Stereo (Musik) ist tot - es lebe Surround (Effekte)??

+A -A
Autor
Beitrag
MH
Inventar
#51 erstellt: 05. Mrz 2004, 14:26
Stereo ist tot und die ewig Gestrigen können dann den veralteten Stereokram und entgangene Jugendträume für ein Taschengeld kaufen. Toll

Gruß
MH
Heinrich
Inventar
#52 erstellt: 05. Mrz 2004, 14:37
Hallo,


1) Die Geschichte mit den zwei Ohren und der Stereophonie

Die Ohren sind in der Lage RÄUMLICH zu hören und zu orten. Neben links/rechts kann das Gehör also auch vorne/hinten und oben/unten unterscheiden. Wie aber kann es das - mit "nur" zwei Ohren?

a) Laufzeitunterschiede zwischen beiden Ohren
b) Lautstärkeunterschiede zwischen beiden Ohren
c) HRTFs

Und Punkt c) ist der Wichtigste:

HRTF steht für Head Releated Transfer Functions. Der Kopf dient also als klangverfärbender Trennkörper zwischen linkem und rechtem Ohr. Und Dank der Form unserer Ohrmuscheln kann dann zusammen mit den HRTFs auch oben/unten und eben auch vorne/hinten unterschieden werden.

Wie wichtig die Ohrmuscheln sind, könnt ihr ganz einfach ausprobieren. Hört mal Musik und "legt eure Ohren an", also "biegt" eure Ohrmuscheln nach hinten. Die Folge: der Klang verändert sich gravierend.

Die Stereophonie hat aber mit unserem Hörsinn rein gar nichts zu tun, sie ist schlicht eine Möglichkeit der LS-Aufstellung, um eine gewisse Normierung beim Abspielen von
Tonträgern zu erreichen.

Im Gegenteil: (zweikanalige) Stereophonie IST (Tatsache, daher nicht diskutabel!) der mehrkanaligen Wiedergabe prinzipbedingt unterlegen.

Der Grund: Der Schall einer Schallquelle in einem Raum wird zum einen auf direktem Weg beim Hörer ankommen (Direktschall), frühe Reflixionen an den angrenzenden Begrenzungen (Wände, etc) verursachen, und schließlich den ganzen Raum mehr oder weniger diffus anregen. JEDES natürliche Schallereignis lebt also letzlich vom Raum (oder einer künstlich erzeugten Raumillusion), ohne diesen wirkt es unnatürlich. Und Raum hat drei Dimensionen. Bei einer zweikanaligen Wiedergabe können diese Reflexionen nur von vorne wiedergegeben werden, was dem natürlichen Ereignis/Hören komplett widerspricht. Dass es trotzdem so gut funktioniert (und das tut es ja!), liegt nicht an der Überlegenheit der Zweikanaligkeit, sondern an unserem Gehör, daß sich recht einfach überlisten läßt...


2) Also Mehrkanaligkeit - dann darf man aber doch bitte NUR versuchen, die "Wirklichkeit" einzufangen? Denn Musik von hinten gibt's ja gar nicht...

Prinzipiell kann man nun in der mehrkanaligen Wiedergabe tatsächlich zwei Wege einschlagen:

a) Dank der nun den Zuhörer umgebenden LS kann man den Raum des Geschehens wesentlich besser vermitteln. Einerseits leidet darunter fast zwangsläufig die Ortungsschärfe, andererseits nimmt die räumliche "Erfahrung" zu. Interessanterweise stören sich gerade viele High Ender an der geringeren Ortungsschärfe. Interessant deshalb, weil diese bei den Aufnahmen lediglich ein "Hilfsmittel" ist, um die Schwächen der Zweikanaligkeit zu überdecken, und dadurch die Musik/die Partitur dennoch verständlich zu machen. Eine derartige Ortung wird man in keinem Konzertsaal finden...

b) Der kreative Umgang mit allen Kanälen.
Doch wozu? Fragt Euch mal selber: warum geht ihr in ein Konzert? Um mal wieder ein "echtes" Instrument zu hören, oder euch der links/rechts-Ortung hinzugeben? Hoffentlich nicht - denn darum geht's in einem Konzert nicht. Es geht um die gesamte Atmosphäre, im Wesentlichen geht es um die MUSIK, die auf der Bühne gemacht wird. So weit, so trivial.

Musik aber ist etwas Abstraktes (im Gegensatz zu den technischen Aspekten einer Aufnahme). Und dieses Abstrakte wird man als Tonmensch versuchen, so gut als möglich auf den Tonträger zu bannen. In der Regel wird dies nicht gelingen, indem man "nur" versucht die Wirklichkeit einzufangen, denn man kann auf dem Tonträger ja nur einen Teil dieser Realität (nämlich den akustischen) einfangen, und blendet damit alle anderen Sinne aus. Und das kann sich sehr schnell als fehlend bemerkbar machen. In der Regel muß man also diesen akustischen Teil "überhöhen", zuspitzen, übertreiben, damit dann wieder ein ähnlicher Eindruck entstehen kann wie bei einem Konzert. Hat man dies einmal akzeptiert (denn auch das ist schlicht eine Tatsache), kann man den nächsten Schritt machen - zu Studioaufnahmen. Hier gibt es im herkömmlichen Sinne keine Realität mehr (oder zumindest keine, die ihr auf dem Tonträger so hören wollt...), hier geht es um die pure Fiktion. Diese Fiktion KANN eine Bühne sein.

Oder aber man versucht ohne diesen "Umweg" der Bühnenillusion die Musik an sich zu vermitteln. Und dann kann's durchaus spanend sein, ALLE Lautsprecher gleichberechtigt einzusetzen. Man sitzt quasi in der Musik. Und das darf man dann nicht mit "ich sitze zwischen den Musikern" verwechseln. Obwohl's scheinbar auf das Gleiche herausläuft, ist's eine komplett andere EINSTELLUNG. Das eine mal will man die Augen zumachen und die Musiker "sehen". Das andere Mal geht's nur um die "pure" Musik, um die dabei geweckte Emotion, von der man sich wegtragen lassen möchte. Und um's mal andersrum zu betrachten: Kein Musiker macht deshalb Musik, damit er licks/rechts/vorne/hinten stehen darf...




Gruss aus Wien,

Heinrich
Mephisto
Stammgast
#53 erstellt: 05. Mrz 2004, 14:41
Wenn ich Musik höre, will auch auch nur die Musik hören und keine Raumakustik.

Wenn, dann nur die meiner eigenen 4 Wände(was sich ja auch nicht vermeiden lässt), denn nur so bekomme ich das Gefühl die Band spielt in meinen Räumlichkeiten. Diese DSP-Geschichten und so andere "Feature" sind doch nur nervig und stören mich beim Hören meiner Musik.

Außerdem ist und bleibt es auch eine Kosten und Qualitätsfrage. Wenn ich auf gleichem Niveu Mehrkanalmusik genießen möchte wie ich jetzt Stereo genieße, müsste ich mind. nochmal 2500 EUR allein für die Lautsprecher aufbringen. Außerdem müsste ich anbauen, damit eine Sinnvolle und Praxisgerechte Aufstellung gewährleistet wäre. Und das alles nur um festzustellen, das mir Musik über Mehrkanal nicht gefällt? Nein Danke. Ich möchte nicht von allen Seiten beschallt werden. Ich möchte Entspannt meine Musik hören und das auch genießen können. Dazu brauche ich diese "Effekthascherei" nicht.
luevelt
Stammgast
#54 erstellt: 06. Mrz 2004, 01:51
also ich habe mit Stereo/Mehrkanal ganz ähnliche Erfahrungen gemacht:

Erst auf 5.1 umgestiegen und mit dem DVD auch Musik gehört.
Als LS hatte ich die KEF KHT-Eier die zugegebenermaßen schon recht nett aufgelöst haben und von der Fachpresse ja auch ins Himmelreich gelobt wurden.

Aber irgendwas fehlte...

Also die KHT wieder verkauft und für vorne die Q7 geholt. Fürs Musikhören einen reinen CD-Player.

Ergebnis: "ungesoundetes" Stereo macht wieder richtig viel Spaß! (Auch an einem Surroundreceiver im pure-direct-modus)


Denn im Moment ist Musik im Mehrkanalmodus wirklich noch Stress.

Aber selbst bei der guten, alten CD gibt es derart grottenschlechte Aufnahmen (obwohl die Tontechniker dieses Medium eigentlich im Griff haben müssten), daß ich behaupte:

Entscheidend ist nicht die Frage ob Mehrkanal oder Stereo
sondern ob wir auf den Scheiben (DVD/CD) endlich Aufnahmen bekommen, die ihren seit der EURO-Umstellung exorbitant gestiegenen Preis auch Wert sind.
(Bitte jetzt nicht wieder die Internettauschbörsen als Begründung nehmen, denn dieses Problem ist so alt wie die Cassette. Haben wir als Teenager auch gemacht, als Klang noch nebensächlich war)
wn
Inventar
#55 erstellt: 06. Mrz 2004, 02:52
Hallo Heinrich,
sehr guter Beitrag.


...Einerseits leidet darunter fast zwangsläufig die Ortungsschärfe, andererseits nimmt die räumliche "Erfahrung" zu. Interessanterweise stören sich gerade viele High Ender an der geringeren Ortungsschärfe.

Interessantes Detail. Die Erfahrung habe ich vor 30 Jahren in Verbindung mit den damaligen Quadro LPs auch gemacht, da von wirklicher Rechenleistung beim Decodieren der Matrixformate keine Rede sein konnte, zumindest in der Anfangsphase. Wenn ich mir heute allerdings meine SACDs anhöre stelle ich fest, dass diese Einschränkung nicht mehr vorhanden ist. Da die Positionierung der Schallereignisse beim DSD Format durch die höhere Datendichte pro Zeiteinheit sowieso deutlich gesteigert ist werden beim Umschalten von Stereo auf MC die Instrumente lediglich 'zurechtgerückt'. Das mag teilweise durchaus auch anlagenbezogen sein.

Die Frage traditioneller Mix contra agressiver Mix fällt meiner Meinung nach in den geschmacklichen Bereich. Ich persönlich favorisiere ersteres wobei ich eine halbkreisförmige Anordnung des Orchesters dazuzähle. Tacet hat ja einige Klassik DVD-As mit einem agressiven Mix veröffentlicht, die mir persönlich überhaupt nicht gefallen.

- Gruss, Wilfried
Tantris
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 06. Mrz 2004, 20:14
Hallo Mephisto,



Wenn ich Musik höre, will auch auch nur die Musik hören und keine Raumakustik.


Dann hast Du in Deinem Leben noch nie so Musik gehört wie Du es willst (ich gehe mal davon aus daß Du noch kein akustisches Livekonzert in einem reflexarmen Raum besucht hast) - wie kannst Du dann aber wissen, daß Du so hören willst? Oder anders gesagt: Du hast bisher ausnahmslos IMMER Musik gehört auch mit indirekten Schallanteilen (die oft sogar überwiegen), noch nie ohne. Ich kann mir übrigens kaum vorstellen, daß Du Musik völlig ohne indirekten Schall wirklich mögen würdest, Du kannst Dir ja davon mal eine ungefähre Ahnung verschaffen, indem Du ein nah ("Dry") mikrofoniertes Instrument ohne Hallanteile auf einem Kopfhörer abhörst...



