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Der Jazzrock – Fusionen, Helden, Platten (eine Geschichte)

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Mr._Lovegrove
Inventar
#251 erstellt: 20. Feb 2021, 10:27
Und wie fast jedes Jahr in den 1970ern beglückte uns Klaus Doldinger mit Passport mit einer Platte:
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Passport
Infinity Machine, 1976

Bass, Guitar, Effects– Wolfgang Schmid
Drums, Percussion – Curt Cress
Keyboards, Synthesizer – Kristian Schultze
Saxophones, Synthesizer, Voice, Keyboards – Klaus Doldinger

Die auf den "harten" Kern reduzierte Truppe zeigt hier, was sie drauf hat. Dieses Album klingt konzentriert, entschlackt und auf den Punkt gebracht. Dabei pendelt Doldinger als Komponist zwischen drückenden Jazzrocksongs und fantastisch ausgeleuchtetem Balladenmaterial. Die Keyboards und Synthesizer bekommen einige enorm gelungene Einsätze und sowohl Doldinger als auch Schultze finde sich in diesem Metier virtuos zurecht. Und Curt Cress ist einfach ein überragender Schlagzeuger, der einfach jeden Takt präzise beherrscht. Eine geile Platte!
andreas3
Inventar
#252 erstellt: 20. Feb 2021, 22:09
hard work

John Handy - Hard Work
ABC / Impulse 1976

John Handy - alto-, tenor sax, vocals
Hotep Cecil Barnard - keyboards
Mike Hoffmann - guitar
Chuck Rainey - el. bass
James Gadson - drums
Eddie "Bongo" Brown - bongos, percussion
Zakir Hussain - tabla, flute

Handy ist Jahrgang 1933, spielte bereits 1958 bei Charles Mingus und gründete 1961 seine erste eigene Gruppe, seit 1968 ist er Musikpädagoge an verschiedenen amerikanischen Hochschulen. Mitte der 70er wurde er durch seine Zusammenarbeit mit dem indischen Sarod- Spieler Ali Akbar Khan bekannt, da war Zakir Hussain ebenfalls dabei. Ein alter Hase also. Entsprechend abgeklärt kommt seine Musik daher, da passt alles, Einflüsse aus Blues, Rock, Soul, Funk integriert er in seine Stücke und hat auch Gesangsnummern dabei, die er im Vergleich zu manch anderen Instrumentalisten recht gut darbietet. Die Band ist gut eingespielt und hat hörbar Spaß an den Stücken, die überwiegend für gute Laune sorgen. Das Titelstück war ´76 ein kleiner Hit.
umher
Inventar
#253 erstellt: 21. Feb 2021, 21:22
@arnaoutchot: die Glow von Al Jarreau ist eine meiner Liebsten von ihm. Fusion? Klar doch.


@Andreas3: John Handy - Hard Work steht auf meiner Liste. Von ihm hab ich nur Carneval, und Where Goes The Boats mit L. Ritenour, das mich zu folgender Einbringung führt:


Lee Ritenour – First Course / CBS Columbia 1976


Personel:

Lee Ritenour – guitars (1-4, 6, 8); classical guitars (5, 9)
Bill Dickinson – bass (1, 8 )
Louis Johnson – bass (2, 6)
Chuck Rainey – bass (3, 4, 7)
Dave Grusin – electric piano (1-3, 6-9); synthesizers (2, 3, 6, 7, 9); organ (4); clavinet (8); acoustic piano (9); horns arrangement (4, 6)
Michael Omartian – clavinet (1); horns arrangement (1)
Larry Nash – clavinet (2, 4, 6); acoustic piano (4)
Jerry Peters – clavinet (3); acoustic piano, synthesizers (7)
Patrice Rushen – clavinet (8 )
Harvey Mason – drums (1-3, 6-8); percussion (2, 3)
Ed Greene – drums (4)
Jerry Steinholtz – percussion (3, 7, 8); congas (7, 8 )
Ian Underwood – synthesizer programming (2, 3, 6, 7, 9)
Tom Scott – tenor saxophone (1, 8: solos; 2, 4, 6); lyricon (4, 8: solos); horns arrangement (2, 8 )
Ernie Watts – tenor saxophone (1)
Jerome Richardson – baritone saxophone (1, 2, 4, 6, 8 )
Chuck Findley – trumpet (1, 2, 4, 6, 8 )
Frank Rosolino – trombone (1, 2, 4, 6, 8 )


Lee Ritenour präsentiert auf seinem Debut-Album eine gelungene Zusammenführung von Rock Rythmen und Jazz Elementen, gewürzt mit einer grosszügigen Prise Funk. Damit reiht er sich ein zu den Protagonisten des West-Coast-Fusion. Ritenour hat wie wohl viele andere Künstler ebenfalls Wes Montgomery zum Vorbild und versucht auf der Elektroakustischen Kunststücke, wie man sie auf einer Strat oder Les Paul angeht. Das und seine messerscharfe und punktgenaue Artikulierung machen ihn zu einem ausgezeichneten Gitarristen sowohl in der Rhythmusbegleitung als auch im Lead-Solo.

Er hat für die Aufnahmen die damals angesagtesten Musiker von Los Angeles zusammen getrommelt, neben dem künftigen Michael Jackson-Bassisten Louis Johnson etwa Harvey Mason am Schlagzeug, der schon bei Hancocks Chameleon mit seinem ausgeklügelten Spiel den passenden Takt hinein bringt, dann Keyboardistin Patrice Rushen, die zwei Jahre zuvor im zarten Alter von 19 Jahren mit ihrem Prelusion die Jazzkritiker überrascht, oder etwa Tom Scott, der dem elektronischen Saxophon namens Lyricon Bekanntheit beschert. Ebenso vertreten die Bläsersektion aus Chuck Findley, Jerome Richardson und Frank Rosolino, sowie Dave Grusin ebenfalls an den Tasten, welcher zu der Zeit im Smooth Jazz und Filmmusik Potential vermutet - auch hier auf dem Album findet sich mit Theme From Three Days Of The Condor bereits Agententhrillermusik - und der mit Larry Rosen das Label GRP gründet, wohin auch Ritenour später wechselt, nachdem dieser zuvor noch ein paar ganz hervorragende Fusion-Alben gemacht hat. Im Link zu hören der Titel Wild Rice (8).

Gruss Urs
andreas3
Inventar
#254 erstellt: 22. Feb 2021, 01:29
@ Urs: Schön, Carneval steht hier auch bereit!



Da es nichts Neues gab, musste Altes her:

water babies

Miles Davis - Water Babies
Columbia 1976

Je drei bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus dem Jahr 1967 mit dem bekannten akustischen Quintett, und 1968 mit Hancock und Chick Corea an den E- Pianos sowie Dave Holland am Bass. Auf der ursprünglichen LP fehlt das letzte Stück gegenüber der CD. Alle Aufnahmen sind es wert, veröffentlicht zu werden, zumindest von CD klingts sehr manierlich und musikalisch ein feines Album.

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#255 erstellt: 22. Feb 2021, 12:08
Noch eine letzte vokale Platte von mir, die aus meiner Sicht deutlich von Jazz-Fusion beeinflusst ist und eine Trilogie im Werk der Künstlerin beginnt, die dann mit der dritten Platte 1979 in eine noch sehr viel deutlichere Verneigung an den Jazz mündete: Joni Mitchell - Hejira - Asylum 1976. Den hörbaren Jazz-Aspekt zeigen natürlich die Stücke, auf denen Jaco Pastorius seinen biegsamen E-Bass einbringt, aber auch inhaltlich sind Stücke wie Furry Sings the Blues starke Referenzen an eine lang vergangene Zeit des Golden Age of Jazz. Hejira gehört - egal wie man sie kategorisiert - schon immer zu meinen Lieblingsplatten aller Zeiten.

