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Der Jazzrock – Fusionen, Helden, Platten (eine Geschichte)

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crim63
Inventar
#201 erstellt: 11. Feb 2021, 20:38
Hallo !

jetzt wo Du es erwähnst oder andeutest, hab nämlich überlegt wo die Gong her ist, stimmt die war von Dir Michael.
1975, hab ich gleich noch mal rückwärts durch die Post`s gescrollt und ja ich bin noch mal fündig geworden, Du hast recht,
hör ich mir jetzt erst noch mal an bevor ich hier was dazu schreiben könnte.

Gruß Maik
crim63
Inventar
#202 erstellt: 11. Feb 2021, 22:11
Hallo nochmal,
weiter geht`s, Platte gehört und als Fusion fähig der oberen Kategorie eingestuft. Soft Machine mit dem75er Album Bundles
Danke Michael für den Wink mit dem Zaunspfahl.
Eine schöne Platte, ich stehe noch ganz unter dem Eindruck des letzten Stückes "The Floating World" welches für meinen Geschmack
grandios ist in seiner Einfachheit. Nur Karl Jenkins und Mike Ratledge der das Grundgerüst des Stückes webt und darüber siniert Jenkins
auf einem Blasinstrument, welches auch immer ( Flöte , Oboe ? ). Auch die anderen Stücke sind sehr schön aber von wesentlich höherem Tempi.
Ich kenne Soft Machine nur von dieser LP und von Six, diese gefällt mir besser.

SM B

Gruß Maik
Jazzy
Inventar
#203 erstellt: 11. Feb 2021, 22:50
Auflösung : Ray Warleigh – alto flute and bass flute on "The Floating World" ,zwei Stimmen simultan.
Gomphus_sp.
Inventar
#204 erstellt: 11. Feb 2021, 22:52
Hier ein wenig Jazz Rock und Fusion aus Deutschland. Das Release Music Orchestra aus Hamburg ging aus der Kraut Rock Band Tomorrow's Gift hervor. Sie traten bei einer Veranstaltung eine Release Gruppe auf, die über ihr Therapie Zentrum, dem Release Hof in Otterndorf informierten, auf dem Drogenabhängige geheilt wurden (oder vielleicht noch geheilt werden). Sie konnten sich mit deren Arbeit identifizieren und zogen schließlich mit Maus und Hund zu dem Therapie Hof. Ob die Mitglieder selber was mit Drogen hatten... Wer weiß? Auf dem Release Hof formierte sich dann aber aus Tomorrow's Gift das Release Music Orchestra, dessen Platte ...


j60.


... Garuda gerade auf dem Plattenteller liegt. Als die Platte 1975 rauskam, bestand das Release Music Orchestra aus folgenden Mitgliedern:

Holger Dunkel: Bass und Acoustic Guitar
Norbert Jacobsen: Clarinet, Soprano Saxophone, Vocals
"Zabba" W. Lindner: Drums, Xylophone, Gongs
"Manne" Rürup: Organ, Piano, Synth (Moog-synt.)
Margit Maya Haberland: Percussion, Vocals, Acoustic Guitar, Performer (Wasserblubbertopf)

Als Gäste sind auf der Platte Johannes "Alto" Pappert: Alto und Soprano Saxophone, Jochen Petersen: Tenor und Soprano Saxophone und Capt. Snappy Störtebaker mit seinen Bongos zu hören.

Kleines Hörbeispiel
crim63
Inventar
#205 erstellt: 11. Feb 2021, 23:05

Jazzy (Beitrag #203) schrieb:
Auflösung : Ray Warleigh – alto flute and bass flute on "The Floating World" ,zwei Stimmen simultan.


hast natürlich recht Jazzy, steht sogar hinten auf der Platte.

Gruß Maik
Micha_L
Stammgast
#206 erstellt: 12. Feb 2021, 01:09
Gerade wurde gemeldet, daß Chic Corea gestorben ist.
...................


Noch in der DDR habe ich ihm eine Amiga-Schallplatte geschickt und er schickte mir eine seiner Platten.

Daß die nach Monaten tatsächlich eintraf, war eine große Überraschung und Freude.


[Beitrag von Micha_L am 12. Feb 2021, 01:10 bearbeitet]
Gomphus_sp.
Inventar
#207 erstellt: 12. Feb 2021, 23:09
Eine Schallplatte von Chick Corea höchstpersönlich, was für ein Andenken
andreas3
Inventar
#208 erstellt: 13. Feb 2021, 01:28
Umso schöner ist es, noch etwas von den lebenden Helden zu hören:

Kürzlich wurde hier Robert Wyatts Rock Bottom erwähnt. Und da las ich doch vorgestern einen Bericht über ihn im Feuilleton der Neue Züricher Zeitung:

Er ist jetzt 76, lebt seit einem Unfall 1973 im Rollstuhl und hat sich 2014 aus dem Musikbetrieb zurückgezogen. 2019 wandte sich die amerikanische Gitarristin Mary Halvorson an ihn wegen einer möglichen musikalischen Kollaboration. Halvorson komponierte Stücke für Wyatt als Sänger, nahm sie mit ihrer Band Code Girl im Studio auf und schickte sie mit Demo- Gesang an Wyatt, der dann die Gesangsspuren zu drei Titeln übernahm. Heraus kam das Album von Mary Halvorson Artlessly Falling.

Da Wyatt nicht nur Musiker ist, sondern auch Dichter und Zeichner, wird im Londoner Verlag Faber & Faber ein Buch von ihm unter dem Titel Side By Side erscheinen, das er gemeinsam mit seiner Frau, der Künstlerin Alfie Benge, herausgibt und seine Songtexte, Gedichte, Zeichnungen und Cartoons aus 50 Jahren chronologisch aufführt.

Übrigens hört er selbst überwiegend alte Jazzplatten..

Hier seine Platte aus 1975:

ruth is stranger

Robert Wyatt - Ruth Is Stranger Than Richard
Virgin 1975

Neben Jazzrock bewahrt er seine Liebe zu wehmütigen Liedern, seinem Piano und teils skurrilen musikalischen Experimenten. Es gibt drei Duette mit Fred Frith, eins mit seinem Soft Machine- Kollegen Hugh Hopper am Bass, Eno und Mike Oldfield sind auch mal dabei, und einiges an Bläsern. Und in der Tat: seine Texte sind durchaus interessante Gedichte und Geschichten.

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#209 erstellt: 13. Feb 2021, 11:44
@Andreas, ja Wyatt ist trotz seiner Behinderung rührig geblieben. Man denke auch an seine Mitwirkung am köstlichen Submarine auf Björks Medulla oder seine immer wiederkehrenden Auftritte bei David Gilmour von Pink Floyd (bei seinen Solo-Platten und auch Live Remember that Night).

Ich hab hier für 1975 noch das erste Eintauchen eines sehr bekannten englischen Gitarristen in den Jazz-Rock , aber da lasse ich gerne jemand anderem den Vortritt, das ist bei mir nicht so gut gealtert.

Deswegen füge ich noch eine Weather-Report-Platte an. Eigentlich meine persönlich liebste (auch wenn, wie ich weiter vorne schrieb, die Mysterious Traveller inhaltlich noch besser ist): Tale Spinnin' (Columbia 1975). Konzeptuell hat sich nicht viel verändert ggüb. dem Vorgänger, Fusion von Jazz, Rock und Weltmusik. Alles ist noch ein wenig glatter. Kürzlich hat uns Vocalion/Dutton auch noch mit einem erfreulichen Remix der Original-Quadro-Tapes beglückt. Achtung, die SACD von AudioFidelity ist nur Stereo, klingt aber auch fein.

