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Was taugen die Ost-Gerätschaften (ex-DDR)?

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Beitrag
sehrinteressiert
Ist häufiger hier
#101 erstellt: 20. Mai 2010, 15:40
Moin

Gekränkter Stolz... Nee, keine Sorge.
Ich bin halt auch ein Deutscher und setze gewisse Massstäbe, die man bei meiner Arbeit auch von mir verlangt. Meckern und rummäkeln war schon zu DDR Zeiten eine meiner liebsten Beschäftigungen. Da hat man schon gerne nach dem Zeugs im Westen geschielt. Stolz war ich auf diese sozialistischen Errungenschaften gewiss nicht.
Mittelmass... Was ist das? Wie ist das zu definieren? Mit welchen Geräten aus dem Westen bzw. Fernost der Aera war unser Zeugs denn dann zu vergleichen? Sagen wir mal Mitte 80er Jahre. Selber habe ich hier zwei Grundig Radiorecorder aus der Zeit. Besser als unseres auf jeden Fall. Besitze auch mehrere Saba Verstärker. Z.B. ein VS 80 Baujahr 72? Der ist auch besser als alle unsere Amps, finde ich. Aber das sind ja Markengeräte, die wohl nicht vergleichbar sind.
Sharp, Schneider, Sanyo etc. wären wohl so die Kandidaten.
Berichtigt mich, wenn das nicht so ist.

Maik
Mayall
Inventar
#102 erstellt: 20. Mai 2010, 15:50
Hi,

Man muß, wie ich es schon einmal in diesem Thema geschrieben habe, die Zeit beachten in welcher die Geräte und Anlagen benutzt wurden! Da war es so, dass eine hochwertige Anlage auch hochwertig gewesen ist denn es konnte halt eben nicht mit einer noch hochwertigeren Anlage usw verglichen werden! Es war ganz einfach kein noch höherwertiges Existent. Ist nichts zum Vergleichen vorhanden ... ! Es ist ziemlich leicht aus heutiger Sicht zu sagen, dass das Gerät A mittelmäßig und Gerät B auch nicht viel besser ist! Wer von uns wusste zB. vor 15 Jahren beim Kauf eines Computer was mit solch einem Teil heute alles Machbar ist - KEINER! Keiner hier im Thread lobte bis dato das Ost - Hifi über den Klee, bis jetzt ist die Kirche immer im Dorf gelassen worden.

In diesem Sinne grüßt Ingo
germi1982
Hat sich gelöscht
#103 erstellt: 20. Mai 2010, 15:51

sehrinteressiert schrieb:
...So ging die Schere des technologischen Fortschritts in Ost und West immer weiter auseinander.
Hochwertig gearbeitete Produkte wurden nach Westdeutschland weit unter Preis verscherbelt, um überhaupt an Devisen ranzukommen. Eine Schande war das.
Nicht auszudenken, wenn die Wende nicht gekommen wäre. Dann würde ich jetzt nicht mit ner 16000er Leitung und einem Hochleistungs PC hier sitzen und mich mit euch unterhalten können.
Das ganze System wäre krachen gegangen, so oder so.

Maik



So ist es. Man braucht sich nur mal anzuschauen mit der Entwicklung der Mikroprozessoren für PCs in der DDR. Dadurch das alles politisch gesteuert war, konnten die Entwickler auch nicht so wie sie wollten. Ende vom Lied war das man einen Prozessor hatte der zu seiner Einführung in den Markt schon technisch veraltet war.

Als zweites Beispiel nenne ich mal die Entwickler von Sachsenring, die hatten ein Fahrzeug entworfen mit 4-takt Motor, die weitere Entwicklung wurde aber verboten aus der Politik heraus. Später kam dann hier von VW der Golf heraus der verblüffende Ähnlichkeit mit der Sachsenring-Konstruktion P 603 aufwies...
DB
Inventar
#104 erstellt: 20. Mai 2010, 16:22
Heli Heimstudiosystem 66,
Bilder der Boxen (K20, L40, L80) habe ich leider nicht gefunden.

MfG
DB
Mayall
Inventar
#105 erstellt: 20. Mai 2010, 16:35
Tja germi,

damit hast Du genau den Unterschied von sozialistischer Planwirtschaft und Kapitalistischer Marktwirtschaft beschrieben!
Daran sieht man, dass es mit der DDR auf Dauer nicht funktionieren konnte!

Gruss Ingo
DB
Inventar
#106 erstellt: 20. Mai 2010, 16:41
Wenn man die derzeitigen Krisen sieht, wird man feststellen, daß es mit der BRD auf Dauer nicht funktionieren kann.

MfG
DB
Mayall
Inventar
#107 erstellt: 20. Mai 2010, 16:50
Die BRD vielleicht schon, aber nur mit klügeren Leuten an der Macht!

Ingo
sehrinteressiert
Ist häufiger hier
#108 erstellt: 20. Mai 2010, 18:50
Namd

Sorry fürs OT:

Klügere Leute sind das auf jeden Fall. Siehe Schröder: Vom Kanzler zum Gasmagnaten. Was für eine Welt.


Das Heimstudiosystem 66 sieht ja stark aus. Was sind das für Komponenten? Tonband, Plattenspieler und Receiver?

Maik


[Beitrag von sehrinteressiert am 20. Mai 2010, 18:53 bearbeitet]
Mayall
Inventar
#109 erstellt: 20. Mai 2010, 19:02
Leider taugt diese "Klugheit" nicht für die Allgemeinheit!!

Ingo
sehrinteressiert
Ist häufiger hier
#110 erstellt: 20. Mai 2010, 19:22

Leider taugt diese "Klugheit" nicht für die Allgemeinheit!!


Ich würd mal sagen, genau dagegen. Der profitiert jetzt von den hohen Preisen, die ich zahlen darf.
Mayall
Inventar
#111 erstellt: 20. Mai 2010, 19:27
Nicht nur Du, mein Lieber, Nicht nur Du !!

