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Plattenspieler bloß cool oder auch akustisch ein Gewinn?

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BassTrombone
Hat sich gelöscht
#903 erstellt: 01. Jul 2015, 13:41
Seelig sind die, die des Nachbarn Ochsen flüssig machen,
denn sie werden sein Würfelzeug ernten....

das nur zu meinem aktuellen Verwirrtheitsgrad
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#904 erstellt: 01. Jul 2015, 16:04
..das ist die verdammte Hitze, Sir!


[Beitrag von kinodehemm am 01. Jul 2015, 16:04 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#905 erstellt: 01. Jul 2015, 18:47
Moin moin,

ich werde nun mit einem kühlem Getränk, mir die Rechte wie Linke Spannung die meine Nadel über einen Magnet in meine Spulen induziert reinpfeifen.

Gruß Beaufighter

Apropo : Alkohol löst keine Probleme,
Milch aber auch nicht.
frank60
Inventar
#906 erstellt: 01. Jul 2015, 19:28

Beaufighter (Beitrag #905) schrieb:
Apropo : Alkohol löst keine Probleme,

Wie jetz, Durst zählt bei Dir nicht als Problem?
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#907 erstellt: 02. Jul 2015, 03:18
Hat hier jemand Interesse an meiner Meinung zum Thema? Nein? Sehr schön. Also...

Zunächst sei gesagt, dass ich das Gekeife auf den vorherigen Seiten nur grob überflogen habe.

Thema Coolness:

Eine Schallplatte ist ein Medium für die Ewigkeit. Ein Plattenspieler wird sich immer konstruieren lassen - und sei es nur ein Drehteller mit Trichter und Nadel (Stichwort: Grammophon). So wird man auch in 100 Jahren noch in der Lage sein, den auf Schallplatten gespeicherten Schall hörbar zu machen. Genauso, wie wir heute noch 100 Jahre alte Schallplatten hören können. Versucht das mal mit einer CD!

Sicher, die Platten könnten spröde werden, wenn sich der Weichmacher verflüchtigt. Darin sehe ich aber kein Problem, solange man die Platte nicht biegt. Daher halte ich die Schallplatte für das ideale Archivmedium: Keine Magnetschicht, die ihren Magnetismus verliert oder sich vom Trägermedium löst. Kein Kunststoffband, das brüchig wird. Kein Lochfrass durch falsche Herstellung. Kein Datenverlust durch Softwarefehler. Und (wie beschrieben) Abspielbarkeit mit einfachsten Mitteln.

Außerdem muss man mal bedenken, wie gut doch Schallplatten trotz der primitiven zugrundeliegenden Technik klingen. Wenn man mal die Anfänge betrachtet vom rein akustischen Schneiden von Schallinformation in eine Platte (Stichwort: Phonograph) über die elektrische Aufnahmetechnik 1925, die Vinyl-Mikrorillenplatte 1948 und Stereophonie 1958 hat die Nadeltontechnik doch eine erstaunliche Entwicklung genommen. Wer hätte vor 100 Jahren gedacht, dass mit dieser Technik "naturgetreue Wiedergabe" möglich ist?

Das alles ist doch schon ziemlich cool, oder?

Und es ist einfach faszinierend, einem automatischen Plattenspieler zuzusehen, der von alleine die Einlaufrille findet und am Ende den Tonarm automatisch in Ruheposition führt. Ganz ohne Elektronik und, bei guter Pflege und Wartung, auch noch nach 50 Jahren.

Thema Akustik:

Dennoch würde ich die Schallplatte nicht als anderen Medien technisch überlegen bezeichnen. Im Gegenteil: Durch die mechanische Abtastung ist die Technologie sehr anfällig für Verschmutzungen. Besonders Kopfhörer machen jedes einzelne Staubkorn gnadenlos hörbar. Die Platte nutzt sich bei jedem Abspielen ab. Die Dynamik im Bassbereich und der Frequenzgang im Höhenbereich sind eingeschränkt. Und dass 33 1/3 Umdrehungen pro Minute in der inneren Rille eigentlich zu wenig sind, ist auch bekannt.

Spätestens seit der Einführung der Hifi-Tonbandtechnik um 1944 war die Schallplatte das unterlegene Medium und hat sich vermutlich nur, wie oben schon geschrieben, wegen der einfachen Herstellung so lange halten können. Als dann 1982 mit der CD ein wiederum technisch besseres Medium auf den Markt kam, das genauso einfach herzustellen ist, war für die Schallplatte der Ofen aus.

