BERATUNG: Wharfedale Linton 85/ Klipsch RP-8000/6000 + ?Verstärker?, KEF LS50 Wireless 2

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Stevie07
Neuling
#1 erstellt: 04. Dez 2020, 12:47
Liebe Foren-Nutzer,

ich würde mir gerne ein neues Stereo Set-Up in der Weihnachtszeit zulegen, bin aber ziemlich überfordert.

Bisher habe ich mit einem Yamaha R-N303d Verstärker und super alten Bose Acoustimass 5 Series II Lautsprechern von meinen Eltern gearbeitet (trotz der oft sehr kritischen Einstellung die ich oft gelesen habe, fand ich sie angesichts des Alters gar nicht so verkehrt). Da der Receiver nach leider nur 3 Jahren kaputt gegangen ist und ich mich soundtechnisch eh gerne ein gutes Stück verbessern würde, bin ich momentan auf der Suche nach etwas neuem.

Dabei fängt es schon damit an, dass ich nicht weiß ob es aktiv oder passiv werden soll. Mein Hauptaugenmerk soll auf Musik hören liegen, dennoch wird auch ein TV angeschlossen. Einen Plattenspieler habe ich nicht und es besteht stand jetzt auch nicht der Gedanke sich einen zwingend zuzulegen. Hauptsächlich wird also gestreamt (TIDAL, hat leider super schlecht mit dem alten Verstärker funktioniert + Spotify). Mein Musik Geschmack geht von Hip-Hop/Rap (Old School) über Rock zu Klassik und Filmmusik. Auch Jazz darf es gerne ab und an mal sein. Also recht durchmischt.
Der Raum (Wohnzimmer) ist ca 25qm groß, aber es kann mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass sich das in den nächsten 2-3 Jahren ändert und tendenziell größer wird.

Bisher habe ich in 2 verschiedenen Läden verschiedene Lautsprecher hören können.
Dabei haben mir Tower eigentlich klangtechnisch immer mehr zugesagt als bookshelf Lautsprecher. Leider kann ich mich nicht an alle Modelle erinnern, ich weiß aber noch dass ich die Klipsch RP-8000 ziemlich gut fand, sowie auch die 6000 (etwas schlechter, aber platzvorteil). Den Verstärker weiß ich leider nicht mehr. Die KEF LS50 passiv mit einem Yamaha R-N803-d haben mich leider etwas enttäuscht, nachdem ich von den KEF LS50 Wireless 2 in einem anderen Laden (also auch anderer Raum) begeistert war. Diese find ich aber eigentlich etwas zu teuer und ich weiß nicht ob es aktiv sein soll.
Zudem finde ich die Wharfedale Linton 85 sehr interessant über die ich viel gutes gehört/ gelesen habe, die konnte ich bislang aber noch nicht hören.

Mein Problem ist die erschlagende Masse an Lautsprechern und Verstärkern.
Meine Hoffnung ist das mir jemand ein paar Tipps geben kann in welche Richtung ich schauen sollte. Vielleicht auch mit weiteren konkreten Vorschlägen. Vor allem im Hinblick auf Verstärker fehlt mir jegliches Wissen.

Vielen lieben Dank und beste Grüße,
Stevie
olibar
Inventar
#2 erstellt: 04. Dez 2020, 14:58
Hallo Stevie,

wenn du technisch avisiert bist und dich nicht davor scheust, mit einem AVR und Einmeßsystem zu arbeiten, dann wäre das eine Möglichkeit beim Verstärker. Denon und auch Yamaha bieten da in vergleichsweise bezahlbaren Regionen wohl ganz vernündftige Geräte an.

Ich selbst bin eher ein Freund klassischen Stereos ohne viel SchnickSchnack und größer Volumigen Passivboxen, die im Raum dann so gestellt werden, dass es meinem Geschmack entspricht. Auch sollte der Raum nicht allzu kahl eingerichtet sein, denn hier sind selbst beim Rumrücken der LS Grenzen gesetzt, wenn der Raum akustisch nicht passt. Je nach persönlichem Einrichtungsgeschmack dann wohl doch lieber Raumkorrektur.

Als erstes wirst du gern nach einer Skizze deines Raumes und der Möblierung gefragt.

Auch wichtig bei dem Ganzen Zeugs ist natürlich dein Budget, von 100,- Eur bis nach oben offen ist alles möglich.

Außerdem wichtig: womit streamst du die Musik? Ist ein zusätzliches Gerät vorhanden? Soll es ggf. integriert sein?

Hast du auch CD dabei?

Ganz grundsätzlich wirst du hier Empfehlungen bekommen, die dir ggf, gar nicht gefallen, weshalb Probehören im eigenen Raum natürlich wichtig ist. Ich würde dazu die angebotenen/angedachten LS beim Händler um die Ecke probehören und erfragen, ob Test über das WE möglich ist, um die dann erfolgte weitere Eingrenzung zu checken. Erst wenn dir das dann gefällt, solltest du - idealerweise beim ausleihenden Händler - dann kaufen.