R-12668801-1539700169-2601.jpeg R-9254413-1506764437-4284.jpeg
andreas3
Inventar
#210 erstellt: 13. Feb 2021, 23:18
Miles Davis gab am 1. Februar 1975 zwei Gastspiele in Osaka. Das Nachmittagskonzert wurde unter dem Namen Agharta 1975 als Doppelalbum veröffentlicht, die Abendvorstellung als Pangaea - allerdings ausschließlich in Japan, in USA und Europa kam sie erst Jahre später.

agharta

Miles Davis - Agharta
Columbia 1975

pangaea

Miles Davis - Pangaea
Columbia 1975 (Japan)

Miles Davis - trumpet, organ
Sonny Fortune - soprano, alto sax, flute
Pete Cosey - guitar, synths, percussion
Reggie Lucas - guitar
Michael Henderson - Fender bass
Al Foster - drums
Mtume - congas, percussion

Laut Booklet waren es seine letzten Auftritte, bevor er sich aus gesundheitlichen Gründen für fünf Jahre zurückzog. Agharta läuft hier gerade, es gibt wieder vier LP- seitenlange Titel: Prelude, Maiysha, Interlude, und Theme from Jack Johnson. Wobei die Stücke wieder medleyähnlich andere Stücke anreißen, ausbauen, und das Ganze als ein langer Strom aus Musik. Sicherlich ist hier musikalisch ein Höhepunkt erreicht, auch hinsichtlich seiner Mitmusiker, die wie Zahnräder ineinandergreifen und jederzeit wissen was zu tun ist. Die ist in meinen Ohren bestens gereift.

Grüße!

Edit: Nachdem nun gerade Pangaea läuft: Hier gibts nur noch zwei über 40minütige Stücke: Zimbabwe und Gondwana, was etwas mehr Ruhe und Zeit für Übergänge hereinbringt. Welche mir lieber ist? Beide!


[Beitrag von andreas3 am 14. Feb 2021, 01:38 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#211 erstellt: 14. Feb 2021, 10:44
Mich erstaunt es im übrigen in der heutigen Zeit, dass eine Firma wie Columbia als Major Company solche Musik in dieser epischen Breite damals herausgebracht hat. Das ist ja unabhängig ihrer Qualität und des weltbekannten Leaders keine einfache Mainstreamkost. Und schon "On the corner" war ja ein kommerzieller Flop. Aber die Firma hielt auch in Zeiten von Popkultur zu Miles. Das würde heute doch so gar nicht mehr passieren; jedenfalls nicht bei einem Major.

Wir hatten hier Herbie Hancocks 1975er Album noch gar nicht. Er hatet ja sogar zwei Alben in diesem Jahr herausgebracht. Einmal das Livealbum "Flood", was aber damals auschließlich in Japan erschien und zum anderen diese hier:
jpc.de
Herbie Hancock
Man-Child, 1975

Bass – Henry Davis, Louis Johnson, Paul Jackson
Drums – Harvey Mason, James Gadson, Mike Clark
Guitar – David T. Walker, Blackbird McKnight
Harmonica – Stevie Wonder
Percussion – Bill Summers
Piano, Electric Piano, Synthesizer, Clavinet – Herbie Hancock
Saxophone, Flute – Ernie Watts, Jim Horn
Soprano Saxophone – Wayne Shorter
Soprano Saxophone, Tenor Saxophone, Saxello, Bass Clarinet, Bass Flute, Alto Flute – Bennie Maupin
Trombone – Garnett Brown
Trumpet – Bud Brisbois, Jay DaVersa
Tuba, Bass Trombone – Dick Hyde

Hancock auf dem Weg in den Mainstream; was aber nichts heißt! Schließlich beginnt die Platte mit dem späteren Klassiker "Hang up your hangups", in dem Hancock und sein Allstartruppe einen weiteren Standard für grandios groovenden Jazzfunkrock setzen. Danach nimmt die Platte zwar in der Tat qualitativ ab, Hancock fährt die Tempi teils rapide runter bis in den tiefen Balladenbereich, aber innerhalb dieses Zirkels bewegen sich er und seine Mitstreiter virtuos und dienlich einer relaxten und doch dichten Atmosphäre. Seine Synthesizereinsätze sind gekonnt und Hancock vollzieht den Spagat aus eingängigstem Jazzfunk und verspielter Experimentierfreude extrem geschickt. Im letzten Drittel gibt es dann noch zweimal groovenden Uptempo- Stuff feinster Sorte.
Ich mag Hancocks Musik dieser Periode. Er beweist damit, dass Virtuosität auch darin bestehen kann, innerhalb einer absoluten Eingängigkeit herausstechend zu arbeiten und seinen Charakter zu bewahren.
Dominos
Stammgast
#212 erstellt: 14. Feb 2021, 14:47
Ich mag die Man Child auch heute noch sehr gerne, weil absolut relaxed und entspannend zu hören.
Erinnert mich immer an den süßlich geschwängerten Dunst in unseren Kellern und Schuppen

Gruß


[Beitrag von Dominos am 14. Feb 2021, 14:50 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#213 erstellt: 14. Feb 2021, 15:53
Ich muss mich korrigieren: Osaka war nicht Miles´ letztes Konzert vor seinem Rückzug. An Ostern 75 trat er noch in New Orleans auf, und landete danach mit offenen Magengeschwüren im Krankenhaus. Danach eine Kehlkopfoperation. Im September spielte er in New York, danach wurden alle Konzerttermine aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Angeblich fasste er dann fünf Jahre lang seine Trompete nicht mehr an.

Mr._Lovegrove schrieb:

Mich erstaunt es im übrigen in der heutigen Zeit, dass eine Firma wie Columbia als Major Company solche Musik in dieser epischen Breite damals herausgebracht hat.

Man konnte es sich leisten. Und damals war der Drang nach Neuem in der Musik noch deutlich größer. Es mag auch mit der Zusammenarbeit mit Sony zusammenhängen, in Japan bestand großes Interesse an neuen Jazzplatten.

Hier gerade das Sonntagskonzert:

the restful mind

Larry Coryell - The Restful Mind
Vanguard 1975

Larry Coryell - ac., el. guitar
Ralph Towner - ac. guitars
Glen Moore - ac.bass
Collin Walcott - tabla, congas

Coryell hat sich hier mit drei Mitgliedern der Gruppe Oregon getroffen und brachte neben eigenen Stücken auch Klassisches mit: ein Stück von Maurice Ravel (Pavane für eine tote Prinzessin) und zwei Stücke von Robert De Visee (Menuett 2, Sarabande) werden hier zu atemberaubenden Zeugnissen akrobatischer Gitarrenkunst. Was Towner und Coryell hier überwiegend akustisch darbieten sucht seinesgleichen. Zwar kein Jazzrock im üblichen, aber Fusion in bestem Sinne.

Grüße und einen schönen Sonntag!
umher
Inventar
#214 erstellt: 14. Feb 2021, 20:37

arnaoutchot (Beitrag #200) schrieb:
Ich führe die Platte unter 1975, hab aber gerade gesehen, dass sie in Discogs als 1976er Veröffentlichung gelistet ist ...

R-823311-1570503671-9148.jpeg
https://www.discogs.com/Eddie-Henderson-Heritage/release/823311

Eddie Hendersons Heritage wurde am 02. April 1976 aufgenommen, so jedenfalls ists vermerkt im Booklet der CD aus 2008.

Gruss Urs
crim63
Inventar
#215 erstellt: 14. Feb 2021, 20:46

arnaoutchot (Beitrag #209) schrieb:

Ich hab hier für 1975 noch das erste Eintauchen eines sehr bekannten englischen Gitarristen in den Jazz-Rock , aber da lasse ich gerne jemand anderem den Vortritt, das ist bei mir nicht so gut gealtert.


ich bin noch nicht drauf gekommen wer Dir vorschwebt.........