Diese Nachteile müssen natürlich nicht zwangsläufig hörbar sein. Eine Schallplatte kann gut klingen - natürlich besonders dann, wenn die zugrundeliegende Aufnahme nicht einmal die Möglichkeiten dieser Technik ausschöpft. Oder dann, wenn ihre Beschränkungen den Tontechniker im Hinblick auf "Loudness War" etwas einbremsen. Dann ist aber nicht das Medium Schallplatte Ursache des besseren Klanges, sondern vernünftigere Studioarbeit, und eine genauso sorgfältig produzierte CD würde genauso gut klingen. Die technischen Mängel der Nadeltontechnik können dadurch nicht wegdiskutiert werden.

Fazit:

Die Schallplatte ist eine faszinierende Technologie, die durchaus Spaß machen kann und für ihre Primitivität erstaunlich gut klingt. Dennoch kann sie von ihren Möglichkeiten her nicht mit moderneren Aufzeichnungsverfahren mithalten.

Coolness = Ja
Akustische Überlegenheit = Nein

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.
sounddynamics
Stammgast
#908 erstellt: 02. Jul 2015, 07:40

Olvin (Beitrag #907) schrieb:
Die Schallplatte ist eine faszinierende Technologie, die durchaus Spaß machen kann und für ihre Primitivität erstaunlich gut klingt.

Da ich 3000 Platten habe, nutze ich eben Plattenspieler. Und sie macahen Spass.


Olvin (Beitrag #907) schrieb:
Dennoch kann sie von ihren Möglichkeiten her nicht mit moderneren Aufzeichnungsverfahren mithalten.

Deshalb kaufe ich Neuaufnahmen nicht als Vinyl.

Insgesamt: Volle Zustimmung Gutes Fazit, könnte hier eigentlich den Thread beenden.

THomas
Vinyl_Tom
Hat sich gelöscht
#909 erstellt: 02. Jul 2015, 07:46
Vollste Zustimmung!
.JC.
Inventar
#910 erstellt: 02. Jul 2015, 07:59
Stimmt.
DVDMike
Inventar
#911 erstellt: 02. Jul 2015, 09:31
Hallo


Dann ist aber nicht das Medium Schallplatte Ursache des besseren Klanges, sondern vernünftigere Studioarbeit, und eine genauso sorgfältig produzierte CD würde genauso gut klingen.


Das ist doch genau der Punkt. Hier hört man so oft, daß die Schallplatte der CD klanglich überlegen ist. Aber ich stimme Dir zu, daß es auch aus meiner Sicht nicht am Medium liegt, sondern an der Studioarbeit. Ich könnte ein Dutzend CD-Alben der letzten Jahre aufnehmen, die misearbel klingen. Da wird mit einem Kompressor die Dynamik komplett zerstört (schaut man sich das auf einer Aussteuerungsanzeige an, dann sieht man quasi immer nur Vollausschlag), der Sänger klingt manchmal als würde er "außerhalb" der Musik singen (separat aufgenommen?) und selbst Verzerrungen sind nicht selten. Und das heute. Wenn ich dagegen verschiedene LPs gerade der 70er Jahre höre, dann finde ich die Aufnahmequalität sensationell. Dynamik, weite Bühne, klare Stimmen etc. Toll. Aber in der Tat habe ich ebenso eine große Anzahl von CDs, die wirklich hervorragend aufgenommen sind. Wenn sich jemand in Zeiten von MPs etc die Mühe einer sorgfältigen Aufnahme macht, klingt die CD einfach phantastisch. Und gerade über Kopfhörer finde ich das Ausbleiben der Schallplattenknackser bei "leiser Musik" sehr angenehm.

Höre ich trotzdem LP? Ja, weil ich eine ganze Reihe von Aufnahmen aus den 60ern und 70ern habe, die es nicht auf CD gibt. Und irgendwie macht die Nostalgie des Plattenhörens auch Spaß.

Und natürlich ist CD komfortabel. Eine gute LP Wiedergabe erfordert einen hochwertigen Plattenspieler, ein hochwertiges System und alles penibel eingestellt. Und trotzdem bleiben Knackser und Rauschen. CD Player klingen im Grunde alle gleich und mit wenig Aufwand kann man super Musik hören.


Genauso, wie wir heute noch 100 Jahre alte Schallplatten hören können. Versucht das mal mit einer CD!


