Yamaha CR-1020 - linker Kanal defekt, vermutlich Vorverstärker

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Jules92
Neuling
#1 erstellt: 18. Dez 2018, 13:22
Liebes Forum, liebe HiFi-Freunde,

Mein Problem in kürze: An meinem Yamaha CR-1020 funktioniert der linke Kanal leider nicht (er ist komplett tot, nicht mal ein Rauschen). Vermutlich ist der Vorverstärker daran schuld.

Zu mir: Da ich ganz neu in diesem Forum bin, möchte ich so höflich sein mich kurz vorzustellen. Ich bin Julian, 26 Jahre jung und habe kürzlich mein Elektrotechnikstudium beendet. Ein iPod hat jeder, ich habe immer meinen Sony WM-DDIII Walkman dabei

Meinen Yamaha CR-1020 habe ich kürzlich von meinem Opa geschenkt bekommen. Seitdem funktioniert der linke Kanal leider nicht. Alles andere macht einen guten Eindruck, nur ein Potenziometer kratz ein wenig. Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich hier schon einige sehr gute Beiträge gefunden und konnte die Fehlerquelle ein wenig einschränken.

1. Die Vor- und Endstufe wurden voneinander getrennt.
--> Gehe ich über den "Main In" rein, funktionieren am Ausgang der linke sowie der rechte Kanal.
Das Problem scheint also an der Vorstufe zu liegen.
2. Da der rechte Kanal der Vorstufe funktioniert, sollte die Stromversorgung auch nicht das Problem sein.

Könnt ihr mir mit eurem Expertenwissen sagen wie ich am besten weiter vorgehen soll?

Schon einmal ein großes Dankeschön vorweg!
Julian


[Beitrag von Jules92 am 18. Dez 2018, 21:02 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#2 erstellt: 18. Dez 2018, 15:24
Hallo Julian!

So ganz tot muss nicht übel sein, und dass du die Vorstufenabteilung als Ort der Geschehens eingegrenzt hast, ist auch gut. Ich würde dir ein Service Manual empfehlen, das kann weiterhelfen. Ich bin leider unfähig mit meinem Tablet zu verlinken, aber ich unterstütze dein Anliegen gerne, mir hat besonders gefallen, dass du einen Sony DDWalkman mit dabei hast.
Da du Schaltpläne lesen kannst und auch weißt, dass der Lötkolben nicht an beiden Seiten heiß wird, glaube ich an einen Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Jules92
Neuling
#3 erstellt: 18. Dez 2018, 17:38
Hallo Raphael,

ich habe im Internet tatsächlich eine Service Manual gefunden und durchstöbert.
Als nächsten Schritt habe ich den Kasten mal ein bisschen zerlegt und siehe da: Es war schon mal jemand am Werk. Der LOUDNESS-Regler war nur noch Show. Das Potenziometer dahinter sieht nicht mehr gut aus und die Füße wurden komplett abgeknipst. Stattdessen hat man dann die LOUDNESS Lötstellen mit Widerständen überbrückt.
Könnte das schon die Fehlerquelle liegen?

Viele Grüße
Julian


[Beitrag von Jules92 am 18. Dez 2018, 21:01 bearbeitet]
Kennylover
Stammgast
#4 erstellt: 18. Dez 2018, 18:14
i-NtBSP46-L


Jules92 (Beitrag #3) schrieb:
Der Poti...
.

Jules92 (Beitrag #3) schrieb:
...Wiederständen...


Jules92 (Beitrag #1) schrieb:
.... und habe kürzlich mein Elektrotechnikstudium beendet.



Und ich, ich bin der Papst!


- scnr -
raphael.t
Inventar
#5 erstellt: 18. Dez 2018, 19:39
Hallo Julian!