>>>>>Wenn, dann nur die meiner eigenen 4 Wände(was sich ja auch nicht vermeiden lässt), denn nur so bekomme ich das Gefühl die Band spielt in meinen Räumlichkeiten<<<<<

Das ist ebenfalls prinzipbedingt nicht möglich, die indirekten Schallanteile in Deinem Raum können niemals so sein, daß ein realistischer Eindruck davon entstünde, die Musik würde live im Zimmer erzeugt.

Musikaufnahmen enthalten (fast) immer indirekte Schallanteile, ob es nun Mono, Stereo oder 5.1-Aufnahmen sind. Wäre es da nicht sinnvoller, diesen indirekten Schall wiedergeben zu wollen und den des Hörraumes soweit es geht zu unterdrücken? Ich meine, schon allein die Vorstellung, die Berliner Philharmoniker sollten mit der AKustik meines Wohnzimmers spielen, läßt mich doch eher schmunzeln...

Daß eine Wiedergabeanlage für MEhrkanal grundsätzlich ein bißchen teurer ist als eine vergleichbare Stereoanlage (sind ja mehr lautsprecher nötig), ist konsensfähig. Ebenso, daß für die Aufstellung etwas mehr Aufwand vonnöten ist.

Schade finde ich, daß Du im letzten Satz wieder Mehrkanalige Musik pauschal als "Effekthascherei" verunglimpfst, nachdem nun mehrere sachliche Argumente kamen, daß es sich eben um genau diese nicht handelt. Bei den meisten 5.1-Aufnahmen, die ich kenne, konstatiere ich einen recht konservativen Umgang mit den hinteren Lautsprechern, der grundsätzliche Lokalisationseindruck ist zunächst mal identisch (das gilt vor allem für die meisten Klassik/Jazz-Aufnahmen und Livekonzerte aus dem Pop/Rock-Bereich).

Ich persönlich oute mich übrigens mal als jemand, der experimentelle 5.1-Abmischungen toll und spannend findet - sofern es zur Musik paßt. Ich wünschte mir hier noch mehr Experimentierfreude seitens der Tonschaffenden.

Gruß, T.
Peter_Wind
Inventar
#57 erstellt: 06. Mrz 2004, 20:54
Ich weis nicht, da ich jetzt erst auf diesen Thread aufmerksam wurde und die postings erst einmal "diagonal" gelesen habe ob ich den Grundtenor der Beiträge richtig erkannt habe.
Für mich habe ich auf die Schnelle nur erkennen können, dass hier teilweise etwas verwechselt wird.

Der Ursprung war: Stereo (Musik) ist tot - es lebe Surround.

Es wurde vorher schon einmal die Quadrophonie erwähnt, die "gestorben" ist. Jede Musik in einem "Saal" ist Surround - Raumklang. Jede CD in Stereo ist kein Surround. Ich verstehe unter Surround den Raumklang - auf Musik bezogen - wie bei einem Konzert , das ist ja gerade das Thema. Deshalb: DVD in Surround aufgenommen die 3D-Wirkung.
Wenn ich eine CD in Stereo habe, ist jeder räumliche Wiedergabeversuch über Surround m.E. der Versuch etwas herauszugeben, was das Medium - CD - nicht intus hat; also Quasi-Surround. Stereo im ursprünglichen Sinne ist nicht die dreidimensionale Wiedergabe - weil der Raumeffekt (Hall) fehlt. Das wurde erstmals versucht mit der Quadrophonie, damals auf Vinyl, nicht zu verwirklichen; dies scheiterte aber letztendlich - so sehe ich das - am Medium LP=analog.

Dies jetzt nur kurz und schnell "aus dem Bauch" heraus.

Ach ja. Es gab früher schon einmal Aufnahmen mit dem - so jetzt von mir genannten, den genauen Begriff kenne ich nicht mehr - Stereo-Kopf. Es handelte sich um die Nachbildung eines Kopfes bei dem die Mikrofone in den"Ohren" waren. Da gab es auch Hörspiele u.ä. dazu. Das war "Surround". Leider aber nur über Kopfhörer zu erleben.
M.E. war der Stereo-Kopf die perfekteste Methode, weil wir alles nur über unsere zwei Ohren hören: Links, Rechts, Mitte, Oben, Unten, Hinten usw.


[Beitrag von Peter_Wind am 06. Mrz 2004, 21:04 bearbeitet]
Mephisto
Stammgast
#58 erstellt: 06. Mrz 2004, 21:02
>>>Dann hast Du in Deinem Leben noch nie so Musik gehört wie Du es willst (ich gehe mal davon aus daß Du noch kein akustisches Livekonzert in einem reflexarmen Raum besucht hast) - wie kannst Du dann aber wissen, daß Du so hören willst? Oder anders gesagt: Du hast bisher ausnahmslos IMMER Musik gehört auch mit indirekten Schallanteilen (die oft sogar überwiegen), noch nie ohne. Ich kann mir übrigens kaum vorstellen, daß Du Musik völlig ohne indirekten Schall wirklich mögen würdest, Du kannst Dir ja davon mal eine ungefähre Ahnung verschaffen, indem Du ein nah ("Dry") mikrofoniertes Instrument ohne Hallanteile auf einem Kopfhörer abhörst...<<<

Also habe ich es nicht gemeint. Vielleicht habe mich mich missverständlich ausgedruckt. Dass sich natürlich nicht alle fremden Schallanteile auslöschen lassen ist klar. Aber wie du selbst ja sagt überwiegen die Schallanteile der eigenen 4 Räume ja eh und somit relativiert sich der die Sache wieder. Was ich meinte ist, das es mir um die Musik geht und ich nichts davon halte sie irgendwie in künstliche Räume zu stellen(Stichwort DSP).


>>>Das ist ebenfalls prinzipbedingt nicht möglich, die indirekten Schallanteile in Deinem Raum können niemals so sein, daß ein realistischer Eindruck davon entstünde, die Musik würde live im Zimmer erzeugt.<<<

Also mit korrekter Lautstärke und ein wenig Vorstellungskraft hab ich damit überhaupt keine Schwierigkeiten.


>>>allein die Vorstellung, die Berliner Philharmoniker sollten mit der AKustik meines Wohnzimmers spielen, läßt mich doch eher schmunzeln...<<<

Ok. Bei einem ganzen Orchester muss sich ein Lautsprecher geschlagen geben. Sowas ist für einen LS aber auch die härteste Probe.


>>>Daß eine Wiedergabeanlage für MEhrkanal grundsätzlich ein bißchen teurer ist als eine vergleichbare Stereoanlage (sind ja mehr lautsprecher nötig), ist konsensfähig. Ebenso, daß für die Aufstellung etwas mehr Aufwand vonnöten ist.<<<

Mich stört das Wort "etwas" ein wenig.:) Ich denke "wesentlich" trifft es da schon erheblich besser.


Back to the Roots:
Angenommen du hast jetzt so ein hochwertiges 5.1 Set und eine entsprechende Aufnahme. Ich wähle mal als Beispiel einen Gospelchor der in einer Kirche singt. Auf der Aufnahme ist der Chor und die Aktustik der Kirche im vollen Umfang enthalten. Wenn ich mir das also Zuhause anhöre, habe ich doch im Grunde genommen eine Überlappung 2er Raumaktustika, die der Kirche und die meines Abhörraumen(Wohnzimmer). Zusätlich habe ich 5 LS, jeder mit einem eigenen Schallanteiler welcher überall im Raum wiederhalt und gebrochen wird. Theoretisch ist das doch eine einzige klangliche Katastrophe.

Worauf ich hinaus will ist folgendes: Der indirekte Schallanteile müsste doch bei einer solchen Anlage doch erheblich höher sein als bei Stereo und bei dem (zugegebenermaßen extremen) Beispiel einfach nur furchbar klingen und nicht zu genießen sein.

Grup
Mephisto
Peter_Wind
Inventar
#59 erstellt: 06. Mrz 2004, 21:12
@ Mephisto und andere

Jeder Musik-/Konzertsaal aber selbst die Olympiahalle in München (zwar meines Erachtens eine schlechte) und auch ein Wohnzimmer, hat eine Raumakustik zwischen schlecht und gut.
Das Problem zu Hause ist zuerst immer das Medium, von dem wir Musik hören. Ich konnte eine StereoPlatte über Quadrophonie-Einstellung hören: es war aber keine Quadrophonie (4-Kanal-Wiedergabe) weil so nicht aufgenommen.
Genauso wenig ist es m.E möglich, von einer Stereo-CD einen Raumklang zu hören, wenn es bei der Aufnahme so nicht abgemischt wurde (es kann nur Pseudo-Surround sein). Ich hoffe, das ich mit meinem letzten Satz das so rüberbringen konnte wie ich es meinte: Nagelt mich bitte nicht auf Fachbegriffe fest.


[Beitrag von Peter_Wind am 06. Mrz 2004, 21:34 bearbeitet]
Tantris
Hat sich gelöscht
#60 erstellt: 06. Mrz 2004, 21:43
Hallo Mephisto,

Die Schallanteile des Hörraumes überwiegen nicht notwendigerweise - bei einer hochwertigen Anlage und einem gute darauf abgestimmten Hörraum tun sie es nicht, sind im Gegenteil so weit reduziert, daß sie den Höreindruck nicht störend beeinflussen.

"künstliche Räume" i.S.v. DSP-Programmen halte ich auch für sinnlos, weil da lediglich Hallanteile zu den auf der Aufnahme vorhandenen Schallinformationen hinzugefügt werden können, das macht natürlich keinen Sinn. Letztlich muß man aber feststellen, daß ein DSP-Programm und ein Hörraum, der starken Hall hinzufügt, sich letztendlich so verschieden nicht sind, beides ist unerwünscht.

Zu Deinem Beispiel:

Auf einer 5.1-Aufnahme ist auch natürlich nciht das gsamte Indirektschallfeld enthalten, das geht technisch nicht. Es ist aber ein vom Tonmeister erzeugtes Abbild desselben darauf, daß zumindest schonmal im wesentlichen aus allen Einfallsrchtungen kommen kann, gegenüber Stereo ein wesentlicher Fortschritt, wenn es darum geht ein Bild von der Akustik des Aufnahmeraumes zu erzeugen.

Dein Einwand mit der Überlagerung der Raumcharakteristika ist sehr berechtigt! Das ist ein bei Heimanlagen leider oft zu findendes PRoblem, besonders bei schlechter Raumakustik, falscher Aufstellung oder falscher Lautsprecherwahl. Ziel einer guten Wiedergabeanlage muß es daher sein, den Einfluß des Wiedergaberaumes akustisch zu minimieren, so daß man möglichst nur die auf der Aufnahme enthaltenen Indirektschallinformationen des Aufnahmeraumes wahrnimmt.