Bist Du Dir da so sicher? Ich habe sowohl CDs aus den Anfangsjahren um 1986 als auch diverse Player aus der Zeit vor 1990. Die Geräte laufen super und die CDs haben keinerlei Abspielprobleme. Was wurde zwischenzeitlich der CD alles nachgesagt? Dass sie nur 10 Jahre haltbar ist, daß sie sich auflöst oder daß sich die Druckerfarbe durch die CD frißt. Sicher, es gab in den Anfangsjahren einige Produktionsfehler, so daß das mit der Farbe wirklich einigen CDs passiert ist. Oder soll ich sagen, passiert sein soll. Ich selber habe nicht eine einzige CD, die sich nicht mehr oder nur mit Fehlern abspielen läßt. Und wenn es nach 30 Jahren problemlos geht, warum soll es nicht auch nach 100 Jahren noch gehen?

Als Ergebnis bin ich für die friedliche Ko-Existenz von Platte und CD! Warum muß man sich immer für ein Medium entscheiden und das andere schlecht reden? Beide haben Vor- und Nachteile und missen möchte ich keines von beiden.

In diesem Sinne,
Michael
peacounter
Inventar
#912 erstellt: 02. Jul 2015, 10:42
Archivierung auf vinyl halte ich ansolut nicht für den Königsweg.
Klar, sofern sie die Zeit überleben (und dafür muss man sie schon gut geschützt aufbewahren) lassen sie sich noch "irgendwie" abspielen.
Aber holt man dann auch das gesamte Klangerlebnis raus?
Ein abspielen mit ner Nadel und nem Trichter ist imo nur noch das nackte Gerüst.
Das ist für mich keine Archivierung im eigentlichen Sinne.

Eine optimale Archivierung geht imo eigentlich nur digital.
Auf mehreren Datenträgern und Servern in Kopie.
Das nimmt kaum Platz weg und ist zukunftssicher.
.JC.
Inventar
#913 erstellt: 02. Jul 2015, 11:11
Hi,


peacounter (Beitrag #912) schrieb:
Archivierung auf vinyl halte ich absolut nicht für den Königsweg.


heute nicht mehr, digital ist da klar einfacher.

aber was vorhanden ist, das sollte man erhalten
u. genau das tun die nach wie vor Schallplattenhörer
peacounter
Inventar
#914 erstellt: 02. Jul 2015, 11:20
Es ging auch nur um Olvins Aussage, die Platte sei das ideale archivmedium.
Das ist einfach falsch.
Sie ist viel zu empfindlich!
Daten kann man jederzeit neu sichern.
Sobald es ein neues Format gibt oder turnusmäßig wegen Alterung der Datenträger macht man einfach ein paar neue Sicherungen und fertig.
13mart
Inventar
#915 erstellt: 02. Jul 2015, 11:41

peacounter (Beitrag #912) schrieb:


Eine optimale Archivierung geht imo eigentlich nur digital.
Auf mehreren Datenträgern und Servern in Kopie.
Das nimmt kaum Platz weg und ist zukunftssicher.


Über den Stand digitaler Langzeitarchivierung kann man sich auf der Seite www.langzeitarchivierung.de informieren.

Die Bibliotheken stehen vor einem wirklichen Problem, und es finden sich in Aufsätzen Aussagen wie Für die Langzeitarchivierung digitaler Dokumenten existiert aktuell kein langfristiges technisches Konzept (Tobratz/Tappendeck, Thesen zur Zukunft der digitalen Langzeitarchivierung in Deutschland).

Ich will damit keineswegs sagen 'analog war alles besser', aber von 'zukunftssicher' sind wir im digitalen Bereich weit entfernt. Und egal ist das nicht, Musik ist ein Teil unserer Kultur, selbst wenn sie ästhetisch keinem ernsthaften Anspruch genügen kann.

Gruß Mart
Weischflurst
Gesperrt
#916 erstellt: 02. Jul 2015, 12:28

.JC. (Beitrag #913) schrieb:
Hi,


peacounter (Beitrag #912) schrieb:
Archivierung auf vinyl halte ich absolut nicht für den Königsweg.


heute nicht mehr, digital ist da klar einfacher.

aber was vorhanden ist, das sollte man erhalten
u. genau das tun die nach wie vor Schallplattenhörer
:prost


Widerspricht sich das nicht? Wenn das erste stimmt, sollten die Schallplattenhörer doch schleunigst zusehen, dass sie ihre Schätze digitalisieren, im Sinne des Erhalts. Da wäre das reine Hören doch kontraproduktiv.
aberlouer
Inventar
#917 erstellt: 02. Jul 2015, 14:26
Wenn Archivierung im Sinne von Langzeitarchivierung gemeint ist, kommt eigentlich nur Keramik als Träger in Frage:

Langzeitarchivierung
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#918 erstellt: 02. Jul 2015, 15:09

peacounter (Beitrag #914) schrieb:
Es ging auch nur um Olvins Aussage, die Platte sei das ideale archivmedium.
Das ist einfach falsch.
Sie ist viel zu empfindlich!

