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Röhrenverstärker- Selbstbau- Thread

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Beitrag
pragmatiker
Administrator
#2903 erstellt: 23. Okt 2010, 21:56
Was ich noch vergessen habe, zu der Schaltung anzumerken: Der Widerstand "R002" (47[Ohm]) im Heizungsnetzteil ist von beachtlicher Sinnlosigkeit - liegt er doch mit beiden Anschlüssen auf Masse.....

Grüße

Herbert
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2904 erstellt: 23. Okt 2010, 23:27
Moin Herbert,

stimmt!

Vermutlich ist aber die Masseverbindung unten links der Fehler.

Mit 2x 47 Ohm ist die Symmetrierung recht niederohmig, 2x 100 Ohm wären auch OK.

Die 47 Ohm werden immerhin mit gut 0,4W belastet.
(bzw. der Einzelne hier so mit 0,8W)

Einseitige Masse genügt bei den ECC und EL- Röhren im Alllgemeinen völlig, da brummt nichts.
(bei ECC40 (Tungsram (Lorenz gestempelt), Valvo) hatte ich ohne Symmetrierung leichtes Brummen in Verbindung mit EL41, lag an den ECC)


Firephoenix28 schrieb:


Wie lange dauert es eigentlich ein Röhrenvollverstärker zu bauen und was kostet das?


Moin,

kommt darauf an, was du willst und wie oft du das schon gemacht hast.

"Mal eben schnell" aus Schrottteilen etwas zusammenbraten, das halbwegs funktioniert, kann man mit etwas Übung innerhalb von ca. 3 Stunden hinbekommen.
(habe einen "3 Stunden Verstärker" gebaut)

Das kostet dann fast nichts, wenn man die Teile aus einem ansonsten unrettbaren Röhrenradio ausbaut.
(Flohmarkt ca. ab 10 Euro)

Für Stereo benötigst du natürlich entweder 2 gleiche Radios (schwer zu finden), oder ein Stereoradio.

Wenn du dir die Teile kaufen musst, sind die Übertrager, der Netztrafo (evtl. Drossel)und die Röhren die Teile, die nennenswertes Geld kosten.

Der Rest sind "Peanuts".

Beim Gehäuse kommt noch einiges an Arbeit oder/und Kosten hinzu.

Ein "richtig guter" Röhrenverstärker im Selbstbau ohne allzu aufwändiges Gehäuse kostet ca. ab 1000 Euro aufwärts.

Es gibt auch deutlich darunter schon gute Sachen, aber da muss man schon genauer hinschauen.

Grundsätzlich lässt sich aber ein einfacher, schon recht ordentlich klingender Röhrenverstärker für unter 300 Euro plus Gehäuse realisieren.

Grobe Richtung:

Übertrager- 2x 50 Euro
Netztrafo- 50 Euro,
Röhren - 30 Euro,
Kleinkram - 50 Euro

Sind 230 Euro plus Versandkosten usw..

Übertrager und Trafos hat z.B. Jan Wüsten relativ preiswert,
Röhren und Fassungen gibt´s bei BTB- Elektronik,
Kleinkram bei Reichelt oder ähnlichen Versendern.

Zu den genannten Preisen könnte z.B. ein EL84/ECC83-Eintaktverstärker mit ca. 2x5 Watt gebaut werden.

Die Bauzeit liegt je nach Geschick und Gehäuseaufwand zwischen realistischen 10 Stunden (bei fertigem Gehäuse, z.B. Bausatz) und mehreren hundert Stunden (schickimicki- Gehäuse im Selbstbau).

Bei so einem relativ leistungsschwachen Verstärker muss man aber auf Partypegel verzichten, wenn man keine sehr wirkungsgradstarken Lautsprecher hat.
(ab ca. 95 dB/W/m)

Ob sich der Aufwand lohnt, kommt sehr darauf an, was man sich von einem Röhrenverstärker verspricht.

Gruss, Jens
firephoenix28
Inventar
#2905 erstellt: 24. Okt 2010, 08:23
Hallo Jens,


(habe einen "3 Stunden Verstärker" gebaut)


Den hab ich schon gesehen



Ob sich der Aufwand lohnt, kommt sehr darauf an, was man sich von einem Röhrenverstärker verspricht.



Für den Preis ist das schon etwas wenig was man bekommt mMn schon was gutes im Handel so, aber danke für deine Antwort

Grüße René
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2906 erstellt: 24. Okt 2010, 10:18
Moin,

klar, für 300 Euro gibt es mit etwas Glück ein gebrauchtes Gerät fertig zu kaufen.

Aber auch da muss mit etwas Überholungsbedarf gerechnet werden, wenn es etwas "gutes altes" und kein billiges China- Gerät sein soll.
(da sind die besseren Geräte auch teurer)

Beim Selbstbau geht es auch ein Wenig um den Spass am Basteln, sowie darum, etwas zu lernen.
(wenn man daran Interesse hat)

Nur um einen Röhrenverstärker besitzen zu können, ist Selbstbau weniger interessant.

Nur zum Lernen tut´s auch ein Bastelteil mit Uraltteilen.
(so wie mein Zeug)

Das kostet fast nichts, nur Zeit.

Gruss, Jens
tubie
Ist häufiger hier
#2907 erstellt: 24. Okt 2010, 13:14

trio_de schrieb:


ja, er verkauft sie in der Elektro-Bucht. Momentan ist wohl wieder eine Serie (verschiedene Größen) in Produktion.

Wenn sie wieder drin sind, sag ich hier gerne Bescheid.


Hi Peter,

die Trafohauben für die Ausgangsübertrager habe ich hier online gefunden: www.cubesfortubes

Gruß,

tubie
Q_Big
Stammgast
#2908 erstellt: 24. Okt 2010, 16:05

Grundsätzlich lässt sich aber ein einfacher, schon recht ordentlich klingender Röhrenverstärker für unter 300 Euro plus Gehäuse realisieren.


Wiederspruch, das kostet als Bausatz mit Gehäuse bei WoJoBe 175€.