Sehr viel fehlt jetzt für 1976 von dem, was mir einfällt, gar nicht mehr. Der o.g. Bassist hat noch eine Soloplatte vorgelegt, zu der ich aber ein eher gemischtes Verhältnis habe. Ach ja, und der englische Gitarrenheld hat eine bekannte/berühmte Platte vorgelegt, die ich aber noch schlimmer fand als das 1975er Werk ...

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https://www.discogs.com/Joni-Mitchell-Hejira/release/940323
HansFehr
Inventar
#256 erstellt: 22. Feb 2021, 19:02
Dieses Album wurde zum Teil kritisch bewertet. Für mich ist die Musik aber ganz in Ordnung. Rockig, funky, dann auch ruhig. Die Violine mag man, oder nicht.

Ein paar Jahre später gab es eine Remastered Edition mit Bonus Tracks.

Allan Holdsworth - Velvet Darkness
1976

Allan Holdsworth – guitar, violin
Alan Pasqua – piano
Alphonso Johnson – bass guitar
Narada Michael Walden – drums

Mr._Lovegrove
Inventar
#257 erstellt: 22. Feb 2021, 22:12
Hier noch ein paar überragende Beispiele, warum 1976 mein Fusionjahr ist.
MS
Miroslav Vitous
Magical Sheperd, 1976

Bass, Guitar – Miroslav Vitous
Drums – Jack DeJohnette
Electric Piano, Synthesizer – Herbie Hancock
Percussion – Airto Moreira
Vocals – Cheryl Grainger, Onike

Das Cover wirkt natürlich etwas peinlich, aber sind die ersten Takte dieses Monsters erst verflogen, ist man erstmal drin in dieser Platte, ist selbst das lächerlich wirkende Fell des Bassisten auf dem Foto vergessen. Schon auf dem Vorgänger "Majesty Music" fröhnte der virtuose Tscheche dem Groove. Er tauschte seinen Kontrabass teilweise gegen den E-Bass und vertiefte sich in funkige Fusion. Doch was er auf "Magical Sheperd" bietet, ist noch ein ganz anderes Kaliber. Nach einem knapp anderthalb minütigen Intro treiben er und Jack DeJohnette den Hörer reichlich unjazzig in einen funkigen, rockigen und strudelartigen Groove, in eine Art Meditation über Harmonie und Beat. Mit jedem Takt versinkt man mehr in diesem Disco- Jazz- Funk- Treibsand, über dem die Sirenen Cheryl Grainger und Onike schweben und den Hörer bezirzen.
Doch Vitous kann sogar noch anders. "New York City" ist Disco pur! Ein verflixter 4-On-The-Floor-Beat aus den magischen Händen von Jack DeJohnette, spacige Discosounds aus der unerschöpflichen Batterie von Herbie Hancock und Vitous dunkler Bass paaren sich mit diesen fast schon psychedelischen Frauenstimmen. Der Tieftöner und seine Truppe heben Disco hier auf ein anderes Level, noch bevor so mancher wußte, was Diso überhaupt ist. Das sind knapp 10 Minuten pure Clubmusik ohne jeglichen Ermüdungsfaktor; eine Art musikalisches Ecstasy.
In den Stücken danach bewegt sich der Bassist wieder mehr in Richtung Jazzrock, die Musik wirkt experimenteller, deutlich kantiger und abstrakter. Aber auch das gefällt, zumal das Schlußstück "Aim your eye" beide Welten dieser famosen Platte ebenso famos zusammenbringt.

War und ist Vitous einer der Virtuosen des modernen Bass, so ist Rob Franken einer der Virtousen am Fender Rhodes E-Piano. Der Holländer ist neben Herbie Hancock und Chick Corea wohl der einzige Keyboarder, der die Möglichkeiten dieses Instrumentes in Gänze ausgeschöpft hat und zudem erkannt hat, dass mit diesen Tasten ein ganz eigenes Klanguniversum erschlossen werden kann. Viele Platten hat er gemacht, u.a war er Stammkeyboarder bei Peter Herbholzheimer, im Trio gelang im 1976 eine ganz besondere:

Keys
The Keyboard Circle
1976, 1976

Drums – Henk Zomer
Electric Piano, Clavinet, Synthesizer – Rob Franken
Electric Piano, Synthesizer – Jan Huydts

In äußerst ungewöhnlicher Besetzung mit Drums und zwei Keyboardern, aber ohne Bass und anderen typischen Instrumenten der Fusion gelingt Franken ein packender Songzyklus voller Experimentierfreude. Die Studio- Liveaufnahmen vor Publikum entwickeln einen immer stärker werdenden Sog, einen kraftvollen und wirbelnden Strudel, dem man nicht entkommen kann.Drummer Zomer trägt hier besonders viel Last, aber er meistert diese Aufgabe mit Druck und Timing par excellence. Franken und Huydts, der oftmals auch noch die Basslinien organisiert, tauchen tief hinab in die Sounds ihrer analogen Instrumente und stellen diese in ein starkes Licht. Dies ist in der Tat eine von allen Dekorationen befreite Essenz der E-Piano Kultur, eine Art Lehrstunde, wieviel in diesem Instrument steckt.
Neben den beiden Michael Naura Alben "Rainbow Runner" und "Call" ist diese eine meine Favoriten in Sachen E-Piano-Platte. Übrigens hat als Querverweis Nauras Vibraphonist Wolfgang Schlüter auch mit Franken Aufnahmen gemacht.

Und das war es noch nicht mit 1976 bei mir.....


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 22. Feb 2021, 23:04 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#258 erstellt: 22. Feb 2021, 23:26

HansFehr (Beitrag #256) schrieb:
Allan Holdsworth - Velvet Darkness


Danke für den Tipp, kannte ich nicht ... über weite Strecken ein starkes Teil, zB das Titelstück !

Den Vitous hab ich irgendwo schon mal gehört (das schauderhafte Cover weckt Erinnerungen ... ), aber will ich auch gerne nochmals antesten.
Edit: Done. Unerträglich für mich, was v.a. an dem Gekreische der beiden Sängerinnen und dem sinnlosen Synthesizer-Gewaber liegt. Vitous ist so ein Guter, aber dieses Machwerk sollte man mit dem Deckmantel der Geschichte bedeckt lassen ...


[Beitrag von arnaoutchot am 22. Feb 2021, 23:53 bearbeitet]
crim63
Inventar
#259 erstellt: 23. Feb 2021, 00:01
Hallo !

nee, nee, nee......Machwerk sollte man mit dem Deckmantel der Geschichte bedeckt lassen.........ein cooler Satz

hat jemand von Euch Metheny`s erste Platte "Bright Size Life" von 1976, die sollte lt. Discogs Fusion sein, kenne ich leider gar nicht.

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#260 erstellt: 23. Feb 2021, 00:20

crim63 (Beitrag #259) schrieb:
hat jemand von Euch Metheny`s erste Platte "Bright Size Life" von 1976, die sollte lt. Discogs Fusion sein, kenne ich leider gar nicht.


