noch ergänzen (zu Lehman, Trigon Homepage und zu einigen interessanten Freds).

Billigverstärker;

Vivanco PA-111

Dynavox 750

Im Kreis der Billigverstärker (so bis 25,-), gelten die oben genannten als die besten, der Dynavox basiert auf der Schaltung des Dual TVV 46, die auch in anderen Vorverstärkern verwendet wird.

Ein paar Infos zu diesen Verstärkern gibt es in folgenden Links:
Thread zu Billigampps

Schon was besser (bis 100):
NAD PP2
Project Phono box
Cambridge Azur 540

richtig gut (bis 400,-€):
Cambridge Azur 640
Hormann Audio Supa 2.0
Hormann Audio Supa 3.0
Trigon Vanguard II
Lehmann Black Cube, Lehman Black Cube

Der Hormann Audio Supa 2.0 wird eigentlich nicht mehr hergestellt, aber auf der Hormann Hompage ist er noch als Bausatz in der aktuellen Preisliste gelistet, also gehe ich davon aus das Restposten noch erhältlich sind.

Hormann Audio Supa 2.0

Trigon Vanguard II

Gruß
Zwerg
Ungaro
Inventar
#2 erstellt: 12. Dez 2008, 14:18
Hallo Zwerg!

Vielen Dank, dein Thread ist wirklich sehr hilfreich!


hifi-zwerg schrieb:
Wenn ihr noch vorschläge/Änderungen/ Fehlerkorrekturen habet nehme ich die gerne entgegen.


Wenn Du das ganze etwas erweitern könntest und ein bisschen erzählen würdest was ein Phonoverstärker ist, wofür man sowas einsetzt, etc. Dann würde/werde ich dein Thread sofort oben pinnen!

Schöne Grüsse
Anton
hifi-zwerg
Stammgast
#3 erstellt: 12. Dez 2008, 14:50
Hallo,

mache ich, kann aber noch ein paar Tage dauern

Gruß
Zwerg
stbeer
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Dez 2008, 14:54
@Zwerg,

erwaehnenswert waere unter der Rubrik "richtig gut (bis ca. 400,- EUR)" auch der ALBS RAM4 (nur MM) sowie der RAM P6 (MM und MC).

Ich besitze den RAM4 seit 1987 und bin mit dem Geraet sehr zufrieden! Den RAM P6 habe ich bisher noch nicht gehoert.

Gruss Stefan
Ungaro
Inventar
#5 erstellt: 12. Dez 2008, 14:58

hifi-zwerg schrieb:
mache ich, kann aber noch ein paar Tage dauern


Super!
Ich denke aber dass hier noch paar Vorschläge kommen werden!

Schöne Grüsse
Anton
hifi-zwerg
Stammgast
#6 erstellt: 12. Dez 2008, 18:28
Hallo,

hatte jetzt doch was Zeit, Flugzeug hatte Verspätung, also hier ein ergänzter Entwurf, und ich warte auf Änderungs und Ergänzungsvorschläge oder Kritik.

@stbeer
ich habe auf der ALBS Seite nur den RAM P6 gefunden und daher nur den aufgenommen (ich wollte mich auf heute erhältliche Geräte beschränken, weil ansonsten es meistens zu sehr ausufert. Zudem möchete ich die Klasse oberhalb so etwa 500,- Euro hier nicht diskutieren, da ich dies nicht so sehr für ein Einsteigerthema sondern ein Thema für Spezialisten halte.


So hier der Vorschlag:

Bei Plattenspieler wird beim Abtasten der Schallplatte vom Tonabnehmer ein elektrisches Signal erzeugt, daß erheblich schwächer als die Line Signale z. B. eines CD-Spielers ist. Zudem wird das Musiksignal zum Schneiden verzerrt (Höhen werden angehoben, Tiefen abgeschwächt), um eine bessere Ausnutzung der Schallplatte zu erreichen. Dieses Verzerren erfolgt (etwa seit Anfang der 60iger Jahre) nach der RIAA - Kennlinie.

