Komplettes Surroundsystem ohne Sub bis 3500€

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Housearzt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Okt 2010, 01:10
Hallo Hifi-Gemeinde!

Ich bin hier eher im Car-Hifi bereich unterwegs gewesen, will jetzt aber auch mein Home-Hifi-Bereich aufbessern.
Zur Zeit habe ich ein 2.1 Einsteiger-System bestehend aus:

  • Denon AVR 1708
  • 2x Wharfedale Diamond 9.5
  • Klipsch RW 12d

Ich hab das System damals "blind" im Internet gekauft, bin aber bis auf folgende Sachen recht zu frieden damit:
Die Wharfedales könnten etwas besser im Hochtonbereich auflösen. Außerdem gibt es ein kleines Frequenzloch im Kickbass-Bereich zwischem Subwoofer und den Wharfedales. Dies liegt zu einem daran, dass der Subwoofer erst ab ~70 Hertz (genauen Wert weiß ich gerade nicht) einsetzt, was ich aufgrund von unschönem Dröhnen so geregelt habe und zum anderem an den Wharfedales, die in den Frequenzbereich zumindest mit dem AVR nicht so sehr hinkommen wie gewünscht. Zudem ist der Sub meiner Meinung nach auch eher für tiefst Bässe ausgelegt. Bei Musik spielt er zwar keineswegs unpräzise, aber ein wenig kickbassfreundlicher wäre schön. Und mich nervt das Bassreflexrohr, was bei extremen Pegeln bei gewissen Frequenzen deutlich hörbar mitvibriert. Das passiert zwar nicht oft, aber es stört schon sehr, sobald es auftritt.

Daher soll nun eine neue Anlage her. Tja und da ich in diesem Forum nicht auf die allgemeine "Warum willst du dir eine neue Hifi-Anlage kaufen? Die alte ist doch super!"-Einstellung stoße, wende ich mich an euch

Mein Budget hab ich jetzt mal grob auf 3500€ gesetzt für AVR + 5.0 Lautsprechersystem. Wobei der Sub noch extra drauf kommt... Der Raum hat ca. 30m² Fläche, allerdings in einer Art L-Form.

____Zu den Lautstprechern__________________________________________

Ich höre zu 50% Elektronisches und zu 50% Metal/ Rock. Dazu liegt die Gewichtung mehr auf Musik als auf Heimkino, also ca. 60:40. Ich bevorzuge eher eine warme Abstimmung, sodass man auch länger unangestrengt hören kann. Fiese, spitz klingende Hochtöner sind nicht meins. Die Denon + Wharfedale Kombi find ich schon gut, allerdings darf es ruhig etwas analytischer sein, auch im Hochton.
Ich hab mich im Vorfeld natürlich ein wenig umgeschaut und in entsprechender Reihenfolge bisher diese LS herausgesucht:

  1. Monitor Audio Silver RX
  2. Heco Celan XT
  3. Canton Ergo

Probehören war ich bis dato noch nicht, aber die Monitor Audio werde ich mir bald bei meinem örtlichen Hifi-Händler anhören können, dazu noch die B&W 683 und evtl. noch was äquivalentes von Kef, die der Händler auch führt.
Habt ihr noch weitere Vorschläge, was mir gefallen könnte?


____Zum AV-Receiver________________________________________________

Bei dem Receiver würde ich auch gerne bei Denon bleiben, da mich der 1708 schon überzeugt hat. Allerdings kenne ich auch keine anderen AVRs ^^. Würde Denon auch zu den Monitor Audios passen?
Ich tendiere monentan noch zum Denon AVR 3311, da er Ethernet-Streaming und ein besseres Einmesssystem als der AVR 2311 aufweist. Oder vielleicht doch eine andere Marke?
Wichtig ist mir, dass er HDMI 1.4-fähig ist, da der noch folgende TV 3D-fähig sein soll.

Wie hab ich mir eigentlich das Streamen von Musik über ein LAN-Kabel vom PC zum AVR vorzustellen?