Das PRoblem gilt aber für Stereo genau wie für 5.1 - bei Stereo sind die Folgen sogar noch weit schlimmer, da hier ja Direkt- und Indirektschall aus denselben Lautsprechern ertönen und ortungsmäßig ohnehin eingeschränkt sind (auf Stereoaufnahmen ist auch in Summe zumeist weniger Indirektschall enthalten als bei 5.1). Der Vorteil von 5.1 besteht ja u.a. darin, daß von den vorderen Kanälen mehr Direktschall abgegeben wird und sich bei Verwendung aller 3 Frontkanäle auch bei suboptimalen Wiedergabebedingungen bessere Ortbarkeit einstellt. Die von Dir zurecht vorgebrachten Überlegungen sind also eigentlich ARgumente GEGEN die Zweikanalstereophonie.

Gruß, T.
wn
Inventar
#61 erstellt: 06. Mrz 2004, 22:13
Was Peter schreibt ist grundsätzlich richtig.
Eine CD ist ein zweikanaliges Medium welches von geeigneten Receivern künstlich aufbereitet wird um einen mehrkanaligen Eindruck zu erzeugen. Der DSP-Algorhytmus reagiert auf Hallanteile im Stereosignal welche in der Regel in der Phasenlage abweichen, subtrahiert diese im Idealfall von den Stereoinformationen und schickt sie auf die Rears. Das reduzierte Originalsignal wird auf die Fronts gegeben, es entsteht so ein räumlicher Eindruck, der absolut nichts mit den Ideen des Toningenieurs zu tun hat und schon gar nichts mit einer echten Mehrkanalaufnahme.

Eine echte Mehrkanalaufnahme setzt mindestens 4 diskrete Kanäle voraus und ist zwangsläufig an ein Format gebunden wie z.B. SACD, DVD-A oder dts. Wenn eine alte Multitrackaufnahme vorliegt kann im Rock/Pop Bereich in der Regel problemlos eine mehrkanaliger Mix angefertigt werden, wie es ja z.B. bei der Dark Side SACD auch geschehen ist, es handelt sich hier nicht um den 'alten' Quadromix von 1973. Bei Klassikaufnahmen ist das, bedingt durch den hohen Anteil natürlicher akustischer Informationen, schon schwieriger, wobei es auch auf die Plazierung der Mikrofone ankommt. Daher hat man beim '63er Beethoven/Karajan Zyklus auch auf einen neuen Mix verzichtet.

Wer nach der Theorie nun gerne die Praxis folgen lassen möchte um sich aus erster Hand einen Eindruck zu verschaffen, dem sei der DGG SACD Sampler für schlappe 11EUR empfohlen. Die enthaltenen Mixe sind vom Ansatz her durchaus unterschiedlich und geben einen guten Überblick über die unterschiedlichen Strategien bei der Erzeugung des Klangraumes.



- Gruss, Wilfried
mylar
Stammgast
#62 erstellt: 30. Jul 2004, 23:42
und wo bekomme ich diese sacd?
amazon sagt mir es wäre eine import sacd die nur über einen obskuren shop zu bekommen ist.
HiFi_Addicted
Inventar
#63 erstellt: 31. Jul 2004, 00:25
Ich hab Jezt den Surround Reciever (Pioneer VSX 609 RDS)einen normalen Stereo Amp (Marantz PM 7000) und auf einmal kommt wieder Musik aus meinen Lautsprechern im stereo betrieb und nicht nur Akustischer Brei

MfG HiFi_Adicted
cleaner
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 31. Jul 2004, 00:32
Um vernünftige Effekte hinzukriegen müssten die Boxen entsprechend gross sein. Bei Würfelmist geht es ja noch meistens grössenmässig, obwohl die viele Lautsprecher und das Kabel kreuz und quer
Was richtiges müsste es schon sein, sonst wäre es dann ein (oder 2 ) Schritte zurück in der Hi-Fi Entwicklung Dann nehmen wir doch mindestens 6 Lautsprecher von z.B. B&W 700 Reihe. Die sind nicht wirklich gross, aber auch nicht klein. Eben normale Grösse eines durchschnittlichen Standlautsprechers. Dann ein durchschnittliches Wohnzimmer mit 28m². Ah, ein Sub vergessen
Und ich gebe euch 1000% dass so gut wie keine Frau sowas in IHREN Wohnzimmer erlaubt. Bleiben also nur die kleinen Würfel, die mehr oder weniger noch akzeptiert/tolleriert werden

Deswegen, so lange, bis die Lautsprechertechnik sich nicht in Sachen Grösse nicht revolutioniert, werden die Surround bla bla bla sich nicht durchsetzen


[Beitrag von cleaner am 31. Jul 2004, 00:34 bearbeitet]
Leon-x
Inventar
#65 erstellt: 31. Jul 2004, 00:38
Hoppla.

Hätte nicht gedacht das dieser alte Thread nochmal zum Leben erweckt wird.

Setz ich doch gleich auch mal ein paar Links zu aktuellen Runden:

www.hifi-forum.de/in...rum_id=51&thread=491


www.hifi-forum.de/in...rum_id=51&thread=489


Leon


[Beitrag von Leon-x am 31. Jul 2004, 00:38 bearbeitet]
Leon-x
Inventar
#66 erstellt: 31. Jul 2004, 00:41


Und ich gebe euch 1000% dass so gut wie keine Frau sowas in IHREN Wohnzimmer erlaubt. :.


Es gibt genügend Leute mit Frau/Familie und ordentlicher Surroundanlage:

www.hifi-forum.de/in...d=36&thread=1288&z=1

Nette Bilder im Thread dabei.

Oder sind die alle Singels ?

Thema nächste Woche: Macht HIFI einsam ?

Leon


[Beitrag von Leon-x am 31. Jul 2004, 00:45 bearbeitet]
SV650
Stammgast
#67 erstellt: 31. Jul 2004, 01:36
Also ich kann auf Multichannel gerne verzichten.
Zum Musik hören ist es meinen bisher relativ wenigen Multi channel erfahrungen nach purer Abfall.
Ich kack schon stark genug ab um 2 Lautsprecher optimal aufzustellen und den Raum an zu passen.
Das wird ja mit 6+x LS bis an mein Lebensende nix.
Weiss nicht wie das bei SACD Multichannel is.
Aber Musik hören auf einer Multichannelanlage könnte ich mir niemals vorstellen.
Ich bin mit der Räumlichkeit einer guten Stereowiedergabe voll und ganz zufrieden.
Und dann auch noch sone externe Tieftonquelle.
Sowas würde ich ja schon gar nicht einsehen, da kauf ich mir doch lieber gleich gscheite LS bevor ich mir ne zusätzliche Schallquelle in den Raum stelle.
Ich seh da nur Nachteile.
Längere Signalwege, viele Schallquellen (Überlagerungen, Auslöschungen), unmengen von Geräten die gekoppelt werden (TV,DVD,CD,SACD...) und dann noch diese DVD-Audio, will ich Musik hören oder Filmchen anschauen???
Da hab ich dann gleich noch nen Verbraucher am laufen um mich von der Musik ablenken zu lassen. so ein Abfall.
Kabelklang soll hier jetzt nicht das 1000mal diskutiert werden, aber Kabel probe hören bei so vielen LS is bestimmt auch kein Vergnügen.
Ich hasse moderne Spasstigergesellschafts technik.
Wenn Stereo vom Markt verschwindet hör ich Mono
Zum Filme anschauen mags ja vielleicht ganz lustig sein.
Aber ich verzichte gerne darauf.


Gruss Ralph
Bloomberg
Ist häufiger hier
#68 erstellt: 31. Jul 2004, 07:27
hallo peter,
eigentlich gebe ich dir recht, wenn da nicht 2 restriktionen wären, deren beseitigung ich in den nächsten jahren nicht sehe:
1.) du braucht adäquate gleichwertige teure 5-7 lautsprecher, was für die meisten ein budget- und zusätzliches raumproblem sein wird. und gute lautsprecher sind in den jahrzehnten nicht so viel billiger geworden.
2.) die komplexität der elektronik führt dazu, dass wirklich gute komponenten, die mit den guten stereos mithalten wollen, noch besser und teurer sein müssen, um die gleiche tonalität zu haben.
.... deshalb glaube ich daran, dass eine zu geringe anzahl an qualitätsfetischisten wie ich nicht ausreichen werden, surround im highend-bereich groß rauskommen zu lassen. es wird das untere (sehr weit..) qualitätssegment sein, was standardmäßig surround als einzige anlage haben wird.
Denonfreaker
Inventar
#69 erstellt: 31. Jul 2004, 08:14
Nein Stereo ist nicht tot! ich hore uber zwei getrente anlagen, eins fur stereo/dvd/usw hochwertiger anlage, und eins fur filme (dvd) und stereo (cd uber digital tv/sat eingang) fur den die keine ohren am kopf haben und den RIESIGEN unterschied nicht horen.

Zum gluck kann meinen jvc dvd player die dts/dolby digital/ dolby prologic selber decodieren und nach stereo konvertieten fur "biestchen" den digitale signalen gehen an die sony .

Also Fur mich wird es immer stereo bleiben und fur einige freunde behalte ich vorlaufig den sony noch
lumi1
Hat sich gelöscht
#70 erstellt: 31. Jul 2004, 09:20
Hallo! Erstmal muß ich mich hier manchen anschließen, daß mich Musik über mehr als zwei LS(Stereo) früher oder später total abnervt.(Habe dazu auch Umfrage unter MEDIEN/CD gestartet).Ich bin im Besitz mehrerer höherwertiger,wenn auch "alter"(GottSeiGepriesen) Ketten. Eine im Wohnzimmer für NUR Stereo, im Kinokeller Stereo/Analog-,Digitalsurround. Allerdings ist auch die Kinobeschallung aus reinem Hifi-Equipment(siehe Profil) zusammengestellt. Jeder Kanal eigene Endstufe etc. .Wenn man wirklich gute solcher Komponenten für Mehrkanal nutzt, KANN es schon ein Genuß sein.Vor allem bei Filmton. Glaubt mir,ohne dick aufzutragen, ein Film darüber haute bis jetzt jeden bei mir atmosphärisch aus den Socken. Vom Liblingsspielzeug der meisten "Normaluser" abgesehen, dem Baß(der kann in meiner Konfiguration waahnsinnig sein), meine ich damit die Realität. Obwohl es die so beim Filmton eigentlich nicht gibt. Sollte man meinen.Eine "Naturszene" im Film, mit zirpnden Vögeln,Wasserrauschen etc., läßt mich glauben, ich sitze wirklich dort. Ich könnte noch viele Bsp. nennen,wo "Filmgäste" aufgestanden sind, und dachten,"draußen" wäre Unwetter,es klingelt,etc. Bei Filmen wie "SoldatJamesRyan" meint man,den Kumpel neben mir hat die Kugel getroffen. Das Problem liegt meines Erachtens nach darin, daß viele eigentlich nicht auf Qualität achten. Wurde hier genügend erwähnt. So weit,so gut. Aber nur die wenigsten gehen den Weg,und stellen aus eigentlich reinen,guten StereoTeilen ihr Mehrkanalsystem zusammen.Incl. gleicher Center u. Rear LS.Auch Mehrkanalmusik erlebt dadurch einen Realismus,unglaublich. Es kommt aber ebenso viel auf die gebotene Software, vor allem deren Abmischung an. Und da haben wirklich die wenigsten "Mischmeister" eine Ahnung. Und das nervt mich am meisten beim hören. Reine Effekthascherei, und wahrscheinlich auf Brüllwürfel für den "BoaahhEffekt" abgestimmt. Was natürlich bei mir besonders zum tragen kommt. Das letzte aber ist der persönliche Geschmack, und Hörempfinden. Wie auch bei Nur Stereo.Ne gute Zweikanalanlage gepaart mit guter Aufnahme liefert Rauminformation, die einfach nicht mehr zusätzliche Kanäle braucht. Und die Tontechniker brauchten schon allein lange genug, den Umsturz LP/CD zu schaffen. Und bei den meisten CD´s Mainstrem etc. müssen sie wieder den Spagat auch für die Plastikeimer schaffen. Das nervt mich dann auch bei Stereo,weil nicht erträglich. Letztendlich sollte jeder entscheiden, waß das beste für Ihn ist. Mein Ergebnis habe ich.
bukowsky
Inventar
#71 erstellt: 31. Jul 2004, 09:29
für die Diskussion wäre es vielleicht sinnig, ein paar technische Aspekte einfließen zu lassen.