Um nun das für den Verstärker geeignete Line Signal zu bekommen, muß das Tonabnehmer Signal verstärkt und entzerrt werden. Dies geschieht mit einem Entzerr- Vorverstärker oder auch RIAA-Entzerrverstärker bzw. Phonovorverstärker (kurz auch Phonopre, vom englischen phono pre amplifier) genannt. Dieser Phonovorverstärker war zur "goldenen Vinylzeit" also bis etwa Anfang der 90 in jedem Vollverstärker eingebaut und seinerzeit war die Qualität dieses Phonovorverstärker der Qualität des Verstärkers entsprechend (in Top Verstärkern war also eine auch sehr gute Phonovorverstärkung integriert). In aktuellen Verstärkern ist häufig keine Phonovorverstärker-Stufe (in fast allen AV Receivern und vielen Stereoverstärkern) oder eine sehr einfache oder für manche Anwendungen gar ungeeignete Phonovorverstärker-Stufe eingebaut (z. B. haben etliche Phonovorverstärker-Stufen für die MM Verstärkung eine derartig hohe Abschlußkapazität (500pF oder mehr), daß fast alle MM Systeme nicht sinnvoll betrieben werden können).

Um dieses (fehlende oder ungeeignete Phonovorverstärker-Stufe) auszugleichen werden heute etliche Phonovorverstärker als eigene Geräte angeboten. Zur Auswahl kommt hier eine Liste und einige Kriterien

Kriterium 1
Welches Tonabnehmer System soll verstärkt werden.
Es gibt mehrere Prinzipien für die TA, die unterschiedliche Anforderungen haben der wesentliche Unterschied ist die Signalausgansspannung, die die erforderliche Verstärkung vorgibt, dazu kommt dann noch meist ein weiteres Kriterium.
2.0 keine Verstärkung / keine Entzerrung erforderlich
Dies ist richtig für Kristall bzw. Piezo- Tonabnehmer. Diese haben eine hohe Ausgangsspannung auf Line Niveau mit "eingebauter" Entzerrung. Diese TA sind heute nicht mehr üblich und diese TA sollten eigentlich nur in alten Geräten aus den 60 oder frühen 70 Jahren eingebaut sein.
2.1 MM Verstärkung (hohes Signal 1 bis 5 mV)
Dies ist geeignet für MM, MI und hoMC (High Output) Systeme. Der Abschußwiederstand ist heute mit 47kOm genormt. Für MM Systeme sollte die empfohlene Abschlußkapazität des TA und die Summe aus Kapazität des Tonarmkabels, Phonokabels und der Eingangskapazität des Verstärkers zusammenpassen.
2.2 MC Verstärkung (niedriges Signal 0,03 bis 0,4 mV)
Dies ist geeignet für loMC (low Output) Systeme. Das sind alles MC Systeme, die nicht als ho bezeichnet sind. Der empfohlene des MC Systems sollte mit dem Eingangswiederstands des Verstärkers zusammenpassen (Kabel können hier vernachlässigt werden).

Kriterium 2
Preis

Kriterium 3
Flexibilität
Soll immer das gleiche System verstärkt werden oder sollen im laufe der Zeit verschiedne Systeme betrieben werden. Im ersten Fall reicht es einen für das gewünschte System geeigneten Verstärker zu kaufen (Kapazität sollte bei MM passen, Widerstand bei loMC), in einem gewissen bereich kann man die Kapazität bei MM Systemen mit dem Kabel und der Kabellänge beeinflussen.
Im zweiten Fall braucht man einen anpassbaren Verstärker. Hier gibt es komfortable Lösungen mit Drehknöpfen, weniger komfortabel mit Mäuseklavier und unkomfortable mit Steckwiderständen und Steckkondensatoren.

So und hier ein paar Vorschläge:

Billigverstärker;
(alle MM, nicht anpassbar)

Vivanco PA-111
Dynavox 750

Im Kreis der Billigverstärker (so bis 25,-), gelten die oben genannten als die besten, der Dynavox basiert auf der Schaltung des Dual TVV 46, die auch in anderen Vorverstärkern verwendet wird. Diese PVV entsprechen etwa der Qualität die in Mittelklassegeräten der 80er Jahre eingebaut war. Dies kann durchaus besser sein, als der eingebaute in heutigen Verstärkern, aber einen Sprung nach vorne kann man nicht erwarten. Diese sind also ehr für diejenigen geeignet, die noch keinen PVV eingebaut haben. Man kann hier kein Highend erwarten, aber etwa bei einfachen Systemen der unter 50€-Klasse wie das Ortofon OMB5 oder das Audiotechnika AT95 werden dies PVV kaum der begrenzende Faktor sein.