Bei so einem relativ leistungsschwachen Verstärker muss man aber auf Partypegel verzichten, wenn man keine sehr wirkungsgradstarken Lautsprecher hat.
(ab ca. 95 dB/W/m)


Nochmal Wiederspruch
Mit 87db standen letztens die Nachbarn vor meiner Türe

Zu den Übertragern:
Der Atra0247 von Jan Wüsten, den ich habe, (EI85 Kern, leider verschweißt) ist IMHO auffallend gut mit ner PCL805 gemessen worden,- für 42€ ein Schnapperl: Ich verlinke das mal:


Bild14


[Beitrag von Q_Big am 24. Okt 2010, 22:22 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2909 erstellt: 26. Okt 2010, 10:26
Moin,

das "unter 300 Euro" war als grobe Richtung gedacht.
(175 Euro sind doch "unter 300"... )

Klar gibt es für deutlich weniger Geld komplette Bausätze.

Optisch ansprechend finde ich die WoJoBe Lochblechgehäuse eher nicht.
(ich weiss, wer im Glashaus sitzt, aber trotzdem....)

Ich habe die WoJoB noch nicht gehört, denke aber mal, dass sie gut funktionieren und klingen.

Viel falschmachen kann man bei Eintakt eh nicht, wenn man sich grob an die Daten der Röhren hält.

5 Watt an 87 dB Lautsprechern machen schon Krach, "Partypegel" ist das aber eher nicht.

Zum normalen Musikhören reichen die 5 Watt an fast jedem Lautsprecher völlig aus.

Soll´s aber mal etwas lauter werden, besonders mit viel Bass, erreicht man schnell die Grenze.

Selbst an meinen LS ist der Maximalpegel bei basslastiger Musik schnell erreicht.

Mitten, wie z.B. von E- Gitarren, sind aber schon mit ca. 1W reichlich laut.
(Money for Nothing)

In Mehrfamilienhäusern kann man kaum mit 5W hören ohne Ärger zu bekommen.
(komischerweise hält sich das hier bei mir in Grenzen, obwohl extrem hellhörig)

Das geht auch mit einem Kofferradio.

Gruss, Jens
Q_Big
Stammgast
#2910 erstellt: 26. Okt 2010, 21:20
Hmmm, meine russischen 6n14p (ich glaub die heißen so, Ersatz zur EL84) sind mittlerweile rund 3500 Stunden alt. Wie haltbar sind die ungefähr mit 135 Ohm Kathodenwiderständen?
Tucca
Hat sich gelöscht
#2911 erstellt: 26. Okt 2010, 22:21
Hi "Q Big",

die 6P14P hält in der Standardversion ca. 3000 St. und als Langlebeversion ca. 5000 St. bei 250V Anodenspannung und 120 Ohm Katodenwiderstand, siehe hier.
Die Frage wäre also, welche Version Du hast und unter welchen Bedingungen Du sie betreibst.

Grüße,

Michael
Q_Big
Stammgast
#2912 erstellt: 27. Okt 2010, 15:33
Es ist eine 6P14P-K, 250V und einem 130 Ohm Kathodenwiderstand. Scheint also schon langsam an der theoretischen Verschleißgrenze
sidolf
Inventar
#2913 erstellt: 27. Okt 2010, 20:07
Grüß Dich Jens,

Du hast irgendwo geschrieben, ich weiß nicht wer wo, dass Du die Leistungsröhren von JJ-electronic, EL 34, KT88 usw. nicht so toll findest. Da bin ich ganz anderer Meinung. Ich habe seit ca. 2005 eine ganze Menge EL34 und KT88 verbaut und es ist bis heute keine einzige dieser Röhren von JJ ausgefallen. Alle diese Röhren waren Jahrgang 2005 - 2008.

Wie die Qualität von JJ für diese Typen nach Bj. 2008 aussieht, das weiß ich nicht. Ich habe davon genügend Vorrat (Bj. 2008) der bis heute reicht.

Mit KT88 von Svetlana (S-Type) und Genalex GoldLion ab Bj. 2008 hatte ich dagegen nur Probleme. Da leben nur noch wenige davon und diese sind auch nicht mehr zu paaren. Grauenhaft!

Ich habe hier selbst zwei PP's mit KT88 von JJ Bj. 2006/7; und die laufen immer noch wie am ersten Tag.

Die Vorstufenröhren von JJ sind ebenfalls hervorragend! Du hast es bereits gesagt.

Vorstufenröhren von EH, so jedenfalls meine Erfahrung, kannst Du total vergessen. Da hat eine ECC81 manchmal die gleichen Messwerte wie eine ECC83 oder ECC82. Ohne Röhrenprüfgerät hast Du da keine Chance. Die haben vogelwild gestempelt!

P.S. Ich bin kein Vertreter von JJ, damit das klar ist!!!

Besten Gruß


[Beitrag von sidolf am 27. Okt 2010, 20:56 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#2914 erstellt: 30. Okt 2010, 19:19

Q_Big schrieb:
Es ist eine 6P14P-K, 250V und einem 130 Ohm Kathodenwiderstand. Scheint also schon langsam an der theoretischen Verschleißgrenze ;)


War wohl auch an der praktischen Verschleißgrenze,- seit ich versuchsweise mal 2 EL84 aus meine Fundus eingesetzt habe spielt er wieder hörbar besser.

Dabei hatte ich vorher eigentlich kaum was auszusetzen, obwohl mir im Bassbereich "Indizien" aufgefallen sind (im Bassbereich hatte ich früher immer eine Resonanz wegen Aufstellungsort, die zum Schluss weg war und mit neuen Röhren wieder da ist.)

Krass wie sehr sich das Gehör an schleichenden Qualitätsverlust gewöhnen kann.


[Beitrag von Q_Big am 30. Okt 2010, 19:19 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#2915 erstellt: 05. Nov 2010, 03:43

Q_Big schrieb:


das Schaltbild, welches Du da reingestellt hast, ist optische eine Zumutung - speziell die Bauteilewerte sind nicht sicher lesbar. Ohne sicher zu bestimmende Bauteilewerte ist allerdings keine Beurteilung der Schaltung möglich. Stell' die Schaltung (von der ich einfach mal annehme, daß sie keine fremden Urheberrechte verletzt) doch bitte noch einmal in ordentlicher Qualität hier rein.