Empfindlich gegen Hitze vielleicht - gerade bei solchem Wetter wie im Moment. Aber was ist, abgesehen davon, an einer Schallplatte empfindlich? Wenn man sie nicht abspielt, nutzt man sie auch nicht ab. Und um das bestmögliche Klangerlebnis geht es mir hierbei auch nicht, sondern nur um die grundsätzliche Möglichkeit, das Aufgenommene mit einfachen Mitteln hörbar machen zu können. Für Reden von Heinrich Lübke oder Helmut Kohl (oder Kaiser Wilhelm II. oder Otto von Bismarck - ja, von beiden gibt es Sprachaufnahmen) reicht das auch aus.

Nebenbei: Da gibt es doch die schöne Geschichte von dieser Raumsonde (Voyager?), der man eine Schallplatte aus Metall beigelegt hat, damit - falls die Sonde irgendwann einmal von Außerirdischen gefunden werden sollte - diese etwas über uns erfahren können. Inklusive Abspielanleitung. Ist das nicht cool?


Daten kann man jederzeit neu sichern.
Sobald es ein neues Format gibt oder turnusmäßig wegen Alterung der Datenträger macht man einfach ein paar neue Sicherungen und fertig.

Eben! Ist es nicht so, dass die Archive schon jetzt kaum mit dem Umkopieren hinterherkommen, weil die Datenmengen stetig anwachsen? Und was ist, wenn man Daten findet, die man "vergessen" hat, umzukopieren? Wer hat denn heute noch die Technik, um z.B. 5 1/4-Zoll-Disketten auszulesen? Oder Datenbänder von irgendeinem IBM-Großrechner aus den 60er Jahren? Es müssen also nicht nur die Daten überleben, sondern auch passende Abspielgeräte vorhanden sein. Und da sehe ich die Nadeltontechnik klar vorne.
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#919 erstellt: 02. Jul 2015, 15:21

DVDMike (Beitrag #911) schrieb:


Genauso, wie wir heute noch 100 Jahre alte Schallplatten hören können. Versucht das mal mit einer CD!

Bist Du Dir da so sicher? Ich habe sowohl CDs aus den Anfangsjahren um 1986 als auch diverse Player aus der Zeit vor 1990. Die Geräte laufen super und die CDs haben keinerlei Abspielprobleme. (...) Und wenn es nach 30 Jahren problemlos geht, warum soll es nicht auch nach 100 Jahren noch gehen?

Selbst wenn die CDs 100 Jahre überleben - bei den CD-Playern wäre ich mir nicht so sicher. Was ist, wenn die Laserdioden abgenutzt sind? Oder die Mikrochips innerlich korrodieren? Und es sich dabei um Spezialchips handelt, die nicht einfach ersetzt werden können? Oder die ROMs ihre Software verlieren und die Quelltexte dazu nicht mehr existieren? Wenn ein 30 Jahre alter CD-Player heute noch funktioniert, dann sind die Halbleiter darin auch schon weit über ihre ursprünglich geplante Lebensdauer hinaus.

Ein "Grammophon" kann dir jeder Maschinenbauer bauen. Das ist kein Hexenwerk. Das hat man schließlich schon vor 100 Jahren hingekriegt.


Als Ergebnis bin ich für die friedliche Ko-Existenz von Platte und CD! Warum muß man sich immer für ein Medium entscheiden und das andere schlecht reden? Beide haben Vor- und Nachteile und missen möchte ich keines von beiden.

Sehe ich ganz genauso.
peacounter
Inventar
#920 erstellt: 02. Jul 2015, 15:56

Olvin (Beitrag #918) schrieb:

Nebenbei: Da gibt es doch die schöne Geschichte von dieser Raumsonde (Voyager?), der man eine Schallplatte aus Metall beigelegt hat, damit - falls die Sonde irgendwann einmal von Außerirdischen gefunden werden sollte - diese etwas über uns erfahren können. Inklusive Abspielanleitung. Ist das nicht cool?
der "plattenspieler" an bord tastet übrigens per laser ab.
alle daten sind digital, nix mit "nadel und trichter".
und die platte ist aus einer gold-kupferlegierung (afaik), wär sicher n super medium um die musik des 20.jhd darauf zu archivieren