Gruß Maik


[Beitrag von crim63 am 14. Feb 2021, 21:14 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#216 erstellt: 14. Feb 2021, 21:06
Jeff Beck?
umher
Inventar
#217 erstellt: 14. Feb 2021, 21:10
Freddie Hubbard – Gleam / CBS 1975

Weil für die 75er Alben natürlich auch Herbie Hancock und mit ihm Stevie Wonder (auf Man Child) genannt werden, hake ich ein mit Freddie Hubbard und seinem Doppelalbum Gleam (CBS). Im verlinkten Video hört man daraus das Stück Too High, das zwei Jahre zuvor von Stevie Wonder auf seinem Album Innervision erstmalig veröffentlicht wurde.
Das Stück dauert hier 16 Minuten, wird live aufgeführt, und erinnert einerseits an die Musik von irgend einem rocklastigen Konzert von Miles, andererseits an Ramsey Lewis und die magisch oszillierenden Momente während seiner E-Piano-Solos als auch an den ebenfalls bereits genannten Eddie Henderson und das für ihn zur damaligen Zeit so typisch grossräumige Echo "auf dem Instrument". Den Effekt hört man auch bei der von Hancock gesupporteten Aufnahme "Realization" von 73, so also auch hier bei Hubbard.

Energiereich präsentiert Freddie Hubbard auch bei den anderen Stücken ein schnörkelloser, kräftiger Fusion, der bei ihm aus dem Blue Note Jazz der Sechziger erwächst, danach unter anderem bei CTI die Eleganz erhält und dann bei Columbia/CBS mit diesem Album "Fusion" vertritt. So ist denn die stete Zusammenarbeit mit Hancock über all die Jahre quasi naturgegeben, weil selbe Stationen, und Hubbard wird Mitglied von Hancocks Hardbop-Band VSOP, wieder mit Williams, Carter, Shorter und eben Hubbard an Stelle von Miles, wo das Quintett Stücke wie Skagly von Hubbard im Studio einspielen.

Gruss Urs
Mr._Lovegrove
Inventar
#218 erstellt: 14. Feb 2021, 21:14

Jazzy (Beitrag #216) schrieb:
Jeff Beck?

Dann meint er wohl diese hier:
jpc.de
Jeff Beck
Blow by Blow, 1975

Bass – Phil Chenn
Drums, Percussion – Richard Bailey
Guitar – Jeff Beck
Keyboards – Max Middleton
Orchestrated By [Arranged] – George Martin

Ich kann Michaels "Einwand" nachvollziehen. Trotz der großen Namen Beck und George Martin, trotz des Nimbus des Gitarristen, trotz des Klassikerstatus, denn die Scheibe ja durchaus inne hat, trotz allem empfinde ich das als teils käsig erklingende Musicians Music ohne jeglichen Nährwert. Da frickeln ein paar Musiker im Jamstyle durch die Gegend, wühlen sich mit wenig Tiefsinn durch Berge von Akkorden irgendwo zwischen Rock und Jazzrock und Beck spielt ein paar eher wenig nahrhafte Soli. Oh, jetzt habe war ich aber böse zu der Platte. Und doch, so kommt mir die Scheibe in der Tat absolut langweilig vor; links rein, rechts raus.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 14. Feb 2021, 21:16 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#219 erstellt: 14. Feb 2021, 23:01

umher (Beitrag #214) schrieb:
Eddie Hendersons Heritage wurde am 02. April 1976 aufgenommen, so jedenfalls ists vermerkt im Booklet der CD aus 2008.


ok, dann habe ich das irgendwie aus einem falsch getaggten Sampler. Sorry, mein Fehler ...

Und ja, ich meinte Jeff Beck. Michael hat es ja schon vollkommen in meinem Sinne zusammengefasst. Ich habe sie sogar gestern ein Stück gehört, da fand ich wiederum einiges gar nicht so schlecht ... aber insgesamt stimmt sein Urteil. Mit der Wired im Jahr drauf wurde es meiner Erinnerung nach noch schlimmer ...
Mr._Lovegrove
Inventar
#220 erstellt: 15. Feb 2021, 08:41
Also ich bin für 1975 leergelaufen. Aber für 1976 habe ich hier eine großartige Platte nach der anderen in den Startlöchern. Ich freu mich schon...
Dominos
Stammgast
#221 erstellt: 15. Feb 2021, 08:59
Hier noch ein Highlight des Fusion von 1975

Lenny White - Venusian Summer

Mit dem weniger bekannten, aber dafür einer (für mich) besten Gitarristen dieses Genres Ray Gomez
Diese Scheibe ist an spielerischer Geschwindigkeit und Dynamik kaum zuz übertreffen.
Eine meiner Highlights in der Jazzrock Sammlung.

Besetzung / Musiker

Bass - Doug Rauch
E-Piano, Clavinet - Onaje Allan Gumbs (Titel: A2, A4, B2, B3)
Ingenieur - Dennis MacKay
Gitarre - Al Di Meola (Titel: B3), Doug Rodrigues (Titel: A1, A2, B2), Larry Coryell (Titel: B3), Raymond Gomez (Titel: A1, B2)
Keyboards, Synthesizer - David Sancious (Titel: A2, A4)
Orgel - Jimmy Smith (Titel: A1), Larry Young (Titel: B2), Weldon Irvine (Titel: A2)
Produzent, Schlagzeug - Lenny White
Synthesizer - Patrick Gleeson (Titel: A3, A4, B1), Peter Robinson (Titel: A3, A4)
Synthesizer, Flugelhorn - Tom Harrell (Titel: A3, B3)


R-991977-1298902053.jpeg


Gruß
Dominos
Stammgast
#222 erstellt: 15. Feb 2021, 09:21
Falls wir schon bei 1976 angekommen sind, kann ich euch die Musik von Hiromasa Suzuki nahe legen.
Japanischer Funky/ Jazzrock vom feinsten

R-9349027-1587664406-9177.png

https://de.wikipedia.org/wiki/Hiromasa_Suzuki

Composed By, Arranged By, Keyboards, Synthesizer, Piano, Electric Piano – Hiromasa Suzuki
Drums – Shuichi Murakami
Electric Bass – Akira Okazawa, Kenji Takamizu
Electric Guitar – Fujimaru Yoshino, Kiyoshi Sugimoto, Masayoshi Takanaka
Keyboards, Synthesizer – Jun Fukamachi
Percussion – Larry Sunaga (Titel: Mary Sunaga)
Producer, Flute, Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Jiro Inagaki
Vocals – Kayoko Ishu


Gruß


[Beitrag von Dominos am 15. Feb 2021, 09:22 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#223 erstellt: 15. Feb 2021, 16:46
Noch eine letzte 1975er von meiner Seite: Brother Jack McDuff - Magnetic Feel - Cadet 1975. McDuff war ein Orgel-Urgestein seit den späten 1950ern, durch seine Band-Schule gingen in den 1960ern Namen wie Roland Kirk, Gene Ammons, Sonny Stitt, Jimmy Witherspoon und viele mehr, und ein Gitarrist namens George Benson verdiente seine ersten Sporen bei ihm. McDuff war erstaunlich wandelbar, mit dem Album Magnetic Feel schwamm er voll auf der Fusion-Welle, mir persönlich hantiert er zu viel an Synthies rum, aber das war zu dieser Zeit wohl so. Später näherte er sich auf dem Label Sugarhill Records sogar noch dem frühen Rap an. So viel Wandelbarkeit sollte mit einer Nennung hier belohnt werden.

R-3041660-1399913043-9786.jpeg
https://www.discogs.com/Jack-McDuff-Magnetic-Feel/master/770956
umher
Inventar
#224 erstellt: 15. Feb 2021, 20:52

arnaoutchot schrieb:
ok, dann habe ich das irgendwie aus einem falsch getaggten Sampler. Sorry, mein Fehler ...