Maik, sollest Du ändern, ist eine tolle Platte ... und ja, ich hab sie, sogar noch auf Original-Vinyl. Für diesen Thread wäre sie mir ehrlich gesagt nicht eingefallen. Das ist schon zu 95% Jazz ... auch die Yellow Fields von Eberhard Weber hatte ich kurzzeitig als Nennung erwägt, aber das ist auch eher auf der Jazz-Seite (finde ich).
Dominos
Stammgast
#261 erstellt: 23. Feb 2021, 07:57

Mr._Lovegrove (Beitrag #257) schrieb:
das lächerlich wirkende Fell


So ne Felljacke hatte ich Mitte der 70ger auch, nur damit war man damals "en vogue" unterwegs
Dazu eine lila farbene Breitcordhose, und rote Schlangenleder (imitat) Stiefel. war schon ne geile Zeit ...

Gruß


[Beitrag von Dominos am 23. Feb 2021, 08:00 bearbeitet]
Dominos
Stammgast
#262 erstellt: 23. Feb 2021, 08:51
Kazumi Watanabe Quartet - Milky Shade 1976

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Kazumi Watanabe - guitar
Fumio Karashima - electric piano
George Mraz - Base
Motohiko Hino - drum

klick

Watanabe sollte jedem Fusionkenner ein Begriff sein ..

Gruß
Micha_L
Stammgast
#263 erstellt: 23. Feb 2021, 18:05
Leider verspätet in der hiesigen Chronologie:

SBB - Polnischer Jazzrock, live 1974


https://youtu.be/rJC80ZWKMX4

https://de.wikipedia.org/wiki/SBB_(Rockband)
Mr._Lovegrove
Inventar
#264 erstellt: 24. Feb 2021, 08:12
Ich bin ja selbst kein Freund des Brechens meiner eigenen Regeln, aber diese nachgeschobene und mir gestern erst wieder in den Sinne gekommene 1975er will ich keinem vorenthalten:
jpc.de
Noel McGhie & Space Spies
Trapeze, 1975

Alto Saxophone, Soprano Saxophone – Gorge Joao
Bass – Louis Xavier
Electric Piano – Georges Edouard Nouel
Percussion, Composed By – Noel McGhie
Trumpet – Itaru Oki

McGhie, dessen Namen ich irgendwo vorher schonmal gehört hatte, ist ein britischer Drummer, der diese großartige Fusionplatte 1975 auf dem französischen Label Disques Espérance veröffentlichte. Das Label ist eigentlich spezialisiert auf World Music, aber wenn man sich die Herkunft des Musiker hier anschaut, ist das auch eine Art Weltmusik. Ich kannte vorher übrigens sonst keinen der Fünf. Das spielt auch keine Rolle, denn was die hier veranstalten ist einfach wunderbar. Fusion ohne Gitarre ist ohnehin eine tolle Angelegenheit, da hier oftmals einfach mehr Platz für die anderen ist. So ist es auch hier. Die beiden Bläser aus Japan und Brasilien brillieren sowohl in den Unisonoparts als auch als ausgereifte und charaktervolle Solisten, die den großen Namen der Szene in nichts nachstehen. Das Rhythmustrio um McGhie ist ebenso virtuos und gibt ordentlich Stoff. Der Leader spielt dabei nicht nur extrem versiert, sondern ist ein groovendes Monster, dem man zu gerne zuhört. Seine Punktgenauigkeit ist dabei ebenso faszinierend, wie seine teils außergewöhnlichen Betonungen und seine flüssige Bassdrumarbeit.
Ach so, was wird hier eigentlich genau gespielt? Das Quintett serviert grooveorientierten Fusionjazz mit einer äußerst geschmeidigen Note. Keine Spur von rockharter Aggressivität, sondern diese Musik geht vom Ohr direkt ins Bein.
andreas3
Inventar
#265 erstellt: 24. Feb 2021, 21:36
Mir ist da noch was eingefallen:

aurora

Jean Luc Ponty - Aurora
Atlantic 1976

Jean Luc Ponty - ac. and el. violin, violectra, autoharp, keyboards
Daryl Stuermer - ac. and el. guitars
Patrice Rushen - ac. and el. piano, synth
Tom Fowler - el. bass
Norman Fearrington - drums, percussion

Der französische Geiger spielte neben Frank Zappa und dem Mahavishnu Orchestra mit allen möglichen Leuten. Aurora hat mir damals gut gefallen, war aber längst in Vergessenheit geraten. Das Wiederhören gerade macht Freude!

Edit:

Gerade entdeckt: ein Liveauftritt aus 1976:



[Beitrag von andreas3 am 24. Feb 2021, 22:05 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#266 erstellt: 24. Feb 2021, 23:03

andreas3 (Beitrag #265) schrieb:
Jean Luc Ponty - Aurora


Guter Tipp ! Obwohl ich ja Geige im Jazz nicht sonderlich mag, gingen die 1970er Ponty-Platten bei mir. Diese hier ist gut, aber den Höhepunkt erreicht Ponty dann im Folgejahr, was v.a. am Gitarristen liegt, den er dann dabei hat ...

Noch kurz und schmerzlos: Soft Machine - Softs - Harvest 1976. Viel geändert hat sich nicht ggüb dem besseren Vorgänger Bundles, man hatte zwar als neuen Gitarristen John Etheridge an Bord, aber es blieb eine Karl-Jenkins-Show ... Abgesehen von einer Live-Platte 1977 (Alive and Well in Paris) ging die Band auch erst mal ein paar Jahre in den Winterschlaf. Erst 1981 kam nochmals eine (für mich) bemerkenswerte Platte.

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https://www.discogs.com/Soft-Machine-Softs/master/16872
Dominos
Stammgast
#267 erstellt: 25. Feb 2021, 09:47
Caldera Capitol 1976

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Caldera war eine amerikanische Jazz Fusionband mit starkem südamerikanischen Einschlag.
Musikalisch beeinflusst wurde die Band von Return To Forever, wie Weather Report aber eben mit Afro/Cubanischem Touch.
Die Band existierte bis 1979, wobei Sie MW 3 oder 4 Alben rausgebracht haben.
Erinnert mich auch etwas an Spyro Gyra, und teilweise an Azimuth.
Bekanntestes Mitglied der Band dürfte wohl Raul De Souza sein, den die meisten hier kennen dürften.
Fazit ...... mir gefällt sowas



Jorge Strunz — acoustic guitar, electric guitar, percussion
Eduardo del Barrio — acoustic piano, electric piano, synthesizers, percussion, clavinet, vocals
Steve Tavaglione - soprano saxophone, flute, bass, alto flute
Mike Azeredo — congas, percussion
Carlos Vega — drums, percussion
Dean Cortez — electric bass
Raul De Souza - bass trombone, trombone
Roberto da Silva - percussion
Carolyn Dennis — vocals



Gruß


[Beitrag von Dominos am 25. Feb 2021, 09:56 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#268 erstellt: 25. Feb 2021, 19:44
Azymuth läuft bei mir in der Tat gerade. Allerdings ein Album von 1983. Kommt also später dran.