Über zukünftige Räumlichkeiten würde ich mir jetzt keine Gedanken machen, im Zweifel (abhängig vom jetzt ausgegebenen Geld) dann eher den Raum entsprechend ausstatten. Allerdings bin ich bei dir, dass es wenig Sinn macht, jetzt viel Geld für einen kleinen Lautsprecher auszugeben, der dann im größeren Wohnzimer akustisch verschwindet

Bin gespannt, in welche Richtung es am Ende geht

P.S: die Lintons finde ich optisch echt klasse, sie sind auch für größere Räume sicher gut, ob sie akustisch passen, kann nur der Test beantworten
Stevie07
Neuling
#3 erstellt: 06. Dez 2020, 22:32
Vielen Dank für die ausführliche Antwort olibar

Tendenziell trau ich mir zu mich in technische Dinge einarbeiten zu können, jedoch ist mein Vorwissen stand jetzt sehr begrenzt. Daher wäre mir so einfach wie möglich ganz lieb

Der Raum ist im Prinzip quadratisch und recht voll mit Möbeln (ist das Wohnzimmer in einer 2 Zimmer Wohnung mit der Freundin, also kein separater Musik-Raum)

Das Budget sollte unter dem KEF LS50 Wireless 2 (Angebot für 2190€) liegen.

Musik wird ausschließlich aus dem Internet gestreamt.


[Beitrag von Stevie07 am 06. Dez 2020, 22:36 bearbeitet]
Taugenix_!
Stammgast
#4 erstellt: 06. Dez 2020, 23:04
Du kannst ein Stereo-Dreieck realisieren, wie kann gestellt werden?
Eine Skizze oder Fotos helfen die Lage besser einschätzen zu können.


Ich persönlich höre bei einem Abstand von ca 2m über ein Paar aktive Nahfeld-Monitore.
https://m.thomann.de...17&search=1607284709

Als Preamp und Streamer habe ich einen Arylic S50:
https://www.boomaudio.de/arylic-s50-pro-streaming-audio-player
olibar
Inventar
#5 erstellt: 07. Dez 2020, 00:11
Hallo,

aus meiner Sicht solltest du dich unter den gegebenen Prämissen für einen Stereo-Verstärker entscheiden, der relativ kräftig ist, wobei sich dieses Kräftig weniger auf die Leistung als auf die Stromlieferfähigkeit bezieht. Ein Marantz PM8006 könnte so ein Kandidat sein.

Dann höre gern die Linton gegen andere Boxen des Händlers (im ähnlichen Preisseemt) bei ihm vor Ort. Du wirst ganz schnell merken, dass da wirklich hörbare Unterschieds sind. Wenn du die Möglichkeit hast, nimm dir zwei von den Paaren zum Testen mit nach Hause, die dir am besten gefallen. Vielleicht hat der Händler ja auch denarantz oder einen vergleichbaren Verstärker da, das wäre perfekt.

Der Einfluss des Verstärker wird viel diskutiert, ich habe für mich festgestellt, dass die Geräte sehr wohl unterschiedlich klingen, allerdings bedarf es da auch eines höheren Preissegmentes
Verstärker zwischen 500 und 1.000 Eur werden keine wesentlichen Unterschiede hören lassen...es sei denn, ein Verstärker der auf der Stromseite eher schwach ist, trifft auf einen impedanzkritischen Lautsprecher. Der Marantz o.ä. sollte das aber in den Griff bekommen

Marantz + Linton + Stands mit etwas Glück im Budget (wenn es deinen Ohren gefällt) Erwarte allerdings nicht zu viel von den Linton. Wenn dir die Klipsch gefallen haben, könnte der Wharfedale-Klang eine Enttäuschung sein.


[Beitrag von olibar am 07. Dez 2020, 00:39 bearbeitet]
Stevie07
Neuling
#6 erstellt: 16. Dez 2020, 14:04
kurzes Update:

Ich war gestern nochmal im HiFi-Laden und konnte dort für 2-3 Stunden die KEF und Lintons anhören.
Schlussendlich habe ich mich für die Linton und den audiolab 6000 A play verstärker entschieden.

Für alle die das lesen und vielleicht auch vor einer ähnlichen Entscheidung stehen kann ich nur sagen, dass beide Lautsprecher meines Empfindens nach toll sind und es am Ende tatsächlich nur eine Geschmacksentscheidung ist.
Laienhaft beschrieben würde ich sagen ist der Kernunterschied, dass die KEF extrem präzise klingen - was sehr eindrucksvoll ist - aber dadurch auch etwas kalt rüberkommen. Die Lintons klingen dagegen "wärmer" und verzeihen eher Unschönheiten in der Aufnahme. Rein subjektiv würde ich daher sagen, wer wirklich jede Einzelheit genau hören möchte ist mit den KEF besser beraten. Wer hingegen hauptsächlich Musik in guter Qualität in gemütlicher Atmosphäre über einen längeren Zeitraum hören möchte, für den könnten die Linton die bessere Wahl darstellen.
So oder so empfehle ich aber jedem den Weg in den Laden, um verschiedene Modelle Probe zu hören, statt sie auf gut Glück im Internet zu bestellen. Wer sorgen hat im Laden deutlich mehr zu bezahlen, den kann ich auch beruhigen. Ich hätte es im Internet nicht zu den Preisen bestellen können zu den mir beide Optionen angeboten wurden. Mal abgesehen davon bin ich eh der Überzeugung man sollte den kleinen Einzelhandel in diesen Bereichen unterstützen, sonst hat man bald leider nicht mehr die Möglichkeit die Produkte live zu erleben und muss eventuell bezahlten Test vertrauen.