Ingo
Jazzy
Inventar
#112 erstellt: 20. Mai 2010, 19:40
Ingo schrieb:

Es ist ziemlich leicht aus heutiger Sicht zu sagen, dass das Gerät A mittelmäßig und Gerät B auch nicht viel besser ist
Nein,das habe ich schon damals gesagt,wir hatten ja auch Ohren zum Hören Die Decks: Singlecapstan mit Kombikopf und "geklautem" Dolby B,das nennen manche stabil und gute Qualität,dafür bezahlte man 1990,- Ostmark(HMK D 100) !!DDR-Cassetten durfte man darin nicht verwenden,die Köpfe litten und der Gleichlauf war hin.Also im Vietnamesenladen BASF besorgt für schlappe 30,- Ostmark je Stück.Wahrlich goldene Zeiten waren das Monatsverdienst war ca. 900,- Ostmark.Das Beste waren noch die Tuner und die BR 25,meine BR 25 waren aber oft schon nach 1 Jahr defekt: die Voicecoil rappelte im Luftspalt.
Mayall
Inventar
#113 erstellt: 20. Mai 2010, 19:55
Das waren wirklich noch Zeiten, die 10 er Kiste Sony Tapes für 300 Mark! Und wir waren froh das wir sie hatten! Dann wurden sie durch die DDR geschickt um bei irgendwelchen Leuten Original Platten drauf zu spielen! Diese Tapes habe ich heute noch, in dem Zustand wie vor 25 Jahren.

Gruss Ingo
DB
Inventar
#114 erstellt: 20. Mai 2010, 19:58

sehrinteressiert schrieb:

Sorry fürs OT:

Klügere Leute sind das auf jeden Fall. Siehe Schröder: Vom Kanzler zum Gasmagnaten. Was für eine Welt.

Tja. Gas in Schotter umwandeln. Jeder Chemiker wäre neidisch...


sehrinteressiert schrieb:
Das Heimstudiosystem 66 sieht ja stark aus. Was sind das für Komponenten? Tonband, Plattenspieler und Receiver?

Fast getroffen:
Plattenspieler (mit Halbleitern), Tuner (paar Transistoren und 6 Röhren) und Verstärker (2x 10W, 12 Röhren).

MfG
DB
germi1982
Hat sich gelöscht
#115 erstellt: 20. Mai 2010, 23:51

sehrinteressiert schrieb:
...Klügere Leute sind das auf jeden Fall. Siehe Schröder: Vom Kanzler zum Gasmagnaten. Was für eine Welt.


...



Oder vom Taxifahrer der sich Straßenschlachten mit der Polizei lieferte zum Außenminister, und hielt Vorträge für große Investmentbanken, Berater der Fa. Siemens und der Fa. BMW und ist Lobbyist für die Konkurenz von Schröder...Nabuco Gaspipeline...

Oder vom RAF-Anwalt, der wahrscheinlich die Waffe mit der sich Andreas Baader erschossen hat in den Knast geschmuggelt hat*, zum Bundesinnenminister....

*Nur ein Anwalt hätte die schmuggeln können, deren Akten etc wurden ja nicht durchsucht bei Besuchen...
E130L
Inventar
#116 erstellt: 21. Mai 2010, 06:30
Hallo,

Gehört eigentlich nicht in diesen Thread aber ich habe hier noch ein SK3930 HiFi Cassettendeck stehen, hat stärkere Gebrauchsspuren und ist ungeprüft.
Gebe das Gerät für 5€ +Versand ab.

Vielleicht findet sich ja ein Interessent bevor es im Müll landet?

MfG Volker
sehrinteressiert
Ist häufiger hier
#117 erstellt: 21. Mai 2010, 07:13
Hi

Ab in die Bucht damit. So bleibt es der Menschheit erhalten.
Vielleicht mach ja auch jemand einen CD oder DVD Player draus.

Ich selber kann das Teil nicht nehmen, habe 3 davon.

Maik
Mayall
Inventar
#118 erstellt: 21. Mai 2010, 12:37
Hallo Maik,

ich habe einmal eine Frage an Dich und zwar betrifft es Dein Avatar. Liege ich richtig das es Rainer Süss in der Rolle August des Starken ist?

Gruss Ingo
Nick11
Inventar
#119 erstellt: 21. Mai 2010, 15:07

mayallis schrieb:
Man muß, wie ich es schon einmal in diesem Thema geschrieben habe, die Zeit beachten in welcher die Geräte und Anlagen benutzt wurden!

Eine absolute Binsenweisheit.

mayallis schrieb:
Da war es so, dass eine hochwertige Anlage auch hochwertig gewesen ist denn es konnte halt eben nicht mit einer noch hochwertigeren Anlage usw verglichen werden! Es war ganz einfach kein noch höherwertiges Existent. Ist nichts zum Vergleichen vorhanden ... ! ....Wer von uns wusste zB. vor 15 Jahren beim Kauf eines Computer was mit solch einem Teil heute alles Machbar ist - KEINER!

Hm, reichlich konfus, und nicht sehr zielführend dazu.

Jazzy schrieb:

Es ist ziemlich leicht aus heutiger Sicht zu sagen, dass das Gerät A mittelmäßig und Gerät B auch nicht viel besser ist
Nein,das habe ich schon damals gesagt,wir hatten ja auch Ohren zum Hören Die Decks: Singlecapstan mit Kombikopf und "geklautem" Dolby B,das nennen manche stabil und gute Qualität,dafür bezahlte man 1990,- Ostmark(HMK D 100) !!DDR-Cassetten durfte man darin nicht verwenden,die Köpfe litten und der Gleichlauf war hin.Also im Vietnamesenladen BASF besorgt für schlappe 30,- Ostmark je Stück.Wahrlich goldene Zeiten waren das Monatsverdienst war ca. 900,- Ostmark.

Zustimmung.

Andere Frage: gab es eigentlich konkrete Entwicklungen für einen CD-Spieler "Made in GDR"? Ich kann mich bis 1989 nicht (mehr) daran erinnern. Ebensowenig an Pläne, eine CD-Fertigung auf die Beine zu stellen.


[Beitrag von Nick11 am 21. Mai 2010, 15:18 bearbeitet]
Mayall
Inventar
#120 erstellt: 21. Mai 2010, 16:22
Tja, ich hatte nun in diesem Forum nicht vor eine wissentschaftlich begründete und fundamentisierte Dissertation über die Gebrauchselektronik in der Deutschen Demokratischen Republik zu Schreiben sondern meine persöhnlichen Erlebnisse und Gedanken gerade mit dieser in diesem Forum zu Posten. Ich für meine Person darf behaupten, dass gerade die letzten Jahre der 80er sich prägend in meinem Gedächtnis behaftet sind. Aus diesem Grunde kann ich auch jeder Zeit das vertreten, was ich hier in meiner Einfalt niedergeschrieben habe!
In diesem Sinne,

Gruss Ingo
sehrinteressiert
Ist häufiger hier
#121 erstellt: 21. Mai 2010, 16:43
Moin

Mensch Nick:

mayallis schrieb:
Man muß, wie ich es schon einmal in diesem Thema geschrieben habe, die Zeit beachten in welcher die Geräte und Anlagen benutzt wurden!