3
Doch, die Bauteilewerte sind lesbar, du musst das Schaltbild nur vorher auf deinem PC speichern. Die Forenansicht verkleinert das Schaltbild zu sehr.

Noch ein Versuch,- wie gesagt, mit Bildbetrachter ists gut zu lesen, aber mangels Bildbearbeitung kann ich den Kontrast nicht erhöhen.



Sooo, jetzt wirds mal detailierter:
Ich habe dieses Gerät über Ebay als Fertiggerät (natürlich aus Bausatz) gekauft. Soweit recht vernünftige Qualität von der Haptik her.

Hat auf dem ersten Blick folgendes:
Übertrager 85x85x35
EL34-EH Elektro Harmonix (neu)
Einschaltverzögerung
Alpspoti

Übertrager und Aufbau sehen soweit auch relativ wertig aus.

Allerdings:
Vom Klang enttäuschend. Mit seinen 2 x 9 Watt spielt das Teil zurückhaltender und mit weniger Maximalpegel als mein EL84 Eintakter mit seinen 5,7 Watt. Damit bekomme ich die Nachbarn nicht wach.
Da kann eigentlich was nicht stimmen, oder?

Achso: Leider weiß ich nicht ob das 4 oder 8 Ohm Übertrager sind, sollte aber doch nicht sooo deutlich Leistung fressen, oder?

Achja und brummen tut er auch ein wenig...

edit:
Das Teil klingt scheiße, ich schau erstmal ob überhaupt die Gegenkopplung da ist... Würde auch das Brummen erklären...
edit2:
Gegenkopplung ist drin.


[Beitrag von Q_Big am 05. Nov 2010, 05:47 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2916 erstellt: 05. Nov 2010, 09:52
Moin,

es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten, warum es schlecht klingen und zu leise sein kann:

Ein Fehler im Aufbau

Schlechte Übertrager

(evtl. als 3. ein Defekt, aber eher unwahrscheinlich)

Miss mal alle Spannungen nach.

Grobe Richtung:

Anode 6N2P 40V
Katode 1V
Gitter 0V

Anode EL34 250V
Gitter 2 275V
Katode 15V

Gruss, Jens
sidolf
Inventar
#2917 erstellt: 05. Nov 2010, 13:02
Hallo Q_Big,

ein paar Teilewerte kommen mir sehr seltsam vor. Z.B. R6/R6a sollte 1M sein. 100K dämpfen das Eingangssignal unnötig. R6 ist eigentlich nur dazu da, einen Ausfall des LS-Schleifers zu überbrücken, dafür würden auch 10M genügen.

R52/R52a ist, wenn ich das richtig lese, mit 39K total falsch dimensioniert.

R4/R4a erscheint mir mit 220K zu hoch. Hier muss man mal die Röhrenkennlinie ansehen und rechnen. Was ist das überhaupt für eine Röhre?

C1/C1a mit 47nF bedämpft bei einem G1-Widerstand von 470K an der El34 die Tiefen zu stark.

Ist die GK richtig angeschlossen, nicht das hier eine Rückkopplung vorliegt? Die Endröhren schwingen dann im hochfrequenten Bereich, meist unhörbar, die Lautstärke wird weniger und der Klang beschis....! Es kann aber auch manchmal lauter werden und verzerrter!

Einfach mal die GK abklemmen, der Verstärker muss auch ohne GK sauber arbeiten. Dann die GK wieder anschließen, jetzt muss die Lauststärke weniger werden.

Und, wie Jens schon schrieb, was taugt der AÜ?

Gruß


[Beitrag von sidolf am 05. Nov 2010, 13:14 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#2918 erstellt: 05. Nov 2010, 13:58
Hmmm, das sollte eine normale EL34 sein. Ich hatte die Hoffnung das einige Bauteilewerte falsch sind, bzw was am Vorverstärker im Argen ist (Eingangsempfindlichkeit).

Hast du Beispiele wie R52, R4 und C1 zu dimensionieren sind? Ich dachte an eine Standartschaltung?

Fotos kann ich heute Abend mal einstellen, schlecht sollten die Übertrager nicht sein.
sidolf
Inventar
#2919 erstellt: 05. Nov 2010, 15:36

Q_Big schrieb:
Hmmm, das sollte eine normale EL34 sein.


Hallo,

ich meinte die Vorstufenröhre! Die EL34 ist in der Endstufe verbaut. Der Schaltplan ist sehr schwer zu entziffern.

Gruß
Q_Big
Stammgast
#2920 erstellt: 05. Nov 2010, 16:32
Achso.
Das ist eine 6n2p, also russischer Typ der ECC83 mit anderer Heizung.

Der Schaltplan ist lesbar wenn man ihn vorher speichert und mit Windowas öffnet.

Wie gesagt, ich denke am Meisten würde eine bewährte Standartschaltung mit bekanntem (theoretischen)Frequenzgang helfen. Messen kann ich nicht viel, außer mit Multimeter.

Hat jemand eine Idee wie ich rausfinden kann ob es sich um 4 oder 8 Ohm Übertrager handelt?

Wie gesagt, Fotos kommen später, da ich auf Arbeit bin.
Tucca
Hat sich gelöscht
#2921 erstellt: 05. Nov 2010, 16:46
Hallo und Tach zusammen!

Die Vorstufenröhre ist die russische 6N2P und R52 liegt bei 3,9k, wenn ich das richtig entziffert habe (der Plan ist wirklich schlecht zu lesen).
Ich habs mir mal einfach gemacht und die 6N2P äquivalent zu einer ECC83 betrachtet, was bei meinen bisherigen Schaltungen immer gut funktioniert hat. In der Simulation (Tubecad) ergibt sich folgendes:
VB+ ca. 260V
Anodenspannung ca. 170V
Anodenstrom ca. 0,4mA
Verstärkung ca. 25fach
untere Grenzfrequenz F-3dB ca.6Hz
Gittervorspannung ca. -1,5V
Die Lage der Arbeitsgeraden und des Arbeitspunktes sieht gut aus, die Schaltung sollte einwandfrei funktionieren.
Allerdings würde ich R6 auf 1M erhöhen und zwischen Poti und R6 einen Koppelkondensator einbauen, 220nF sollte dicke passen.
Ist alles wirklich richtig verdrahtet, alle Bauteile richtig eingesetzt?

