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Reparaturbericht: Luxman L-410 Elkotausch, LS-Relais

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AnthonyP
Inventar
#101 erstellt: 03. Feb 2013, 22:39
Hallo Richie,

das geht aber billiger! zB hier

Freut mich, dass er noch läuft! Hab mir auch grad mal einen vorgeknöpft, weil Kanal heiß wurde und anfing zu verzerren. Musste dabei feststellen, dass die Lötstellen an fast allen Transistoren sehr schlecht waren.
Habe die Kondensatoren getauscht und alles! nachgelötet.

Belohnt wurde die Aktion nach Ruhestromeinstellung mit einem Offset von nahezu 0 mV.

Die kleinen Schalter für die Klangregelung sind ein Problem, denn die haben oft Kontaktprobleme und sind fast nicht zu reinigen, denn die bekommen man nicht wieder zusammen, wenn einmal zerlegt. Und Öffnungen zum richtigen Behandeln gibts auch nicht.

Knöpfe hätte ich noch. Schick bei Interesse ne PN

Gruß
naka01
Hat sich gelöscht
#102 erstellt: 07. Feb 2013, 01:13
Hallo an Alle,

habe hier mal einen alten Beitrag wieder geöffnet!

Mir ist in meinem L410 R 841 abgeraucht. Jetziger Messwert, ausgelötet, ist 10 Ohm. Da ich nur noch den letzten Ring erkennen kann, keine Ahnung inwieweit dies noch dem Original entspricht? Jetzt mein wirkliches Problem, ich finde den Widerstand im Schaltbild nicht!!!!!????????????
Bin ich blind??? Das Teil müsste im Bereich von C821 und Q822 zu finden sein, sprich –18V Spannungsversorgung auf der Hauptplatine für Phonoteil. Mir ist klar, hier ist noch mehr defekt, aber ohne zu wissen wo R841 im Schaltbild ist, schlecht!!

Vielen Dank im Voraus.

Gruß naka
wallie
Hat sich gelöscht
#103 erstellt: 07. Feb 2013, 02:35
Hallo,

so wie ich das laut der Bestückungsliste (Luxman Service Manual l410 L430.pdf - eService Info ( doppel klicken und dann auf Seite 20 gehen) entnehmen kann (R841 ) müssten das 10 Ohm 1/4 w sein.

Gruß Jürgen
Poetry2me
Inventar
#104 erstellt: 07. Feb 2013, 02:47
Hallo naka01,

das ist wieder mal eines dieser Errata im Service Manual des L-410. Davon habe ich schon zahlreiche entdeckt.

Wir hatten hier mal ein Problem, bei dem genau dieser Widerstand zumindest indirekt betroffen war.
Thread: Reparatur Luxman L 410 kein Phono Signal

Auf dem Platinen-Layout in diesem Thread ist der Widerstand drauf und auch ungefähr zu erkennen, wofür er genutzt wird.
Luxman-L410_430 Main PCB Layout 18V supply voltage for phono marked

Die Widerstände R841 und R832 sind zusätzliche Siebglieder an der +/- 18V Versorgungsspannung für die Phono-Stufe. R841 sitzt hinter dem Längsregler-Transistor Q822 für -18V. Dahinter geht C821 zur Masse, der ebenfalls nicht im Schaltplan eingezeichnet ist.
Entsprechendes für +18V machen R832 und C819. Die beiden Versorgungsspannungen werden in die hintere Ecke des Gerätes geführt und gehen von dort zur Phono-Section. Keine andere Verwendung.

In meinem Gerät haben diese Widerstände offensichtlich 10 Ohm
L-410 Main PCB Layout _marked R841 R832

Hoffe das hilft.