Aber Chick Corea brachte 1976 eine recht komplexe Platte raus:
jpc.de
Chick Corea
The Leprechaun, 1976

Das Cover finde ich zugegebenermaßen ziemlich grauenhaft (wie so einige Cover von Corea) und einige Synthesizersounds sind ziemlich schlecht gealtert und zeittypisch. Dennoch ist das Konzeptalbum rund um den Kobold eine gelungene Sache. Ich würde es doch fast Progressive Jazzrock nennen, so sehr komplex sind Arrangements und Rhythmen teilweise angelegt. Corea engagierte dafür mit u. A. Steve Gadd (dr), Anthony Jackson (b), Eddie Gomez (b) und Joe Farrell (sax) die besten ihres Faches, die es auch gebraucht hat, um diese teils frickeligen Stücke mit Leben zu füllen. Ein paar Streicher gibt es auch noch und fertig ist eine Platte, die eher was für einen freien Kopf ist. Um mal einen Begriff aus dem Jazz Thread zu übernehmen, ist der Kaminfaktor hier eher ziemlich niedrig.
andreas3
Inventar
#269 erstellt: 25. Feb 2021, 23:49
Toll was hier alles zutage kommt, und ebenso erfreulich wie viele hier inzwischen mitmachen. Weiter so!

Mir ist noch eine Platte eingefallen, die schon lange nicht mehr in meinem Regal steht, aber jetzt läuft sie hier Dank youtube. Erschien bereits 1974, daher ein Nachtrag:

fusion

Michal Urbaniak - Fusion
CBS 1974

Michal Urbaniak - violin, soprano sax
Adam Markowicz - keys
Wojciech Karolak - keys
Czeslaw Bartkowski - drums, percussion
Urszula Dudziak - voice

Der Name ist Programm: Fusion aus Polen. Michal Urbaniak studierte in Warschau klassische Violine und gleichzeitig autodidaktisch Saxophon. Er gründete in Polen und Skandinavien Jazzbands und wanderte Mitte der 70er mit seiner Frau, der Jazzsängerin Urszula Dudziak, nach Amerika aus, wo er sich rasch in der Fusionszene einen Namen machte. Was letztendlich dazu führte, dass er auf Miles Davis´ Album Tutu das extatische Geigensolo auf dem Stück Don´t Loose Your Mind einspielte.
Das oben genannte Sopransaxophon benutzt Urbaniak ausschließlich, um an manchen Stellen seine Geige zu doppeln, was ihr einen rauheren Sound verleiht, man muss schon drauf achten, früher ist mir das nie aufgefallen.
Zum Gesang von Frau Dudziak sei gesagt, dass sie nicht singt, sondern ihre Stimme als Instrument einsetzt und sie mit Hall- oder Echoeffekten verfremdet, in diesem Kontext passts hervorragend und gibt der Musik exotische Klangfarben zwischen Gong´s Space Whisper und brasilianischen Urwaldvögeln. Musikalisch eher die harte Seite des Fusion, also geringer Kaminfaktor, obwohl es auch schöne Stellen gibt.

Grüße!
crim63
Inventar
#270 erstellt: 26. Feb 2021, 00:01
Hallo !
Die Chic Corea "The Leprechaun", 1976 habe ich auch hier stehen und ja die ist in meinen Augen nicht allzu berühmt.
Ich überlege dauernd aber mir fällt niemand weiter ein zu 1976.

Gruß Maik
Dominos
Stammgast
#271 erstellt: 26. Feb 2021, 02:08
Hier noch was schönes ruhiges von Lee Oscar 1976 United Artist records

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Lee Oscar´ Mundharmonica Spiel wird den meisten eher bekannt sein durch Eric Burdon & WAR
Sehr smooth und relaxed anzuhören ..

Gruß
Dominos
Stammgast
#272 erstellt: 26. Feb 2021, 19:46
Dann hätte ich noch Jan Akkerman & Kaz Lux - Atlantic 1976

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Wer hatte die Scheibe seinerzeit nicht, und über Jan Akkerman braucht man eh nicht viel zu schreiben.
Ihn sollte nun fast jeder kennen, ebenso sein musikalischer Werdegang.

- Jan Akkerman / guitar, bass, arranger & co-producer
AND
- Kazimierz Lux / vocals

With:
- Jasper Van't Hof / keyboards
- Rick van der Linden / keyboards
- Warwick Reading / bass
- Pierre van der Linden / drums
- Richard de Bois / drums, co-producer
- Nippy Noya / percussion
- Margriet Eshuis / backing vocals
- Maggie MacNeal / backing vocals
- Patricia Paay / backing vocals


Gruß


[Beitrag von Dominos am 26. Feb 2021, 19:47 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#273 erstellt: 27. Feb 2021, 10:41
Hier nochmal funky Jazzrock in Perfektion:
jpc.de
The Crusaders
Those Southern Knights, 1976

Bass – Robert "Pops" Popwell*
Drums, Percussion – "Stix" Hooper
Guitar – Arthur Adams, Larry Carlton
Keyboards – Joe Sample
Tenor Saxophone – Wilton Felder
Trombone – Wayne Henderson

Die legendäre Truppe auf ihrem Höhepunkt! Joe Sample und seine Jungs haben ihr Konzept der funkigen Fusion auf diesem Album absolut perfektioniert. Es mag sein, dass die frühen Alben mehr Soul versprühen, aber auf dieser Platte hatte die Band ihren Charakter und ihren Kern vollends herausgearbeitet. Stix Hoopers federnd- vehementer Groove kommt bestens zur Geltung, genauso wie Wilton Felder sahnige Saxlinien und Joe Samples dicht gewobenes Harmonienetz. Außerdem überzeugt Larry Carlton an der Gitarre. Viel Fusionbands haben ihren Sound mit der Zeit auspoliert und geglättet und das trifft auch auf die Crusaders zu, aber genau dieser Fakt macht die Platte in der Tat zu ihrer stärksten.

Alles andere als auspoliert und kommerziell war die 1976er Veröffentlichung von Yusef Lateef:

jpc.de
Yusef Lateef
The doctor is in....and out,
1976

Alto Saxophone, Tenor Saxophone, Flute, Oboe – Yusef Lateef
Bass – Anthony Jackson, Robert Cunningham*, Ron Carter
Drums – Al Foster
French Horn – Jimmy Buffington
Guitar – Billy Butler
Keyboards – Kenneth Barron
Percussion – Dom Um Romao
Synthesizer – Dana McCurdy
Trombone – Jack Jeffers
Trumpet – Joseph Wilder, Leonard Goines
Tuba – Jonathan Dorn

Lateef war ja schon immer ein Meister einer Art musikalischen Charade, gerade auch innerhalb einer einzigen Platte. Und auch hier wieder spielt der den "Two Face". Auf der einen Seite gibt es teils enorm geschmeidigen, teils durchaus verqueren und aneckenden Jazz- Fusion- Funk, der mit "Mystique" einen absolut hypnotischen Höhepunkt findet, auf der anderen Seite experimentiert Lateef mit Synthesizern und verbindet dies gen Schluß der Platte mit dieser so typischen Ladung Ironie, die ihn so berühmt gemacht hat. Er improvisiert hierbei über eine alte Schellack mit dem Song "In a little spanish town", was fast schon absurd klingt, aber so typisch für Lateef ist.

Hab gerade mal auf meine Platte geguckt. Da schlummern noch einige 1976er. Da habe ich noch was zu tun. Es kommt also noch mehr.....


