Yamaha NS 1000 - Kult, auch heute noch super?

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Stereomensch
Stammgast
#1 erstellt: 15. Mrz 2023, 23:12
Um die Yamaha NS 1000 geht es ja häufig in Audio Foren.
Ist der Kult auch heute noch berechtigt in Anbetracht des technischen Fortschritts?
Hauen die Yamahas auch heute noch die Konkurrenz weg?
Damals in den späten 70ern war das ja ein Kultlautsprecher, der einen enormen Einfluss hatte.
Alle wollten plötzlich große (60-70 Liter) Monitorlautsprecher haben.
Und alle Hersteller haben auch welche gebaut, nicht nur die Japaner, auch die Amis (JBL L100) oder die Dänen (Beovox M150).
Teuer ist die Yamaha auch heute noch. Bekannt sind Schwächen in der Basswiedergabe für eine Box dieser Größe. Aber extrem natürlich soll sie klingen.
Daher meine Frage, war der Kult berechtigt, war der Lautsprecher wirklich soviel besser als die Konkurrenten damals und wie sieht es im Vergleich aus?

Beschreibung:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Yamaha_NS-1000
trilos
Inventar
#2 erstellt: 16. Mrz 2023, 19:03
Jeder über 40 Jahre alte Lautsprecher, egal wie gut er mal zu "seiner Zeit" gewesen ist, ist technisch überholt.

Die Yamaha Monitore waren seinerzeit richtig gut, allein schon der Einsatz der Beryllium-Kalotten war visionär.

Auch die TOP-Monitore von JBL oder Rogers, Spendor, etc. waren wirklich gut - klanglich anders abgestimmt, aber auf vergleichbar hohem Niveau.

Die Chassis-Entwicklung ging jedoch weiter, eine moderne Beryllium-Kalotte z.B. von Scan Speak, SB-Acoustics oder Bliesma lässt das seinerzeitige Yamaha-Pendent hinter sich.

Das macht die YAMAHA nicht schlecht, sie ist in sich stimmig, aber heute geht "mehr".

Spannend sind dahingehend z.B. die div. Neuschöpfungen des seinerzeit legendären Studiomonitors LS3/5a, die das seinerzeitige BBC/KEF/ROGERS/SPENDOR - Original heute echt "alt" aussehen lassen - dazu gab es vor einiger Zeit ein Vergleich in der Hobby HiFi, einem der beiden großen Lautsprecher DIY-Magazine.

Beste Grüße,
Alexander

P.S.:
Bei aller Nostalgie:
Ich fahre lieber ein gutes, modernes Auto, als einen Golf I oder einen Opel Kadett.
Selbst einen legendären Jaguar E-Type würde ich stehen lassen, und statt dessen einen aktuellen Jaguar F-Type fahren, selbstverständlich als 5 ltr. V8...
MacPhantom
Inventar
#3 erstellt: 17. Mrz 2023, 00:13
Lautsprechertechnologie hat sich zwar weiterentwickelt, aufgrund der Ungenauigkeit des menschlichen Gehörs sind die Unterschiede für den Anwender zuhause jedoch so gut wie irrelevant. Entsprechend hinkt der (fast schon wie das Amen in der Kirche erwartete) Vergleich mit den Autos gewaltig: einen alten Lautsprecher kann man, sofern er bereits zur Einführung schon halbwegs vernünftig war, auch heute noch genau gleich verwenden, von eventuell zerbröselten Sicken mal abgesehen. Im Gegensatz zu Autos muss man keine Befürchtungen haben, dass die Dinger plötzlich nicht mehr funktionieren. Und ich wage zu behaupten, dass Präferenzen bez. Klang nicht mit dem Alter der Lautsprecher korrelieren; man wird immer Leute finden, die einen Lautsprecher gewissen Alters einem anderen bevorzugen, ob gleichaltrig oder nicht.
trilos
Inventar
#4 erstellt: 17. Mrz 2023, 00:30
Zitat:
"Lautsprechertechnologie hat sich zwar weiterentwickelt, aufgrund der Ungenauigkeit des menschlichen Gehörs sind die Unterschiede für den Anwender zuhause jedoch so gut wie irrelevant."

Na, das halte ich mal für eine gewagte These.

Sieh Dir mal die 1980er Jahre Hochton-Kalotten an.... und vergleiche zu heute.
Klirr, Hinterlüftung, Frequenzumfang, Resonanzfrequenz, etc.
Ja, korrekt, kein Vergleich.

Oder nimm den seit Jahren gebauten Visaton TIW250xs Tieftöner:
Da hat Hr. Timmermanns, DIY Fachzeitschrift Hobby HiFi, im Zuge aktueller Messungen gezeigt, wie sehr der Hersteller die Messwerte des Chassis, hier insbesondere den Rms, im Laufe der Zeit verbessert hat.

Es gab früher sehr gut klingende Lautsprecher, und ich selbst habe hier noch eine 1980er Jahre Mission Argonaut und eine Heybrook HB3/II (bei letztgenannter Box wurden die MT mit neuen Sicken versehen).
Mit modernen, vergleichbar teuren Lautsprechern können diese alten "Schätzchen" aber ganz objektiv nicht mehr so richtig mithalten....

Beste Grüße,
Alexander
Rubix22
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Mrz 2023, 03:20
Etwas schwierig schon, ich habe hier nen Paar Quadral ipso von um die 1990, die klingen für mich schon echt gut.
Verglichen habe ich die mit den Quadral Argentum 520 von 2016, mir gefallen die Ipso echt besser.

Älter muss nicht immer schlechter sen, aber zu alt da bin ich dann bei Alexander seiner Meinung.
net-explorer
Inventar
#6 erstellt: 17. Mrz 2023, 09:08
Gerade bei Lautsprechern halte ich den "technischen Blick" für völlig falsch.

Bei diesen Geräten geht es nur darum, dass sie technisch funktional sind, also nicht defekt, dass es keine alterungsbedingten Verschleiß gibt, der relevant wäre, und dass sie dem Hörer vom Klangbild her gefallen.
Mehr gibts da einfach nicht!

Ob der Lautsprecher nun edelste Bändchenhochtöner mit obenliegender Nockenwelle hat, spielt für seine Zwecke absolut keine Rolle!
Und auch die Titan-Kalotte mit Turbolader macht absolut nichts besser!

Selbst die Philosophie der Abstimmung eines Lautsprechers ist Wurscht, er muss dem Hörer in seinem Raum bei gegeben möglicher Aufstellung an seinem Sitzplatz einfach nur gefallen!
luckycop
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Mrz 2023, 09:30
Hallo,

eine alte LS 3/5a (technisch in Ordnung und vernünftig angetrieben) ist heute immer noch ein wirklich wirklich toller Lautsprecher.

Da muß man heute schon verdammt lange suchen, bevor man was besseres findet.

Aber um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:

ich würde mir die NS 1000 anhören.

Selbst wenn alles sagen, daß die heute noch mithalten könn(t)en, müssen sie dem Hörer gefallen.

Es gibt nichts schlimmeres, als Komponenten, die man sich zugelegt hat, weil ANDERE gesagt haben, sie seinen gut.

