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B&W und Tests

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Werner_B.
Inventar
#51 erstellt: 30. Jul 2003, 16:52
@ puck:

"Aber woher nehme ich ohne Erfahrung meine Ansprüche?

Hatten wir nicht unlängst einstimmig beschlossen das es einfach "Amateure" und "Profis" gibt und einen der tagtägliche Umgang mit der Materie zum "Profi" macht?

Also woher nehm ich wohl meine Erfahrung zu beurteilen ob mein LS neutral oder nicht klingt? Ich kann es nicht, für mich klingt er so wie er ist gut...?!

Mein Foto kann ich dagegen ganz klar beurteilen, denn ich habe täglich damit zu tun!"

Das Problem hatte ich doch auch! Ich habe dank klassischer Live-Konzert-Erfahrung relativ schnell das Unbehagen identifizieren können, das mir in den HiFi-Läden über die Ohren strich. Ich habe eine Erinnerung, wie Kammermusik, Philharmonie, Fagott, Klarinette typisch klingen. Dieses Unbehagen konnte ich nicht in fachgerechte Worte kleiden, habe meine Geschichte einfach im damaligen Netedition-Forum aufgeschrieben, mir die Antworten angesehen, anderweitig nachrecherchiert (man ist ja erstmal skeptisch) und eine wohl begründete Basis gefunden. Dann K+H als wünschenswert selektiert. Hörtermin. Für gut befunden. Kurz: eine Kombination aus Live-Konzert-Erfahrung, Hörterminen bei Händlern und theoretischer Aufarbeitung. Das hat einige Mühe und Zeit gekostet. Deine Fachkenntnis in Sachen Fotografie hast Du ja sicher auch nicht mit der Muttermilch eingesogen, oder? Nichtsdestotrotz glaube ich, dass man auch als Nicht-Fachmann/-frau in akzeptabler Zeit sich die Dinge soweit aneignen kann, dass man eine einigermassen tragfähige Entscheidung treffen kann.

@ Manu:

"Aber: Da es offensichtlich das perfekte Transportmittel für Musik nicht gibt sind es eben die, die verschiedenen Transportwege, die es zu beurteilen gilt und das wieder subjektiv."

Ja, Perfektion ist nicht zu erwarten. Es ist stets eine Optimierung verschiedener Parameter. Die Schwerpunktlegung ist dann subjektiv, auch da kann ich Dir folgen. Nur: ausgereifte Produkte sind auf so hohem Niveau, dass die Unterschiede sehr gering werden. Jedenfalls ist IMHO leider allzuvieles im LS-Markt als unausgereift zu betrachten - ich sag nur: Bordeaux aus Plastikbecher, Becher sind wenigstens billig...

Gruss, Werner B.
Manu
Ist häufiger hier
#52 erstellt: 31. Jul 2003, 07:55
Na, da haben wir es doch!
Ich stimme dem voll und ganz zu.
Albus
Inventar
#53 erstellt: 31. Jul 2003, 09:53
Guten Morgen,

bevor die Leistungsmodi des Lautsprechermarktes völlig verkannt und verdammt werden, ein Einwurf:

Man kennt sie von der Eisenbahn, die Anspruchsklasse. Sie wird durch die verfügbaren Mittel des Kunden bestimmt. Man wählt bei derselben Funktion und dem gleichen Zweck der Einheit, aus einer Rangordnung unterschiedlicher angebotener oder anzubietender Beschaffenheiten jene aus, die man sich als Kunde oder Auftraggeber leisten kann oder die man als Anbieter produzieren will. Der Markt der Lautsprecher verlangt und bietet Produkte in den (üblichen) fünf Anspruchsklassen an (die gängigen Bezeichnungen): gering, bescheiden, mittel, hoch, Luxus.

Den Käuferschichten, den verschiedenen Einkommens- und Mittelbeständen in den Käuferschichten je passende Produkte anzubieten, an der Leistung des Marktes ist nicht zu rütteln.

Es ist Sache von zB dem Markt der Meinungen in Internet-Foren, mit den Beschränkungen auf einige wenige (angeblich bloß) gute Produkte zurecht zu kommen. Hier hält man die ... hoch, hängt die ... in den Keller. Die ... kommen im Meinungsspektrum überhaupt nicht vor, da ... daran nicht Interesse zu haben scheint. Usw. usf.

Und dann kommt der Frager, ahnungslos-ahnungsvoll, wünscht sich für Euro 300 einen HighEnd-Verstärker. No comment.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 31. Jul 2003, 09:54 bearbeitet]
Werner_B.
Inventar
#54 erstellt: 31. Jul 2003, 17:57
"Und dann kommt der Frager, ahnungslos-ahnungsvoll, wünscht sich für Euro 300 einen HighEnd-Verstärker. No comment."

Oder er glaubt für 7000 Euro einen LS zu erhalten, der über jeden Zweifel erhaben ist, was leider allzu oft nicht zutrifft.

