Lautstärkeregler Sony STR-V4L

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Eifelbewohner
Neuling
#1 erstellt: 03. Jul 2017, 12:08
Hallo,

ich habe einen alten Sony STR-V4L Receiver aus den frühen 80ern geerbt.

Leider war der Lautstärkeregler defekt, es knisterte und knackste usw.. Da das Gerät eine "Loudness" Funktion hat, hat das Stereo Potentiometer 2 x 4 Anschlüsse. Das Potentiometer hatt 100k

Ich bin dann mit dem Alten in einen kleinen Elektronikshop, abert da hatte man nur noch eines mit 2x3 Anschlüssen gehabt. Das habe ich dann eingelötet. Es hat auch funktioniert aber die Lautstärke lies sich sehr schlecht regeln es wurde sprunghaft sehr laut.

Auf dem Poti steht "log". Da ich elektrotechnisch keine Ahnung habe, habe ich gegoogelt und festgestellt, dass es logarithmische und lineare Poti's gibt. Also habe ich unterstellt, dass ich ein lineares Poti brauche. Linear, blide ich mir ein, ist halt gleichmäßig, Logarithmisch ist dann wohl "schneller ansteigend" oder so. Vielleicht ist das aber auch Quatsch, wie gesagt ich habe keine Ahnung.

Auf jeden Fall habe ich jetzt nach langem googeln ein lineares 100k Stereo Poti mit 2x4 Anschlüssen in den USA gefunden und gekauft. Nach 6 Wochen war es da und ich habe es gestern eingelötet.

Es funktioniert einwandfrei, auch die Loudnessfunktion. Aber........, der Bereich, in dem man die Lautstärke regeln kann ist nicht groß. Das heißt die Lautstärke lässt sich zwar vernünftig regeln, aber gegenüber früher (ungefähr halbe Umdrehung) habe ich schon nach einer viertel Umdrehung volle Dröhnung.

Der Durchmesser des neuen ist auch etwas kleiner, als der Durchmesser des Alten. Das hat aber doch wohl nicht#s damit zu tun, oder doch?

Was kann hier falsch sein?

Bei Sony habe ich noch nicht gefragt, ich unterstelle einfach, dass die so alte Teile nicht mehr haben, oder etwa doch.

Bin für jeden Tipp dankbar.
Soundy73
Inventar
#2 erstellt: 03. Jul 2017, 13:06
Moin Eifelbewohner.

Ein Service-Manual könntest Du HIER (angeblich kostenlos) erhalten.
Die üblichen Sicherheitsregeln, wie Stecker aus der Dose... scheinen Dir geläufig? Nicht wirklich unwichtig

Lautstärkepotis sind im Normalfall, weil sich die gehörte Lautstärke eben bei 10 facher Leistung nur verdoppelt, logarithmisch. Für die so genannte "Gehörrichtige Lautstärkeeinstellung" (Loudness) nutzt man eine Mittelanzapfung des Potis.
Viele Lautstärkepotis sind wenn sie in die Jahre kommen, einfach nur verdreckt. Das macht sich durch Aussetzer, krachen, knarzen, ähnliches bemerkbar.

Ich pflege, bevor ich daran gehen würde, das Poti (sofern Ersatz vorrätig oder zu bekommen) zu tauschen, erstmal eine Sprühwäsche durch zu führen.
Ich nutze dazu Tuner 600 Spray und zur abschließenden "Versiegelung" Kontakt 2000.
Oftmals ist es nämlich ein Glücksspiel, ein exakt passendes Poti zu erhalten und so gepflegte Potis hielten bisher, in den meisten rettbaren Fällen (wo noch keiner mit einem agressiven Kontaktspray die Widerstandsbahnen vermurxt hatte, noch diverse Jahre durch.

Das Verhalten deines Ersatzpotis scheint auf der falschen Kennlinie zu beruhen.
Noch etwas Info dazu kannst Du HIER anklicken.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 03. Jul 2017, 13:34
Sony wird dir da nicht helfen können....

So einen Fall hatte ich vor kurzem auch. Hierzu, um das Gerät doch noch retten zu können, habe ich zu dem Poti 2 Festwiderstände verlötet (Jeweils vom L/R-Abgang auf Masse). Bei mir waren es 2x12kOhm, was bei dir aber anders sein kann (probieren).
Nun ist das Regelverhalten ähnlich des alten Potis.
lux-01
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Jul 2017, 15:15
Hallo,

dein Poti hat die verkehrte Kennlinie. Ist linear, muss logarithmisch!