Gruß
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 17. Mrz 2023, 10:53
Man sollte bei aller Freude über alte Lautsprecher nicht vergessen, dass sie einer Alterung unterliegen. Die Kondensatoren in den Frequenzweichen können schon etwas ausgetrocknet sein, davon hat diese Box eine ganze Batterie, und was mir mehr Sorgen machen würde, sind die Materialien der Lautsprecher, die auch gealtert sein können. Man kennt die zerbröselten Sicken, aber eben auch Veränderungen, die man so nicht sofort sieht, können Probleme bereiten. Auch die Materialien der Kalotten können aushärten. Meine Erfahrung an wenigen Exemplaren hat aber gezeigt, dass die Boxen auch nach Jahrzehnten unauffällig waren und noch vernünftig klangen. Ob sie so gut klangen, wie neu, kann ich nicht beurteilen.
childofman
Stammgast
#9 erstellt: 17. Mrz 2023, 11:21
Also beim besten Willen, neu = fortschrittlicher = besser kann ich nicht nachvollziehen. Sofern die Lautsprecher in Stand gehalten werden halte ich es mit Macphantom. Die Yamaha sind nicht schlecht entsprechen aber nicht meinem Geschmack, ich bevorzuge Technics SB-7 oder Technics SB-10 mit Bändchenhochtönern. (Etwa gleiche Zeit)
Das ganze Gedöns ob nun Beryllium, Aluminium (war auch ne zeitlang in), Vollgummi oder Ionenhochtöner - es muss mir gefallen. Ich kann nur festhalten, es gibt Braun Lautsprecher von 1972 mit ovalem Mittel/Hochtöner die mich bis heute begeistern
puffreis
Inventar
#10 erstellt: 17. Mrz 2023, 12:58
Manches ist overhyped, so auch bei diesen Lautsprechern und anderen wie die LS3/5a.
Ich habe die letzt genannten selber.

http://www.hifi-foru...7&postID=32955#32955

http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-8142.html

Frequenzgang kann man heute besser, wenn man es denn will.
Kann man aber mit einem Equalizer egalisieren.

Klirrwerte von 1,8% (was wahrscheinlich vom Mitteltöner herrührt) zeigen, dass Werkstoffe wie Beryllium nicht unbedingt fehlerfrei sein müssen.
Hier war man bei Canton, Braun und vor allem bei Grundig weiter.
Eine Trennfrequenz von 6kHz bei einem so großen Mitteltöner führen zwangsläufig zu Interferenzen und einem nicht optimalen Abstrahlverhalten.
Diese Punkte kann man nicht ohne weiteres verbessern.
Dann lieber zum Technics greifen.

Dies alles bedeutet nicht, dass das schlechte LS sind aber bei Preisen von über 2000€ würde ich eher zu modernen LS wie Genelec, Neumann o.ä. greifen
luckycop
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 17. Mrz 2023, 13:51
Hallo,

wer viel misst, misst Mist!

Aber mal ehrlich: ich habe einige Lautsprecher (z.B. Maggies, etc), die sich nicht wirklich gut messen lassen aber:

BEI RICHTIGER AUFSTELLUNG UND ANSTEUERUNG

erstklassig klingen.

Und dazu gehören auch die LS3/5a.

Aber nochmal: meine Meinung ist nur meine Meinung.

Gefallen darf und muß es dem Hörer!!!

Es gibt nix schlimmeres wie eine von einem "Fachmann" zusammengestellte Anlage, die dem eigenen Hörempfinden nicht entgegenkommt.

Dann macht nämlich das ganze hören keinen Spaß!

Gruß
gst
Inventar
#12 erstellt: 17. Mrz 2023, 16:25
Also, ich habe jede Menge Yamaha - Zeugs im Keller, ich bin dementsprechend der Marke nicht abgeneigt. Ich hatte mal vor rund 18 Jahren ein Päärchen NS-1000 erworben. Soweit ich ich erinnere, für ca 300 Euro. Aber der Klang war irgendwie weit unter meinen Erwartungen (bin ich der damaligen Hype erlegen gewesen?), dass ich die innerhalb von 4 Wochen wieder verkauft hatte, ich glaub mit wenig Verlust. Da kann man mal sehen, dass auch ein berühmter Name nicht immer den akustischen Geschmack treffen kann. Aber die Diskussion ist interessant!
childofman
Stammgast
#13 erstellt: 17. Mrz 2023, 16:57
In ihrer "aktuellen" Zeit waren sie auch immer mal wieder in Tonstudios anzutreffen. Allerdings oft mit der Begründung (und immer als ergänzende Boxen für zb sentry3 von EV) man bräuchte auch "normale" Lautsprecher um zu hören wie es im Durchschnittswohnzimmer klingt...
MacPhantom
Inventar
#14 erstellt: 17. Mrz 2023, 21:32

trilos (Beitrag #4) schrieb:
Sieh Dir mal die 1980er Jahre Hochton-Kalotten an.... und vergleiche zu heute.
Klirr, Hinterlüftung, Frequenzumfang, Resonanzfrequenz, etc.
Ja, korrekt, kein Vergleich.

Keine von deinen Ausführungen widersprechen meinem Post. Technisch haben sich die Dinger weiterentwickelt, ja. Aber nochmal: einem so subjektiven Konstrukt wie dem menschlichen Gehör, insbesondere der Prozessierung im Gehirn, fällt sowas nicht auf. Und: so massiv sind die Unterschiede auch nicht. Wenn du schon (wieder) mit Hochtönern kommst: auch da gab es z.B. in den 80ern schon erstklassige Modelle, wie die Technics EAS-10TH1000 Magnetostaten oder die Plasmahochtöner von Magnat.
Das Streufeld von "guten" und "schlechten" Lautsprechern ist auch heute noch etwa so gross wie vor vierzig Jahren. Der Faktor Subjektivität übertrifft die technischen Eigenschaften und Messwerte um ein Vielfaches, wenn es um Beurteilung der Lautsprecher zuhause geht.

Eine Sparte, die sich jedoch im Durchschnitt signifikant verbessert hat, sind Kopfhörer. Klar, auch hier gab's schon exzellente Modelle in den 70ern (z.B. die Stax Lambda), aber der durchschnittliche Kopfhörer der Mittelklasse hat sich deutlich verbessert über die Jahrzehnte.



trilos (Beitrag #4) schrieb:
Mit modernen, vergleichbar teuren Lautsprechern können diese alten "Schätzchen" aber ganz objektiv nicht mehr so richtig mithalten....

Wir drehen uns hier etwas im Kreis: ich widerspreche dir nicht zwingend. Mag sein, dass die Lautsprecher in den neutralsten Aspekten, den reinen Messwerten, besser geworden sind. Die Unterschiede bewegen sich jedoch in Bereichen, die einige Grössenordnungen unter der menschlichen Hörschwelle stattfinden und sind deshalb – nochmals – für den Otto-Normalverbraucher irrelevant.
trilos
Inventar
#15 erstellt: 17. Mrz 2023, 22:25
Wahrscheinlich sind wir nicht so weit auseinander....

Nicht nur der durchschnittliche KH ist heute besser, auch der durchschnittliche Lautsprecher ist es m.E. - preisklassebezogen.

Klar gab es auch früher TOP-Chassis, keine Frage.
Der Querschnitt ist heute nach meinem Eindruck ein anderer.

Ferner kann man -im Rahmen einer guten Anlage- lautsprecherseitige Qualitäten gut, schnell und klar erkennen, sowie auch akustische Fortschritte.

Geschmack, persönliche Präferenzen, Trends & Moden muss man dabei auch berücksichtigen, ich nenne nur mal "Taunussound" vs. "britische Abstimmung".
So oft und so ausgeprägt wie das früher der Fall war, findet man das heute m.E. deutlich seltener.

Am Ende muss der Hörraum akustisch passen, die Box zum Hörraum, die Anlage inkl. der Boxen zum Geschmack/zu den Präferenzen des Hörers.