Eben! Ist es nicht so, dass die Archive schon jetzt kaum mit dem Umkopieren hinterherkommen, weil die Datenmengen stetig anwachsen? Und was ist, wenn man Daten findet, die man "vergessen" hat, umzukopieren? Wer hat denn heute noch die Technik, um z.B. 5 1/4-Zoll-Disketten auszulesen? Oder Datenbänder von irgendeinem IBM-Großrechner aus den 60er Jahren? Es müssen also nicht nur die Daten überleben, sondern auch passende Abspielgeräte vorhanden sein.
das läßt sich doch alles automatisieren.
in zukunft vermutlich noch viel einfacher.
natürlich ist das absolut gesehen viel, aber betrachte mal eine private vinylsammlung von 10.000 platten.
das sind aufrecht stehend nebeneinander ungefähr 30 meter.
dazu der schutz gegen temperatur, schimmel, insektenbefall des papiers usw.
auf festplatte wären das (ich schätze mal) 40TB, also 10 4TB-festplatten.
geht in einen schuhkarton (für kindersandalen).
da ist der aufwand des regelmäßigen umkopierens überschaubar.

aber das ist nur eine private sammlung!
archive werden eher ein paar 100.000 platten lagern müssen.
allein die reinen raumkosten sind horrend!
und die archivare müssen sie vermutlich auch ständig kontrollieren (schädlingsbefall, schimmel , sonstiges).


Für Reden von Heinrich Lübke oder Helmut Kohl (oder Kaiser Wilhelm II. oder Otto von Bismarck - ja, von beiden gibt es Sprachaufnahmen) reicht das auch aus
so eine klangqualitätät ist aber wohl kaum das, um was es menschen geht, die jean-michelle-jarre oder pink-floyd ins nächste jahrtausend retten wollen.


Olvin (Beitrag #919) schrieb:

Selbst wenn die CDs 100 Jahre überleben - bei den CD-Playern wäre ich mir nicht so sicher. Was ist, wenn die Laserdioden abgenutzt sind?
die frage bzgl der archivierung von musik ist hier ja auch nicht "cd oder vinyl" sondern "digital oder vinyl".
die cd ist nur einer von vielen möglichen datenträgern.


[Beitrag von peacounter am 02. Jul 2015, 16:00 bearbeitet]
Bob_Weir
Stammgast
#921 erstellt: 02. Jul 2015, 15:57
8erberg
Inventar
#922 erstellt: 02. Jul 2015, 16:03
Hallo,

ein Bekannter hatte mir vor ein paar Jahren von einem solchen Problem erzählt:
alter Software-Hochsprache-Quelltext lagen nur noch als 80 Spalten Lochkarten vor, war wohl für ein IBM 370 System.

Die wurden einfach mit Hochleistungslaser eingescannt und dann ausgewertet...

5 1/4 Zoll wie 8 Zoll Laufwerke gibt es (noch) immer neu... und wer seine Daten noch immer nicht gesichert hat braucht sie wahrscheinlich auch nicht mehr...

Peter
peacounter
Inventar
#923 erstellt: 02. Jul 2015, 16:07

Bob_Weir (Beitrag #921) schrieb:
https://www.freitag.de/autoren/christine-kaeppeler/alte-schwedin?utm_content=buffer21a7a&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer
aus dem text:
"Würde man heute eine neue Vinylpresse projektieren, unterläge die ganz anderen Normen. Man müsste wieder Maschinen bauen, um die neuen Maschinen zu bauen. Das, sagt Kohl, gibt der Markt nicht her. Er hat so seine Theorie, weshalb der Boom ohnehin nicht noch stärker werden wird: Ein guter Teil der Platten, die sie pressen, sind Katalogauswertungen. The Beatles in Mono zum Beispiel"

und:
"14 LPs mit allen Monoaufnahmen der Band, die Box kostete 377 Euro. Remastering heißt das Zauberwort: Die moderne Digitaltechnik wird genutzt, um aus den alten Aufnahmen klanglich mehr herauszuholen."



[Beitrag von peacounter am 02. Jul 2015, 16:08 bearbeitet]
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#924 erstellt: 02. Jul 2015, 16:15

peacounter (Beitrag #920) schrieb:

Olvin (Beitrag #918) schrieb:

Nebenbei: Da gibt es doch die schöne Geschichte von dieser Raumsonde (Voyager?), der man eine Schallplatte aus Metall beigelegt hat, damit - falls die Sonde irgendwann einmal von Außerirdischen gefunden werden sollte - diese etwas über uns erfahren können. Inklusive Abspielanleitung. Ist das nicht cool?
der "plattenspieler" an bord tastet übrigens per laser ab.
alle daten sind digital, nix mit "nadel und trichter".
und die platte ist aus einer gold-kupferlegierung (afaik), wär sicher n super medium um die musik des 20.jhd darauf zu archivieren

Da musste ich jetzt doch mal nachlesen:

Voyager Golden Record (Deutsch)
Voyager Golden Record (Englisch)

Da steht, die Platte enthält analog gespeicherte Bilder und ansonsten Audiodaten. Ob diese analog oder digital sind, steht da aber nicht. Ein Tonabnehmer liegt zwar bei, aber von Laser habe ich da nichts gelesen.