Ich gehe momentan über ein optisches Signal in den AVR. D.h. jeder Sound von meinem PC (Soundchip) wird über den AVR ausgegeben. Wie geht das jetzt mit dem Streaming? Hab ich da ein Programm von Denon auf dem PC, das dann sowas wie einen Mediaplayer darstellt und wo ich alle möglichen Dateien auf den "Denon-Server" schieben kann, die dann abgespielt werden? Oder muss ich vom Receiver aus auf dem PC nach solchen Dateien suchen?!
Außerdem frag ich mich, ob das Streamen qualitativ einen Vorteil zum optischen/ coax weg hat? Falls nicht, würde der 2311 auch ausreichen, was auch etwas besser zu meinem Budget passen würde.


____Zum Subwoofer__________________________________________________

Der Subwoofer wird wohl erst später folgen, aber ich hab mir schonmal folgendes ausgesucht:

  1. XTZ 99W12.18 ICE
  2. SVS PB12-NSD oder SB12-NSD

Wobei bei den Modellen das Probehören ja auch nicht ohne weiteres möglich ist. Außer man hat Lust so ein 30-40 Kilo Paket wieder zu vesenden...
Der Preisrahmen liegt bei maximal 1000€, vielleicht habt ihr noch Tipps? Er soll halt schon eher musikalisch sein, aber auch beim Heimkino noch zu gebrauchen sein und tiefe Frequenzen ordentlich darstellen können.



Okay, is jetzt doch wieder so lang geworden :(, ich hoffe mir wird trotzdem zu den einzelnen Punkten geholfen

Gruß,
Housearzt.
Coffey77
Inventar
#2 erstellt: 06. Okt 2010, 06:43
Da ich Monitor Audio noch nicht gehört habe (schätzungsweise kein Vertrieb in Österreich), kann ich nur zu den anderen beiden was sagen.

Canton Ergo sind natürlich sehr knackig vom Klang, allerdings sind mir deine klanglichen Vorlieben jetzt noch nicht ganz klar: warme Abstimmung trifft auf Cantöner nicht so unbedingt zu, da wären die Celans eher die richtigen. Es soll aber auch richtig kicken und du hättest gerne etwas analytischeres als du jetzt hast...;)

Wenn es um schnellen Bass geht, sollte unbedingt noch Klipsch in die Auswahl. Ob sie auch hochtonmässig deine Wünsche erfüllen, musst du austesten

Vielleicht solltest du auch mehrere, kleinere Woofer nehmen als einen grossen, je nachdem, welches Klangbild du bevorzugst.

Als AVR würde ich mal einen RX-V 1067 vorschlagen, m.E. ausstattungsmässig konkurrenzlos im Moment. Dann könnte man den Rest auf den 3311 auch wieder in die Lautsprecher investieren.

Am besten, du verwendest eine NAS-HDD, die startet dann, wenn du die Netzwerk-Funktion am AVR aktivierst und es muss nicht ständig der Rechner laufen
Meischlix
Inventar
#3 erstellt: 06. Okt 2010, 08:56
Hi,

Klipsch ist mir beim Lesen Deines Anforderungsprofils auch direkt eingefallen (und einen Sub hast Du ja schon. Allerdings sollte man die wirklich Probe-hören denn nicht jeder mag den Hornklang.

Wenn Du Dir für vorne ordentlich Standboxen holst (die Klipsch RF7 gibts z.Z. relativ günstig), dann kannst Du den Sub beim Musikhören getrost auslassen und ihn nur für die Heimkinowiedergabe verwenden. Ein Sub ist imo übrigens nicht für Kickbass zuständig sondern wirklich nur für die sehr tiefen Frequenzen.

Solltest Du beim Probehören feststellen das Dir der Klang der Cantons gefällt dann kämen vermutlich auch Boxen von Nubert in Betracht, insbesondere die nuLine-Serie. Ich persönlich bevorzuge diese Serie wegen ihrer sehr guten Auflösung in den Höhen und Mitten und ihres präzisen Tieftonbereichs. Warm sind sie allerdings nicht abgestimmt sondern linear.