Da ich viel bis mittlerweile ausschließlich im Lautsprecher-DIY-Bereich unterwegs bin, täglich mit TT, MT und HT zu tun habe, von "gut und günstig" (z.B. Scan Speak Discovery Serie, SB Acoustics und Wavecor Einstiegsrange), bis hin zu den TOP-Serien der Hersteller (z.B. Seas Excel, Scan Speak Illuminator oder das entsprechende SB Acoustics Pendant), habe ich selbst auch einige praktische Erfahrungen gesammelt, wie technisch höherwertige Chassis sich klanglich und messtechnisch auswirken....

Am Ende gewinnt das beste Gesamtkonzept, weder ein Chassis alleine oder ein anderes, einzelnes Bauteil sticht da heraus.
Das Beste nützt nichts, wenn man nichts daraus macht....

Beste Grüße,
Alexander


[Beitrag von trilos am 17. Mrz 2023, 22:26 bearbeitet]
onkel_böckes
Inventar
#16 erstellt: 17. Mrz 2023, 23:56
Wie auch schon geschrieben, ist die Yamaha nix besonderes und stark gehypt.
Wenn sie einem gefällt warum nicht.
Ich würde weniger auf das Netz gelaber geben, was man zu gewissen Modellen findet und selbst ausprobieren.
Viel was man auf gewissen Seiten und Foren findet stammt von Leuten die sich keine Meinung bilden konnten weil sie selbt nie genug und richtig gutes Material an Lautsprechern in eigenen Räumen auf dauer testen konnten.
Da entstehen dann Hypes.

Es gab vor 40ig Jahren richtig gute Lautsprecher und ganz viel bescheidenes.
Heutzutage gibt es in der Breite viel mehr gute Lautsprecher für kleines Geld als das in der guten alten Zeit der Fall war.

Eine Pioneer Hpm 100 ist auch gehypt und die sind absolut nix dolles.
Genannte Rogers sind in geringen Hörabständen und wenn man kein Tieftongewitter benötigt bestimmt immer noch nett, ne neuere Genlec oder Neumann in ähnlichen Abmessungen bringt aber ein wesentlich breiteres Spectrum an Musik besser ans Ohr, wenn die Optik einen nicht stört.
Passat
Inventar
#17 erstellt: 18. Mrz 2023, 00:39
Auch schon damals waren die NS-1000 nicht der Überflieger.
Man muß sich nur mal die damaligen Tests anschauen.
Die NS-1000 wurden z.B. in der Stereoplay in die Obere Mittelklasse 1 eingestuft.

Schon 10 Jahre später wurde z.B. eine Canton Fonum 601 und eine ALR Nummer 2 für jeweils den halben Preis eine Klasse höher eingestuft.

Und was die EV Sentry III angeht:

Schon 5 Jahre später erreichen Lautsprecher für 1/3 des Preises die gleiche Klangeinstufung.

Grüße
Roman
*hannesjo*
Inventar
#18 erstellt: 18. Mrz 2023, 01:18

trilos (Beitrag #2) schrieb:
Jeder über 40 Jahre alte Lautsprecher, egal wie gut er mal zu "seiner Zeit" gewesen ist, ist technisch überholt.

Würde ich von meinen Cabasse Clipper ( Baujahr 1980 ) definitiv nicht
sagen - der Kalottenhochtöner Dom 4 und Kalottenmitteltöner Dom 12
musizieren auch nach heutigen Maßstäben wirklich erstklassig - absolut
" State of the art " !
Auch das Äußere und die Sicken haben " Museumszustand " , sind ohne
Fehl und Tadel . Prof. Georges Cabasse wusste schließlich was ER tat ,
war seiner Zeit weit voraus .
Rogers , Spendor, Goodmans und Sonab ( usw ) hatte ich auch schon
einmal ... die " NS- 1000 " hatte ich in einer kurzen " Übergangsphase " -
konnten bei klassischer Musik im " Hoch- Mittelton " mit Cabasse nicht
mithalten.


[Beitrag von *hannesjo* am 18. Mrz 2023, 07:11 bearbeitet]
trilos
Inventar
#19 erstellt: 18. Mrz 2023, 01:55
@ hannesjo

Cabasse machte sich den Aufwand eigene Chassis zu entwickeln, hier z.B. etwas über die von Dir erwähnten Kalotten:
http://www.hifimuseum.de/lautsprecher-wissen-1984-2.html

Daher schrieb ich auch schon in meinem Post zuvor: "Klar gab es auch früher TOP-Chassis, keine Frage."
Es war m.E. früher halt noch seltener, als heute.

Was eine über 40 Jahre alte Box anbetrifft, geht es da eher um die Sicken (Gummisicken werden im Laufe der Jahre härter, d.h. verlieren ihre Elastizität, Schaumstoffsicken zerbröseln noch schneller, als Gummisicken verhärten), Elkos (schon nach 15 Jahren können diese "vertrocknet" sein, verlieren dann ihren vorgesehehen Wert), evtl. Ferrofluid (insbes. bei Hochtönern - trocknet, dadurch Änderung der Parameter und geringere Belastbarbeit), etc.

Aus diesem Grunde gönnte ich nach rd. 25 Jahren meiner Mission Argonaut sowie meiner Heybrook HB3/II eine kleine bis mittlere Revision.

Schönen Abend,
Alexander

P.S.:
@ Roman:
Bei so viel Geschimpfe auf die Fachpresse von einigen Usern hier im Forum bin ich schon erstaunt, dass sich hier jemand auf stereoplay-Testergebnisse beruft...?
Im Überigen stimme ich die zu:
Die Yamaha war seinerzeit OK, aber sicher nicht der "Stein der Weisen", trotz der wegweisenden Beryllium-Kalotten.
*hannesjo*
Inventar
#20 erstellt: 18. Mrz 2023, 02:42
.... die paar Seiten sind absolut " Lesenswert " , da weiß man über die
Materie definitiv ein bisschen mehr ; ist auch für den geübten Hörer
eine gute " Info - Basis ". Habe diese kleine Broschüre in Originalform
natürlich auch .


[Beitrag von *hannesjo* am 18. Mrz 2023, 09:06 bearbeitet]
Passat
Inventar
#21 erstellt: 18. Mrz 2023, 03:17
Die Yamaha Berylliumkalotten waren in der Herstellung seh aufwendig und daher teuer.
Beryllium ist sehr hart und sehr spröde.
Das lässt sich nicht mechanisch bearbeiten und auch nicht umformen.

Yamaha hat damals das Beryllium in einer Vakuumkammer auf einen Kupferträger aufgedampft und dann den Kupferträger mit einer Säure weggeätzt.

Was den Klang angeht:
Das ist doch eine Geschmacksfrage.
Mir gefällt der Klang der alten Lautsprecher aus den 80ern deutlich besser als der der meisten modernen Lautsprecher, obwohl die modernen Lautsprecher objektiv gesehen viel besser sind.

Grüße
Roman
net-explorer
Inventar
#22 erstellt: 18. Mrz 2023, 12:46

Passat (Beitrag #17) schrieb:
... Die NS-1000 wurden z.B. in der Stereoplay in die Obere Mittelklasse 1 eingestuft.
Schon 10 Jahre später wurde z.B. eine Canton Fonum 601 und eine ALR Nummer 2 für jeweils den halben Preis eine Klasse höher eingestuft.
Und was die EV Sentry III angeht:
Schon 5 Jahre später erreichen Lautsprecher für 1/3 des Preises die gleiche Klangeinstufung.
...
Roman


Was ja sehr gut zeigt, wo die Reise hin geht.