Nicht weiter schlimm, passiert halt hin und wieder, dass Veröffentlichungsdaten falsch angegeben werden. Letzthin las ich auf der Rückseite einer offiziellen CD anstatt 1981 1918. Schöne Digitalisierung.


Und ja, ich meinte Jeff Beck. Michael hat es ja schon vollkommen in meinem Sinne zusammengefasst. Ich habe sie sogar gestern ein Stück gehört, da fand ich wiederum einiges gar nicht so schlecht ... aber insgesamt stimmt sein Urteil. Mit der Wired im Jahr drauf wurde es meiner Erinnerung nach noch schlimmer ...


Die Blow By Blow und Wired sind auch nicht mein Ding. Und den Herren Waters, Wright und Mason, als Barret ersetzt werden musste, scheinbar schon damals auch nicht ihres, weshalb sie sich wohl zu seinen Ungunsten für Herr Gilmour entschieden haben.

Aber bei Stanley Clarke macht er, finde ich, eine wesentlich bessere Figur. Eines meiner Lieblingssongs aus 1975 ist das Titelstück des Albums Journey To Love (CBS 1975) mit Beck an der Klampfe und George Duke am Synthesizer und an den Vocals.
Aus dieser Zusammenarbeit entsteht auch das spätere Clarke/Duke Project mit insgesamt drei Alben. Allerdings wird das letzte Album so sehr seicht und fad, dass man es besser einfach bei zwei Alben hätte belassen sollen. Nunja, Geschmackssache. Und: mit von der Partie der Schlagzeuger Steve Gadd, der möglicherweise hier auf diesem Album sein Debut gibt als einer der begehrtesten Studiodrummer der nächsten drei Dekaden.

Ein insgesamt interessantes Album, weshalb mir jetzt auch klar wird, dass Du Jeff Beck sozusagen als Wink angeführt hast, um diese wichtige Platte in diesem schönen Thread aufgelistet zu wissen.

Gruss Urs


[Beitrag von umher am 15. Feb 2021, 21:00 bearbeitet]
crim63
Inventar
#225 erstellt: 15. Feb 2021, 22:55
Hallo !


arnaoutchot (Beitrag #130) schrieb:
Return to Forever - Hymn of the Seventh Galaxy - Polydor 1973.

HymnoftheSeventhGalaxy


Ich habe noch eine kleine Ergänzung zu 1973, Michael hat ja die Platte vorgestellt, ich habe sie mir jetzt bei Discogs besorgt und siehe da,
ich habe ein anderes Cover Art Work, das wollte ich mal noch zeigen diese andere Version.

RtF

Gruß Maik
andreas3
Inventar
#226 erstellt: 16. Feb 2021, 00:32
@ Maik: Genau die hatte ich damals auch, das andere (Original-) Cover ist mir nie begegnet!

@ Urs: Freddie Hubbard hätte ich nicht mit Jazzrock verknüpft, Man Child gefällt mir ausgesprochen gut. Danke für den Tipp!

Hinsichtlich 75 bin ich ebenfalls running on empty.

Grüße!
Dominos
Stammgast
#227 erstellt: 16. Feb 2021, 09:56
Hier noch ein 75er Album von der norwegischen Band Ruphus -Let Your Light Shine

Ihr drittes Album produziert von Terje Rypdal, und damit auch das erste "richtige" Fusion Album.
Die 2 Vorgänger Platten waren eher auf der reinen rockigen Schiene angesiedelt.
Damals fand ich die Band interessant, und habe insgesamt 5 Alben der Band im Bestand.
Ihr Debüt Album von 73 (New Born Day), sowie das Folge Album (Ranshart) von 74 gefallen mir persönlich am besten.
Verständlich, da ich die rockigen Einschläge von Fusion bevorzuge.

Hörenswert auf jeden Fall, auch heute noch

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Gruß
Mr._Lovegrove
Inventar
#228 erstellt: 16. Feb 2021, 13:41
1976.....ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll. Das ist irgendwie mit mein Fusionjahr. Ich fange aber nicht mit einem der üblichen Verdächtigen an, sondern mit zwei Meilensteinen aus Polen. Mir liegt ja der polnische Jazz der 60er und 70er sehr am Herzen und ich habe (auch auf Grund eines praktischen Importkontaktes in Polen)hier einiges aus der "Polish Jazz" Serie von Universal Music Poland hier im CD Regal stehen. Wen es interessiert, dem sei gesagt, dass all diese CDs in wunderbaren, teilglänzenden Digipacks mit umfangreichen Linernotes kommen und dafür ausgesprochen günstig sind; zumindest wenn man sie über polnische Shops wie empik.pl bestellt.
Beginnen möchte ich mit dem Meilenstein polnischer Fusion:

mp
Laboratorium
Modern Pentathlon, 1976

Bass Guitar – Krzysztof Ścierański
Drums, Percussion – Mieczysław Górka
Electric Guitar, Acoustic Guitar – Paweł Ścierański
Leader, Electric Piano, Piano, Synthesizer – Janusz Grzywacz
Vocals, Alto Saxophone, Bass Clarinet – Marek Stryszowski

Auch wenn ich persönlich den 1979er Release "Quasimodo" bevorzuge, so gilt dieses Debütalbum als die Jazzrockplatte des Landes und stellt auch gesamteuropäisch einen markanten Punkt in der Geschichte des Jazzrock da. Und gerade weil der epische und in mehrere Teile zerlegte Opener "Pięciobój Nowoczesny" eben eher eine kaleidoskopartige Reise in einen faszinierenden Soundkosmos aus elektronischen Klängen, Effekten, aber auch zwischendurch straightem und kompakten Jazzrock ist, ist diese Platte so wichtig wie gut. Die Band schöpft nicht nur aus ihren frühen Erfahrungen als Rockkombo, die zum Jazz fand, sondern scheut sich vor keinem Experiment mit ihren Instrumenten. Durch die markante Stimme von Saxophonist Marek Stryszowski, der diese ohne Worte als Instrument einsetzt, ist dann ein zweiter Charakterpunkt schon hier zu hören. Die dritte Charaktereigenschaft der Band ist ihr einfach geschmeidiger und geschlossener Gruppenklang. Laboratorium fanden schon auf dieserm Erstling zu einem harmonisch- dichten Sound, der sofort ins Blut geht. Trotz komplexer Kompositionen und enormen Könnens jedes einzelnen ist es diese melodische Geschlossenheit, die die Band ausmacht. Es mag Fusionkombos gegeben haben, deren Mitglieder sich deutlich virtuoser in ihren Einzelleistungen präsentierten, aber kaum eine mit so einem unverwechselbaren Gesamtklang.

Eine andere bekannte Fusionband aus Polen waren Extra Ball, die auch in 1976 ihr Debüt vom Stapel ließen.
eb
Extra Ball
Birthday, 1976

Bass – Jan Cichy
Electric Piano, Piano, Synthesizer, – Władysław Sendecki
Guitar, Leader – Jarosław Śmietana
Percussion – Benedykt Radecki
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Andrzej Olejniczak

Die Band um Gitarrist Jarosław Śmietana erschuf mit ihrem Erstling ein fast genauso starkes Album, wie die Kollegen von Laboratorium, jedoch gänzlich anders gelagert. Der Einstieg "Narodziny" erinnert soundtechnisch ein wenig an Terje Rypdals "Odyssey" Phase, aber schon schnell wird klar, dass die Band keinesfalls dem Norweger nacheifert. Diese Fusion ist wesentlich positiver gestimmt, geht teilweise runter wie Öl. Das Rhythmustrio harmoniert bestens und groovt herrlich geschmeidig. Und da die Band drei Frontleute hat, weil Pianist und Keyboarder Sendecki auch ein famoser Solist ist, bleibt es jederzeit spannend und abwechslungsreich. Knackige und eingängige Themen werden gekonnt mit virtuosen Soli vorallem auch von Gitarrist Śmietana ausgebaut. Extra Ball haben zwar nicht die experimentelle Ader wie Laboratorium, sind aber dafür Meister des kompakten Jazzrock, der sofort beim Hörer ankommt.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 16. Feb 2021, 14:02 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#229 erstellt: 16. Feb 2021, 14:36

Dominos (Beitrag #227) schrieb:
Hier noch ein 75er Album von der norwegischen Band Ruphus -Let Your Light Shine

Läuft gerade. Was ein Knaller! Danke für den Tipp.