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 27. Feb 2021, 14:49 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#274 erstellt: 27. Feb 2021, 14:41
Da es perfekt zum Thread passt, hier mal als kleines Intermezzo eine Lieferung, die mich heute erreicht hat.
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Stereoplay Jazzrock Anthology Vol. 1-3

Und das sogar eingeschweißt! Die wollte ich schon lange mal haben!
andreas3
Inventar
#275 erstellt: 27. Feb 2021, 16:19
Glückwunsch zu dem Fang, das ist ja genau passend zum Thread! Interessant die Aufteilung in Beginning / Crossover / Fusion. Lässt sich das musikalisch und chronologisch nachvollziehen?
Mr._Lovegrove
Inventar
#276 erstellt: 28. Feb 2021, 10:40
Chronologisch geordnet sind die Stücke leider nicht oder, wie im Fall von Teil 1, nur begrenzt. Und eine Auswahl auf einem Sampler, gerade wenn er ein Thema hat, ist immer diskutierbar. So ist "Roller Jubilee" nicht wirklich das stärkste und repräsentativste Stück von Al Di Meola, aber ich halte diese Anthology für insgesamt doch sehr gelungen.

Einer, der seltsamerweise auf den CDs fehlt, die von CBS Records mitherausgebracht wurden, ist Stanley Clarke. Er brachte 1976 auf eben CBS seine bis dato erfolgreichste (und heute bekannteste) Platte heraus:
jpc.de
Stanley Clarke
School Days, 1976

Acoustic Guitar – John McLaughlin
Bass, Songwriter – Stanley Clarke
Drums – Steve Gadd
Drums, Handbell – Gerry Brown
Drums, Synthesizer – Billy Cobham
Guitar – Icarus Johnson, David Sancious , Ray Gomez
Keyboards – David Sancious, George Duke
Percussion – Milt Holland
Synthesizer – David Sancious

Clarke als neben Jaco Pastorius wichtigster und virtuosester Vertreter des E-Basses im Jazzrock reißt auf dieser Platte mit seinem Daumen fast die Saiten aus seinem Instrument. Wie ein Hans Dampf in allen Gassen haut der Meister des Slap- Basses im wahrsten Sinne des Wortes rein und fegt durch frickelig- furiosen Jazzrock....der so gar nicht meins ist. Die Platte ist prototypisch für die Fusion dieser Zeit, mit Topleuten plus Streichern besetzt und doch entbehrt sie oftmals jeglicher melodischer Komponente. Klar, wer auf Bass steht und diese Solisten- basierte Musik mag, wer auf diesen US- Sound steht, wird voll bedient. Für mich ist das eher Musician's Music, aber der Status der Platte und ihres Schöpfers ist dennoch undiskutierbar.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 28. Feb 2021, 10:41 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#277 erstellt: 28. Feb 2021, 11:24
Erstaunlich, was Du alles so ausgräbst und welche Erinnerungen da bei mir hochkommen. Die School Days hatte ich auch mal als LP, aber sie gehörte auch zu denen, die den Weg ins CD-Zeitalter damals nicht geschafft haben. Die früheren s/t und Journey to Love hab ich noch als LP ..

Noch ein Bass-Mann, der 1976 seine erste Platte und damit auch Visitenkarte für den Eintritt bei Weather Report vorlegte: Jaco Pastorius - s/t - - Epic 1976. Normalerweise ist es nicht meine Art, Fremdzitate bei der Besprechung von Platten zu verwenden, aber hier erlaube ich mir mal, einen guten Artikel des Magazins Gitarre & Bass zu Pastorius zu verwenden. Ich könnte es nicht besser schreiben.


Das Album beginnt mit dem Charlie-Parker-Fingerbrecher ‚Donna Lee‘, den Jaco, nur begleitet von dem Conga-Spieler Don Alias, interpretiert, übrigens ein First Take! Auf der wunderbaren Ballade ‚Portrait of Tracy‘, die er seiner ersten Frau widmete, lotet er aus, welche unerhörten Flageolett-Sounds in einem E-Bass versteckt sind. ‚Continuum‘ besticht durch einen warmen, nach Holz klingenden Fretless-Ton und haute Joe Zawinul beim ersten Hören komplett um. Auch in Sachen Arrangement und Instrumentierung war das Album innovativ. Jaco ging mit seinem Fender-Fretless, dem „Bass of doom“, wie er ihn nannte, direkt ins Pult, und meiner (des Redakteurs von G&B) Meinung nach ist sein Bass-Ton nach wie vor der beste, der je auf Schallplatte gebannt wurde, und das Album das wichtigste E-Bass-Album aller Zeiten. 1976 erschien Jacos Solo-Album, und er veredelte Pat Methenys Debut ‚Bright Size Life‘ und Joni Mitchells ‚Hejira’.


R-2506261-1556436217-9763.jpeg
https://www.discogs....storius/master/49071
Mr._Lovegrove
Inventar
#278 erstellt: 28. Feb 2021, 11:37

arnaoutchot (Beitrag #277) schrieb:
Erstaunlich, was Du alles so ausgräbst und welche Erinnerungen da bei mir hochkommen. Die School Days hatte ich auch mal als LP, aber sie gehörte auch zu denen, die den Weg ins CD-Zeitalter damals nicht geschafft haben.

Bei mir steht sie als CD im Regal, aber nur weil es sie mal für ganz günstig in einer Aktionskiste in einem Elektronikgroßmarkt gab.

Aber ich grabe hier noch mehr aus:

jpc.de
Herbie Hancock
Secrets, 1976

Bass – Paul Jackson
Bass, Lead Vocals, Talkbox [Voice Bag] – Wah Wah Watson
Drums – James Gadson (Titel: A1), James Levi
Guitar – Ray Parker
Guitar, Synthesizer, Talkbox – Wah Wah Watson*
Percussion – Kenneth Nash
Piano, Electric Piano, Synthesizers – Herbie Hancock
Soprano Saxophone, Tenor Saxophone, Saxello, Lyricon, Bass Clarinet – Bennie Maupin

Hancock schritt weiter voran in der Ausglättung seines verspielten Funk-Fusion-Jazzes. Mit dem unendlichen Ideenreichtum und der schillernden Farbenvielfalt der früheren Alben hat das nur mehr wenig zu tun und doch ist diese Musik immer noch enorm quirilig, lässt immer noch einen gewissen schillernden Humor durchscheinen und macht immer noch viel mehr Spaß, als die teils leblosen Fusionscheiben anderer Stars dieser Zeit. Hancock zeigte auch hier (z.B. in "Spider"), dass er seine kindliche Neugier an neune Sounds und elektronischen Spielereien nie verloren hatte, weshalb seine Fusionscheiben trotz alles kommerzieller Grundausrichtung nie langweilig klingen.
arnaoutchot
Moderator
#279 erstellt: 28. Feb 2021, 11:52
Hmm ... Herr Hancock hatte mich spätestens nach der Head Hunters als Fan verloren, aber er erschloss sich mit seiner Pop-Jazz-Fusion sicherlich damals eine Hörerschaft, die seinem früheren jazzigen Stil nicht gefolgt wäre.

Es hat etwas gedauert .... , aber bei Stanley Clarke fiel mir jetzt endlich noch das Album Return to Forever - Romantic Warrior - Columbia 1976 ein, das ich zusammen mit der Where Have I Known You Before von 1974 (ein paar Posts weiter oben) als meine persönlichen Grosstaten von Chick Corea's Band empfinde. Ich will gar nicht viele Worte verlieren und Töne sprechen lassen: Bitte die Medieval Overture anspielen, möglichst laut. Das ist Power ohne Ende. (klick the link unter dem Bild).

Klanglich waren die Vinyl-Originalpressungen eher bescheiden, ich habe erst mit der unten verlinkten japanischen Blu-spec-CD eine klanglich zufriedenstellende Ausgabe gefunden.

R-11619222-1519693665-4904.jpeg
https://www.discogs....ior/release/11254886
crim63
Inventar
#280 erstellt: 28. Feb 2021, 22:59
Hallo !