Eine absolute Binsenweisheit.


Was willst du denn damit sagen, interessiert dich wohl nicht?
Wenn Ingo`s Satzbau nicht gefällt, ingnoriere das. Ich weiss, was er sagen will. Allemal besser, als so mancher junger Proll der sich hier äussert, oder?

Übrigens: CD Player wurden "angedacht". Es gab wohl einen nicht funzenden Prototyp im Design der HMK200.

An Ingo: Volltreffer! Stammt von einem alten Plattencover aus den 70ern; Opernabend mit Reiner Süss. Ich finde diese Gestik genial. Die Platte selber ist nur noch für Plattenfräsentests zu gebrauchen. War eh nicht dolle.

Maik


[Beitrag von sehrinteressiert am 21. Mai 2010, 16:46 bearbeitet]
Mayall
Inventar
#122 erstellt: 21. Mai 2010, 16:50
Hallo Maik,

Habe diese Platte vielleicht vor 30 Jahren das letzte Mal bewußt gesehen, habe aber die ganze Zeit darüber nachgedacht wo ich dieses Bild registriert habe. Irgendwann macht es dann "in der schwächsten Birne" klick !

Gruss Ingo
sehrinteressiert
Ist häufiger hier
#123 erstellt: 21. Mai 2010, 17:11
Hi

Es gab bei uns im Osten so wenig Auswahl an Platten, dass man sie fast alle kennt und auch wieder erkennt.
Platten sind so ein bischen mein Hobby, mal mehr, mal weniger.
Meine Sammlung ist bescheiden, denke ich. Nach aussieben, des Drecks aus Bulgarien und sonstwoher, kam ich neulich so auf 220 Schallplatten. CDs zähle ich nicht mehr. Meine Kassetten und Tonbänder aus den 80ern habe ich auch noch und nutze sie sogar.

Maik
DOSORDIE
Inventar
#124 erstellt: 21. Mai 2010, 17:27
Schade, die HMK 200 hätte einen verdient, die würd ich mir als Zweitgerät auch hinstellen.

Ich finde nicht, dass man Sharp oder Sanyo mit Schneider vergleichen kann. Sharp und Sanyo haben zwar für eine ganz andere Zielgruppe gefertigt - wie auch Fisher, jedoch hatte deren Zeugs immer einen gewissen Qualitätsstandart, auch die günstigeren Kompaktanlagen waren schon einigermaßen brauchbar, ich will damit sagen, dass es da eher so lief, dass das ganze eben auf Konsumer und Jugendliche ausgelegt war. Die haben halt die fetten Ghettoblaster und Analgen mit viel Leistung aber weniger für HiFi Enthusiasten gebaut, trotz alledem war das Zeug nicht billigst, sondern eben auch wie eine Kompaktanlage von Sony oder Kenwood brauchbar. Die HiFi Bausteine von Fisher sind Einsteiger bis Mittelsegment, wertig verbaut sind die alle und die Werte von den Komponenten sind auch alle gut bis sehr gut, an den Türmen ist halt viel Spielerei dran, die man nicht braucht, aber schön Leuchten und Blinken tuts. Fisher ist meiner Ansicht nach auch in der Sanyo Ära total verkannt. High End war das nie, aber auch nie Billigscheiß und die großen Geräte waren halt auch Leistungsmäßig große, wenn da 2x150 oder 2x170 Watt Nennleistung drauf steht, dann ist das auch wirklich so, mit einem Klirr von unter 0,008% dazu kann man auch echt nich meckern find ich. 700 Watt maximale Leistungsaufnahme hat mein großer Fisher CA 890 Verstärker und bis auf die Front ist da alles aus Metall, wiegen tut das Ding auch ganz gut, für DDR Verhältnisse also fast schon eine kleine PA, aber wie gesagt kein High End, das braucht man auch nicht. Zum Richtig Gut Musikhören reicht aber auch ein kleiner Sharp Turm aus den 80ern aus.

Da war halt ein Haufen Elektronik drin, der beim High Ender nicht ankam. Während der High End Freak sich die Automatik ausbauen lies, weil er der Ansicht war, dass der Plattenspieler dann besser klang, gabs von Sharp nämlich Tangentialplattenspieler mit Lade und both Side Play, die haben 2 Arme, automatische Titelerkennung und ein Display, das ist dann ähnlich komfortabel wie ein CD Spieler. Der Plattenspieler spielt dann je nach Programmierung beide Seiten. Diese Art von Plattenspieler gabs nur im 39 cm Maß, weil sie bei den HiFi Enthusiasten nicht angekommen wäre, passt eher ins Jugendzimmer. Der Plattenspieler lässt sich dann aber halt auch stapeln, wie alle anderen Geräte, man kann ihn unters Tapedeck oder über den Verstärker stellen, innendrin ist das Laufwerk dann wohl gefedert und die Tonarme sind ausbalanciert, es ist also Quasi ein vollwertiger HiFi Plattenspieler und klingt wahrscheinlich garnicht so schlecht, evtl. sogar besser, als viele Plattenspieler mit Radialtonarm, ich finde nicht, dass man das als Billigware bezeichnen sollte, es hat halt nen anderen Schwerpunkt. Mich würde echt mal interessieren wie son Ding klingt, aber viele hier würden sich vorurteilsbehaftet wahrscheinlich wundern, weils nicht als HiFi anerkannt wird sondern nur als billiger Plastikschrott abgetan.

Bei den Sharp Türmen ist es aber in der Tat so, dass nicht alle HiFi sind, viele sind leistungsstark, aber haben dann bis 10% Klirr, wer HiFi will für den ist es aber im Heft gekennzeichnet.

Ich besitze auch selbst Geräte von Sharp und hatte auch mehrere. Nämlich größtenteils Ghettoblaster. Einen HiFi Videorecorder aus den 80ern habe ich von denen auch mal erlebt, der sah sehr wertig aus. Die Ghettoblaster von Sharp sind von der Fertigungsqualität und der Servicefreundlichkeit her durchweg große Klasse, klanglich sind nicht alle wirklich gut, es geht besser... aber seit ich den WF 939/940 hab bin ich ziemlich begeistert, so einen hochwertigen Ghettoblaster habe ich noch nicht gesehen, rein fertigungstechnisch, klanglich spielt er bei den Plastikbombern ganz oben mit, sicher auch durch seine quadratischen Basslautsprecher und 2x13 Watt RMS Leistung, der zerrt auch in den ganz hohen Lautstärken nicht. Deshalb lege ich sowohl über Sanyo/Fisher als auch Sharp meine schützende Hand, weil die leider viel schlechter gemacht werden als sie sind, es tut mir leid, aber RFT kann auch bei denen leider nicht mithalten.