Als jemand, dessen Leidenschaft für Jazz durch Al Di Meola "verursacht" wurde, lasse ich es mir natürlich nicht nehmen, sein Debütalbum hier einzustellen:
jpc.de
Al Di Meola
Land of the Midnight Sun, 1976

Bass – Anthony Jackson
Drums – Lenny White
Bass, Vocals – Stanley Clarke
Bass Guitar – Jaco Pastorius
Drums – Alphonse Mouzon
Electric Guitar, acoustic Guitar, Synthesizers – Al Di Meola
Electric Piano, Synthesizer [Mini-Moog] – Barry Miles
Percussion – Mingo Lewis
Piano [Acoustic Piano], Marimba – Chick Corea

Hier begann alles! Na ja, eigentlich nicht ganz, schließlich war der junge Italo- Amerikaner bekanntlicherweise schon Mitglied bei Return To Forever bis zu deren Auflösung gewesen und hatte sein einzigartiges Können massiv unter Beweis gestellt.
Doch schon kurz nach dem Corea die Band für alle Beteiligten einigermaßen schockhaft auf dem Höhepunkt ihres Erfolges auflöste, ging Di Meola seine Sololaufbahn an. Er nahm unter Beteiligung einiger der größten Könner und Virtuosen ihres Faches sein Debütalbum auf, welches ganz sicher zu den stilsichersten und wegweisendsten Erstlingen im Jazzrock überhaupt zählt. Hier ist in seiner Basis schon alles vorhanden, was den Gitarrenwizard nur kurze Zeit später in den Olymp hieven sollte und ihn bis heute ausmacht: Komplexe, leidenschaftliche Kompositionen, extreme Virtuosität auf eigenem Level und dieses lodernde Klangfeuer auf beiden Arten der Gitarre; akustisch und elektrisch.
Dass Chick Corea enorm viel von seinem Protegé gehalten hat, zeigt sich in der Widmung und Beteiligung am Schlußstück "Tales of a black forest". Und dass Corea mit seinem Mut, einen damals 17- jährigen Jungspund in die virtuoseste Jazzrockband der damaligen Zeit zu holen, goldrichtig lag, zeigt Di Meola in jeder Sekunde der Platte. Keiner holte aus der Les Paul mehr raus als er, keiner verband südländisches Temperament und amerikanischen Jazzrock gekonnter als er. Auch wenn sein Debütalbum noch nicht ganz ausgereift erklingt, so weist es den Weg zu der Platte, die Di Meola ein Jahr später zur Legende machte und auf der er den Jazzrock in eine andere Sphäre hob.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 16. Feb 2021, 18:12 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#230 erstellt: 16. Feb 2021, 16:04
Sarabande nach Johann Sebastian Bach ist vorzüglich. Sehr gut gemacht von Al Di Meola.

Jetzt weiß ich auch den Grund für mein Aussortieren des Albums vor etlichen Jahren. Die weibliche Stimme und auch die der beiden Männer sind natürlich nicht nach meinem Geschmack. Bei einer Vinyl kann man das Stück nicht einfach so ausblenden.

Heute gestreamt bei Tidal HiFi. Da geht das wunderbar. Die übrigen Tracks gefallen mir sehr gut.
arnaoutchot
Moderator
#231 erstellt: 16. Feb 2021, 16:26

Mr._Lovegrove (Beitrag #229) schrieb:
Auch wenn sein Debütalbum noch nicht ganz ausgereift erklingt, so weist es den Weg zu der Platte, die Di Meola ein Jahr später zur Legende machte und auf der er den Jazzrock in eine andere Sphäre hob.


Bei solchen Sätzen muss ich zwar ganz schön schlucken, aber von mir aus ... die ersten drei Platten von ihm (startend mit der o.g.) waren gut, dann entwickelte es sich aber recht schnell zur Unerträglichkeit für mich ...


Ja, 1976 war ein gutes Jahr und da ging so langsam mein bewusstes Musikhören und Plattenkaufen los. Zuerst zwar eher Beatles, Sweet, Genesis, aber recht schnell dann Zappa, Weather Report und Return to Forever. Und Gong. Keine Ahnung mehr, wie ich dazu kam, die ersten psychedelischen Platten der Band gefielen mir damals in ihrer Verschrobenheit noch nicht besonders, Pierre Moerlen's Gong hatte es mir aber angetan. Die Gazeuse (Virgin 1976) stammt noch aus der Zwischenwelt zwischen Daevid Allens ersten Platten und der dann auch nach Moerlen benannten späteren deutlich jazz-rockigen Band. Moerlen war aber schon an den Drums, unterstützt von den wunderbaren Perkussionisten Mino Cinelou und Mireille Bauer. Hier tauchte auch erstmals Allan Holdsworth an der Gitarre in meiner musikalischen Welt auf. Eine feine Platte, wer die Shamal mag, ist hier sicherlich nicht ganz falsch.

R-15957724-1600900457-7433.jpeg
https://www.discogs.com/Gong-Gazeuse/release/15957724


Und weil's für mich dazu passt: Der vorherige Gong-Gitarrist Steve Hillage legte mit L (Virgin 1976) seine zweite Soloplatte vor. Ja, klar, das ist psychedelischer Rock, aber wer dabei Unterstützung von Don Cherry bekommt, hat sich wenigstens eine kurze Erwähnung hier verdient. Danach ging das Werk von Hillage mehr in eine rockig-elektronische Richtung.

R-768104-1157127661.jpeg
https://www.discogs.com/Steve-Hillage-L/release/768104
Micha_L
Stammgast
#232 erstellt: 16. Feb 2021, 17:08

Mr._Lovegrove (Beitrag #229) schrieb:

Dominos (Beitrag #227) schrieb:
Hier noch ein 75er Album von der norwegischen Band Ruphus -Let Your Light Shine

Läuft gerade. Was ein Knaller! Danke für den Tipp.

Als jemand, dessen Leidenschaft für Jazz durch Al Di Meola "verursacht" wurde, lasse ich es mir natürlich nicht nehmen, sein Debütalbum hier einzustellen:
jpc.de
Al Di Meola
Land of the Midnight Sun, 1976

............................



Das nehme ich zum Anlaß, außerhalb der Chronologie auf eine Neuerscheinung hinzuweisen.

Wer DiMeola und "Friday Night in San Francisco" mag, dem wird auch dieses Album gefallen.

https://www.youtube.com/watch?v=mheFiDtM1ms

Meola spielt sogar mit auf der hier vorgestellen Platte Hazar: Reincarnated

Das Spiel von Hazar erscheint mir sogar packender als das der späten Meola-Platten.


[Beitrag von Micha_L am 16. Feb 2021, 17:12 bearbeitet]
crim63
Inventar
#233 erstellt: 16. Feb 2021, 22:46
Hallo !