Was macht denn eigentlich 5.1 oder 6.1 oder was immer? Kommen Effekte zum Tragen? ...

Ich bin bislang auch immer in der Vorurteilsecke gewesen und habe mir ein zerrissenes Klangbild (weil viele Quellen) und Hinzumischen von Effekten unter Surround vorgestellt.

Selbst höre ich übrigens mit Quasi-Quadrophonie
Leon-x
Inventar
#72 erstellt: 31. Jul 2004, 10:52
Wenn ihr die vorheringen Beiträge gelesen hättet würden nicht die gleichen Fehlaussagen wie am Anfang dieses Threades schonwieder kommen.

Wenn ihr aufgrund eures jahrelangen Geschmacks/Hörgewohnheiten und Budget an Stereo festhalten wollt ist das vollkommen OK.

Nur wird hier grundsätzlich Mehrkanal schlechtgeredet weil man eine Weiterentwicklung nicht wünscht.

Dann kommen die wiederholten Vorurteile.

Natürlich muss Qualität überall gegeben sein.

Aber warum ist eine 5000-6000,-EUR Stereoanlage grundsätzlich besser ?

Was soll an einer Mehrkanalaufnahme eines Orchesters nerven ?
Hinten spielt kein Musiker.

Aber wie schon mehrfach in den anderen Threads erwähnt liegt es in der künstlerischen Freiheit der Musik ob bei Pop, Rock oder Jazz ein Instrument Hinten zu hören ist.

Musik kann mehr sein als sich nur mit seiner Gitarre auf der Bühne zu stellen.

Wir wollen ja auch bei Filmen visuelle Effekte.

Es geht auch nicht darum ob Mehrkanal Stereo besiegen soll. Sondern vielmehr um das zusammenführen beider Richtungen.

Die Freiheit zwischen Mehrkanal und Stereo zu wählen.


Leon


[Beitrag von Leon-x am 31. Jul 2004, 10:52 bearbeitet]
bukowsky
Inventar
#73 erstellt: 31. Jul 2004, 10:57
Hallo Leon-x,
wenn Du mit "ihr" auch mich meintest, würde ich Dich bitten, einmal meine Fragen zu beantworten.
Danke
Leon-x
Inventar
#74 erstellt: 31. Jul 2004, 11:07
Dich habe ich damit eigentlich nicht gemeint. Du nutzt ja auch nur die hintern LS um mehr Räumlichkeit zu bekommen. Ist so ähnlich als wenn man die Balance bei DpL II von Hinten nach sehr stark Vorne verschiebt.

Was willst du jetzt genau bei 5.1.... wissen ?

Welch Abmischungen es im Mehrkanal gibt ?

Leon


[Beitrag von Leon-x am 31. Jul 2004, 11:16 bearbeitet]
bukowsky
Inventar
#75 erstellt: 31. Jul 2004, 11:15

Dich habe ich damit eigentlich nicht gemeint. Du nutzt ja auch nur die hintern LS um mehr Räumlichkeit zu bekommen. Ist so ähnlich als wenn man die Balance bei DpL II von Hinten nach sehr stark Vorne verschiebt.

Was weilst du jetzt genau bei 5.1.... wissen ?

Welch Abmischungen es im Mehrkanal gibt ?

Leon


nee, die technische Aufbereitung des Signals, gibts dem Original hinzugefügte Effekte usw.

ich denke nämlich immer noch, dass diese ganzen 5.1 und sonstwas Sachen erzeugt werden, es ist IMHO nur Effekt, künstlich, verändertes Original sozusagen. Während z. B. Quasi-Quadrophonie nichts hinzufügt oder verändert, sondern einfach nur die Differenz von Stereo-Links zu Stereo-Rechts wiedergibt.
Hörzone
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 31. Jul 2004, 11:34

und wo bekomme ich diese sacd?
amazon sagt mir es wäre eine import sacd die nur über einen obskuren shop zu bekommen ist.


kannst du haben... 10 Euro inkl. Versand (ich hoffe das ist keine Schleichwerbung, aber die ist wirklich nicht einfach zu bekommen)

Ich hätte einen Posten der original Sony Demo-SACD, gegen Portokostenerstattung verschick ich solange der Vorrat reicht. Bitte einfach einen adressierten und mit entprechendem Porto für eine DoppelCD versehenen Umschlag (Luftpolster oder so) an

Hörzone e.K.
Lindwurmstr. 171
80337 München

senden, dann bekommt ihr diese Doppel SACD. Darauf enthalten Stereo und Multichannel. Achtung! Läuft nur auf SACD Playern!!!
Gruß
Reinhard


[Beitrag von Hörzone am 31. Jul 2004, 11:36 bearbeitet]
Leon-x
Inventar
#77 erstellt: 31. Jul 2004, 11:38
Es gibt verschieden Aufnahmen bei Mehrkanal.

Die einen setzen tatsächlich richtige Intrumente auf die Rears. Man sitzt halt wie der Sänger mitten in der Band. Muss man halt als Kunstform sehen.
Oder wenn in der Kirche die Orgel Hinten spielt.

Es gibt aber auch realistischere Aufnahmen. Da sind dann keine richtigen Effekte Hinten. Lediglich Raumimformationen. Ein schattenhaftes Abbild des Stereosignals Vorne. Der Raum wird größer.

Auch der Center wird unterschiedlich eingesetzt. Es können sowohl alle 3 LS vorne die Stimme wiedergeben oder nur die Front-LS. Der Center spielt dann entweder garnicht oder wird als Unterstützung zur Wiedergabe von Instrumenten genutzt.

Bei Orchestermusik läuft der Center meist voll mit. Viele denken jetzt das die einzelnen Musiker entweder auf den Linken, Rechten oder Center-LS gesetzt werden. Dabei wird die Abmischung so gewähl das sowohl Center und ein Front-LS aktiv sind um die Position eines Instruments stärker zu umzeichnen.

Es kommt halt immer darauf an wie wir Musik betrachten oder hören wollen.

Bei einem Live-Konzert kommt die Stimme des Sänger/in über Lautsprecher und nicht direkt aus der mitte der Bühne. Es entsteht eine bestimmte Atmosphäre.

Was jetzt nicht heisst das Stereowiedergabe nicht mittig angeordnet ist.

Andres würde sich es anhören würde die Band ohne Micro in den eigene 4 Wänden spielen.

Wie sollen wir Studioaufnahmen betrachten ?

Lieber Live in der Wohnung oder wie auf einem Konzert.

Bei einem Orchester oder Oper/Musical ist schon einfacher. Er sollte selbst bei ungünstioger Sitzposition aus der Mitte kommen. Dort wo sich Sänger und/oder Instrument befinden.
Dort kann ein ordentlicher Center wesentlich weiterhelfen.
Die Stimme ist dann nicht so tranzparent wie bei Stereo dafür kräftiger/körperhafter.

Es bleibt halt immer die Punkte: Wie wird oder soll die Musik nach den Vorstellungen des "Künsters" wiedergegeben werden ?
Wie ist die Aufnahme umgesetzt ?
Dann kommt noch der eigene Geschmack hinzu.


Leon


[Beitrag von Leon-x am 31. Jul 2004, 12:02 bearbeitet]
Flash
Stammgast
#78 erstellt: 31. Jul 2004, 12:09
Hallo zusammen,

Ich muss mich SV650 100%ig anschließen!
Warum Multichannel??? Bei ner guten Stereo Wiedergabe hab ich für meinen Geschmack genug Räumlichkeit!
Außerdem, jeder der mal seine Stereo-Anlage versucht hat, zu optimieren, der weiss, wie viel Zeit das in Anspruch nimmt. Was is dann erst bei 5.1 ; 6.1 oder gar 7.1 ?
Sicher kann man sich für ein paar Hundert bzw. Tausend Taler ne 7.1 Anlage zusammenstellen, und die LS einfach im Raum verteilen, nur is das dann von der Musikreproduktion besser als eine in Sachen Stereo optimierte Anlage, die den gleichen Preis kostet? IMHO NEIN!!!
Ich halte das ganze Multichannel Zeugs (Medien,Geräte usw.)einfach noch für zu unausgereift!
Gut, ich habe auch SACD, nur kann ich mich an der hochauflösenden Stereo-Spur erfreuen!

Viele Grüße

Sebastian
Leon-x
Inventar
#79 erstellt: 31. Jul 2004, 12:21
Das ist es immer was ich meine.

Leute mit einer ordentlichen Mehrkanalanlage akzeptieren Stereo vollkommen.

Nur müssen Stereo-only-Besitzer immer auf Mehrkanal rumreiten.

Schade wenn man nicht für Neues auch offen sein kann.

Mehrkanal zwingt ja keiner auf.

Leon
Hörzone
Hat sich gelöscht
#80 erstellt: 31. Jul 2004, 12:22

und die LS einfach im Raum verteilen, nur is das dann von der Musikreproduktion besser als eine in Sachen Stereo optimierte Anlage, die den gleichen Preis kostet? IMHO NEIN!!!
Ich halte das ganze Multichannel Zeugs (Medien,Geräte usw.)einfach noch für zu unausgereift!
Gut, ich habe auch SACD, nur kann ich mich an der hochauflösenden Stereo-Spur erfreuen!

Viele Grüße

Sebastian :prost


das mit dem Verteilen hast du ja schön gesagt, da liegt auch gleich die gesamte Abwertung mit drin

IMHO hast du noch nie eine vernünftige Mehrkanalaufnahme gehört, sonst würde das ggf. dein Weltbild in Sachen Musikreproduktion zusammenbrechen lassen.
Nicht jeder ist bereit 5 Lautsprecher aufzustellen, nicht jeder hat den Raum dafür. Dagegen ist nichts zu sagen, aber begründe doch mal warum Mehrkanal unausgereift ist? Nicht einfach in den Raum werfen, Fakten, was ist unausgereift, wo hapert es, wo sind Schwachstellen (eine Schwachstelle ist nicht mehr Lautsprecher zu benutzen, sonst könnte man auch von Mono vs Stereo so argumentieren).
Wenn jemand ernsthaftes Interesse an einer räumlichen Wiedergabe hat, der kommt an Mehrkanal nicht vorbei.