EDIT: Ooops, war jemand schneller. Doppel hält aber besser

- Poetry2me
wallie
Hat sich gelöscht
#105 erstellt: 07. Feb 2013, 02:56
@Poetry2me

so isses

hoffe ich habe die richtige Antwort gegeben denke aber schon nach deiner Aussage
aber laut Schaltplan echt auch für mich nicht genau aufzufinden. (schlecht lesbar manches)

sag ja , lesen kann ich! aber der Rest fehlt halt aber ich lerne weiter! auch dank deiner Hilfe

Poetry2me
Inventar
#106 erstellt: 07. Feb 2013, 10:04
@wallie: Du lagst absolut richtig, denke ich. Hast nur viel eleganter die richtige Antwort gefunden

- Poetry2me
naka01
Hat sich gelöscht
#107 erstellt: 07. Feb 2013, 13:56
Hallo wallie, hallo Poetry2me,

vielen Dank für eure schnellen Antworten, jetzt kann ich weiter arbeiten.
Muss zu meiner Schande gestehen, habe das Teil selbst vermurkst!
Hatte keinen konstanten Ruhestrom mehr, 100mA abgeglichen, 2 Tage später „kochte“ das Teil, dann gemessene 800mA Ruhestrom. Fehler, die Stecker 901a/b kalte Lötstellen.
Dann meine Idee, eigentlich nicht schlecht, habe ich kurzer Hand alle Lötstellen „auf Vordermann“ gebracht. Dabei ist es dann passiert, kleine Zinnbrücke, große Wirkung.

Also, nochmals Danke

Gruß naka
naka01
Hat sich gelöscht
#108 erstellt: 07. Feb 2013, 16:44
Hallo Poetry2me,

C819/821 sind in meinem Schaltbild vorhanden. „Nur“ eben die Widerstände nicht.
Hatte ein vollen Kurzschluss an CT 206 fabriziert, -18V auf Masse. Schön das der Widerstand von 10 Ohm da war, ansonsten hätte es wohl den Längsregler Q822 erwischt.

Jetzt funktioniert das Teil wieder, bis zum nächsten mal. Naja, ist halt nicht mehr der Jüngste!!!

Also, danke nochmals!

Gruß naka
Poetry2me
Inventar
#109 erstellt: 07. Feb 2013, 20:54
na dann aber GRATULATION.

Ist doch immer wieder schön, wenn ein Gerät am Ende läuft...
... zumal wenn es ein so schön klingendes ist.

- Poetry2me
the_reaper
Stammgast
#110 erstellt: 26. Nov 2014, 22:16
Hallo Zusammen,

tut mir Leid, dass ich den Thread hier nochmal ausgrabe, aber ich habe auch einen Luxman mit den hier anfänglich beschriebenen Problemen. Kalte Lötstellen hatte ich auch welche, die sind aber beseitigt. Jetzt kommt es immernoch hin und wieder zu Kanalausfällen, vorzugsweise auf dem linken Kanal. Bei einschalten ist anfänglich auch nur der rechte Kanal da, der linke kommt später, ohne ein zutun von mir und mit Rauschen dazu. Ich vermute mal, dass ich ebenfalls die großen ELKOs austauschen sollte. Hat da jemand eine Bezugsquelle? Ich hab bei reichelt welche gefunden und bei ebay diese, allerdings haben die von ebay nur 2 Pins. Weiß jemand noch eine Bezugsquelle, eventuell sogar für die originalen Nichicon oder zumindest Panasonics?

Viele Grüße und vielen Dank schonmal!

P.S.: Relais ist auch ein neues drin, das schaltet auch so wie es soll.
AnthonyP
Inventar
#111 erstellt: 27. Nov 2014, 01:42
Hallo!

Die Siebelkos sind eher nicht für deine Kanalausfälle ursächlich. Wenn die hin sind, dann brummt das Gerät.
Die sollte man bei dem Gerät zwar tunlichst tauschen, da sie von Der Voktzahl am Limit laufen und meist angefangen haben, auszulaufen.
Du kannst beim Tausch auch die Zwei-Pin-Modelle nehmen. Die anderen dienen lediglich der Befestigung.

Dein Problem liegt im oxidierten Source-Schalter und/oder den kleinen Drucktasten. Vornehmlich macht der Tape-Monitor-Schalter Zicken. Den Source-Schalter kann man zerlegen. Die kleinen Druckschalter hab ich noch nicht wieder zusammen bekommen. Da hilft nur der Versuch, etwas T6 oä einzuflößen und den Schalter zig Mal zu betätigen.

Gutes Gelingen
jo
the_reaper
Stammgast
#112 erstellt: 27. Nov 2014, 09:53
Guten Morgen und vielen Dank für deine Antwort!