Oh ja, bei Al Di Meola bin ich sofort dabei, angefangen habe ich mal mit so einer 5 CD Compilation die fand ich ganz interessant.
Dann hat Mr. Lovegrove noch etliche andere interessante Platten von Meola vorgestellt, die mir auch sehr gefielen, mittlerweile habe ich hier
nun ein gutes Dutzend Meola`s auf Vinyl vorliegen.
Ich hatte mir auch schon seit längeren eine Jazz-Rock Platte notiert aus 76 aber ich habe sie mir vorhin noch mal angehört und blas eine
Vorstellung hier ab. Es handelt sich um Stomu Yamashta's Go ‎– Live From Paris, nach dem hören ist es doch mehr Rock als Jazz.
Eine schöne LP die gefällt mir, aber ich denke die passt hier nicht her.
Aber ich hab noch eine gute Fusion Band mit einem sehr guten Drummer, aber dazu morgen mehr.

Gruß Maik
andreas3
Inventar
#234 erstellt: 16. Feb 2021, 23:40
Nachdem ich Steve Hillages Fish Rising (75) nochmal gehört hatte fand ich ebenfalls kaum Jazzelemente, zu L fiel mir der Hurdy Gurdy Man ein und ich habs gar nicht erst versucht. Dass Don Cherry dabei war hatte ich längst vergessen, die werde ich jetzt nochmal hören.

Jetzt wo er erwähnt wird erinnere ich mich wieder an Stomu Yamashta, waren da nicht auch Klaus Schulze, Stevie Winwood und andere Prominente dabei? War damals ne tolle Sache!

Hier läuft:

helen 12 trees

Charlie Mariano - Helen 12 Trees
MPS 1976

Charlie Mariano - soprano, alto sax, flute, nagaswaram
Zbigniev Seiffert - violin
Jan Hammer - ac., el. piano, moog synth
Jack Bruce - bass guitar
John Marshall - drums
Nippy Noya - percussion

Es gab einen Vorgänger, von dem ich überzeugt war es sei der Nachfolger, daher noch als Nachtrag:

cascade

Charlie Mariano - Cascade
Keytone 1974

Charlie Mariano - alto, soprano sax, indian wood flutes, nagaswaram
Philip Catherine - el., spanish guitar
Chris Hinze - flute
Michael Samson - el. guitar
Jasper van´t Hof - fender piano, organ
Rob van der Broek - fender, ac. piano
John Lee - fender, ac. bass
Gerry Brown - drums, percussion

Musikalisch genau das, was die Mitmusiker versprechen: Feiner Jazzrock. Allerdings war Mariano auch tief beeindruckt von der indischen Musik und lies Elemente davon in seine Kompositionen und seine Spielweise einfließen.

Was Al Di Meola anbelangt, die ersten drei Scheiben liefen mehrere Sommer lang rauf und runter, im Auto auf Kassette. Die Musik verbreite einfach gute Laune!
crim63
Inventar
#235 erstellt: 17. Feb 2021, 11:24
Hallo !

@Andreas , ja so ist es ( Go ), von den Bekannten wären noch Al Di Meola und Michael Shrieve dabei neben Winwood und Schulze.

Gruß Maik
Dominos
Stammgast
#236 erstellt: 17. Feb 2021, 13:20
Hier mal was aus den Niederlanden ..

Spin mit dem gleichnamigen Debütalbum der Band aus 1976.
Gegründet 1974 aus größtenteils Mitgliedern der Band Ekseption.
Aufgelöst hat sich die Band 1977, wobei sie 2 Alben rausgebracht haben.

R-2186139-1269954441.jpeg

Bass, Synthesizer, Klavier, Cello - Jan Hollestelle
Cover - Chris Duinmeijer
Schlagzeug, Percussion - Cees Kranenburg *
Gitarre, Synthesizer - Hans Hollestelle
Tastaturen - Hans Jansen
Produzent - John Sonneveld , Spin (10)
Schilf, Flöte - Jan Vennik
Trompete, Flugelhorn - Rein Van Der Broek *
crim63
Inventar
#237 erstellt: 17. Feb 2021, 22:51
Hallo !

@Dominos, das ist ja interessant, ich habe die Spin auch hier stehen aber seit Jahren nicht mehr angehört. Das werd ich wohl mal ändern müssen,
denn ich hätte gar nicht gedacht das die hier her passt.
Dann komme ich mal zu einer weiteren Fusion Band, ich hatte ja schon angekündigt die haben u.a. einen guter Drummer, nämlich Phil Collins.
Die Band "Brand X" ist eine meiner Liebsten im Bereich des Fusion, obwohl mittlerweile was ich hier schon an Bands kennen lernen durfte
ist alles spitzenmäßig. Ich habe die ersten 7 Platten der Band hier stehen und mit der vorliegenden gaben sie 1975 Ihr Debüt. Nach dem 1982er Album
"Is There Anything About?" hab ich die Band nicht weiter verfolgt, da kam auch nichts mehr Wesentliches.
Es ist mMn nicht das beste Album der Band aber es ist feiner Fusion zu hören, sind doch nur namhafte Musiker in der Band vertreten.
Ich übernehme mal den Discogs Eintrag 1zu1 :
Jazz Fusion band active from 1975 to 1980, 1992 to 1999 & since 2015. Notable members include Genesis drummer & vocalist Phil Collins, guitarist John Goodsall, bassist Percy Jones, Herbie Hancock's drummer Mike Clark, then Al Di Meola‘s live drummer Chuck Bürgi, and co-founder of Brand X and long time keyboard player and producer Robin Lumley.
Sieben wunderbare Stücke sind drauf, ein Anspieltipp wäre, ( besonders für Bass Freunde ) das Titelstück "Unorthodox Behaviour" hier spielt Percy Jones
eine super Basslinie durch das gesamte Stück, wat klingt dat herrlich.......

Brand X UB

Gruß Maik
andreas3
Inventar
#238 erstellt: 17. Feb 2021, 23:55
Hier läuft wieder Charlie Mariano:

thr door is open

Pork Pie - The Door Is Open
MPS / BASF 1976

Philip Catherine - el., ac.guitar, banjo
Jasper van´t Hof - e-piano, prepared organ, grand piano
Charlie Mariano - alto, soprano sax, flute, bamboo flute, nagaswaram
Bo Stief - el. bass
John Marshall - drums

Wie auch der weiter oben genannte Vorgänger Transitory kann The Door Is Open wie auch die beiden zuletzt genannten Platten von Mariano mich bis heute begeistern.

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#239 erstellt: 18. Feb 2021, 00:10
ok, "again what learned" ;), die Door is Open kannte ich nicht ...


crim63 (Beitrag #237) schrieb:
Brand X ... Es ist mMn nicht das beste Album der Band ...


Danke für die Erwähnung, die hatte ich auch auf meiner geistigen Liste. Ich hätte es nicht besser schreiben können. Lediglich "nicht das beste Album" liess mich kurz stutzen .. ich bin gespannt, welches das bei Dir toppt. Ich habe auch einen persönlichen anderen Favoriten der Band, aber die Unorthodox Behaviour war schon ein ziemlich gutes Debut.


Mir fiel noch Colosseum II - Strange New Flesh - Bronze 1976 ein. Eigentlich eine Hard-Rock-Band, die unter der Ägide des Jazz-Drummers Jon Hiseman eine Jazz-Rock-Platte macht. Der Werdegang des Gitarristen Gary Moore ist bekannt, Keyboarder Don Airey war dann danach u.a. bei Rainbow etc. Aus meiner Sicht die mit Abstand beste Platte der zweiten Colosseum-Formation, die späteren Nachfolger Electric Savage und War Dance strapazierten das Konzept dann bis an die Schmerzgrenze ... Anspieltipp der hier genannten die kleine Symphonie Down to You (basierend auf einer Komposition von Joni Mitchell).