Ist schon ein Teufelszeug dieses Multichannelzeugs
Gruß
Reinhard
cleaner
Hat sich gelöscht
#81 erstellt: 31. Jul 2004, 12:37
Zum meinen Teil denke ich schon dass Multikanal "besser" ist. Aber wenn man jetzt vergleichsweise eine richtig gute Mehrkanalanlage kaufen will, müsste das auch entsprechend kosten, also alles mal 6. Und dann werden es noch weniger sein die sich eine vernünftige Surroundanlage leisten können
Flash
Stammgast
#82 erstellt: 31. Jul 2004, 14:07
Hallo zusammen,

@Leon-X: Ich habe grundsätzlich nichts gegen Leute, die versuchen eine vernünftige Multichannel Anlage aufzubauen!
Nur für meinen Geschmack, ist Stereo einfach die "bessere" Methode Musik wiederzugeben!
Wenn Multichannel, dann mit 5 seperaten Endstufen, und auf jeden Fall, ohne Subwoofer und dafür mit 5 schönen Stand LS mit richtig Bassfundament, aber dann auch in nem Raum von mindestens 30-35 m² und nicht in nem bessern Kleiderschrank, wie es 90% aller User nur haben! (ich auch, mit meinen 13qm)



IMHO hast du noch nie eine vernünftige Mehrkanalaufnahme gehört, sonst würde das ggf. dein Weltbild in Sachen Musikreproduktion zusammenbrechen lassen.
Nicht jeder ist bereit 5 Lautsprecher aufzustellen, nicht jeder hat den Raum dafür. Dagegen ist nichts zu sagen, aber begründe doch mal warum Mehrkanal unausgereift ist? Nicht einfach in den Raum werfen, Fakten, was ist unausgereift, wo hapert es, wo sind Schwachstellen (eine Schwachstelle ist nicht mehr Lautsprecher zu benutzen, sonst könnte man auch von Mono vs Stereo so argumentieren).
Wenn jemand ernsthaftes Interesse an einer räumlichen Wiedergabe hat, der kommt an Mehrkanal nicht vorbei.


@ Hörzone: Das ist wieder dass, was ich meine, warum habe ich noch nie eine vernünftige Mehrkanalaufnahme gehört?
Weil es zu wenig davon gibt!?? Liegt es vielleicht da dran?

Ich denke, dass das ganze Multichannel "Zeugs" noch zu unausgereift ist, da man sich noch nicht auf einen Vernünftigen Standard geeinigt hat. Was is nun "up-to-date"? 5.1 ; 6.1 oder schon 7.1 ? Alle neuen Receiver haben mindestens schon 6.1, wenn nicht sogar 7.1 aber welches Medium unterstützt 6.1 bzw 7.1?
SACD und DVD-A sind meines wissens immer nur in 5.1 abgemischt.
Die meisten Hersteller sollten den Receivern einfach mal einen vernünftigen "Einmess-Modus" geben, die Ansätze von Pioneer und co. mit nem Mikrophon das Einmessen zu gestalten sind IMHO garnicht schlecht, da man sich wirklich sehr schwer tun wird die 5 oder mehr LS im Raum so zu platzieren ,dass es nicht zu extremen Auslöschungen usw. kommen wird.

Der nächste Grund, warum ich Multichannel für zu unausgereift halte, ist einfach das Angebot an Medien, die wirklich Multichannel sind. Ich rede nicht von CD´s, die mittels Prologic auf 5.1 aufgeblasen werden, sonder von einem Medium wie SACD oder DVD-A, das wirkliche 6 Kanäle besitzt. (Ok, normale Film-DVD natürlich auch, aber wir reden ja von reiner Musik, und nicht von Film-Effekten!)

Ein weiterer Grund, ist einfach der unglaubliche mehr Preis!
Sicher kann man in den nächsten Blödmarkt gehen, und sich das nächst beste 5.1 Set für 120 Euro holen, aber da wir ja von High-quality sprechen, müssen es mindestens 5 hochwertige Lautsprecher sein. Und wie es cleaner schon angesprochen hat, ist eine Multichannel Anlage mindestens um den Faktor 6 teuerer, als eine reine Stereo Kette.

Viele Grüße

Sebastian

PS: Bei Filmen ist Multichannel unübertroffen, aber bei Musik, kann ich drauf verzichten!
Leon-x
Inventar
#83 erstellt: 31. Jul 2004, 15:19

Zum meinen Teil denke ich schon dass Multikanal "besser" ist. Aber wenn man jetzt vergleichsweise eine richtig gute Mehrkanalanlage kaufen will, müsste das auch entsprechend kosten, also alles mal 6. Und dann werden es noch weniger sein die sich eine vernünftige Surroundanlage leisten können


Das muss so nicht sein.

Natürlich ist Stereo bei Leuten mit weniger Geld immer vorzuziehen.

Nur wenn die Anlage in Richtung ein paar Tausend-Euros geht muss Mehrkanal zum gleichen Preis nicht schlechter sein. Nur im Stereobetrieb hinkt sie halt etwas hinterher.
Mit einem großen Orchester kommen mehrere LS eigentlich besser zurecht als nur Zwei. Irgendwo gibt es eine Grenze bei der Dymamik eines LS. Da können Zusätzliche diese entlasten.
Auch bei den LS (abgesehen vom Charakter) muss man sich auch manchmal fragen ob einen nicht 2500,- 3000,- EUR für die Front-LS reichen oder es für ein paar Nuancen 5000,- EUR sein müssen.

Ich sehe eher bei Stereo größere Schwierigkeiten bei der Aufstellung und Räumlichkeiten.

Bei Mehrkanal steht die richtige Integration des Centers im Vordergrund. Man kann aber (wenn es nicht geht) in Musik auch auf ihn verzichten. Bei DpL II hat man ja auch die Möglichkeit das Klangbild vollkommen auf die beiden Front-LS zu legen. Einige Sacd laufen auch nur in 4.0.

Die Rear-LS sind wesentlich aufstellungsunkritischer als die Fronts.
Dadurch das bei Surround nicht die eigene Akustik in den Hintergrund rückt kann man so einiges vom Raum ausbügeln.

Mit Auslöschungen sollte man bei eigentlich keine Probleme haben. Viele meinen bei Surround-Musik spielen die Rears voll mit. Ist nunmal falsch.(auch sollte ihr dB-Wert nicht zuhoch sein) Es wird mit Mehrfach-Stereo verwechselt. Man bekommt garnicht soviel von ihnen mit. Bei Musik mit Orchester solltest du garnichts groß von Hinten hören. Nur wenn bei bestimmen Abmischen (Pop, Rock,Jazz..)tatsachlich, vom Tonmischer gewollt, mal ein Instrument aufspielt.

Im Surround-Forumsbereich (Bilder von der eigenen Anllage)kann man sehen das es auch mit um die 25qm geht.

6.1 und 7.1 spielt nur bei Filmton eine Rolle.
Sacd und DvD-Audio bleiben bei höchstens 5.1.
Obwohl eher 5.0 und 4.0 vertreten sind.

Je nach Musikgeschmack gibt es Leute die schon mehr als 20 Sacds oder/und DvD-Audios haben. Kommen noch normale Musik-DvD in DD und DTS hinzu.

Mit den neuen digitale Schnittstelle ist man auch nichtmehr an die Mehrkanalabmischung gebunden. Man kann auch mit der Stereospur hantieren. So bekommt man (durch DpL II....) ein anderes Raumbild.
Optional bleibt immernoch die reine Stereospur.

Es hängt halt wirklich von vielen Faktoren ab.

Immer an die Raum- und Budgetgegebenheiten angepasst.

Lieber ordentliches Stereo als schlecht integriertes Surround. Gilt bei mir auch für Film-DvDs.

Leon


[Beitrag von Leon-x am 31. Jul 2004, 15:22 bearbeitet]
cleaner
Hat sich gelöscht
#84 erstellt: 31. Jul 2004, 15:45

Lieber ordentliches Stereo als schlecht integriertes Surround. Gilt bei mir auch für Film-DvDs.

Leon

Sag ich doch
SV650
Stammgast
#85 erstellt: 31. Jul 2004, 16:37
2Ohren -> 2Lautrsprecher is doch ganz logisch.
Und was anderes will ich gar nicht haben.
Solang meine Stereokette nicht zu 100% optimiert ist, brauchen die mir gar nicht mit anderen sachen kommen.
Seitdem ich mich etwas mit Akustik beschäftige habe ich mit meinem Raum (20qm) und 2 Lautsprechern schon eine Lebensaufgabe geschaffen. An einen Umzug will ich gar nicht denken.

Ich bin auch kein Mensch der Filme schaut.
Wenn ich mir die ganzen Filme anschaue, seh ich nur irgend welche Computer generierten Effekte, was für mich keine Kunst ist. Das is für mich so wie wenn man eine Person vor ne drummachine setzt und in 30 min ist der Chartserfolg fertig.
Auch wenn ich jetzt ein wenig vom thema abdrifte, aber bei den Computer Spielen ist das doch genauso.
"Oah, geile Grafik, coole Physik... neue teure Hardware das es läuft, aber das Spiel ist ansonsten einfach sau scheiße."
Diablo2 4 ever. (Scheiß Grafik, primitiv, für heutige Verhältnisse keine Hardware anforderung, aber SUCHTPOTENZIAL)
Und genauso ist es bei Stereo.
Vermutlich zählen für mich einfach andere Werte.
Daher kommt vermutlich auch meine Multichannel abneigung.
Bin evtl doch eher der Purist.

Gruss Ralph
Bloomberg
Ist häufiger hier
#86 erstellt: 31. Jul 2004, 16:54
moin,
wir sollten bei der ganzen mehrkanaldiskussion den film rauslassen, denn es ist erwiesen, dass ein bild von der qualität der musik ablenkt (ansonsten brauchen wir ja auch keine fünfstelligen summen für das equipment auszugeben.... (ohne kabel?). (großes problem derzeit bei highendmessen)
4.1, 5.1, 6.1, 7.1 ist auch wurst, solange die musik nicht von anfang an für surround-sound geplant, komponiert und abgemischt worden ist (sonst sitzt ihr mitten im orchester).
das ganze kann sinn machen, wenn NEUE musik auf den markt kommt, die das NEUE medium berücksichtigt etc.
peace
Leon-x
Inventar
#87 erstellt: 31. Jul 2004, 17:17

2Ohren -> 2Lautrsprecher is doch ganz logisch.


Ich hoffe wirklich das du es als Witz gemeint hast.

Sonst lese bitte den ganzen Thread.

Das mit den zwei Ohren wurde schon durchgekaut. Ist Humbug.

Bilder leben auch von Musik und Sound.

Ein Film mit schlechter Abmischung macht auch keinen Spass.
Genauso ist es bei schlechten CD-Aufnahmen.

Ich habe schon einige DvDs erlebt mit unausgewogener Abmischung. Nur bringt da auch Stereo nicht viel da das Klangbild häufig links oder rechtslastig ist. Nicht das die Stimmen woanders sind. Lediglich Soundeffekte werden schonmal verstärkt auf eine Seite gelegt. Z.B. wird die Hintergrundmusik auf den linken Front-LS gelegt und der Rechte kommt erst zum Einsatz wenn sie richtig aufspielt.