Das ist alles äußerst relativ, es ist Geschmacksache, und definitiv eine ganz individuelle Frage - weswegen ich die "Beratungen zu Lautsprechern" sehr sehr kritisch sehe, und sich für mich so niemals eignet, da ich das alleine entscheide.

Man kann sich bei deiner Aussage auch kritisch die Frage stellen, wie "objektiv" die Stereoplay die Klassifizierung, obendrein im zeitlichen Abstand von 10 Jahren, vorgenommen hat.
Und der nächste Aspekt wäre die Frage des Preises, den zu bewerten man mindestens unter Beachtung der "Inflation" und der zum jeweiligen Zeitpunkt realen Kaufkraft, beantworten können müsste.

Ich will damit nur aufzeigen, dass unsere "Vergleiche" wenigstens mit wahnsinnig viel Vorsicht zu betrachten sind. Es schaut jeder aus seiner ganz eigenen Perspektive, was schon jede Vergleichbarkeit ausschließt, und es ergeben sich so tatsächlich "nur" Meinungen!

Was ich mich hier immer wieder frage, warum "man" solche Entscheidungen nicht alleine treffen will oder kann. Ergibt sich das aus unserem aktuellen informationstechnischen Kontext, oder gab es das schon immer, nur mangels Möglichkeiten weniger ausgeprägt, aus humansozialen Gründen?

Ich habe mich nie wohl gefühlt, mich für Entscheidungen anderen ausliefern zu müssen, und es hat mir letztlich auch immer viel Freude gemacht, mich mit einem Thema intensiv zu beschäftigen, um mich in die Lage einer mir ausreichend erscheinenden Entscheidungskompetenz zu bringen. Das hat bisher bestens funktioniert. Was nicht bedeutet, dass ich nicht auch Fehlentscheidungen getroffen habe. Nur, wem geht das nicht so? That's life!
luckycop
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 18. Mrz 2023, 13:13
Hallo,

end,ich ist sie da, die geliebte Stereoplay-Einstufung.

Zu Beginn meiner HiFi-Karriere bin ich auf so was auch mal reingefallen (durch einen vermeintlichen Experten).

Erst später bin ich drauf gekommen, nach welchen Grundsätzen hier Einstufungen vorgenommen werden und warum viele -gerade britische Sachen- dort nicht oder nur schlecht eingestuft wären.

Aber bitte: jeder wie er möge; auf so was verlasse ich mich schon lange jedenfalls nicht mehr.

Gruß


[Beitrag von luckycop am 18. Mrz 2023, 13:15 bearbeitet]
Passat
Inventar
#24 erstellt: 18. Mrz 2023, 14:14
Naja, man muß da bedenken, das die Tests eine Über-Alles Bewertung darstellen und der persönliche Geschmack abweichen kann.

Beispielsweise:
Lautsprecher A mit folgender Bewertung:
- Natürlichkeit = 12
- Feinauflösung = 10
- Grenzdynamik = 8
- Baßqualität = 10
- Abbildung = 12
Summe = 52 Punkte

Lautsprecher B:
- Natürlichkeit = 10
- Feinauflösung = 7
- Grenzdynamik = 13
- Baßqualität = 12
- Abbildung = 10
Summe = 52 Punkte

Beide Lautsprecher erreichen 52 Punkte, sind also objektiv gesehen qualitativ gleich gut.
Aber in den Einzelbewertungen unterscheiden die sich z.T. erheblich und klingen daher auch unterschiedlich.

Und dann spielt da der persönliche Geschmackrein, der ist da zu unterschiedlich.
Der eine sucht einen möglichst natürlich klingenden Lautsprecher, der andere einen Partylautsprecher, der knallt wie ein PA-Lautsprecher.
Natürlichkeit spielt da keine so große Rolle.
Oder ein dritter sucht einen Lautsprecher mit möglichst hoher Feinauflösung, der die Musik wie auf dem Seziertisch zerlegt.

Deshalb schreibt die Stereoplay schon seit sehr sehr vielen Jahren, das man ums Probehören nicht herum kommt und die persönlichen Präferenzen auch mal dazu führen können, das man einen Lautsprecher mit weniger Gesamtpunkten bevorzugt.

Grüße
Roman
UriahHeep
Inventar
#25 erstellt: 18. Mrz 2023, 21:10
Ich habe 670 und die 1000M.
Ich kann nur sagen im Falle der 1000, selten hatte ich einen Lautsprecher der hohen Pegel über viele Stunden so locker wegsteckt.
Man darf nicht vergessen das es eine geschlossene Box ist und dafür geht die sehr sehr tief herunter.

Das die auch heute noch relativ hoch gehandelt werden kann zumindest ich nachvollziehen.
gst
Inventar
#26 erstellt: 19. Mrz 2023, 14:42
Ich hatte die NS-1000 seinerzeit mit einer Canton ct1000 (beide in der Version geschlossen) verglichen, trotz des etwas gleichen Durchmessers des TT waren da ergebliche Unterschiede im Tieftonbereich. Die Cantons waren damals nur ausgeliehen. seit ca. 8 Jahren habe ich die selber.
gst
Kay*
Inventar
#27 erstellt: 19. Mrz 2023, 16:21
Stereomensch
Stammgast
#28 erstellt: 20. Mrz 2023, 15:42

gst (Beitrag #26) schrieb:
Ich hatte die NS-1000 seinerzeit mit einer Canton ct1000 (beide in der Version geschlossen) verglichen, trotz des etwas gleichen Durchmessers des TT waren da ergebliche Unterschiede im Tieftonbereich.(...)


Kannst du das etwas erläutern? Waren die CT 1000 deutlich besser, oder was möchtest du uns mitteilen?
gst
Inventar
#30 erstellt: 20. Mrz 2023, 17:50
Ich hatte damals Schwierigkeiten, zu vergleichen, weil die Canton im direkten AB-Vergleich etwas lauten spielten. Aber auch nach dem ich die auf dem gleichen Pegel hatte, gefielen mir dir die Canton trotzdem besser. Waren seinerzeit aber auch teurer und soviel Geld wollte ich nicht ausgeben. Also lag die Neuanschaffung seinerzeit erstmal auf Halde - mir war nicht klar, was die Leute an der Yamaha so toll fanden. Aber vielleicht lag das ja auch nur an meinen Holzohren.
gst
net-explorer
Inventar
#31 erstellt: 20. Mrz 2023, 19:48
Vielleicht liegt ein persönliches pro oder contra auch schlichtweg am ebenfalls persönlichen Geschmack, und evtl. noch anderen individuellen lokalen Umständen!

Weder ergibt bei diesem Thema die Suche nach einer notenartig höchsten Bewertung mit Allgemeingültigkeit Sinn, noch kann ein Individuum mit seinem Empfinden auf Vergleichbarkeit mit einem anderen schließen!

Der Disput um die Yamaha NS 1000 dreht sich gerade völlig sinnbefreit im Kreis!

Ganz gruselig wird dann ein Zitat irgendwelcher alter "Fachartikel" zum Thema.

Man tut sich bei Lautsprechern so viel leichter, wenn man das total Individuelle bei der Wertung als Primär akzeptiert!