Pink Floyd ist auch nicht drauf. Dafür aber Chuck Berry - auf Johnny B. Goode hat das Weltall sicher gewartet.

Nebenbei: Laserplattenspieler finde ich ja auch eine coole Idee. Das verhindert die Abnutzung der Platte. Die Schmutzempfindlichkeit bleibt allerdings.
TomBe*
Inventar
#925 erstellt: 02. Jul 2015, 16:18
In dem Link wird Vinyl (auch) als Kulturgut bezeichnet.
Mache ich auch, aber ob der ein oder andere Digital-Verliebte das auch so stehen lassen kann?!
peacounter
Inventar
#926 erstellt: 02. Jul 2015, 16:21
klar.
die cd ist auch kulturgut und die compactcassette auch.

sogar coca cola und mc-donnalds sind kulturgut.
kulturgut ist ein weiter begriff.
8erberg
Inventar
#927 erstellt: 02. Jul 2015, 16:26
Hallo,

natürlich, wenn man die klassische Bezeichnung des Wortes cultura nimmt ist auch Schallplatte und die dazugehörige Technik selbstverständlich Kultur.

BTW: die Beatles auf Mono kann ich auch von meinen CDs hören, ich stell den Verstärker einfach auf "Mono"...

John Lennon hat ja mal (angeblich) gesagt, dass man Magical Mystery Tour nur richtig auf Mono hören kann... bei den ganz ollen Bealtes-Aufnahmen mit ihrem "Ping-Pong"-Stereo stellt man gerne sowieso freiwillig auf Mono.

Peter
.JC.
Inventar
#928 erstellt: 02. Jul 2015, 17:23
Hi,

klingt Vinyl wärmer, wenn es im Zimmer sauheiß ist ?



immerhin, das PVC der Rille ist ja bei 32 °C schon weicher, als bei 20 °C
also läuft die Nadel nicht so hart ...

Was denkst Du ?
Beaufighter
Inventar
#929 erstellt: 02. Jul 2015, 17:33
Moin moin,

@Olvin : Danke für diesen Post. Ich sehe das ganz genauso wie du es beschrieben hast.

Es wird in der Digitalen Welt viel verloren gehen. Weil es entweder vergessen wurde weiter zu digitalisieren, oder weil Bitfehler etwas plötzlich nicht mehr lesbar machen.

In hundert Jahren wird es noch CD Player geben, es wird wohl aber nicht mehr viele Modelle geben.
Und ob die Industrie überhaupt noch Formate anbietet die ich mir zu Hause hinstellen kann, wage ich zu bezweifeln.

Ich fühle mich sehr wohl zwischen meinen Platten mir klingen sie gut genug und ich sehe bislang keinen Grund mein Sammelformat zu ändern.

Ja, ich habe auch CDs und mp3s aber so eine richtige Sammelleidenschaft will da nicht aufkommen.

Gruß Beaufighter
Weischflurst
Gesperrt
#930 erstellt: 02. Jul 2015, 17:34

Olvin (Beitrag #918) schrieb:

Nebenbei: Da gibt es doch die schöne Geschichte von dieser Raumsonde (Voyager?), der man eine Schallplatte aus Metall beigelegt hat, damit - falls die Sonde irgendwann einmal von Außerirdischen gefunden werden sollte - diese etwas über uns erfahren können. Inklusive Abspielanleitung. Ist das nicht cool?


Wäre die CD seinerzeit schon erfunden gewesen, hätte man eine CD beigelegt.

Die Voyagers sind nämlich um 1977 gestartet und wollten die zwei Jahre bis zur CD nicht noch warten.
Beaufighter
Inventar
#931 erstellt: 02. Jul 2015, 17:40


Olvin (Beitrag #918) schrieb:



Nebenbei: Da gibt es doch die schöne Geschichte von dieser Raumsonde (Voyager?), der man eine Schallplatte aus Metall beigelegt hat, damit - falls die Sonde irgendwann einmal von Außerirdischen gefunden werden sollte - diese etwas über uns erfahren können. Inklusive Abspielanleitung. Ist das nicht cool?



Wäre die CD seinerzeit schon erfunden gewesen, hätte man eine CD beigelegt.

Die Voyagers sind nämlich um 1977 gestartet und wollten die zwei Jahre bis zur CD nicht noch warten.