Bei Musik-DvD, Sacd und DvD-Audio war bis jetzt bei mir immer alles ausgeglichen. Da gibt man sich mehr Mühe.

Bei guten Abmischung:
Nur was ist dagegen auszusetzen wenn ein Jet auch von Hinten nach Voren durch den Raum fliegt ?
Das hat nichts mit Computereffekten zu tun. Man versucht lediglich ein realistische Klanggeschehen zu erzeugen.
Oder Regen: Funktioniert mit mehr LS wesentlich besser.

Ob man bei DpL II mitten im Orchester sitz hängt von den Einstellungen ab. Wurde schon mehrfach gesagt. Einige scheinen die Vollversion von DpL II garnicht zu kennen.
Sonst wüsste man das es durchaus nach Stereo klingt nur mit etwas mehr Räumlichkeit.

Leon


[Beitrag von Leon-x am 31. Jul 2004, 17:20 bearbeitet]
lumi1
Hat sich gelöscht
#88 erstellt: 31. Jul 2004, 17:33
Das artet ja tatsächlich im Glaubenskrieg aus... Bei meiner Umfrage im anderen Forenbereich liegt Stereo übrigens vorne. Trotzdem, soll doch jeder hören wie er es mag. Was ich zum Bsp. hier nicht mag, sind Sprüche wie:...."Für neues nicht aufgeschlossen.....ewige eingesessene Stereo Hörer"...... Das stimmt doch nicht,zumindest nicht bei mir! Sonst hätte ich mir die Möglichkeit nicht gegeben, es hören zu können! Zumindest ich bin für alles aufgeschlossen, was neu ist. Wenn ich auch eher Hifi-Nostalgiker bin, was AMP`s,Laufwerke, CDP`s u. LS angeht. Praktisch halt der reine Stereoton.Aber ich kombiniere auch beides, und versuche das Maximum rauszuholen. Von der CD als ideales, HighEndiges Speichermedium bin ich bis heute nicht 100% überzeugt. Aber die digitale Revolution im Heimvideobereich, und damit einhergehend beim (Film)ton ist wahrlich eine Freude. Nie mehr möchte ich ein BETA/UMATIC/VHS Klapperkasten haben. Mich nervt halt auf Dauer Multikanalmusik. Zumindest ohne Großbild dazu. Mit sieht es schon anders aus. Da fühl ich mich "dabei". So empfindet halt jeder anders; Wie sicherlich die meisten unserer Frauen in Deckung gehen, wenn wir die Anlagenmuskeln spielen lassen. Ob Stereo, oder Multi.
Vercetti
Ist häufiger hier
#89 erstellt: 31. Jul 2004, 17:46
Ich glaube nicht das Stereo vollkommen verdrängt wird. Für Filme ist Dolby schon eine tolle Bereicherung, aber Musik höre ich lieber im Stereo-Format.
Der Ton ist ausgeglichener, und man hat eine schön geordnete Büne vor sich. Bei Filmen fühle ich mich mittendrin besser aufgehoben, aber wichtiger als die Rear-Kanäle finde ich tiefen Bass, und so machen Filme auch mit Stereo noch Spaß.

Ich glaube es wird in Zukunft beides geben, (wer will den 5.1 als Küchenradio?) weil ja nicht jder aug´f Heimkino steht und nicht jeder dieRäumlichkeiten dazu hat.
bukowsky
Inventar
#90 erstellt: 31. Jul 2004, 19:20

~~
Bei guten Abmischung:
Nur was ist dagegen auszusetzen wenn ein Jet auch von Hinten nach Voren durch den Raum fliegt ?
Das hat nichts mit Computereffekten zu tun. Man versucht lediglich ein realistische Klanggeschehen zu erzeugen.
Oder Regen: Funktioniert mit mehr LS wesentlich besser.
~~


mmhh ... das ist wohl genau das, was mir daran missfällt, der zumeist übertriebene räumliche Effekt. Es ist ein großer Unterschied zwischen einem Jet über Mehrkanal und in Natura. Der Jet aus dem Mehrkanalsystem klingt mir zu direkt aus einer bestimmten Richtung in eine bestimmte Richtung, einfach künstlich. Ich mag wirklich nichtmal ins Kino gehen deswegen.
Quadro-Action
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 31. Jul 2004, 21:30
Nachdem ich alle 5 Seiten zu diesem Thema durchgelesen habe, weiß ich fast gar nicht, wie man mit einer noch erträglich kurzen Antwort anfangen soll. Man könnte einen Roman scheiben. Da ich und meine Mit-Streiter bzw. Mit-Freaks Surround nun schon seit 30 Jahren kennen, kommt mir so manche Diskussion so vor, als ob man eine Zeitreise absolvieren würde. Diese ganzen Themen und Meinungen wurden nämlich auch schon vor 30 Jahren anläßlich des Quadro-Surround durchgehechelt. Leider hat sich Quadro damals nicht durchgesetzt - nicht zuletzt infolge der Quengelei so mancher Puristen - insbesondere in der Presse (und natürlich hier nicht zu erörtenden anderen Faktoren). Da so mancher meint, daß so ein HiFi-Journalist ja eine besondere Ahnung haben müßte, wird so manche persönliche
Voreingenommenheit dieser Leute gerne ohne weiteres Nachdenken übernommen. Das größte "Potemkinsche Papp-Dorf" ist ja die in diesen Kreisen stets strapazierte Bühne. Das mag ja bei wenigen Klassik-Aufnahmen noch stimmen, aber 90% der Pop-Aufnahmen (die ja wohl auch wiederum 90% der Musik-Produktionen ausmachen)erfolgen doch wohl im Studio - und das hat auch schon bei Stereo nichs mit Bühne zu tun (immer von Ausnahmen abgesehen). Sehr schön ist die Vorgehensweise bei Pop-Aufnahmen im Booklet der (leider noch) Stereo-CD von Mannheim Steamroller (Fresh Air V) beschrieben: Diese Aufnahme entstand an 3 Orten in 2 Kontinenten. Die Rhythmen wurden in Omaha/Nebraska aufgenommen,das Symphonie Orchester in London und die Cambridge Singers ertönten in einer englischen Kirche. Aus diese "Rohmasse" von mehrspurigen Rohbändern wurde dann bei der Abmischung das Ergebnis zusammengestellt. Diese fertige Aufnahme ist dann etwas ganz Eigenständiges - jedenfalls kein Abklatsch irgendeiner Realitätauf einer Konzert-Bühne.Und hier kommt man auch zum Grundsätzlichen. Natürlich kann man bei allen Medien Realität bringen, doch ist das (ganz weitläufig) Kunst? Ein Roman ist doch wohl etwas anderes als eine Sport-Reportage und ein Spielfilm etwas anderes wie die Fox Tönende Wochenschau oder ein "Kultur" Film als heute seltene Zugabe. Bei allen puristisch angehauchten Beiträgen dieser Artikell-Folge hier habe ich bei keinem Beitrag gelesen, daß "Krieg der Sterne" (man nehme jeglichen anderen Film) zu viele vordergründige künstliche Effekte hätte. Selbst bei nur einem "Drama" oder "Beziehungsfilm" gibt es diverse Künstlichkeiten". Jede Überblendung ist doch "unnatürlich" , desgleichen hat das Zoomen auch nichts mit den "natürlichen" Sehen zu tun.Und dann erst die Trickfilme (Nemo). Was mich immer wieder wundert: Auf diesem Gebiet wird praktische jeder technisch mögliche "Gag" gefressen, wenn nicht gar begeistert begrüßt.
Nur bei der Musik gibt es einige, welche die künstlerische Gestaltung, die Phantasie, Klangwelten zu erschaffen, am Liebsten aussparen möchten.Dabei sollte man wirklich nicht entsprechendes Gequengel aus dieser oder jener Zeitschrift einfach so übernehmen. Wenn ein Herr B. der Zeitschrift ST...in überheblicher Art vor nicht langer Zeit über "wildgewordene Mixer Desperados" schwadronierte, was man allenfalls als Spaßfaktor gelten lassen könne, so ist das einerseits Anlaß zum Kontern (mit unserer "Kleinen Surround-Fibel") und zeigt andererseits, daß diesen Sauertöpfe Spaß bei der Musik schon verdächtig erscheint. So andachtsähnlich und langweilig sehen dann auch deren eigenen Vorführungen aus. Wer also weiterhin aus persönlichem Geschmack Stereo hören möchte, möge es tun (ich lege manchmal sogar - eben aus Spaß - Schellacks auf. Man sollte aber dann nicht immer denen, die Surround gut finden, die andere eigene meinung einreden wollen. Ich will niemenden mit "Gewalt" zu Surround bekehren, aber ein par Fakten bringen vielleicht doch etwas für den einen oder anderen.
Leon-x
Inventar
#92 erstellt: 31. Jul 2004, 23:32
@ Quadro-Action

Hast dir mal wieder Mühe gegeben. Netter Beitrag.

Das Wort Phantasy/Fantasy find ich hervorragend getroffen.

Wie ein Abenteurer andere Klangwelten erforschen.

Träumen.....


@ lumi1

Welche Mehrkanal-Aufnahmen hast du schon gehört ?

Vielleicht kenn ich ja ein paar Abmischungen und erfahre was dich stört.
Wäre ganz interessant zu wissen.

Für eine Antwort Danke.

Leon
SV650
Stammgast
#93 erstellt: 01. Aug 2004, 02:12


2Ohren -> 2Lautrsprecher is doch ganz logisch.


Ich hoffe wirklich das du es als Witz gemeint hast.


Deswegen der dicke smily dahinter!


Bilder leben auch von Musik und Sound.

Aber leider Lebt Musik imho nicht von Bildern. (DVD-Audio)


Nur was ist dagegen auszusetzen wenn ein Jet auch von Hinten nach Voren durch den Raum fliegt ?


Das mein Raum viel zu klein ist für einen jet.


mmhh ... das ist wohl genau das, was mir daran missfällt, der zumeist übertriebene räumliche Effekt. Es ist ein großer Unterschied zwischen einem Jet über Mehrkanal und in Natura. Der Jet aus dem Mehrkanalsystem klingt mir zu direkt aus einer bestimmten Richtung in eine bestimmte Richtung, einfach künstlich. Ich mag wirklich nichtmal ins Kino gehen deswegen.


Das sehe ich genau so, wobei man die Soundsysteme selbst in den großen Kinos voll vergessen kann.
Sogar noch schlechter wie ne mittelprächtige Heimkinoanlage.

Ich frage mich immernoch wozu so viele LS.
ca 5% meiner CD`s sind Life aufnahmen, und da kann ich auch mal drauf verzichten das ich den Sitzplatz des hustenden Zuhörers hinter mir nicht auf die Reihe genau orten kann.

Ok, es soll angeblich die räumliche Abbildung verbessern.
Wie funktioniert das? Vermutlich durch zeitdifferenzen zwischen LS vorne und LS hinten. Blos woher weiss der herr Toningenieur wie weit meine LS in welcher richtung von meinem Hörplatz oder zueinander entfernt stehen?
Auf einmal stehen dann die Schlagzeuger vor den Bläsern oder wie darf ich das verstehen? (vorsicht Übertreibung)

Wie schaut es mit Auslöschungen etc. unter den LS aus. Was ja schon bei 2 mehr oder weniger parallel stehenden LS problematisch ist.
Wie schaut das dann erst aus wenn 5+x LS quer durch den Raum lasern?