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 05. Nov 2010, 16:54 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2922 erstellt: 05. Nov 2010, 17:22
Moin,

wie gesagt, bis auf die zu geringe Siebung liegt die Dimensionierung der Schaltung m.E. im Rahmen des Üblichen.

Ich würde einige Werte ändern, da ich damit die besten Erfahrungen gemacht habe, aber weltbewegend wäre das nicht.

Die zu messenden Spannungen wären interessant.

Daraus könnte man erkennen, ob etwas gleichstrommässig, in der Verdrahtung/Beschaltung des Signalwegs etwas nicht stimmt.
(z.B. Übertrager falsch angeschlossen)

Der Koppelkondensator vor der Endröhre dürfte schon ok sein.

Ich habe selbst mit 10nF keinen nennenswerten Bassabfall bis ca. 40 Hz.
(mehr können meine LS nicht)

1MOhm kann man natürlich verwenden.

Gibt es Bilder vom Aufbau?

Spannungen gemessen?

Los!

Gruss, Jens
Q_Big
Stammgast
#2923 erstellt: 05. Nov 2010, 20:34
Bilder kommen sobald ich zu Hause bin, Spannungen sobald ich ne Batterie fürs Multimeter hab

Also liegts eher nicht an einer zu geringen Vorverstärkung, bzw fehlerhaftem Eingang?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2924 erstellt: 05. Nov 2010, 20:49
Moin,

nicht wenn alles richtig aufgebaut ist.

Die Verstärkung der Treiberstufe ist durch den grossen Anodenwiderstand sogar recht hoch.

Das kompensiert die Gegenkopplung aber teilweise wieder, so dass grob geschätzt mit 200mV volle Ausgangsleistung anstehen sollte.
(vielleicht auch 500mV oder 1V, auf jeden Fall genug für einen CD Player)

Da muss irgendwas im Argen liegen.

Ich habe mehrere 6L6GC Verstärker gebaut und mit völlig falscher Anpassung (7kOhm!) betrieben.

Mit EL34 wird´s noch schlimmer (zumal Rk viel zu gross), aber etwa genauso laut wie meine EL84 geht´s.
(Anodenstrom ca 40-50mA)

Klang ist mit 6L6GC und EL34 gut.
(leichter Vorteil für 6L6GC)

Gruss, Jens
Q_Big
Stammgast
#2925 erstellt: 05. Nov 2010, 21:32

Mit EL34 wird´s noch schlimmer (zumal Rk viel zu gross), aber etwa genauso laut wie meine EL84 geht´s.


Nix, Nada. Es ist bei Vollaussteuerung leiser als mein El84 Eintakter und der Klang wirkt zugeschnürrt und löst sich nicht. Prinzipiell klingts ja erstmal "normal", aber kein Vergleich zu meinem anderen Verstärkerchen. Klingt halt so wie mein Eintakter ohne Gegenkopplung, der brummt dann auch.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2926 erstellt: 06. Nov 2010, 00:57
Moin,

wie gesagt, dann stimmt da etwas nicht.

Gruss, Jens
sidolf
Inventar
#2927 erstellt: 07. Nov 2010, 14:40

Q_Big schrieb:
Es ist bei Vollaussteuerung leiser als mein El84 Eintakter und der Klang wirkt zugeschnürrt und löst sich nicht. Prinzipiell klingts ja erstmal "normal", aber kein Vergleich zu meinem anderen Verstärkerchen. Klingt halt so wie mein Eintakter ohne Gegenkopplung, der brummt dann auch.


wenn's nicht so recht klingt, von der Lautstärke mal abgesehen, dann kann das auch folgende triviale Ursachen haben:

- Kein Stereo, beide Kanäle intern- oder extern kurzgeschlossen

- Kanäle vertauscht, klingt ebenfalls sehr seltsam

- GK falsch- oder nicht angeschlossen

Prüf doch mal Kanal für Kanal ob sich hier Klang- und/oder Lautstärke Unterschiede feststellen lassen. Also nicht beide Kanäle gleichzeitig anschließen.

Die Messwerte wären natürlich überaus hilfreich um Dein Problem einkreisen zu können.


[Beitrag von sidolf am 07. Nov 2010, 14:41 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#2928 erstellt: 07. Nov 2010, 17:51
Sooo, also der erste Blick auf die Schaltung zeigt folgendes.

C1 0.047n statt 0.47n
R3 Kathodenwiderstand 150Ohm statt 180
R4 Anodenwiderstand Vorstufe 120kOhm statt 220kOhm

Spannungen werden gemessen wenns Multi neue Batterien hat.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2929 erstellt: 07. Nov 2010, 18:17
Moin,

der Kondensator hat entweder 0,047µF oder 47nF.
(was das selbe ist)

0,47n wären 470pf, in der Tat zu wenig.

Dann würde der Verstärker so gut wie keinen Bass haben.

Die 120kOhm Anodenwiderstand (R4) sind sogar sinnvoller als 220kOhm.

Katodenwiderstand mit 150 Ohm anstelle von 180 (R3) würde nur den Ruhestrom anheben.

Das erklärt nicht die geringe Leistung.

Wie gesagt, Spannungen wären interessant.

Gruss, Jens
Q_Big
Stammgast
#2930 erstellt: 08. Nov 2010, 00:34
Sooo, ungefähre Werte, die schwanken aber leicht je nach Temperatur und Laufzeit. Daher nur Anhaltspunkte. Und da ich keine Batterie fürs Multimeter hatte, hab ich den leeren wegwerf 9Volt Block einfach mal ins Ladegerät geworfen und siehe da...?

G2 260V
Anode 250V
Kathode 14.3V
Heizung passt genau mit 6.5V.