Ich bin pensionierter Deutschlehrer und ich stoße mich in keiner Weise an deiner Rechtschreibung, weil der Wert eines Menschen sich nicht an seiner Orthographie misst, auch wenn selbsternannte Päpste sich in dieses Thema einmischen, ohne etwas wirklich beizutragen.
Ja, was du im Inneren entdeckt hast an misslungenen Bastelversuchen, mag sehr wohl die Ursache des Kanalausfalls sein.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Kennylover
Stammgast
#6 erstellt: 18. Dez 2018, 19:59
Ich störe mich nicht an Rechtschreibfehlern, die seien jedem gegönnt, jeder macht sie schon mal (außer Deutschlehrer natürlich ).

Was mir sauer aufstößt ist dass hier jemand ins Forum stolpert der einerseits nicht weiß dass "Poti" ein Neutrum ist und dass "Widerstand" nichts mit "wieder.." zu tun hat und andererseits behauptet ein studierter Elektrotechniker zu sein.

Da fühle ich mich verschaukelt!

Aber als Papst kann ich natürlich auch vergeben...


- Gruß -
Jules92
Neuling
#7 erstellt: 18. Dez 2018, 21:18
@Kennylover: Danke für deinen konstruktiven Beitrag. Ich bin mir dieser Schwäche bewusst und bereit kontinuierlich daran zu arbeiten. Meine Fehler, auf die du mich hingewiesen hast, habe ich nach bestem Gewissen korrigiert. Sehr gerne darfst du mich im weiteren Verlauf auf Fehler aufmerksam machen. Ich werde diese schnellstmöglich verbessern und hoffe, dass dies eine Zusammenarbeit möglich macht.

@Raphael: Danke für deine Unterstützung. Ich beschäftige mich morgen weiter mit dem Verstärker und werde anschließend berichten.

Euch allen einen schönen Abend!
Julian
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 19. Dez 2018, 18:49
Hallo

Evtl. könnte es auch nur an einer kalten Lötstelle liegen, aber dennoch würde ich gerne wissen, ob das Gerät überhaupt mal funktioniert hatte, mit den ganzen "Umbauten". Evtl. wurde es schon mal versucht zu reparieren und es wurde dann aufgegeben.
Auch Bilder dieser "Aktion" wären nett.

....und wo wir schon dabei sind.....Potentiometer
Kennylover
Stammgast
#9 erstellt: 19. Dez 2018, 20:13

Rabia_sorda (Beitrag #8) schrieb:
...und wo wir schon dabei sind....

"Potenziometer" ist nach der neuen deutschen Rechtschreibung auch ok, wird vom Duden sogar präferiert!

Wer es nicht glaubt:klick .


- Gruß -
Broesel02
Inventar
#10 erstellt: 19. Dez 2018, 23:55
Also, daß man im Studium der Elektrotechnik normalerweise NICHT lernt alte Geräte der Jubelelektronik zu reparieren sollte jeden klar sein. Der TE hat nach meiner Meinung lediglich dargelegt daß er die Theorie der Geräte verstehen kann und Schaltpläne lesen kann. Das ist eine gute Grundlage!

Ich finde auch: Bilder wären nicht schlecht.
Du kannst auch in einem Ausschnitt des Schaltplanes einzeichnen wo was geändert wurde und das hier einstellen. Das hilft allen die dir helfen wollen sicher schon ein Stück weiter. Ich weiss nicht ob dein Opa dir noch etwas über die Geschichte der Reparatur erzählen kann. Das ist sicher auch hilfreich zu wissen. Auf alle Fälle wirst du das Gerät wieder auf beiden Kanälen zu laufen bekommen, ganz bestimmt!
Was hast du denn an Messtechnik zu Verfügung? Idealerweise würde ich einen 1 kHz Ton oder irgendeinen anderen Ton in den Verstärker einspeisen und schauen ab wo er im Gerät verschwindet. Dazu brauchst du, wenn du gar nichts anderes hast, zum Beipiel einen Tuner mit Rauschen und ein Voltmeter welches dir noch einen Wert bei dem Rauschen anzeigt. Am Besten wäre es natürlich du hättest einen Funktionsgenerator und ein Osziloskop.