Üblicherweise führt diese Qualität von Diskussion nur zur totalen Verunsicherung des Fragestellers, der in den Beiträgen nur noch krampfhaft nach der Wahrheit sucht, die es in einer solchen Auseinandersetzung gar nicht geben kann.
Stereomensch
Stammgast
#33 erstellt: 22. Mrz 2023, 13:03
neuer Versuch:
Hier im Forum haben auch einige Granden sich dazu geäußert:

Hier die wichtigen Informationen:

puffreis (Beitrag #7) schrieb:
Es handelt sich bei dem Yammi um einen sogenannten Halbraumstrahler.
Ist heutzutage so gut wie ausgestorben, da Tannenbaum-Abstrahlverhalten präferiert wird.
Ersichtlich an den zu großen Mitteltöner.(...).


und:

P.W.K._Fan (Beitrag #8) schrieb:
Die NS-1000 liebt man, oder hasst man.
Man sollte sich von der Meinung distanzieren, das die NS-1000 ein linearer Ls ist. genau genommen entspricht der Frequenzgang etwas einer "umgedrehten Badewanne". Sprich, der Ls ist recht mittenlastig abgestimmt.
Deswegen kann man sie mit den heutigen Hifi Ls schlecht vergleichen. Diese fallen klanglich zu meißt in genau das andere Extrem. Mal ganz davon abgesehen, das es im Hifi Bereich kaum noch echte 3 weger gibt. (...)



thewas (Beitrag #11) schrieb:
(...), die NS-1000 ist relativ linear auf Achse jedoch Mittenbetont außerhalb



Dazu ein Umbauvorschlag einiger Kollegen:
https://www.hifi-sel...cher-umbau&Itemid=82


[Beitrag von Stereomensch am 22. Mrz 2023, 13:05 bearbeitet]
puffreis
Inventar
#34 erstellt: 22. Mrz 2023, 14:04
Falsch verlinkt.

Das ist richtig:

http://www.hifi-foru...ead=32534&postID=1#1
gst
Inventar
#35 erstellt: 22. Mrz 2023, 15:57
@puffreis:
Danke für den Link, das erklärt mir auch, warum ich seinerzeit nicht so begeistert war.
Stereomensch
Stammgast
#36 erstellt: 22. Mrz 2023, 16:18
Hier noch mehr Messungen von dem Meisterwerk:
https://dt7v1i9vyp3m...8A38WmLHNbQFYls2.jpg

Hierzu auch ein paar Gedanken aus der Beschreibung:
Und drittens werden Sie auf den Fotos sehen, dass Yamaha ein paar Potis mit variablem Widerstand eingebaut hat, um einige Mittel- und Hochfrequenz-EQ-Optionen bereitzustellen. Auch hier gibt es im Land der NS-1000-Enthusiasten zwei Denkrichtungen. Erstens sollten die Töpfe entfernt und durch Festwertwiderstände ersetzt werden, sobald die bevorzugten Einstellungen festgelegt sind, und zweitens sollten die Töpfe an Ort und Stelle bleiben (nicht zuletzt, weil sie sehr nützlich sind), aber regelmäßig mit Isopropylalkohol gereinigt werden Alkohol, um sicherzustellen, dass sie keine Verbindungsprobleme verursachen. Ich denke, ich würde von der letzteren Option versucht werden.

https://www.soundons...aha-ns-1000-monitors

Hierzu auch eine Beschreibung in englischer Sprache.
Man beachte die Messungen!!
https://www.hifinews...dspeakers-lab-report

Es gibt noch einige interessante Seiten auf italienisch und polnisch über die Dinger.


[Beitrag von Stereomensch am 22. Mrz 2023, 16:24 bearbeitet]
puffreis
Inventar
#37 erstellt: 22. Mrz 2023, 16:56
Die Übersetzung mit Deepl ist besser:

Fast ein halbes Jahrhundert nach seiner Erstveröffentlichung ist Yamahas klassischer Drei-Wege-Monitor immer noch ein beeindruckender Lautsprecher, der Pionierarbeit bei der Verwendung von Membranmaterialien geleistet hat, die auch heute noch als hochmodern gelten.

Dank der Verwendung neuer Membranmaterialien können wir uns glücklich schätzen, dass wir in einer Zeit leben, in der die Entwicklung von Monitorlautsprechern bedeutende Fortschritte macht. In der Ausgabe vom März 2021 haben wir zum Beispiel den Ex Machina Soundworks Pulsar vorgestellt: den ersten Monitor, bei dem Graphen in einer Treibermembran zum Einsatz kommt. Graphen ist so leicht und stark, dass es noch vor wenigen Jahrzehnten als Science-Fiction angesehen worden wäre. Neben Ex Machina Soundworks und Graphen arbeiten auch einige andere Hersteller von Monitoren und OEM-Treibern an Membranen aus Hightech-Verbundstoffen, Industriediamanten und exotischen Metallen. Die Beryllium-Hochtonkalotten von Focal sind ein Beispiel für letzteres, aber sie waren nicht die ersten, die Beryllium für eine Treibermembran verwendeten. Diese Ehre gebührt Yamaha mit der Mitte der 1970er Jahre eingeführten NS-1000-Serie. Ja, Sie haben richtig gelesen: Yamaha hat über 25 Jahre vor Focal einen Hochtöner mit Berylliummembran hergestellt. Aber das ist noch nicht alles: Die NS-1000-Serie war nicht nur mit einer Beryllium-Hochtonmembran ausgestattet, auch die Membran des 3,5-Zoll-Kalotten-Mitteltöners bestand aus Beryllium.

Welt der Materialien
Die Motivation für die Beryllium-Treiber des NS-1000 war natürlich die außergewöhnliche Kombination aus geringem Gewicht und Festigkeit dieses Materials. Im Vergleich zu Aluminium, das ebenfalls sehr häufig für Lautsprechermembranen verwendet wird, ist Beryllium etwa zwei Drittel so schwer, aber etwa dreimal so steif. Sie können sich vorstellen, warum es für einen Lautsprecherentwickler interessant sein könnte. Der Haken an der Sache ist, dass Beryllium selten ist, extrem schwierig zu verarbeiten und, äh, giftig ist. Das Einatmen von Berylliumstaub kann zu lebensbedrohlichen Gesundheitsproblemen führen. Yamahas Herstellungsverfahren für die Mittel- und Hochtonkalotten des NS-1000 war das Aufdampfen von Berylliumpartikeln auf eine Kupferform. Wenn die erforderliche Dicke des Berylliums erreicht war, wurde der Abscheidungsprozess gestoppt und die Kupferform entfernt. Für den Hochtöner betrug die erforderliche Dicke 0,03 mm (zum Vergleich: Druckerpapier ist in der Regel etwa 0,1 mm dick), was zu einer 30-mm-Membran mit einem Gewicht von etwa 0,03 g führte. Die Mitteltonmembran war etwas dicker und ein wenig schwerer, aber nicht viel.

Die NS-1000-Serie bestand aus zwei passiven Drei-Wege-Lautsprechern: dem Standardmodell (und relativ seltenen) NS-1000, das für den HiFi-Bereich bestimmt war, und dem "gewöhnlicheren" NS-1000M, der für Studio-Monitoring-Anwendungen gedacht war. Die beiden Modelle unterschieden sich in der Anordnung der Gitter, in der Gehäuseausführung und nur geringfügig in der Größe - die Haushaltsversion war etwas größer. Und während der NS-1000 eine lackierte, massive Hartholzkonstruktion aufwies, hatte der NS-1000M ein mit Sperrholz verstrebtes Spanplattengehäuse, das mit einem schwarzen Eschenfurnier versehen war. Während der NS-1000M heute nicht mehr so häufig in Studios zu sehen ist (obwohl in meinem örtlichen Studio, Brighton Electric, ein altes Exemplar für die Hintergrundmusik in der Bar steht!