Wieso soll das ganze aufstellungsunkritischer sein?

Ich glaube das ganze macht mehr kaputt wie es hilft.
Es erweckt evtl den Eindruck einer besseren Räumlichkeit, aber zu welchem preis?
Eine Bassüberhöhung kann auch Tiefbass vorgaukeln.
Doch leider hört man vom wirklichen Tiefbass nichts, weil er nicht dargestellt werden kann, sondern nur zu laute höhere Frequenzen. Alles Verarsche. Ich glaube das ist auch Verarsche auf kosten der Qualität. Ein Schritt zurück in der evolution.:D
Bisher konnte mich noch nichts von einer Mehrkanalwidergabe überzeugen.

Gruss Ralph
Lebensfroh
Hat sich gelöscht
#94 erstellt: 01. Aug 2004, 03:09
Aaaaaaalsooooooooooo...

Ich kämpfe damit, ob ich meinen "Senf" nun dazu geben soll oder nicht. Ich habe mich entschieden, etwas dazu zu geben, möglichst ohne Senf. Will heißen, es gibt Meinungen und es gibt Tatsachen und es gibt verschiedene Geschmacksrichtungen. Meinungen finde ich als Anregung interessant, Geschmack dient bei mir auch als Anregung, aber mein Ziel ist stets das Erkennen von Tatsachen, denn nur diese sind "hörbar".

Ich versuche hier demnach nur Tatsachen zu bedenken zu geben.

HiFi und Stereo ist der Versuch, Klänge möglichst originalgetreu zu reproduzieren.(Wahrig, Fremdwörterlexikon: eine Reproduktion herstellen von, (durch Fotografie od. Druck) wiedergeben, vervielfältigen [<re... + produzieren])

Gehen wir davon aus, daß ich den Klang eines Instrumentes reproduzieren will. Wenn also irgendwo irgendjemand Flöte spielt , dann strahlt diese Schallquelle rundum in den Raum ab, egal, ob er auf einem Berg steht oder im Konzertsaal oder sonstwo. Jetzt von bestimmten, vernachlässigbaren Beeinflussungen durch die umgebende Atmosphäre mal abgesehen, hat dann diese Abstrahlung immer denselben Charakter.

Wenn ich nun den Klang dieser Flöte so hören möchte,als ob sie in meinem Wohnzimmer 3 m vor mir gespielt würde, dann gibt es zwei sinnvolle Wege.
1. Reproduktion der Klangquelle am Ort der Entstehung
Hierfür muß ich doch diese Klangquelle dort reproduzieren. Dazu müßte ich einen Klangerzeuger haben, der den Klang der Flöte möglichst originalgetreu wiedergeben kann, was die Abstrahlung mit einschließt.

Also einen Rundumstrahler. Wenn ich den hätte, wäre das Problem gelöst. Für jede Schallquelle bräuchte ich einen Klangerzeuger. Oder einen Erzeuger, der die "Bühne" abbildet in ihrer Gesamtheit.

2. Reproduktion der Klangquelle am Ort des Hörens

Der Schall wird dort originalgetreu aufgenommen, mit allen Charakteristiken, wo und wie er sich dem Ohreingang präsentiert. Dann wird er dem Ohr an eben dieser Stelle zugeführt. Da gab es die Entwicklung der Kunstkopfstereofonie, die sich nach meinem Wissen aber nicht durchgesetzt hat, wobei ich die Gründe nicht kenne und für Informationen dankbar wäre.

Die Mehrkanalsysteme versuchen ebenso wie Stereo den 1. Weg, beschränken sich aber beide auf die Reproduktion bestimmter Anteile des Schalls wobei Stereo die "Bühne" abbilden will und die Mehrkanalsysteme den ganzen Raum. Die Bühne würde ausreichen, wenn die Abstrahlung perfekt reproduziert würde. Also ist Mehrkanal ebenso wie Stereo der Versuch, durch Puzzlesteine ein Gesamtbild zu erzielen. Da ich aber theoretisch unendlich viele Klangerzeuger bräuchte, um das Klangbild originalgetreu darzustellen, ist es ein aufwendiger Weg. Durch akustische Forschung will man die Zahl der nötigen Klangerzeuger begrenzen.

Die Natur lehrt, daß alles intelligente sehr einfach ist. Die Entwicklung von Rundumstrahlern käme der Klangreproduktion am Ort des Entstehens am nächsten. Die Alternative wäre die Reproduktion am Ort des Hörens.
Wobei Variante 1 den Raum nicht abbilden kann, Variante 2 es implizit macht.

Stereo versucht, die fehlerhafte Abbildung bedingt durch die Mängel der Klangstrahler durch die Erhöhung der Zahl derselben zu verbessern. Dasselbe macht Mehrkanal.

Mängel zu beheben ist erfolgversprechender als Mängel auszugleichen. Mehrkanal arbeitet auf derselben "Schiene" wie Stereo. Und wenn Stereo tot ist, dann kann Mehrkanal nicht leben.

Ein ähnliches Problem liegt bei analog - digital vor. Ich will hier auch die immensen Fortschritte und Erfolge keinesfalls herabsetzen. Aber die Natur arbeitet analog. Und alles, was originalgetreu sein soll, muß die Natur ab- bzw. nachbilden. Und jeder "Verarbeitungsschritt" verändert das Original. Das ist bei Lebensmitteln ebenso wie bei Musik.

Ein nicht zu unterschätzende Beeinträchtigung der Entwicklung liegt darin, daß der Mensch gerne auf den Gebieten, auf denen er Erfolge hat, weiterentwickelt und dann leicht die anderen Alternativen vernachlässigt. So kann eine ganze Entwicklung sterben. Wir erlebten es bei der analogen Tonaufzeichnung, bei der die Tonbandtechnik nach und nach aus der Alltagsnutzung verschwindet während der Plattenspieler sich noch hartnäckig hält.

Meine Prognose, womit ich denn den Faktenbereich verlasse, ist, daß auch Mehrkanal und digital nur Übergangsphasen sind.

Übirgens ist "2 Ohren -> 2 Lautsprecher" keineswegs unsinnig. Bei der Reproduktion am Ort des Hörens ist es sogar die zwingende und den menschlichen Hörgegebenheiten entsprechende Voraussetzung, wobei ich nur Lautsprecher allgemeiner durch "Klangabstrahler" ersetzen würde, die in diesem Fall direkt am Ohreingang - oder darin ? - plaziert wären.

Für Verbesserungen und Korrekturen bin ich natürlich dankbar sofern sie logisch und nachvollziehbar sind. Und natürlich sachlich richtig.


Stefan


[Beitrag von Lebensfroh am 01. Aug 2004, 03:17 bearbeitet]
Leon-x
Inventar
#95 erstellt: 01. Aug 2004, 05:57
Ich denke in diesem Thread gibt es schon genügend worauf man eingehen kann:





1) Die Geschichte mit den zwei Ohren und der Stereophonie

Die Ohren sind in der Lage RÄUMLICH zu hören und zu orten. Neben links/rechts kann das Gehör also auch vorne/hinten und oben/unten unterscheiden. Wie aber kann es das - mit "nur" zwei Ohren?

a) Laufzeitunterschiede zwischen beiden Ohren
b) Lautstärkeunterschiede zwischen beiden Ohren
c) HRTFs

Und Punkt c) ist der Wichtigste:

HRTF steht für Head Releated Transfer Functions. Der Kopf dient also als klangverfärbender Trennkörper zwischen linkem und rechtem Ohr. Und Dank der Form unserer Ohrmuscheln kann dann zusammen mit den HRTFs auch oben/unten und eben auch vorne/hinten unterschieden werden.

Wie wichtig die Ohrmuscheln sind, könnt ihr ganz einfach ausprobieren. Hört mal Musik und "legt eure Ohren an", also "biegt" eure Ohrmuscheln nach hinten. Die Folge: der Klang verändert sich gravierend.

Die Stereophonie hat aber mit unserem Hörsinn rein gar nichts zu tun, sie ist schlicht eine Möglichkeit der LS-Aufstellung, um eine gewisse Normierung beim Abspielen von
Tonträgern zu erreichen.

Im Gegenteil: (zweikanalige) Stereophonie IST (Tatsache, daher nicht diskutabel!) der mehrkanaligen Wiedergabe prinzipbedingt unterlegen.

Der Grund: Der Schall einer Schallquelle in einem Raum wird zum einen auf direktem Weg beim Hörer ankommen (Direktschall), frühe Reflixionen an den angrenzenden Begrenzungen (Wände, etc) verursachen, und schließlich den ganzen Raum mehr oder weniger diffus anregen. JEDES natürliche Schallereignis lebt also letzlich vom Raum (oder einer künstlich erzeugten Raumillusion), ohne diesen wirkt es unnatürlich. Und Raum hat drei Dimensionen. Bei einer zweikanaligen Wiedergabe können diese Reflexionen nur von vorne wiedergegeben werden, was dem natürlichen Ereignis/Hören komplett widerspricht. Dass es trotzdem so gut funktioniert (und das tut es ja!), liegt nicht an der Überlegenheit der Zweikanaligkeit, sondern an unserem Gehör, daß sich recht einfach überlisten läßt...


2) Also Mehrkanaligkeit - dann darf man aber doch bitte NUR versuchen, die "Wirklichkeit" einzufangen? Denn Musik von hinten gibt's ja gar nicht...

Prinzipiell kann man nun in der mehrkanaligen Wiedergabe tatsächlich zwei Wege einschlagen:

a) Dank der nun den Zuhörer umgebenden LS kann man den Raum des Geschehens wesentlich besser vermitteln. Einerseits leidet darunter fast zwangsläufig die Ortungsschärfe, andererseits nimmt die räumliche "Erfahrung" zu. Interessanterweise stören sich gerade viele High Ender an der geringeren Ortungsschärfe. Interessant deshalb, weil diese bei den Aufnahmen lediglich ein "Hilfsmittel" ist, um die Schwächen der Zweikanaligkeit zu überdecken, und dadurch die Musik/die Partitur dennoch verständlich zu machen. Eine derartige Ortung wird man in keinem Konzertsaal finden...

b) Der kreative Umgang mit allen Kanälen.
Doch wozu? Fragt Euch mal selber: warum geht ihr in ein Konzert? Um mal wieder ein "echtes" Instrument zu hören, oder euch der links/rechts-Ortung hinzugeben? Hoffentlich nicht - denn darum geht's in einem Konzert nicht. Es geht um die gesamte Atmosphäre, im Wesentlichen geht es um die MUSIK, die auf der Bühne gemacht wird. So weit, so trivial.