Aber Cool ist es trotzdem
peacounter
Inventar
#932 erstellt: 02. Jul 2015, 18:02

Beaufighter (Beitrag #929) schrieb:


Es wird in der Digitalen Welt viel verloren gehen.
es wird immer viel verloren gehen.
so ist das leben.
was glaubst du wohl, wie viele alte zelluloid-filme nicht mehr sind, weil sie eben einfach nicht überdauert haben oder man das archivieren (und den dazugehörigen aufwand) nicht als sinnvoll erachtete....
und die, die es noch gibt, haben massive schäden.
niemand wird je metropolis oder moderne zeiten in voller schönheit sehen können, weil nämlich das material auf dem sie archiviert wurden so lausig ist/war.

bei digital liegts wenigstens nur daran, ob es den menschen den aufwand wert ist.
aber dann geht es wenigstens!
ein paar bitfehler machen den kohl nicht fett.
der rest ist trotzdem rekonstruierbar.
für sowas gibts fachleute.
wenn beim bka leute von einer gelöschten festplatte noch jede menge verwertbares material hoeln können, mach ich mir nichtmal sorgen über einen lackfras-fleck in einer cd.
ok, die stelle ist weg...
und mit nem normalen cd-player kriegt man das ding nicht mehr gestartet.
aber professionell wird man da sehr wahrscheinlich noch den überwiegenden teil retten können.
und der klingt dann wie am ersten tag und nicht wie schellack.


Beaufighter (Beitrag #931) schrieb:


Aber Cool ist es trotzdem :D
ja, aber ne cd oder was haltbareres wäre genauso cool.
zumindest für mich.
oder denkst du, die aliens stehen auf transrotor und dual?
Beaufighter
Inventar
#933 erstellt: 02. Jul 2015, 18:35
Moin moin,

@Peacounter:
ja, aber ne cd oder was haltbareres wäre genauso cool.
zumindest für mich.
oder denkst du, die aliens stehen auf transrotor und dual?


Ich weiß nicht worauf die Aliens stehen, mir wäre es ganz lieb wenn sie blieben wo sie sind.

Im großen und ganzen ist es mir und meiner Sammlung egal ob sie 1000 Jahre alt wird oder 100 Jahre, Hauptsache einen Tag länger als ich lebe.

Ich sammele seit meinem 5 Lebensjahr Platten und bislang habe ich noch keinen Grund gefunden das abzustellen. Also werde ich weitermachen. Natürlich bin ich nicht so realitätsfremd das ich die klanglichen Vorzüge einer CD nicht kennen würde. Aber was Solls ich hab eben das Segelboot und ihr die Motoryacht.

Gruß Beaufighter
TomBe*
Inventar
#934 erstellt: 02. Jul 2015, 19:13

peacounter (Beitrag #926) schrieb:
klar.
die cd ist auch kulturgut und die compactcassette auch.


Schön, wie gleich der Beißreflex anspringt L L
jogi59
Inventar
#935 erstellt: 02. Jul 2015, 19:17

peacounter (Beitrag #932) schrieb:
mach ich mir nichtmal sorgen über einen lackfras-fleck in einer cd.
ok, die stelle ist weg...

Nein,
die Daten sind alle noch da, man kann sie nur nicht mehr so einfach lesen.
Wenn man den Lack und die zerfressene Alu-Schicht entfernt und die CD
neu beschichtet, ist sie so gut wie neu.
peacounter
Inventar
#936 erstellt: 02. Jul 2015, 19:20
das ist doch kein beißreflex.
ich hab dir recht gegeben und relativiert.
selbstverständlich ist vinyl kulturgut.
genauso wie cd oder ipod.
ein buch ist auch kulturgut.
eine zeitung auch.
sogar ein podcast.
das ist imo alles ebenbürtig.
da braucht man doch keinen krieg draus zu machen!


Beaufighter (Beitrag #933) schrieb:
Im großen und ganzen ist es mir und meiner Sammlung egal ob sie 1000 Jahre alt wird oder 100 Jahre, Hauptsache einen Tag länger als ich lebe.
seh ich persönlich auch so.
es ging mehr um die rein akademische frage, welches medium am ehesten "für die ewigkeit" ist.
da sehe ich vinyl nicht vorne.
aber die ewigkeit interessiert mich auch nicht.
wenn alles gut läuft hab ich noch 40 jahre.
wenns superoptimal läuft meinetwegen 50.
länger muss nix halten, was ich mir anschaffe.
Weischflurst
Gesperrt
#937 erstellt: 02. Jul 2015, 19:46

Beaufighter (Beitrag #931) schrieb:


Olvin (Beitrag #918) schrieb:



Nebenbei: Da gibt es doch die schöne Geschichte von dieser Raumsonde (Voyager?), der man eine Schallplatte aus Metall beigelegt hat, damit - falls die Sonde irgendwann einmal von Außerirdischen gefunden werden sollte - diese etwas über uns erfahren können. Inklusive Abspielanleitung. Ist das nicht cool?