Richard


[Beitrag von Broesel02 am 20. Dez 2018, 00:22 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 20. Dez 2018, 02:22

"Potenziometer" ist nach der neuen deutschen Rechtschreibung auch ok, wird vom Duden sogar präferiert!


Interessant! Aber gleichzeitig auch erschreckend und unglaublich - die Menschheit verdummt!
Ich mag Oldtimer und Oldies - da preferire ich sicherlich keine "neue deutsche Rechtschreibung".

eckibear
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 20. Dez 2018, 02:29

Kennylover (Beitrag #9) schrieb:
"Potenziometer" ist nach der neuen deutschen Rechtschreibung auch ok, wird vom Duden sogar präferiert!

Höhöhö-Kicher. Diesen Unsinn haben uns die vereinigten Oberschlaulehrer aus den Kultusministerien der Länder eingebrockt. Klugsch... bis der Arzt kommt, aber eben nix in der 10 Watt Birne.
Evtl. haben diese Leute ganz andere Phantasien dabei entwickelt. Wikipedia deutet jedenfalls auf einen speziellen Wortstamm hin:

"Potenz (lateinisch potentia ‚Macht, Kraft, Vermögen, Fähigkeit‘) steht für:
die Erektionsfähigkeit des Penis...
"

Allen Frohe Weihnacht!


[Beitrag von eckibear am 20. Dez 2018, 03:58 bearbeitet]
klausES
Inventar
#13 erstellt: 20. Dez 2018, 03:10
Potentiometer leitet sich eigentlich vom variablen elektrischen Potential ab.
Man darf dies zwar alles auch mit "z" schreiben aber man muss es ja nicht. Ich jedenfalls schreibe Poti weiterhin mit "t"
raphael.t
Inventar
#14 erstellt: 20. Dez 2018, 11:09
"Pozi" klingt aber auch zu komisch.

Grüße Raphael
Mechwerkandi
Inventar
#15 erstellt: 20. Dez 2018, 13:08

Rabia_sorda (Beitrag #11) schrieb:

Ich mag Oldtimer und Oldies - da preferire ich sicherlich keine "neue deutsche Rechtschreibung".

"präferiere", wie "Präferenz", von franz. "bevorzugen"
Das ist aber noch alte Rechtschreibung.

Egal, Hauptsache lustig.

Noch einer was zum Thema Zopi?


[Beitrag von Mechwerkandi am 20. Dez 2018, 13:09 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 20. Dez 2018, 14:56

Rabia_sorda (Beitrag #11) schrieb:


Ich mag Oldtimer und Oldies - da preferire ich sicherlich keine "neue deutsche Rechtschreibung".



"präferiere", wie "Präferenz", von franz. "bevorzugen"
Das ist aber noch alte Rechtschreibung.


Daher auch den "Augenzwinker-Smiley", denn das sollte etwas ironisch sein.
Poetry2me
Inventar
#17 erstellt: 20. Dez 2018, 21:08
Service Manual vorhanden?

Hier ein Link zum SM PDF des Yamaha CR-1020:
https://elektrotanya.com/yamaha_cr-1020.pdf/download.html

Zum Fehler, ein Kanal ohne Ausgangssignal:

Vielleicht ist es nur ein Kontaktproblem an den Pre-out / Main-in Cinch Buchsen?

Yamaha CR-1020 PCB interconnect pre-out main-in coupler marked


- Johannes
Jules92
Neuling
#18 erstellt: 21. Dez 2018, 01:46
Guten Abend,


Rabia_sorda (Beitrag #8) schrieb:

...an einer kalten Lötstelle liegen, ...

Offensichtlich sind keine kalten Lötstellen zu erkennen (wobei man die ja auch nicht immer mit dem Auge erkennen kann).