Ich beschreibe das Fehlerbild nochmal, auch wenn Schalterreinigen sicher nicht schaden kann.
Wenn ich den Verstärker einschalte, dann schaltet das Relais, der rechte Kanal ist sofort da, der linke kommt erst nach ca 3 bis 4 Minuten mit einem Rauschen dazu. Dann läuft es im normalfall ohne Probleme durch. Manchmal kommt es aber vor, dass es wieder leicht anfängt zu rauschen und sich dann mit einem leisen Knall die LS abschalten, das Relais schaltet auch ab. 3 Sekunden später klackt das Relais wieder und dann ist es das selbe Bild wie nach dem einschalten. Ich habe gerade mal versucht, die Lautstärke langsam mal nach oben zu drehen, mit zunehmender Lautstärke bekomme ich dann auch auf dem linken Kanal einen Ton, wenn auch etwas verzerrt. Hört sich für mich aber tatsächlich nach verschmutzten Schaltern an. Ich werde wieder Berichten, wenn ich die Schalter gereinigt habe, vielleicht schaffe ich es ja, hierzu eine Bilddokumentation für andere Leidtragende zu erstellen.

Viele Grüße und einen schönen Tag!
AnthonyP
Inventar
#113 erstellt: 27. Nov 2014, 15:36
Okay, das könnte natürlich auch ein Erwärmungseffekt zB eines defekten Transistors, einer kalten Lötstelle oder wirklich eine defekten Kleinelkos sein.
Da hilft nur messen und akribisches Nachlöten.
Löte auch noch mal das neue Relais nach. Ich hatte da auch schon mal eine schlechte Lötstelle eingebaut.

Gruß
Jo
Poetry2me
Inventar
#114 erstellt: 28. Nov 2014, 10:55
Ich würde ebenfalls auf einen Defekt in der Endstufenschaltung des einen Kanals tippen. Ich empfehle, speziell alle Transistoren im TO-128 Gehäuse, die frei eingelötet auf der Hauptplatine stehen, nachzulöten.

- Johannes
konunc
Neuling
#115 erstellt: 04. Mai 2021, 21:09
Hallo Anthony, hallo in die Runde,
ich habe deinen Beitrag über die Reparatur des Luxman L-410 gelesen. Ich habe jetzt selber so ein Gerät geschenkt bekommen und möchte diesen wieder aufbauen, da das, was ich über das Gerät gelesen habe, doch sehr vielversprechend besonders für die Phono-Wiedergabe klingt.

Jetzt stehe ich also vor der Aufgabe, am Verstärker wahrscheinlich demnächst auch die Elkos zu wechseln (leichte Auslaufspuren sind zumindest von oben schon mal sichtbar) und die Klang-Potis zu ersetzen, diese sind nämlich abgebrochen.

Ich habe aber gelesen, dass Du wohl noch ein paar Knöpfe von dem Luxman dahättest, ist das noch so? Der Thread ist ja schon ein paar Jahre alt. Aufgrund der abgebrochenen Poti-Achsen fehlen nämlich die beiden größeren Drehknöpfe für die Klangregelungen und ein Ersatz aus dem Fachhandel zu bekommen scheint - wie ich nach ersten Recherchen vermute - leider auch eher unrealistisch zu sein. Die linke Seitenleiste fehlt auch, aber die wäre nur das Tüpfelchen auf dem i, wenn der Rest steht. Hast du die Teile noch und würdest sie abgeben oder verkaufen?

Hättest Du oder sonst jemand hier in der Gruppe eventuell Informationen zu den LEDs auf der Platine für mich? Ich vermute, wenn diese leuchten, zeigen sie irgendwelche Störungen an. Auf kurzem Weg konnte ich aber noch nichts dazu im Netz finden.
Im Service-Manual habe ich zumindest schon einmal die Werte für Elkos und Potis gefunden, zu den LEDs findet sich da leider nichts.

Momentan leuchten bei meinem Luxman 11 LEDs, davon gehen 2 (LED803a und LED804a) nach einer Weile wieder aus, LED806a leuchtet überhaupt nicht. Ein klicken eines Relais höre ich leider auch nicht, da scheint wohl auch noch was im argen zu sein.

Ich danke Euch schon einmal für die Mühe, den ganzen Text zu lesen und bin für jede Hilfe dankbar.