Ich denke man kann die RFT Geräte grundsätzlich mit allem was im Westen Einsteigerklasse war vergleichen. Das HMK 200 hat ein paar technische Spielereien, die nicht alle Einsteigerdecks beherrschen, aber vom Kopf und vom Laufwerk so wie von den technischen Daten her ist da leider nicht mehr rauszuholen als aus der unteren HiFi Klasse des Westens zur selben Zeit. Genauso siehts auch mit dem Verstärker aus, der hat halt einfach "nur" 2x25 Watt und einen Klirr unter einem Prozent glaub ich, also wie gesagt alles völlig ausreichend um schonmal Sehr Gut Musik zu hören, nur leider passt halt so ein Tonkopf in das Top of the Line Modell nicht wirklich rein, auch hätte es ein Doppelcapstan oder zumindest ein direct drive Capstan Laufwerk sein müssen, dazu ein Keramik oder GX Kopf und eigentlich auch HX Pro, Hinterbandkontrolle und Einmesshilfe fehlt ebenfalls. Über den Plattenspieler hab ich auch mal gehört, dass das System zwar ganz gut sein soll, der Entzerrervorverstärker aber nicht der Beste, da wäre ausser der elektronischen Spielereien dann wahrscheinlich auch noch mehr gegangen.

Ich habe hier selbst 200 OrWo Cassetten gehortet und auch einige Original AMIGA Cassetten (u.a. auch Wish You Were Here von Pink Floyd). Im Großen und Ganzen sind die Cassetten besser, als oft behauptet wird. Die AMIGAs klingen alle sehr ordentlich, egal wie alt sie sind, bei den OrWos gibts Qualitätsunterschiede, manche sind besser, manche schlechter, aber alle brauchbar. Erstaunlich ist, dass sich die Ferrobänder um Einiges höher aussteuern lassen, aber frequenzmäßig ein wenig beschnitten wirken. Die Chrom Cassetten sind sehr leise, vergleichbar mit Chrom Extra II von BASF, evtl. sogar noch älteren Typen, die Dynamik ist also nicht die Beste und das wirkt sich auch aufs Dolby aus, auch bei korrekter Einmessung pumpts dann Etwas, Dolby B ist da unproblematischer, für Dolby C aber nicht geeignet. Durch die geringe Dynamik ist logischerweise das Grundrauschen recht hoch, das Klangbild ansonsten ist aber ziemlich sauber und klar. Mit den Gehäusen habe ich nicht weniger oder mehr Probleme als mit denen ausm Westen. Die Labels sehen halt teilweise aus, als wären sie 1000 Jahre in irgend ner Pyramide gelegen, weil das Papier wohl nicht das Beste war, wie gesagt laufen tun sie alle und auch noch sehr ordentlich... Natürlich waren die Westcassetten besser, aber Ostrecorder sind halt standartmäßig auch auf die OrWos eingemessen, die Aufnahmen, die ich auch mit dem kleinen R4100 gemacht habe mit einer OrWo Chromdioxid Cassette sind sehr sauber und ordentlich, Ferro ist etwas dumpfer, weil das Gerät nicht so hoch kommt, klingt aber immernoch sehr gut.

LG, Tobi
Mayall
Inventar
#125 erstellt: 21. Mai 2010, 17:35
Hallo, hallo,

Nicht die Quantität sondern die Qualität bestimmt eine Plattensammlung. Es ist noch gar nicht so lange her wo ich auch unbedingt jede Platte oder CD welche auch nur den Hauch meiner Richtung hatten, haben mußte. Dann kam der Knackpunkt und ich habe so richtig ausgemistet! Und ich bin froh das gemacht zu haben! Jetzt besitze ich noch ca 400 Platten, weniger CD's und ich bin zufrieden. Natürlich sind diese Platten durch die Bank hochwertig, mehr braucht der Mensch nicht! Auch ich habe noch meine gesamten Bänder nebst dem Tesla B116 und auch noch sehr viele Tapes. Man hängt halt an diesen Dingen!

Gruss Ingo
sehrinteressiert
Ist häufiger hier
#126 erstellt: 21. Mai 2010, 17:43
Hi
Tobi
Was ein Pamphlet
Also, bei den Kassetten hast du, meiner Meinung nach, nicht ganz Recht. ORWO Chrome Kassetten sind zwar langlebig, klingen noch fast genau wie damals. Aber sie hatten viele Fehlstellen. Das äusserte sich dann immer durch niedrigere Pegel links oder rechts oder auf beiden Seiten. Aussetzer gabs auch. Das nervte gewaltig.
Die normalen Eisen Kassetten waren Schrott. Der Abrieb bei den Teilen war enorm. Und der Klang? Naja, unterste Kanone.
Einzige Alternative war einfach, Kassetten im Intershop zu besorgen.

Maik


[Beitrag von sehrinteressiert am 21. Mai 2010, 17:44 bearbeitet]
Matthi007
Gesperrt
#127 erstellt: 21. Mai 2010, 17:48
Zu meiner Jugendweihe bekam ich den Radiokassettenspieler KR650.
Schwehres,massives aber sehr gut klingendes Gerät zu dieser Zeit.
Zur Wende kaufte ich mir verschiedene andere Geräte.Die versagten aber komplett nacheinander ihre Dienste.
Und so spielt der KR650 noch heute
Mayall
Inventar
#128 erstellt: 21. Mai 2010, 18:05
Hallo,

erst einmal gebührt dem Tobi Dank und Lob für sein wirklich gutes "Referat"! Nun gut, mit den Orwo - Tapes habt ihr beide Recht! In den letzten Jahren der DDR war es mit der Produktion in der Filmfabrik Wolfen bei Bitterfeld wie folgt bestellt: Da diese Kassetten für die DDR ein wichtiges Konsumgut gewesen sind
, mußten egal wie auch diese hergestellt werden. Nun gab es aber parallel dazu immer Engpässe in der Grundstoffbeschaffung! Man mußte also auch Grundstoffe aus der Bundesrepublik beziehen welche in dieser Charge auch nicht die Besten waren, aber allemal besser was die DDR hatte. Daraus resultieren diese teilweise grossen Qualitätsunterschiede bei den Kassetten und den Spulenbändern! Dann gab es noch sehr grosse Qualitätsunterschiede bei der Plaste für die Gehäuse, welche natürlich auch dazu beitrugen wie die Kassette im allgemeinen lief. Der 3. Punkt ist, dass gerade in den 80er Jahren diese Kassetten von Frauen hergestellt wurden, welche Gefangene des Straafvollzugs in Dessau waren. Man kann sich nun denken, dass dies auch nicht zur Qualität beigetragen hat! Ich bin ein Bitterfelder und habe natürlich dadurch einige Leute gekannt die unmittelbar mit dieser Produktion zu Tun hatten.