Yamaha bezeichnete die NS-1000 ursprünglich als "Regallautsprecher", aber sie müssen damals eine etwas ehrgeizige Vorstellung davon gehabt haben, was ein Regal ausmacht, denn das 67,5 x 37,5 x 32,6 cm große Gehäuse ist nicht nur viel zu groß für jedes Regal, das ich kenne, sondern das Gewicht von 31 kg würde wahrscheinlich alle anderen als die stabilsten Tischlerarbeiten zunichte machen. Die Realität der NS-1000er ist, dass sie am besten auf ernsthaften Lautsprecherständern zu Hause sind, und in jeder professionellen Abhörrolle fallen sie eher in die Kategorie Mittelfeld als Nahfeld.

Die Realität der NS-1000 ist, dass sie am besten auf ernsthaften Lautsprecherständern zu Hause sind und in jeder professionellen Abhörrolle eher in die Mittelfeldkategorie als in die Nahfeldkategorie fallen.

Warum das Gewicht?
Das beachtliche Gewicht der NS-1000s ist auf zwei Gründe zurückzuführen. Erstens ist die Gehäusekonstruktion von der "Backsteinhaus"-Technik inspiriert. Die Paneele sind zwischen 25 und 30 mm dick, und die internen Verstrebungen sorgen für ein erhebliches zusätzliches Gewicht. Die Innenecken sind mit Hartholzleisten verstärkt, und sogar das runde Stück, das für die Öffnung des Tieftöners aus der Frontplatte ausgeschnitten wurde, ist nicht verschwendet; es ist an der Innenseite der Rückwand befestigt und sorgt für zusätzliche lokale Dämpfung und Steifigkeit. Das Ergebnis der Konstruktion ist ein Gehäuse, das sich anfühlt, als wäre es aus massivem Holz gehauen worden. Ein Knöchelumschlag an der Seite führt zu einem dumpfen, nicht-resonanten Aufprall (und möglicherweise geprellten Knöcheln).

Ein zweiter Grund für das Gewicht ist, dass die Magnetsysteme der Tief- und Mitteltöner sehr groß sind. Dafür gibt es ebenfalls zwei Gründe: Mehr Magnetleistung bedeutet, dass die NS-1000er eine brauchbar hohe Empfindlichkeit (90 dB bei 1 Watt an 8Ω) bieten, ohne dass die niedrige Eingangsimpedanz den Verstärkern das Leben schwer macht, und speziell für den Tieftöner bedeutet dies, dass die NS-1000er eine sehr niederfrequente Bassresonanz mit minimaler Gruppenverzögerung und Resonanzüberhang aufweisen. Der daraus resultierende flache Bassabfall macht den Lautsprecher auch relativ tolerant gegenüber kleineren Räumen und wandnahen Aufstellungen. Eines der ersten Dinge, die subjektiv an der NS-1000 auffallen, ist, dass der Bass mit chirurgischer Präzision stoppt, startet und die Tonhöhe reproduziert. In dieser Hinsicht ähnelt er dem NS-10, allerdings mit einer zusätzlichen Oktave an Tieftonbandbreite, einer unglaublichen Detailtreue, einer weitaus neutraleren Balance und einer weitaus höheren maximalen Lautstärkekapazität.

Die tiefen Frequenzen des NS-1000 werden von einem 300-mm-Papiermembran-Treiber mit konventionellem Design, aber deutlich ausgereifter Konstruktion erzeugt. Er ist für die Langstrecke gebaut. Den Magneten habe ich bereits erwähnt, aber das Aluminiumguss-Chassis des Treibers ist ebenso robust. Nach heutigen Maßstäben sieht es ein wenig landwirtschaftlich aus, aber es gibt keinen Zweifel an der Festigkeit und Zweckmäßigkeit des Chassis. Die Kombination aus dem 50-Liter-Gehäuse in geschlossener Bauweise und dem Tieftöner führt zu einer -3dB-Tiefbassabschaltung bei 50 Hz mit einem allmählich ansteigenden 12dB/Oktave-Hochpassfilter.

Der Übergang von den Bässen zu den Mitteltönern erfolgt bei 500 Hz, und der Hochtöner übernimmt dann bei ungewöhnlich hohen 6 kHz. Ich vermute, dass dies einer der Schlüssel zum subjektiven Charakter des NS-1000 ist: Der Mitteltöner mit seiner unglaublich leichten und steifen Membran und seiner extrem geringen Verzerrung ist allein für die gesamten dreieinhalb Oktaven verantwortlich, in denen typischerweise der größte Detailreichtum zu finden ist.

Da der Hochtöner erst ab 6 kHz aufwärts zuständig ist, hat er relativ leichtes Spiel. Trotzdem ist er möglicherweise das schwächste technische Element des NS-1000, da sein Frequenzgang nicht besonders ausgedehnt ist. Ab 10 kHz beginnt er abzusacken, und bei 15 kHz wird er deutlich abgeschwächt. Infolgedessen wird manchmal behauptet, dass die NS-1000 subjektiv ein wenig an sehr hochfrequenten Details vermissen lassen. Der Grund für die begrenzte Bandbreite des Hochtöners ist unklar. Es ist unwahrscheinlich, dass eine hohe Kalottenmasse dafür verantwortlich ist, denn es ist bekannt, dass die Kalotte nicht leicht ist. Auch die Masse der Schwingspule und die elektrische Induktivität spielen eine Rolle.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass ein Paar NS-1000 in gutem Zustand mit einigen der besten Monitore auf dem Markt mithalten kann.
Die NS-1000 waren wahrscheinlich die ersten japanischen Lautsprecher, die das Vorurteil, dass sie hier nicht erfunden wurden, überwinden konnten, das zu dieser Zeit unter europäischen und US-amerikanischen Audio-Enthusiasten vorherrschte. Und das haben sie ausschließlich durch ihre unbestreitbar brillante Leistung erreicht. Die chirurgische Präzision, die den Bass der NS-1000 beschreibt, hört hier nicht auf. Sie beschreibt ihre gesamte Leistung. Das, und die explizite Klarheit und minimale Klangverfärbung bei jedem Lautstärkepegel bis hin zu sehr laut. Ich denke, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass ein Paar NS-1000 in gutem Zustand mit einigen der besten Monitore auf dem Markt mithalten kann. Für ein Lautsprecherkonzept, das fast 50 Jahre alt ist, ist das bemerkenswert.

Was kam danach?
Yamaha stellte die NS-1000-Serie Mitte der 1980er Jahre ein, produzierte aber die Beryllium-Mittel- und Hochtöner bis Mitte der 1990er Jahre weiter. Diese Treiber wurden in eine Reihe von verwandten Lautsprechern eingebaut: den NS-2000 und NS-1000X, bei denen die Membran des Tieftöners aus Kohlefaser bestand, und den NSX-10000, der das Konzept der Beryllium-Treiber noch weiterführte, indem er das Material auch für die Schwingspulen des Mittel- und Hochtöners verwendete. Keines dieser Modelle erreichte jedoch auch nur annähernd die Wirkung der ursprünglichen NS-1000er, und außerhalb Japans sind sie so selten wie ein Hühnerzahn.