Grüße
Meischlix
Housearzt
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 06. Okt 2010, 15:43
Hey, danke für eure Antworten.

hmm also vielleicht is das noch nicht so klar rübergekommen, aber warm bedeutet für mich, dass die Hochtöner nicht so sehr aufdringlich spielen. Ein neutrales unverfälschtes Klangbild ist dabei ok, denke ich. Aber vielleicht sollte ich auch erst einmal Probehören gehen bevor ich genau weiß, was ich eigentlich will...

Im Auto hab ich halt auch genau so einen Kickbass vom Subwoofer (auch 30er Bassreflex) wie ich mir das vorstelle. Eventuell könnte ich das mit einer anderen Raumaufstellung und einer anderen Übernahmefrequenz mit dem Klipsch Sub auch noch grob hinbekommen, aber wie gesagt nervt mich auch das Bassreflexrohr, was in dieser Preisklasse eiglt nicht mehr so rumrödeln sollte ^^.

@Meischlix
Klipsch hatte ich auch schon in meine Überlegungen einbezogen, aber die RF-7 scheinen mir etwas sehr brachial vom Aussehen daherzukommen -> weniger wohnraumtauglich. Allerdings werde ich sie mir und Klipsch allgemein auf jeden Fall mal anhören, wenn ich einen Händler in der Nähe finde, der sie führt.
Nubert-LS sind ja wegen ihrer Neutralität bekannt, allerdings bin ich von deren Marketing nicht so sehr überzeugt (Nur im Internet bestellen und nicht direkt Probehören können). Ich würde sie gerne mal im direkten A/B Vergleich mit anderen hören können, was zu Hause sicherlich auch ginge, aber nur um die Klangcharakteristik des Lautsprechers zu erfahren, die mir dann vielleicht gar nicht zusagt, ist mir das zu viel Aufwand. Ich glaube da wird ganz bewusst auf die Bequemlichkeit der Käufer gespielt, die zum Großteil zwar vielleicht zufrieden mit dem Produkt sind, aber oft auch keine Lust haben, wegen geringfügig schlechterer Klangqualität als erwartet, an welche man sich evtl. sogar noch gewöhnt, die LS wieder zurückzusenden. Nichtsdestoweniger werde ich die NuLine mal im Auge behalten.

@Coffey77
Der RX-V 1067 sieht tatsächlich sehr schmackhaft aus, vor allem vom Preis und mir gefällt sogar das schlichte Design sehr. Der einzige Wermutstropfen ist, dass er kein Audyssey Einmesssystem besitzt, sondern nur das Yamaha eigene. Und ich muss schon sagen, dass mich als Physiker das Audyssey System (vor allem der MultiEQ: http://www.audyssey.com/technology/multeq.html) schwer beeidruckt hat

Nochmal genauer zum Ethernet-Streaming: Ich greife vom AVR auf die Dateien vom PC zu? Bei mir wäre es eine direkte Netzwerkverbindung mit dem Rechner. Dass er immer mitlaufen muss, stört mich nicht, da er wegen Arbeiten eh meistens läuft. Ich frag mich gerade wie praktikabel es überhaupt ist z.B. vom AVR auf dem PC nach Musik zu suchen.
Vor allem frag ich mich, ob es klangliche Vorteile gegenüber eines optisch-digitalen Signalweg hat?


[Beitrag von Housearzt am 06. Okt 2010, 15:50 bearbeitet]
Meischlix
Inventar
#5 erstellt: 06. Okt 2010, 16:16
Hi,

Housearzt schrieb:
...Im Auto hab ich halt auch genau so einen Kickbass vom Subwoofer (auch 30er Bassreflex) wie ich mir das vorstelle...

meines Wissens ist Kickbass im Bereich von 80-200 Hz angesiedelt. Dafür braucht es keinen (12"-)Sub sondern lediglich akzeptable Boxen. Die großen Membranen eines Subs sind mir persönlich einfach zu träge für eine präzise Musikwiedergabe. Zudem werden Subs bei meist bei 80 Hz getrennt um deren Ortbarkeit zu minimieren.
Im Auto mag das anders aussehen, aber da ist Präzision meistens auch eher hinten angestellt und der Druckkammereffekt verdeckt so einiges. Zustände wie im Auto wirst Du einem Raum nur sehr sehr schwer verwirklichen können...