Ingo
Matthi007
Gesperrt
#129 erstellt: 21. Mai 2010, 18:13
Die Kassetten waren mit 30Mark leider auch sehr teuer.Verdient hat man ja damals nicht gerade viel.
Mayall
Inventar
#130 erstellt: 21. Mai 2010, 18:21
Hallo Matthi

Eine 60er Ferro hat 20 mark, 90er Chrom 27 mark gekostet.
Dann gab es noch Tapes aus "sowjetischer Produktion" welcher nur als 60er auch 20 mark teuer waren.

Gruss Ingo
DOSORDIE
Inventar
#131 erstellt: 21. Mai 2010, 18:36
Also ich hab welche aus Premnitz und welche aus Dessau, Wolfen gabs glaub ich auch noch. Die sehen unterschiedlich aus, haben unterschiedliche Gehäuse und je nach Baujahr oder Epoche unterschiedliche Spulenfarben oder Farben der Gehäuse. Es gibt weiße, bläuchlich weiße, eher beige angelaufen wirkende, schwarze, braune und wahrscheinlich auch alles dazwischen, die Spulen gibts in schwarz, rot, hellblau, ich glaub auch gelb und weiß bis beige. dann gibts noch unterschiedlichste Labels, zu bemerken ist auch bei einigen Cassetten ein Gitter vorm Cassettenfenster,auffällig dabei ist aber, dass man nicht am Aussehen ausmachen kann wie alt die Cassette ist, denn die Cassetten haben alle einen Stempel aufm Label, entweder Herstellungs oder Kaufdatum, ich habe aber noch welche aus anderer Quelle, da ist kein Stempel drauf, ist aber der selbe Hersteller, die 200 mit Stempel hab ich alle zusammen gekauft, wahrscheinlich hatte derjenige den Radioladen um die Ecke und der hat dann wohl immer n Stempel drauf gemacht...

An dem Stempel mache ich nun fest, dass es keine feste Bauform und kein festes Design gegeben hat, weil immer nur das benutzt werden konnte, was da war, da die Kauf/Produktionsdaten dem Stempel nach zu urteilen nicht weit auseinander liegen, oder ungefähr zeitgleich sind. So sind auch die Qualitätsunterschiede hörbar.

Mit dem Gleichlauf habe ich im Walkman ab und an ein Problem, wenn man die Cassette dann rausnimmt und ein bisschen drauf rumdrückt gehts aber wieder, größere Cassettendecks und auch mein Autoradio machen aber so weit keine Probleme, über leichte Gleichlaufschwankungen muss ich mich bei manchen Ausführungen beklagen, wenn man sie aber mal hin und zurück spult dann funktionierts meistens wieder.

Das Gemisch der Beschichtung ist scheinbar ständig verändert worden. Ich habe mal eine Cassette eingemessen und bin dann davon ausgegangen, dass alle funktionieren tatsächlich war JEDE, der Cassetten (auch wenn sie von der Zeit her nah beieinander lagen und vom gleichen Hersteller kamen).

Dennoch kann ich zum Bandmaterial bei richtiger Einmessung sagen, dass der Klang konstant ist, die Aufnahmen recht sauber nur der Pegel halt nicht sonderlich hoch, zumindest bei Chromdioxid. Das bezieht sich auf alle 3 Hersteller. Eine der silbernen Chrom Extra Cassetten habe ich noch nicht besessen, die seltenen C 90 auch nicht, ich habe ausschliesslich 60er. Die Einmessung erweist sich aber sowohl bei Chromdioxid als auch bei Ferrobändern als sehr schwierig, weil die Sättigung sehr hoch zu stellen ist, bespielt man sie auf einem Cassettendeck ohne Einmessung klingen die Aufnahmen verwaschen und höhenarm, aber über Pegelschwankungen kann ich eigentlich nichts sagen, auch über starken Abrieb kann ich nicht meckern, da sind die alten AGFA Cassetten wesentlich schlimmer. Aber vielleicht habe ich qualitätstechnisch auch immer nur die brauchbaren erwischt, oder die schlechten wurden schon vor der Weitergabe aussortiert.

Die russischen Cassetten mit EVP Stempel allerdings sind ja wohl ein Witz. Dass sowas überhaupt irgendwo verkauft wurde ist mir unbegreiflich. Denn da ist es wirklich so, dass die Cassette schlicht und einfach von vorn herein nicht funktioniert. Nicht nur, dass die Gehäusekonstruktion so schlecht ist, dass sie von Anfang an in absolut jedem Deck leiern (auch in Doppelcapstans, ich habs probiert) - wogegen man nicht mal was tun kann, wenn man die Folien rausnimmt - und dann in der Mitte sogar teilweise festfahren - Nein, der Tonkopof ist innerhalb von weniger als einer Minute (das ist jetzt echt keine scherzhafte Übertreibung, der ganze Bericht nicht) - egal auf welchem Deck - britzebraun, und zwar so, dass ich hinterband nix mehr gehört hab bis auf ein ganz dumpfes Säuseln, ich frag mich echt, ob das als Scherzartikel verkauft wurde. Die können schon am Anfang nicht viel besser gelaufen sind, bis auf dass der Abrieb vielleicht nicht so stark war.

Schade finde ich übrigens, dass ich die Original Demonstrationscassette vom Stern Radiorecorder R160 besitze, da sind viele Osthits drauf und die Bedienungsanleitung, leider ist sie überspielt worden, irgendwer hat da Musik aus dem Radio aufgenommen, das Schamnkerl hätt ich mir gern mal angehört, hat die einer evtl.? Kann einer was über den R160 sagen? ist der Qualitativ besser als sein Nachfolger KR450/R4100? Ich weiß, dass das Ding ein Echtholzgehäuse hat, aber das sagt ja nichts über die Qualität des Cassettendecks/Radioempfängers aus.