Ich habe auch noch etwas von einem meiner Lieblingsgitarristen, 1976 erschien die erste Platte des "Shakti" Projekts von und mit John McLaughlin.
Noch zu DDR Zeiten habe ich bei einem Kumpel die drei Platten aufgenommen ( die Bänder habe ich heute noch ) mittlerweile habe ich die Zweite
in vinyler Form dastehen. Es ist eine gute Mischung aus Jazz, McLaughlin an der Gitarre und Weltmusik von indischen Künstlern.
Zu hören ist indische Musik so wie wir Europäer uns sie vorstellen gepaart mit der Gitarre McLaughlins, heraus kommt eine zauberhafte Mischung.
Aber Vorsicht, das ist keine ganz leichte Kost, ich kann es auch nicht jeden Tag hören, da muß man in Stimmung dazu sein.

Shakti 1

Shakti With John McLaughlin / 1976
Mitwirkende
Ghatam, Mridangam – T.S. Vinayakaram
Guitar – J. McLaughlin
Mridangam – R. Raghavan
Tabla – Zakir Hussain
Violin – L. Shankar

Gruß Maik
andreas3
Inventar
#281 erstellt: 28. Feb 2021, 23:35
Stanley Clarke - School Days traf damals genau den Nerv! Es lief im Jugendclub und auch in der Stammkneipe regelmäßig und erfreute sich großer Beliebtheit. Das Titelstück war der Burner, das letzte Live Is Just A Game stand bei den Mädels hoch im Kurs. Hier läuft sie gerade, und ist halt irgendwie aus der Zeit gefallen, aber erzeugt doch ein wohliges Kribbeln..

Und Shakti war ne tolle Sache!

Edit: Gerade läuft Track 4 (Desert Song): McLaughlin an der akustischen Gitarre und Clarke am Bass, unterlegt mit Congas, das ist schon großartig.


[Beitrag von andreas3 am 28. Feb 2021, 23:41 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#282 erstellt: 01. Mrz 2021, 08:38
Die Shakti habe ich hier auch noch liegen, aber diese Indo- Jazz- Fusion begeistert mich so gar nicht.

Diese hier aber einigermaßen:
amazon.de
Joachim Kühn
Springfever, 1976

Bass – John Lee
Drums – Gerry Brown, Curt Cress
Guitar – Philip Catherine
Violin - Zbiegniew Seifert (Track 1)
Keyboards – Joachim Kühn

Kühn setzt seinen Kurs der melodischen Fusion hier ohne große Umbauten fort. Dabei gibt sich dieser Nachfolger von "Hip Elegy" aber deutlich balladenlastiger und kann die Qualität seines großartigen Vorgängers nicht ganz halten; auch klangtechnisch nicht. Dennoch eine schöne Platte.
crim63
Inventar
#283 erstellt: 02. Mrz 2021, 23:12
Hallo !

Ich hab doch noch was zu 1976 gefunden, The Billy Cobham / George Duke Band. Diese Band bestand wohl nur für eine Tournee in dieser
Besetzung, neben Billy Cobham und George Duke waren da am Bass Alphonso Johnson und an der Gitarre John Scofield.
Herausgekommen ist ein feines Live Jazzrock Album.

TBC GD Band Live

Gruß Maik
Micha_L
Stammgast
#284 erstellt: 03. Mrz 2021, 20:09
Recht leichte Kost, aber es fetzt.

Nur nebenbei frage ich mich, wer "Al Mustafa the beloved" sein soll
Mr._Lovegrove
Inventar
#285 erstellt: 04. Mrz 2021, 19:46
Hier ist dafür nochmal etwas schwerere Kost und zugleich meine letzte Platte für 1976.

jpc.de
Chick Corea
My Spanish Heart

Corea auf einem Höhepunkt seines Schaffens und vielseitiger wie kaum mehr danach. Von Solostücken am Klavier über intime Duos, orchestral anmutende Stücke bis hinzu astreinem Jazzrock bietet dieses anspruchsvolle Konzeptalbum alles, was Corea ausmacht. Sollte man kennen.

So, meinetwegen kann 1977 kommen...
Gomphus_sp.
Inventar
#286 erstellt: 04. Mrz 2021, 20:49

Mr._Lovegrove (Beitrag #285) schrieb:
So, meinetwegen kann 1977 kommen...


Dann werde ich mal schnell mit 1977 weiter machen, sonst kommen noch dreißig Postings aus 1976. Habe ja eigentlich nicht so viel Jazz, obwohl ich die Großen wie Albert Mangelsdorff, Dollar Brand, Gunter Hampel, Jan Garbarek, Eberhart Weber, Peter Brötzmann, Gary Burton, Conrad Bauer, Wolfgang Dauner, Karlheinz Miklin, Willem Breuker, Markus Stockhausen und und und schon live gesehen habe.
Chick Corea und Return to Forever habe ich nie live gesehen. Aber mein Lieblingsalbum von Return to Forever, mein einziges von RTF, außer die 4 LP Box Return to Forever Live, die 1978 rauskam und auf der viel Livematerial von Musicmagic drauf ist. Und dieses, mein einziges Studioalbum von RTF ist natürlich ...

b08.

... Musicmagic. Natürlich 1977 rausgekommen, zunächst von einem Freund auf Musik Kassette aufgenommen, dann auf Mini Disc, später auf CD und seit ein paar Jahren auf Vinyl. Seit 40 Jahren verzaubert mich Gayle Moran mit ihrer Stimme. Mich faszinieren die lupenreinen Harmonien.
Bei Hanna Music in Bocholt an der niederländischen Grenze, hat mal ein Niederländer nach Fusion Jazz gesucht. Ich reichte ihm die Musicmagic. Er kaufte sie nicht, war ihm wohl zu harmonisch.
Auf jeden Fall haben Stanley Clarke und Chick Corea für Musicmagic eine nette "kleine" Big Band zusammengestellt:

Drums – Gerry Brown
Electric Bass, Acoustic Bass, Bass [Piccolo Bass], Vocals, Co-producer – Stanley Clarke
Organ [Hammond B3], Synthesizer [Polymoog], Piano [Acoustic], Vocals – Gayle Moran
Piano [Acoustic Piano], Electric Organ [Fender Rhodes], Clavinet, Synthesizer [Mini Moog, Moog 15, Polymoog, Arp Odyssey], Vocals, Producer – Chick Corea
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone, Flute [Flutes], Piccolo Flute [Piccolo] – Joe Farrell
Tenor Trombone – Jim Pugh
Tenor Trombone, Bass Trombone, Baritone Horn – Harold Garrett
Trumpet [Lead], Flugelhorn [Flugel Horn] – John Thomas
Trumpet, Piccolo Trumpet – James Tinsley

Ich habe dieses Vinyl Reissue.

Gruß Heiko
arnaoutchot
Moderator
#287 erstellt: 04. Mrz 2021, 22:26

Mr._Lovegrove (Beitrag #285) schrieb:
So, meinetwegen kann 1977 kommen...


ok. Keiner mochte was zu Jeff Beck - Wired - Epic 1976 sagen ? Nun, ich hatte es ja schon erwähnt, ich habe aus heutiger Sicht auch Probleme mit der Platte, aber sie ist nicht unwichtig und war damals sehr populär und einflussreich. Hiermit noch genannt.

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crim63
Inventar
#288 erstellt: 04. Mrz 2021, 22:38
Hallo !