Rabia_sorda (Beitrag #8) schrieb:

aber dennoch würde ich gerne wissen, ob das Gerät überhaupt mal funktioniert hatte, ...

Das Gerät stand jetzt einige Jahre im Keller, soll vorher aber einwandfrei funktioniert haben.

Broesel02 (Beitrag #10) schrieb:

Ich finde auch: Bilder wären nicht schlecht.

Ich habe einige Bilder gemacht und werde hier ein paar hochladen

Broesel02 (Beitrag #10) schrieb:

…ob dein Opa dir noch etwas über die Geschichte der Reparatur erzählen kann …

Das Gerät wurde von ihm mal zur Reparatur gebracht um die Beleuchtung in Ordnung zu bringen. An mehr kann er sich nicht erinnern.

Broesel02 (Beitrag #10) schrieb:

Was hast du denn an Messtechnik zu Verfügung?

Ich komme auf jeden Fall an ein Oszilloskop. Nach einem Funktionsgenerator kann ich mal einen Freund fragen.

Poetry2me (Beitrag #17) schrieb:

Vielleicht ist es nur ein Kontaktproblem an den Pre-out / Main-in Cinch Buchsen?

Das ist eine Gute Idee! Wenn der Fehler da liegt, dann wäre dieser ja schnell behoben

DANKESCHÖN!!! Ich danke euch allen für eure Hilfe!
Die nächsten Tage sind bei mir und bei euch vermutlich auch sehr voll.
Ich hoffe, dass ich zwischen den Feiertagen Zeit habe um weiter zu tüfteln.

Bis dahin alles gute und frohe Weihnachten!

Julian
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 21. Dez 2018, 13:22

Jules92 schrieb:
... Es war schon mal jemand am Werk. Der LOUDNESS-Regler war nur noch Show. Das Potenziometer dahinter sieht nicht mehr gut aus und die Füße wurden komplett abgeknipst. Stattdessen hat man dann die LOUDNESS Lötstellen mit Widerständen überbrückt.
Könnte das schon die Fehlerquelle liegen?


Schematic Preamplifier Section Yamaha CR-1020:

Yamaha CR-1020 preamplifier pre module tone loudness balance volume

Man erkennt, dass Loudness nicht nur ein passives Bauteil ist, sondern ein eigenes Klanregelnetzwerk hat und einen dahinter liegenden Puffer-Verstärker (E), in dessen Gegenkopplung das Loudness-Regelnetzwerk eingebunden ist.

Da wäre es schon wichtig, sich die Modifikation noch einmal genauer anzusehen.
Im ersten Schritt könnten Fotos hilfreich sein.

- Johannes
eckibear
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 21. Dez 2018, 21:04

Poetry2me (Beitrag #19) schrieb:
Man erkennt, dass Loudness nicht nur ein passives Bauteil ist, sondern ein eigenes Klanregelnetzwerk hat und einen dahinter liegenden Puffer-Verstärker (E), in dessen Gegenkopplung das Loudness-Regelnetzwerk eingebunden ist.

Da wäre es schon wichtig, sich die Modifikation noch einmal genauer anzusehen.
Im ersten Schritt könnten Fotos hilfreich sein.


Die beiden Schaltungsteile Loudness(passiv) und Low Filter (aktiv) beeinflussen sich gegenseitig nur sehr gering. Man kann hier ein lineares Loudness Poti einbauen (B Taper, 2x 10k). Die Wirkung für verschiedene Drehwinkel (0,20,40,60,80,100 % ) ist diese (das Low Filter ist "aus"):
Yamaha CR1020 loudness

Man bekommt so die typischen "Badewannen". Diese sind hier z.T. ganz schön tief, gut genug für einen Weihnachts-Karpfen

P.S.: Der Kondensator C431 ist im Schaltplan falsch bemessen, es müssen 39nF sein, nicht 390nF.
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