Ein paar Infos zu diesen Verstärkern gibt es in folgenden Links:
Link zu Billigverstärkerdiskussion 1

Link zu Billigverstärkerdiskussion 2

Schon was besser (bis 100):
NAD PP2 (MC und MM nicht anpassbar, MM Eingangskapazität 200pF, Impedanz MC 100Ohm)
Project Phono box (nur MM nicht anpassbar)
Cambridge Azur 540 (nur MM nicht anpassbar)

Wenn Anpassbarkeit nicht gefordert ist, sind diese Geräte für viele Ansprüche ausreichend. Allerdings kann eine exakte Anpassung an den TA und eigenen Geschmack schon noch was bringen. Zudem können natürlich viele TA nicht optimal betrieben werden. Der NAD PP2 hat z. B. für ein Goldring 1012 (empf. Abschlußkapazität 150pF bis 200pF) wenn man 100pF für die Kabel ansetzt bereits eine reichlich hohe Abschlußkapazität).


richtig gut (bis 400,-€):
Cambridge Azur 640 (MM und MC nicht anpassbar)
Hormann Audio Supa 2.0 (MM und MC durch zusätzliche Parallel-Eingangsstecker)
Hormann Audio Supa 3.0 (MM und MC durch zusätzliche Parallel-Eingangsstecker
Trigon Vanguard II (MM und MC Mäuseklavier)
Lehmann Black Cube, Lehman Black Cube (MM und MC MC-Impedanz anpassbar über Mäuseklavier)
ALBS RAM P6 (MM und MC Kapazität anpassbar über Mäuseklavier)

Der Hormann Audio Supa 2.0 wird eigentlich nicht mehr hergestellt, aber auf der Hormann Hompage ist er noch als Bausatz in der aktuellen Preisliste gelistet, also gehe ich davon aus das Restposten noch erhältlich sind.

Hormann Audio Supa 2.0
Trigon Vanguard II

Lehman Black Cube und Black Cube SE

Es gibt natürlich wie überall im Hi-Fi auch noch teureres, von dem manches auch sicher seine Berechtigung hat, aber mit den Vorgenannten Verstärkern werden die meisten schon sehr nahe an die eigene Wunschvorstellung herankommen.

Gruß
Zwerg


[Beitrag von hifi-zwerg am 12. Dez 2008, 18:39 bearbeitet]
stbeer
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 12. Dez 2008, 23:51
Zwerg,

der RAM4 ist auf der HP von ALBS nicht beschrieben; er ist jedoch in der Preisliste aufgefuehrt und ist mbMn sehr empfehlenswert! Ich habe sogar noch den Testabdruck aus STP09/86, wo der RAM4 getestet wurde: Er befand sich klanglich fast gleichauf mit der MM-Phonostufe des legendaeren 808MK3 von BURMESTER ...

Hier mal die wichtigsten technischen Daten:

Verstaerkung einstellbar: 25x (-6dB), 50x (0dB), 100x (+6dB), 200x (+12dB)
Eingangsimpedanz: 47kOhm/100pF bis 475pF; einstellbar im 25pF-Raster
Einhaltung der RIAA-Kennlinie: < +/-0.2dB!
Harmonische Verzerrungen: < 0.005%

Stefan

Edith: Infos ueber den RAM4 hinzugefuegt.


[Beitrag von stbeer am 13. Dez 2008, 00:06 bearbeitet]
tiefton
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Dez 2008, 23:51
Hier gibt es ein paar Bilder der Inneneleben von div. auch hier angesprochenen Pre-Amps:
http://www.dual-boar...7526&hilight=insight
audiophilanthrop
Inventar
#9 erstellt: 13. Dez 2008, 01:35
Der TC-750 (m.W. intern baugleich zum Hama PA-506) ist kein TVV46-Clone, wovon man sich anhand meines handgezeichneten Hightech-Schaltplans überzeugen kann. Mit drei Transistoren pro Kanal ist es natürlich immer noch keine Highend-Schaltung, besser als ein TVV46 aber allemal.

Interessant ist evtl. noch der TC-760LC, mit das günstigste für MM und MC.

Schade, daß es die Platinen für den c't-Phonopre nicht mehr gibt, war schon recht solide (2 Opamp-Stufen).

tiefton schrieb:
Hier gibt es ein paar Bilder der Inneneleben von div. auch hier angesprochenen Pre-Amps:
http://www.dual-boar...7526&hilight=insight

Allerdings nur für dort angemeldete Zeitgenossen.

Hätte mich schon mal interessiert, was in dem Vivanco drin ist - die 1-Opamp-Schaltung?


[Beitrag von audiophilanthrop am 13. Dez 2008, 01:43 bearbeitet]
tiefton
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 13. Dez 2008, 11:14
Bitte, hier kommt die Vivanco-Optik für unangeldete Dualis



der 1 OPAMp-PreAmp

Edith:
Es lohnt sich dort angemeldet zu sein,klein, fein und nicht highendig überladen.


[Beitrag von tiefton am 13. Dez 2008, 11:17 bearbeitet]
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