Vorstufe:
Anode 115V
Kathode 1.4V
Gitter 0V

Das Problem ist: In den höhen klingt es garnicht so schlecht, er verhaut tatsächlich den Bass. Und ohne Bass klingts eh leiser. An den Übertragern sollte es IMHO nicht liegen, da diese recht wertig aussehen, viel viel Blech haben und in den Höhen gut aufspielen.

edit:
Gerade die El84 wieder angesteckt. Klingt in den Höhen und im Stereoeffekt nicht soo brilliant wie die El34 ABER: Man erschreckt sich schon wenn man mal aufdreht und dreht sofort wieder zurück weils 0:00 ist und doch bedeutend lauter als die El34. Es fehlt bei der angesprochenen Endstufe schlicht der Tieftonbereich, bzw ist dünn! Klar, dadurch rücken wieder die Höhen in den Vordergrund...


[Beitrag von Q_Big am 08. Nov 2010, 02:31 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#2931 erstellt: 08. Nov 2010, 03:01
So, anbei nochmal der Schaltplan von meinem alten Verstärker, welchen Jens damals schon überarbeitet hatte. Ist die selbe Vorstufe, evtl kann man dort Unterschiede erkennen auf welchen meine Enttäuschung begründet:

Scan-101108-0001

Den Schaltplan hatte mal E130L rausgezeichnet und mir geschickt. Ich hab den dahingehend bearbeitet das ich die neuen Bauteilewerte übernommen und nachgetragen habe.


[Beitrag von Q_Big am 08. Nov 2010, 03:11 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2932 erstellt: 08. Nov 2010, 08:48
Moin,

dann setze doch mal grössere Kondensatoren für C1/C1a ein.

Minimum wären 10nF, besser 100 nF oder mehr.
(nicht deutlich über 1µF!)

Sicherheitshalber 400V Spannungsfestigkeit, zum Testen genügen auch 250V.
(bei Erfolg unbedingt austauschen gegen 400V!)

470pF, wenn die Angabe stimmt, sind definitiv falsch.

Der Rest sollte wie gesagt grob stimmen.

Spannungen sehen gut aus, wobei 145V an der Anode der 6N2 etwas viel sind, die 1,5V an der Katode aber auf einen vernünftigen Strom hindeuten.

Sind die Anodenwiderstände wirklich 120kOhm?
(die 145V sprechen m.E. für weniger, muss aber nicht)

Miss das doch mal nach.
(kannst du ohne Auslöten machen)

Gruss, Jens
sidolf
Inventar
#2933 erstellt: 08. Nov 2010, 13:43

rorenoren schrieb:
Spannungen sehen gut aus, wobei 145V an der Anode der 6N2 etwas viel sind, die 1,5V an der Katode aber auf einen vernünftigen Strom hindeuten.

Sind die Anodenwiderstände wirklich 120kOhm?
(die 145V sprechen m.E. für weniger, muss aber nicht)


Moin Jens,

er hat doch 115V Ua bei der ECC83 angegeben. Aber irgendwas stimmt da trotzdem nicht. Wenn die G1 Spannung -1,4 Volt und der RK 3,9K ist, dann fließt durch die Röhre ein Strom von etwa 0,36mA.

Rechnet man den Strom über den Anodenwiderstand von 120K, und den Siebwiderstand von 33K an 260V UB aus, dann kommt man auf einen Ia von etwa 1,1mA, also fast den 3-fachen Wert!

Wegen des fehlenden Basses; kann es sein, dass R2/R2a vielleicht nur 47K Widerstände sind? Das würde so einiges bezüglich "Bass und Lautstärke" erklären.

Gruß


[Beitrag von sidolf am 08. Nov 2010, 13:44 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#2934 erstellt: 08. Nov 2010, 17:02
Sooo, nochmal nachgemessen.
Die Werte stimmen soweit, ich hab den Anodenwiderstand dank Farbblindheit als 120kOhm identifiziert. Das Multimeter mit frisch aufgeladener Wegwerfbatterie sagt aber "alles richtig, sind 220k".
Weiterhin sagt das Multimeter das R52 und R53 3.1kOhm haben.

Der Rest der Schaltung stimmt auch.

Wofür sind eigentlich R30 und R34? Kann man nicht einfach mal Bauteile wegrationalisieren,- die El84 Schaltung ist ja auch recht schlank?

Da ihr sagt das es eine Standartschaltung ist, kann ich mir nicht vorstellen das die tatsächlich so ärmlich aufspielt. Da muß doch noch was anderes sein als nur "Bauteile wechseln"? Meine El84 hab ich beim Experimentieren ohne plan mit völlig falschen Arbeitspunkten laufen lassen, die verlor eigentlich nie sooo an Fundament.

Röhren durch? Oder Übertrager doch Mist? Ich mach mal Bilder...


[Beitrag von Q_Big am 08. Nov 2010, 17:05 bearbeitet]
Tucca
Hat sich gelöscht
#2935 erstellt: 08. Nov 2010, 18:03
Hi "Q Big",


Vorstufe:
Anode 115V
Kathode 1.4V
Gitter 0V

diese Werte sind richtig?
Welche Spannung misst Du vor dem Anodenwiderstand R4?

Der Schaltplan ist also der aus Beitrag Nr.2915, lediglich R52 liegt bei 3,1k.

Hast Du die AÜs auch mal in einer anderen Schaltung verwendet?
Ich habe vor geraumer Zeit eine Endstufe mit 807er Endröhre in Se- Pentodenbetrieb gebaut, klang genau so, wie Du es bei Deiner Endstufe beschreibst, superdünner Bass, sonst gut. Die von mir verwendeten AÜs hatten eine sehr geringe Induktivität (laut Multimeter 2H) vielleicht lag es ja daran, habe ich aber nicht weiter ausgetestet. Die Schaltung habe ich dann mit anderen AÜs im Pseudtriodenbetrieb gefahren, einwandfrei.

Welche AÜs hast Du (Foto)?