Viele Grüße aus Leipzig,
Konrad von Brück
CarlM.
Inventar
#116 erstellt: 04. Mai 2021, 21:33
Hallo Konrad,

Du solltest die Suchfunktion des Forums benutzen. Es gibt nämlich mehrere Berichte über vollständige Revisionen von Luxman L410.

Diese Berichte dokumentieren, dass es mit dem Austausch der Elkos nicht getan ist. In der Regel müssen nahezu alle Lötstellen nachgearbeitet werden.
Schalter müssen zerlegt und fachmännisch gereinigt werden.

Zu den Dioden:
Es sind normale Dioden, die auch leuchten. Wenn sie leuchten, sind sie und in der Regel auch die Schaltungsbereiche in denen sie arbeiten okay.
Poetry2me
Inventar
#117 erstellt: 06. Mai 2021, 00:22
Hallo Konrad,

willkommen im Forum.

Wenn der L-410 das Lausprecher-Relais nicht mehr freigibt (kein Klick Geräusch) und noch dazu einzelne LEDs sich verabschieden, dann NICHT MEHR EINSCHALTEN !! Sonst brennt Dir da noch viel mehr durch.

Suche im Forum nach Threads mit der Anleitung, wie Du die Transistoren im TO126 Gehäuse auf der Hauptplatine identifizierst und deren durch Hitze porös gewordene Lötstellen nachlötest (altes Lot abbsaugen). Das sollte mal die erste Maßnahme sein.

Finde heraus, ob Dein Gerät noch die Original Siebelkos im Netzteil hat, welche nur 56V Spannungsfestigkeit haben. Wenn ja, dann sind Deine Elkos bereits dabei auszulaufen und Du findest auf der Bodenplatte Flecken von dem Elektrolyt. Diese Elkos unbedingt durch solche mit 80V ersetzen.

Dann musst Du wohl auch auf die Suche nach defekten Bauteilen gehen. Da sind möglicherweise auch genau diese TO126 Transistoren, aber auch durchgebrannte oder angesengte Widerstände. Und natürlich sind die Treiber und Leistungstransistoren unten auf dem Kühlkörper zu überprüfen.

Ab jetzt solltest Du für jedes Einschalten (!) am Verstärker immer nur mit vorgeschalteter Glühbirne arbeiten.
Suche dazu nach Erklärungen für den Glühbirnen-Trick. Diese wird im einfachsten Fall statt der primärseitigen Feinsicherung eingeschleift.
Nur so schützt Du Dich gegen weiteren Bauteileschaden während der Reparatur und bei der Wieder-Inbetriebnahme.

- Johannes
konunc
Neuling
#118 erstellt: 06. Mai 2021, 00:22
Ja, das nachlöten hatte ich schon mit auf dem Schirm. Hab heute mal damit angefangen, werde aber noch eine Weile brauchen, bis ich damit durch bin.
Der Tip, dass die LEDs die Funktion der betreffenden Sektion anzeigen war gut und hat mir schon mal Hoffnung gemacht, dass es erstmal nicht ganz aussichtslos ist.
Immerhin leuchten am Ende des ersten Tages mit nachlöten jetzt alle LEDs, das Relais schaltet und ich erhalte jetzt auf dem Phono-Eingang auf dem linken Kanal schon mal ein Signal - wenn auch total verzerrt. Wenn ich lauter drehe, werden die LEDs dunkler und gehen aus, das Relais schaltet.
Aber es motiviert mich, weiterzumachen.
konunc
Neuling
#119 erstellt: 06. Mai 2021, 00:38
Hallo Johannes, danke für die Tips, die werde ich mir mal anschauen und ausprobieren.
Tatsächlich sind auf der Bodenplatte keine Spuren zu sehen, es sah eher so aus, als wäre was auf die Platine gelaufen.
Aber die Elkos werde ich trotzdem ersetzen, bevor sie (weiter?) auslaufen und noch was zerstören. Es sind auf jeden Fall noch die 56V 15000uF von nichicon.
Danke nochmals und ich werde weiter berichten, wie es vorangeht.
CarlM.
Inventar
#120 erstellt: 06. Mai 2021, 10:26

konunc (Beitrag #118) schrieb:
... und ich erhalte jetzt auf dem Phono-Eingang auf dem linken Kanal schon mal ein Signal - wenn auch total verzerrt.