Im Jahr 2016 brachte Yamaha den vom NS-1000 inspirierten NS-5000 auf den Markt. Neben einer ganzen Reihe faszinierender Technologien wurde bei diesem Lautsprecher erstmals ein neues Hightech-Verbundmembranmaterial namens Zylon (ein duroplastisches flüssigkristallines Polyoxazol) für alle drei Treiber eingesetzt. Der NS-5000 ist etwa so groß wie der NS-1000 und wiegt 35 kg, aber wird er trotzdem als Regallautsprecher" bezeichnet? Natürlich tun sie das.

Secondhand-Kauf
Wenn Sie sich also für ein Paar NS-1000 interessieren, wo liegen dann die Fallstricke? Nun, der erste ist natürlich, dass jedes Paar wahrscheinlich zwischen 35 und 45 Jahre alt ist (die Produktion wurde Mitte der 1980er Jahre eingestellt) und der Zahn der Zeit an ihm genagt haben wird. NS-1000-Treiber sind nicht gerade dafür bekannt, unzuverlässig zu sein, aber die einzige mir bekannte Quelle für Ersatz sind ausgemusterte Lautsprecher. Sie können nicht bei Yamaha anrufen und ein Ersatzteil bestellen, sondern müssen sich auf eBay umsehen und hoffen. Wenn Sie sich dazu entschließen, den Sprung zu wagen (ein Sprung, der im Vereinigten Königreich wahrscheinlich mindestens £ 1.200 kosten wird), sollten Sie als Erstes die üblichen Vorsichtsmaßnahmen beim Kauf von Vintage-Audiogeräten ergreifen: Informieren Sie sich über den Markt, stellen Sie viele Fragen und lassen Sie die Finger davon, wenn es auch nur die kleinste Ungereimtheit in den Antworten oder Zweifel an der Wahrhaftigkeit des Verkäufers gibt. Verbringen Sie nicht einfach eine abgelenkte Stunde auf eBay und kaufen Sie das erste Paar, das auftaucht. Als Zweites sollten Sie die NS-1000 auseinandernehmen, alles reinigen und überprüfen und sie dann vorsichtig wieder zusammenbauen.

Da es sich um passive Lautsprecher handelt, gibt es keine komplexe Elektronik, bei der man etwas falsch machen könnte, aber es gibt ein paar Dinge, die man beachten sollte. Erstens: Trotz Yamahas hohen Leistungsansprüchen an die Lautsprecher wurden sie mit ausgesprochen billigen Federanschlüssen ausgestattet. Was hat sich Yamaha dabei gedacht? Wenn ich ein Paar NS-1000 hätte (und ich hätte wirklich gerne ein Paar), würde ich in Erwägung ziehen, die Federklemmen durch eine Speakon-Buchse zu ersetzen.

Zweitens ist die Frequenzweiche des NS-1000 insofern etwas eigenwillig, als dass die höherwertigen Kondensatoren durch parallel geschaltete Bänke aus niederwertigen Bauteilen erzeugt werden. In den Tagen vor den hochwertigen metallisierten Polymerkondensatoren war eine Bank von umkehrbaren Elektrolytkondensatoren die einzige Möglichkeit, eine hohe, nicht polarisierte Kapazität mit einem niedrigen äquivalenten Serienwiderstand zu kombinieren. In verschiedenen Internetforen für Lautsprecherfreaks wird viel über den Austausch der Kondensatorbatterien durch moderne metallisierte Polymeräquivalente gesprochen. Es gibt jedoch auch eine Denkschule, die besagt, dass die Yamaha-Kondensatoren von sehr hoher Qualität waren und keine signifikante Verschlechterung aufweisen, so dass ein Austausch unnötig ist. Ein schwerwiegenderes Problem mit den Kondensatorbänken ist vielleicht, dass ihre Lötstellen an der Platine mit dem Alter Risse bekommen, was dazu führen kann, dass einige oder sogar alle Kondensatoren einen offenen Stromkreis haben. Es könnte sich durchaus lohnen, alle Frequenzweichenbauteile neu zu verlöten.

Und drittens werden Sie auf den Fotos sehen, dass Yamaha ein paar Potis mit variablem Widerstand eingebaut hat, um einige EQ-Optionen für den mittleren und hohen Frequenzbereich zu bieten. Auch hier gibt es im Land der NS-1000-Enthusiasten zwei Denkrichtungen. Die eine besagt, dass die Potis entfernt und durch Widerstände mit festem Wert ersetzt werden sollten, sobald die bevorzugten Einstellungen festgelegt sind, und die zweite besagt, dass die Potis an Ort und Stelle belassen werden sollten (nicht zuletzt, weil sie recht nützlich sind), aber regelmäßig mit Isopropylalkohol gereinigt werden sollten, um sicherzustellen, dass sie keine Anschlussprobleme verursachen. Ich denke, ich wäre von der letzteren Option angetan.
childofman
Stammgast
#38 erstellt: 22. Mrz 2023, 20:40
hm ich habe das Gefühl einer Werbeverkaufsveranstaltung beizuwohnen. Fandom in Ehren - aber das ist mir streckenweise zu dick gelobhudelt. Andere Mütter hatten zur gleichen Zeit (wie bereits erwähnt) auch innovative Töchter.
net-explorer
Inventar
#39 erstellt: 22. Mrz 2023, 20:57
@childofman

Hifi als Hobby:

1) Musikgenuss pur, unabhängig von Technik und Marken, es geht nur um das Künstlerische, Klangqualität die wahrnehmbar, erlebbar ist

2) Technikfetisch; Technologien, Konstruktionsphilosophien, Marken, ewiger Fortschritt, ständig neues kaufen, etc., und nebenbei gibts Musik, und je höher man die Technik schätzt, um so besser klingt es auch noch!

3) Die Pendler zwischen diesen Welten
wolle_55
Stammgast
#40 erstellt: 22. Mrz 2023, 23:11

childofman (Beitrag #38) schrieb:
hm ich habe das Gefühl einer Werbeverkaufsveranstaltung beizuwohnen.

Ich finde den Artikel recht interessant; v.a. finde ich es erstaunlich, eine 0,03mm dünne Kalotte aus einem spröden Material zu fertigen, die tatsächlich 40 Jahre lang halten kann...und das mit den Möglichkeiten der 1980er.
Wenn man die von puffreis verlinkten Messungen anschaut, ist das Ergebnis wohl nur Durchschnittskost, aber interessant allemal.
Passat
Inventar
#41 erstellt: 23. Mrz 2023, 00:52
Das Geheimnis der Fertigung habe ich ja schon beschrieben:
In einer Vakuumkammer werden Berylliumpartikel auf einen Kupferträger aufgedampft und dann das Kupfer weggeätzt.

Übrig bleibt die Membran aus Beryllium.
https://www.hifi-archiv.info/Yamaha/1979-HiFi/17.jpg

Grüße
Roman
*hannesjo*
Inventar
#42 erstellt: 23. Mrz 2023, 14:40
Kurzer Zwischenruf, Beryllium hin oder her -
... der für mich " damals " irritierende Tatbestand - bei weiter
forcierender Lautstärke wurde die " Tonale Klangauthentizität "
der Instrumente in den Hintergrund gerückt , gerade bei Violinen ,
Klavier und Oboe war ES recht deutlich "vernehmbar" (Harzigkeit).
Die Materialqualität (Beryllium) an sich ist da wohl besser als die
daraus resultierende " Klangtechnische Performance " .
Konsequenz - die Yamaha's mussten gehen, Cabasse Clipper und
Cabasse Galion hatten Aufenthaltsrecht ; gerade bei klassischer
Musik waren die Yamaha's chancenlos.
@net-explorer , 👍 -
"Edit": meine subjektive Wahrnehmung / Beurteilung / Gusto.