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 08. Nov 2010, 18:34 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2936 erstellt: 08. Nov 2010, 20:39
Moin,

das mit dem Strom der 6N2P stimmt, Michael.
(die Spannung habe ich wohl auch falsch gelesen, bei mir sind´s mit 100k, 1k, 250V Ub ca 40v Anodenspannung an der ECC83)

Ich bin von 1kOhm Katodenwiderstand ausgegangen.

Bei 3, irgendwas kOhm ist´s natürlich nur knapp ein Drittel.

Sollte trotzdem funktionieren.
(ECC83 braucht kaum hohe Ströme, 6N2P ist ja wohl ähnlich)

Der 15kOhm von der Gegenkopplung liegt ja auch noch parallel zu Rk.
(über die Sekundärwicklung, macht aber nicht so viel aus, daher wohl die gemessenen 3,1k))


Ich finde zunächst mal den Koppelkondensator interessant.

Was steht denn nun genau drauf?

Bei 0,47nF kann kein Bass mehr kommen.


Der Übertrager könnte ein billiger ELA Übertrager sein.

Ohne Luftspalt und mit zu wenig Induktivität gibt´s auch keinen Bass plus Verzerrungen bei grösserer Lautstärke.

Wenn am Ende wirklich nur der Übertrager als Verursacher bleibt,
würde ich probehalber einen x- beliebigen bekannten AÜ dranhängen.
(z.B. einen der alten von deiner EL84 Endstufe)

Um den, wenn klein, nicht zu überlasten, Rk an der EL34 auf ca 470 Ohm erhöhen.
(spielt damit immer noch recht gut und Strom ist niedrig genug)

Ansonsthen ist die EL34 sicher keine Röhre die Bassprobleme hat.

Ich fand sie im Vergleich (ohne Anpassung, also wertloser Vergleich) dunkler als die 6L6GC und weniger lebendig.
(kein Wunder bei der Schaltung in meinem Amp)

Bass war aber satt, Leistung auch angemessen.

Gruss, Jens
Q_Big
Stammgast
#2937 erstellt: 09. Nov 2010, 01:24

plus Verzerrungen bei grösserer Lautstärke.

Gibbet nicht, das Teil musste eher Anschlag fahren um ansatzweise Spaß zu haben.


(ECC83 braucht kaum hohe Ströme, 6N2P ist ja wohl ähnlich)

Nicht ähnlich sondern meines Wissens gleich,- bis auf Heizungsbeschaltung.

So, ich schaue gleich mal nach nem Luftspalt,- hier sind Bilder.

IMGP8661
IMGP8663
IMGP8668
IMGP8671


[Beitrag von Q_Big am 09. Nov 2010, 01:29 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2938 erstellt: 09. Nov 2010, 03:13
Moin,

die Kondensatoren haben 0,047µF, also 47nF.

Das sollte genügen.
(mehr geht natürlich auch)

Bei den Übertragern kannst du den Luftspalt nicht sehen, auch wenn einer da sein sollte.

Es sind M- Kerne, da liegt er innen.

"Primär" ist die Seite auf der die Röhren angeschlossen sind, "Sekundär" die Lautsprecher.

Stimmt das so?

Falschherum wird´s sehr leise und dünn.
(bei dem Spannungsabfall über dem AÜ glaube ich aber, dass das ok ist)

Das ganze Ding sieht doch vernünftig aus.

Sollte irendwie zum Laufen zu bringen sein.

Ach ja, was machen die Potis in der Schaltung?
(und die Relais, Verzögerungsschaltung?)

Gruss, Jens
Q_Big
Stammgast
#2939 erstellt: 09. Nov 2010, 05:49
Die Platine mit den Relais ist eine pure Verzögerungsschaltung (Potis regeln Verzögerung Heiz und Anodenspannung), hier hätte man eher mal ein gescheites Netzteil aufbauen sollen,- meiner Meinung nach.
Die Übertrager sind meines Erachtens richtig angeschlossen,- siehe auch Gegenkopplung, welche sekundär angeschlossen ist.

Es will mir halt nur nicht in den Kopf warum das Ding trotz "Standartschaltung" und augenscheinlich robusten Bauteilen nicht ansatzweise Spaß macht. Am Liebsten würde ichs echt mal gerne auf ein Bier zu jemanden schleppen der sich auskennt.


[Beitrag von Q_Big am 09. Nov 2010, 05:51 bearbeitet]
gaggi
Gesperrt
#2940 erstellt: 09. Nov 2010, 08:55
Hallo,

die AÜ sehen irgendwie komisch aus, da ist ja kaum was draufgewickelt
Kannst Du die Gleichstromwiderstände messen?
Den Luftspalt sollte man auch sehen können (mal gegen´s Licht halten), da der Wickelkörper kürzer ist als die Fensterbreite und der Luftspalt am Ende der Zunge ist.

Gg
sidolf
Inventar
#2941 erstellt: 09. Nov 2010, 11:25

gaggi schrieb:
die AÜ sehen irgendwie komisch aus, da ist ja kaum was draufgewickelt :?


Hallo Gaggi,

da hast' recht! Da hat jemand mit Draht gespart. Zusätzlich zum Gleichstromwiderstand wäre auch noch das Übersetzungsverhältnis der AÜs interessant. Dann könnte man den Ra bei 4- oder 8 Ohm ausrechnen. Das sollte Q-Big auch mal messen.

Gruß
Q_Big
Stammgast
#2942 erstellt: 09. Nov 2010, 17:42
Gleichstromwiderstände:

Primär: 79.9 Ohm
Sekundär: 1.1 Ohm

Einen Luftspalt konnte ich nicht entdecken, es gelang nichtmal ein Blech zu ziehen. Die Zungen scheinen "Stoß an Stoß" zu sein.
gaggi
Gesperrt
#2943 erstellt: 09. Nov 2010, 22:03
Hallo,

klebt da nicht vielleicht doch irgendwo ein Schild dran mit der Aufschrift "Schrott"?

Üblicherweise sollten die Gleichstromwiderstände der Wicklungen bei Eintaktübertragern etwa bei 5-10% der Nennimpedanz liegen. Und das primär wie sekundär, gültig für 80% Ausnutzung des Platzes für die Wicklungen..