Mr._Lovegrove (Beitrag #285) schrieb:

Corea auf einem Höhepunkt seines Schaffens und vielseitiger wie kaum mehr danach. Von Solostücken am Klavier über intime Duos, orchestral anmutende Stücke bis hinzu astreinem Jazzrock bietet dieses anspruchsvolle Konzeptalbum alles, was Corea ausmacht. Sollte man kennen.


Das trifft sich ja gut, diese Platte habe ich vor einiger Zeit bestellt und heute bekommen, da hab ich wieder mal was richtig gemacht.

Gruß Maik
vampula
Stammgast
#289 erstellt: 04. Mrz 2021, 22:52
na dann 77
und zwar diese hier
R-678595-1294536088.jpeg
Brand X ‎– Moroccan Roll
möchte eigentlich nicht viel sagen über diese Platte.
Einfach Grandios
crim63
Inventar
#290 erstellt: 04. Mrz 2021, 23:06
Hallo !

arnaoutchot, wenn ich jetzt richtig liege denkst Du das selbe wie ich, dieser Kerl ist uns mit der Brand X ‎– Moroccan Roll zuvor gekommen......
Nix für ungut vampula.
Die Moroccan Roll ist für mich das Werk der Band. Diese Vielfalt an Klängen, Tönen und Melodien ist einzigartig,
hier übertreffen sich die Jungs selbst und sind nicht zu übertreffen.
Das wollte ich noch zu der Platte anmerken.

Gruß Maik
Mr._Lovegrove
Inventar
#291 erstellt: 05. Mrz 2021, 08:34
Ich habe mir gestern die ersten beiden Brand X Alben, also "Unorthodox behaviour" und o.g. "Moroccan Roll" angehört. Meine Herren, sind das gute Platten! Ach was, die sind überragend! Ich finde beide gleichgut, denn sie sind doch sehr unterschiedlich, trotz einiger Gemeinsamkeiten.

Aber 1977 wurde von einer anderen Jazzrockplatte überragt; und sie überragt bis heute, hat die Zeit bestens überstanden und wird mit ihrem Erschaffer verbunden, wie kaum eine zweite Platte (und er hat viele gute Platten gemacht). Die Rede ist natürlich von:
jpc.de
Al Di Meola
Elegant Gypsy, 1977

Bass Guitar – Anthony Jackson
Congas, Synthesizer, Percussion, Organ – Mingo Lewis
Drums – Steve Gadd, Lenny White
Electric Guitar – Al DiMeola
Electric Piano, Synthesizer– Jan Hammer
Acoustic Guitar - Paco De Lucia

Schon von Beginn seiner Karriere an vereinte Di Meola die Virtuosität auf beiden Seiten der Gitarrenwelt; auf der akustischen und der elektrischen. Seine überragenden technischen Fähigkeiten und sein gestalterischer und stilistischer Charakter, der schon immer zwischen Heißblut und romantisierter Wehmut pendelte, ließen ihn schnell zu dem Gitarristen der Jazzrock Szene und weit darüber hinaus werden. Und sein frühes Opus Magnum "Elegant Gypsy" reißt auch heute noch alles ab. Schon die ersten Töne, aber spätestens das erste Solo auf "Flight over Rio", auf dem der Italo-Amerikaner zeigt, dass er mit der Les Paul umgehen kann, wie kein anderer, sind mehr als spektakulär. Das ist kein Showgehabe, das ist stilistisch schon extrem fest verankert. Di Meola verbindet sowohl als Spieler als auch als Komponist Komplexität mit Emotion und genau an diesem Punkt überragt er viele andere Jazzrocker dieser Zeit; er setzt seine schier unbegrenzten technischen Fähigkeiten eben nicht als Mittel zum Zweck ein, sondern nutzt sie für ein Mehr an Ausdruck und erzählerischer Intensität.
Auf dem Album findet sich dann, neben dem atemlos rasanten Klassiker "Race With Devil On Spanish Highway" natürlich der legendäre akustische Track seiner Laufbahn, "Mediterranean Sundance". Paco De Lucia bekam der Legende nach erstmal einen Joint in die Hand gedrückt, um im Studio locker zu werden, aber dann kamen die beiden in Schwung und spielten dieses legendäre Stück recht zügig ein, das Al bis heute am Ende einer jeden Show schier zelebriert.
Doch wollen wir nicht die illustre Schar der Band um Di Meola vergessen. Jackson ist ein Tier am Bass, über Steve Gadd und Lenny White muß man nix mehr sagen, Jan Hammer war schon damals ein genialer Keybaorder. Und genau diese Übervirtuositäten brauchten Di Meola und dessen Musik auch; nur so wurde die Platte zu dem, was sie bis heute ist: einer der Jazzrockklassiker!


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Mrz 2021, 09:01 bearbeitet]
vampula
Stammgast
#292 erstellt: 05. Mrz 2021, 10:05

arnaoutchot, wenn ich jetzt richtig liege denkst Du das selbe wie ich, dieser Kerl ist uns mit der Brand X ‎– Moroccan Roll zuvor gekommen.....

sorry,aber habe diese Platte habe ich einfach mal wieder hervorgekrammt,und mir ist aufgefallen man muß die selbigen einfach eine lange Zeit mal wieder liegen lassen(wie beim Wein)und dann erzeugt sie ein unglaubliches Lächeln im Gesicht.
crim63
Inventar
#293 erstellt: 05. Mrz 2021, 10:53
arnaoutchot
Moderator
#294 erstellt: 05. Mrz 2021, 11:22
Keine Ursache, ich finde es ja schön, wenn sich Leute für Brand X begeistern ... wenngleich mein Favorit der Band nach den beiden sehr guten ersten Platten erst 1978 kommt. Böse Zungen könnten sagen, dass der Collins-Klöppler dann weg war, aber das stimmt nicht. Collins war ein wichtiger Katalysator und hat die Band auch musikalisch weitergebracht.

Aber es gibt ja keine Not, 1977 brachte ja sogar noch ein zweites Werk von Brand X an den Start: Das Live-Album Livestock (Virgin 1977). Dort teilt sich Collins (zeitbedingt) den Drummer-Sessel mit Kenwood Dennard. Das war sogar meine erste Brand-X-Platte, gekauft in den späten 1970ern. Mir gefiel das Hipgnosis-Cover.

Wer von unseren Lobeshymnen angesteckt wird und Interesse an der Band hat, dem empfehle ich die Box Nuclear Burn von 2014, die alle Platten von der Unorthodox Behaviour bis zu den dann für mich schon vernachlässigbaren Product und Do They Hurt ? enthält (und ein paar unveröffentlichte Live-Tracks). Das Remastering ist aus meiner Sicht sehr gelungen.

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Dominos
Stammgast
#295 erstellt: 05. Mrz 2021, 19:23
Wenn schon 1977 dran ist, darf diese weitere Platte von Jukka Tolonen nicht fehlen.
Ich hatte ja schon bei einer früheren Plattenvorstellung des finnischen Ausnahmegitarristen einiges geschrieben.
Diese ist für mich eindeutig die beste seiner Schaffensphase in den 70zigern.