Wäre die CD seinerzeit schon erfunden gewesen, hätte man eine CD beigelegt.

Die Voyagers sind nämlich um 1977 gestartet und wollten die zwei Jahre bis zur CD nicht noch warten.


Aber Cool ist es trotzdem :D



Es ranken sich viele Mythen um das Thema Vinyl, und jeder kennt einen anderen. Deshalb leben solche Threads auch so lange.

8erberg
Inventar
#938 erstellt: 02. Jul 2015, 19:50
Hallo,

oder denkst du, die aliens stehen auf transrotor und dual?

Zumindest gibt es im Klingonisch kein Wort für "Steuerpimpel"...

Peter
Beaufighter
Inventar
#939 erstellt: 02. Jul 2015, 19:57
Da wär ja mal ein neuer Thread erfunden Würden Aliens Vinyl oder eher CD bevorzugen
Beaufighter
Inventar
#940 erstellt: 02. Jul 2015, 19:59

es ging mehr um die rein akademische frage, welches medium am ehesten "für die ewigkeit" ist.
da sehe ich vinyl nicht vorne.


Na ich weiß nicht wenn man mal schaut wie lange die gebraucht haben um die Ägyptische Schrift zu entziffern, dann stell ich mir Vinyl als Historiker einfacher vor.

Gruß Beaufighter
peacounter
Inventar
#941 erstellt: 02. Jul 2015, 20:01
das war ja nicht die frage.
die frage war, ob ein digitales medium nicht noch einfacher wäre.
Beaufighter
Inventar
#942 erstellt: 02. Jul 2015, 20:04
Naja und ich dache ich hätte versucht darauf zu antworten.
peacounter
Inventar
#943 erstellt: 02. Jul 2015, 20:06
dachtest du...
wenn, dann hyroglyphisch...


[Beitrag von peacounter am 02. Jul 2015, 21:18 bearbeitet]
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#944 erstellt: 02. Jul 2015, 20:10

Da wär ja mal ein neuer Thread erfunden Würden Aliens Vinyl oder eher CD bevorzugen


Vielleicht weder noch, weil sie entweder garnicht oder unseren Frequenzbereich nicht hören können.....oder Ihnen platzt beim Jodeln halt das Gehirn (Mars Attacks)
Beaufighter
Inventar
#945 erstellt: 02. Jul 2015, 20:13
An deinem Smily sehe ich das du es wohl verstanden hast.
Beaufighter
Inventar
#946 erstellt: 02. Jul 2015, 20:15
Ja hier zeigt sich wieder der Vorteil von Vinyl, alles eine Frage der Drehzahl.
8erberg
Inventar
#947 erstellt: 02. Jul 2015, 20:16
Hallo,

jo, jodelnde Hillbillies war für die Marsianer zuviel... sah danach nich appetitlich aus was sich im Raumanzug befand...
Wie hätten die dann erst auf Mutter & Tochter Hellwig reagiert?

Fragen über Fragen...

Peter
Beaufighter
Inventar
#948 erstellt: 02. Jul 2015, 20:17
Da lob ich mir einen temporären Tinitus
Vinyl_Tom
Hat sich gelöscht
#949 erstellt: 02. Jul 2015, 20:21
Oder ne Ohrenschmalzblockade!
peacounter
Inventar
#950 erstellt: 02. Jul 2015, 21:21

Beaufighter (Beitrag #945) schrieb:
An deinem Smily sehe ich das du es wohl verstanden hast. ;)
vinyl wäre in der Zukunft vermutlich einfacher zu rekonstruieren al hyroglyphen.
Aber digital wäre noch einfacher.
Und vor allem verlustfreier.
Was wissen denn die Aliens, ob das knistern dazugehört oder nicht?


[Beitrag von peacounter am 02. Jul 2015, 21:22 bearbeitet]
Vinyl_Tom
Hat sich gelöscht
#951 erstellt: 02. Jul 2015, 21:44
Aliens stehen auf Vinyl!

Dj-Alien-playing-at-PST-Club1
8erberg
Inventar
#952 erstellt: 03. Jul 2015, 09:06
Hallo,

das erklärt warum die Mk-zwos fast komplett von der Erde verschwunden sind

Peter
volvo740tius
Inventar
#953 erstellt: 03. Jul 2015, 09:26
Das erklärt zumindest die Mondpreise

Gruß Thomas
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