@Meischlix
...Nubert-LS sind ja wegen ihrer Neutralität bekannt, allerdings bin ich von deren Marketing nicht so sehr überzeugt (Nur im Internet bestellen und nicht direkt Probehören können)...

Das geht schon, jedoch nur in Aalen und in Schwäbisch-Gmünd. Ich muss aber zugeben, dass das u.U. eine viel zu weite Fahrt bedeutet. Ich hatte Glück. Da ich "nur" knappe 200 km entfernt wohne habe ich die Fahrt auf mich genommen. Alternativ kann man bei Interesse auch hier im Stammtisch oder direkt im nuForum fragen ob es dort jemanden mit der entsprechenden Box gibt der in Reichweite lebt und sie Dich anhören läßt.


..Ich würde sie gerne mal im direkten A/B Vergleich mit anderen hören können, was zu Hause sicherlich auch ginge, aber nur um die Klangcharakteristik des Lautsprechers zu erfahren, die mir dann vielleicht gar nicht zusagt, ist mir das zu viel Aufwand...

Kann ich gut nachvollziehen. Deshalb schrieb ich aber auch "wenn Dir die Cantons gefallen", denn die klingen in den höhen und in den Mitten ähnlich wie die Nuberts, haben allerdings anscheinende keinen so ausgeprägten Tieftonbereich wie die Nuberts... quasi eine Art "Dummie".


Ich glaube da wird ganz bewusst auf die Bequemlichkeit der Käufer gespielt, die zum Großteil zwar vielleicht zufrieden mit dem Produkt sind, aber oft auch keine Lust haben, wegen geringfügig schlechterer Klangqualität als erwartet, an welche man sich evtl. sogar noch gewöhnt, die LS wieder zurückzusenden. Nichtsdestoweniger werde ich die NuLine mal im Auge behalten.

Ja, das wird Direktversendern oft vorgeworfen. Allerdings wage ich einzuwenden, dass der Hörvergleich in den eigenen vier Wänden unübertroffen von der Aussagekraft ist. Viele denken und argumentieren ähnlich wie Du und geben den Nuberts gar keine Chance. Ich bin überzeugt, dass ansonsten einige hier von Nubert eine andere Meinung hätten

Grüße
Meischlix

Edit: Habe nochmal eben gegoogelt. Kickbass wird - je nach Quelle - als Bereich zwischen 50/80 - 200 Hz angegeben. Für ideal werden Membranen mit 16 cm Durchmesser angegeben (diese Angabe stammt allerdings auf dem Car-HiFi-Bereich)


[Beitrag von Meischlix am 06. Okt 2010, 16:48 bearbeitet]
Coffey77
Inventar
#6 erstellt: 06. Okt 2010, 16:39

Housearzt schrieb:
...hmm also vielleicht is das noch nicht so klar rübergekommen, aber warm bedeutet für mich, dass die Hochtöner nicht so sehr aufdringlich spielen. Ein neutrales unverfälschtes Klangbild ist dabei ok, denke ich.


OK, dann wird einiges klarer. Als "warm" bezeichnet man im allgemeinen Boxen mit einem betonten Grundtonbereich, ein Extrembeispiel Vienna Acoustics. Du suchst Boxen, die nicht scharf im Hochtonbereich sind. Wiederum ein Extrembeispiel dafür wäre die alte Heco Metas Serie.

Mit dem Kicken hat Meischlix Recht, in welchem Frequenzbereich das allerdings genau angesiedelt ist, weiss ich auch nicht genau - aber das hört man ja zum Glück. Es gibt natürlich Woofer, die diesen Effekt verstärken können, weil sie sehr schnell sind und andere, die das verwässern könnten.