Jukka Tolonen Acoustic Guitar, Arranged By, Guitar, Piano
Bill Carson Arranged By, Drums, Congas, Percussion, Vocals
Ilkka Hanski Arranged By, Bass, Electric Bass
Coste Apetrea 12-String Acoustic Guitar, Electric Guitar
Esa Kotilainen Organ, Synthesizer
Christer Eklund Producer, Saxophone

Love Records/Sonet 1977

Jukka Tolonen - A Passenger To Paramaribo

R-765775-1525187404-3136.jpeg

Gruß
Gomphus_sp.
Inventar
#296 erstellt: 05. Mrz 2021, 20:09
Ich habe auch mal die Moroccan Roll gehabt... was soll ich sagen: hab ich verschenkt, gefiel mir irgendwie nicht.

Aber die Sängerin Sylvi Lillegaard, die 1977 Gudny Aspaas bei Ruphus ablöste, gefällt mir um so besser. Hatte Gudny eine leicht rauchige Stimme, klang Sylvi hoch und hell wie eine Nachtigall. Mmn. passt das auch besser zu diesem skandinavischen Jazz Rock, bei dem man sich oft eine Winterlandschaft vorstellt. Ich assoziiere diesen Fusion Jazz der Norweger jedenfalls nicht mit einem sommerlichen Badesee, an dem man mit ein paar Freunden mal eine Rotweinflasche leert.

Jedenfalls kam die Platte Inner Voice logischer Weise 1977 beim Brain Label raus. Damals wurde sie auf WDR 2 in der Radiothek von Wilfried Trenkler vorgestellt. Es waren glaube ich 2 Stücke, die damals ganz ausgespielt wurde und die ich auf MC aufnahm. Heute habe ich die Platte, die ich letztes Jahr noch im Vinyl Thread drehen ließ.

c39.

Ruphus ~ Inner Voice (1977) Produzent war Terje Rypdal, der auch schon Let Your Light Shine von 1976 produziert hatte.

Hier noch was zum Hören und ansehen. Ruphus mit Sylvi Lillegaard


[Beitrag von Gomphus_sp. am 05. Mrz 2021, 20:14 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#297 erstellt: 06. Mrz 2021, 09:24
1977 stehen ja schon wieder einige Kracher auf meiner Liste; aber so was von.
HansFehr
Inventar
#298 erstellt: 06. Mrz 2021, 10:09
Weather Report - Heavy Weather
1977

Ein starkes Album der Band. Bei Columbia Records veröffentlicht. Man hört erstmals das Stück Birdland. Gut gemacht. An die Stimmen von Zawinul und Pastorius in dem Track musste ich mich etwas gewöhnen.

Joe Zawinul - Keyboards
Wayne Shorter - Sopran- und Tenorsaxophon
Jaco Pastorius - Bass, u.a.
Alex Acuna - Schlagzeug, u.a.
Manolo Badrena - Perkussion



[Beitrag von HansFehr am 06. Mrz 2021, 10:12 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#299 erstellt: 06. Mrz 2021, 12:05
Weather Report > Wayne Shorter > Steely Dan. Weiter vorne hier im Thread wurde schon gefragt, wo denn Steely Dan bliebe. Aus meiner persönlichen Sicht hatten alle Vorgängerplatten noch keine deutlichen Jazz-Bezüge, erst mit dem 1977er Werk Aja (MCA) wurde das alleine schon wegen der Schar der mitwirkenden Jazzer wie Wayne Shorter, Lee Ritenour, Victor Feldman, Tom Scott etc. eindeutig. Eine feine Platte mit zartem Jazz-Touch, zusammen mit dem Nachfolger Gaucho aus 1980 aus meiner Sicht die besten Platten der Perfektionisten Fagen & Becker.

Die MFSL-Pressung und/oder die SHM-SACD sind fein, allerdings bleibt in allen Ausgaben der Platte, die ich kenne, ein gewisser klanglicher Schleier über der Musik.

R-1227551-1480304873-4704.jpeg
https://www.discogs.com/Steely-Dan-Aja/release/1227551
Mr._Lovegrove
Inventar
#300 erstellt: 07. Mrz 2021, 11:07
Lee Ritenours drittes Album erschien 1977:

jpc.de
Lee Ritenour
Captain Fingers, 1977

Bass – Alphonso Johnson, Anthony Jackson), Bill Dickinson , Charles Meeks, Mike Porcaro
Clavinet – Dave Grusin
Congas – Victor Feldman
Drums – Harvey Mason, Jeff Porcaro
Electric Guitar, Guitar, – Lee Ritenour
Electric Piano – Dave Grusin, David Foster, Patrice Rushen
Keyboards – Dave Grusin, Dawilli Gonga
Percussion – Harvey Mason, Steve Forman
Rhythm Guitar – Dennis Budimir, Jay Graydon, Mitch Holder, Ray Parker Jr.
Saxophone – Ernie Watts
Synthesizer – Dave Grusin, Ian Underwood
Vocals – Bill Champlin

Die Platte, welche den Spitznamen von Lee Ritenour zum Titel hat, ist womöglich die Königin unter den Frickel- Jazzrock- Platten. Der Gitarrist selber zählte ja damals schon zu den Top- Studiocracks an der Westküste und dementsprechend hatte er für diese Platte alles, aber auch alles geladen, was Rang und Namen in dieser Szene hatte. Der Opener und gleichzeitig das Titelstück steht im übrigen auch gleich stellvertretend für ein Album, das man mag oder nicht. Hier musizieren Menschen, die es können. Punkt. Vertrackte Rhythmen, virtuose Soli, komplexe Harmoniewechsel, alles ist da für Freunde überragender Spielfähigkeiten. Ich persönlich empfinde aber nix dabei, wenn ich das alles höre. Es klingt irgendwie leblos und ohne Charakter.Selbst die von Bill Champlin schön vorgetragene Version von "Isn't She lovely" klingt wie eine seelenlose Auftragsarbeit. Ritenour selbst ist ja auch ein virtuoser Gitarrist vor dem Herren, aber die Songs und die Tatsache, dass hier keine Band im eigentlichen Sinne, sondern angeheurte Studiocracks spielen, hinterlässt einen seltsamen Nachgeschmack; bei mir zumindest. Aber diese Musik hat ja auch ihre Freunde. Und für diese ist das Album ein Muß!
Das einzige, was ich wirlich toll finde, ist das Cover! Das halte ich für wirklich gelungen.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 07. Mrz 2021, 11:30 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#301 erstellt: 07. Mrz 2021, 23:41

Mr._Lovegrove (Beitrag #300) schrieb:
Lee Ritenour - Captain Fingers ... Vertrackte Rhythmen, virtuose Soli, komplexe Harmoniewechsel, alles ist da für Freunde überragender Spielfähigkeiten. Ich persönlich empfinde aber nix dabei, wenn ich das alles höre


Na, dann hättest Du die Besprechung der Platte mal mir überlassen sollen ... ich fand sie schon immer grossartig Und - um noch etwas Öl ins Feuer zu giessen - ich halte Ritenour für einen in Sachen Wandlungsfähigkeit und Ideenreichtum (technisch nehmen sie sich wahrscheinlich nicht viel) für haushoch einem Di Meola überlegen ... aber das müssen wir hier nicht vertiefen

Noch ein Gitarrero des Smooth Jazz: Earl Klugh - Finger Paintings - Blue Note 1977. Was soll ich sagen ? Teilweise heillos schmalzig, nahezu Easy Listening, aber wenn Klugh dann die Nylon-Saiten seiner Akustikgitarre anreisst, dann bin ich schon seit kurz nach dem Erscheinen der Platte ein Fan. Ein Klassiker, würde ich heute sagen. Die MFSL-Ausgabe klingt sehr fein.

R-2014010-1264931209.jpeg
https://www.discogs....ings/release/2014010
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