R-1345034-1466919389-5066.jpeg
https://www.discogs....w-Flesh/master/28201
andreas3
Inventar
#240 erstellt: 18. Feb 2021, 00:49
@arnaoutchot: Michael, dass du etwas nicht kennst..

Hier läuft jetzt eins der herausragenden Alben aus diesem fruchtbaren Jahr:

black market

Weather Report - Black Market
CBS 1976

Wayne Shorter - soprano, tenor sax, lyricon
Joe Zawinul - piano, e- piano, synth.
Alphonso Johnson - e-bass
Jaco Pastorius - e-bass
Chester Thompson - drums
Narada Michael Walden - drums
Alex Acuna - percussion
Don Elias - congas, percussion

Shorters und Zawinuls Konzept, das sie im Mysterious Traveller vorstellten, in Tale Spinnin´weiterentwickelten, wurde hier zur Perfektion getrieben. Das ging soweit, dass man während der Aufnahmen mit zwei verschiedenen Rhythmuscrews arbeitete. Und das Ergebnis ist noch heute überzeugend. Und jedes Stück ein Highlight.

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#241 erstellt: 18. Feb 2021, 01:12

andreas3 (Beitrag #240) schrieb:
Shorters und Zawinuls Konzept, das sie im Mysterious Traveller vorstellten, in Tale Spinnin´weiterentwickelten, wurde hier zur Perfektion getrieben.


Auch das hätte ich nicht besser schreiben können. Für mich ist das die Trilogie der drei besten Platten von Weather Report. Bereits die nächste Heavy Weather ist noch gut (alleine wegen dem Jazz-Hit Birdland), aber liess dann schon nach, war mir zu glatt. Wiederum der Nachfolger Mr. Gone ist heute schon gar nicht mehr in meiner Sammlung ... aber ich greife vor.


Ich muss doch nochmals Onkel Frank herholen. In den letzten Tagen des Jahres 1976 kehrte Frank Zappa im Palladium New York doch nochmals zum Jazz-Rock zurück. Die Aufnahmen sind bekannt unter dem dann in 1977 erschienenen Album Zappa in New York, in den Wirren eines bitteren Streits von Zappa mit seiner damaligen Plattenfirma Warner. An Bord sind mit den Brecker Brothers, Lou Marini, Tom Malone, Ronnie Cuber, David Samuels etc. eine Heerschar gestandener Jazzer, die bei Zappas Kompositionen an ihre Grenzen gekommen sein dürften, allen voran beim teuflischen The Black Page, das von vielen Fachleuten als eine der komplexesten Kompositionen, die es gibt, bezeichnet wurde. In ihrer vollen Grösse waren die Aufnahmen dann erst in der 40th Anniversary Deluxe Edition von 2019 nachzuvollziehen, die ein etwa dreistündiges Originalkonzert rekonstruierte (mehr, wen es interessiert, im Zappa-Thread, hier im Forum).

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Mr._Lovegrove
Inventar
#242 erstellt: 18. Feb 2021, 08:23
Hier eine meiner absoluten Lieblings- Fusionplatten:
R-4220055-1358890742-1809.jpeg
Joachium Kühn
Hip Elegy, 1976

Bass Guitar – John Lee
Drums – Alphonse Mouzon
Guitar – Philip Catherine
Percussion – Naná Vasconcelos
Piano, E-Piano, Synthesizer– Joachim Kühn
Trumpet – Terumasa Hino

Diese Platte hat alles, was sich das Jazzrockherz nur wünscht; punktgenau getroffene Kompositionen und Arrangements und einfach brillante Musiker, die die Fusion nicht nur hier allesamt leben. Wenn man den Namen Joachim Kühn hört, wird man ihn womöglich zunächst nicht mit Jazzrock verbinden, jedoch war er Mitte der 70er einer der besten Musik dieses Genre, zumindest in Europa. Und trotz eindeutig erkennbarer Fusionstilistiken macht der Pianist auf der Platte vieles anders, als andere Musiker dieser Zunft. Er stellt sein Piano oder E-Piano gestalterisch geschickt in den Vordergrund, benutzt es nicht nur als normales Soloinstrument, sondern reguliert damit den Gesamtcharakter der Musik enorm.
Aber auch alle anderen Beteiligten geben sich diesen enorm melodischen und flüssigen Songs gänzlich hin. Catherine ist ein begnadeter Gitarrist mit einem wunderbar scharfen Sound, Terumasa Hino gibt sich wie immer technisch brillant und die Rhythmustruppe hat mit Drumgroßmeister und Fusiongott Mouzon den besten Anführer.
Und doch hat Kühn die Kompositionen so klug konstruiert, dass niemals das Solo oder der Solist über der Musik steht, sondern sie mit Eigensinn wiedergibt und ausgestaltet. Und genau deshalb ist die Platte so gut.
Freunde der CD müssen übrigens ziemlich genau schauen, das Album erschien nur einmal auf Silberling, nämlich innerhalb der mps Most Perfect Sound Edition im Digipack im Jahre 2003. Die Preise für diese CD bewegen sich zur Zeit zwischen unverschämt und kriminell. Immerhin ist das Album auch im Stream zu hören.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 18. Feb 2021, 08:28 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#243 erstellt: 18. Feb 2021, 21:56
Na gut, dann muss ich mich evtl. dem Kühn mal nähern, bislang sind wir keine Freunde geworden.

Was ist mit Al Jarreau ? Fusion ist es auf jeden Fall, die Stücke sind zT von "Rockern" wie Elton John, James Taylor, Leon Russell oder Antonio Jobim. Seine Begleiter sind Joe Sample, Wilton Felder, Larry Carlton, Ralph MacDonald etc. Auch seine Vokalartistik war damals bahnbrechend und hat quasi eine ganze Schule begründet. Ich finde es zwar auch ein wenig angestaubt nach über 40 Jahren, aber die Glow (Reprise 1976) ist eine geschlossene Platte und wird von mir immer noch mit Freude gehört.

R-1435447-1300751494.jpeg
https://www.discogs.com/Al-Jarreau-Glow/release/1435447
andreas3
Inventar
#244 erstellt: 18. Feb 2021, 23:10
Das schöne an diesem Fred ist für mich, dass ich an Sachen erinnert werde, die längst vergessen schienen. Hip Elegy lag damals oft auf meinem Plattenspieler, ich weiß auch nicht wo die geblieben ist..

Hier läuft die 76er von Volker Kriegel:

topical harvest

Volker Kriegel - Topical Harvest
MPS 1976

Volker Kriegel - ac, el guitar, banjo, flute, percussion
Rainer Brüninghaus - keyboards
Hans Peter Stroer - bass, mellotrone, ac. guitar, synth
Joe Nay - drums
Peter Giger - percussion
Ray Mantilla - congas

Guest:
Albert Mangelsdorff - trombone
Peter Coura - guitar

Die Stücke sind kompakter, aber von der Spielfreude und Virtuosität her drängen sich Vergleiche mit Missing Link auf. Mangelsdorff ist leider nur an einem Stück beteiligt (und nochmal kurz am Ende einer Percussion- Session). Kriegels Stücke sind gleichzeitig komplex und relaxed, sehr durchsichtig arrangiert und aufgenommen. Gut gealtert!
crim63
Inventar
#245 erstellt: 18. Feb 2021, 23:21
Hallo !

Den Al Jarreau hat ich jetzt gar nicht auf dem Schirm, aber das geht in Ordnung denke ich. Ich hab den Nachfolger "Look To The Rainbow ",
mit dem Album ist Jarreau in der DDR zur Legende geworden. Das haben sich die meisten Plattenfreunde in der Tschechei besorgt.
Noch mal kurz zu Brand X, ja es gibt für mich ein Nr.1 Album, das kommt ja bald......