Die so genannten logarithmischen Potis haben eigentlich eine exponentielle Kennlinie. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Charakteristiken.
Der am meisten verwendete Typ ist positiv logarithmisch. Der Wert des Widerstandes steigt dabei erst langsam und dann immer stärker an.

Da unser Ohr eine logarithmische Empfindlichkeitskurve hat, bringt die Verwendung von logarithmischen Potis meist das bessere Ergebnis!

Grüße
Eifelbewohner
Neuling
#5 erstellt: 03. Jul 2017, 16:08
Schon mal vielen Dank,

Das mit dem Reinigen habe ich vorher auch versucht, war aber schon zu spät.

Danke für den link mit dem Manual und die Erhellung meines Geistes mit nützlichen Informationen zu Potentiometern , wieder was gelernt

Das das also ein logarithmischer sein sollte, leuchtet mir nun ein.

Laut Manual ist es ein 100k-b Poti.
Laut Thoman online Ratgeber steht b für Logarithmisch, oder auch nicht ????
Laut Wikipedia haben lineare ein B oder keine Kennung oder füher ein A, aber wann ist früher? dann heißt es da aber auch: "Teilweise sind jedoch auch logarithmische Potentiometer mit B gekennzeichnet, beispielsweise im Audiobereich." Also da soll mal einer schlau werden.

Ich habe dann gegoogelt, dass in Asien und USA "A" für "Audio-Taper" also für logarithmisch steht und "B" für einen linearen Poti. Hersteller des alten Poti ist Alpha, die kommen aus den USA, glaube ich, das Teil ist von Sony, also asiatisch, da dürfte es doch eigentlich nur ein linearer Poti sein.

Auch auf einer anderen amerikanischen Seite steht, dass A (linear) und C (Log) die alten Codes sind und B (linear) und A (Log) die neuen wären.

Dann habe ich noch einen Hinweis gefunden, dass es in den USA der Code vor dem Widerstandswert steht und in Europa dahinter. Da das Ding 100k-b heißt und der Receiver ein europäisches Modell ist,könnte es doch ein logarithmischer sein.

Na ja ich werde nacher mal messen, wenn ich den alten noch finde.

Danke für den Tipp mit den zusätzlichen Widerständen.

Ich fürchte jedoch, da reichen meine elektrotechnischen Kenntnisse nicht aus. Was ist der L/R Abgang?
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2017, 16:20

Danke für den Tipp mit den zusätzlichen Widerständen.

Ich fürchte jedoch, da reichen meine elektrotechnischen Kenntnisse nicht aus. Was ist der L/R Abgang?


Da es sich um einen analogen Verstärker handelt. Wird hier wohl das analoge Stereosignal (Links/Rechts) in das Poti eingespeißt.
Der Abgang/Ausgang nach dem Poti ist ja demnach wieder L/R. Somit werden dort 2 Widerstände auf Masse/GND (Gehäuse) gelegt.


Hersteller des alten Poti ist Alpha
.

Ich vermute hier eher ein Alps. Aber ich habe das Gerät und auch den Schaltplan nicht.
Eifelbewohner
Neuling
#7 erstellt: 03. Jul 2017, 16:32
Alps kann auch sein, konnte man nicht mehr so genau lesen.

So?
Schema
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 03. Jul 2017, 16:46
So, habe gerade den Schaltplan bekommen.

Es wird je ein Widerstand am Poti an gelb und Masse (schwarz) und ein Widerstand an grün und Masse (schwarz) gelötet.
Eifelbewohner
Neuling
#9 erstellt: 03. Jul 2017, 17:26
Kannst Du mir ein Bild vom Schaltplan schicken?
Eifelbewohner
Neuling
#10 erstellt: 03. Jul 2017, 17:41
Danke, habe es im Manual gefunden.

seite 16 sony manual.jpg
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 04. Jul 2017, 11:16
Hallo zusammen,


Laut Wikipedia haben lineare ein B oder keine Kennung oder füher ein A, aber wann ist früher? dann heißt es da aber auch: "Teilweise sind jedoch auch logarithmische Potentiometer mit B gekennzeichnet, beispielsweise im Audiobereich." Also da soll mal einer schlau werden.

Ich denke nicht, dass es für die Kennlinie "genormte" Bezeichnungen gibt.
Das wird jeder Hersteller so machen, wie er selber meint.

Nach meinem Verständnis heißen die passenden Kennlinien bei Alps 15A oder 3B.
Alps

Clipboard01

Gruß
Bernhard
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