Ich hoffe, Du hattest einen Plattenspieler am Phono-Eingang. Ansonsten bist Du auf dem besten Weg, ein reparierfähiges Gerät zu schrotten.

Bitte zuerst lesen, was bereits in den anderen Threads steht und dann auch tatsächlich danach handeln. Ein Gerät mit offensichtlichen Defekten schaltet man nicht (mehr) ein. Defekte Siebelkos führen zu Folgeschäden. Das Braune ist Kleber und sollte im Zuge des Austauschs ersatzlos entfernt werden.
Und kümmere Dich auch um die von Johannes empfohlene Glühlampen-Methode.
Poetry2me
Inventar
#121 erstellt: 06. Mai 2021, 15:01
Die LEDs dürfen auf keinen Fall dunkler werden oder ausgehen !

Wie Carl schon geschrieben hat: Diese LED sind als Dioden ein elementarer Bestandteil der Audio-Schaltung und stellen in der Mitte der Schaltung eine konstante (rauscharme) Spannung zur Verfügung. Dass die LED eine "Anzeige" darstellen, ist ein Nebeneffekt. Falls der Strom durch diese LED schwanken oder sogar abbrechen sollte, dann ist etwas nicht in Ordnung und die dritte und vierte Stufe werden instabil. Als Folge können leicht mal sämtliche Treiber und Leistungstransistoren eines Kanals durchbrennen.

Luxman-L410 Power Amp Section Schematic stages and voltages marked v2


Das Resultat von ausgelaufenen Siebelkos C828 und C829 sieht man hier auf dem Bild:

Luxman L-410 inside pic main capacitors leaking electrolyte


- Johannes
konunc
Neuling
#122 erstellt: 08. Mai 2021, 01:11
Hallo Euch,
danke erstmal für die Rückmeldungen. Das ist mein erstes Gerät, was ich versuche mal so richtig (und auch nachhaltig) wieder zum Leben zu erwecken, deshalb seht mir bitte mein Schwanken zwischen "Wie geht das eigentlich" und "Ich will jetzt auch mal sehen, das was passiert" (und meine damit verbundene Ungeduld) nach.
Inzwischen hab ich noch einiges mehr hier im Forum dazu gelesen (keine Ahnung, ob das nun alles war). Aber ich werde noch mal nen Schritt zurückgehen und ganz von vorne anfangen.

Ich hab mir die Empfehlung zum Test mit der Glühbirne angeschaut und auch die Info aufgenommen, ein offensichtlich defektes Gerät besser nicht einzuschalten. Ich versuche, alle relevanten Informationen hier zu erfassen.

Mit Carl's To-Do Liste hab ich mir folgenden Plan zusammengebaut:
1. Reinigen
2. Lötstellen nachlöten, Leiterbahnen auf Risse kontrollieren
3. --> Funktionsprobe (mit 60W Lampe)
4. Elkos tauschen
5. --> Funktionsprobe (mit 60W Lampe)
6. Relais tauschen
7. --> Funktionsprobe
8. Potis reinigen
9. --> Funktionsprobe
10. Drehschalter ausbauen und komplett reinigen
11. --> Funktionsprobe
12. Druckschalter ersetzen
13. --> Funktionsprobe
14. eventuell Lautsprecher-Terminal ersetzen.

Meine Frage wäre, könnte das so passen? Würdet ihr auch nach dem Elko-Tausch das Gerät nicht einschalten? Oder ist "mit der Birne einschalten" okay? Ab wann würdet ihr die Lampe wieder durch die Feinsicherung ersetzen?

Entschuldigt bitte, wenn das jetzt hier viel Text wird. Ich nehme Eure Hinweise durchaus ernst und versuche, die Gratwanderung zwischen "verstehen" und "sehen" bzw. "den Eindruck haben, voranzukommen" zu meistern, was mir nicht so ganz leicht fällt. Da will ich dann manchmal auch eher ausprobieren als lesen.

Erstmal soviel Selbstoffenbarung, um vielleicht etwas den Unmut zu mildern, den ich mir womöglich bereits mit meiner Ungeduld (und womöglich auch naiven Herangehensweise) zugezogen hab.