Gruß Maik
Gomphus_sp.
Inventar
#246 erstellt: 19. Feb 2021, 00:50

Mr._Lovegrove (Beitrag #242) schrieb:
Hier eine meiner absoluten Lieblings- Fusionplatten:
R-4220055-1358890742-1809.jpeg
Joachium Kühn
Hip Elegy, 1976


Lovegrove, deine Joachim Kühn Platte erinnert mich an eine Fusion Platte, die ich besitze, an die ich aber gar nicht mehr gedacht habe. Ebenfalls bei der Musik Produktion Schwarzwald erschienen. Anscheinend waren da auch die gleichen Covergestalter tätig (Painting – Gabriele Laurenz und Cover Design – Bernhard Wetz). Ist aber 1975 erschienen. Der Nachtrag sei mir gestattet, um auch zu verdeutlichen, wie sehr Fusion und Rock den Jazz beeinflusst haben, so das eine neue groovende und tanzbare Musik entstehen konnte.

Und diese Fusion Platte liegt gerade auf dem Plattenteller...

j68.

The Rolf Kühn Group ~ Total Space (1975)

Label: MPS Records – 0068.065, MPS Records – MPS 15.392
Format: Vinyl, LP, Album, Reissue
Land: Germany
Genre: Jazz
Stil: Fusion, Jazz-Funk

Bass – Bo Stief
Clarinet, Arranged By, Producer – Rolf Kühn
Drums – Daniel Humair, Kasper Winding
Electric Piano, Piano – Joachim Kühn
Guitar – Philip Catherine
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Gerd Dudek
Trombone – Albert Mangelsdorff

Gruß Heiko
arnaoutchot
Moderator
#247 erstellt: 19. Feb 2021, 11:07
Nachdem ich ja jetzt mit Al Jarreau schon ein wenig im Sumpf des Smooth Jazz gewatet habe, noch einer, der in 1976 zumindest kommerziell ganz gross rauskam: George Benson - Breezin' - Warner 1976. Bensons erste Platte bei Warner wurde ein riesiger Erfolg. Für meine heutigen Ohren ehrlich gesagt weitgehend schwer erträglich, aber Bensons Gitarre hat schon was, besonders beim Titelstück. Das ist ein Klassiker.

R-1152545-1410896990-5541.jpeg
https://www.discogs.com/George-Benson-Breezin/release/1152545
Micha_L
Stammgast
#248 erstellt: 19. Feb 2021, 19:33
Die "Breezin" habe ich seit ihrem Erscheinen.

Zur Spieltechnik kann ich nichts sagen. Benson wurde damals zu den weltbesten Gitarristen gezählt.

Ich finde die Musik der Platte eher süßlich-seicht und war enttäuscht.
(schon das Cover ließ dies erahnen)


[Beitrag von Micha_L am 19. Feb 2021, 19:39 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#249 erstellt: 19. Feb 2021, 23:40
Auch er beherrschte den Jazzrock:

yellow and green

Ron Carter - Yellow And Green
CTI 1976

In wechselnden Besetzungen:

Ron Carter - ac. bass, piccolo bass, percussion
Billy Cobham - drums
Dom Um Romao - percussion
Hugh McCracken - guitar
Kenny Barron - piano
Don Grolnick - piano, e-piano

Es beginnt mit einem federleichten rein akustischen Jazzquartett mit Piano und Gitarre, doch bereits im zweiten Stück präsentiert Carter E-Piano und E- Gitarre, um dazu auf einem Piccolobass eine zweite Solospur neben seinen Contrabass zu setzen. Grandios. Es folgt ein Solostück für den Piccolobass, was an einen Guitar- Standard erinnert. Auf der zweiten Seite noch drei Stücke in Trio und Quintettbesetzung, die teils jazzrockig daherkommen, teils auch den traditionellen Jazzhörer erfreuen und Carter als Ausnahmebassisten präsentieren. Wobei auch seine Mitmusiker durchaus glänzen.

Grüße!
Mr._Lovegrove
Inventar
#250 erstellt: 20. Feb 2021, 10:17
Eine darf natürlich in diesem Reigen auf keinen Fall fehlen:
jpc.de
Hiroshi Suzuki
Cat 1976

Bass – Kunimitsu Inaba
Drums – Akira Ishikawa
Keyboards, Electric Piano – Hiromasa Suzuki
Saxophone – Takeru Muraoka
Trombone – Hiroshi Suzuki

Diese Scheibe habe ich seit den ersten Sekunden des Hörens in mein Herz geschlossen! Posaunist Suzuki hat eine Truppe um sich geschart, die es einfach drauf hat. Speziell sein Namensvetter Hiromasa Suzuki, selber ein bekannter Leader in Japan, hievt das Fender Rhodes E-Piano in eine neue Sphäre.
Und die Truppe hat anscheinend extrem viele CTI- Platten gehört, dazu einige Roy Ayers Scheiben der Zeit und die eine oder andere Soulplatte, auch Herbie Hancock stand auf der Zutatenliste. Dann haben sie all diese tolle Dinge genommen, den ganzen Unrat, die ganzen aufgequollennen Arrangements und alles überflüssiges Zeugs entfernt und die Kernqualitäten dieser Bestandteile freigelegt, geputzt und all das zu einer unglaublich leckeren neuen Suppe verarbeitet. Hier noch eine Prise Japanjazzstyle, dort ein Dreh mit der Groovemühle, da eine Extraportion Glitzern aus dem E-Piano und fertig ist eine Platte, die so extrem geschmeidig, so pur und rein und doch immer auf verflixtem Zug groovt und swingt, wie es kaum eine zweite Jazzfunkfusionplatte erwirkt. Das zweite Stück "Kuro to shiro" sei hier als exemplarisches Beispiel für die Kunst der Gruppe erwähnt.
Und alle fünf sind daran gleich beteiligt. Sowohl Suzuki an der Posaune als auch Saxophonist Muraoka spielen ein geniales Solo nach dem anderen. Mal relaxt, mal mit drängender Vehemenz nehmen sie die Grooves des Rhythmustrios locker mit und reiten diese Welle perfekt. Und die Rhythmustruppe ist kein Trio von Traurigkeit. Und ich bin froh, dass man sich für einen Kontrabassisten entschieden hat. Das gibt der Musik eine gewisse Boppigkeit und Entschlacktheit.
Und wie genial die Truppe arbeitet, kann man sich gleich im ersten Stück mit Verwunderung und offenem Mund anhören, denn wie geschickt hier mit Pausen umgegangen wird, das habe ich so noch nicht gehört.
Auch klanglich ist das ganze sehr lecker aufbereitet und macht enormen Spaß.
Mr._Lovegrove
Inventar
#251 erstellt: 20. Feb 2021, 10:27
Und wie fast jedes Jahr in den 1970ern beglückte uns Klaus Doldinger mit Passport mit einer Platte:
R-8752630-1587218193-2009.jpeg
Passport
Infinity Machine, 1976

Bass, Guitar, Effects– Wolfgang Schmid
Drums, Percussion – Curt Cress
Keyboards, Synthesizer – Kristian Schultze
Saxophones, Synthesizer, Voice, Keyboards – Klaus Doldinger

Die auf den "harten" Kern reduzierte Truppe zeigt hier, was sie drauf hat. Dieses Album klingt konzentriert, entschlackt und auf den Punkt gebracht. Dabei pendelt Doldinger als Komponist zwischen drückenden Jazzrocksongs und fantastisch ausgeleuchtetem Balladenmaterial. Die Keyboards und Synthesizer bekommen einige enorm gelungene Einsätze und sowohl Doldinger als auch Schultze finde sich in diesem Metier virtuos zurecht. Und Curt Cress ist einfach ein überragender Schlagzeuger, der einfach jeden Takt präzise beherrscht. Eine geile Platte!
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