Deine Einschätzungen zu Direktversendern teile ich übrigens weitestgehend;)
Housearzt
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Okt 2010, 18:20
Mit dem Kickbass habt ihr sicherlich recht. Im Auto ist die Akustik sowieso zwangsweise nicht so optimal (allein die Fahrgeräusche). Das ist auch einer der Hauptgründe warum ich nun lieber mein Geld in Home-Hifi investieren möchte.

Meine Idee war es zudem auch von den Standboxen her mehr Kick zu erzeuen UND einen etwas musikalischeren Sub zuzulegen. Praktisch von beiden Seiten das Frequenzloch füllen ;).


Meischlix schrieb:
Allerdings wage ich einzuwenden, dass der Hörvergleich in den eigenen vier Wänden unübertroffen von der Aussagekraft ist. Viele denken und argumentieren ähnlich wie Du und geben den Nuberts gar keine Chance. Ich bin überzeugt, dass ansonsten einige hier von Nubert eine andere Meinung hätten

Da hast du selbstverständlich recht. Falls mir die Cantons am meisten zusagen, werde ich mir wohl die nuLines als Vergleich dazubestellen.
Die von mir aus 400 km (eine Strecke) zum Nubert-Probehören sind mir aber definitiv zu weit.



Coffey77 schrieb:
OK, dann wird einiges klarer. Als "warm" bezeichnet man im allgemeinen Boxen mit einem betonten Grundtonbereich, ein Extrembeispiel Vienna Acoustics. Du suchst Boxen, die nicht scharf im Hochtonbereich sind. Wiederum ein Extrembeispiel dafür wäre die alte Heco Metas Serie.


Dann war das Wort warm bei mir irgendwie nicht ganz richtig verankert. Aber die Wharfedales spielen trotzdem eher warm .
Hmm, also wenn die Heco Celan XT auch noch zurückhaltender im Hochton als die Wharfedales sind, dann is das wohl eher nichts für mich.


Bleibt immer noch die Frage mit dem Streaming offen.. ich zietiere mich mal selbst

Housearzt schrieb:
Nochmal genauer zum Ethernet-Streaming: Ich greife vom AVR auf die Dateien vom PC zu? Bei mir wäre es eine direkte Netzwerkverbindung mit dem Rechner. Dass er immer mitlaufen muss, stört mich nicht, da er wegen Arbeiten eh meistens läuft. Ich frag mich gerade wie praktikabel es überhaupt ist z.B. vom AVR auf dem PC nach Musik zu suchen.
Vor allem frag ich mich, ob es klangliche Vorteile gegenüber eines optisch-digitalen Signalweg hat?
Coffey77
Inventar
#8 erstellt: 06. Okt 2010, 21:16
Es geht beim Streaming, soweit ich das verstanden habe, nicht unbedingt um den besten Klang (ausser vielleicht bei den High-End-Geräten), sondern um den Komfort. Da gibt es bestimmt einige Unterschiede, was die Bedienung betrifft. Da ich aber selbst nicht aktiv im Thema bin, kann ich nix Genaueres dazu sagen.
Housearzt
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Okt 2010, 00:37
Nagut, trotzdem danke!

Ich hab hier einen extra Thread gestartet, der von qualitativen Unterschieden von Ethernet-Streaming und optisch/coax-Eingang (mit PC als Quelle) handelt.


[Beitrag von Housearzt am 07. Okt 2010, 00:43 bearbeitet]
Housearzt
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 19. Okt 2010, 03:14
Sooo... "kleines" Update:
Da ich mir inzwischen nicht mehr so sicher war, ob ich nicht doch lieber nur ein Gutes Stereo-System aufbaue, hab ich mal für fast 3 (!) Std. meinen lokalen Hifi-Händler "belästigt" und hab dabei ca. 2 Stunden ausführlich Standlautsprecher probegehört. Nette ungestresste Athmosphäre; hier nimmt man sich noch Zeit für den Kunden Kann ich also nur weiterempfehlen.