Musik aber ist etwas Abstraktes (im Gegensatz zu den technischen Aspekten einer Aufnahme). Und dieses Abstrakte wird man als Tonmensch versuchen, so gut als möglich auf den Tonträger zu bannen. In der Regel wird dies nicht gelingen, indem man "nur" versucht die Wirklichkeit einzufangen, denn man kann auf dem Tonträger ja nur einen Teil dieser Realität (nämlich den akustischen) einfangen, und blendet damit alle anderen Sinne aus. Und das kann sich sehr schnell als fehlend bemerkbar machen. In der Regel muß man also diesen akustischen Teil "überhöhen", zuspitzen, übertreiben, damit dann wieder ein ähnlicher Eindruck entstehen kann wie bei einem Konzert. Hat man dies einmal akzeptiert (denn auch das ist schlicht eine Tatsache), kann man den nächsten Schritt machen - zu Studioaufnahmen. Hier gibt es im herkömmlichen Sinne keine Realität mehr (oder zumindest keine, die ihr auf dem Tonträger so hören wollt...), hier geht es um die pure Fiktion. Diese Fiktion KANN eine Bühne sein.

Oder aber man versucht ohne diesen "Umweg" der Bühnenillusion die Musik an sich zu vermitteln. Und dann kann's durchaus spannend sein, ALLE Lautsprecher gleichberechtigt einzusetzen. Man sitzt quasi in der Musik. Und das darf man dann nicht mit "ich sitze zwischen den Musikern" verwechseln. Obwohl's scheinbar auf das Gleiche herausläuft, ist's eine komplett andere EINSTELLUNG. Das eine mal will man die Augen zumachen und die Musiker "sehen". Das andere Mal geht's nur um die "pure" Musik, um die dabei geweckte Emotion, von der man sich wegtragen lassen möchte. Und um's mal andersrum zu betrachten: Kein Musiker macht deshalb Musik, damit er licks/rechts/vorne/hinten stehen darf...


Von absolutem Realismus wird auch nicht gesprochen.

Leon
Leon-x
Inventar
#96 erstellt: 01. Aug 2004, 11:34

Aber leider Lebt Musik imho nicht von Bildern. (DVD-Audio)


Kömischt ?

Meine Mutter hat sich tierisch gefreut als ich ihr die Cliff Richard World Tour 2003 als Musik-DvD und nicht als Cd gescheckt habe.

Kannst ja bei DvD-Audio den TV auslassen.
Zwinckt dich ja Keiner.




Ok, es soll angeblich die räumliche Abbildung verbessern.
Wie funktioniert das? Vermutlich durch zeitdifferenzen zwischen LS vorne und LS hinten. Blos woher weiss der herr Toningenieur wie weit meine LS in welcher richtung von meinem Hörplatz oder zueinander entfernt stehen?
Auf einmal stehen dann die Schlagzeuger vor den Bläsern oder wie darf ich das verstehen? (vorsicht Übertreibung)


Als erstes weiss ich jetzt das du nochnie eine Mehrkanalaufnahme gehört hast.
Macht das Diskutieren nicht leichter.


Also Zeitdifferenzen zwischen Vorne und Hinten gibt es so nicht.
Rears oder auch Center (je nach Abmischung) geben mit geringer Lautstärke ein schattenhaftes Abbild des Klanggeschehens wieder. Sie spielen nicht voll mit.Du sollst bei korrekter Einstellung diese LS garnicht aktiv hören. Das Klanggeschehen ist immernoch eine Bühne Vorne.

Bläse und Schlagzeuger rücken auseinander und nicht voreinander.

Deien LS-Aufstellung wird niemand irgendwo berücksichtigen.

Es hängt immer von der eigenen Anlage ab.

Ein Radio kann Sänger/in und Instrumente auch nicht lebensgroß abbilden.
Genauso wie es Anlagen gibt bei denn man das Gefühl hat es sei fast alles doppelt so groß.
Da macht Stereo und Mehrkanal keinen Unterschied.

Bei einer räumlichen Abbildung geht es nicht darum herauszuhören wieweit die linke und rechte Konzertwand voneinander entfernt sind.
Man versucht lediglich mehr Tiefe und Breite ins Klangbild zu bringen.
Du erwartest ja von zwei großeren und teuren Front-LS auch das sie mehr tiefer und breite darstellen.



Wie schaut es mit Auslöschungen etc. unter den LS aus. Was ja schon bei 2 mehr oder weniger parallel stehenden LS problematisch ist.
Wie schaut das dann erst aus wenn 5+x LS quer durch den Raum lasern?


Das ist höchstens bei 5 CH-Stereo so. Nur hat das nichts mit den anderen Mehrkanalformaten zu tun.
Die Rear-LS laufen nicht voll mit. Es gibt nur bei bestimmten Abmischungen einzelne Effekte die z.B. einen Chor unterstützen um ihn noch größer und eindrücksvoller zu presentieren. Je nach Mischung kann auch mal ein Instrument links neben dir aufspielen. Auch kann man zusätzlich zur Wiedergabe eines Instrumentes das z.B. der FL-LS wiedergibt durch den linken Rear-LS leicht unterstützen. So hat man das Gefühl das es nicht links zwischen den LS spielt sondern vor deinem linken LS vorne im Raum.
Bei der Soundtrack-Sacd Epics knallt beim Score von die Gloreichen Sieben schonmal eine Peitsche. Diese knallt dann von auf der linken Seite Vorne nach Hinten durch so das man sie schon wahrhaft vor Augen sehen kann. Meine Zuhörer sind vor Schreck zusammengezuckt.
Aber es geht nicht immer um realistische Darstellung. Vielmehr das einem die Musik auch umfangen kann.
(Im Auto funktioniert es ja auch anders als bei Stereo)



Wieso soll das ganze aufstellungsunkritischer sein?


Wenn ich sehe wieweit mancher seine Front-LS voneinander weg stehen hat frage ich mich wie man ohne Center die Lücke schließen soll.

Auch wird schonmal ein LS aus Platzgründen in die Ecke verfrachtet. Das man ständig Milimeterrücken spielt und mit den Klang unzufrieden ist kann man ja dann verstehen.
Mit der richtigen Positionierung eines mittigen LS kann man schonmal etwas ausgleichen.
Die Rear-LS sind etwa flexibler in der Aufstellung. Sie werden ja nicht immer parallel aufgestellt. Sie sollten sogar leicht schrag hinter dem Sitzplatz stehen oder etwas seitlich davon.
Natürlich kann auch die Elektronik bei Mehrkanalanlagen einiges besser helfen bei kritischer Aufstellung.

Mir ist schon klar das nicht jeder genügend Platz haben kann. Wer keinen Parkplatz oder Garage hat sollte sich einen Autokauf auch zweimal überlegen.
Nur sind Platzprobleme kein Argument das Mehrkanal schlecht klingt.
Manchmal erinnert es mich an einen Generationsstreit zwischen älteren Semester (pardong) und Jugend:

Computer ? Was willste mit dem teuren Zeugs das ein haufen Funktionen hat die eh keiner braucht ?
Zum Briefeschreiben reicht eine schöne Schreibmaschine.



Zudem kommt wie schon mehrfach erwähnt der eigene Musikgeschmack und bei Manchen jahrelange Gewohnheit.

Schön wenn sich Stereo und Mehrkanal ergänzen anstatt sich zu bekriegen.


Leon


[Beitrag von Leon-x am 01. Aug 2004, 11:44 bearbeitet]
Danzig
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 01. Aug 2004, 11:36
Also ich denke so:

Musik = Stereo die bessere Wahl
Filme u. Musik DVDs = Multichannel die bessere Wahl

over and out!!!
sparkman
Inventar
#98 erstellt: 01. Aug 2004, 13:28
so sehe ich das auch

bei dvd film oder musik dvd möchte ich nicht mehr auf 5.1 verzichten.

aber stero ist für cd immer noch das besste.
Flash
Stammgast
#99 erstellt: 01. Aug 2004, 13:37
Hallo zusammen,



Meine Mutter hat sich tierisch gefreut als ich ihr die Cliff Richard World Tour 2003 als Musik-DvD und nicht als Cd gescheckt habe.

Kannst ja bei DvD-Audio den TV auslassen.
Zwinckt dich ja Keiner.


Das ist wieder genau dass, warum ich gesagt hab, es ist viel zu unausgereift! Man kann den TV eben nicht einfach aus lassen, mann muss sich durch nervige Menüs kämpefen, bis man erst mal zur Musik kommt. Wenn man das von Anfang an, ohne TV schafft, RESPEKT!
z.B. Eagles - Hell freezes over (Musik-DVD)
Da ist nach 5 sek. ohne TV Schluß, oder woher weiss man, was man einstellen soll, ob nun DTS oder Linear PCM, wenn man nichtmal sieht, was man einstellen kann!!?

Es müsste so sein, dass alle DVD-A und Musik DVD´s von selbst Starten, wie eine Normale CD, und dass man ins Menü nur mit der Menü Taste des DVD(-A)-Players kommt. So ist eine Bedienung wie bei der guten alten CD gegeben!


Viele Grüße

Sebastian
Leon-x
Inventar
#100 erstellt: 01. Aug 2004, 13:42
Gerade dafür wurde die Sacd entwickelt.

Ohne Bild - Einfach wie die Cd.

Von diesen Scheiben besitze ich auch mehr als von DvD-Audio.

Sicher finde ich es auch nicht optimal gelöst das man erst ein Menü bei DvD, DvD-A einstellen muss.

Bleiben immernoch die Optionen Stereo, Cd-Surround und Sacd.

Leon


[Beitrag von Leon-x am 01. Aug 2004, 13:44 bearbeitet]
Flash
Stammgast
#101 erstellt: 01. Aug 2004, 13:47
@ leon-X

Darf man fragen, wieviele DVD-A´s, CD´s und SACD´s du in deiner Sammlung hast?

Würde mich mal interessieren...
Habe momentan 13 SACD´s und 3 Musik DVD´s.


[Beitrag von Flash am 01. Aug 2004, 13:47 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Stereo = tot
Cpt_Chaos1978 am 04.09.2006  –  Letzte Antwort am 12.09.2006  –  180 Beiträge
Die CD ist tot - es lebe die CD!
incitatus am 16.12.2009  –  Letzte Antwort am 11.02.2010  –  302 Beiträge
Musik: Stereo vs. Surround
Otscho am 01.06.2006  –  Letzte Antwort am 01.06.2006  –  5 Beiträge
Subwoofer Stereo/Surround ?
Insomniac am 27.08.2006  –  Letzte Antwort am 29.08.2006  –  16 Beiträge
Stereo oder Surround?
moppeting am 27.10.2011  –  Letzte Antwort am 08.11.2011  –  16 Beiträge
stereo und surround verstärker?
karuzo93 am 21.07.2015  –  Letzte Antwort am 31.07.2015  –  40 Beiträge
Stereo vs Surround
predator1103 am 29.04.2017  –  Letzte Antwort am 10.05.2017  –  129 Beiträge
Surround oder Stereo?
Music-Holic am 01.10.2005  –  Letzte Antwort am 06.10.2005  –  19 Beiträge
Surround vs. Stereo
kralat am 25.01.2008  –  Letzte Antwort am 25.01.2008  –  2 Beiträge
Stereo- oder Surround-Anlage?
TWX1 am 14.04.2004  –  Letzte Antwort am 19.04.2004  –  6 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.669 ( Heute: 7 )
  • Neuestes MitgliedderSnacker
  • Gesamtzahl an Themen1.550.876
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.533.026