Hier ist es primär viel zu wenig, und sekundär zuviel.
Und angesichts des quasi noch leeren Wickelkörpers primär sowas von zuwenig, das gibst ja gar nicht!!!

Mal ehrlich, hat da jemand etwa sogar Geld dafür verlangt???

GG


[Beitrag von gaggi am 09. Nov 2010, 22:11 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#2944 erstellt: 10. Nov 2010, 03:40
Hmmm, das heißt also das es definitiv an den Übertragern liegt? Kann man also bei den Werten und der Größe des Wickelkörpers fest von ausgehen das das Problem gelöst ist?
Was ich noch sagen muß: Ich hab die Übertrager nicht ausgelötet sondern nur die Endröhren gezogen, sollte aber ja keinen Einfluss haben.

Dann geht das Teil postwendend wieder zu Ebay, dann lohnts net.
Q_Big
Stammgast
#2945 erstellt: 10. Nov 2010, 05:30
Toll, wenns kommt dann zufällig:
Mein alter Eintakter ist endlich hochgegangen. Am Netztrafo lässt sich bei der Primärwicklung kein Durchgang mehr messen. Komisch, es ging aus, hat gerochen, aber keine Sicherung hat ausgelöst....

Naja, lange Rede kurzer Sinn:
Kann mir jemand anhand des Schlatplans sagen welche Anodenspannung der "neue" Netztrafo liefern sollte?

Scan-101108-0001
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2946 erstellt: 10. Nov 2010, 13:00
Moin,

mit ca 210VAC solltest du gut hinkommen.
(210 x 1,4 = 294V DC -ca. 15V über Siebwiderstand, - ca 10V Übertrager, - ca 20V durch Belastung = ca. 250V)

Etwas mehr liesse sich durch Vergrösserung der Siebwiderstände angleichen, also 230VAC wären auch ok.

Strombelastbarkeit sollte mindestens bei ca 150mA liegen.
(vor Gleichrichter)

Mehr schadet nicht.

Übrigens könnte dein Trafo eine Temperatursicherung haben, die ausgelöst hat, ohne dass es wirklich einen Grund gab.

Wenn eine ca 500mA Sicherung in der Netzleitung liegt, könntest du die Temperatursicherung mal überbrücken.
(meist ein Extrakontakt an der Anschlussleiste)

Aber Geruch deutet meist auf einen Defekt hin.

Überprüfe unbedingt den Gleichrichter und die Siebelkos, bevor du einen neuen Trafo einsetzt, bzw. betreibst.

Aber der Trafo war, glaube ich, eh recht knapp bemessen.
(wenn ich das richtig erinnere)


Deine Übertrager an der EL34 könnten ELA Übertrager sein.
(ohne Anzapfungen für verschiedene Leistungen)

Der Widerstand der Sekundärwicklung dürfte unter Anderem deshalb so hoch sein, weil die Messleitungen in das Ergebnis mit eingehen.
(Spitzen zusammenhalten und ablesen, Ergebnis von den 1,1 Ohm abziehen)

Das ist wahrscheinlich ok, aber primär ist etwas wenig.

Bei sehr grossem Kern und dickem Draht könnte das auch ok sein, aber dann muss die Induktivität entsprechend hoch sein.
(sieht hier nicht danach aus)

Hast du denn die alten AÜ deiner EL84 Geschichte noch?

Wenn ja, einfach mal testen.

Danach baust du entweder neue AÜ drauf, oder kannst zumindest in der Auktion auf das Problem genauer hinweisen.

Dann kommt der Käufer wenigstens nicht auch noch hier her um das Problem nochmal zu lösen.

Gruss, Jens
gaggi
Gesperrt
#2947 erstellt: 10. Nov 2010, 21:46

rorenoren schrieb:
Moin,

mit ca 210VAC solltest du gut hinkommen.
(210 x 1,4 = 294V DC -ca. 15V über Siebwiderstand, - ca 10V Übertrager, - ca 20V durch Belastung = ca. 250V)


Hallo,

die 1,4 sind aber sehr optimistisch. Die dafür nötige Qualität der Netzspannung wird kaum noch geliefert.
Und den Spannungsabfall über die Katodenwiderstände nicht vergessen.


Strombelastbarkeit sollte mindestens bei ca 150mA liegen.
(vor Gleichrichter)


Wieso nur 150mA? Ich sehe da 2 EL34, da wären 350mA angemessen.


Deine Übertrager an der EL34 könnten ELA Übertrager sein.
(ohne Anzapfungen für verschiedene Leistungen)

Der Widerstand der Sekundärwicklung dürfte unter Anderem deshalb so hoch sein, weil die Messleitungen in das Ergebnis mit eingehen.
(Spitzen zusammenhalten und ablesen, Ergebnis von den 1,1 Ohm abziehen)

Das ist wahrscheinlich ok, aber primär ist etwas wenig.

Bei sehr grossem Kern und dickem Draht könnte das auch ok sein, aber dann muss die Induktivität entsprechend hoch sein.


Wenn das ELA-Übertrager sind, ist nichts o.k.! Egal, wie hoch da irgendwelche Widerstände oder Induktivitäten sind.
Ein ELA-Übertrager ist hierfür definitiv ungeeignet.

Gg
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2948 erstellt: 10. Nov 2010, 22:03
Moin Gaggi,

das verstehst du wohl etwas miss.

Der gesuchte Trafo ist für die EL84 Endstufe, die abgeraucht ist.
(der gemalte Plan ist für die EL84)

Da sind 150mA ok.

ELA Übertrager sind selbstverständlich nie OK (kein Luftspalt usw.), aber die 1,1 Ohm haben evtl. keine Bedeutung, bzw. stimmen nicht,
weil das Messgerät schon etwas anzeigt, wenn die Messspitzen zusammengehalten werden.

Die Aussage mit dem Primärwiderstand und der Induktivität bezog sich nicht auf ELA Übertrager, sondern auf Übertrager allgemein.