Da fiel mir beim geruhsamen Autofahren und dem Nachhängen der Gedanken noch folgendes zu unserer kleinen Abschweifung in das Feld der Analogien ein, was wir häufig ebenfalls unbewusst einsetzen:

warm = Rottöne = bassbetont
kalt = Blautöne = höhenbetont

In meinem kleinen Köpfchen habe ich das mal mit der Physik analogisiert und komme zu folgendem:

warm = Rottöne = bassbetont = grosse Wellenlängen
kalt = Blautöne = höhenbetont = kurze Wellenlängen

Manchmal scheint der Sprache doch eine gewisse, fast mystisch erscheinende Logik innezuwohnen, obwohl ich als alter Skeptiker und Analytiker eher die Unlogik finde.

Vielleicht ist Strom doch gelb?

Etwas anderes kommt mir noch in den Sinn, was mich an dem Gehalt der Debatten um eine räumliche Wiedergabe ebenfalls zweifeln lässt. Eines schönen Abends in der Philharmonie, grosses Orchester, schloss ich die Augen und versuchte die Tiefenstaffelung zu hören. Es gelang mir kaum. Links / rechts war problemlos, aber dass die Violinen vorne sind, Bläser hinten - es war nicht einfach, fast gar unmöglich. Vielleicht glauben wir die Tiefenausbreitung zu HÖREN, obwohl wir sie nur SEHEN? Vielleicht sind unsere Sinne so stark vernetzt, dass eine saubere analytische Trennung kaum möglich ist? Wie dem auch sei, da ich zu Hause das Orchester nicht sehen kann, verstehe ich auch, dass ich keinen bzw. nur einen geringen Tiefeneindruck bekomme. Das soll mir also genügen, ich möchte keine künstlich aufgebaute Räumlichkeit hören, die zudem nur die Räumlichkeit des kleinen Wohnzimmers sein könnte, nicht die des grossen Konzertsaales.

Wie immer dem auch sei, ich habe gelernt, meine menschlichen Unzulänglichkeiten zu ertragen und nicht für jedes Wehwehchen eine Prothese zu suchen, womöglich gar eine unzulängliche.

In diesem Sinne, Werner B.
Albus
Inventar
#55 erstellt: 01. Aug 2003, 10:25
Guten Morgen Werner,

da hast Du die Einheit der Sinne angerührt, ein klassisches Problem der Psychophysiologie. Man weiß, es gibt keine passive Wahrnehmung; in jeder Wahrnehmung ist Aktivität des Subjektes. Da stehen wir nun: mit warmen Füssen und warmen Gedanken laufe ich dorthin. Und höre ...

Frohes Wochenende.
Albus
anon123
Inventar
#56 erstellt: 02. Aug 2003, 17:27
Hi!

Worum geht es hier eigentlich? Anfangs war das Thema doch "B&W und Tests", oder etwa nicht? Dieser Thread ist schon ein ganzes Stück gewandert.

Ich weiß nicht, ob "nachdem ich viele Eure Beiträge mit Euren Eindrücken und Erfahrungen gelesen habe, kann ich sagen dass die Lautsprecher der Firma B&W nicht unbedingt zu den empfehlenswertesten LS gehören." (Eingangspost von crowl) eine wirklich Sinn machende Schlußfolgerung (am Anfang eines Threads?) ist. Wie wäre es z.B. einmal damit, sich selbst durch ausführliches und konzentriertes Hören und Vergleichen einen Eindruck zu verschaffen? Dann kann man nämlich aus _eigenen_ Erfahrungen sagen, ob B&W zu den empfehlenswerten (oder einfach nur guten) LS gehören oder auch nicht.

Das mit den Tests ist immer mindestens eine Sache, die mit der nötigen Vorsicht zu behandeln ist. Und natürlich ist eben diese Vorsicht angebracht, wenn es um die Produkte eines so marktmächtigen Unternehmens wie B&W geht, das ja auch ein potenter Anzeigenkunde ist. Ansonsten bliebe nur die "Stiftung Warentest" übrig, aber da wird ja mitunter deren Kompetenz in Sachen HiFi bezweifelt. Und: nicht immer und überall ist B&W "Testsieger" oder "Highlight" (oder wie das sonst so heißt), wenn auch die Beurteilungen durchweg positiv sind. Und es gibt eine große Zahl weiterer Hersteller (LS und Elektronik), die ebenso kontinuierlich gut bis sehr gut beurteilt werden.

Tests in der "Fachpresse" können m.E. durchaus eine gute Orientierung sein -- mehr aber auch nicht. So z.B. nach eigener Erfahrung für die B&W DM 601 S3 (Test in STEREO 11/01 [?]) oder den NAD C 320 BEE (irgendwann um die Jahreswende in stereoplay). Beide Vorstellungen waren für mich absolut nachvollziehbar und deckten sich weitgehend mit meinen eigenen Eindrücken. Im letzten Fall stimmten die einschränkenden Beschreibungen in der Tat mit meinen Gründen überein, den (wenn es denn geht "objektiv" für dieses Geld schlicht phantastischen) Verstärker nach ausgiebigem Test (und vor Erscheinen der stereoplay-Ausgabe) gegen einen anderen einzutauschen.

Aber vielleicht liegt es ja an meiner mangelnden Erfahrung in Sachen HiFi.

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