LG, Tobi
Mayall
Inventar
#132 erstellt: 21. Mai 2010, 18:56
Hi Tobi,

nochmals ein sehr guter Beitrag! Glückwunsch!!! Den R 160 gab es meines Wissens nur im ersten Produktionsjahr im Echtholzgehäuse. Danach gab es ihn in "Folierter Presspappe" wie wir in unserer Jugend zu sagen pflegten!
Er war der teuerste portable Radiorekorder Ende der 70er Jahre. Über den Nachfolger kann ich leider nichts sagen, er hat mich damals schlichtweg nicht interessiert.
Diese Demokassette kenne ich natürlich noch, muß mal auf meinem Dachboden in einer Kiste wühlen, vielleicht finde ich noch solch ein Exemplar.
Bei den von Dir genannten AGFA Kassetten bin ich mir ziehmlich sicher, dass sie auch in der DDR hergestellt worden sind. Ich werde mal einen Freund fragen welcher damals in dem Wolfener "Laden" "Jungingeneur" gewesen war was es mit AGFA auf sich hatte!

Gruss Ingo
DOSORDIE
Inventar
#133 erstellt: 21. Mai 2010, 19:00
Ich weiß nur dass ORWO AGFA war, bis zur Teilung der beiden Staaten und anfangs hieß das wohl sogar noch AGFA und dann als alles immer sozialistischer wurde haben die das umbenannt, vielleicht wars auch umgedreht. Ich hab mal irgendwo was gehört...

Ja, der R160 Im Holzgehäuse wäre nochmal eine interessante Geschichte...

LG, Tobi
Mayall
Inventar
#134 erstellt: 21. Mai 2010, 19:14
AGFA wurde vor dem 2.Weltkrieg mit Hauptsitz in Wolfen angesiedelt wo unter anderem 1936 der erste 3 Masken Farbfilm erfunden wurde. Nach dem Krieg zog sich AGFA aus der damaligen SBZ in Richtung Köln zurück. In der DDR firmierte AGFA noch bis 1964 in Wolfen und wurde dann durch Regierungsbeschluss der DDR in ORWO (Original Wolfen) umbenannt. Dadurch verlor die DDR den Anschluss gerade in der Filmproduktion an den Weltmarkt.

Gruss Ingo
sehrinteressiert
Ist häufiger hier
#135 erstellt: 21. Mai 2010, 19:43
Namd Ingo

Du bist aus Bitterfeld? Echt?
Hörst du gerade Sputnik Open Air rumsen...?
Ich kann es auch hören, das Spring Break.

Viele Grüsse
sehrinteressiert
Ist häufiger hier
#136 erstellt: 21. Mai 2010, 19:50
Hi nochmal

@Tobi: den Inhalt der Kassette für den 160er habe ich hier noch. Per PN könnten wir das ja mal klären...

Maik
Mayall
Inventar
#137 erstellt: 21. Mai 2010, 20:24
Hallo Maik,

klar bin ich "Ur - Bitterfelder" bin aber im Moment nicht in der Heimat. Also kann ich das "THEATER" auf der Poucher Halbinsel nicht hören! Aber wenn Du es auch hörst mußt Du im kleineren Umkreis von BTF wohnen.

Ingo
Jazzy
Inventar
#138 erstellt: 21. Mai 2010, 20:48
Also die Orwo-CCs waren schon sehr schlecht,auch mechanisch.Meine damaligen 2x SK 3000 und 1x HMK D 100 mochten die überhaupt nicht.Nach x-Reparaturen sagte der Elektroniker mir,ich solle doch gefälligst West-CCs benutzen.Und das tat ich dann auch,BASF in IEC 1 und 2(die orangenen,später roten,IEC 2 silbern)oder auch die Sony HF 90 IEC 1.Zu Weihnachten mal eine BASF IEC 4 Metal für schlappe 50,- Ostmark!Das funktionierte dann recht gut,ich musste nicht mehr in die Werkstatt.Wenn die DDR-CCs auch nur halbwegs getaugt hätten,hätte ich sicherlich nicht 30,- bis 35,-Ostmark je West-CC ausgegeben.Die Orwo-Open-Reel gingen,rauschten aber etwas(auf Tesla-Maschinen B 115 und B 116) .Bei 19cm/s gings aber,die Dynamik war dann auch wesentlich besser als bei den Decks mit Dolby B.
Matthi007
Gesperrt
#139 erstellt: 21. Mai 2010, 20:48
Ein Hoch auf die Ostprodukte

Übrigens hier im Forum tummeln sich eh mehr Ossis als Wessis rum.Und viele sehr nette Österreicher sind dabei

GUTE NACHT ALL IHR OSSIS

Endlich mal ein Threat von uns für uns
Mayall
Inventar
#140 erstellt: 21. Mai 2010, 21:02
Hi Jazzy,

das kenne ich auch, das mein HMK 100 Deck keine ORWO mochte, ich habe mir die Sony HF 90 bei den Vietnamesen gekauft, immer solch eine 10er Kiste und habe dafür 270 Mark bezahlt weil meine Kumpels und ich "Grossabnehmer" waren. Der Stückpreis lag bei 30 Mark, hatten aber damals Überdurchschnittlich gut verdient Dann hatten wir auf diese Tapes ausschließlich komplette Platten aufgenommen wobei wir die Tapes mit der Post durch die DDR schickten zu Leuten, welche die gewünschten Platten hatten! Das hat wunderbar funktioniert!

Gruss Ingo

PS: Der Matthi007 ist aber ein lustiger Gesell!
Nick11
Inventar
#141 erstellt: 21. Mai 2010, 21:58

sehrinteressiert schrieb:
Was willst du denn damit sagen, interessiert dich wohl nicht?
Wenn Ingo`s Satzbau nicht gefällt, ingnoriere das. Ich weiss, was er sagen will. Allemal besser, als so mancher junger Proll der sich hier äussert, oder?

Ich meinte bloß, die "Binsenweisheit" war in fast jedem Beitrag zuvor zu lesen und wer im Osten lebte, weiß ja, welche Probleme herrschten. Falsch war es deswegen nicht.
Junge Prolls? Dürften in diesem Thread beinahe ausgeschlossen sein. Zumindest die jungen.