[Beitrag von *hannesjo* am 23. Mrz 2023, 15:38 bearbeitet]
net-explorer
Inventar
#43 erstellt: 23. Mrz 2023, 15:11

*hannesjo* (Beitrag #42) schrieb:
... Die Materialqualität (Beryllium) an sich ist da wohl besser als die
daraus resultierende " Klangtechnische Performance " . Konsequenz - die Yamaha's mussten gehen, ...


Einerseits sicherlich Geschmacksache, aber andererseits ein klares, und wie ich finde korrektes Beispiel dafür, dass Technik alleine noch keinen Top-Klang garantiert produziert!
Das gilt für jegliche Technologie im Hifi-Bereich!
Passat
Inventar
#44 erstellt: 23. Mrz 2023, 15:47
Naja, man muß auch das Baujahr der NS-1000 anschauen.
Die kam schon 1974 auf den Markt.

Grüße
Roman
Ingor
Inventar
#46 erstellt: 23. Mrz 2023, 18:00
Technologien werden als überlegen dargestellt und als alles entscheidendes Alleinstellungsmerkmal beworben. Tatsächlich gibt es aber nur sehr wenige, die für sich genommen eine wirkliche Überlegenheit bieten. Mir fallen da nur die Trinitron-Fernsehbildröhre von Sony und die GX Tonköpfe von Akai, in Bezug auf die Haltbarkeit ein ( hier sind die Meinungen geteilt).
Metallkalotten aus Titan, Aluminium, Beryllium, U.L.M. Tonarme von DUAL, Direktantrieb mit Quarzregelung, Ferrofluid, DC.Kopplung im Verstärker, Class A Endstufen von Technics, 1 Bit Sampling, alles hat seine Qualitäten, aber anders geht es eben auch. Und ohne ein passendes Gesamtkonzept verflüchtigt sich der kleine technische Vorsprung schnell. Hifi war doch schon in den 80ern ausgereizt. Die Verstärker waren ausentwickelt, die CD gab es schon und die Lautsprecher waren ebenfalls von sehr guter Qualität. Besser ist heute die Verfügbarkeit und die Aufzeichungsqualität, da digital.
childofman
Stammgast
#47 erstellt: 23. Mrz 2023, 19:28
Für mich weiter das Maß der Dinge Magnetostaten TH 800. Hochtöner wie ich es liebe.
onkel_böckes
Inventar
#48 erstellt: 23. Mrz 2023, 22:32
Für mich ist das Material wurscht, hauptsache das Gesamtkonzept stimmt.
Und gerade bei Lautsprechern kommt es doch eher darauf an.
Physikalische Grundbedingungen so gut wie möglich erfüllen.
Das Material ist da weniger Wichtig.
MacPhantom
Inventar
#49 erstellt: 23. Mrz 2023, 22:34

Ingor (Beitrag #46) schrieb:
Technologien werden als überlegen dargestellt und als alles entscheidendes Alleinstellungsmerkmal beworben. Tatsächlich gibt es aber nur sehr wenige, die für sich genommen eine wirkliche Überlegenheit bieten.

Wie bereits erwähnt sind viele der Technologien tatsächlich besser wie andere. Ein quarzkontrollierter Direktantrieb wird jeden Reibrad-, Riemen-, Kombinations- oder gar Direkttriebler mit Servogenerator oder Netzfrequenztakt um Grössenordnungen schlagen können. Die grossern New Class A- oder Class AA-Endstufen von Technics bieten gegenüber herkömmlichen Class B- oder auch Class AB-Verstärkern um den Faktor Hundert, teilweise sogar Tausend, geringere harmonische Verzerrungen und keine der Nachteile von Class A-Geräten. Klar, ein Teil davon ist Marketing (eine Denon Optical Class A-Endstufe kann genauso reine Signale liefern). Aber vielfach sind die Technologien wirklich besser wie konventionelle. Nochmals: der Grund, warum das keine Rolle spielt, ist die Ungenauigkeit des menschlichen Gehörs. Eine verzehnfachte Verbesserung von Gleichlaufschwankungen sind eine technologische Leistung, aber irrelevant wenn sie sich in Grössenordnungen von z.B. 0.01% bewegen. Eine Technics SE-A100 produziert 0.0002% THD bei 1kHz, das ist ein zehntausendstel Prozent! Völlig irrelevant, wenn selbst Menschen mit trainiertem Gehör Verzerrungen erst ab ca. 1% (also zehntausendfach grösser) wahrnehmen können.

Deshalb ist dieser Satz spot-on:

Ingor (Beitrag #46) schrieb:
Hifi war doch schon in den 80ern ausgereizt.

Mit einer etwas unorthodoxen Sichtweise: zum Thema Audiotechnik gibt's kaum mehr neue wissenschaftliche Publikationen. Alle "Neuerungen" sind deshalb entweder kommerziell und geheimgehalten (unwahrscheinlich), oder "alter Wein in neuen Schläuchen".


[Beitrag von MacPhantom am 23. Mrz 2023, 22:35 bearbeitet]
net-explorer
Inventar
#50 erstellt: 24. Mrz 2023, 08:39

MacPhantom (Beitrag #49) schrieb:

Wie bereits erwähnt sind viele der Technologien tatsächlich besser wie andere. Ein quarzkontrollierter Direktantrieb wird jeden Reibrad-, Riemen-, Kombinations- oder gar Direkttriebler mit Servogenerator oder Netzfrequenztakt um Grössenordnungen schlagen können.
...
Nochmals: der Grund, warum das keine Rolle spielt, ist die Ungenauigkeit des menschlichen Gehörs. Eine verzehnfachte Verbesserung von Gleichlaufschwankungen sind eine technologische Leistung, aber irrelevant wenn sie sich in Grössenordnungen von z.B. 0.01% bewegen. Eine Technics SE-A100 produziert 0.0002% THD bei 1kHz, das ist ein zehntausendstel Prozent! Völlig irrelevant, wenn selbst Menschen mit trainiertem Gehör Verzerrungen erst ab ca. 1% (also zehntausendfach grösser) wahrnehmen können. ...


Oder kurz gesagt:
Unsere Hörfähigkeiten sind das Limit von Hifi, und wo unsere Grenzen durch Technik einfach übertroffen werden, gibt es keinen realen Gewinn mehr, der technische Vorteil wird irrelevant!
Ab da folgt dann der Technikglaube, und es wird für mich gruselig!
Ingor
Inventar
#51 erstellt: 24. Mrz 2023, 12:05
Und bei Schallplattenspielern bringt der super Gleichlauf nichts, weil durch das exzentrische Mittelloch deutlich größere Gleichlaufschwankungen entstehen, als durch den Antrieb. Und tatsächlich nützt der Quartz auch nichts, wenn der Rest des Laufwerks schlecht ist. Und wer schon mal ein Reibradantrieb eines alten PE mit einem mehrere kg schweren Antriebs gesehen hat, wird auch dieser Technik etwas abgewinnen können.
Passat
Inventar
#52 erstellt: 24. Mrz 2023, 12:08
Wegen des Mittellochs hat seinerzeit Nakamichi den TX-1000 und den Dragon-CT gebaut.
Beide haben eine Plattenzentriereinrichtung.
Lt. damaliger Tests verringern sich die Gleichlaufschwankungen durch die Zentrierung teils deutlich.

Grüße
Roman
wolle_55
Stammgast
#53 erstellt: 05. Okt 2023, 14:12
Sehr interessanter Beitrag mit Messungen & Verbesserungen des NS-1000M:

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