Die sind mal mehr oder weniger hochohmig bei gleicher Induktivität oder gleicher Impedanz.
(Edit: Satz geändert, hatte Gleichstromwiderstand geschrieben)

Das relativiert Messergebnisse schon etwas, nur darum ging es.

Bei einem sehr grossen Kern könnte der DC Widerstand niedrig sein und trotzdem würde der AÜ zur EL34 passen.
(wenn Induktivität und Impedanz stimmen)

Dass das hier nicht der Fall ist, ist wahrscheinlich.

Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 10. Nov 2010, 22:06 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#2949 erstellt: 11. Nov 2010, 20:02

Übrigens könnte dein Trafo eine Temperatursicherung haben, die ausgelöst hat, ohne dass es wirklich einen Grund gab.

Wenn eine ca 500mA Sicherung in der Netzleitung liegt, könntest du die Temperatursicherung mal überbrücken.
(meist ein Extrakontakt an der Anschlussleiste)


Ja, die hats wohl tatsächlich dahingerafft. Ein kleiner 2 Beiner der Ähnlichkeit mit einem Transistor hat.
Ist natürlich dennoch die Frage ob ich nicht einen neuen Trafo besorge, da alles zerlegt ist und der kleine alte Trafo tatsächlich weit jenseits seiner Belastungsgrenze läuft.

Sag mal, sind 150mA Pflicht oder gehen auch 130? 150 kommen mir schon recht viel vor,- ist ja fast das was eine EL84 PP in Stereo bekommt, oder?

Wenn ich einen Trafo mit 230V nehme, werde ich wohl 150Ohm im Netzteil ergänzen müssen.

Zur El34:
Abzüglich des Widerstandes der Messspitzen haben die Übertrager 0.7 Ohm...
Ich hab da aber wie gesagt keinen Bock mehr was dran zu retten...


[Beitrag von Q_Big am 11. Nov 2010, 20:04 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2950 erstellt: 11. Nov 2010, 20:23
Moin,

130 mA sollten auch noch gerade so genügen.

Grobe Rechnung:

2x EL84 = 100mA (2x50mA je nach Rk und Ub/Ug)
1x ECC83= 5mA (eher weniger, aber sicher ist sicher)
= 105mA

Dazu ist die mA Angabe beim Trafo meist vor dem Gleichrichter.

Durch die folgenden Elkos und das Aufladen auf die Spitzenspannung (fast), kommen noch einige mA hinzu.
(die höhere Spannung gibt´s nicht umsonst)

Wenn der 150mA Trafo wirklich so viel teurer ist als einer mit 120 oder 130mA, probier´s halt aus.

Bei 20 Euro mehr oder so, würde ich nicht zu geizig sein.

PP Schaltungen haben den Vorteil, dass die Röhren mit geringerem Ruhestrom laufen können.

Daher darf auch der Trafo für Stereo PP im Vergleich mit 4x Eintakt entsprechend kleiner sein.
(Vollast liegt nur Zeitweise, bzw. in kurzen Spitzen an, ausser bei künstlichen Signalen, z.B. Sinus)

Beim Eintakter fliesst im Schnitt ständig der maximale Strom, bzw. liegt die max Verlustleistung an.
(je nach Arbeitspunkt und nur grob, keine Goldwaage!)

Mit 150mA hast du noch gute Reserve, mit 130 nur noch wenig.
(=wird heisser.....)

Gruss, Jens
gaggi
Gesperrt
#2951 erstellt: 15. Nov 2010, 17:21
Hallo,

da hab ich mich wirklich vertan, ich war noch bei der EL34-Geschichte.


rorenoren schrieb:
Moin,

130 mA sollten auch noch gerade so genügen.

Grobe Rechnung:

2x EL84 = 100mA (2x50mA je nach Rk und Ub/Ug)
1x ECC83= 5mA (eher weniger, aber sicher ist sicher)
= 105mA

Dazu ist die mA Angabe beim Trafo meist vor dem Gleichrichter.


Und genau deshalb sind die 130mA wirklich knapp.

zu den 2 x 48mA Anodenstrom der EL84 kommen neben ein paar mA für die Vorstufe noch die Schirmgitterströme der EL84, je nach Aussteuerung 5,5-11mA pro Röhre. Damit liegt man je nach Aussteuerung bei insgesamt 110-120mA Gleichstrom.
Der Trafo sollte wegen des Energieerhaltungssatzes, der auch für Gleichrichterschaltungen gültig ist, auf den Wurzel(2)-fachen Wert für den Wechselstrom ausgelegt sein, da dieser auch tatsächlich fließt.
150mA sind hier absolutes Minimum, wenn man nicht die Gutmütigkeit von Eisen und Kupfer dauerhaft überstrapazieren möchte.

Gg
Q_Big
Stammgast
#2952 erstellt: 19. Nov 2010, 19:26
Kann mir kurz jemand sagen wie kritisch die Aufstellung "erster Übertrager, Netztrafo (90° gedreht), 2 Übertrager bei beengten Platzverhältnissen ist (El84 SE, lief vorher brummfrei, allerdings Trafo neu und AUfstellung der Übertrager geändert)?

Auch wichtig ist der Bezug zu den Vorstufenröhren und Endstufenröhren, Gerade die Vorstufe ist nur wenige cm vom Netztrafo entfernt.


[Beitrag von Q_Big am 19. Nov 2010, 19:33 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2953 erstellt: 19. Nov 2010, 19:53
Moin,

sehr!

Der Trafo streut vorzugsweise in die Richtung, in die man durch den Wickelkörper sehen könnte, wenn kein Kern drin wäre.

Wenn diese Richtung auf die AÜ zeigt, brummt es schon ohne Röhren.

Das geht dummerweise über ziemlich grosse Entfernungen.
(mehr als 10cm, je nach Trafo und Übertrager)

Meist lässt das Brummen etwas nach, sobald Anodenstrom über den AÜ fliesst.
(trotzdem unschön)

Bei M Kern Trafos ist das weniger ausgeprägt, aber auch vorhanden.

Probier´s provisorisch aus.
(isolieren und Finger weg!)

Gruss, Jens
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