Ja, die Kassettenpreise. Kann mich noch genau erinnern, wie ich im Februar '84 meine erste für 20,- M kaufte. Für mich damals mit zarten 12 Jahren ein Heidengeld. Und dann gab es Zoff, weil ich für meine kleine Schwester dieses und jenes Lied aufnehmen sollte, ich aber keine kostbare Kapazitäten verschwenden wollte.
Mayall
Inventar
#142 erstellt: 21. Mai 2010, 22:07
Jo Nick,

Ist schon in Ordnung! Wir alle haben uns wohl etwas missverstanden, kann schon mal passieren.

Gruss Ingo
DOSORDIE
Inventar
#143 erstellt: 22. Mai 2010, 23:17
Man muss aber echt mal sagen, die Sonys sind es wert - nicht nur die - alle Japaner. Die TDKs und auch die Maxells waren spitze. Bei TDK war D das einfachste Band und bei Maxell UR, bei Sony wars früher die orangene CHF und später die HF, es gab mehrere Ferrotypen, die waren aber alle nur besser als das jeweilige Standartband. All die Japaner lassen sich immernoch spitze einmessen und hatten eine gute Empfindlichkeit, die orangenen, später blauen LH Cassetten von BASF haben eigentlich nur für Sprache getaugt. Ferro Extra oder Super waren dann wieder Spitzenklasse, aber eine Sony HF Cassette gabs ungefähr zum selben Preis wie die einfachen LHs von BASF, die waren weder mechanisch noch klanglich so gut, dafür habe ich den Eindruck sind die deutschen Cassetten langzeitstabiler, aber kann auch sein, dass ich mir das nur einbilde.

Die Chromcassetten von BASF hab ich alle gern, auch wenn man sie nicht so hoch aussteuern kann, dafür haben sie ein extrem niedriges Grundrauschen, ohne Dolby stehen sie gegen viele Japaner besser da, obwohl sie insgesamt leiser sind.

LG, Tobi
Mayall
Inventar
#144 erstellt: 22. Mai 2010, 23:42
Hallo Tobi,

ich habe lange Zeit nicht mehr über Kassetten allein nur nachgedacht. Nun, nachdem hier darüber einiges diskutiert wird, hat es auch mein Interesse wieder geweckt. Gibt es denn noch die Marken - Tapes zu kaufen und was denkst Du über Metal - Kassetten? Sie sollen ja das Non Plus Ultra der Tapes gewesen sein. Gibt es auch sie noch zu kaufen?

Gruss Ingo
DOSORDIE
Inventar
#145 erstellt: 23. Mai 2010, 10:45
Also ich höre keinen Unterschied zwischen Metall und Chromcassetten, Metallcassetten sind vielleicht minimal höher aussteuerbar, aber das macht den Brei nicht fett, vor allem nicht wenn man mit Dolby aufnimmt. Evtl. sind sie langzeitstabiler und das Band ist halt härter, kann also nicht so leicht Drop Outs durch Beschädigungen erleiden, dafür macht es die Tonköpfe schneller kaputt, eben durch die Härte.

Chromcassetten nutze ich immer die Standartbänder und so ziemlich alles von BASF, die sind pflegeleicht und lassen sich nachdem ich ein bisschen am BIAS im Inneren vom GX75 gespielt hab auch problemlos einmessen, bei BASF muss man wie gesagt nur mit dem Pegel aufpassen, die können nicht so viel ab wie die Japanischen.

Bei den Japanern hab ich grundsätzlich nur die einschichtigen Bänder in Benutzung, ich probier manchmal zwar auch mehrschichtige, aber die machen immer nur Probleme. Im GX75 lassen sie sich zwar augenscheinlich einmessen, produzieren dann aber mehr Dropouts, als alles andere. In anderen Decks ohne Einmesshilfe sollte man auch keine Doppelschichtbänder nehmen (z.B. Maxell XL IIS oder TDK SA-X), die kommen damit auch nicht richtig zurrecht, weil die nämlich eine andere BIAS Kurve haben für die man 3 Messtöne braucht. Im Dragon geht das z.B. oder in Einigen Sonys. Ich seh da aber auch keine Vorteile, die Cassetten waren wesentlich teurer und die guten Standartcassetten sind klanglich nicht hörbar schlechter, hat wohl wieder was mit Langzeitstabilität zu tun, aber auch die SA, XLII oder UX (jetzt gibts nur noch UX-S, ab der grün grauen Serie Anfang der 90er funktionieren die aber auch recht unproblematisch). Mit Metallcassetten habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht: Die meisten besseren Metallcassetten sind mehrschichtig und machen bei mir nur Probleme mit der Einmessung, man kann dann zwar Aufnehmen, aber das Signal klingt irgendwie dumpf und es fängt schon früh an zu verzerren. Ich denke der große Vorteil der Metallcassetten war anfangs der hohe Frequenzumfang, gute Decks ab Ende der 80er schaffen aber auch bei Ferroband bis 20 kHz. Ein zweites Ding war dieses Prestigedenken.

Es gab beispielsweise Maxell Vertex für High Ender, die an stabilisierte, Resonanzverringernde Cassettengehäuse glaubten, das Band war das gleiche wie in der MX-S, das Gehäuse war aber hochwertiger und schwerer, auf der Cassette war in der Mitte blattgold mit eingestanzter Nr. drauf, das Ganze war dann in einer buchartigen Verpackung mit Zertifikat und Seriennummer, so eine Cassette hat in den 90ern 50 DM gekostet und hat sogar Abnehmer gefunden, dafür hat man 10 einfache TDK MA bekommen, die klanglich genauso gut waren. Dann gabs eine Metallcassette aus der Sony Espritserie, die war weiß und mit Keramikgehäuse, da war das gleiche Band drin wie in der normalen Sony Metal XR, glaub ich, die Hülle war ein Alucase und alles ganz edel, da hat ne C90 30 oder 40 DM gekostet. OK, in den 80ern war es normal für gute Chromtapes über 10 DM zu bezahlen, aber spätestens in den 90ern gabs alles was nicht Metall war für unter 10 DM. In den 80ern hatten die MA Cassetten von TDK einen Metallrahmen, nicht nur Metallband...

Man braucht aber immer irgendwelche Voodoofreaks, die sich dann sowas kaufen, aber da gehts dann wahrscheinlich eher um das Drumrum, hätte ich damals so viel Geld gehabt hätte ich mir sicherlich auch jeweils Eine gekauft, einfach mal um das Feeling zu haben.