Gehört wurde an einem Yamaha A-S2000 Stereo-Verstärker (1500€) über einen Yamaha CD-S2000 (1300€) CD-Player (vielleicht war es auch der S1000 (850€), weiß ich gerade nicht). Der Hörraum war so 20-30m² groß. Vor und hinter den Lautsprechern war eine tapezierte Wand, an der rechten Seite eine Glasfassade und links Türen und Gänge zu anderen Räumen, also so halboffen. Der Raum war gut bedämpft.

Gehört habe ich:

  • Monitor Audio Silver RX8 (1340€ das Paar)
  • Monitor Audio Gold GS60 (3000€ das Paar)
  • B&W CM9 (2500€ das Paar)
  • Dynaudio Audience 72 SE (2500€ das Paar)

Hierbei wurde immer manuell umgestöpselt, was im Intervall von ca. 5-6 Lieder stattfand. Ich habe an bestimmten Stellen der Lieder auf spezielle Dinge geachtet und diese dann verglichen. Hierbei wurde nicht neu eingepegelt, was bei dem nahezu identischen Wirkungsgrad der LS auch nicht nötig war. Nur bei den Dynaudio, die zum Schluss noch gehört wurden, musste eingepegelt, werden, da sie aufgrund ihres schlechten Wirkungsgrades deutlich mehr Verstärkerleistung für die gleiche Lautstärke benötigen.

Gehört wurden verschiedenste Genres von Rock, Hard Rock, Metal, Nu-Metal und Metalcore zu Electro und Electrohouse, sowie ein wenig HipHop. Vorab sei noch gesagt, dass die Wharfedale Diamond 9.5, wenn ich sie jetzt wieder höre, so spielen als läge ein Schleier auf den LS, der akustisch alles ein bisschen dämpft. Da waren alle oben genannten deutlich besser, was aber auch erwartet war, da die Diamonds nur in 500€-Liga (pro Paar) antreten...

Monitor Audio Silver RX8:
Optisch ein Genuss, mit ihrem modernen, schlichten Design fand ich sie auch ansprechender als die GS60, Verarbeitung auch top.
Sie spielt sehr spritzig und frei, dabei ist der Hochton brillant und der Mittelton auch sehr ausgewogen. Der Bass kommt schön knackig, allerdings klang er bei manchen Liedern ein wenig hohl... als ich dies dem Verkäufer erklärte, steckte er die Kabel bei den Bi-Amping-Anschlüssen (bei denen die Brücke drinne war) von den oberen zu den unteren um. Ich dachte zu erst "Was soll das bringen? Die Brücke ist doch sowieso drinnen?!"
Tja, aber tatsächlich wurde der Bass hörbar runder... Es war noch nicht ganz verschwunden, aber durchaus besser als zuvor. Vor allem bei AC/DC - Highway to Hell, wenn das erste Mal das Schlagzeug einsetzt, klang es viel ausgewogener.
Dies scheint mir auch durchaus möglich, da die vergoldete Brücke einen recht hohen Widerstand zwischen Signal und Basstreibern darstellt.
Der Sprung im Bassbereich zur auch deutlich teureren Dynaudio war nun nicht mehr ganz so groß.

Monitor Audio Gold GS60:
Sehr ähnlich zur RX8, allerdings überall eine Spur besser. Der Klang löst sich noch besser vom LS, wobei das größere Volumen sich natürlich auch im tiefreichenderen Bassbereich bemerktbar macht, allerdings deutlich weniger als erwartet (raum-/ aufstellungsbedingt?!). Sie geht insgesamt etwas gelassener an die Arbeit.