Auf jeden Fall danke ich Euch allen, dass ihr hier Eure Erfahrungen teilt.

Grüßle, Konrad
Poetry2me
Inventar
#123 erstellt: 08. Mai 2021, 10:08
Hallo Konrad,

Ja, strukturierte Vorgehensweise, das sieht für mich wie ein guter Plan aus.

Ganz generell ist es gut, schrittweise vorzugehen und zwischendurch immer wieder zu testen, ganz besonders, wenn man Bauteile getauscht oder aus-/eingebaut hat.

Ich kenne nur wenige Kollegen - nein warte - EINEN Kollegen, wo folgende Vorgehensweise funktioniert...
- das Gerät ausführlich fotografieren, evtl. auch während des Zerlegens noch
- komplett zerlegen, so dass die einzelnen Platinen komplett von allen Verbindungen gelöst sind.
- die einzelnen Platinen von auszutauschenden Bauteilen entvölkern
- Schalter zerlegen, reinige, Kontaktflächen mit Elektronik-Kontakt-Mitteln versiegeln
- Regler reinigen (nur teilweise zerlegt)
- Neue Bauteile auf den Platinen bestücken
- das Gerät wieder komplett zusammensetzen
- mit Glühbirne Einschalten ... geht
- Offset und Ruhestrom einstellen
- Ohne Glühbirne einschalten ... geht


Bei mir klappt das so nicht.
Ich mache Fehler und muss daher schrittweise arbeiten.

- Gerät / Platinen ausführlich fotografieren, so dass man auch bei Elkos die Polung ablesen kann (manchmal sind die Markierungen auf der Platine falsch (auch beim L-410/430 ist das an mindestens einer Stelle der Fall).
- niemals anfangen oder weitermachen, wenn man müde ist. Punkt.
- Ich überarbeite nach Möglichkeit immer nur einzelne Sektionen oder Platinen.
- Nach jedem Schritt ausführliche Sichtkontrolle, Suche nach Lötklumpen etc. Sind alle getauschten Elkos, Transistoren und Dioden richtig herum? Sind die bestückten Widerstandswerte korrekt?
- Ich setze wenn möglich nach Lötarbeit am Gerät wieder zusammen und schalte ein. Aber IMMER (immer) erst mit Glühbirne !!! Nie ohne.
- Auch die ersten Messungen immer mit Glühbirne. Wie leicht ist man beim Messen abgerutscht! Man weiß natürlich, dass die Rail-Spannungen mit Glühbirne etwas eingesunken sind und dass man keine Lautsprecher dranhängen kann. Aber wer schon mal wegen kleinen Löt-Patzern eine Endstufe beim Einschalten abgebrannt hat, der weiß die Glühbirne zu schätzen.
Ein verkehrt herum eingebauter Elko zieht viel Strom, wird heiß (zischt evtl. dabei) und kann einem um die Ohren fliegen. Bei den großen Elkos kann man auch leicht mal persönlich Schaden nehmen. Dabei gibt es oft einen Verzögerungseffekt von ein paar Sekunden oder Minuten, bis etwas passiert.

Die Glühbirne ist bei all dem Deine Versicherung und rettet Deine teuren und heute seltenen Bauteile.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 08. Mai 2021, 10:11 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#124 erstellt: 08. Mai 2021, 11:50
Zu den Potis:
Ich würde Dir empfehlen ein Schlachtgerät zu kaufen. Dies kann zur Not auch ein L210 für <100 € sein.
Es gibt allerdings Unterschiede:
Die Knöpfe sind beim L410 aus Metall, beim L210 aus Plastik. Trotzdem ... siehe Photo (links Metallversion)

IMG_0001_(1600_x_1200)

Die Potis für Treble/Bass sind jeweils 2x 50k. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Beim L210 gibt es eine Rastung für die mittige Position, beim L410 gibt es für jeden einzelnen dB-Wert der Skala eine Rastung. Potis auf dem freien Markt sind entweder linear oder logarithmisch. Luxman verwendet abweichende Charakteristiken.

Solange Du hierfür keine Lösung hast, musst Du auf Tone defeat schalten. Dann wird die Klangregelung übersprungen.


[Beitrag von CarlM. am 08. Mai 2021, 11:51 bearbeitet]
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