Ich habe seit meiner Kindheit Erfahrungen mit Cassetten gesammelt, täglich und ich habe über 1000 Exemplare hier rumliegen. Ich kann mittlerweile sagen, dass die Gehäusekonstruktion nicht das Wichtigste ist. Sie muss funktionieren und darf keinen Krach machen, d.h. der Gleichlauf darf dadurch nicht beeinträchtigt werden und sie darf das Band nicht beschädigen oder zustäzlich störende hörbare Geräusche machen. TDK hat in den 90ern viele abgespeckte Versionen seiner Bänder angeboten, z.B. SA im D Gehäuse und das dann als Super CDing II verkauft, mit den billigen durchsichtigen Gehäusen habe ich nie Probleme gehabt, die laufen genauso gut, wie teurere. Selbst bei einfachen vorbespielten Kaufcassetten habe ich eher selten Probleme. Natürlich fühlt es sich besser an und es sieht schöner aus, wenn man was in der Hand hat.

Noch erhältlich sind:

Typ I:
Sony HF
TDK D
Maxell UR evtl.
Fuji (weiß nich wie die heißen)

Typ II:
Sony UX-S (da hab ich Probleme mit, die leiern am Ende, auch in Doppelcapstan Decks, das Band ist aber immernoch gut)
TDK SA
Fuji Z II evtl.
und wenn man Glück hat Restbestände von BASF/EMTEC und von Fuji

Am unproblematischsten ist glaub ich aber immernoch die TDK SA zu beschaffen und die ist auch immernoch kompromisslos gut, weil die in keinem Deck Probleme macht.

Ob Typ I oder Typ II ist prinzipiell egal, klanglich sind die beide schon seit über 20 Jahren auf einem hohen Niveau. Typ I rauscht lauter, weil die Entzerrung halt anders ist und der Klang lässt schneller nach, weil das Band weicher ist und die Magnetisierung nicht so beständig, macht in der Praxis aber auch nicht unbedingt viel aus, solang man sie nicht auf magnetisierten Tonköpfen oder auf billigen Cassettenrecordern mit Permanentmagneten als Aufnahmekopf abspielt... Das ist auch immer wichtig: Cassetten halten ewig und auch ohne Bandsalat, wenn sie einigermaßen gut sind und auch die Hardware stimmt.

Man braucht kein High End Cassettendeck, ein HMK 100 oder HMK 200 reicht tatsächlich schon aus um seine Tapes pflegsam zu behandeln, es tut sogar ein guter Radiorecorder oder auch Cassettendecks/Radiorecorder internationaler Hersteller, auch im Auto spricht nichts dagegen die zu nutzen, wenn man eben dort einen anständigen Cassettenspieler hat, ebenso trifft das für Walkmans zu. Ende der 80er war es aber irgendwie Gang und Gebe keine guten Radiorecorder mehr zu bauen, da kam überall so ein koreanisches Billig Cassettendeck mit weichem Kopf rein, egal ob da Grundig, Sony oder Philips draufstand und bei vielen dieser Geräte ist halt auch ein Permanentmagnet als Löschkopf drin, das ist dann wirklich nicht so gut. Auch modernere Walkmans sind nicht das Nonplusultra, ich habe einige Walkmans aus den 80ern, die wickeln das Band noch richtig mit Kraft auf, diese späteren Mini Flachakku Stromsparwalkamns führen oft dazu, dass das Band zu lasch aufgewickelt wird, wodurch dann gerade bei billigeren Gehäusekonstruktionen das Band festfahren kann, was dann widerrum zu Bandsalat und zu Beschädigungen des Bandmaterials führen kann.

Metallcassetten gibt es schon seit Jahren nicht mehr, ich glaube aber so ziemlich alle Tapes, die es noch zu kaufen gibt werden nicht mehr hergestellt, es gibt aber noch genug davon.

Und das reicht jetzt als Wort zum Sonntag denk ich.

Lg, Tobi
Mayall
Inventar
#146 erstellt: 23. Mai 2010, 11:10
Hallo Tobi,

das ist ein sehr schönes Wort zum Sonntag aus dem ich, im Gegensatz zum "Original", noch sehr viel lernen kann!!! Da habe ich mich über viele Jahre mit Kassetten beschäftigt, und trotzdem weiß ich eigentlich verschwindend gering über die Kassetten! Deinen wirklich sehr lehrreichen Beitrag werde ich wohl noch des öfteren lesen!!

Vielen Dank dafür !!

Gruss Ingo
Matthi007
Gesperrt
#147 erstellt: 23. Mai 2010, 18:09
Schade nur das die Kassetten so langsam vom Markt verschwinden

Als Zweitgerät läuft bei mir daheim noch ein RFT Farb-TV mit FB einer der letzten Generation.Er kam noch stolze 5000,- Mark glaube ich.Aber er läuft immer noch zuverlässig
Mayall
Inventar
#148 erstellt: 23. Mai 2010, 18:26
Hi Matthi

Die letzten DDR Farbfernseher kosteten zwischen 4900 und 6900 DDR Mark, je nach grösse der Bildröhre welche übrigens aus französischer Produktion gewesen sein sollen!

Gruss Ingo
Matthi007
Gesperrt
#149 erstellt: 23. Mai 2010, 18:28
Achso,ich dachte immer die wurden hier im Osten produziert und dann in den Westen exportiert.Wie so viele Sachen von uns,um an Deviesen zu kommen.
Mayall
Inventar
#150 erstellt: 23. Mai 2010, 18:55
Irgend etwas hat es da mit dem Pal System zu tun gehabt. Hab mal einen höheren Mitarbeiter vom RFT Stassfurt kennengelernt der einige Sachen aus RFT Zeiten erzählt hat. Mit den DDR Röhren konnte damals kein Westexport stattfinden, sie waren qualitativ zu schlecht um sie im Westen zu verkaufen.

Gruss Ingo
Jazzy
Inventar
#151 erstellt: 23. Mai 2010, 19:03
Die Franzosen haben aber SECAM,nicht PAL.Zu den Metal-Cassetten: ich finde die schon fast unschlagbar,beonders die Metal XR von Sony kosteten nur 4,50DM und waren Typ2 schon überlegen,besonders in der Hochtondynamik.Auf DDR-Decks aber nicht verwendbar.Ein Sony TC-K der ES-Klasse sollte es schon sein,dazu Metal XR-->Superklang.Leider verpasste ich es,noch rechtzeitig Metalbänder auf Halde zu legen,bei ebay zahlt man heutzutage viel zu viel dafür.
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