B&W CM9:
Optisch finde ich diese in Hochglanz vorgeführte mit Abstand am schönsten. Sie wirkt sehr edel und die Verarbeitung ist auch erstklassig. Aber Aussehen ist nun mal nicht alles...
Die CM9 fabriziert kein so lebendigs Klangbild wie die GS60 oder RX8. Sie löst den Klang auch um Längen nicht so gut vom Lautsprecher, was vor allem bei elektronischer Musik negativ ins Gewicht fällt. Die Bühne ist kleiner als bei den anderen Modellen. Sie ist etwas wärmer abgestimmt und im Mittelton im Gegenzug auch einen Deut besser als die anderen. Der Bass wirkt am schwächsten und kickt im Vergleich nicht so gut, da hätte ich mehr gewollt. Allerdings war die Spielweise insgesamt sehr homogen (am homogensten von allen), aber auch am unspektakulärsten.

Dynaudio Audience 72 SE:
In Ahorn sehen sie zwar nicht schlecht aus, aber für die Preisklasse wirken sie nicht so wertig wie die anderen Modelle, wenngleich die Verarbeitung auch sehr gut ist.
Der Hochton-Bereich klingt auch sehr fein und klar, mit einem ganz kleinen bisschen weniger Brillanz als der der GS60. Den Mittelton empfinde ich als etwas aufdringlich/ im Vordergrund (und damit mein ich nicht warm). Sie hat einen sehr guten Bassbereich, schön voluminös und rund. Ich finde sie in der Hinsicht am besten von allen getesteten LS. Sie löst den Klang nicht ganz so vom LS wie die GS60 und ist eher wie die RX8 (oder knapp dahinter) anzusiedeln, aber immernoch deutlich besser als die CM9.

Fazit:
Mein Favorit vor allem in Bezug auf die Preisklasse ist nach wie vor die RX8. Der extreme Aufpreis zur GS60, die meiner Meinung nach den besten LS von den gehörten darstellt, ist nur bedingt gerechtfertig. Das liegt aber auch daran, dass die RX8 wohl preisleistungsmäßig referenzwürdig sind. Im Vergleich zur CM9 ist die RX8 weniger homogen abgestimmt und kann im Mittelton auch nicht ganz mit dem sickenlose Mitteltöner mithalten. Aber die RX8 macht mir durch ihre spritzige Spielweise und ihre ungemeine Dynamik einfach viel mehr Spaß. Die Dynaudio hatten den stimmigsten Bassbereich, aber ich fand sie im Mittelton irgendwie zu aufdringlich, ingesamt aber dennoch besser als die CM9. Der Hochton war von allen drei sehr hochauflösend, wobei von der GS60 angeführt, dicht gefolgt von der Audience, dann kommt die RX8 und zum Schluss die CM9. Allerdings fand ich alle in diesem Bereich ansprechend und die Unterschiede sind als marginal einzustufen. Kein Hochtöner hat, wie ich zu nächst bei der RX8 befürchtet hatte, durch spitze Spielweise genervt oder wirklich Details vernachlässigt. Metallischen Hochton, wie es den B&W-Speakern oft nachgesagt wird, konnte ich bei der CM9 ebenfalls nicht feststellen.

Dass die RX8 hier zunächst das Rennen gemacht haben, ist auch gut, weil so eine Aufrüstung auf ein 5.1-System in meinem weiteren Budget liegt, was ich somit auch anstrebe. Diesbezüglich hat mir der Verkäufer direkt einen AVR vorgeschlagen:

  • Marantz SR5005

Da dieser ziemlich genau die Austattung vom Denon AVR-2311 aufweist (oder teilweise besser ist) und nach Listenpreisen (699€ anstatt 999€) 300€ günstiger ist, klingt es recht überzeugend. Außerdem hat er Pre-Outs, sodass ich noch eine Endstufe für Stereo-Musik dazukaufen könnte, falls der Marantz mich in der Hinsicht nicht überzeugen sollte.
Oder gibt es dort Einwände?

Es wäre Außerdem interessant wenn jemand sagen könnte wo die Heco Celan, Canton Ergo oder entsprechendes von Klipsch im Vergleich zu den von mir gehörten Lautsprechern stehen. Im Raum Göttingen hab ich bisher keinen Hifi-Händler gefunden, der diese vertreibt...

Gruß,
Housearzt.


[Beitrag von Housearzt am 19. Okt 2010, 03:18 bearbeitet]
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