Danke für die Unterstützung hier!
Beste Grüße,
Stevie
Taugenix_!
Stammgast
#7 erstellt: 16. Dez 2020, 15:55
Glückwunsch
Du hast alles richtig gemacht!
blankev
Stammgast
#8 erstellt: 16. Dez 2020, 22:14
Hast du nur den audiolab 6000 A play angeschlossen, oder auch andere Verstärker? Warum ist die Entscheidung auf den 6000A play gefallen?
Stevie07
Neuling
#9 erstellt: 17. Dez 2020, 13:02
Zunächst war die Auswahl ja schon einmal auf die Produkte beschränkt, die der Laden überhaupt führt. Zudem ist mein Wissen in dem Feld sehr gering weswegen ich mich da natürlich auch auf die Beratung der Mitarbeiter verlassen musste (mit der Beratung war ich im Übrigen auch sehr zufrieden, man hat sich sehr viel Zeit genommen, nicht aktiv versucht einem etwas aufzudrängen, sondern einem die Optionen - die im Laden angeboten werden - neutral aufgezeigt).
Schlussendlich ist dann die Entscheidung zwischen dem Quad Vena II Play und dem Audiolab gefallen. Da ich klanglich keinen Unterschied festmachen kann, ist die Entscheidung auf den Audiolab gefallen, einfach weil er über ein paar mehr Anschlussmöglichkeiten verfügt und mir optisch mehr zusagt.
SandsOfTime
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 17. Dez 2020, 17:58
Glückwunsch zur neuen Anlage! Berichte gerne mal im Linton-Thema, wie sich die Lautsprecher bei dir zu Hause machen.
DieterSeel
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 01. Mrz 2021, 10:39

Stevie07 (Beitrag #6) schrieb:
kurzes Update:

... Die Lintons klingen dagegen "wärmer" und verzeihen eher Unschönheiten in der Aufnahme. Rein subjektiv würde ich daher sagen, wer wirklich jede Einzelheit genau hören möchte ist mit den KEF besser beraten. Wer hingegen hauptsächlich Musik in guter Qualität in gemütlicher Atmosphäre über einen längeren Zeitraum hören möchte, für den könnten die Linton die bessere Wahl darstellen.



Hallo Stevie,

besser kann man es nicht beschreiben. Ich besitze die Lintons jetzt auch schon seit Sommer 2020 und bin restlos begeistert. Seit dieser Zeit hatte ich immer wieder mal günstige Schnapper aus den eBay Kleinanzeigen oder Lautsprecher leihweise von Freunden in meinem Musikzimmer, die zwar alle älter waren aber nichtsdestotrotz damals ein Vielfaches der Lintons gekostet haben. Manchmal war der erste Effekt: Die klingen ja viel besser als die Lintons, klarer und mit mehr Details. Aber letztendlich hielt der Effekt nie lange an und ich bin reumütig zu meinen Lintons zurückgekehrt. Man hört vielleicht nicht jedes Detail aber wenn das Musikhören im Vordergrund steht, sind die Lintons eindeutig der Matchwinner. Sie sollten allerdings von der Rückwand weg, sonst erschlägt einen der Bass und der Klang wird matschig. Auch starkes Einwinkeln klingt bei mir am besten.
Habe auch einige Verstärker ausprobiert. Gewonnen hat überraschenderweise ein Rega Brio 2000 mit lächerlichen 38 Watt an 8 Ohm. Mit meinen andere Boliden aus den 80ern mit >100 Watt war der Bass zwar etwas knackiger und exakter, der Rega verleiht dem Klang aber Sanftheit und Schmelz, genau so wie ich es mag. Auch Dein Hinweis mit den schlechten Aufnahmen trifft es auf den Punkt. Meine eher schlecht aufgenommenen LPs aus den 80er machen mit den Lintons Spaß, sind dagegen an hochauflösenden High Endern eine Folter für die Ohren.

Von Metal über Hardrock bis hin zu Neil Young macht an diesen Allzweckwaffen (stand mal in einem Test) Musik einfach Spaß, ohne dass man verzweifelt hin und her rutscht, Kabel tauscht oder Sonstiges.
Nachteil der Linton: Es ist jetzt richtig langweilig geworden

Viel Spaß mit deinen Lintons.

Viele Grüße
Dieter
audi-o-phil
Inventar
#12 erstellt: 01. Mrz 2021, 13:34
Glückwunsch! Finde den audiolab 6000A sehr gut aufgebaut, lässt eine tolle Dynamik zu und ist sehr rauscharm. Mit der Play-Version kann ich mich nicht so anfreunden, da DTS Play-Fi. Hätte eher einen separaten Streamer (z.B. Node2i) dazugekommen. Kommst du mit der Streaming UX gut zurecht?
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